Jahresrückblick 2021 – In Corona Zeiten als Papa für Ultratrails trainieren!

Vor einem Jahr habe ich überlegt, wie die Herausforderungen für 2021 zu meistern sind und ob das funktioniert.

Kleinkind, Homeoffice in Vollzeit, die zusätzlichen Herausforderungen durch Corona und am Ende für einen Ultratrail trainieren? Für einen Ultra trainieren bedeutet ja nicht nur – 3-4x die Woche laufen und ab und an ein wenig länger laufen. Sondern in meinem Fall standen allein beim Laufen fünf Einheiten pro Woche auf dem Plan. Sonntags ein richtig langer Lauf und zwischendrin 2-3x alternatives Training für die Core-Stabilität und Stärkung der Muskulatur. Die besondere Herausforderung ist nicht nur, dies mit der Familie in Einklang zu bringen, sondern wenn die eigene Frau genauso sportverrückt ist und man sich die Zeiten irgendwie aufsplittet, ohne dass die Erziehung zu einseitig wird, oder man als Familie gar nichts mehr zusammen unternimmt! 😉 Und irgendwie sollte man seine sozialen Kontakte auch noch pflegen, oder? 😉 Familie & Freunde sollen auch nicht zu kurz kommen.

Wie er seht, ist es nicht nur eine große Herausforderung für einen selber, sondern fordert auch Opfer und Verständnis von allen!

DANKE noch mal an meine Frau, Tochter, Familie und Freunde!

Doch wie sah es rückblickend aus?

Hier zu verlinke ich gerne auf ältere Artikel, um die jeweilige Stimmungslage mit einzufangen:

https://tigo-running.de/die-ersten-monate-mit-kind/

https://tigo-running.de/trainieren-bei-michael-arend-training/

Natürlich ist es hart, alles unter einem Hut zu bekommen und allem und jedem Gerecht zu werden. Aber muss man dies? Meiner Frau und Tochter – selbstverständlich. Doch sonst, kommt es in erster Linie auf mich an. Ich wollte dies. Ich steckte mir diese Ziele. Ich tue alles dafür und muss mir dafür den Hintern aufreißen. Was bedeutet: trainieren trainieren und erneut trainieren und auch mal den Biergarten ausfallen lassen. Natürlich spielte mir Corona durch zwei Faktoren in die Karten: erstens die Homeoffice-Möglichkeiten und die damit verbundene Flexibilität. Dadurch, dass ich dauerhaft daheim bin, kann ich dank flexiblerer Arbeitszeiten auch die Mittagspause nutzen oder andere günstig gelegene Situationen. Und muss mich am Ende nicht drauf verlassen, gegen 17-18 Uhr erst loszukommen und hier meine Familie zu vernachlässigen.  Zum anderen waren dank der ganzen Corona Regelungen auch nicht so viele Feste und Möglichkeiten etwas zu unternehmen – daher weniger Verlockungen, denen man eh nicht hätte widerstehen können! 😊 Bedeutet, ich konnte mir die 24 Stunden eines Tages fast perfekt aufs Training zuschneiden. „Oh! Schönes Wetter – nach Feierabend lieber einen Spaziergang mit Besuch einer Eisdiele mit meiner Familie? Alles klar, dann gehe ich heute früh schnell laufen“.

Ich bin vereinzelt auch ins Büro gelaufen (inkl. Notebook auf dem Rücken) – wenn es notwendig war. Und dehnte so ein paar Trainingseinheiten aus. Da eh niemand im Büro war, fiel das Duschen auch flach und ich konnte direkt wieder nach getaner Arbeit heimlaufen 😉

Ansonsten bot das Jahr wieder nicht die Möglichkeiten an Wettkämpfen, wie wir es uns nach 2020 erhofften und herbeisehnten. Zumindest war mehr wieder möglich, jedoch nicht in dem Umfang wie gewünscht!  

Für mich bedeutete das: erst fiel der Wintercross 2020/21 direkt aus, dann der STREETwald Cross (zumindest eine virtuelle Edition war drin), der Frankfurter Halbmarathon, der Aschaffenburger City Lauf uvm.

