… werde ich bald ausführlicher beschreiben! Doch stell ich mir immer wieder die Frage: macht es Sinn, sich für 2025 Ziele zu setzen? Persönliche Projekte (wie Trails2Tegernsee 2.0) oder Wettkämpfe anzugehen? Hmmmm … bin da sehr unschlüssig …
Doch fangen wir von vorne an:
Januar 2024
Kalt, viel Schnee und Geburt meines zweiten Kindes. Mir ist seit Monaten bewusst, 2024 wird kein klassisches Laufjahr. Ich werde viele Kompromisse schließen müssen und Laufen wird oft nicht an erster Stelle stehen.
Ständig die Angst vor der Geburt, wegen einiger Komplikationen vorab! Zum Glück wurde am Ende alles gut und unser Sohn kam gesund auf die Welt! Gleich Anfang Januar das Highlight des Jahres 😉
Februar bis Juli 2024
Laufen ist ok, oft nur kurze Einheiten, kein richtiger Rhythmus ist drin. Ich versuche fit zu bleiben. Wenn es die Zeit und Energie zulässt. Ausdauer kann ich nicht wirklich aufbauen.
Im März laufe ich beim Brannenburger Crosslauf mit und war erstaunt, dass ich doch flott unterwegs bin, jedoch weit weg von meiner Form aus 2023.
August bis September 2024
Elternzeit – der Plan war hier Ausdauer aufzubauen und Höhenmeter zu sammeln. Erster Tag – erster Lauf – böser Sturz. Lauf- und Schwimmpause (zu der Zeit war es dauerhaft über 30 Grad). Wenn schon nicht Laufen, konnte ich mich auch nicht Abkühlen 🙁 Mehr als dumm gelaufen! Dafür habe ich einige Narben gewonnen! Wer braucht schon Tattoos, wenn er Narben sammeln kann? 😉
Als es Richtung Urlaub gehen sollte, kam leider unsere Tochter ins Krankenhaus. Da wurde mir erneut bewusst, was die Prioritäten sind und immer sein sollten – die Familie!
Im Urlaub, im Zillertal, bin ich spontan beim Mayrhofen Ultraks MUZ15 gestartet. Es war erneut heiß, ich nicht fit und bin die 15 km mitgelaufen und es lief erstaunlich gut. Natürlich keine Bestzeit, aber ich war zufrieden mit meiner Form. Vorallem wenn man denkt, man hat keine 😉 Doch im Oktober will ich schließlich meinen Wettkampf laufen, den OTF! 44km mit 2.500 Höhenmeter.
Oktober 2024
Es wird nasser und kälter. Ich bin den OTF gelaufen – die ersten 21 km liefen mega, die zweiten 21-22 km naja. Doch ich erreichte mein Ziel – das Ziel! -> ausführlicher Rennbericht
Oktober – November 2024
Hier viel ich in ein mentales Loch. Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Ich hatte auf einmal keine Lust mehr irgendwas mit Laufsport zu machen. Laufen war und ist mein Ausgleich, aufeinmal wollte ich jedoch nicht mehr Laufen. Ich hatte keinen Antrieb. Für gar nichts. Das war ein erschreckendes Erlebnis! In meinem Kopf drehten sich unendliche Gedanken und ich fand irgendwie keinen Ausweg hier raus.
Dezember 2024
Ich laufe wieder. Zwar nicht mit der vollen Überzeugung, doch es macht mir wieder Spaß und ich will es aus eigenem Antrieb.
Neben dem OTF hatte ich ein weiteres Ziel – 100 km pro Monat laufen und 1.200 km am Ende des Jahres in den Büchern stehen zu haben. Das war einfach mein Lauf-Minimalziel. Mit zwei Kindern, und meine Frau und ich hier allein auf uns gestellt, trotzdem ordentlich. Und es war schwierig. Ich wollte im Job überzeugen, in der Familie allen gerecht werden und mir beim Laufen. Das waren einfach zu viele Hochzeiten, auf denen ich gleichzeitig sein wollte. Und das brachte mich auch ins mentale Loch – überall funktionieren und überall überzeugen. Das ging natürlich schief. Kompromisse müssen geschlossen werden und ich habe meine Priorität wieder absolut auf die Familie verschoben (die war schon vorher da, aber eben nicht zu 100%). Weniger soziale Medien, weniger virtuelles Leben, weniger halbgare Lösungen. Sondern Konzentration auf die Familie. PUNKT! Ohne Ablenkungen. Konzentration auf mich selbst – was will ich? Was tut mir gut? Das muss ich noch weiter erarbeiten. Denn vieles ist Laufen, aber nicht nur Laufen! Sondern soziale Kontakte! Konzentration auf die Arbeit – ich habe mich zu sehr von unwichtigen Dingen ablenken lassen. In der Familie, als auch auf Arbeit.
Zwei Kids sind einfach eine große Herausforderung. Alles rund um Familie. Einkaufen, Haushalt, Spielen – gleichzeitig aber auch die Arbeit unterbringen und abliefern und zu guter letzt auch noch an sich denken? Da kann einem der Schädel mal platzen.
2025
Hier muss sich einiges ändern. Ich muss mein Leben aufräumen. Den Fokus mehr verlagern und den Blog etwas zurückstellen. Ich brauche mehr qualitative Familienzeit, ich brauche mehr Ich-Zeit und ich will auch auf der Arbeit wieder mehr überzeugen. Was ich jedoch nur kann, wenn ich wieder mehr Ich bin.
Ja auch Laufen will ich wieder und hoffe hier auf tolle Erlebnisse und fordernde Touren! Ein paar wenige Wettkämpfe werde ich sicherlich laufen. Doch welche und wann? Entscheide ich spontaner und lege nicht mehr alles darauf aus! Ich will wieder mehr Leben und das Leben so nehmen wie es kommt! Und wenn es in den Füßen juckt, dann stehe ich eben an der Startlinie. Und falls nicht, mach ich andere tolle Dinge!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Doch das Jahr war mehr als turbulent (bisher). Mir war von vorneherein klar, dass sich unser Tagesablauf massiv mit der Geburt von Valentin ändern wird . Mir war klar, dass der Sport dadurch etwas in den Hintergrund rücken wird. Ich wollte einfach ab und zu ein wenig Laufen, um nicht einzurosten. Letztendlich läuft man ja, um fit und gesund zu bleiben und ohne Ausgleich dreh ich mental, aber auch körperlich enorm am Rad. Daher ist es eine wichtige Komponente für meine innerliche Balance.
Jeder Moment in dem Jahr war schön, jeder Tag jedoch auch anstrengend und erschöpfend. Nach ein paar unschönen Dingen in diesem Jahr, hatte ich die Quittung im Oktober bekommen. Ich bin erfolgreich noch das Oberaudorf Trail Festival gelaufen, aber danach ging es rapide bergab. Ich verlor die Lust am Laufen. Ich habe seitdem extremen Streß auf der Arbeit und privat dreht sich alles in einem Hamsterrad. Richtig. Ein Hamsterrad. Täglich grüßt das Murmeltier. Eine Endlosschleife. Ich war festgefahren und hatte eine mentales Loch, das ich bis dato nicht kannte.
