Eine große Frage die sich immer wieder stellt, wie teste ich meine Produkte?
Ich bin ein unabhängiger freier Tester. Bedeutet, ich erhalte die Produkte auf Anfrage meinerseits und berichte frei und mit meiner eigenen, ehrlichen und authentischen Meinung.
Ich frage dadurch natürlich nur Artikel an, die mich interessieren und für mich spannend sind. Es kommt zwar natürlich auch vor, dass mir Produkte angeboten werden, aber hier wähle ich im Vorfeld bereits kritisch aus.
Doch wie teste ich meine Produkte? Sobald Produkte bei mir eintreffen, werden sie in Ruhe begutachtet, die ersten Fotos erstellt und das Produkt direkt gewogen 😉
Danach schlüpfe ich direkt rein und lass – gerade bei Schuhen – die einige Zeit in der Wohnung auf mich wirken.
Ansonsten werden sie direkt ins Training mit eingebaut und bei verschiedenen Bedingungen und unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten getestet.
Bei Trailschuhen Waldwege, Schotterwege, technisches alpines Gelände oder auch auf dem Asphalt. Bei Straßenschuhen in unterschiedlichen Tempobereichen – vom lockeren Dauerlauf bis zur Tempoeinheit.
Aber getestet wird auch bei Regenschauern oder wenns heftig schneit! Wenn es warm ist oder kalt.
Ich versuche alle Facetten zu testen und meine Erfahrungen einfließen zu lassen und meine Meinung wiederzugeben.
Das bedeutet: wenn ein Schuh für mich nicht der Richtige ist, dann ist dies meine persönliche Meinung. Kann aber natürlich für andere der Richtige sein.
Jede Läuferin, jeder Läufer hat individuelle Füße, einen eigenen Laufstil und eigene Vorlieben bei den Laufeigenschaften (weich, straff oder Neutral-/Stabilschuh). Daher kann meine Meinung auch nur eine Tendenz und Empfehlung aus meiner Sicht zum Schuh abgeben.
Letztendlich sollte jeder vorab die Schuhe ausgiebig in einem Fachgeschäft testen und sich dort auch beraten lassen!
Alljährlich im Frühjahr bringt Saucony Updates seiner Klassiker heraus. So auch einer meiner absoluten Lieblinge – dem Kinvara. Dieser Schuh begleitet mich schon seit so vielen Jahren und ich konnte dieses Update kaum abwarten. Damals bin ich durch Zufall und Neugierde (und den guten Erfahrungen mit dem Guide 9) auf den Kinvara 7 gestoßen. Ich suchte einen leichten und schnellen Laufschuh. Und dieser Schuh hatte eine angenehme Paßform, inklusive breitere Zehenbox, war leicht und ich konnte damit meine schnelle Einheiten absolvieren. Er hat mich auch sehr lange begleitet, bis er letztendlich das Zeitliche segnen musste. Da war es natürlich klar, dass ich mir wieder einen Kinvara besorge und so kam dann der Kinvara 10 und später der Kinvara 12 ins Haus. Letzteres ist noch im Einsatz – daher habe ich eine sehr gute Möglichkeit diesen mit der aktuellsten Version zu vergleichen.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Hersteller nun vorab den Saucony Kinvara 14 zur Verfügung gestellt hat. Dies wird jedoch keinen Einfluß auf meine in diesem Bericht widerspiegelnde Meinung haben.
Das Release Datum war diese Woche, am 07. März, jedoch folgen zum 15. März 2023 weitere Farben.
Wenn ich so über die Historie dieses Schuhs gehe, hat sich einiges getan. Natürlich – der Schuh ist immer noch ein neutraler Wettkampfschuh, der sich auch top fürs Training eignet und ja, er ist immer noch ultraleicht. Aber sonst? Gibt es doch einige Unterschiede, daher lasst uns doch direkt einen ersten Blick drauf werfen.
DATEN
Fangen wir wie immer mit den Fakten und Daten vom Hersteller:
Dieser Schuh enthält, wie inzwischen alle Modelle bei Saucony, recyceltes Material. Aber wie bereits beim Endorphin Elite liegen keine Informationen vor, wie hoch dieser Anteil ist.
Der Schuh ist ein Neutralschuh und die Sprengung liegt bei 4 mm (31 mm Ferse / 27 mm Zehenbereich). Wie bereits Saucony schreibt, ist er federleicht, welches auch das Referenzgewicht widerspiegelt. Bei Herren liegt das Gewicht bei gerade mal 200 g.
Oder wie Saucony es zusammenfasst „flexible, fast and fun“ 😉
REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK
Saucony hat inzwischen alle Schuhkartons in dem neuen Design mit der Aussprache von Saucony – SOCK-A-KNEE angepasst. Und so häufig, wie ich alleine diesen Schriftzug in meinen Artikeln und Posts verwende, sollte wirklich jegliche Zweifel verflogen sein, wie der Herstellername der Amerikaner nun ausgesprochen wird.
Beim Öffnen der Box springt ein neongelber Schuh entgegen. Und als ich in den Händen halte, ist es einfach nur bemerkenswert wie leicht ein Schuh sein kann. Der Schuh wiegt in meiner Größe 46,5 gerade einmal 227g. Wahnsinn! Im Gegensatz zum Kinvara 12 noch einmal an Gewicht gespart (der wog eine halbe Nummer kleiner 236g) und im Vergleich zum Endorphin Elite, der 243g auf die Waage bringt – und an dem bereits kaum was dran war – ebenfalls um 16g geschlagen!
Was sofort auffällt, ist das netzartige Obermaterial. Dies sorgt zum einen für das leichte Gewicht, zum anderen für eine gute Belüftung an den heißen Sommertagen oder eben bei sehr flotten und fordernden Läufen. Ein minimalistischer Zehenschutz rundet die Oberseite vorne ab.
Unter dem Netz wurde eine Art Sockenkonstruktion eingenäht. Dadurch hat man einen angenehmen, aber auch gut-sitzenden Halt im Schuh.
Der Bereich um die Ferse und den Knöcheln ist weich und angenehm gestaltet. Hier hat sich im Vergleich zum 12er Modell (alles etwas steifer) einiges getan.
Ich bin gespannt, wie lange die Schlaufen der Schnürung halten. Im Prinzip ist jede Schlaufe lediglich ein angenähter Faden. Passt zum Gesamtdesign 😉
Der bekannte Saucony PWRRUN Schaum ist in der Mittelsohle verbaut und soll den/die Läufer:in nach vorne pushen. Die Dämpfung wurde laut Hersteller verstärkt, aber soll gleichzeitig ein weicheres Laufgefühl bieten. Zudem die Außensohle in einer neu gestaltete Rocker-Form (gebogene Sohlenform) für sanftere und schnellere Bewegungen.
Am Fuß trägt sich der Schuh sehr angenehm. Natürlich dank das Gewichts, aber auch durch die tolle Passform. Nichts drückt. Nichts reibt. Nichts engt ein. Der Fuß, als auch die Zehen haben ausreichend Platz. Dazu muss ich erwähnen, dass ich einen Knick-Senk-Spreizfuß (Plattfuß) habe – sprich mein Fuß ist etwas breiter und ich hatte in der Vergangenheit mit so manchen Modellen Problemen. Bei Saucony, wenn ich zurückdenke, jedoch noch nie.
Der Schuh hat sowohl am Mittelfuß als auch an der Ferse einen tollen Halt. Kein Rutschen. Es bilden sich keine Falten im Obermaterial Er sitzt einfach.
Hier bedarf es gar nicht mehr Worte. Wenig Schuh, der genau das macht, was von einem Laufschuh erwartet werden darf. Ein sicherer Halt in Kombination mit Bequemlichkeit.
Kommen wir zu meinem ersten Laufeindruck. Ich bin ihn nun mehrmals in verschiedenen Distanzen und einer Pace-Range von 3:45 bis 5:30min/km gelaufen und auf ihn ist Verlass.
Die Eigenschaften von oben bestätigen sich beim Laufen. Angenehm zu tragen, ein Hauch von nichts am Fuß und er performt. Es macht vom ersten Kilometer an Spaß. Ob bei Sonnenschein oder starkem Gegenwind (auch wenn es da etwas frisch an den Füßen wird – Belüftung funktioniert definitiv, kann ich somit bestätigen) – der Schuh will schnell gelaufen werden. Aber fühlt sich auch in den gemütlicheren Asphalteinheiten wohl.
Und das Schönste für einen Läufer – er hat das direkte Laufgefühl. Man spürt den Untergrund und kann die Laufrunde richtig fühlen und genießen!
FÜR WEN GEEIGNET / EINSATZZWECK
Der Kinvara war vom Einsatzgebiet immer ein schneller Racer, ein verlässlicher Schuh für den Halbmarathon und den Marathon. Aber auch fürs tägliche Training. Sieht sich selbst aber lieber bei den schnelleren Einheiten oder Intervallen. Kurz: ein Lightweight Allrounder.
Ich würde diesen Schuhen allen Neutralläufern unter 85kg empfehlen, die einen Wettkampfschuh, bzw. einen Schuh für die schnellen Trainingseinheiten suchen.
