Test: Brooks Cascadia 18

Der Brooks Cascadia 18 ist die neueste Version eines der bekanntesten (und ältesten) Trailschuhmodelle auf dem Markt. Praktisch ein Dinosaurier unter den Trailschuhen. Seit Jahren erfreut sich der Cascadia-Serie großer Beliebtheit bei Läufern, die Wert auf Stabilität, Schutz und Vielseitigkeit legen. Mit der Version 18 hat Brooks einige kleine Änderungen vorgenommen, um u.a. die Performance weiter zu verbessern. In diesem Testbericht werfe ich einen Blick auf die Eigenschaften des Cascadia 18 und beleuchte, wie er sich auf den Trails schlägt.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Schon beim ersten Anprobieren fällt die bequeme und gleichzeitig gute Passform des Brooks Cascadia 18 auf. Der Fersen- und Knöchelbereich ist gut gepolstert, und auch die Zunge liegt angenehm auf dem Fußrücken auf. Das Obermaterial (mit einem Anteil von über 50% aus recycelten Materialien) besteht aus einem strapazierfähigen Mesh, das sich gut an den Fuß anschmiegt und eine gute Atmungsaktivität bietet. Die Zehenbox ist angenehm geräumig, was gerade bei längeren Läufen von großem Vorteil ist. Der Schuh besitzt eine klassische Schnürung, bei der ich jedoch ein wenig nachhelfen musste, um einen perfekten Halt an meinem Fuß zu haben. Insgesamt vermittelt der Schuh von Anfang an ein Gefühl von Stabilität und Komfort. Der Komfort bezieht sich auf alles am Schuh, ausgenommen die Außensohle. Sie ist etwas steif und hart. Hier bin ich gespannt, wie die Sohle, als auch die Dämpfung sich in der Praxis macht. Zusätzlich hat Brooks das Trail Adapt System, für ein stabiles Laufgefühl in jeglichem Gelände, integriert.

Die Schuhe haben eine Sprengung von 8 mm und bei der Referenzgröße bringt er etwa 315 g auf die Waage. Viel Schuh bringt eben auch ein höheres Gewicht mit sich. Typisch für Brooks: eine Befestigung für Gamaschen an der Ferse.

GRIP / PROTEKTION

Der Cascadia 18 punktet mit einer neu gestalteten Trailtrac-Gummiaußensohle (25% sind aus receyceltem Material) , die auf unterschiedlichstem Terrain hervorragenden Grip bieten soll. Egal ob auf nassem Fels, matschigen Trails oder Geröll- und Schotterpisten. Bei meinen Tests konnte der Grip in der Tat auf den unterschiedlichsten Untergründen überzeugen. Auch auf Neuschnee macht er eine gute Figur – getestet nur auf nicht allzutechnischen Trails. Da wir uns hier aktuell im Winter befinden, konnte ich die technischen und alpinen Trails noch nicht ausgiebig testen.

Zusätzlich sorgt die integrierte flexible Rock Plate für einen effektiven Schutz vor scharfen Steinen und Wurzeln, ohne die Flexibilität des Schuhs einzuschränken. Das robuste Obermaterial, gerade im Vorfußraum gibt es eine hochgezogene Schutzgummierung, bietet weiteren Schutz vor äußeren Einflüssen wie Dreck und spitzen Steinchen oder Ästen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die DNA Loft v2-Zwischensohle soll für eine angenehme und dennoch dynamische Dämpfung sorgen, die auch bei längeren Läufen Komfort bieten soll. Mir persönlich – wie bereits oben erwähnt – ist dies zu hart und zu steif, dass hat sich auch nach mehreren Läufen bisher bestätigt. Eine härtere Sohle hat natürlich auch Vorteile, man hat die absolute Kontrolle über jeden Schritt. Nichts ist schwammig, man bekommt ein viel besseres Gefühl für die Trails und die Umgebung.

Denn er ist und bleibt ein reinrassiger Trailschuh, das merkt man dem Cascadia sofort an. Abseits von harten Untergründen, fühlt er sich am wohlsten und rollt über die Trails. Mit seiner Bauweise und seinem Gewicht ist er ein zuverlässiger und schützender Partner für die Füße auf den Trails.

Update: Aufgrund der winterlichen Bedingungen bin ich auf Asphalt (inkl. Eis und hartgefrorernen Wiesen) eine 10k Runde gedreht. Für meine alten Bänder und Sprunggelenke war die Kombination von hartem Untergrund mit straff gedämpften Schuhe nicht optimal 😉

EINSATZGEBIET

Der Brooks Cascadia 18 ist ein echter Outdoor-Allrounder. Ob kurze Trainingsläufe, lange Ultratrails oder Wanderungen – der Schuh macht in nahezu jeder Situation und jedem Terrain eine gute Figur. Dank seines hervorragenden Grips und der robusten Bauweise kann er problemlos auf technischem Terrain, in den Bergen oder auf matschigen Waldwegen eingesetzt werden. Auch bei wechselhaften Wetterbedingungen bleibt der Cascadia 18 zuverlässig und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Auf Schnee funktioniert er hervorragend, jedoch bekommt man im Cascadia – durch das luftige Obermaterial – recht schnell kalte Füße. Hier solltet ihr eher auf die GTX Version ausweichen.

FAZIT

Ich bin hin- und hergerissen. Mit dem Cascadia hatte ich die letzten Jahren wenig Berührpunkte. Ich hatte 2022 mal den Cascadia 16 bei einem Laufschuhtest in meiner alten Heimat an und er konnte mich wenig überzeugen, was ich auch dem Brooks Mitarbeiter mitteilte. Er fühlte sich, zumindest an meinem Fuß, „unrund“ an.

Der Cascadia 18 überzeugte mich beim ersten Anziehen, doch beim Laufen war er mir zu wenig dynamisch und hart. Wie bereits beim Craft Pure Trail X. Es gibt sicherlich Fans von straffen Trailschuhen, als auch der Cascadia Reihe, doch für mich persönlich (und meinen Bändern) ist dies auf Dauer nichts. Zumindest nicht für die ganz langen Laufrunden. Aber das ist auch das schöne auf dem Laufschuhmarkt – es gibt viele tolle Schuhe und nicht jeder Schuh muss zu jedem Fuß, Laufstil und persönlichen Geschmack passen.

Davon abgesehen, kann der Schuh durch seine Robustheit überzeugen. Klassisches Design, auffällige Farbe, guter Grip – er bringt vieles für einen guten soliden und zuverlässigen Trailschuh mit.

Cascadia-Fans werden sich sofort wohlfühlen. Doch ich bin mir sicher, dass dieser Schuh mit all seinen Ecken und Kanten, einige neue Fans gewinnen wird!

Test: Brooks Run Visible 2.0 Kollektion

Die dunkle Jahreszeit ist nicht nur kalt, sondern auch die Sichtbarkeit lässt sehr früh zu Wünschen übrig. Am Morgen ist es lange dunkel und am Nachmittag ebenso.

Egal, ob in der Großstadt oder auf dem Land: Es gibt zahlreiche Situationen, in denen Fußgänger oder Radfahrer leicht übersehen werden. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen oder in Bereichen ohne ausreichende Beleuchtung wird die Gefahr schnell unterschätzt.