Mein großes Ziel war der ZUT im Juni und als Vorbereitung der Bergmarathon beim IATF. Und so kam wie es kommen musste, nach langem Hoffen und Bangen wurde der ZUT erneut abgesagt und der IATF von Mai auf September verschoben. Einen ganzen Sommer lang – Leerlauf. Mein Fazit: ändern lässt es sich nicht, daher volle Konzentration auf Innsbruck. Was blieb mir auch anderes übrig?

Und am 11.09.2021 war es dann so weit. 42km um Innsbruck herum, inkl. einiger An- und Abstiege mit über 1.600 positiven Höhenmetern. Details zu diesem Lauf und meiner Gefühlslage, siehe hierzu auch den eigenständigen Artikel und Rennbericht unter …

https://tigo-running.de/teil-3-der-nachbericht-zum-iatf-k42/

Und wenn man grad fit ist, nimmt man spontan eine Woche später den Churfranken Trailrun mit. Direkt vor der Haustüre noch mal 30km. Dort lief es richtig gut für mich. Doch wie gut, werfe einen Blick in den Bericht:

https://tigo-running.de/nachbericht-zum-churfranken-trail/.

Ab Oktober habe ich mich aus dem Trainingsplan zurückgezogen, um etwas durchzuschnaufen und wieder mehr Zeit für meine Frau und Tochter zu haben. Aber auch, um dem Körper ein wenig Erholung zu geben. Wieder mehr Grundlagen, weniger Laufen.

So richtig lang durchgezogen habe ich es jedoch nicht. In vielen Mittagspausen ging es raus und da die Zeit knapp war, waren die Einheiten schneller. Mehr Tempo, weniger Umfänge, aber auch weniger Erholung. Hmmm, ob das so gut ist?

Zumindest ab November stand die Wintercross Serie in Goldbach wieder an. Endlich. Der Lauf hat für mich einen besonderen Stellenwert. Da diese mich erst zu einem Läufer gemacht hat. Daher war ich froh, endlich wieder teilnehmen zu können. Meine Frau Julia und ich teilten uns die Serie auf. Neun Läufe und immer abwechselnd gehen wir das an. Fällt jemand krankheitsbedingt aus, kann die andere Person einspringen. Teilnahme an der Serie (fünf Wertungsläufe) wird dann nicht zwingend möglich sein, aber es geht ja ums Laufen und den Spaß. Und endlich wieder unter Gleichgesinnten sein, sich austauschen, sich gegenseitig pushen.

Es kam am Ende anders. Wegen Corona und den Verordnungen wurde die Serie unterbrochen, ein Lauf drangehängt, ein weiterer wieder gestrichen und viele Erkältungen machten mir zu schaffen. Julia konnte dann auch nicht immer laufen und so schaffte sie es leider nur auf einen Lauf (weil sie mir am Ende auch den Vortritt gab) und ich auf vier Läufe, die aufgrund der Sonderregelung für diese Saison ausreichten für die Teilnahme an der Wertung. Und zu meiner absoluten Überraschung wurde ich Gesamt 8. und gewann meine AK (M40)! Wow – bin immer noch überrascht. Aber das Ergebnis fast meine Trainingsleistungen in 2021 gut zusammen – sie scheinen erfolgreich zu sein! 😉

Für 2022 bedeutet dies: nicht auf Erfolgen ausruhen, und gerade bei den langen Kanten habe ich noch eine Menge Aufholbedarf und muss Erfahrungen sammeln! Bleibt alle gesund, trainiert fleißig und wir sehen uns auf den Trails 😉

Anmerkung meiner Seite: Was ich ebenfalls noch lernen muss, mich trainingstechnisch nicht mit denen zu vergleichen, die noch keine Kinder haben, oder Kinder im Teenie- oder Erwachsenenalter! 🙂

Weird Humans – wir seltsame Menschen ;-)

