Seit meiner Teenagerzeit trage ich regelmäßig Brille, aber Sonnenbrillen kamen erst in den letzten Jahren wirklich ins Spiel – vor allem in Kombination mit Sport. Und was ich dabei erneut feststellen durfte: Sonnenbrille ist eben nicht gleich Sonnenbrille.
Im Juli kam dann eine Brille von Rudy Project bei mir an. Für alle, die Rudy Project noch nicht kennen: Das ist ein italienisches Unternehmen, gegründet 1985, das sich auf hochwertige Brillen und Fahrradhelme spezialisiert hat und vor allem im Sportbereich bekannt ist. Sie stehen für Innovation, fortschrittliche Technologie, Design und Nachhaltigkeit.
Angekommen ist die Rudy Project Kelion in der Farbe Black Gloss, ausgestattet mit den ImpactX2 Laser Black Gläsern.
Bevor wir jetzt richtig in den Test starten, gebe ich euch noch ein paar Infos zu den verschiedenen Gläsern von Rudy Project:
ImpactX – unzerstörbar, photochromische Gläser die sich den Lichtverhältnissen anpassen, Klarheit durch einen niedrigeren Brechungsindex und niedrigere innere Spannung gegenüber Polycarbonat, zudem 16% leichtere Gläser als CR-39 und 10% leichter als Polycarbonat.
polar 3fx HDR – verfügen über einen HDR Filter für maximale Sicherheit, indem der Kontrast in Stadt-, Mountainbike- und Rennradumgebungen verbessert. Bedeutet: hellere Sicht und eine schärfere Detailwahrnehmung. Sie eliminiert Blendungen von Autoscheinwerfern, Sonnenstrahlen oder gebrochenem Licht auf nassen oder glänzenden Oberflächen wie Wasser und Schnee. Zusätzlich besitzen die Gläser eine spezielle Beschichtung, die Wasser ableiten lässt und Flecken und Fingerabdrücke vermeiden soll und somit die Reinigung enorm erleichtert.
RP Optics – die klassischen Gläser. Sie schützen gegen schädliche UV Strahlen und sind in mehr als 30 verschiedene Farben verfügbar sind.
Mehr Informationen findet ihr auf der Rudy Project Seite.
Anmerkung: Die Brille wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis. Der Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.
ERSTER EINDRUCK
Beim Öffnen der Verpackung entdecke ich zunächst ein robustes Hartschalen-Etui – schon mal ein Plus für den sicheren Transport. Als ich das Etui öffne, kommt eine ziemlich große Brille zum Vorschein, und mein erster Gedanke war nur: wow, die ist riesig! Normalerweise greife ich eher zu schlichten Modellen und setze weniger auf auffällige Designs. Aber je mehr Zeit ich in den Bergen verbrachte, desto mehr wurde mir klar, dass in großer Höhe vor allem der Schutz der Augen zählt. Die intensivere Sonneneinstrahlung in den Bergen verlangt nach einer Brille, die möglichst viel abschirmt – und hier punktet die Kelion definitiv.
Mit einem Gewicht von nur 36 Gramm ist die Kelion überraschend leicht – wenn auch nicht unbedingt ein absolutes Leichtgewicht unter den Sportbrillen. Im Vergleich zu anderen gängigen Sportbrillen mit großem Sichtfeld pendelt sich das Gewicht jedoch im Mittelfeld ein. Aber es ist auch logisch, dass eine Sonnenbrille mit großen Gläsern eben auch mehr Gewicht auf die Waage bringt.
Die aerodynamischen Bügel der Rudy Project Kelion sind mit speziellen Lüftungsschlitzen ausgestattet (Anm.: Power Flow System), die ein Beschlagen der Brille auch bei intensiver Belastung verhindern soll. Besonders beim Radfahren, wo freie Sicht unerlässlich ist, bewährt sich dieser Effekt. Die Belüftung lässt einen leichten Fahrtwind an den Bügeln vorbeiströmen – das fühlt sich anfangs ungewohnt an, wird aber schnell zur Gewohnheit und trägt maßgeblich zur Funktionalität bei. Bei meinen bisherigen Tests ist die Brille jedoch überhaupt erst gar nicht beschlagen, aber werde dies nun ausgiebig noch in der kalten Jahreszeit nachtesten. Ich werde berichten!
Auf den Fotos ist deutlich zu sehen, wie die photochromatischen Gläser der Rudy Project Kelion auf Sonnenlicht reagieren. Auf dem linken Foto erkennt man sofort den Effekt vor der Sonneneinstrahlung und im rechten Foto beim Wettkampf ausgesetzt bei dauerhafter Sonne.