Natürlich kann eine Stirnlampe getragen werden, um selbst den Weg besser zu sehen, aber reicht das, um wirklich wahrgenommen zu werden? Das Ziel ist ja nicht nur, selbst zu sehen, sondern vor allem, gesehen zu werden – und hier kommt die richtige Ausrüstung ins Spiel – die Run Visible 2.0 Kollektion von Brooks! Helle Farben, kombiniert mit vielen Reflektoren sollen die Sichtbarkeit stark optimieren!

Brooks Run Visible Jacket 2.0

Keine Ausreden mehr, bei schlechtem Wetter nicht rauszugehen! Diese Laufjacke schützt nicht nur vor Wind und Regen, sondern sorgt mit ihren reflektierenden Elementen dafür, dass du bei Dunkelheit gut gesehen wirst.

Von der Funktionalität her würde ich die Jacke am ehesten in die Kategorie Windjacke einordnen. Sie ist wind- und wasserabweisend, dabei aber recht leicht und dünn. Das leicht durchsichtige Obermaterial gibt einen zusätzlichen Style-Faktor, aber Vorsicht was man darunter trägt 😉

Schon beim ersten Anziehen fällt auf: Diese Jacke will auffallen. Die Farbkombination aus Ecru, Fluoro Flash Orange und Schwarz ist ein echter Hingucker. Dazu gesellen sich acht strategisch platzierte Reflektoren – jeweils vier vorne und hinten sowie an den Ärmeln. So bist du auch bei schlechten Lichtverhältnissen sicher unterwegs.

Die Jacke besitzt zwei, klassisch angeordnete, Reißverschlusstaschen. Ein kleines besonderes Highlight: Die rechte Tasche enthält eine kleine zusätzliche Aufbewahrungstasche – perfekt für Schlüssel oder Münzgeld.

Auch die Kapuze ist durchdacht gestaltet. Mit einem Gummizug versehen und einer Schlaufe zum Einrollen ausgestattet, lässt sie sich bei Nichtgebrauch sicher fixieren. Praktisch, wenn der Regen oder Wind plötzlich aufhört und das Baumeln der Kapuze stört.

Ein weiteres cooles Feature sind die Druckknöpfe unter dem Frontreißverschluss. Wird es in der Jacke zu warm, kann der Reißverschluss geöffnet und die Jacke nur mit den Druckknöpfen fixiert werden – so bleibt die Belüftung optimal, ohne dass die Jacke im Wind flattert.

Brooks gibt die Passform als normal an, und das trifft es genau. Die Jacke sitzt sportlich und figurbetont, ohne zu eng zu sein – und am Ende hängt sie garantiert nicht wie ein Sack am Körper.

Bei leichtem Wind ging es entlang des Inns auf einen flotteren Lauf – perfekt, um die Luftzirkulation und den Tragekomfort der Jacke zu testen. Die Jacke trägt sich angenehm, sitzt gut, und nichts reibt oder stört. Unter der Jacke trug ich lediglich ein Longsleeve, und trotz des intensiveren Tempos kam ich nicht übermäßig ins Schwitzen. Lediglich an den Armen war die Wärmeentwicklung minimal höher, während die Temperaturregulierung am Oberkörper überzeugte.

Diese Jacke ist ideal für klassische Läufe auf Asphalt oder lockere Runden, besonders in der dunklen Jahreszeit. Die Sichtbarkeit ist dank der reflektierenden Elemente grandios, und sie bietet einen soliden Schutz vor Wind und Regen – zumindest für eine gewisse Zeit (Anm.: Regen habe ich noch nicht ausführlich getestet).

Allerdings wäre sie jetzt nicht meine erste Wahl auf Trails. Weder vom Gewicht, noch vom Packmaß kann sie es mit den minimalistischen Windjacken mithalten. Zudem ist sie – gerade im Sommer – mit ihren auffälligen Farben ein Hingucker auf der Alm für die Kühe (diesen Fall hatte ich schon mal gehabt, seitdem trage ich gedecktere Farben).

Doch diese Jacke möchte auch keine ultraleichte Notlösung sein. Ihr Fokus liegt darauf, den Träger zu schützen – nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch davor, gesehen und nicht übersehen zu werden.

Brooks Run Visible Tight 2.0

Neben der oben vorgestellten Jacke bietet Brooks auch die passende Tight in derselben markanten Farbgebung an. Besonders auf Schnee ist das leuchtende Fluoro Orange ein Hingucker, das den Trails einen unverkennbaren Look verleiht.

Bis ich in den Süden gezogen bin, waren lange Laufhosen für mich kein Thema. Doch hier in den Bergen – selbst im Tal – ist es oft frisch bis richtig kalt, und eine Tight ist in den Wintermonaten fast unverzichtbar geworden.

Tights könnten nicht vielfältiger sein – von dünnem Stoff für milde Bedingungen bis hin zu angerauten Varianten mit Thermoeinsatz für kältere Tage. Doch nicht jede Tight erfüllt die Ansprüche, die man auf den Trails hat. Manche rutschen an der Hüfte, weil der Halt fehlt, andere verzichten auf praktische Details wie ausreichend Taschen oder ein durchdachtes funktionelles Design. Und ja, hin und wieder scheitert es schlicht am Look.

Die Run Visible Tight 2.0 jedoch hinterlässt schon auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Mit einer optimalen Passform und cleveren Features scheint sie wie gemacht, um den Anforderungen auf den Trails gerecht zu werden. Dazu führe ich die Hose auf einige Trailläufe aus …

Die Tight hinterlässt direkt einen robusten Eindruck. Bereits beim ersten Anziehen sitzt sie angenehm und fühlt sich durch das weiche Material angenehm auf der Haut an – ein erster Pluspunkt.

Besonders praktisch sind die Taschen: Links gibt es eine Netztasche, perfekt für das Mobiltelefon (getestet mit iPhone 16 – nichts wackelt oder rutscht), während rechts eine Reißverschlusstasche zusätzlichen Stauraum bietet. Was ich allerdings vermisse, ist eine Gesäßtasche – diese wäre für Gels oder kleinere Gegenstände besonders nützlich.

Ich habe die Tight inzwischen bei unterschiedlichsten Läufen getestet: Temperaturen von 5 bis -8 Grad, dicker Nebel und kühle Bergluft – die Hose konnte in allen Situationen überzeugen. Der Fit ist ausgezeichnet, die Wärmeregulierung sorgt für Komfort, ohne dass man zu sehr ins Schwitzen kommt. Eine Laufhose, die sich auf den Trails bewährt! Und gerade im Schnee, bildet die Farbe einen hervorragenden Kontrast und erhöht die Sichtbarkeit immens.

FAZIT

Das Fazit könnte kurz ausfallen: wird es dunkel, greift zur Run Visible 2.0 Collection. So einfach ist es dann doch nicht. Aber lasst mich ein wenig ausholen. Es gibt bereits einige tolle Kollektionen anderer Marken auf dem Markt (z.B. von Craft oder Dynafit) die ebenfalls mit sehr hoher Sichtbarkeit und Funktionalität punkten. Auch Brooks hatte hier bereits einiges im Programm.

Die Jacke und Tights aus der Run Visible 2.0 Collection kann mit gut durchdachten Funktionalitäten punkten, jedoch an der ein oder anderen Stelle sind Optimierungen für die Zukunft sicherlich nicht verkehrt. Die Farbgebung ist sicherlich subjektiv, jedoch ist sie sehr auffällig – was einem Gefallen muss, aber definitiv für hohe Sichtbarkeit sorgt. Die fehlende Gesäßtasche an der Hose ist sicherlich ein kleines Manko.