Das Leben ist immer wieder interessant. Nicht wahr? Wie sehen wir uns jetzt selber und wie sehen wir uns heute – aus unserer jetzigen Perspektive – vor 10, 20 oder gar 30 Jahren! Und was hätten wir (mit dem heutigen Wissen) damals bloß anders gemacht! Interessante Vorstellung, oder? Diese Gedanken hatten wir sicherlich alle schon einmal. Vielleicht erkennt sich einer in diesen Beispielen (einige Klassiker dabei) wieder:

  • Hätte ich doch bloß (in der Schule, im Studium) mehr gelernt!
  • Hätte ich doch in diversen Momenten meinen Mund aufgemacht!
  • Hätte ich doch nur auf meine Eltern gehört 😉
  • Wäre ich doch nur mehr um die Welt gereist!
  • Hätte ich mich doch einfach mehr getraut!

Oft ist die Antwort simpel. Denn damals waren wir noch nicht so weit! In den Jahren zuvor, hatten wir andere Prioritäten im Kopf und natürlich eine vollständig andere Sichtweise! Daher hatte es seine Gründe, weshalb wir es damals nicht bzw. anders gemacht haben. Und ja, wir haben uns weiterentwickelt und Erfahrungen (negative, als auch positive) gesammelt. Vermutlich auch genau aus diesem Grund, weil wir in der Vergangenheit so entschieden haben.

Wichtig! Nicht rumhadern und in der Vergangenheit „hängen“ bleiben!

Ein Mensch kann sich täglich, sogar ein Leben lang weiterentwickeln. Wenn man nur möchte. Es ist nie zu spät für irgendetwas. NIE! Und es gibt so viele großartige Beispiele da draußen, dass z.B. einfach Menschen mit 70 noch das Laufen beginnen oder noch mal eine neue Berufung gefunden haben. Wenn nicht sogar das langersehnte Studium starten und nachholen oder doch einfach sich die Welt anschauen!  

Was hält uns eigentlich davon ab, Dinge in unserem Leben zu verändern? Außer unsere kreativen Ausreden? Gerade unsere Generation hatte es noch nie so einfach, wie heute. Wir können günstig von A nach B kommen, leben in Freiheit, können gut z.B. in Englisch kommunizieren, sind weltoffener, haben vermutlich ein gutes Einkommen und und und. Es war doch noch nie so einfach!

Und kommt jetzt nicht mit:

  • Jetzt sind wir inzwischen zu alt (Echt, ist das wirklich so?)
  • Jetzt habe ich eine Familie (Mal mit der Familie offen über Eure Wünsche / Ideen geredet?)
  • Jetzt passt es grad nicht, weil … (Ja, weshalb eigentlich?)
  • Jetzt mache ich grad dies … (Und was ist dann?)
  • Jetzt mache ich aber das … (Ausrede)
  • Jetzt bin ich einfach zu bequem! (Das stimmt wohl!)
  • Haben grad einen finanziellen Engpass … (Mag sein, aber nicht alle Ideen die man auf seiner Liste hat, kosten Geld)

Und das ist das Verrückte an unserem Leben. Das wir uns unterbewusst selbst im Weg stehen oder unbewusst Fehler wiederholen oder immer wieder die gleichen Ausreden parat haben. Wir bekommen tagtäglich so viel mit. Was in der Welt passiert, was mit den Menschen passiert, all den vielen Schicksalsschläge. Erlebt aber auch im eigenen Umfeld Schicksalsschläge und denkt immer wieder über sein Leben nach! Und das man sein Leben sinnvoll nutzen möchte!

JA, es gibt Dinge – die uns Ausbremsen könnten. Sei es die Pflege der eigenen Eltern oder schwere Krankheiten! Aber sonst? Hängt natürlich auch immer davon ab, was man vorhat! Es kann ja auch sein, dass man sich persönliche Ziele definiert (fitter werden, für einen Halbmarathon, Marathon usw. trainieren usw.) – das geht z.B. auch alles ohne Geld oder auch neben Job, Familie und Pflege!