Bei anderen Marken würde ich ihn am ehesten mit dem Brooks Hyperion Tempo oder dem HokaOneOne Mach vergleichen.
Wer etwas mehr Stabilität und Komfort braucht, greift zum Saucony Tempus oder dem Saucony Endorphin Shift von Saucony.
FAZIT
Erfrischend. Nicht nur die Farbe macht Lust auf Frühling und Sommer. Nein erfrischend daher, dass es ein Schuh ohne Schnickschnack ist. Ohne die super weiche Außensohle, ohne die Megadämpfung, ohne Carbon, ohne TPE Platte – einfach ein Laufschuh.
Ein Schuh, der meiner Meinung nach, in keinem Schuhschrank fehlen sollte und mit dem nichts falsch gemacht werden kann. Der Schuh kann gemütlich, aber er will schnell und das kann er. Definitiv.
Ob ich bei dem nächsten 10er oder Halbmarathon auf den Endorphin Elite oder den Kinvara 14 zurückgreife, werden wir sehen 😉 Die Entscheidung wird mir sicherlich nicht leicht fallen.
Saucony hat zu seinem 125-jährigen Bestehen etwas Großes angekündigt. Die Endorphin Laufschuhreihe soll erweitert werden. Inzwischen ist sie bekannt für Läufe mit hohen Ansprüchen. Ob Pro, Shift, Speed oder im Trailbereich der Edge. Für jedes Einsatzgebiet ist ein Schuh vertreten. Doch um was wird diese nun noch ergänzt? Vor mir liegt ein giftgrüner Schuh mit dem zurückhaltenden Beinamen ELITE 😉
Saucony kündigt ihn an mit „Setze deine Grenzen neu damit brichst du jeden deiner Rekorde“.
Und ich kann schon einiges vorwegnehmen. Damit übertreiben sie nicht.
Der Schuh wurde mir vom Hersteller zwei Wochen vor Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank!
Ich muss gestehen, ich hatte in der Vergangenheit noch nicht viel mit Carbon zu tun. Für was auch? Ich bin ein Trailläufer, ich liebe es, die Natur 100%ig zu spüren und zu genießen. Auch wenn sich inzwischen Carbon oder TPE Platten immer mehr sich im Trailbereich breit machen. Ich hatte letztes Jahr bereits den Endorphin Edge von Saucony im Test. Ein toller Schuh für Trails, doch diesen Aha-Effekt von dem bei Carbon gesprochen wurde, konnte ich nachhaltig so nicht spüren. Aber schaut gerne noch mal in den Testbericht dazu.
Auf der Straße ist dies nun Premiere und ich konnte vor Neugierde gar nicht abwarten, diesen Schuh endlich zu testen. Bedeutet aber auch, ich habe keinen Vergleich. Daher eines vorweg: dieser Test stellt meine Sicht auf den Schuh dar!
Dieser Schuh ist vegan und enthält recyceltes Material. Wie hoch dieser Anteil ist, konnte ich bisher nicht herausfinden.
Der Schuh ist ein Neutralschuh, Kategorie Racer / Wettkampfschuh.
Die Sprengung: 8 mm (39.5 mm Ferse / 31.5 mm Zehenbereich) – somit etwas höher (5mm) als beim vorherigen Spitzenmodell, dem Endorphin Pro 3. Und das Referenzgewicht für Herren liegt bei 204 g. Aber schauen wir uns dies doch mit eigenen Augen an.
REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK
Als ich die Schuhe das erste Mal in der Hand hatte, dachte ich echt einfach nur WOW. Ein Stück Hightech in meiner Hand. Wir reden hier nicht mehr nur von einem Laufschuh, mit tollem Schaum für gute Dämpfung. Sondern ein getunter Formel 1 Bolide – der anscheinend einige Tests im Windkanal hinter sich hatte! 😉
Für die, die nicht wissen wie Saucony ausgesprochen wird 😉
Der Schuh fühlt sich im ersten Moment wie eine Socke an. Gefühlt wiegt er auch gar nicht viel mehr. Ich zog ihn an und spürte im ersten Moment kaum, dass ich einen Schuh anhatte. Doch was passierte dann? Der Schuh pushte mich nach vorne. Ich hüpfte förmlich durch die Wohnung. Und ganz ehrlich: so schnell bin ich noch nie bei der Kaffeemaschine gewesen 😉 Kleiner Spaß, dass war schon ein sehr spezielles erstes Erlebnis.
Der Schuh wiegt in meiner Größe 46,5 gerade einmal 243g. Für die Schuhgröße ein sehr guter Wert. Zum Vergleich, der neue Kinvara 14 wiegt in gleicher Größe 227g – hat aber auch keine Carbonplatte verbaut.
Das Obermaterial ist sehr luftig und zweckmäßig. Es kombiniert Strick- und Mesh-Materialien. Er hält den Fuß gut im Schuh, aber hat auch keinen sinnlosen Schnickschnack. Eher im Gegenteil. Links und rechts nur ein Band angebracht, welches sich wie ein Tapeband um den Schuh vollständig, und somit auch dem Fuß, wickelt. Dies soll für einen straffen Halt sorgen. Dadurch gibt es auch große Löcher an den Seiten, die für eine gute Belüftung sorgen sollen. Jedoch nicht nur diese, sondern auch die Zunge im Schuh ist mit kleinen Löchern versehen. Die Füße sollten sich also nicht mangels an Luft beschweren dürfen.
Für den Halt an der Ferse ist ein sockenähnliches Konstrukt eingebaut und für den Komfort der Ferse / Achillessehne ein kleines gepolstertes Kissen in der Fersenkappe. Ein Aufreiben der Ferse soll damit ebenfalls verhindert werden.
Die Zehenbox bietet ausreichend Platz, auch für breitere Füße. Trotzdem sitzt der Fuß (wie bei allen Saucony Modellen bei mir) einfach gut und eng. Aus meiner Betrachtungsweise ist die Passform sehr angenehm für ein Wettkampfschuh.
Die Innensohle ist verklebt. Sie lässt sich NICHT herausnehmen! Der Schuh soll, um seine Stärken voll auszuspielen, genau die verbauten Komponenten verwenden.
Die Außensohle – sie wirkt sehr mächtig. 8mm Sprengung, aber in dieser Sohlenkonstruktion steckt auch die ganze Technologie. Zum einen den PWRRUN HG (HG steht für „Holy Grail“) Superschaum, für die Energierückgewinnung. Gefolgt von der Carbonplatte – deren Zehenfederung für eine erhöhte Schrittfrequenz sorgen soll (siehe meinen obigen Ersteinddruck, genau das tut es), inklusive eines geschlitzten Vorfußbereichs für ein adaptiveres Laufgefühl. Und nicht zuletzt eine zweite PWRRUN HG Superschaum Schicht.
Kommen wir zu meinem ersten Eindruck bei einem Lauf. Phänomenal. Ich hatte Montags gemäß meines Trainingsplan frei, da ich bereits am Vortag einen 210min Trail Longrun hinter mir hatte. Natürlich mit vielen Höhenmetern. Die Beine waren müde und es hatte schon seinen Grund eine Pause einzulegen. Doch in der Mittagspause war der Himmel herrlich blau, die Sonne schien und ich platzte vor Neugierde. Daher musste ich in die Schuhe und lief an die Inn runter. Dort habe ich geteerte Straße, flach und ich lief mit meinen schweren Beinen los. Die ersten zwei Kilometer musste ich erst einmal den Rhythmus finden. Die Beine waren schneller, als ich atmen konnte. Das war ein total verrücktes Gefühl, wie sie mich nach vorne trieben. Ich bin bewusst nur 5km gelaufen – 2,5km, drehen und wieder heim. Ich konnte nicht Vollgas laufen. Hohes Tempo, aber eben nicht all out. Und als ich meine Uhr stoppte, konnte ich es nicht glauben. In diesem Zustand einfach eine neue PB hingelegt. Das war echt verrückt und gleichzeitig beängstigend.
FÜR WEN GEEIGNET / EINSATZBEREICH
Es ist ein Wettkampfschuh für sehr ambitionierte Läufer. Und es ist ein reiner Wettkampfschuh. Es muss daher einem bewusst sein, für was man diesen Schuh einsetzt.
Für den Normalo unter uns (dazu zähle ich mich definitiv auch) ist dieser Schuh in der Regel nichts.
Optimal um Segmente zu knacken und neue Bestzeiten aufzustellen. Aber man sollte ein geübter Läufer sein. Und wirklich flott sein. Nur zur Verdeutlichung, nagelt mich nicht an den Zeiten fest. Aber unter einer Pace von 4:15min/km macht dieser Schuh erst Sinn. Wenn wir ehrlich sind, sogar eher unter der 4er Marke.
Es gibt genügend Beispiele, das Carbonschuhe zu Problemen im Bereich rund um die Achillessehne führen kann. Daher seid euch dies immer stets bewusst. Er zwingt euch im Vorfußbereich zu laufen. Das merkt man sofort, wenn man unterbewusst auf der Ferse aufkommt. Da will der Schuh nicht landen und das lässt er den Fuß auch spüren. Das fühlt sich unrund an.