Jeder Tag sieht wie folgt aus:
Aufstehen (zwischen 4-6 Uhr, je nach Lust und Laune von Valentin), Spielen und vor Unsinn schützen, Spülmaschine ausräumen, Wasser kochen, Fläschchen spülen und vorbereiten, Kaffee machen, Laptop hochfahren, Valeska wird wach, Frühstück machen, Brotbox für Kindergarten vorbereiten, etliche Launen ertragen, in den Kindergarten gehen (je nach Wetter und der besagten Laune zu Fuß, mit dem Rad oder Auto). Oft auch hüpfend als Einhorn 😉
Durchschnaufen. Kaffee Nummer 2. Mit der Arbeit richtig beginnen. Eigentlich bin ich für den Tag – von meinem Energielevel – schon durch. Termine, Themen, bis zur Mittagspause durchkommen. Dort dann Essen oder Laufen? Im Sommer sagte ich oft: Laufen, im Winter: Essen. Weniger Bewegung. Werde Träge. Arbeit ärgert mich, aber Themen müssen erledigt werden. Ich bin auch – gerade im Homeoffice – sehr geräuschsensibel geworden! Dazu ist der Aufenthalt im Homeoffice inzwischen sozial nicht mehr tragbar. Ein Mensch ist drauf ausgelegt, soziale Kontakte zu pflegen und damit meine ich nicht, wie Teams-Call und eMail.
Am Mittag entweder Valeska abholen oder sie kommt mit meiner Frau (und Valentin) nach Hause. Nun Full House. Habe zwar versucht, mein Büro daheim schalldichter zu bauen, doch keine Möglichkeit sich von den Familienaktivitäten abzukoppeln. Zwei Kinder sind zu dynamisch, zu laut. Konzentration sinkt. Produktivität sinkt. 17 Uhr – Feierabend. Zack, beide Kinder bei mir. Eigentlich müsste man auch wieder aufräumen? Kochen? Einkaufen? Irgendwie wird für alles eine schnelle Lösung gesucht. Laune irgendwie hochhalten, damit die Kinder es nicht bemerken oder keinen genervten Papa abgekommen. 20 Uhr – Couch. Oder doch ein paar Übungen? Nein, zu 95% Couch. Sinnloses Essen in mich reinstopfen. Was im TV schauen oder Papierkram für die Familie machen. Ab und an wacht Valentin immer mal kurz auf. Und im Endeffekt denke ich mir jeden Abend, geh doch einfach früher ins Bett.
Und nun wieder alles von vorne!
Wie gesagt, viele Momente sind schön, es ist toll. Wir wollten zwei Kinder. Wir wollten hierherziehen. Alles fein. Doch unser Akku wird täglich (was sicherlich viele Eltern bestätigen können) leer gesaugt. Und ohne externe Unterstützung von Familie und Freunden ist es echt an manchen Tagen sehr sehr schwierig.
Schauen wir mal … für jegliche Lösungsideen bin ich jederzeit offen 😉
PRESSEINFORMATION – Do-It-Yourself Gutscheine für den Wings for Life World Run 2025
Es ist wieder so weit. Zum einen steht Weihnachten vor der Tür, zum anderen der Wings for Life World Run 2025. Wie lassen sich dies kombinieren? Richtig – mit einem Wings for Life Gutschein zu Weihnachten 😉
München, den 9. Dezember 2024 – Mit den festlichen Tagen vor der Tür steht Freude schenken hoch im Kurs – umso schöner, wenn die Wahl dabei auf ein Geschenk mit Sinn fällt. Ein Wings for Life World Run Gutschein ist das perfekte Last-Minute-Geschenk, das nicht nur ein einzigartiges Erlebnis beim weltgrößten Spendenlauf am 4. Mai 2025 bietet, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Rückenmarksforschung leistet und vielen Menschen mit Querschnittslähmung Hoffnung schenkt. Die Wings for Life World Run Gutscheine für den Flagship Run München oder den deutschlandweiten App Run eignen sich als sinnstiftendes Geschenk für Familie, Freunde und Kolleg:innen. 100 Prozent aller Startgelder und Spenden fließen direkt in vielversprechende Forschungsprojekte mit dem Ziel eine Heilung für Rückenmarksverletzungen voranzutreiben. Dank des besonderen Formats der Laufveranstaltung ist der Gutschein für jede:n ein passendes Geschenk, denn egal wie weit man läuft, durch die mobile Ziellinie ist beim Wings for Life World Run jede:r Teilnehmer:in ein Finisher. Mit der individuellen Designauswahl der ausdruckbaren Do-It-Yourself-Gutscheine oder einer der bereits fertigen Varianten entsteht im Handumdrehen ein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk.
Wer am 4. Mai 2025 beim Flagship Run in München (inkl. Teilnehmershirt) an den Start gehen möchte, sollte sich schnell seine Startnummer sichern, da die Plätze bei dem einzigartigen Lauf limitiert sind und bei vergangenen Ausgaben bereits frühzeitig ausverkauft waren. Wer hingegen auf seiner eigenen Lieblingslaufstrecke teilnehmen möchte, kann mit der Wings for Life World Run App ganz individuell oder bei einem der vielen landesweiten App Run Events dabei sein. Die Anmeldegebühr für den Flagship Run München beträgt 49 Euro, für den App Run beläuft sie sich auf 25 Euro.
Alle Informationen zum Wings for Life World Run, den DIY-Gutscheinen und der Anmeldung unter: www.wingsforlifeworldrun.com
Gemeinsam laufen für die Heilung von Querschnittslähmung
München, den 06. November 2024 – Ab sofort ist die 2. Phase der Anmeldung für den 12. Wings for Life World Run geöffnet. Jetzt können sich Läufer:innen und Rollstuhlfahrer:innen neben dem App Run auch für die Flagship Runs und App Run Events auf der ganzen Welt registrieren. München wird am 4. Mai 2025 erneut als eine von nur sieben Städten weltweit Gastgeber eines Flagship Runs sein. Wer in München an den Start gehen möchte, sollte schnell sein, da das Event in den vergangenen Jahren immer schnell ausverkauft war. Alle Informationen zur Anmeldung für die größte Laufveranstaltung der Welt unter www.wingsforlifeworldrun.com.
Wings for Life World Run – eine globale Erfolgsgeschichte Seit der Premiere im Jahr 2014 hat der Wings for Life World Run insgesamt über 51,9 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung gesammelt. Allein 2024 brach der Lauf sämtliche Rekorde: Über 265.818 registrierte Teilnehmer:innen – davon über 12.000 in München und über 30.000 deutschlandweit – aus 192 Nationen starteten gleichzeitig in 169 Ländern. Sie legten im Durchschnitt 11,5 km zurück, was einer Gesamtstrecke entspricht, die fast 50 Erdumrundungen gleicht. Gemeinsam sammelten sie beeindruckende 8.104.499 Euro.