Leider konnte ich weder Jacke noch Hose bei Regen testen, um noch ein paar Worte hierzu zu verlieren. Aber bei Kälte und Wind eignen sich die Kleidungsstücke definitiv. Ob die Jacke auch bei einem Herbstlauf bei +10-15 Grad taugt, kann ich ehrlicherweise nicht sagen. Aber selbst das, ist immer subjektiv zu betrachten.

Anmerkung: Das Outfit wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Ein Rückblick auf 2024 und die Planungen für 2025

… werde ich bald ausführlicher beschreiben! Doch stell ich mir immer wieder die Frage: macht es Sinn, sich für 2025 Ziele zu setzen? Persönliche Projekte (wie Trails2Tegernsee 2.0) oder Wettkämpfe anzugehen? Hmmmm … bin da sehr unschlüssig …

Doch fangen wir von vorne an:

Januar 2024

Kalt, viel Schnee und Geburt meines zweiten Kindes. Mir ist seit Monaten bewusst, 2024 wird kein klassisches Laufjahr. Ich werde viele Kompromisse schließen müssen und Laufen wird oft nicht an erster Stelle stehen.

Ständig die Angst vor der Geburt, wegen einiger Komplikationen vorab! Zum Glück wurde am Ende alles gut und unser Sohn kam gesund auf die Welt! Gleich Anfang Januar das Highlight des Jahres 😉

Februar bis Juli 2024

Laufen ist ok, oft nur kurze Einheiten, kein richtiger Rhythmus ist drin. Ich versuche fit zu bleiben. Wenn es die Zeit und Energie zulässt. Ausdauer kann ich nicht wirklich aufbauen.

Im März laufe ich beim Brannenburger Crosslauf mit und war erstaunt, dass ich doch flott unterwegs bin, jedoch weit weg von meiner Form aus 2023.

August bis September 2024

Elternzeit – der Plan war hier Ausdauer aufzubauen und Höhenmeter zu sammeln. Erster Tag – erster Lauf – böser Sturz. Lauf- und Schwimmpause (zu der Zeit war es dauerhaft über 30 Grad). Wenn schon nicht Laufen, konnte ich mich auch nicht Abkühlen 🙁 Mehr als dumm gelaufen! Dafür habe ich einige Narben gewonnen! Wer braucht schon Tattoos, wenn er Narben sammeln kann? 😉

Als es Richtung Urlaub gehen sollte, kam leider unsere Tochter ins Krankenhaus. Da wurde mir erneut bewusst, was die Prioritäten sind und immer sein sollten – die Familie!

Im Urlaub, im Zillertal, bin ich spontan beim Mayrhofen Ultraks MUZ15 gestartet. Es war erneut heiß, ich nicht fit und bin die 15 km mitgelaufen und es lief erstaunlich gut. Natürlich keine Bestzeit, aber ich war zufrieden mit meiner Form. Vorallem wenn man denkt, man hat keine 😉 Doch im Oktober will ich schließlich meinen Wettkampf laufen, den OTF! 44km mit 2.500 Höhenmeter.

Oktober 2024

Es wird nasser und kälter. Ich bin den OTF gelaufen – die ersten 21 km liefen mega, die zweiten 21-22 km naja. Doch ich erreichte mein Ziel – das Ziel! -> ausführlicher Rennbericht

Oktober – November 2024

Hier viel ich in ein mentales Loch. Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Ich hatte auf einmal keine Lust mehr irgendwas mit Laufsport zu machen. Laufen war und ist mein Ausgleich, aufeinmal wollte ich jedoch nicht mehr Laufen. Ich hatte keinen Antrieb. Für gar nichts. Das war ein erschreckendes Erlebnis! In meinem Kopf drehten sich unendliche Gedanken und ich fand irgendwie keinen Ausweg hier raus.

Dezember 2024

Ich laufe wieder. Zwar nicht mit der vollen Überzeugung, doch es macht mir wieder Spaß und ich will es aus eigenem Antrieb.

Neben dem OTF hatte ich ein weiteres Ziel – 100 km pro Monat laufen und 1.200 km am Ende des Jahres in den Büchern stehen zu haben. Das war einfach mein Lauf-Minimalziel. Mit zwei Kindern, und meine Frau und ich hier allein auf uns gestellt, trotzdem ordentlich. Und es war schwierig. Ich wollte im Job überzeugen, in der Familie allen gerecht werden und mir beim Laufen. Das waren einfach zu viele Hochzeiten, auf denen ich gleichzeitig sein wollte. Und das brachte mich auch ins mentale Loch – überall funktionieren und überall überzeugen. Das ging natürlich schief. Kompromisse müssen geschlossen werden und ich habe meine Priorität wieder absolut auf die Familie verschoben (die war schon vorher da, aber eben nicht zu 100%). Weniger soziale Medien, weniger virtuelles Leben, weniger halbgare Lösungen. Sondern Konzentration auf die Familie. PUNKT! Ohne Ablenkungen. Konzentration auf mich selbst – was will ich? Was tut mir gut? Das muss ich noch weiter erarbeiten. Denn vieles ist Laufen, aber nicht nur Laufen! Sondern soziale Kontakte! Konzentration auf die Arbeit – ich habe mich zu sehr von unwichtigen Dingen ablenken lassen. In der Familie, als auch auf Arbeit.

Zwei Kids sind einfach eine große Herausforderung. Alles rund um Familie. Einkaufen, Haushalt, Spielen – gleichzeitig aber auch die Arbeit unterbringen und abliefern und zu guter letzt auch noch an sich denken? Da kann einem der Schädel mal platzen.

2025

Hier muss sich einiges ändern. Ich muss mein Leben aufräumen. Den Fokus mehr verlagern und den Blog etwas zurückstellen. Ich brauche mehr qualitative Familienzeit, ich brauche mehr Ich-Zeit und ich will auch auf der Arbeit wieder mehr überzeugen. Was ich jedoch nur kann, wenn ich wieder mehr Ich bin.

Ja auch Laufen will ich wieder und hoffe hier auf tolle Erlebnisse und fordernde Touren! Ein paar wenige Wettkämpfe werde ich sicherlich laufen. Doch welche und wann? Entscheide ich spontaner und lege nicht mehr alles darauf aus! Ich will wieder mehr Leben und das Leben so nehmen wie es kommt! Und wenn es in den Füßen juckt, dann stehe ich eben an der Startlinie. Und falls nicht, mach ich andere tolle Dinge!

Passt auf Euch auf und kommt gut ins neue Jahr!

Gedanken im Herbst & Winter

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Doch das Jahr war mehr als turbulent (bisher). Mir war von vorneherein klar, dass sich unser Tagesablauf massiv mit der Geburt von Valentin ändern wird . Mir war klar, dass der Sport dadurch etwas in den Hintergrund rücken wird. Ich wollte einfach ab und zu ein wenig Laufen, um nicht einzurosten. Letztendlich läuft man ja, um fit und gesund zu bleiben und ohne Ausgleich dreh ich mental, aber auch körperlich enorm am Rad. Daher ist es eine wichtige Komponente für meine innerliche Balance.

Jeder Moment in dem Jahr war schön, jeder Tag jedoch auch anstrengend und erschöpfend. Nach ein paar unschönen Dingen in diesem Jahr, hatte ich die Quittung im Oktober bekommen. Ich bin erfolgreich noch das Oberaudorf Trail Festival gelaufen, aber danach ging es rapide bergab. Ich verlor die Lust am Laufen. Ich habe seitdem extremen Streß auf der Arbeit und privat dreht sich alles in einem Hamsterrad. Richtig. Ein Hamsterrad. Täglich grüßt das Murmeltier. Eine Endlosschleife. Ich war festgefahren und hatte eine mentales Loch, das ich bis dato nicht kannte.