Was berechtigt ist, sich selbst einige Fragen zu stellen:

  • Habe ich mein Leben bisher so gelebt, wie ich es Leben möchte?
  • Bin ich glücklich?
  • Will ich mein Leben in vollen Zügen leben & genießen?
  • Will ich gesünder leben?
  • Ist meine Familie glücklich?

Wenn man für sich seine Antworten gefunden hat und Pläne schmiedet … passiert oft genau das: kurze Zeit später verfällt man in alte Muster … erneut! Viele Dinge werden schnell auf den nächsten Tag geschoben, weil wir diesen nächsten Tag erwarten! Diese Erwartungshaltung ist einfach in unserem Kopf drin. Und es gibt ja so viele Tage, weshalb nicht auf morgen schieben? Es war immer so und wird doch auch immer so sein? Und eigentlich wird jeder neue Tag uns natürlich auch eine neue Chance bieten. Im Regelfall passiert auch genau dies. Doch was, wenn nicht? Doch was, wenn genau heute Nacht / morgen früh noch was passiert? Oder auf einmal ein komischer Schmerz irgendwo hochkommt und am nächsten Tag geht man nicht auf Arbeit, nicht zum Sport, sondern zum Arzt und er entdeckt etwas sehr Unangenehmes? Oder durch einen unglücklichen Unfall?

Warum leben wir nicht einfach im hier und jetzt und schieben immer wieder Dinge vor uns her? Warum tun wir nicht nur die Sachen, die uns nachhaltig glücklich machen und uns guttun? Wieso geben wir uns nicht nur mit dem Umfeld ab, in welchem wir uns wohl fühlen?

Oft ist es die Angst, die uns im Weg steht! Oft haben wir 1.000 Argumente dafür / dagegen und finden immer die eine Ausrede. Aber wenn wir uns (bewusst) für etwas entscheiden, was kann schon groß passieren? Außer vielleicht etwas Großartiges? Wieso probieren wir es nicht einfach? Wieso ist uns so wichtig, was andere von uns und unserem Handeln halten?

Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, die Dinge zu bewundern die andere gemacht haben:

  • Das Grün in Nachbars Garten ist tatsächlich grüner (ist natürlich nicht so).
  • Wow, du bist um die Welt gereist …und warst schon dort und hier?
  • Wow, du hast schon ein Haus und Familie …
  • Wow, du bist einen Ultra gelaufen … das wollte ich auch schon immer mal!
  • Echt? Du bist zu Fuß durch die Länder gereist? Hast eine Alpenüberquerung gemacht?

Die Liste aus meinem Leben könnte ich hier sicherlich auf mehreren Seiten runterschreiben. Und was habe ich gemacht? Nix! Naja nicht ganz, ein paar Dinge habe ich bereits erledigt 😉

Früher war ich zu schüchtern, zu ängstlich. Ich traute mich nicht allein in den Urlaub (falls ich mal nicht einen Reisepartner hatte). Geschweige ein Auslandssemester oder einfach mal ein Sabbatical. Gefolgt von der Ausrede, puh … kann ich mir nicht leisten. Dann starb mein Vater, ich blickte auf mein Leben mit meinen 30 Jahren und was tat ich? Nichts … ich lebte weiterhin nicht gesünder, ich machte keine mehrwöchigen Reisen an besondere Orte … ich verfiel schnell wieder in den alten Trott. Dann wurde die Krankheit meiner Mutter immer schlimmer und wenn ich eins daraus gelernt habe: so möchte ich nicht die letzten Jahre meines Lebens verbringen. Klar, gegen eine Krankheit kann ich erstmal nichts ausrichten. Sie kommt oder eben nicht. Ich kann jedoch die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Krankheit durch meinen (aktiven) Lebensstil etwas lenken. Und wenn sie kommt, kann ich beeinflussen, wie ich mit ihr umgehe! Wie ich mein Leben nun gestalte. Entweder akzeptiert man die Krankheit oder nicht. Und wenn sie akzeptiert wird, kämpft man gegen sie (falls möglich) und falls nicht, lernt man damit umzugehen!