FAZIT
Dieser Schuh ist eine Rakete. Das Versprechen von Saucony kann gehalten werden. Er treibt euch zu Rekorden, neuen Bestzeiten und macht euch schneller. Und er macht Spaß. Sogar mir als Trailläufer. Ob auf 5, 10, 15, 21 oder 42km – dieser Schuh ist verrückt und die Carbon Technologie wettbewerbsverzerrend 😉 Ich kann verstehen, dass alle Profis nur noch mit diesen Schuhen laufen (bzw. laufen müssen), da für diese sonst echt ein Nachteil in der Spitze entstehen würde. Was jedoch schon auffällig ist, dass sich so ziemlich jeder Läufer – egal welchen Alters, welcher Leistungsklasse mit solchen Schuhen ausstattet. Als ich im Dezember bei einem Vorsilvesterlauf am Start war, war ich auf den ersten Blick nach unten gefühlt der einzige Teilnehmer ohne Carbon an den Füßen.
Ob dies, bei der bekannten kürzeren Haltbarkeit von Carbonschuhen, dem Preis von 300 Euro es einem wert ist, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.
Ich kann definitiv für mich sagen: hätte ich diesen Schuh für diesen Test nicht erhalten, hätte ich nie – trotz meiner Erfahrungen bei den Wettkämpfen – mir solch einen Schuh angeschafft.
Da ist man – als Hobbyläufer meiner Meinung nach mit dem Kinvara, Endorphin Shift oder dem Endorphin Speed besser beraten. Wenn ich das Einsatzgebiet und das Preis-Leistungsverhältnis gegenüber stelle.
Im Herbst kommt es nun auch mal vor, dass ich ab und an mal – auch wenn es mich gar nicht so sehr reizt – auf der Straße laufe. Für Grundlagenläufe ist es nicht die schlechteste Möglichkeit oder wenn es das Wetter einfach überhaupt nicht zulässt, hoch auf die Berge zu gehen und man nicht zufällig ein Laufband daheim herumstehen hat.
Letztendlich habe ich über all die Jahre meine Erfahrungen mit Straßenschuhen gemacht. Ich bin früher schließlich auch einige Halbmarathons und Marathons gelaufen. Und diese Herausforderungen habe ich immer mit einem Saucony Schuh angegangen und erfolgreich abgeschlossen. Nach vielen vielen Kilometer, bin ich bei schnellen Läufen immer am Kinvara hängengeblieben und nun? Steht ein Karton vor mir, in dem definitiv nicht der aktuelle Kinvara drin ist, sondern der brandneue Saucony TEMPUS. Ein Laufschuh im Sortiment des amerikanischen Herstellers, den es bis dato noch nicht gab.
Saucony sagt zu diesem Schuh „Der Schuh kombiniert die unglaubliche Superschaum-Federung, die dir gefehlt hat, mit dem adaptiven Führungssystem, das du brauchst – damit du dein Bestes geben kannst.“ Sprich, ein gut gefederter Stabilschuh, der enorm leicht ist. Im Prinzip ist dies eine optimierte Mischung aus meinem bisherigen Stabilschuh, dem Saucony Guide und dem leichten Wettkampfschuh, dem Kinvara (Anm.: das neueste Modell ist um gerade mal 60g leichter) . Interessante Mischung. Das macht mich so neugierig, dass ich gleich damit eine Runde drehen muss. Denn die Frage die sich hier stellt, kann diese Kombination funktionieren?
Der durchgängige Kern aus ultraleichter PWRRUN PB Dämpfung sorgt für unglaubliche Federung und Energierückgewinnung.
Der konturierte PWRRUN Rahmen beginnt oberhalb der Zwischensohle, um deinen Fuß beim Aufsetzen zu stützen, und seine gekrümmte Form sowie der Bodenkontakt mit dem Vorderfuß garantieren ein schwungvolles Abstoßen.
Die stärker konturierte Zwischensohle lässt dich tiefer in das Fußbett einsinken und gewährleistet, dass sich der Schuh für ein unglaublich weiches und stützendes Tragegefühl von oben bis unten an deinen Fuß anschmiegt.
Dank ihrer unverkennbaren Geometrie bildet die Zwischensohle eine unterstützende Basis und bietet ein superweiches Laufgefühl von der Ferse bis zu den Zehen.
Die anpassbare Schnürung und der leichte Mittelfußsattel ermöglichen eine perfekte Passform.
Obermaterial: Leichtes, atmungsaktives Mesh.
Das FORMFIT Design berücksichtigt jeden Kontaktpunkt mit deinem Fuß und bietet weit mehr als eine Schnürung, um eine individuelle Passform und ein rundum hervorragendes Tragegefühl zu gewährleisten.
Robuste XT-900 Laufsohle.
Geringerer ökologischer Fußabdruck: In diesem Style wurden recycelte Obermaterialien verarbeitet.
Kategorie: Strukturierte Dämpfung
Sprengung: 8 mm (36,5 mm Ferse / 28,5 mm Zehenpartie)
Gewicht: Herren (252 g)-> 287g bei meiner Größe EU46
Unverbindliche Preisempfehlung: 190,00 Euro
Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Der Schuh sitzt gut und der Fuß hat ausreichend Platz. Man merkt sofort, wie leicht er am Fuß sitzt, kombiniert mit dem luftigen Obermaterial, aber trotzdem diese massige Dämpfung von unten. Ich lege direkt los und es macht direkt Spaß. Nichts drückt und zwickt, sondern ich gleite förmlich über meine altbekannten Heimstrecken. Der Schuh pusht einen nach vorne. Da es an diesem Tag sehr warm und trocken ist, machte ich einen spontanen Ausflug auf leichte Trails. Und auch hier fliege ich über die Wurzeln und fühle mich absolut sicher in diesem Schuh. Im hohen Tempo. Hätte er eine passende Trailsohle drunter, wäre das ein toller Trailwettkampfschuh 😉
Letztendlich entschied ich mich am Tegernseelauf für diesen Schuh, anstatt für den Kinvara. Es regnete in Strömen und ich wollte einfach nur diese Runde um den See beenden. Die ersten 5km waren schon sehr flott und ich fühlte mich gut und hielt das Tempo – mit dem Tempus – bis zum Schluss durch. Am Ende lief ich den Halbmarathon mit seinen knapp über 160 Höhenmeter (inkl. zweitweisem Gegenwind) – in 1:29h. Neue persönliche Bestzeit, die an diesem Tag aufgrund meiner Fitness nicht auf dem Programm stand. Ich hatte bei jeglichem nassen Untergrund (Straße, Holzbrücken, Kieselwege) immer sicheren Halt und der Schuh pushte mich nach vorne.
Was bleibt noch zu sagen? Schaut euch den Schuh mal an und überzeugt euch selber.
Fazit: Da hat Saucony einen rausgehauen. Ich bin bereits jahrelanger Fan vom Guide und dem Kinvara und nun kommt der perfekte Mix aus Beiden mit dem Tempus heraus. Ob für gemütliche Trainingsläufe, Intervalleinheiten oder schnelle Wettkämpfe (5km bis Marathon) – der Tempus ist ein treuer Begleiter. Wer einen gut gedämpften Stabilschuh benötigt und ihn parallel als Wettkampfschuh nutzen will, ist hier genau richtig! Das ist die perfekte Wahl für alle.
Die einzige Frage – wie lange kann man diesen Schuh genießen? Das werde ich erst nächstes Jahr beantworten können, wenn ich ordentlich Kilometer draufhabe, was er alles und wie lange mitmacht 😉
Wer meinen anderen Artikel nicht gelesen hat, hier kurz ein paar Informationen zur Marke:
Ich selbst habe beat buddy erst 2020/2021 richtig kennengelernt. Für den City Night Run Aschaffenburg habe ich Bluetooth Rucksäcke mit integrierten Lautsprechern getragen und so richtig für die musikalische Untermalung und Stimmung während des Laufes gesorgt 😊 Da wird man natürlich neugierig. Welche Marke macht coole Music-Backpacks? So habe ich mich auf der Seite umgeschaut und festgestellt, dass es noch weitere interessante Produkte gibt. Gegründet vor einigen Jahren in Hamburg mit der Mission – die besten Eigenschaften in einem Produkt anzubieten: „Hohe Lautstärke, lange Akkulaufzeit, geringes Gewicht und einfache Bedienung.“
Anmerkung: Die Kopfhörer wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Nun wieder In-Ear. Hier habe ich einiges an Erfahrung. Ich hatte einige No-Names in der Vergangenheit, die überhaupt nichts taugten. Dann kam ich zu den JBL Reflect Flow und war erst begeistert, aber wurde mit technischen Mängeln (Akkuanzeige passte nicht, das Aufladen funktionierte nie, bzw. Aufladebox war defekt und die Kopfhörer mussten eingeschickt werden). Hmpf. Ende des Jahres 2021 habe ich mir dann die Apple AirPods Pro zugelegt. Vom Sound kann keiner meiner bisherigen Kopfhörer mithalten – jedoch der Halt – nun ja 😊 Beim Trailrunning müssen Kopfhörer sicher in den Ohren stecken. Und genau das – tun sie eben nicht. Natürlich gibt es spezielle Ohrhalterbügel zu kaufen. Aber wieso brauch ich so etwas on top noch – vor allem in dieser Preisklasse?