Jeder Tag sieht wie folgt aus:

Aufstehen (zwischen 4-6 Uhr, je nach Lust und Laune von Valentin), Spielen und vor Unsinn schützen, Spülmaschine ausräumen, Wasser kochen, Fläschchen spülen und vorbereiten, Kaffee machen, Laptop hochfahren, Valeska wird wach, Frühstück machen, Brotbox für Kindergarten vorbereiten, etliche Launen ertragen, in den Kindergarten gehen (je nach Wetter und der besagten Laune zu Fuß, mit dem Rad oder Auto). Oft auch hüpfend als Einhorn 😉

Durchschnaufen. Kaffee Nummer 2. Mit der Arbeit richtig beginnen. Eigentlich bin ich für den Tag – von meinem Energielevel – schon durch. Termine, Themen, bis zur Mittagspause durchkommen. Dort dann Essen oder Laufen? Im Sommer sagte ich oft: Laufen, im Winter: Essen. Weniger Bewegung. Werde Träge. Arbeit ärgert mich, aber Themen müssen erledigt werden. Ich bin auch – gerade im Homeoffice – sehr geräuschsensibel geworden! Dazu ist der Aufenthalt im Homeoffice inzwischen sozial nicht mehr tragbar. Ein Mensch ist drauf ausgelegt, soziale Kontakte zu pflegen und damit meine ich nicht, wie Teams-Call und eMail.

Am Mittag entweder Valeska abholen oder sie kommt mit meiner Frau (und Valentin) nach Hause. Nun Full House. Habe zwar versucht, mein Büro daheim schalldichter zu bauen, doch keine Möglichkeit sich von den Familienaktivitäten abzukoppeln. Zwei Kinder sind zu dynamisch, zu laut. Konzentration sinkt. Produktivität sinkt. 17 Uhr – Feierabend. Zack, beide Kinder bei mir. Eigentlich müsste man auch wieder aufräumen? Kochen? Einkaufen? Irgendwie wird für alles eine schnelle Lösung gesucht. Laune irgendwie hochhalten, damit die Kinder es nicht bemerken oder keinen genervten Papa abgekommen. 20 Uhr – Couch. Oder doch ein paar Übungen? Nein, zu 95% Couch. Sinnloses Essen in mich reinstopfen. Was im TV schauen oder Papierkram für die Familie machen. Ab und an wacht Valentin immer mal kurz auf. Und im Endeffekt denke ich mir jeden Abend, geh doch einfach früher ins Bett.

Und nun wieder alles von vorne!

Wie gesagt, viele Momente sind schön, es ist toll. Wir wollten zwei Kinder. Wir wollten hierherziehen. Alles fein. Doch unser Akku wird täglich (was sicherlich viele Eltern bestätigen können) leer gesaugt. Und ohne externe Unterstützung von Familie und Freunden ist es echt an manchen Tagen sehr sehr schwierig.

Schauen wir mal … für jegliche Lösungsideen bin ich jederzeit offen 😉

Weihnachtsgeschenk mit Herz

PRESSEINFORMATION – Do-It-Yourself Gutscheine für den Wings for Life World Run 2025

Es ist wieder so weit. Zum einen steht Weihnachten vor der Tür, zum anderen der Wings for Life World Run 2025. Wie lassen sich dies kombinieren? Richtig – mit einem Wings for Life Gutschein zu Weihnachten 😉
© Wings for Life World Run / Joerg Mitter
© Wings for Life World Run / Joerg Mitter
München, den 9. Dezember 2024 – Mit den festlichen Tagen vor der Tür steht Freude schenken hoch im Kurs – umso schöner, wenn die Wahl dabei auf ein Geschenk mit Sinn fällt. Ein Wings for Life World Run Gutschein ist das perfekte Last-Minute-Geschenk, das nicht nur ein einzigartiges Erlebnis beim weltgrößten Spendenlauf am 4. Mai 2025 bietet, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Rückenmarksforschung leistet und vielen Menschen mit Querschnittslähmung Hoffnung schenkt.
Die Wings for Life World Run Gutscheine für den Flagship Run München oder den deutschlandweiten App Run eignen sich als sinnstiftendes Geschenk für Familie, Freunde und Kolleg:innen. 100 Prozent aller Startgelder und Spenden fließen direkt in vielversprechende Forschungsprojekte mit dem Ziel eine Heilung für Rückenmarksverletzungen voranzutreiben. Dank des besonderen Formats der Laufveranstaltung ist der Gutschein für jede:n ein passendes Geschenk, denn egal wie weit man läuft, durch die mobile Ziellinie ist beim Wings for Life World Run jede:r Teilnehmer:in ein Finisher. Mit der individuellen Designauswahl der ausdruckbaren Do-It-Yourself-Gutscheine oder einer der bereits fertigen Varianten entsteht im Handumdrehen ein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk.

© Wings for Life World Run / Florian Neuschwander
Wer am 4. Mai 2025 beim Flagship Run in München (inkl. Teilnehmershirt) an den Start gehen möchte, sollte sich schnell seine Startnummer sichern, da die Plätze bei dem einzigartigen Lauf limitiert sind und bei vergangenen Ausgaben bereits frühzeitig ausverkauft waren. Wer hingegen auf seiner eigenen Lieblingslaufstrecke teilnehmen möchte, kann mit der Wings for Life World Run App ganz individuell oder bei einem der vielen landesweiten App Run Events dabei sein. Die Anmeldegebühr für den Flagship Run München beträgt 49 Euro, für den App Run beläuft sie sich auf 25 Euro.

Alle Informationen zum Wings for Life World Run, den DIY-Gutscheinen und der Anmeldung unter: www.wingsforlifeworldrun.com

Anmeldestart für den Wings for Life World Run 2025

Gemeinsam laufen für die Heilung von Querschnittslähmung

München, den 06. November 2024 – Ab sofort ist die 2. Phase der Anmeldung für den 12. Wings for Life World Run geöffnet. Jetzt können sich Läufer:innen und Rollstuhlfahrer:innen neben dem App Run auch für die Flagship Runs und App Run Events auf der ganzen Welt registrieren. München wird am 4. Mai 2025 erneut als eine von nur sieben Städten weltweit Gastgeber eines Flagship Runs sein. Wer in München an den Start gehen möchte, sollte schnell sein, da das Event in den vergangenen Jahren immer schnell ausverkauft war. Alle Informationen zur Anmeldung für die größte Laufveranstaltung der Welt unter www.wingsforlifeworldrun.com.

Participants seen during the Wings for Life World Run in Munich, Germany on May 05, 2024. // SI202405050270 // RBMN / Wings for Life World Run / 2024 / Germany // Marc Müller for Wings for Life World Run

Wings for Life World Run – eine globale Erfolgsgeschichte
Seit der Premiere im Jahr 2014 hat der Wings for Life World Run insgesamt über 51,9 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung gesammelt. Allein 2024 brach der Lauf sämtliche Rekorde: Über 265.818 registrierte Teilnehmer:innen – davon über 12.000 in München und über 30.000 deutschlandweit – aus 192 Nationen starteten gleichzeitig in 169 Ländern. Sie legten im Durchschnitt 11,5 km zurück, was einer Gesamtstrecke entspricht, die fast 50 Erdumrundungen gleicht. Gemeinsam sammelten sie beeindruckende 8.104.499 Euro. 