Bevor meine Mama starb, hatte ich die Ausrede: „ich kann hier nicht weg, wegen meiner Mutter“. Als sie starb, hatte ich sie nicht mehr. Und was machte ich? Ich hatte die Chance woanders neu anzu-fangen. Mit Mitte 30 – einfach neue Stadt, neue Menschen, neuer Job … Doch was passierte? Ich blieb hier und meine Freundin (jetzt Frau) zog her.

Alles bewusste Entscheidungen, aber warum trifft man diese – wenn man andere Sachen so faszinierend findet? Wieso ist der Reiz für etwas Neues nicht so groß, dass man es wagt?

Und wenn andere etwas machen, findet man ebenfalls die besagten Ausreden. Oft habe ich Sprüche gehört wie “Die haben ja auch keine Kinder”, oder “sie sind ja Single und haben viel Zeit und keine weiteren Verpflichtungen”… bla bla bla.

Aber was machen wir mit unserer Zeit? Zieht man Arbeit, Schlaf und familiäre Verpflichtungen ab, bleibt noch ein ordentlicher Batzen übrig. Diesen verbringt man entweder auf der Couch, oder in den sozialen Medien .. aber könnte doch auch definitiv sinnvoller genutzt werden, nicht wahr? 😉

Versteht mich nicht falsch, ich will nicht das jemand alles unüberlegt hinschmeißt. Oder zu einem Sportjunkie wird. Jede Sache, jede Situation muss auch auf die jeweilige Person auch passen. Jede*r soll seinen Weg für sich definieren und finden.

Mir ist jetzt auch wichtig, dass gerade – wo meine kleine Tochter in der Kinderkrippe sich gut integriert hat – wir sie nicht da herausreißen und in die nächste Krippe in einer neuen Umgebung stecken. Sie soll ein geordnetes, stabiles und glückliches Leben haben. Das ist nicht zwingend damit verbunden, ein großes Haus mit Garten zu haben oder in den Bergen zu wohnen. Sondern dort, wo es für die gesamte Familie sich am besten anfühlt. Alle sollen sich wohl fühlen und sich entfalten können!

Doch wenn am Ende die Eltern glücklich sind genau dort zu wohnen, dann macht es die Sache auch einfacher für die Kinder. Glückliche Eltern = glücklicher Kinder 😊

Aktuell prüfen meine Frau und ich, welche mittelfristige Optionen es gibt. Das Thema bleibt spannend 😉

Nachbericht zum Churfranken Trail

30km, knapp 750 Höhenmeter – der Mountain King. So nennt sich der längste Lauf des alljährlich stattfindenden Trailruns von tripaul.de in Sulzbach am Main (Ldk. Aschaffenburg).

2019 war ich das erste und bisher letzte Mal am Start. Und dieses Mal war es eine ganz spontane Sache. Ich bin die Woche zuvor den Marathon in Innsbruck gelaufen und einen Tag später bei der Heimfahrt dachte ich mir: melde dich doch noch für den Churfranken Trail an – ist schließlich dein Heimrennen. Abends war jedoch die Anmeldung geschlossen. Zum Glück konnte ich kurzfristig mit dem Veranstalter André “Paul” telefonieren und er fügte mich noch ins Starterfeld. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal.

Montags fühlten sich die Beine schon gut an, also bin ich Mittwochs wieder ins Training eingestiegen. Vor dem Churfranken sah mein Training dann wie folgt aus:

  • Mittwoch: 60min LDL Zone 2
  • Donnerstag: 60min LDL Zone 2
  • Freitag: 60min Mobility
  • Samstags: 2x30min Radfahren inkl. Biergarten & Spielplatz mit unserer Tochter

Und Sonntags war dann der Churfranken Trail. Start war 10:00 Uhr, und ich fuhr gemütlich gegen 9:15 Uhr gen Sulzbach. Viele Läufer*innen tümmelten sich bereits dort und ich lernte einige von Strava & Instagram kennen. So auch den On-Running Athlet Matthias Krah, der vor Kurzem noch beim TDS des UTMB in Chamonix im Einsatz war.