“Die Bluetooth Headphones BUDZ sind Dein kompakter Begleiter, wenn Du Deinen Sound ganz einfach überall mit hinnehmen willst.
Der glasklare Klang und die kraftvollen Bässe sind ein absoluter Hörgenuss.
Die Headphones liefern Dir bis zu 4 Std. Musikvergnügen mit der stabilsten Bluetooth 5.0+EDR Technologie. Das mitgelieferte Lade-Case bietet Dir nicht nur effektiven Schutz, sondern auch vier weitere volle Akkuladungen für die BUDZ.
Mit der integrierten Freisprechfunktion verpasst Du nie wieder einen Anruf.
Die Bedienung der Headphones läuft über modernste Touch-Funktion. Feel it.“
Technische Fakten:
Maße: (HxBxL) in cm: 6,5×3,5×3
Gewicht: 0,046 kg
Material: ABS-Kunststoff
Akku: Lithium-Polymer 2x35mAh + 500mAh
Konnektivität: Bluetooth 5.0+EDR
USB-C Ladeanschluss
Freisprecheinrichtung
Laufzeit: Bis zu 20 Std
Unverbindliche Preisempfehlung: 99,00 Euro
Als Läufer müssen Kopfhörer einfach bequem sitzen, bestenfalls merkt man gar nicht das hier etwas mitgetragen wird. Dazu eine gute Akkulaufzeit und ein Schutz gegen die wichtigsten Witterungs-bedingungen.
Meine bisherige Erfahrung mit den BUDZ:
Sowohl meine Frau Julia, als auch ich haben die BUDZ nun bei mehreren Läufen getragen, oder auch einfach mal auf der Couch genutzt.
Positiv fällt direkt die Ladebox auf. Es wird der exakte Ladezustand der jeweiligen Kopfhörer angezeigt. Sehr wichtige Information, bevor man zum Lauf startet 😉
Die Kopfhörer machen einen wertigen Eindruck und sofort sticht die Beleuchtung auf. L (Links) leuchtet rot und R (Rechts) blau oder doch umgedreht? 😉 Was wirklich hilfreich wäre, an den Kopfhörer noch an irgendeiner Stelle die Buchstaben L/R anzubringen, um nicht beim Verstauen in der Ladebox herumfummeln muss, bis sie reinpassen. Oder, falls sie dort nicht aufbewahrt wurden, in welches Ohr sie denn müssen.
Die BUDZ sitzen gut im Ohr und der Halt ist fürs Laufen völlig ausreichend. Wir hatten zumindest nie das Gefühl sie zu verlieren. Anders die AirPods – hier hatte ich öfters das Gefühl: sind beide noch da?
Sound – nicht vergleichbar mit den AirPods, müssen sie aber auch nicht. Die Bluetooth Verbindung geht schnell und reibungslos und der Sound ist klar und gut. Kein HiFi-Spektakel, aber auch nicht schlecht. Keine Kratzen, Knacksen oder Abbrüche – ein sauberer Klang: für Läufe, in der Bahn oder beim Abhängen perfekt und ausreichend.
Die Bedienung muss ein wenig einstudiert werden. Sie ist nicht sofort geläufig und so verdrückt man sich gerne auch mal 😊 Aber alles eine Frage der Erfahrung – das spielt sich nach 4-5 Läufen schnell ein.
Verbindung mit dem Mobiltelefon. Ich hatte unter iOS nie Probleme. Schnelle stabile Verbindung der Bluetooth Verbindung, jedoch gibt es kleine Abbrüche / Hänger mit Android Telefonen. Vermehrt wohl mit der aktuelleren Version, ist jedoch sicherlich nur ein temporäres technisches Problem.
Fazit
Rundherum ist beat buddy hier ein gutes Produkt gelungen. Sie wissen zu Gefallen, haben ein tolles Design, einen guten Sound, sind leicht und funktionieren. Sie tun was sie sollen und das zu einem guten Preis.
Wer noch auf der Suche nach guten Kopfhörern ist, sollte sich die BUDZ definitiv näher anschauen.
Auch ich habe es mal in die Zeitung geschafft und zwar mit unserer Tochter. Es ging um das Thema Babyjogger. Erschienen in unserer lokalen Zeitungsbeilage Top-Shop der main-echo.de:
HOKA One One – das Unternehmen das einen fulminanten Aufstieg in den letzten Jahre hatte. Am Anfang noch geliebt oder gehasst, aufgrund der riesig wirkenden Sohlen. Teils müde belächelt. Doch inzwischen erfreut es sich einer immer größeren Beliebtheit und dies nicht nur auf den Trails. Einer der beliebtesten Schuhe ist die Speedgoat Reihe. Unter anderem hat die Marke ihre wachsende Bekanntheit durch den Topathleten Jim Walmsley gewonnen. Und die Vielfalt der Schuhauswahl wird immer größer. Und ein Schuh davon, ist der hier vorgestellte Torrent 2.
Anmerkung: Die Schuhe wurden von mir im Fachgeschäft gekauft.
Erste Eindruck:
Die Schuhe strahlen mich mit einem leuchtenden Orange an. Das gefällt bereits auf dem ersten Blick. Und sie fühlen sich sehr leicht an. Ich bin auf den ersten Praxistest im Wald gespannt.
„Der Torrent 2 ist ein wendiger Schuh für Trailwettkämpfe und besitzt eine geradlinige Silhouette mit einer beinahe widersprüchlichen Kombination aus Dämpfung und Agilität. Die PROFLY™ Zwischensohle macht diese leichte Performance möglich: Sie federt die Landung sanft ab und sorgt für ein reaktionsschnelles Abdrücken des Fußes. Die spezielle Mesh-Konstruktion des Torrent 2 besteht aus recyceltem Repreve-Garn von UNIFI, das aus aufbereitetem Plastik hergestellt wird. Neu ausgerichtete, multidirektionale Stollen sorgen für bessere Griffigkeit und die Außensohle aus Gummi haftet optimal auf jeder Oberfläche.“
Nutzung: Trail
Gewicht: 264g
Sprengung: 5mm
Spezielles Mesh aus recycelten Polyesterfasern
Verstärkte Overlays schützen auf dem Trail vor Geröll
PROFLY™ Zwischensohle für eine gedämpfte Landung und mehr Vorantrieb beim Abdruck
Neue multidirektionale Stollen für optimalen Grip auf unebenem Gelände
Gut haftende Gummi-Außensohle mit Marmorierung
Unverbindliche Preisempfehlung: 130,00 Euro
Es ist an der Zeit. Ab in den Schuh. Und raus auf die Trails.
Ich bin ehrlich. Sobald ich in einen Schuh schlüpfe und er sich im ersten Moment gut anfühlt, bin ich trotzdem ein wenig skeptisch. Früher dachte ich – top! – los geht’s und dann kam nach 20, 30 oder sogar 200km die große Ernüchterung. Ich hatte den Schuh drei Wochen im Büro liegen und immer wieder anprobiert. Behalte ich ihn, oder nicht. Doch ich entschied mich am Ende tatsächlich, den Schuh zu behalten. Und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, werde ich nun Euch endlich mitteilen 😉
Wie man es von HOKA OneOne gewohnt ist, sitzt der Schuh gut am Fuß und fühlt sich sehr komfortabel an. Das Obermaterial ist ein angenehmes weiches Mesh (top: besteht recycelten Polyesterfasern). Ich muss nicht erwähnen, dass das Obermaterial weder wasserabweisend noch wasserdicht ist – hier geht alles direkt durch. Und bei meiner tollen Farbwahl, verewigen sich die Matschflecken direkt noch während des Laufs – aber das macht doch auch Trailschuhe aus! Ein Trailschuh soll und darf nicht wie „geleckt“ aussehen 😉
Nimmt man den Schuh aus dem Karton, merkt man sofort wie leicht er ist. Bei meiner Größe (EU46) habe ich gerade ein Gewicht von 286g pro Schuh (zum Vergleich: Saucony Switchback ISO 328g, ON Cloudventure Peak 288g und die Adidas Speed Ultra mit 298g) in der Hand. Und wer hätte das gedacht, dass der HOKA im Vergleich der „Leichteste“ ist.
Bei diesem Schuh haben wir eine Sprengung von 5mm und einen schlankeren, flacheren Aufbau im Gegensatz zu einem Speedgoat.
Aufgebaut ist er mit einer Zwischensohle aus dem leichten PROFLY Material. Dazu eine griffige Sohle, jedoch hat HOKA hier auf die VIBRAM Mischung wie z.B. beim Speedgoat verzichtet. Nichtsdestotrotz lässt sich ohne Probleme mit dem Schuh von der Haustür, über den Asphalt in den Wald laufen. Dies war sogar richtig angenehm. Die Sohle ist dynamischer, als bspw. bei einem Speedgoat, dadurch jedoch auch nicht so gut geschützt. Bedeutet, man ist viel agiler unterwegs, aber wie ich finde auch mit ausreichendem Schutz vor spitzen Steinen. Habe da nie unangenehmen Druck von unten gespürt.