„Die bei der Ausgabe 2024 gesammelten Mittel fließen bereits in wegweisende Forschungsprojekte und klinische Studien weltweit“, erklärt Anita Gerhardter, CEO der Wings for Life Stiftung. „Unser Expertenteam hat mit der Auswahl der nächsten Projekte begonnen, und wir sind begeistert von den Fortschritten neuer Forschungsansätze. Dieser Fortschritt ist dank der Gelder aus dem Wings for Life World Run möglich. Jede Teilnahme macht einen echten Unterschied!“

Eine Welt – ein Lauf
Am 4. Mai 2025 kann jeder, egal wo er sich befindet, am Wings for Life World Run teilnehmen. Die Teilnahme ist über die interaktive App oder bei einem der großen Flagship Runs wie in München möglich. Der persönliche Lauf endet erst, wenn die mobile Ziellinie, das Catcher Car – ob virtuell oder real – die Läufer:innen eingeholt hat. Wer nicht allein laufen oder nicht nach München reisen möchte, kann sich den deutschlandweiten App Run-Events anschließen, die an verschiedenen Orten organisiert werden. Für die Anmeldung bereits offen sind die App Run Events unter anderem in Münster, Paderborn und Rostock. Ganz gleich, ob Hobbyläufer:in, Leistungssportler:in oder Rollstuhlfahrer:in – beim Wings for Life World Run werden alle zu Finishern und tun dabei noch Gutes. Denn 100 Prozent der Startgelder und Spenden fließen direkt in die Rückenmarksforschung. Möglich machen dies die Firma Red Bull gemeinsam mit den Partnern des Wings for Life World Runs, die die organisatorischen und administrativen Kosten des Laufs übernehmen. 

Participants seen during the Wings for Life World Run in Munich, Germany on May 05, 2024. // SI202405051288 // RBMN / Wings for Life World Run / 2024 / Germany // Hans Herbig for Wings for Life World Run

Viele prominente Gesichter wie Kai Pflaume, Victoria Swarovski oder Andreas Wellinger und Moritz Brückner, die beim 11. Wings for Life World Run das Catcher Car steuerten, unterstützen den Wings for Life World Run tatkräftig. Auch viele Influencer:innen und Athlet:innen wie die erfolgreichste deutsche Radsportlerin aller Zeiten Kristina Vogel, die nach einem schweren Unfall selbst querschnittsgelähmt ist, und Ultraläufer Flo Neuschwander, der bereits bei allen elf bisherigen Läufen mit dabei war und jedes Jahr eines der größten Teams auf die Beine stellt, mobilisieren ihre Fans zur Teilnahme, um wertvolle Spenden zu sammeln. 

Weltweit gehören Fußballstar Neymar Jr. (Brasilien), Rugby-Ikone Siya Kolisi (Südafrika), Ski-Legende Lindsey Vonn (USA) und Weltrekord-Hürdenläufer Karsten Warholm (Norwegen) zu den globalen Botschafter:innen, die seit kurzem einen weiteren prominenten Supporter an ihre Seite bekommen haben. Stabhochsprung-Olympiasieger und Weltrekordhalter Mondo Duplantis (USA/Schweden) unterstützt den Wings for Life World Run seit dieser Saison und ruft Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, beim kommenden Lauf am 5. Mai 2024 dabei zu sein. 

„Ich freue mich riesig und fühle mich geehrt, globaler Botschafter des Wings for Life World Runs zu sein. Ich finde, es ist eine unglaubliche Initiative“, sagt Duplantis. „Für diejenigen zu laufen, die es nicht können – das ist ein so schönes Event und eine tolle Sache, dabei zu sein. Es ist etwas wirklich Besonderes, und ich kann es kaum erwarten bis der Startschuss im Mai fällt.”

Alle Informationen zur Anmeldung und zum Wings for Life World Run unter: www.wingsforlifeworldrun.com

Über die Stiftung Wings for Life – Rückenmarksforschung
Weltweit sind Millionen von Menschen auf einen Rollstuhl angewiesen, nachdem sie eine Rückenmarksverletzung erlitten haben, meist als Folge eines Verkehrsunfalls oder eines Sturzes. Wings for Life ist eine gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Heilung für Rückenmarksverletzungen zu finden. Seit 2004 finanziert Wings for Life lebensverändernde Forschungsprojekte und klinische Studien rund um den Globus. Auch wenn ein Heilmittel noch nicht gefunden wurde, sind stetige Fortschritte zu verzeichnen. Jeder Schritt, der beim Wings for Life World Run gemacht wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn 100 Prozent der Startgelder und Spenden gehen an die Rückenmarksforschung. www.wingsforlife.com

Über den Wings for Life World Run
Einmal im Jahr findet der Wings for Life World Run rund um den Globus statt. Alle Teilnehmer:innen starten weltweit zur gleichen Zeit und laufen entweder individuell mit der Wings for Life World Run App oder gemeinsam bei zahlreichen Flagship Runs oder App Run Events. Das Beste daran ist, dass es bei jeder Form des Laufs nur darum geht, dabei zu sein und Spaß am Laufen zu haben. Egal ob Profisportler:in, Hobbyläufer:in oder Anfänger:in, es spielt keine Rolle, wie gut, schnell oder weit gelaufen wird. Eine traditionelle Ziellinie gibt es nicht. Stattdessen nimmt 30 Minuten nach dem Start entweder ein virtuelles oder – im Falle der Flagship Runs – ein reales Catcher Car die Verfolgung auf und überholt die Teilnehmer:innen, für die der Lauf damit erfolgreich beendet ist. Die Ergebnisse werden nicht nach Zeit gemessen, sondern nach der erreichten Distanz. 100 Prozent der Startgelder und Spenden fließen direkt in die Rückenmarksforschung. Bei den bisherigen Ausgaben des Wings for Life World Run sind insgesamt 1.293.716 registrierte Teilnehmer:innen aus 195 Ländern auf allen sieben Kontinenten gelaufen, gegangen oder gerollt und haben insgesamt 51,93 Millionen Euro für die Heilung von Querschnittslähmung gesammelt. www.wingsforlifeworldrun.com

Wettkampf – das 1. Oberaudorf Trail Festival

Wettkampf – oder eher Spagattraining? 🙂

Am Samstag, dem 05.10.2024 fand das erste Oberaudorf Trailfestival statt. Mehr Infos unter https://www.oberaudorftrailfestival.com!

Die Woche war wieder spannend. Mein Ruhepuls war erstaunlich hoch. Ich fragte mich, ob ich mir vielleicht einen Infekt von den Kindern eingefangen habe oder ob es Corona vom Oktoberfest sein könnte. Letztendlich weiß man es nicht genau. Meine Gedanken kreisten ständig um diese Fragen, aber was soll schon passieren? Entweder ich kann laufen oder ich kann es nicht. Ein DNS wäre kein Weltuntergang. Außerdem sind es meine Hometrails, also könnte ich jederzeit umkehren oder nach Hause gehen.

Drei Tage vorher bin ich noch einen kleinen Testlauf gelaufen und die Beine waren unglaublich schwer und generell war das Laufen sehr träge. Doch jeglicher Corona Test war bis dato negativ und bis auf meinen erhöhten Puls gab es auch keine weiteren Symptome. 