Bei starker Sonneneinstrahlung dunkeln sie automatisch ab und bei bewölktem Wetter werden sie wieder heller. Das sorgt für ein angenehmes Seherlebnis, da die Gläser sich an die Lichtverhältnisse der Umgebung anpassen und die Augen entlasten. So ist die Sicht nie zu dunkel und stets optimal an die jeweilige Lichtsituation angepasst – ein echter Vorteil, besonders auf variablen Trailbedingungen.
Eine weitere Besonderheit ist der Einsatz von Rilsan Clear, einem Bio-Kunststoff, der bis zu 45% aus Rizinusöl besteht. Der Einsatz von umweltbewussten Materialien ermöglicht es Rudy Project, die Abhängigkeit von fossilen Materialien für Brillenfassungen zu reduzieren.
IM EINSATZ
Die Rudy Project Kelion kam bei mir hauptsächlich beim Laufen zum Einsatz, aber auch beim Radfahren konnte sie sich beweisen. Beim Laufen trug ich die Brille meist in Kombination mit einer Mütze und Kopfhörern, beim Radeln natürlich mit Helm.
Das großzügige Sichtfeld der Kelion war zunächst etwas ungewohnt, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt. Besonders bei sehr hellen Lichtverhältnissen hat sie mich sofort überzeugt. Ob im Tal oder auf dem Berg, egal wie intensiv die Sonneneinstrahlung war, ich hatte stets einen klaren Blick und meine Augen fühlten sich gut geschützt.
Weder beim Laufen noch beim Radfahren gab es Druckstellen, und die Brille saß jederzeit sicher. Die Kelion blieb auch bei intensiven Bewegungen – ob beim Up- oder Downhill, bei Sprints oder Sprüngen – stabil am Platz. Auch mit Mütze oder Kopfhörern verlief alles problemlos. Die Bügel meiner Open-Ear-Kopfhörer und die der Brille störten sich nicht gegenseitig. Selbst beim Graveln mit Fahrradhelm machte die Kelion keine Probleme.
Falls die Passform mal nicht optimal sein sollte, bietet die Brille zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten: Nasenbügel, Bügelenden und sogar die Bügellänge lassen sich individuell einstellen.
Ein kleiner Nachteil: Manchmal habe ich unbewusst die Brille in der Mitte zurechtgeschoben – das große Sichtfeld ohne Trennung oder Mittelsteg führte dazu, dass ich auf die Gläser fasste und einen Fingerabdruck hinterließ. Nichts Dramatisches, aber ärgerlich, wenn dann ein Abdruck mitten im Sichtfeld sitzt. Gerade beim Wettkampf, wenn kein Brillenputztuch, geschweige Zeit zum Reinigen der Brille vorhanden ist 😉
Wenn ich mir die Fotos anschaue, ist die Optik der Brille gar nicht so verkehrt, oder? Was denkt ihr? 😉
FAZIT
Die Rudy Project Kelion Sonnenbrille eignet sich hervorragend für Trailrunner und Outdoor-Sportler, die Wert auf Schutz, Komfort und Umweltbewusstsein legen. Dieses Modell bietet dank der innovativen ImpactX2-Gläser optimalen UV-Schutz und beeindruckende photochrome Eigenschaften, die sich schnell an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen – perfekt für Wald- und Bergläufe, bei denen die Lichtverhältnisse oft variieren. Die Gläser verhindern zudem das Beschlagen und reduzieren die Ablenkung durch störende Lichtreflexionen, was besonders auf technischen Trails von Vorteil ist.
Ein besonderes Plus der Kelion ist die Balance zwischen Leistung und Nachhaltigkeit: Hergestellt mit umweltfreundlichen Materialien, steht diese Brille im Einklang mit Rudy Projects „Ride to Zero“-Initiative, die auf eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks abzielt. Die stabilen, dennoch leichten Rahmen bieten einen sicheren Sitz, der auch bei langen Läufen oder anspruchsvollen Trails hält.
Für umweltbewusste Trailläufer, die Wert auf Klarheit und eine anpassungsfähige Sicht legen, ist die Rudy Project Kelion eine überlegenswerte Wahl. Sie verbindet erstklassige Performance-Features mit umweltfreundlichen Materialien und eignet sich damit optimal für anspruchsvolle Bedingungen.
Ich kann die Brille uneingeschränkt für die meisten Outdoorabenteuer empfehlen! Kleiner FunFact: im Zielbereich meines letzten Wettkampfes ist sie mir runtergefallen und ich bin draufgetreten. Und sie hat keinerlei Kratzer oder Gebrauchsspuren! 😉 Stabil ist sie definitiv!
Die Brille kostet 269,90 Euro mit ImpactX-, sowie 219,90 Euro mit den RP Optics Gläsern.