Kurz vor 10:00 Uhr ging ich – mit Maske – in den Startblock. Viele bekannte Gesichter, einige Unbekannte und ich mittendrin. Wie fit sind meine Beine wirklich? Nach einer Woche zwischen 42km und 1.700 Höhenmeter und jetzt erneut 30km mit einigen Höhenmetern. Wir werden es herausfinden 😉 Als Strategie gab mir mein Coach Lars mit, dass ich bis zur letzten Schleife (sprich die letzten 10km) in einem Pulsbereich unter 147 bleiben sollte. In Innsbruck hatte ich zu früh losgelegt und wurde mit Krämpfen belohnt. Zudem sollte ich max. eine Verpflegungsstation von Vieren ansteuern und immer ausreichend Wasser bei mir führen! Gesagt – getan!

Es ging direkt vom Sportplatz mit dem ersten Anstieg los. Hier konnte ich in ein gutes Tempo mich einpendeln und mich nach vorne arbeiten. Oben ging mein Puls leicht nach oben und ich musste nun bei diesem Tempo bleiben. Es ging über Singletrails durch den Wald und dann wieder Downhill auf die andere Seite des Waldes zur großen Schleife. Bei jedem steileren Anstieg war ich einer der wenigen, der dann wirklich nur ging. Viele trippelten in kleinen Schritten und hechelnd an mir vorbei. Aber ich blieb ruhig und dachte an meine Taktik. Denn viel schneller kamen einige den Berg auch nicht hoch, verbrauchten aber eindeutig mehr Energie. Da kam bereits die erste Verpflegungsstation die ich direkt außen vor lies. Und weiter. Auf geraden Strecken konnte ich wieder das Tempo steigern, bis zum nächste Anstieg. Ich glaube einige dachten sich nur: “Der hat wohl nicht trainiert!”, oder “Wieso rennt er immer wie ein Bekloppter, aber dann geht er sobald es aufwärts geht” – sicherlich dachten sich einige einiges in ihrem Kopf 🙂

Was ich zu diesem Zeitpunkt merkte, meine Beine sind fit und fühlen sich gut an. Doch was passierte dann? Ein kleines spitzes Steinchen kam in meinen Schuh. Das ist mir ja noch nie passiert. Was tue ich? Bin grad im Flow. Ich lief 7km weiter. Erst bei der Verpflegungsstation Nr. 2 blieb ich stehen, zog den Schuh aus und direkt wieder an, füllte das Wasser auf, eine Banane in den Mund und weiter. Hmmm .. eigentlich war das nicht geplant. Wollte bei VP3 auftanken, aber gut. Besondere Umstände. Wieder liefen 5-6 Läufer an mir vorbei, die ich nun erneut überholen musste. Ich war vermutlich aktuell irgendwas zwischen Platz 40-50. Keine Ahnung. Ich finde es im Ziel heraus. Und los ging es. Ein etwas älterer Mitstreiter war ein zäher Hund. Ich glaube von km 10 – 23 wechselten wir uns immer wieder ab. Steigung Punkt an ihn, flach Punkt an mich. Bei einer engen Kehrtwende bremste er mich sogar aus. Oh man 🙂 Warum? Welch Ehrgeiz hat den ihn gepackt, um zu solchen Mitteln zu greifen? Ich lies mich nicht beirren und machte mein Rennen so wie ich mir vornahm. Ich zog an ihm vorbei und schwups der Schuh ging auf. Toll. Beim Steinchen auswerfen wohl nicht richtig gebunden. Also schnell bücken und weiter gehts. Paar km weiter verlor ich eine Flask – wieder schnell bücken und hoch. Dinge die mir nie bei einem Rennen passieren, nervig sind, Kraft und Zeit kosten – aber hilft ja nichts.