„Die bei der Ausgabe 2024 gesammelten Mittel fließen bereits in wegweisende Forschungsprojekte und klinische Studien weltweit“, erklärt Anita Gerhardter, CEO der Wings for Life Stiftung. „Unser Expertenteam hat mit der Auswahl der nächsten Projekte begonnen, und wir sind begeistert von den Fortschritten neuer Forschungsansätze. Dieser Fortschritt ist dank der Gelder aus dem Wings for Life World Run möglich. Jede Teilnahme macht einen echten Unterschied!“
Eine Welt – ein Lauf Am 4. Mai 2025 kann jeder, egal wo er sich befindet, am Wings for Life World Run teilnehmen. Die Teilnahme ist über die interaktive App oder bei einem der großen Flagship Runs wie in München möglich. Der persönliche Lauf endet erst, wenn die mobile Ziellinie, das Catcher Car – ob virtuell oder real – die Läufer:innen eingeholt hat. Wer nicht allein laufen oder nicht nach München reisen möchte, kann sich den deutschlandweiten App Run-Events anschließen, die an verschiedenen Orten organisiert werden. Für die Anmeldung bereits offen sind die App Run Events unter anderem in Münster, Paderborn und Rostock. Ganz gleich, ob Hobbyläufer:in, Leistungssportler:in oder Rollstuhlfahrer:in – beim Wings for Life World Run werden alle zu Finishern und tun dabei noch Gutes. Denn 100 Prozent der Startgelder und Spenden fließen direkt in die Rückenmarksforschung. Möglich machen dies die Firma Red Bull gemeinsam mit den Partnern des Wings for Life World Runs, die die organisatorischen und administrativen Kosten des Laufs übernehmen.
Viele prominente Gesichter wie Kai Pflaume, Victoria Swarovski oder Andreas Wellinger und Moritz Brückner, die beim 11. Wings for Life World Run das Catcher Car steuerten, unterstützen den Wings for Life World Run tatkräftig. Auch viele Influencer:innen und Athlet:innen wie die erfolgreichste deutsche Radsportlerin aller Zeiten Kristina Vogel, die nach einem schweren Unfall selbst querschnittsgelähmt ist, und Ultraläufer Flo Neuschwander, der bereits bei allen elf bisherigen Läufen mit dabei war und jedes Jahr eines der größten Teams auf die Beine stellt, mobilisieren ihre Fans zur Teilnahme, um wertvolle Spenden zu sammeln.
Weltweit gehören Fußballstar Neymar Jr. (Brasilien), Rugby-Ikone Siya Kolisi (Südafrika), Ski-Legende Lindsey Vonn (USA) und Weltrekord-Hürdenläufer Karsten Warholm (Norwegen) zu den globalen Botschafter:innen, die seit kurzem einen weiteren prominenten Supporter an ihre Seite bekommen haben. Stabhochsprung-Olympiasieger und Weltrekordhalter Mondo Duplantis (USA/Schweden) unterstützt den Wings for Life World Run seit dieser Saison und ruft Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, beim kommenden Lauf am 5. Mai 2024 dabei zu sein.
„Ich freue mich riesig und fühle mich geehrt, globaler Botschafter des Wings for Life World Runs zu sein. Ich finde, es ist eine unglaubliche Initiative“, sagt Duplantis. „Für diejenigen zu laufen, die es nicht können – das ist ein so schönes Event und eine tolle Sache, dabei zu sein. Es ist etwas wirklich Besonderes, und ich kann es kaum erwarten bis der Startschuss im Mai fällt.”
Über die Stiftung Wings for Life – Rückenmarksforschung Weltweit sind Millionen von Menschen auf einen Rollstuhl angewiesen, nachdem sie eine Rückenmarksverletzung erlitten haben, meist als Folge eines Verkehrsunfalls oder eines Sturzes. Wings for Life ist eine gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Heilung für Rückenmarksverletzungen zu finden. Seit 2004 finanziert Wings for Life lebensverändernde Forschungsprojekte und klinische Studien rund um den Globus. Auch wenn ein Heilmittel noch nicht gefunden wurde, sind stetige Fortschritte zu verzeichnen. Jeder Schritt, der beim Wings for Life World Run gemacht wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn 100 Prozent der Startgelder und Spenden gehen an die Rückenmarksforschung. www.wingsforlife.com
Über den Wings for Life World Run Einmal im Jahr findet der Wings for Life World Run rund um den Globus statt. Alle Teilnehmer:innen starten weltweit zur gleichen Zeit und laufen entweder individuell mit der Wings for Life World Run App oder gemeinsam bei zahlreichen Flagship Runs oder App Run Events. Das Beste daran ist, dass es bei jeder Form des Laufs nur darum geht, dabei zu sein und Spaß am Laufen zu haben. Egal ob Profisportler:in, Hobbyläufer:in oder Anfänger:in, es spielt keine Rolle, wie gut, schnell oder weit gelaufen wird. Eine traditionelle Ziellinie gibt es nicht. Stattdessen nimmt 30 Minuten nach dem Start entweder ein virtuelles oder – im Falle der Flagship Runs – ein reales Catcher Car die Verfolgung auf und überholt die Teilnehmer:innen, für die der Lauf damit erfolgreich beendet ist. Die Ergebnisse werden nicht nach Zeit gemessen, sondern nach der erreichten Distanz. 100 Prozent der Startgelder und Spenden fließen direkt in die Rückenmarksforschung. Bei den bisherigen Ausgaben des Wings for Life World Run sind insgesamt 1.293.716 registrierte Teilnehmer:innen aus 195 Ländern auf allen sieben Kontinenten gelaufen, gegangen oder gerollt und haben insgesamt 51,93 Millionen Euro für die Heilung von Querschnittslähmung gesammelt. www.wingsforlifeworldrun.com
Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.
Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.
Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.
Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.
Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.
Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.
Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!
Ist Sport wichtig? Klar!
Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.
Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!
Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉
Das Jahr 2023 startete besonders … aus mehrerlei Hinsicht … schließlich war mein Plan für 2023: endlich verletzungsfrei durchstarten. Im Jahr zuvor gab es nämlich immer wieder gesundheitliche Probleme und Verletzungen und ich kam nie wirklich in Tritt. Schauen wir doch mal wie 2023 für mich verlief.
JANUAR
Der erste Tag des Jahres fing gemeinsam mit meiner Frau mit einem schönen Lauf in der Sonne auf die Ritzau Alm an. Und obwohl ich mich gut fühlte, hatte ich am Tags darauf noch einen Arzttermin beim Orthopäden. Ich wollte einfach mir das OK für die Saison holen und tatsächlich bekam ich grünes Licht. Am gleichen Tag erhielt ich die Nachricht, dass ich es in das Team der Fanta 5 geschafft habe und ich im Mai beim Hochkönigman an den Start gehen werde. Wow – was ein Jahresauftakt.
Direkt im Januar erfolgte auch noch in Maria Alm das Treffen der Fanta 5 inkl. Leistungsdiagnostik und unfassbar viel Schnee.
25 Läufe, 251,3 km, 4.798 Höhenmeter
FEBRUAR
Mitte Februar, bei meinem Abstecher in die alte Heimat, bin ich spontan den STREETwald Cross Dort Run mitgelaufen und konnte bei einem stark besetzten Rennen aufs Podium rennen. So kann es doch in diesem Jahr weitergehen! Die Formkurve zeigt definitiv nach oben.
Der Februar fing in München nicht nur mit einem neuen Job an, sondern auch mit den Night of the Trails – dort traf man nicht nur die großen Trailrunning Stars aus Deutschland hautnah, sondern es wurde auch ein wenig gefeiert! 😉 Auf alle Fälle ein unterhaltsamer Abend, der mit einem Kater am nächsten morgen startete und dann noch ein Community Run auf den Isar Trails … puh 🙂
Sonst war der Monat vom strukturierten, schmerzfreien Training geprägt.