Ich wusste, dass dieses Laufjahr hart werden würde und es eine große Herausforderung sein würde, einen Trailmarathon durchzuziehen. Immer wieder kamen unerwartete Dinge dazwischen, sei es durch Familie oder Arbeit. Das machte das Training schwieriger, und dann kamen noch meine eigenen Unzulänglichkeiten dazu: Ich stürzte, meine Sprunggelenke machten ständig Probleme, oder ich blieb irgendwo hängen. Irgendwie war immer etwas!

In der Vorbereitung bin ich, glaube ich, nicht mehr als drei Mal „länger“ gelaufen, jedes Mal für etwa 2,5 bis 3 Stunden mit maximal 20 bis 24 Kilometern. Ansonsten habe ich nur kürzere Läufe in der Mittagspause gemacht. Zwar habe ich viele Höhenmeter in mein Training eingebaut, aber die langen Grundausdauerläufe fehlten einfach. Ich bin weit entfernt von meiner Form aus dem Jahr 2023. Das ist zwar nicht schlimm, aber die Frage bleibt: Bin ich wirklich bereit, einen Marathon zu laufen?

Ich wollte es mir mal wieder einfach selbst beweisen. Aus dem Stand einen Marathon laufen. Einmal im Jahr muss dies doch möglich sein! Gelitten habe ich doch bereits oft auf den Trails, wieso nicht wieder 😉 Leider wurde kurzfristig, aufgrund des Wetters, die Strecke angepasst, doch anspruchsvoll wird es so oder so. Die Kilometer blieben gleich 😉 Die Vorgabe der Pflichtausrüstung änderte sich dadurch auch: lange Kleidung und Mütze einpacken.

Ich fuhr in der früh, gegen acht Uhr mit dem Zug nach Oberaudorf. Knapp 800 m bis zum Start – leichter Nieselregen. Na prima. Es ist frisch, dunkel und nass. Nach einer kurzen Aufwärmphase und einigen bekannten Gesichtern Hallo sagen, ging ich früh in den Startbereich herein. Machte mich etwas warm und beobachte die Mitstreiter. 

Um 9:00 Uhr ging es los. Die Stimmung war gut, der Regen legte eine kurze Pause ein und Startschuss. Mit flotten Tempo ging es über den Asphalt in den ersten Trailabschnitt. Es lief gut, der Puls war normal, also lasse ich mal alles auf mich zukommen. Doch direkt nach dem Start ist ein möglicher DNF komplett verflogen! Nach den ersten Kilometern ging der erste Matsch auf den Singletrails los, ich nahm Tempo raus. Safety first. So lies ich ein paar Läufer an mir vorbeiziehen und genoss erstmal, dass es sich generell gut anfühlte. Sowohl die Atmung, als auch alle Muskeln.

Es kam der erste richtige Anstieg. Mit knöcheltiefem Matsch. Ich unterhielte mich mit einer jungen Läuferin und sie fragte ob alles bei mir n Ordnung sei! ich antwortete, dass ich lediglich langsam mache, da ich keine Lust habe mir eine Verletzung einzufangen. Ich will einfach klug und sicher ins Ziel kommen. Nicht mehr und nicht weniger. Doch freute es mich, dass es fürsorgliche Mitstreiter gibt!

Und so gingen die weiteren Kilometer locker von den Beinen. Die feuchten Holzbrücken waren jedoch spannend, denn da zog es einem die Füße weg. Spagatübung Nummer 1. Auf dem Schlamm zog es ebenfalls einem die Füße weg (und weitere Dehnungen der Bein-/Hüftmuskulatur), da sich das ganze Profil der Schuhe bereits mit Matsch füllte. Der Grip war einfach nicht mehr da. Und oben, am Fuchsstein, angekommen war etwas Nebel, viel Feuchtigkeit und es war wirklich frisch und kühl.

Am Parkplatz Tatzelwurm wurde ich von ein paar vereinzelten Personen angefeuert – danke dafür! Von dort ging es weiter ins Sudelfeld. Der Weg dorthin war wieder einmal feucht, matschig und rutschig. Mittlerweile war es mir egal, denn meine Socken und Schuhe waren längst durchnässt. Während ich lief, fragte ich mich die ganze Zeit, ob ein Schuh mit tieferem Profil vielleicht die bessere Wahl gewesen wäre … aber nun war es sowieso zu spät, um das noch zu ändern.

Was wirklich gut funktionierte, war meine Ernährung während des Rennens. Schon vor dem Start nahm ich ein erstes Gel, und während des Laufs hatte ich eine Flask mit Wasser und eine mit Elektrolyten dabei. Etwa alle 45 bis 60 Minuten gönnte ich mir ein weiteres Gel. An der ersten Verpflegungsstation kamen dann Brühe und Bananen hinzu, und bei der zweiten gab es zusätzlich Brühe, Banane (mit einem Koffein-Gel), Salz, Gurken und Nüsse. Einzig, was ich mir etwas vorwerfen könnte, ist, dass ich bei dem kühlen Wetter zu wenig getrunken habe. Das lag aber daran, dass ich das bei Temperaturen unter 20 Grad auch im Training oft so handhabe und damit bisher gut zurechtkam.

Im Sudelfeld führte die Strecke in einer Schleife an der ersten Verpflegungsstation bei der Brösel Alm vorbei, bevor es zurück Richtung Tatzelwurm-Wasserfälle und zum Parkplatz ging. Etwa bei Kilometer 19 traf ich erneut auf die junge Läuferin, die ich schon beim ersten Anstieg gesehen hatte. Sie war aufgelöst und ging langsam voran. Dieses Mal fragte ich, ob alles in Ordnung sei, doch sie antwortete lediglich, dass sie aus dem Rennen aussteigen müsse, aber keine weitere Hilfe benötige. Ich versprach ihr, Bescheid zu geben, und informierte die Bergwacht, die jedoch bereits in Kenntnis gesetzt worden war.

Für mich ging es anschließend wieder bergauf – über den Fuchsstein, vorbei an der Längau Alm, und schließlich zurück nach Buchau. Die Nebeldecke hielt sich hartnäckig, und es blieb kühl. Nun war etwa die Hälfte des Rennens geschafft, und ich war ziemlich zufrieden mit meiner Zeit: den Halbmarathon hatte ich in knapp 2 Stunden und 20 Minuten bewältigt, bei 1.050 positiven Höhenmetern. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, besonders da es mir in der Woche zuvor nicht besonders gut ging und mein Training eher eingeschränkt war. Doch die Frage war nun: Wie würde mein Körper auf die zweite Hälfte des Rennens reagieren?