Irgendwann war der Herr nicht mehr in meinem Blickwinkel und auch alle anderen die mich durch mein Stein-Fauxpas überholten, sammelte ich wieder ein. Hmmm km 18 – jetzt kann ich doch langsam mal Tempo machen. Ich lief los, fühlte mich gut, trank brav Wasser, nahm noch ein paar ClifBloks zu mir und machte mein Ding. An VP4 konnte ich wieder ein paar Plätze gut machen und fand nun meinen Wettkampf Rhythmus (auch wenn anstrengend). Und es lief. Von weitem visierte ich immer die nächste Person vor mir an und schlich mich förmlich aus dem Windschatten an und zog vorbei. Zwei Läufer motivierten mich, riefen mir hinter her: “Sehr stark. Weiter so. Hol sie dir…” – das beeindruckte mich sehr und gab mir einen Extraschub. Das ist auch ein Grund weshalb ich diesen Sport liebe. Auch wenn wir Konkurrenten sind, machen wir das aus Leidenschaft und Spaß und unterstützen uns am Ende gegenseitig. Noch 5km – wieder erblickte ich einen Läufer. Bis ich in bei nach wenigen Minuten einholte. Er wirkte überrascht. Aber dann war es zu spät. Noch 3km und vor mir etwas gelbes 🙂 Das wird wohl noch meine letztmögliche Gelegenheit sein, einen Platz gut zu machen. Denke bin nun zwischen Platz 20-30! Aber er war ein flotter guter Läufer und irgendwann bemerkte er mich. Ich gab nun alles – All Out – entweder bekomme ich jetzt einen Krampf oder es geht gut. und ich zog 1km vorm Ziel an ihm vorbei. Und beschleunigte noch. Der letzte Downhill zur Turnhalle, einmal um den Sportplatz und da ist das Ziel – ein kläglicher Sprung fürs Finisher Foto, doch dann ballte ich die Fäuste und die Emotionen brachen aus mir heraus!

Mein Plan war es unter 2:45h zu laufen. Beim letzten CFT hatte ich glaub ich eine 2:59h. Und was steht da? 2:28:39? – ich bin unter 2:30h gelaufen! Lecko mio! Damit rechnete ich überhaupt nicht. Was ist denn hier passiert? Geil geil geil 🙂

Mein Mitstreiter kam auch ins Ziel und beglückwünschte mich und meinte nur, was war denn das am Ende? Eine 3er Pace? Bekloppter Typ 😀 und lachte! Wir gaben uns die Hand und aßen ein Stück Kuchen 🙂 Erwähnte ich bereits, wie sehr ich diesen Sport liebe?

Zur Verdeutlichung: die letzten Kilometer war ich auf dem Weg zurück ins Stadion 6. Schnellster, im Zielkanal 7. Schnellster und hatte tatsächlich eine Pace von 3:22 min/km und bei der letzten Runde auf Platz 9.

Gesamt bedeutet dies: Ich wurde beim diesjährigen Mountain King 12. Gesamt und 4. in meiner AK M40! Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und ist einfach nur genial, oder? Top 10 knapp verpasst, aber dass ich überhaupt in die Nähe dorthin komme … unfassbar! Mal sehen ob eine 2:25 oder sogar 2:20h hier noch drin ist. Kann die Strecke im Training ja jederzeit laufen! 🙂

Test: IAMRUNBOX Backpack Pro

In meinen vorherigen Artikeln (Autoverzicht & Running Commuting) habe ich das Thema bereits angeschnitten und die Motivation dazu erläutert. Zudem habe ich bereits Einblicke gewährt, welche Ausrüstung man fürs Running Commuting benötigt.
In diesem Artikel geht es nun um meine Erfahrungen mit dem IAMRUNBOX Backpack Pro.

Hinweis:
Der Rucksack wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Das vorgestellte Zubehör habe ich regulär im Onlineshop gekauft. Der Beitrag ist frei von mir erfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Ich habe mich auf dem “Running Commuting Markt” lange umgeschaut. Richtig populär ist diese Art zur Arbeit zu kommen in Skandinavien. Daher auch kein Wunder, dass dieser Rucksack aus Schweden kommt.