23 Läufe, 265,4 km, 5.149 Höhenmeter
MÄRZ
Im März wurde ich eine Woche durch Erkältung ausgebremst. Und als ich wieder langsam startete, zog es mir direkt in den Knöchel und ins Bein und ich musste zurückgehen. Fängt es doch wieder an?
Drei Wochen hat mich dies erneut zurückgeworfen. Der März war definitiv nicht wie geplant. Immer wieder mit Schmerzen zu kämpfen, teilweise trotzdem Laufen gewesen und immer dabei etwas riskiert.
Doch Ende März ging es mit der Familie erstmal nach Südtirol in einen kleinen Kurzurlaub. Doch auch da, versuchte ich wieder regelmäßig laufen und der Fuß fing nach einer harten Bergintervalleinheit wieder an. Doch – als ich vor dem Lauf noch meine Mails checkte – erreichte mich die Nachricht, dass ich zum Team von Dynafit und den Trailheroes gehöre. Woohooo … seit 5 Jahren bewerbe ich mich und nun bin ich tatsächlich dabei. Ich war so glücklich in diesem Moment, da konnte mich auch die Schmerzen nicht ausbremsen.
13 Läufe, 143,5 km, 2.427 Höhenmeter
APRIL
Nachdem es mit dem Fuß endlich wieder bergauf ging, wollte ich Anfang Mai den Chiemgau Trail laufen. Doch es gab immer wieder Momente im Training, aus dem Nichts, als es mir wieder in den Fuß zog. Ich konnte zwar gut trainieren, aber musste immer mal wieder die Einheiten abkürzen wegen Schmerzen. Erst Ende April konnte ich locker wieder 20km auf meinen Haustrails laufen. Doch hält nun endlich mein Körper und ich bin schmerzfrei?
18 Läufe, 196,8 km, 4.950 Höhenmeter
MAI
Paar Tage später zog es wieder direkt in den Fuß. Ich konnte überhaupt nicht auftreten. Der CTR wackelte. Einen Tag vorm Chiemgau probierte ich wieder einen Lauf und er war plötzlich schmerzfrei. Doch der Kopf war nicht frei. Mental war ich nicht bei der Sache. Wie soll ich da 42km laufen? Also noch mal spontan zu meinem Orthopäden meines Vertrauens und mir grünes Licht abholen.
Doch ich wollte teilnehmen, aber nicht alles riskieren und entschied mich, nur die 21km zu laufen. Es war die richtige Entscheidung. Natürlich war ich total aufgeregt, da der Fuß ständig und die Schmerzen ständig im Hinterkopf waren. Doch ich lief und lies es laufen. Und sammelte Kilometer für Kilometer und Meter für Meter an Höhe. Die Bedingungen waren hart: nebelig, nasskalt, extrem matschig und oben auch noch Schnee-Eis-Felder. Doch den Füßen schien es zu gefallen und sie machten alle Strapazen mit. Leider kämpfte ich am Ende etwas mit Krämpfen, aber damit konnte ich gut leben 🙂 Letztendlich habe ich gefinished und das war alles was zählte.
Der Monat Mai bot zudem noch das Trailrunning Camp mit den Fanta 5 in Maria Alm. Eine wunderschöne Gegend mit fantastischen anspruchsvollen Bergen.
24 Läufe, 184,8 km, 6.409 Höhenmeter
JUNI
Der Juni fing direkt mit dem Hochkönigman an. 49km mit über 3.000 Höhenmeter und der Wetterbericht sagte dazu noch voraus: es wird sehr warm. Ich war mit meiner Familie dort und meine Tochter war es beim Abendessen übel. Und übergab sich auch die Nacht. Erholung vor dem Wettkampf? Eher weniger. Ich war mir auch unsicher, ob ich überhaupt starten sollte. Aber meine Familie gab mir das Go und ich ging los. Es war ein harter Tag … die erste Hälfte lief wie am Schnürchen, doch die Hitze und keine weitere Nahrungsaufnahme machten mich fertig und zwangen mich zum Wandern. Ich habe mich durchgebissen, aber die zweite Hälfte machte einfach – rückblickend – kaum Spaß.
Zwei Wochen nach dem Hochkönigman ging es an den Gardasee. Urlaub, erstmal durchschnaufen. Wäre da nicht mein Trainingsplan. Also weiter gehts 😉 Doch Family first. Daher waren die Läufe nur dann möglich, wenn es von Seiten der Familie in den Zeitplan passte. So kam es auch mal vor, dass ich eine Intervalleinheit in der Mittagssonne verlegen musste 😉 Die Gedanken an kühles Bier und den Pool machten es etwas erträglicher 😉 Bei der letzten Einheit – am letzten Urlaubstag – Richtung Monte Brione stauchte ich mir Uphill meinen Fuß. Oh man … immer diese kleinen Pannen. Aber war zum Glück nur ein temporärer Schmerz und war nach wenigen Tagen wieder vollständig weg.
17 Läufe, 211,3 km, 5.951 Höhenmeter
JULI
Das Training ging zum Glück ohne größere Verzögerung weiter. Der Sommer war sehr fordernd, durch die extreme Hitze. So auch beim B2R in München. Es war einfach abartig, auch wenn es nur knapp 6km waren. Aber Tempo und Kondition passten. Generell lief das Training in dem Monat sehr gut. Schließlich wartete Ende Juli der Großglockner auf mich.
Ich entschied mich für die Distanz GWT35 – also 35 km mit über 1.600 HM. Sehr technischer Beginn, aber mit atemberaubender Landschaft. Und dann? Kilometer 18 und ich es knackste im linken Sprunggelenk. Konnte kaum noch auftreten. Ich kämpfte mich zur VP durch und überlegte mir 10min ob ich weitermachen sollte oder nicht. Ich entschied mich fürs zurücklaufen. Jeder Tritt war eine Qual. Doch ich hatte zum Glück eine Ibuprofen dabei und hatte eh nichts mehr zu verlieren. Ich kämpfte mich mit den Schmerzen von km zu km und konnte sogar noch einige Plätze wieder gut machen und kam letztendlich glücklich im Ziel an! Und es gab kein Zielbier?
22 Läufe, 300,1km, 8.772 Höhenmeter
AUGUST
Der August war der wichtigste Monat im Jahr. Hier hatte ich mein privates Projekt.Trails2Tegernsee – mein Spendenlauf für meine Cousine und die DMSG.
Über 50km von Kiefersfelden bis zum Braustüberl an den Tegernsee. Auch hier war wieder eine Hitze, die seinesgleichen suchte. Ausführlichen Bericht siehe Link.
Das war der unglaublichste und emotionalster Moment in dem Jahr. So viel kann ich vorneweg nehmen. Und es hat meine Sicht auf viele Dinge geändert. Auf das Laufen, vor allem auf Wettkämpfe! Es gibt so unfassbar tolle Abenteuer und Herausforderungen da draußen. Dafür benötigt man jedoch keinen organisierten Wettkampf. Dieses private Projekt, dieser Lauf, die Menschlichkeit die ich bei diesem Lauf erleben durfte, hat mir so viel mehr bedeutet. So viel mehr zurückgegeben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mich bei Wettkämpfen zu messen, mich an meine Grenzen zu bringen. Doch Momente wie diese beim Trails2Tegernsee, dass sind die Momente für die es sich lohnt sich zu bewegen.