Schnürung – auch hier eine klassische Schnürung. Sie ist ausreichend, ermöglicht einen guten sicheren Halt, jedoch auch hier wurde gespart um die Schnürsenkel unterzubringen. Eine kleine Lasche und Problem wäre gelöst. Aber natürlich musste ich auch hier das Haar in der Suppe finden 😊
HOKA will mit dem Torrent 2 einen leichten Trailwettkampfschuh auf den Markt bringen. Und das haben sie definitiv.
Für wen ist der Schuh? Natürlich für alle Trailbegeisterte & (nicht nur) HOKA Fans, die in ihrem Repertoire noch einen leichten Wettkampfschuh suchen. Aber eigentlich auch für Traileinsteiger oder die sich langsam mit HOKAs auseinandersetzen wollen. Sicherlich bis zu einem Bergmarathon absolut bequem und für Geübtere auch für die kurzen Ultras ein toller Schuh.
Und es steht wohl ein noch leichterer, agiler Trailschuh von HOKA in den Startlöchern. Ich bin auf den ZINAL gespannt!
Mein persönliches Fazit:
Ich trage den Schuh nun seit ca. zwei Monaten. Hatte ihn bei heißen Temperaturen und knapp 30km durch den Spessart an den Füßen, im Allgäu / Kleinwalsertal auf technisch anspruchsvollen Strecken (trocken & nass) an, als auch bei schnellen Tempoeinheiten. Und sogar als Wanderschuh mussten sie herhalten.
So viel kann ich sagen: er hat mich nie im Stich gelassen. Auf den Schuh ist Verlass. Ich habe ihn auch bewusst auf nassen Steinen getestet, auf nassen Brücken an der Klamm entlang und und und. Auch wenn keine Vibram Sohle an den Füßen ist, hat man definitiv einen guten sicheren Halt.
Der Schuh ist leicht, bequem und kann (wenn er will) schnell sein. Ich werde ihn definitiv neben dem Training bis zu einem Bergmarathon Wettkampf einsetzen.
Wie sich der Schuh bei 2-3h Dauerregen anfühlt, oder Hochalpin habe ich nicht getestet, aber da wäre er auch nicht meine erste Wahl. Ich denke, er ist der perfekte Sommertrailschuh für ausgiebige Trainingseinheiten und Wettkämpfen.
Auf nassem UntergrundBeim WandernLeichtgewichtWaldboden
Erholung und Regeneration sind wichtige Bausteine für den Erfolg im Sport. Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich zu erholen: kein Sport machen oder aktiv durch Massage, Sauna, Massage durch Faszienrollen oder wie bereits in einem vorangegangen Testbericht: mit einer Massage-Pistole.
Einer der wichtigsten natürlichen Regenerationsmethoden ist der gesunde Schlaf! Hier gibt es viele wissenschaftliche Berichte und Artikel, daher gehe ich hier nicht ins Detail drauf ein. Aber wer viel aktiv ist, aber den Schlaf vernachlässigt, wird seine Leistungskurve recht schnell sinken sehen.
Nicht umsonst, sind Matratzen einer der wichtigsten Elemente, wenn es um einen guten Schlaf geht. Immerhin verbringen wir mehrere Stunden pro Tag auf der Matratze. Aber auch das Kissen, als auch eine passende Decke sind wichtige Bestandteile. Seit über einem halben Jahr habe ich bereits das BLACKROLL Recovery Pillow im Einsatz. Leicht, kompakt – bequem. Ich habe es mir zuallererst aus der Motivation herausgekauft, als unsere Tochter zur Welt kam und ich öfters auf die Couch ausweichen musste. Inzwischen schlaf ich wieder im Bett, aber das Kissen kam mit 😊 Es ist mein täglicher Begleiter.
Nun gibt es ein neues Produkt von Blackroll. Anstatt einer aktiven Regeneration durch deren Faszienprodukte gibt es auch für die passive Regeneration Produkte. Vom Kissen habe ich Euch gerade erzählt. Seit einiger Zeit gab es auch die RECOVERY BLANKET – eine 4-Jahreszeitenbettdecke für ein optimales Schlafklima. Doch heute, am 10. Mai 2021, kommt ein neues Produkt auf den Markt: die RECOVERY BLANKET ULTRALITE – eine Entspannungsdecke für eine schnellere Regeneration.
Anmerkung: Die RECOVERY BLANKET ULTRALITE wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Schauen wir uns zu Beginn die Fakten des Herstellers an:
Maximale Erholung dank der innovativen Celliant® Technologie.
100% vegan und hypoallergen, für Allergiker geeignet.
Du kannst die Bettdecke auch ohne zusätzlichen Bezug nutzen. Das Außenmaterial besteht aus Baumwolle und bietet dir ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Die Decke passt sich ideal an deine Körperform an.
Bis zu 60°C in der Waschmaschine waschbar und trocknergeeignet.
Dank des mitgelieferten Travel Bags kannst du die Bettdecke einfach verstauen und auch mit auf Reisen nehmen.
Und: Sie wird in Deutschland produziert.
Unverbindliche Preisempfehlung: 179,90 Euro
Klingt sehr spannend, nicht wahr? Doch was ist nun diese Celliant® Technologie – die eine schnellere Erholung verspricht?
Wenn wir schlafen, strahlt unser Körper Energie in Form von Wärme ab. Die Celliant®-Fasern in deiner Entspannungsdecke nehmen Energie auf und wandeln diese in Infrarot-Strahlung um. Dieser Prozess funktioniert dank den thermisch reagierenden Mineralien, die in die Faser eingearbeitet sind.
Die Infrarot-Strahlung wird dann deinem Körper wiederum reflektiert. Dadurch hast du eine verbesserte Blutzirkulation. Diese reguliert deine Körpertemperatur optimal. Der Infrarot-Effekt verbessert die lokale Sauerstoffversorgung in den Zellen. Die Folge: Ein erholsamer Schlaf und eine schnellere Regeneration.
Wie sieht mein Schlaf aus? Generell gehe behaupte ich, knapp acht Stunden im Schnitt bekomme ich schon hin. Aber nicht am Stück. Das liegt seit einigen Monaten an meiner Tochter. Seit ihrer Geburt im Juni 2020 hält sie uns Tag & Nacht auf Trab. Ich muss sagen, sie hat einen guten Schlaf, aber 1-2x in der Nacht weckt sie uns dann doch mal sanft. Daher kleine Schlafpausen. Die restliche Schlafzeit muss optimiert werden 😊 Die meisten Decken werden mir auch schnell viel zu warm, oder sind zu schwer oder einfach viel zu groß. Die Decken meiner Tochter wiederum zu klein 🙂 Aber sie nutzt sie noch gar nicht. Könnte natürlich auch in solch einen Strampelschlafsack wechseln, aber sicherlich auch nicht so praktikabel.
Seit nun sechs Wochen habe ich die ULTRALITE im Einsatz. Sie ist sehr dünn und federleicht und das klassische Maß einer „Single-Bettdecke“ von 135×200. Vor der ersten Nutzung habe ich sie direkt in die Waschmaschine und den Trockner geschmissen und die erste Nacht konnte kommen.
Die ersten Fakten: mir wurde zu keiner Zeit zu warm. Ich habe nicht geschwitzt und wie ihr wisst, gab es im März einige Nächte, die richtig richtig kalt waren. Und mir wurde auch nie zu kalt. Den Temperaturcheck direkt bestanden. Nach sechs Wochen kann ich es auch immer noch bestätigen. Die Temperaturen steigen stetig, aber zu keiner Zeit ist mir kalt, geschweige zu warm.
Anmerkung: Wird es euch doch einmal zu kalt, dann könnt ihr mit den mitgelieferten Druckknöpfen die Decke mit der BLACKROLL RECOVERY BLANKET 4-Jahreszeitenbettdecke kombinieren!
Aus dem täglichen Gebrauch kann ich sagen: die Decke ist leicht, sie ist angenehm und ich schlafe gut darunter. Da ein guter Schlaf auch die Regeneration fördert kann ich dies durchaus bestätigen.
Ob ich ein paar Prozent schneller wieder erholt bin nach einem langen Lauf – müsste wissenschaftlich betrachtet werden 😊
Auf alle Fälle habe ich nach dem 40km Geburtstagslauf und die Woche drauf – beim Wings for Life am 09.05.2021 und knapp 30 Grad (mit enorm schweren Beinen), am jeweils darauffolgenden Tag wieder frischere Beine als sonst. Ein gutes Zeichen, oder? 🙂
Ich mag diese Decke. Sie ist mein täglicher Begleiter und in Kombination mit dem Recovery Pillow sind meine Nächte erholsam.