Von Buchau aus ging es nun rechts ab Richtung Brünnsteinhaus, über den Wildgrub. Diese Passage hat es wirklich in sich: steile Anstiege, Felsen und Baumstämme auf dem Weg, und natürlich jede Menge Schlamm. Die Bedingungen machten es besonders herausfordernd, da es an manchen Stellen einfach an Grip fehlte, um richtig voranzukommen. Langsam schwand auch meine Energie, sodass ich öfter mal Platz machte, um mein eigenes Tempo beizubehalten. Obwohl ich den Anstieg kannte, zog er sich endlos hin. Umso erleichterter war ich, als ich schließlich oben ankam, und gönnte mir an der Verpflegungsstation eine ausgiebige Pause. Ich plauderte, machte ein paar Scherze und nahm mir reichlich Zeit für Essen und eine warme Suppe. Oben war es inzwischen richtig kalt, aber für die paar Meter wollte ich mir keine Jacke überziehen. 😉

Nach der Verpflegung fühlte ich mich überraschenderweise kraftlos, selbst auf den fast flachen Abschnitten. Ich konnte mir nicht erklären, warum das so war (evtl. die Kälte?), aber sobald es wieder bergab ging, kam die Energie zurück. Allerdings musste ich vorsichtig sein, denn der Weg war extrem rutschig. Respekt an die Läuferin die an mir förmlich vorbeiflog, das traute ich mir in der Geschwindigkeit definitiv an diesem Tag nicht zu. Direkt hinter mir (15m Luftlinie) stürzte ein Läufer und fiel hart auf sein Knie. Wir unterhielten uns eine Weile, während die anderen einfach an ihm vorbeirannten. Warum blieb niemand stehen, schließlich waren sie auf gleicher Höhe…? Viel konnte ich ihm jedoch nicht helfen, aber ich versprach, an der nächsten Bergwachtstation Bescheid zu geben.

Richtung Naturfreundehaus ging es weiter bergab, und auch hier sah ich einen Läufer, der Probleme hatte. Als ich nachfragte, erzählte er mir, dass er sich die Bänder gerissen hatte. Sein Knöchel war dreimal so dick wie normal. Ich bot ihm meine Bandage oder Ibuprofen an, um ihm zumindest ein wenig zu helfen. Zumindest die Ibu nahm er dankend an und meinte nur: „Mach dir deine Zeit bitte nicht kaputt.“ Aber das war mir völlig egal. Darum geht es mir heute nicht, bzw. nie, wenn ich merke jemand hat Schmerzen. Er hatte bereits 40 Kilometer hinter sich und noch 15 vor sich – und wollte es unbedingt zu Ende bringen. Ich konnte mir das kaum vorstellen, vor allem nicht nach meinem eigenen Bänderriss vor drei Jahren. Erstaunlicherweise bot nur ein weiterer Läufer, der an uns vorbeikam, ebenfalls eine Schmerztablette an. Nachdem ich sicher war, dass er klarkommt, setzte ich meinen Lauf fort. Kurz darauf kam mir die Bergwacht entgegen, und ich berichtete von beiden Vorfällen. Aufgrund des Funklochs war der eine Unfall noch gar nicht bekannt. Ein großes Dankeschön an die Bergwacht, die bei Wind und Wetter an der Strecke unterwegs war und ihre Freizeit für uns opferte! Wirklich stark, danke!

Am Naturfreundehaus konnte ich endlich kurz durchatmen und auf flachem Terrain laufen. Ich genoss diese Kilometer und fühlte mich richtig gut. Jetzt wusste ich: Ich komme definitiv ins Ziel, ohne Zweifel. Mit neuer Energie überholte ich ein paar Läufer und machte mich auf den Weg zum finalen Anstieg Richtung Schwarzenberg. Dort traf ich auf einen Läufer aus dem Harz, und seine Gesellschaft war eine echte Unterstützung. Wir waren beide völlig platt, die Beine schwer, aber durch das gemeinsame Gespräch verging die Zeit schneller, und wir erreichten schließlich den Gipfel. Danke nochmal dafür!

Der Abstieg war glücklicherweise nicht so rutschig, wie ich befürchtet hatte, und letztendlich ging es über Schotterwege vom Hocheck hinunter Richtung Oberaudorf. Diese Serpentinen bin ich schon oft gelaufen, also ließ ich es einfach laufen und nahm genau das Tempo, bei dem ich kurz vor der Krampfgrenze war. Ein falscher Schritt, und es hätte sicher einen Krampf gegeben, aber alles lief perfekt. Ich fühlte mich beflügelt, denn ich wusste: Es ist nicht mehr weit bis ins Ziel.

Auf der flachen Strecke konnte ich dann das Tempo anziehen und wollte nur noch in das verdammte Ziel rein. Also los gehts Timo – reiß dich zusammen und geb Gas!

Auf der Zielgeraden holte ich noch die Läuferin vor mir ein, aber einen Meter vor dem Ziel wurde ich langsamer. An diesem Tag ging es mir nicht um den letzten Sprint, sondern darum, den Spaß und den Spirit der Trail-Community zu genießen. Also ließ ich sie lächelnd vor mir ins Ziel huschen.

GESCHAFFT! DONE! ÜBERGLÜCKLICH! – Es ist vollbracht. Ich habe es geschafft! Trotz nicht optimalem Training und gesundheitlich angeschlagenem Zustand, aber mit dem festen Willen, es durchzuziehen. Und das Beste: ohne eine erneute Verletzung! 😉

Und danke an Salty Running für ein geiles Event. Endlich bewegt sich auch hier in der Region was und wir alle hoffen, dass dieses Rennen sich auf Jahre etabliert! Wir sehen uns 2025 (in besserer Form) und natürlich ohne Nebel!

Einsatzgebiete – Laufuntergründe

Nicht jedem ist immer zu 100% klar, was hinter den Laufuntergründen steckt, wenn ich z.B. davon schreibe für technisches Terrain. Technisch kann bereits vorliegen, wenn besondere Witterungsbedingungen vorliegen, wenn Hindernisse vorhanden sind oder man mehr klettert anstatt läuft. Es kann sehr vielfältig sein. Um dies zu vereinfachen, werde ich hier die Untergründe darstellen und bei den Tests der Laufschuhen die Kategorieren angeben.

UntergrundSchwierigkeitBild
WaldbodenNiedrig, kann im Herbst
heimtückisch mit unter Laub
versteckten Wurzeln sein.
AsphaltNiedrig
EisHoch, egal ob mit Straßen- oder
Trailschuhen es ist kein sicheres
Vorankommen gewährleistet.
Hier sind Grödel / Spikes unverzichtbar.
SchneeMittel. Abhängig vom Ursprungsuntergrund.
Schnell auf Straße und Waldboden macht
einfach Spaß. Schnee im alpinen Umfeld,
kann sehr fordernd, aber auch gefährlich sein.
Schotter – FortgeschrittenLeicht / mittel. Größere Steine können eine
Herausforderung sein, besondern beim Downhill.
Jedoch sind es gut ausgebaute Wanderwege
und daher kein technisches Terrain.
Schlamm / MatschMittel / schwierig. Je nachdem wie tief
der Matsch ist, sowie beim Up-/Downhill
kann dies sehr fordernd sein.
SchotterEinfach. Auf normalen Wegen, keine besondere
Herausforderung. Beim Downhill kann man
bei runderen Steinen wegrutschen.
Alpin / technisches TerrainSchwierig. Große Steine, steile Passagen – kein
Laufen mehr möglich. Hier ist Trittsicherheit wichtig
für das eigene Leben. Oft sind es schmale Wege / Grate
in großer Höhe und beim falschen Auftreten kann dies böse Ausgehen.

Zweifach-Papa – eine neue Herausforderung

Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.

Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.

Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.

Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.

Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.

Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.

Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!

Ist Sport wichtig? Klar!

Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.

Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!

Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉

Nachbericht – Heartbeat Ultra in Fulda am 25.11.2023

Wenige Wochen sind nun vergangen und ich habe im Nachgang noch so viel erlebt, gelesen, viele neue Kontakte knüpfen können, daher kann ich gar nicht die Finger still halten und berichte noch mal – mit etwas Abstand – von diesem Event.