15 Läufe, 188,6 km, 6.090 Höhenmeter
SEPTEMBER
Doch im September wartete noch der Transalpine Run auf mich. DER Etappenlauf – DER Mythos. Auch wenn es „nur“ die ersten zwei Etappen waren, kann ich durchaus verstehen was die Magie dieses Lauf ist. Vor allem das familiäre Umfeld war besonders. Anstrengend war es trotzdem 😉 Ich kann es definitiv empfehlen.
Doch nach dem TAR fiel ich wieder in ein kleines Loch. Also ich hatte zwar irgendwie Bock aufs Laufen, aber nicht auf den Trainingsplan. Und irgendwie brauchte ich mal was anderes als Laufen 😉 Wäre da nicht noch ein Ultra im November …
14 Läufe, 181,4 km, 5.840 Höhenmeter
OKTOBER
Und hier der Monat, bei dem es Bergab ging. Corona war mal wieder an der Reihe. Und haute mich drei Tage vollständig um. Nach 1,5 Wochen dachte ich wieder an einen kleinen Lauf, aber der Puls war jenseits von gut und böse. Die Zeit lief gegen mich. Aber Gesundheit geht vor. Definitiv.
Ich nahm jedoch an einem Action-Fotoshooting für einen neuen Traillauf, hier im Inntal teil. Zusammen mit den Jungs von Salty Running machten wir ein Shooting am Hocheck in Oberaudorf. Denn Anfang Oktober wartetet hier das erste Oberaudorf Trail Festival (OTF) – weitere Infos auf der Seite.
13 Läufe, 127,1 km, 3.007 Höhenmeter
NOVEMBER
Als ich dachte, es geht wieder – kam einen Tag später eine Erkältung. Oder war es noch Corona? Dann Magen-Darm – ich lies keinen Virus, keine Bakterien aus. Viel ging nicht.
Letztendlich bin ich trotzdem nach Fulda – zum Heartbeat Ultra gefahren. Jedoch nicht zum Laufen, sondern zum Helfen. Und das war eine fantastische Entscheidung. Die lange Zugfahrt lohnte sich, für all diese Emotionen!
Aber leider war nicht viel möglich. Spaß bei eisiger Kälte hatten wir trotzdem, dank eines Gin konnten wir uns ein wenig aufwärmen 😀
8 Läufe, 58,8 km – 1.344 Höhenmeter
DEZEMBER
So lag die Hoffnung auf den Dezember. Noch mal Kilometer sammeln, bißchen die Trails unsicher machen und Spaß haben. Und das Jahr mit dem Aschauer Vorsilvesterlauf abzuschließen.
Aber in der Familie ging es immer wieder jemanden nicht gut, man fühlte sich nie zu 100% fit und es sollte einfach nicht sein. Schließlich war meine Frau Hochschwanger und es kam zu Komplikationen und ganz ehrlich? Da rückt der Sport, das Laufen absolut in den Hintergrund. Es gibt nichts Wichtigeres als die Familie. Daher verzichtete ich auch auf den Lauf in Aschau und drehte ein paar Kilometer daheim.
8 Läufe, 54,9 km – 468 Höhenmeter
FAZIT
Es war ein besonderes Jahr. Wieder mit Höhen und Tiefen. Mit guten Finishs, aber auch zwei DNS (Did not start). Ich war einfach froh, so viele tolle Menschen getroffen zu haben, etwas durchs Laufen beweget zu haben und großartige Erfahrungen gemacht zu haben. Und das die Läufe, bei denen man es erst gar nicht glaubt, die größten Läufe sind.
Am Ende war es ein fantastisches Laufjahr. Ich konnte viele Gipfel auf meiner Bucketlist erklimmen, habe viele Trails bei Wind und Wetter gelaufen und am Ende war ich trainingstechnisch viel länger als in den Jahren unterwegs. Und obwohl mein Fokus auf Höhenmeter lag, lief ich am Ende die meisten Kilometer in einem Jahr. Und das, obwohl ich oft wochenlang nicht laufen konnte oder so viele Läufe abbrechen musste. Im Schnitt waren es zwar nur 41km pro Woche und 180km pro Monat, aber letztendlich 2.151 km mit 55.061 Höhenmeter.
Ich war jedoch noch sehr häufig mit Familie wandern und Spaziergänge und hatte dadurch am Ende weitere 18.000 Höhenmeter und locker noch mal 1.500 km in den Beinen.
Hier seht ihr meine reinen Laufstatistiken der letzten fünf Jahre und letztendlich bremste mich immer mal etwas aus. Jedoch die Höhenmeter in diesem Jahr sprechen für sich und zeigt, dass der Umzug in die Berge sich bereits auszahlt:
Rückblickend bin ich echt froh über das Jahr. Ich durfte viel sehen und viel erleben! Danke!
Ausblick auf 2024
Es gibt natürlich einige Dinge im Hinterkopf, doch in Q1 wird sich erst einmal alles um die Geburt unseres Sohnes drehen. Dazu die Gewöhnung der großen Schwester an das kleine Brüderchen und der Kampf gegen den Schlafmangel!
Danach gibt es sicherlich 2-3 Läufe und Projekte – aber eins nach dem anderen! 😉
Ich habe natürlich erhofft, wenn ich mit meiner Familie in die Berge ziehe, dass Trailrunning – für uns – auf einem anderen neuen Niveau stattfindet. Ist es auch. Atemberaubende Belohnungen zu jeder Jahreszeit wenn man oben, auf dem Gipfel angekommen ist.
Aber hätte ich vor einem Jahr gewusst, dass ich
so viele tolle Persönlichkeiten aus dem Sport und dem Umfeld kennenlernen darf und durfte (Stichwort: Trail-Magazin Awards)
ins Team der Fanta5 2023 gewählt wurde!
Ambassador von Hammer Nutrition wurde!
Trailhero von Dynafit wurde!
Und das alles, nachdem 2022 sportlich (und gesundheitlich) eine reine Achterbahnfahrt war, ich hätte einfach nur ungläubig gelacht!
Ich bin für jeden einzelnen Tag dankbar, in dem ich die Sportart ausführen darf & gesund bin!
Seit 2018 bewarb ich mich bei Dynafit. Damals war noch ein Bewerbungsvideo notwendig und ich war grad mit meiner Frau Julia auf Madeira. Und sie musste viele viele Versionen drehen. Die Jahre darauf gab es nur noch schriftliche Motivationsschreiben und immer wieder kam letztendlich die Absage.
Doch ich war irgendwie schon immer mit dem Schneeleoparden verbunden. Sogar meine kleine Tochter weiß sofort, wenn sie das Logo irgendwo sieht: „Papa, du trägst das auch immer, oder?“.
Und Fakt ist auch: auf die Ausrüstung war und ist immer Verlass. Und das ist auch das Wichtigste in den Bergen – man muss auf seine Ausrüstung vertrauen können. Sie gehen mit einem durch jegliche Witterungsbedingungen und manchmal an steilen schmalen Wegen entlang.