Das Packmaß!Nach dem Lauf ist Regeneration angesagtKalt ist mir nicht 😉Päuschen während meines Laufes
Vor zwei Jahren waren diese kleinen Geräte bereits in Fitnessstudios und Physiotherapie Praxen bekannt. Und irgendwann entwickelte sich hier – bis heute – ein großer Markt! Dann gab es eben nicht mehr nur diese zwei drei Hersteller, sondern der Markt wurde mit Marken überschwemmt. Und wie sollte hier der Überblick gehalten werden? Bzw. sind solche Teile für uns Hobbyläufer/-sportler überhaupt eine sinnvolle Anschaffung?
Schauen wir uns direkt die Herstellerangaben zu dem mir vorliegenden Flow Mini an:
3 Leistungsstufen mit bis zu 3.200 Schläge / Min. + Flow Modus
Level 1 (Relax) 1.800 Schläge / Min.
Level 2 (Refresh) 2.400 Schläge / Min.
Level 3 (Recharge) 3.200 Schläge / Min.
Flow Modus L1-L3 im Wechsel
Ultra Leise mit unter 40 dB
Nur 800 Gramm – perfekt für Unterwegs
Akkulaufzeit: bis zu 3h im Dauerbetrieb
Ladezeit: unter 3h
Höchste Produktqualität durch komplett eigene Fabrikation
Kann die Beweglichkeit, Regeneration und Durchblutung verbessern
Kann Verspannungen beseitigen, Verletzungen vorbeugen und die Regenerationszeit nach Sportverletzungen verkürzen
Lieferumfang:
Flow Mini
Aufbewahrungsbeutel
Medium
Bullet
Hammer
Fork
Klingt auf den ersten Blick sehr vielversprechend 😊
Anmerkung: Das Gerät wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Inzwischen, wie oben erwähnt, kommt man um die Nummer kaum noch herum. Laufzeitschriften und Podcasts berichten davon und Bekannte Läufer*innen werben damit und nutzen diese Geräte (zumindest gem. ihrem Insta Profil). Und wird es in einer Suchmaschine angegeben, bekommt man eine bunte Vielfalt. Ich weiß noch vor zwei Jahren, als ich beim Training im FT-Club solch ein Gerät am Eingang gesehen habe und testen durfte. Ich fand es großartig. Aber ist es wirklich (im Privatbereich) notwendig? Und als ich den Preis sah, dachte ich mir sofort: ähm NEIN!
Inzwischen gibt es Geräte in allen Preiskategorien! Doch was taugen diese letztendlich?
Ich kann nur das subjektive Empfinden in diesen Test einfließen lassen. Ich hatte an meinen Beinen drei unter-schiedliche Geräte in der Vergangenheit und zudem weiß wie mich meine Masseurin, sowie mein Physiotherapeut bereits mit ihren Händen gequält haben. Oder in der privaten manuellen Therapie: die Faszienrolle. Wobei diese nicht für einzelne Triggerpunkte ausgerichtet sind. Hierzu sind Trigger Tools oder die kleinen Faszienbälle notwendig. Aber natürlich trotzdem ein Unterschied, als wenn bis zu 3.200 Schläge pro Minute auf die Muskulatur einwirken. 😊 Jedoch, auch das muss gesagt sein, kann mit der großen Faszienrolle ein ganzer Muskelstrang gleichmäßiger massiert werden. Was eben eine Massagepistole so nicht kann.
Mein Fazit hierzu: umso mehr Abwechslung umso besser. Ich bin kein Verfechter, nur ein Tool einzusetzen, sondern die Muskulatur durch verschiedene Möglichkeiten zu lockern & zu regenerieren. Jedes hat seine Daseinsberechtigung und wieso nicht einfach das Beste aus allen Welten vereinen?
Kommen wir auf den Flow Mini zurück:
Verpackung:
Die Verpackung macht bereits einen tollen Eindruck. Beim Auspacken des Gerätes ist ein Augenmerk auf die gute Verarbeitung und den wertigen Eindruck zu legen. Man hat nicht das Gefühl, das Teil fällt nach wenigen Einsätzen direkt auseinander.
Mitgeliefert wird ein Samtbeutel, in dem neben der Gun auch die vier Aufsätze, und natürlich das Ladegerät ihren Platz finden. Perfekt, um sie unterwegs in den Rucksack oder Koffer mit einzupacken. Solche Gerätschaften sind bei großen Abenteuern und Wettkämpfen von Vorteil. Da möchte man nicht einen Koffer mit zig Kilos mitschleppen, sondern kann sie gerade zwischen seinem Gepäck platzieren und schon hat man seinen „persönlichen Masseur“ zur Regeneration auf Abruf bereit.
Bedienung:
Die Bedienelemente, oder besser gesagt das Bedienelement befindet sich auf der Rückseite. Es gibt einen Knopf mit dem das Gerät an-/ausgeschaltet und zwischen den Modi gewechselt werden kann. Die Modi werden oberhalb angezeigt. Um es Auszuschalten, entweder alle Modi durchklicken oder einfach den Knopf lang gedrückt halten! Direkt darunter befinden sich die LEDs für die Akkulaufzeit. Es gibt insgesamt sechs LEDs – vier Grüne, einen Gelben und einen Roten – und spätestens wenn das aufleuchtet sollte es wieder an die Steckdose.
Anwendung & Einsatz:
Ich habe das Gerät nun seit drei Wochen im Dauereinsatz. Jeden Abend auf der Couch habe ich eine kleine Session von ca. 5 min eingelegt. Ich habe hauptsächlich meine beiden Beine, inkl. den Füßen bearbeitet. Oberschenkel, Waden, Fußunterseite … alles was durch das Laufen enorm in Anspruch genommen wurde. Direkt nach dem Training spürt man an den betroffenen Stellen natürlich etwas mehr 😉 Auf jeden Fall ein sehr angenehmes wohlwollendes Gefühl 😊 Einzelne Punkte der Muskulatur, die etwas härter sind – können länger behandelt werden. Mit einer höheren Stufe. Je nach eigenem Befinden.
Als Empfehlung gibt der Hersteller folgendes vor:
Die optimale Behandlungszeit ändert sich signifikant je nach Frequenz/Massagestufe. Für Entspannung der Muskulatur und regenerative Maßnahmen auf Stufe 1 & 2 sollte die Behandlungszeit zwischen 60 und 120 Sekunden pro Muskelpartie betragen. Für die Aktivierung der Muskulatur auf Stufe 2 & 3 ist eine Behandlungszeit von 15-20 Sekunden pro Muskelpartie anzusetzen.
Aktive vs. passiven Anwendung:
Die Flow Massagepistole kann auf zwei verschiedene Wege angewendet werden: aktiv und passiv. In der passiven Anwendung fährt man mit dem Gerät über die Muskulatur und kann mit dem Druck, der auf die Muskulatur ausgeübt wird, die Intensität steuern.
Bei der aktiven Anwendung fährt man ebenfalls mit dem Gerät über den zu behandelnden Bereich, bewegt aber zusätzlich aktiv die Muskulatur (Streck-/Beugebewegungen).
Schauen wir uns die Massagestufen im Detail an:
Wie bereits oben erwähnt, gibt es die vier Stufen:
Stufe 1 – Entspannung und Erholung der Muskulatur. Vor allem für den Nachgang von sportlicher Betätigung. Eindeutig die Stufe, die ich am häufigsten einsetze 😊
Stufe 2 – Entspannung als auch zur Aktivierung der Muskulatur vor Training oder Wettkampf verwendet werden. Im Entspannungsbereich ist diese Stufe vor allem für die Behandlung von intensiven und hartnäckigen Triggerpunkten (punktuellen Verspannungen) geeignet.
Stufe 3 – Aktivierung der Muskulatur bzw. für das Warm-Up vor Training oder Wettkampf zu verwenden.
Flow Mode™ – Stufe 1–3 im Wechsel. Dieser Modus spielt die komplette Frequenzreichweite in Wellenform durch und fördert die Muskelentspannung. Einzusetzen ist er vor allem bei großen Muskelgruppen wie Oberschenkel oder Rücken.
Und einen Blick auf die Massageköpfe:
Flow Head™ Medium
Das Universalwerkzeug – vor allem für den Einsatz um Knochen und andere empfindliche Bereiche herum gedacht. Die mittelgroße Trefferfläche macht ihn sowohl für punktuelle Massage als auch für die Behandlung von größeren Muskelgruppen geeignet.
Flow Head™ Hammer
Dieser Kopf ist für großflächige Behandlung und große Muskelgruppen wie Oberschenkel oder Rückenmuskulatur konzipiert.
Flow Head™ Fork
Für die Behandlung von Muskulatur um Sehnen und Bänder herum, als auch für die Therapie rund um die Wirbelsäule und der Schulter optimal geeignet ist.
Flow Head™ Bullet
Besonders gut geeignet, punktuelle Verhärtungen und Triggerpunkte zu bearbeiten und zu beseitigen.