Als ich am 6. Februar von Jenny erstmals Informationen zum Lauf erhalten habe, habe ich direkt zugesagt. In welcher Form auch immer dieses Event stattfindet, ich bin dabei und unterstütze. In diversen Podcasts und in ihrem Insta-Kanal hat Jenny erzählt, wie die Idee ursprünglich aussah bzw. geplant war. Ein paar Läufer:innen die gemeinsam 112km laufen – als Gruppe. Doch der Anklang wurde von Woche zu Woche immer größer und es wurde allen schnell klar – dies wird ein richtiges Laufevent.

Daher haben Jenny, Steffi, Sarah, Malte, Patrick, Fabian und ich direkt eine WhatsApp Gruppe zur Planung erstellt. Und wir mussten erstmal überlegen – was machen wir, wie machen wir es, wer macht was und wann? Und jeden Task den wir auf die Liste nahmen, zog viele weitere Tasks mit sich. Parallel wuchs das Thema und die Aufmerksamkeit. Viele Sponsoren haben sich bei Jenny gemeldet oder bereits sehr früh ihre Bereitschaft zugesichert. Es wurde viel gelacht, geschwitzt (u.a. kommt denn die Freigabe der Stadt, kommen überhaupt genügend Läufer:Innen, packen wir es überhaupt dies zu organisieren), geweint, getröstet, Mut gemacht, motiviert! Ein Team – mit einem großen Ziel. Das spürte man sofort.

Leider konnte ich aus der Ferne nur bei einigen Themen unterstützen, doch mental war ich immer bei der Runde und sicherte zumindest die Gin-Versorgung vor Ort zu.

Doch wer immer noch behauptet, virtuelle Bekanntschaften sind nicht real – haben wir definitiv hier eines besseren belehrt. Wir haben uns alle vorher überhaupt nicht gekannt. Wir kannten unsere Instagram Kanäle, wir schrieben ein wenig hin und her oder telefonierten ab und an. Und ich muss sagen, wir hatten alle ein gegenseitig gutes Gespür füreinander, wir haben alle die gleiche Leidenschaft, das gleiche Verständnis und die Chemie untereinander passte einfach! Wir merkten, hier sind besondere Menschen die etwas Besonderes auf die Beine stellen (wollen). Diese Menschen haben das Herz an der richtigen Stelle! Das spürte man einfach. Und bei unserem gemeinsamen persönlichen Aufeinandertreffen bestätigte sich unser Bauch- und Herzgefühl. Wir verstanden uns und sind – meiner Meinung nach – einfach ein wunderbares Team. Wir haben mit quasi keiner Erfahrung, einfach eine fantastische Veranstaltung auf die Beine gestellt!

Nachdem alles für das Event final geklärt war und ich einfach durch Corona nicht auf die Beine kam, stellte sich mir die Frage – fahre ich bei absolut ekelhaftem nasskalten Wetter über fünf Stunden mit dem Zug Richtung Fulda? Und die Antwort war einfach JA! Natürlich!

So ging es für mich freitags, am 24.11.23 los. Ab München war noch alles in Ordnung, ich saß an meinem Platz – bestellte mir ein Bier und was zu Essen und der Zug fuhr plötzlich nicht los. Aber man erfuhr auch nicht warum. Letztendlich sind wir 40 min. später losgefahren und irgendwann kam nebenbei die Info: es gab einen technischen Schaden an der Antriebslok. Nun gut. Ich kann es ja nicht ändern. Hauptsache ich komme nach Fulda! Leider konnte ich auch dadurch vor Ort weniger beim Aufbau helfen! :/ Denn bis ich ankam, war von der Crew alles erledigt. Nebenbei mit so wenig Köpfen und Händen eine fantastische Leistung!

Schließlich ging die Crew noch gemeinsam was essen und trinken und ich lernte die Personen nicht nur persönlich kennen, sondern auch weitere neue Gesichter waren dabei. Und auch hier passte die Chemie sofort! Ein lustiger Abend ging zu Ende und die Aufregung stieg auf den nächsten Morgen stieg …

Der Samstag – der Wecker klingelte sehr sehr früh und ich machte mich zu Fuß auf den Weg Richtung Stadion. Ich wusste nicht, was bereits los war und ich wusste gar nicht wo ich helfen werde, aber ich war mir sicher, da wird sich schnell was passendes finden. Denn leider sagten – aufgrund des Wetters – auch viele Helferinnen und Helfer kurzfristig ab! Kurz vorm Stadion kamen mir die ersten Läufer:Innen entgegen, die bereits seit 6 Uhr in der früh, bei eisiger Kälte ihre Runden starteten. Ich feuerte alle an, begrüßte alle Streckenposten und sagte erst einmal allen Hallo. Die ersten Stunden half ich bei der Läufer-Verpflegung aus und pendelte zwischen Küche und Kuchenstand, um dort Brötchen (bzw. Semmeln) aufzufüllen, oder Kaffee und Teewasser zu besorgen. Aber auch den Bestand der Riegel, Gurken, Nüsse, Salzbrezelchen zu prüfen usw. – es machte richtig Spaß. Zum einen durchgehend von Malte und Sarah – als Moderatoren beschallt zu werden, zum anderen den Läufer:Innen zuzuhören, Runde für Runde und diese anzufeuern und mit wichtigen Dingen für viele viele weitere Runden zu versorgen. Oder aber auch bei einem kleinen Durchhänger noch mal eine Portion Motivation mit für die nächste Runde mitzugeben.

Doch ich blieb nicht durchgehend an dem Stand, sondern half an vielen Stellen aus. Mal direkt in der Küche, mal mussten Tische verstellt werden, als Hundesitter für die Hündin Paula (sie hatte definitiv eine hohe Durchsetzungskraft), oder sich um die Stromverteilng zu kümmern. Ab und an den PC des Rundensystem aus dem Tiefschlaf holen oder einfach nur all die begeisterten Menschen beobachten oder den Wegweiser zu spielen.

Und zwischendurch brauchte ich viel Kaffee um mich aufzuwärmen 🙂

Immer wieder passierten magische Momente. Wenn Läufer:Innen über ihre Grenzen hinausgingen und einfach Distanzen schafften, die sie sich vorher nie zugetraut hatten! Runde für Runde waren so viele Emotionen im Spiel. Man kann dies kaum beschreiben. Man muss es vor Ort erlebt haben! Wenn ich nur daran denke, überkommt mich die Gänsehaut wieder!

Ich war bei vielen Läufen dabei und so etwas Besonderes hatte ich noch nie erlebt. Es war am Ende so ansteckend, dass ich eine Ehrenrunde mit gelaufen bin (bei der ich mich auch noch verlaufen habe, aber selbst dabei lernt man dann Menschen kennen) 😉

Leider musste ich am Nachmittag bereits wieder meinen Zug erwischen!

Doch diesen Tag werden viele und auch ich so schnell nicht vergessen.

Und ich freue mich auf viele weitere Heartbeat Ultras – ob als Helfer, ob als Läufer – egal. Hauptsache wir unterstützen alle diese tolle Kinder mit ihren Familien, die diese Hilfe benötigen. Vor allem, dass bei den Untersuchungen in Deutschland es endlich voran geht! Hier gibt es großen Nachholbedarf! Es wird ein medizinisches Kompetenzzentrum benötigt und einfach ein gutes Netzwerk für die Betroffenen!

Für weitere Informationen, geht direkt auf die Seite vom Heartbeat Ultra und dem Verein der Fontanherzen!

Bitte bitte – ihr könnt jederzeit den Verein finanziell mit Euren Spenden unterstützen! Also zögert nicht und helft!