Als wir im Mai 2022 nach Kiefersfelden in die Berge gezogen sind, haben wir im Dorfblättchen von Kiefersfelden gelesen, dass Dynafit ihre Zentrale in Kiefersfelden baut. Direkt vor unserer Haustür. Was ein verrückter Zufall. Ich fiel zu dem Zeitpunkt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk aus, doch das motivierte. Immer und immer wieder an der Baustelle vorbeizulaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen 🙂
Und so bewarb ich mich im Frühjahr 2023 zum fünften Mal als Trailhero.
Wir waren im Mai in Südtirol und ich wollte gerade zu einer Laufeinheit aufbrechen, als ich einen letzten Blick aufs Handy warf und ich eine Mail bekam „Herzlichen Dank für deine Bewerbung…“ und die Mail klang wie jedes Jahr. Ich steckte das Handy weg, doch holte es direkt wieder raus und las die Mail zu Ende. Und auf einmal wandelte sich der Text in „wir freuen uns dir mitzuteilen, du bist dabei!!!“ – was ist denn da los? Bin ich ausversehen da hineingerutscht? Ich klickte die Excel Liste aus der Mail an und auch da stand mein Name. Ich grinste breite und absolvierte erst einmal meine Bergintervalleinheit. Danach musste ich dies sofort meiner Frau erzählen. Ich war so happy, aber natürlich auch aufgeregt, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, auf was ich mich eingelassen habe.
Ein weiterer lustiger Zufall: das KickOff Meeting mit allen Trailheroes fand an meinem Geburtstag statt.
Doch was bedeutet es, ein Trailhero für Dynafit zu sein?
Zum einen ist man natürlich ein Aushängeschild der Marke. Wenn man in den Bergen, auf Wettkämpfen und in Social Media unterwegs ist, verkörpert man die Marke Dynafit. Eine Marke von Athleten für Athleten.
Natürlich sollte man sich mit der Marke identifizieren können. Aber ich denke, dass weiß jeder selbst, bevor man sich bewirbt, nicht wahr? 😉
Ansonsten sind die Trailheroes eine coole Community aus ambitionierten bergliebenden Sportler*innen. Doch nicht nur Trailrunning steht auf der Tagesordnung, Skimo oder Rennrad – die Sportarten sind sehr vielfältig.
Als Trailhero gibt es einige Challenges, die die nächsten 12 Monate anstehen. Ob man uns auf einem Strava Segment schlägt, wir ein eigenes Projekt erstellen oder aber eine Everest Challenge oder am 23. eines Monates 23km mit 2.300 Höhenmeter laufen. Alles ist dabei. Und am Ende steht immer der Spaß im Vordergrund.
Anfang 2024 werden die nächsten Trailheroes gesucht – also hol dir den Newsletter von Dynafit und schau im März / April 2024 genau hin und vielleicht bestreiten wir die nächste Challenge bereits zusammen?
In wenigen Wochen ist es soweit – mein privates Projekt #Trails2Tegernsee startet. Von Kiefersfelden – durch die schöne Landschaft – bis zum Tegernsee. Knappe 50km mit über 3.000 Höhenmeter – zu Fuß – warten auf mich.
Warum? Eine mehr als berechtigte Frage. Natürlich zum einen, weil ich das was ich Liebe für einen guten Zweck einsetzen kann. Ich laufe gerne Trails, ich liebe die Berge – aber noch mehr liebe ich meine Familie! Und wenn ich irgendwo, irgendwie unterstützen kann, dann tute ich das. Der Hintergrund dieser Geschichte ist – ich möchte auf degenerative Krankheiten, die das Nervensystem angreifen aufmerksam machen – im speziellen MS (Multiple Sklerose), als auch Parkinson. Beide Krankheiten sind bereits mehrfach in meinem Stammbaum aufgetaucht. Meine Ur-Großmutter (Parkinson oder MS), meine Großtante (ALS), meine Oma (Parkinson) und eine Mama (Parkinson) und letztendlich meine liebe Cousine Nadine hat vor einigen Jahren aus heiterem Himmel die Diagnose MS erhalten. Ich habe es nicht nur tagtäglich bei meiner Mutter erlebt und wie und was eine solche Krankheit mit einem Menschen macht. Sondern auch mit meiner gleichaltrigen Cousine. Auch wenn die bekannten Fälle in meiner Familie bisher immer die weibliche Seite getroffen hat, ist nicht auszuschließen, dass es auch meine Kinder oder mich – meine Geschwister oder sonst wen treffen kann. Und jeder Tag, den man im vollen Umfang selbstständig und gesund genießen kann, sollte man feiern. Auf seine Weise. Ich habe vor Jahren mit dem Laufen angefangen, da mich die Schicksalsschläge meiner Eltern mich extrem prägten und mir aufzeigten, wie schnell es gehen kann und wie wichtig Bewegung im Leben ist. Und wie wertvoll es ist, sich frei bewegen zu können (was man sonst immer als sehr selbstverständlich annimmt). Und letztendlich will ich einfach so viel wie möglich laufen. Laufend mein Leben genießen, in der Hoffnung, dass ich solchen oder auch anderen Krankheiten solange wie möglich „davon laufen“ kann.
Doch das eigentliche Ziel dieses Laufes, ist eine absolute Herzensangelegenheit. Vor vielen Jahren, hatte meine Cousine zu mir gesagt: „Timo, ich laufe irgendwann auch einen Marathon – mit Dir“ – und diesen Kampfgeist, diese Willensstärke meiner Cousine hat mich schon immer imponiert. Sie ist eine Kämpfernatur. Natürlich – das ist mir bewusst, hat auch sie schlechte Tage und Durchhängen. Doch egal was in ihrem Leben sie umgehauen hat, sie steht auf und kämpft sich aus der Situation wieder heraus. Sie ist eine Inspiration und motiviert. Sicherlich nicht nur mich, sondern alle in ihrem Umfeld. Und letztendlich ihre Kinder. Zwei wundervolle Kinder mit solch einer starken Mama – die durch die Situation der Krankheit es auch nicht immer einfach haben, aber eine Mama als Vorbild haben, die ihren Kindern auf den Weg mitgibt – egal was passiert – ihr könnt es schaffen, wenn ihr nur wollt.
Und alleine Nadine ist die Inspiration, dass ich eben mich dieser Herausforderung stelle, um dann mit meiner Cousine durch das Ziel am Tegernsee zu laufen. Sie trainiert schon fleißig und alleine wenn ich nur an den finalen Moment mit ihr – auf Ihren Beinen stehend – wir gemeinsam durch dieses Ziel gehen, lässt mir die Tränen kommen.
Es gibt so unfassbar viele, richtig miese Krankheiten. Und eine Krankheit, die leider nur eine Richtung kennt – gehört definitiv in diese Kategorie.
Liebe Nadine, ich freue mich so ungemein, dass wir diesen Moment gemeinsam erleben und Du das Ziel deines persönlichen Marathons erreichen wirst!
Wann? Am 12.08.2023 – Start ca. 5:00-5:30 Uhr in Kiefersfelden / Ldkr. Rosenheim
Wie? Zu Fuß – nur mein Bruder, ich, Trailschuhe und 1 Liter Wasser. Damit gehts los. Natürlich werde ich Wasser nachfüllen müssen und ich habe etwas Energie in Form von Gels und Riegel dabei. Aber sonst? Ist meine Unterstützung mein Bruder Kai – der mich auf einem Teilstück begleitet. Unter anderem um mich videografisch und fotografisch einzufangen, aber auch mental zu unterstützen.