Nutzen:
Also Hobbyläufer und Nicht-medizinischer Fachmann (weder Arzt noch Physio) kann ich hier nur meine Meinung kundtun: solche Geräte helfen zur Regeneration und Aktivierung der Muskulatur. Ich habe mich direkt am Abend, aber auch am nächsten Tag viel frischer gefühlt als vorher nach langen Laufeinheiten. Zudem habe ich durch das intensivere Training in diesem Monat wohl auch ein Schienbeinkantensyndrom rechts hereingelaufen. Ich habe viel Salbe genutzt und an den Ruhetagen mich geschont, aber diese Bereiche auch mit dem Gerät bearbeitet und musste dadurch mein Training nicht pausieren oder kürzen. Ich habe das Gerät bereits in mein Herz und meine täglichen Routine eingeschlossen 😉
Mein Fazit:
Top. Im Gegensatz zu mir bekannten Konkurrenzprodukten ist die Bedienung super einfach. Es gibt andere Geräte, da hat man bis zu 30 (!!) Stufen. Aber ob ich dann Stufe 13 oder 15 nehme … hmmm. Benötigt man diese alle? Hier bei der Flow Mini ist es elegant mit den vier Stufen gelöst – jede hat ihr spezielles Einsatzgebiet. Ich schaue einfach, was ich aktuell brauche und nutze genau diese Stufe ohne weitere Einstellungen. Top.
Vom Gewicht, Handling, Verarbeitung und Akkulaufzeit bin ich absolut zufrieden. Bisher habe ich sie genau einmal geladen, wie bereits erwähnt täglich wenige Minuten im Einsatz und habe immer noch genügend Saft im Akku.
Ein absolut empfehlenswertes, kompaktes Gerät. Passt in jede Tasche, kann überall mit, oder einfach für die abendliche Regeneration auf der Couch.
Der Preis ist mehr als fair, aber wer trotzdem noch sparen möchte, hier als kleines Schmankerl noch – ein Rabattcode: TIGO10
VerpackungFlow MiniIm EinsatzVergleich zur KonkurrenzDie AufsätzeDer AufbewahrungsbeutelVon hinten
Einzig allein der mitgelieferte Samtbeutel. Sieht am Anfang gut aus, aber fängt auch gut den Staub ein. Daher ist er ständig zu entfusseln. 😊
Unter https://tigo-running.de/ueber-mich/ habe ich bereits beschrieben, wie ich überhaupt zum Laufen kam! Aber nicht nur der erste Schritt zum Läufer war wichtig, sondern was motiviert mich weiterhin zu Laufen? Wieso tut mir Laufen gut? Was bedeutet das Laufen für mich? Wie bleib ich dran?
Ich war schon immer eine zurückhaltende, eher introvertierte Person. Wieso ich damit anfange? Weil es grundlegend für mein Wesen ist und dem was mir letztendlich das Laufen bedeutet. Ich habe in meinem Leben schon viele Dinge erleben müssen, darunter leider auch einige Schicksalsschläge.
Früher (in meinem Teenie Alter) – als ich das noch nicht so fassen konnte – hinterfragte ich nicht alles. Ich war Leistungssportler (Schwimmen), war für mein Alter sehr fit und war mehrmals pro Woche trainieren. Ansonsten ist man üblicherweise mit der Schule beschäftigt oder mit seinen sonstigen Hobbies – vermutlich damals Computerspiele 🙂 Als ich 9 Jahre alt war, erwartete ich nicht nur die Geburt meiner kleinen Schwester, sondern verlor auch meinen Onkel. Doch ich konnte dies – wie gesagt – noch nicht greifen. Was das für Auswirkungen hat. Was das für meine Mitmenschen (vor allem) meinem Vater, der seinen Bruder verlor, bedeutete. Ich meinte nur zu meinem Vater: (wortwörtlich) “einer geht (Onkel), dafür kommt ein neuer Mensch (Geburt Schwester) nach. Gleichgewicht hergestellt.” Ich meinte das nicht böse, aber natürlich war diese Aussage für meinen Vater nicht hilfreich. Eher im Gegenteil.
Doch ich konnte manche Dinge nicht nur nicht fassen, sondern verlor irgendwann auch noch die Motivation am Sport. Ich weiß nicht warum. Aber sie war nicht mehr da. Ich probierte kurzzeitig andere Sportarten. Natürlich die, die auch mein großer Bruder machte, wie z.B. Handball. Aber das war einfach nichts für mich. Also machte ich nichts. Träumte vor mich hin, beschäftigte mich mit Computern oder dem guten alten Game Boy und Tetris 😉 Damals waren Bücher nix für mich …
Das erste Thema, was wieder als Hobby zu sehen war, aber auch mein Leben mit Sinn füllte – war mein Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dort lernte ich nicht nur viele meiner ältesten und besten Freunde kennen, sondern auch viel fürs Leben. Sowohl praktische (handwerkliche) Dinge als auch viele Lektionen, bzw. was ein kaputtes Kabel mit einer Wohnung/Haus anstellen kann. Und bei der Feuerwehr wurde ich auch wieder körperlich mehr gefordert. Klar, machte man mit den Kollegen der Feuerwehr auch Sport. 1x wöchentlich 60min kicken, das war es. Natürlich neben den Feuerwehreinsätze und -übungen. Ja, auch die waren definitiv oft schweißtreibend. Aber ich kam in ein Alter, in dem lieber in der Freizeit gefeiert wird. Daher brauche ich über die damalige „ausgewogene“ Ernährung nicht viel sagen. 😊
Und so kam es im Jahr 2000: ich gerade mal 18, verlor meinen geliebten Opa. Während eines Feuerwehreinsatzes habe ich diese Nachricht erhalten. Ich hatte jedoch kein Ventil, damit umzugehen. Es zu verarbeiten. Außer Feiern zu gehen. Ich wollte es nicht damit verdrängen, jedoch wollte ich mich auch nicht direkt auseinandersetzen müssen. Klar grübelt man darüber, trauert, aber ich fand nie das richtige Ventil um es letztendlich zu verarbeiten. Und es war der erste Tod, den ich bewußt von einem geliebten und engverbundenen Menschen erlebt habe.
Und so zog sich das – wie ein schwarzer Faden – immer weiter durch mein Leben.
2004 starb meine Oma. Ihr habe ich auch viele handwerkliche Griffe & Kniffe zu verdanken. Denn sie hatte immer wieder Projekte für meinen Bruder und mich. „Mauert mir eine Mauer, baut mir den Kamin ab usw.“ 😀
2005 verlor ich dann einen meiner besten Freunde, Thomas. Er lebte vor, wie man das Leben lebte und genießen kann! Er war ein Lebemann, mit vielen Träumen, die er – so wie ich ihn kannte – auch direkt umgesetzt hätte. Er radelte einfach quer durch Bayern, weil im einfach danach war 😊 Und dann? Wurde er mit 24 Jahren plötzlich aus dem Leben gerissen.
2010, direkt zu Jahresbeginn verlor ich den nächsten Kumpel. Arbeiteten zusammen im Kino nebenbei, feierten zusammen, lachten viel und plötzlich – war er nicht mehr da!
Ebenfalls 2010 – verlor ich meinem Vater. Meine große Bezugsperson. Wenn ich Fragen hatte – fragte ich Papa! Er brachte mir soviel bei. Er war auch mal streng und zeigte mir Grenzen auf, aber zeigte mir damit auch gleichzeitig den Weg. Mit ihm habe ich so viele Dinge erlebt. Und letztendlich – durch seine Erziehung – bin ich auch der Mensch geworden, der ich heute bin. Aber in einigen Belangen war er auch sehr unvernünftig. Aber meinem Papa habe ich es zu verdanken, dass ich nie das Rauchen angefangen habe! Er hatte aber auch immer wieder verdammt viel Glück in seinem Leben. Hatte einen schweren Schlaganfall, überlebte es, machte eine Pause von der Arbeit, aber änderte leider sonst nichts an seinem Lebensstil. 2010 stand eine große OP an. Und erst verlief es gut und dann änderte sich sein Zustand täglich. Vier Wochen zwischen Koma, Intensivstation, wach sein, wieder Koma und unendlichen Schmerzen, mußte ich im August 2010 mich von meinem Vater (60) verabschieden! Letztendlich war sein Körper einfach zu schwach. Gleichzeitig mußte ich für meine Mama und meine kleine Schwester da sein. Das gab mir irgendwie Kraft, wenn ich für andere da bin. Aber setzte mich nicht selbst mit dem Verlust und meiner eigenen Trauer nicht auseinander. Zum Glück hatte ich super Freunde an meiner Seite, die in den Momenten für mich da waren. Aber es gab auch einige Menschen, die in dieser Zeit ihr wahres Gesicht zeigten …
Parallel kämpfte meine Mama mit ihrer Krankheit Parkinson herum. Sie hatte es gut im Griff, doch es wurde von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Jahrelang hatte ich mich neben der Arbeit um sie gekümmert, sie Tag & Nacht gepflegt, bis sie 2015 dann in ein Heim mußte. Es ging nicht mehr anderes. Da ich auch nicht mehr zur Ruhe und zum Schlafen kam. Aber der Schritt – war die Hölle.