Kann man mich unterstützen? Total gerne – ob aus der Ferne und uns virtuell anfeuern, irgendwo an der Strecke zu stehen, im Ziel auf uns warten oder einfach mitlaufen – alles darf, nichts muss! Natürlich darf auch gerne an eine MS / Parkinson Stiftung gespendet werden.
SIEHE SPENDENKONTO UNTEN!!!
Ziel? Das Ziel wird kurz vorm Braustüberl am Tegernsee sein. Die letzten 100m werde ich mit meiner Cousine Nadine gemeinsam das Ziel durchlaufen. Danach werde ich mit Familie und Verwandtschaft ein schönes Helles und ein leckeres Mittagessen genießen! Daher ist ganz klar die Zielsetzung, zum Mittagessen im Ziel zu sein! 😉
Strecke:
GPX-Datei zum Download (noch in Arbeit) – ansonsten siehe:
Sportplatz, Kufsteiner Str. 55, 83088 Kiefersfelden
0 km
START
ca. 8:30 Uhr
Bayrischzell, Stocker
ca. 22 km / 1.400 Höhenmeter
Kleine Pause – Einstieg weiterer Mitläuferer*innen möglich
ca. 11:00 Uhr
Parkplatz und Brotzeitstüberl am Spitzingsee, 83727 Schliersee
ca. 14 km / 970 HM
Kleine Pause – Einstieg weiterer Mitläuferer*innen möglich
ca. 13:00 Uhr
Schloßpark, Schlossplatz, 83684 Tegernsee
ca. 15 km / 410 HM
ZIEL – Schlossplatz
Ein symbolischer Zieleinlauf an der Pfarrkirche St. Quirinus am Schlossplatz in Tegernsee um den Spendenlauf mit einen stillen Gebet zu beenden.
Alle Zeitangaben ohne Gewähr – durch Witterung oder unvorhersehbaren Ereignissen während des Laufes, können wir früher oder später zu den geplanten Zeitangaben dort sein. Bitte schaut daher immer mal auf mein Profil in Instagram https://www.instagram.com/tigo.runs/ nach Updates! Bei Schlechtwetter bzw. sollte es zu Problemen während des Laufes kommen, kann auf eine flachere Ausweichroute gewechselt werden.
SPENDENKONTO: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) – Landesverband Bayern e. V. HypoVereinsbank München IBAN DE92 7002 0270 5803 7510 82 BIC HYVEDEMMXXX Betreff: „Spendenlauf Timo Golowko“
Und hier noch ein Flyer der Kontaktgruppe Tegernseer Tal und Umgebung & Kontaktgruppe Miesbach:
Im Dezember wurden erneut die Fanta 5 von Thomas Bosnjak gesucht. Doch wer ist dieser Thomas? 😉
Thomas ist Läufer, Trainer und Laufveranstalter in Österreich. Er richtet den Kaiserkronen Trail, den Hochkönigman, KAT100 und die Nassfeld Mountain Skytrails aus. Seit einigen Jahren hat er auch das Projekt der Fanta 5 ins Leben gerufen. Für jeweils ein halbes Jahr trainiert er fünf auserwählte Läufer:Innen für den Hochkönigman. Doch wie das genau abläuft, erzähl ich Euch aus meiner Perspektive 😉
Im November 2022 gab es in den Social Media die Ausschreibung, dass man sich für dieses Projekt bewerben kann. Gemacht getan. Ich wohne jetzt in den Bergen, das Jahr 2022 lief sportlich und gesundheitlich mies, also muss für 2023 eine Herausforderung her. Nach einiger Zeit erhielt ich die Nachricht, dass ich dabei bin. Wow … doch ich war noch nicht final dabei. Aus den acht Finalisten, werden die fünf besagten Läufer:Innen auserkoren. Jedoch nicht ausgelost, sondern es gibt ein Online Voting. Also ging es Woche für Woche auf Stimmenfang. Bis Heiligabend. Am Anfang war ich gut dabei, bis ich immer weiter absackte. In der finalen Woche konnte ich mich grad so auf Platz 5 behaupten und ich war wirklich dabei. Kaum zu fassen. Doch was würde mich nun erwarten?
Im Januar haben wir uns in Mühlbach im Aldiana Club Hochkönig getroffen und ich lernte die restlichen vier Mitstreiter:Innen kennen. Doch bereits die Fahrt war sehr abenteuerlich. Da ich ursprünglich aus Unterfranken komme, sind mir große Schneemassen fremd 🙂 Ich war einfach nur noch froh, als ich das Auto sicher inklusive meiner Person auf dem Parkplatz abstellen konnte.
Wir begrüßten uns kurz, lernten uns kennen und haben uns direkt in die Laufklamotten geschmissen. Dann ging es in der Dämmerung los, eine Skipiste hoch und die Snowboardfahrer die uns entgegenkamen, fanden das nicht so amüsant 🙂
Nach einer Dusche, ging es zum leckeren Abendessen. Und anschließend erwartete uns die erste Runde. Thomas erzählte aus dem Nähkästchen und es wurde ein langer Abend 🙂 Wir machten noch den Plan für den nächsten Tag fertig – wer z.B. mit der Leistungsdiagnostik beginnt und wir sollten uns beim Frühstück deswegen etwas zurückhalten.
Ich meldete mich freiwillig als Erster 🙂
Am nächsten Morgen ging es nach einem schnellen Frühstück aufs Laufband. Ich war noch leicht von einer Erkältung angeschlagen, daher war mein Puls etwas höher. Aber los ging’s.
Nach der Abnahme von Blut aus dem Ohrläppchen (klassischer Laktattest) nach verschiedenen Geschwindigkeitsstufen, durfte ich Auslaufen.
Nachdem das ganze Team durch war – machten wir noch Kräftigungs- und Dehnübungen. Inkl. Videoaufnahmen. Und nun ging es direkt wieder in die Laufkleidung. Noch einmal eine kurze winterliche Runde am Fuße des Hochkönigs.
Nach einer Abschlussbesprechung ging es wieder heim. Oder den Versuch. Denn ich kämpfte 45 min auf dem Parkplatz, um loszukommen. Nun weiß ich, wieso Schneeketten Pflicht in Österreich sind.
Nun fing das Training an. Woche für Woche gab es einen Trainingsplan, abgeleitet anhand der Herzfrequenzen, die wir durch die Leistungsdiagnostik bestimmt wurden.
Auch wenn im Frühjahr eine starke Erkältung und Shin Splits (durch einen Schuhtest) hinzukamen, und mich vollständig aus dem Rhythmus brachten und mich einige Wochen meines Trainings kosteten, waren dies meine Trainingsbedingungen von Januar bis Hochkönigman (denkt euch 15km im Juni weg). Dies kombiniert mit dem Beginn eines neuen Jobs und dem Pendeln nach München kamen noch erschwerende Bedingungen hinzu, die ich das ein oder andere Training kosteten.
Bedeutet: Knapp über 1.000 km Lauftraining (durch Verletzungen, habe ich viele Ausdauereinheiten auf der Rolle verbracht) und zusätzliche Stunden an Kraft- und Stabilitätstraining.
Springen wir zum Mai – zwei Wochen vorm Hochkönigman trafen sich die Fanta 5 im Trainingscamp im Hinterhal / Maria Alm. In den drei Tagen schauten wir uns Teilstrecken des Hochkönigmans an. Machten Lauftraining und hatten einige Vorträge erhalten. Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz. Ein rundum gelungenes Wochenende bei bestem Wetter.
Was mir fehlte, waren die richtig langen Trainingseinheiten. Die bekam ich zeitlich nicht so unter, wie erhofft. Doch wie der Wettkampf ausging, erfahrt ihr im nächsten Artikel.
Ihr kennt es aus Social Media – alles sieht immer so toll aus. Alle sind happy, ständig im Urlaub, reisen um die Welt, arbeiten vom Strand aus (anstatt im grauen Büro zu sein), essen nur leckere Sachen und tragen die tollsten neuen Klamotten! Ja das ist seit einigen Jahren Gang und Gebe und wir lassen uns stark beeinflussen. Selbst wenn wir behaupten, wir tun es nicht – irgendwie ertappen wir uns dann doch dabei. Und sind es nur die verführerische Gedanken daran. Auch aus diesem Grund, weil eben so viele Menschen drauf anspringen, gibt es das Berufsbild „Influencer“.
Doch was löst es in einem tatsächlich aus? Vor allem, wenn es gerade nicht so gut läuft. Einige Beispiele:
Ich bin grad verletzt! Aber gefühlt macht jeder, wirklich jeder um mich herum gerade Sport!
Ich bin grad schlecht drauf! Da bin ich wohl der Einzige, dem es so auf diesem Planeten geht!
Ich bin alleine! Alle außen herum sind so glücklich!
Wir sollten definitiv Social Media nicht als Maßstab nehmen. Ich selbst halte mich ständig in diesen Medien auf, ich poste regelmäßig Dinge und versuche so authentisch wie möglich zu bleiben.
Doch bei der Auswahl der Fotos wählt man unterbewusst und automatisch immer die heraus, die meiner Meinung nach am besten rüberkommen und die Menschen ansprechen. Ich gaukele zwar nichts vor – da ich tatsächlich gerade Laufen bin und es um mich herum so aussieht, wie auf den Fotos. Doch nehm ich die, wo der Lichteinfall schöner ist, mein Gesichtsausdruck sympathischer ankommt. Ich picke schlichtweg aus den Fotos die Rosinen heraus!
Selbst wenn eine Trainingseinheit richtig mies war, es mir elendig währenddessen oder danach geht, finde ich mindestens ein Foto, wo ich mir noch ein Lächeln rausquäle.
Das sind Automatismen in unserem Hirn – immer gut und positiv anzukommen und sich genau von solchen visuellen Anreizen triggern lassen.
Ich bin mir auch bewusst, dass nicht jede/r meine Texte vollständig durchliest und somit mein Befinden grad mitbekommt. Sondern? „Ah Timo ist in den Bergen – dem geht’s gut.“, „Der hats gut!“ „Denen geht’s gut dort. Sind nur am Laufen, ständig in den Bergen, sitzen auf ner Alm und Essen usw.“
Solche Kommentare bekomme ich zumindest oft zugeschickt 😉 Oder an den Kopf geschmissen 🙂
Doch es ist definitiv nicht so easy und so toll, wie es immer alles auszusehen scheint.
JA, uns / mir geht’s prima in der neuen Heimat.
JA, wir sind häufig in den Bergen laufen – durch den Ort als Trailläufer find ich auch nicht so prickelnd 🙂
JA, wir sind oft an der frischen Luft, auch mit unserer Tochter.
Doch, ist es tagtäglich aeine Riesenherausforderung.
DENN, wir sind hier auf UNS gestellt. Wir haben nicht Oma und Opa hier. Meine Schwiegereltern wohnen 500km weg und meine Eltern sind leider nicht mehr am Leben.
Familie und Verwandtschaft sind in unserer alten Heimat. Freunde sind in ganz Deutschland verteilt. Und hier bauen wir uns erst unser soziales Umfeld auf.
Natürlich müssen wir beide Arbeiten (40h + 30h) und dies in den Einklang des Rhythmus einer 2,5 jährigen bringen.
Einen Trainingsplan der sechs Einheiten pro Woche vorsieht und natürlich ist auch Julia sportlich sehr aktiv. Was auch gut so ist. Und nicht nur, dass wir beide Sport machen wollen, wir wollen auch viel Zeit als Familie verbringen.
Zwischendurch teste ich noch Trailrunning-Artikel und auch hier kenn ich die Kommentare: „Ach der Timo hats gut, der hat immer die neuesten Schuhe“ Ja und nein – ja ich habe öfters ein paar neue Schuhe und darf sie auch behalten. Nein, es ist nicht einfach nur ein Foto machen und loslaufen . Sondern ausgiebig diese Artikel testen (zu diversen Witterungsbedingungen), recherchieren, Notizen machen, alles fotografisch festhalten und final darüber einen Bericht schreiben. Das nimmt vor allem eins in Anspruch – Zeit!
Und das meine Frau und ich alleine mal was machen ist seit Valeska in unser Leben gekommen ist eine Seltenheit. Ja, das wussten wir als wir Eltern wurden 😉 Keine Sorge. Und wir genießen jede Sekunde mit unserer Maus. Doch um wirklich mal etwas als Paar zu unternehmen, können wir nur die Vormittage Urlaub nehmen, während sie in der Krippe ist. Das ist die einzige Option, Stand jetzt.
Kino? Waren wir 2019 das letzte Mal. Zu zweit essen gehen … nope. Maximal Essen abholen und wenn Valeska schläft das in Ruhe essen. Aber dann oft auch schon lauwarm oder kalt 🙂 Zusammen laufen gehen? Das haben wir öfters mal hinbekommen, wenn wir beide Homeoffice machen und es zur gleichen Zeit hinbekommen, Mittagspause zu machen. Oder mal eine Folge einer lustigen Serie anschauen, bevor die eine Hälfte direkt einschläft 😉
Eins möchte ich klarstellen: ich will keine Minute dieses Lebens missen. Es ist stressig, anspruchsvoll, aber auch wunderschön. Uns geht’s gut. Wir wohnen in einer wunderschönen Gegend und haben unendlich viele Freizeitmöglichkeiten. Aber wir müssen in vielen Bereichen Abstriche machen. Trotzdem geht es uns richtig gut, wenn man immer wieder mitbekommt was auf der Welt so passiert, oder welche Schicksalsschläge manche Familien so erleben!
Soziale Kontakte pflegen? Das fällt mir zur Zeit schon echt schwer … einfach mal mit Kumpels bißchen schreiben. Mal telefonieren. Oder wenn ich in der alten Heimat bin, treffen? Wie komplex das knappe Zeitfenster und das dazugehörige Timemanagement ist, habe ich leider schon das ein oder andere mal mitbekommen und einige Leute vor den Kopf gestoßen! Sorry! Daher verzeiht mir auch, wenn ich mich nicht so regelmäßig melde! Ich kann nicht mal erklären, wieso das so ist. Oft ist ein Tag rum, eine Woche und ich dachte mir nur: ups ich wollte mich doch da oder da melden.