Im selben Jahr (2015) verlor ich dann auch noch meine Oma – die Mutter meiner Mutter. Auch von ihr lernte ich so viele Weisheiten kennen und gab mir so viel fürs Leben mit. Nicht nur, dass ich ja immer genug esse – sondern sie hatte auch immer einen Spruch parat 😊
Meine Mama war letztendlich drei Jahre in diesem verf*** Heim. Viele Altersheime sind nicht wirklich tolle letzte Kapitel in einem Leben. Und was in diesen Jahren dort vorkam, hat definitiv noch mehr leid hinzugefügt. Die letzten Monate verbrachte meine Mama im Rollstuhl. Und nachdem meine Mutter sich so sehr über meinen ersten Halbmarathon und Marathon freute – meinte sie immer wieder: „Timo, ich will auch laufen gehen können“. Und mein großes Ziel war, meine Mutter wieder zum Laufen zu bringen. Wir machten Übungen, ich erzählte ihr von meinem Training und ich motivierte sie. Doch der Körper und die Eigenmotivation meiner Mutter baute leider immer weiter ab und die hohen Dosen ihrer Medikation veränderten das Wesen meiner Mutter.
2018 hörte das Herz meiner Mutter zu schlagen auf. Die Kraft und der Lebenswille fehlten. Dazu ist einfach zu viel passiert und die Krankheit war bereits zu weit fortgeschritten und hat meine Mutter an sich verändert. Nur in ganz wenigen Momenten konnte ich noch meine Mama, so wie ich sie kannte, erkennen. Und es war täglich schmerzhaft, dass sie immer mehr vergaß, gar nichts mehr selbständig konnte, auch kaum noch kommunizieren und nicht mehr wirklich „am Leben teilhaben“ konnte. Es zerriß mir das Herz, aber ich wußte auch gleichzeitig, dass es am Ende das Beste für sie war.
Ich habe aus jedem Schicksalsschlag etwas gelernt und fürs Leben mitgenommen. Jede Person, hat mir was fürs Leben mitgegeben – auf die eigene spezielle und besondere Art. Und jeder Verlust war so unglaublich schmerzhaft. Ist es heute definitiv auch noch. Aber da immer wieder was passierte, war es wichtig für andere zu funktionieren und nicht daran kaputt zu gehen. Denn das Leben geht immer wieder weiter. Die Erde bleibt nicht stehen, sie dreht sich weiter. Es ist wichtig, die geliebten Menschen nie zu vergessen, die Erinnerungen nie verblassen zu lassen, aber auch genau deswegen nach vorne zu schauen. Vor allem für die Menschen, mit denen das Leben geteilt wird und da sind!
Mir hätte in all diesen vergangenen Jahren ein Ventil geholfen. Um nicht einfach nur die Decke anzustarren oder durch Kneipen zu ziehen und zu trinken. Klar, das hat auch geholfen und ich hatte immer meine Freunde um mich herum und war gut abgelenkt und habe weitergelebt, aber ich habe diese Geschehnisse nicht (sofort) verarbeitet. Oft sogar nur überspielt.
Und wenn ihr euch Fotos von mir von vor 10 Jahren anschaut – naja seht selbst:
Vor 10 Jahren älter als heute auszusehen – großes Kunststück 🙂
Das hat Zeichen hinterlassen. Paar Kilos zu viel, blasse Haut und vor allem aufgedunsen. Dazu die Trägheit, die Müdigkeit, fehlende Energie, wechselhafte Launen, die Übersäuerung und den damit anderen verbundenen Wehwehchen! Ich bin richtig erschrocken, diese Bilder wieder zu sehen. Wie konnte ich dies über mich ergehen lassen und habe das so hingenommen? Wieso habe ich meinen Arsch nicht hochbekommen? Wieso hat mir niemand in den Arsch getreten?
Rückblickend wußte ich damals nicht was ich wollte, wo ich hinwollte in und mit meinem Leben. Hinzu kommt, dass ich in meinem Leben immer wieder mich mit toxischen Menschen zu lange aufgehalten habe und nichts dran geändert habe. Ja, ich habe es gemerkt, wer mir guttat und wer nicht, doch ich unternahm nichts. Lange nichts. Zum einen, weil es auch positive Momente mit diesen Menschen gab, aber ich auch immer wieder an eine Kehrtwende dachte. Aber ich habe einfach nichts gemacht. Vielleicht fehlte mir auch die Energie, der Auseinandersetzung? Aber genauso, habe ich Menschen, die mir guttaten, zu früh aufgegeben oder ziehen lassen. Klingt paradox, war es auch.
Blicken wir zurück zum Sport:
Ich war oft motiviert, laufen zu gehen. Motiviert diesen Sport zu betreiben. Aber der Ehrgeiz war zu niedrig. „Ich geh heute laufen, aber …“ – am Ende wieder nicht laufen gewesen. Ich hatte einfach keine Ziele. Mir selbst keine Ziele gesteckt. War orientierungslos. Und zu bequem. Eindeutig. Ich bekam den Hintern nicht hoch. Ich gebe es zu, manchmal ist der Start alleine zu Laufen auch schwierig. Wenn mich jemand angetrieben hätte, hätte ich es vielleicht früher geschafft. Und das klingt auch wieder nach einer Ausrede! Ich hätte es alleine hinbekommen sollen. Die theoretische Motivation war präsent, aber ich konnte sie nicht auf die Straße / Trails bringen.
Im Nachhinein stellt man sich immer an das eigene ICH viele Fragen. Wieso habe ich nicht früher begonnen? Wieso habe ich so viele Dinge nicht probiert? Wieso bin ich nicht einfach mal woanders hingefahren und war dort laufen? Wieso habe ich mir kein Wochenende für kleine Laufabenteuer gegönnt? Das Problem: das ist die Sicht von meinem jetzigen ICH – damals hatte ich andere Dinge im Kopf! Die Dinge die mich jetzt antreiben, haben mich damals nicht angetrieben. Sie kamen mir vielleicht auch nicht in den Sinn, aber andererseits war ich mit dem glücklich was und wie ich es damals gemacht habe! Und wir kennen es doch alle: wie oft würden wir gerne, in der Vergangenheit Dinge anders angehen? Vor allem mit dem Wissen und der Erfahrung die wir in der Gegenwart besitzen 🙂 Aber das rum hadern bringt auch nichts – manchmal ertappe ich mich noch mit der “Was wäre wenn Frage”, doch im gleichen Moment denk ich mir: “So what! Ändern läßt es sich nicht mehr, aber ich kann JETZT die Dinge so angehen wie ich möchte! Ich kann JETZT die Dinge machen, wie ich sie will! Und ich kann jetzt der Mensch sein, den ich zum aktuellen Zeitpunkt sein möchte!” In 10 Jahren blick ich wahrscheinlich wieder zurück und greife mir an den Kopf 🙂 Die wichtigste Lektion ist, dass wir aus Vergangenem lernen und im hier und jetzt glücklich und zufrieden sind! Aber diese Denkweise muß auch erst gelernt sein!
Als es dann letztendlich Klick gemacht hat und ich mich wirklich als Läufer fühlte, fand ich zu mir selbst. Das Laufen war kein Zwang mehr, keine Qual – sondern wenn ich Laufen gehen konnte, machte es mich glücklich. Ich war zufrieden. Ich war ausgeglichen. Und meine Laune stieg spürbar an. Ich hatte Zeit für mich. Das war Qualität. Kein Pflichten, keine Mails, keine Anrufe, keine Menschen die von mir in diesem Zeitraum etwas wollten. Sondern einfach Zeit für mich. Ich konnte abschalten. Nachdenken. Dinge sortieren. Dinge verarbeiten. Und das gab mir einen weiteren Energieboost. Jeder Lauf, ließ mich Themen verarbeiten. Und das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mich nach dem Laufen so gut fühle. Aber natürlich auch, die körperliche Tätigkeit, die frische Luft und das Tageslicht 🙂 Das schüttet ebenfalls zusätzlich noch Glückshormone aus.
Ich bin froh, dass ich in meinem Leben dann doch noch eine Möglichkeit gefunden habe, die mich erdet, mich ausgleicht und Dinge verarbeiten lässt! Als wenn ich diese Erfahrung nie hätte erleben dürfen und immer noch auf der Suche nach etwas sinnvollem für mich wäre 🙂 Und Laufen gehen, ist ein Privileg, was die meisten nicht zu schätzen wissen. Es gibt genug Menschen (habe es in meinem direkten Umfeld oft genug miterlebt) die dies nicht einfach machen können! Oder schauen wir uns andere Länder an … daher nutzt die Chance. Und es muß nicht immer Laufen sein: ob Spazieren gehen, wandern, walken, springen, tanzen, Yoga .. geht an die frische Luft und bewegt Euch! Tut – was Euch gut tut!
Ich bin mir sicher, solch ein Artikel wird wieder kritisch gesehen. Aber das ist nun mal passiert und wieso sollte ich meine Erfahrungen nicht teilen? Wen es nicht interessiert, muß es ja nicht lesen 😉
Und natürlich könnt ihr mich anschreiben & anquatschen, wenn ihr noch Fragen habt, oder einfach nur Reden wollt!