Generell gibt es wenig wirklich passende Produkte hierzu. Es gibt noch einen anderen skandinavischen Hersteller (dies folgt in einem separaten Test). Aber sonst? Klar, es gibt die großen Laufrucksäcke mit 12-15 l – aber die sind nicht speziell darauf ausgelegt. Denn, sie haben u.a. kein Laptopfach. Aber auch hier hat IAMRUNBOX passende Produkte im Portfolio – Hardcover Taschen, die sich in den Rucksack einsetzen lässt. Hiermit bieten sich viele Möglichkeiten, mit den herkömmlichen Rucksäcken. Sei es für den Laptop, oder auch Hemden sicher ins Büro zu transportieren! Eine weitere Alternative kommt aus dem eigenen Haus. Der IAMRUNBOX Backpack Pro 2.0 – eventuell stellt mir IAMRUNBOX hier auch ein Exemplar zur Verfügung, dann kann ich die beiden Backpacks gegenüber stellen und direkt vergleichen 🙂

Konzentrieren wir uns nun auf das mir aktuell vorliegende Modell.

Offiziellen Angaben von IAMRUNBOX (Quelle: iamrunbox.com):

“Unser professioneller Hartschalen-Rucksack hält deine Kleidung knitterfrei und schützt deinen Laptop während deines Laufs. Der wasserresistente Backpack Pro ist ein ausgeklügeltes und leichtes Gepäck-System, das eine Kleidertasche für 2-5 Kleidungsstücke (je nach Größe der Kleidertasche) mit einem strapazierfähigen Laufrucksack kombiniert.
Für mehr Packkapazität kannst du Schuhe, Jacken oder weiteres Zubehör mit dem abnehmbaren Schnür-System an der Außenseite des Rucksacks befestigen.

Eigenschaften:

  • Leichtgewichtig
  • Wasserfest
  • Anti-Rutsch Technologie
  • Geeignet für 13-14″ Laptops
  • Erhältlich in den Farben: schwarz & schwarz/orange
  • Nachhaltig

Lieferumfang:
1 Backpack Pro Laufrucksack
1 Falthilfe / Clothes folder
1 Abnehmbares String Attachment System

Gewicht / Maße / Fakten:
Breite: 260mm
Höhe: 360mm
Tiefe: 105mm
Volumen: 10 l
Material: 100% Polyester + EVA
Gewicht: ca. 945g

Aufbau des Rucksacks
Von außen:
Der Rucksack besteht aus einer Hardcover Box. Erst einmal ein ungewohntes Bild. Hebt es eindeutig von den anderen Backpacks ab, nicht wahr? 🙂
Vorne gut erkennbar das orangenen Schnür-System. Hier können Jacken oder Schuhe eingeklemmt und mitgetragen werden. Das Schnür-System kann auch abgenommen werden.
Zudem sind Reflektoren für die Sichtbarkeit, wie auch eine kleine Pfeife zur Sicherheit angebracht.
Rechts und links befinden sich die Schultertaschen. Hier finden Akkupacks, Kreditkarten, Mobiltelefon oder eine Wasserflasche Platz. Ebenfalls auf beiden Seiten befinden sich im Hüftgurt integriert, zwei große Taschen. In jede passen auch größere Mobiltelefone herein (in meinem Fall habe ich in einer Tasche das iPhone SE und in der anderen das iPhone X). Des weiteren habe ich auch immer einen Pack Taschentücher, sowie meinen Unternehmensausweis drin. Wenn ich das Frühstück verpasst habe, dann noch ein Riegel für zwischendurch.
Werfen wir noch einen Blick auf die Rückseite, diese ist natürlich komplett gepolstert. Auch wenn man – aufgrund der Konstruktion – auf den ersten Blick denkt: puh da kommt man gut ins Schwitzen! Ist gar nicht so. Zumindest nicht mehr, als bei jedem anderen gepolsterten Rucksack 🙂 Ansonsten gibt es den verstellbaren Hüftgurt, einen verstellbaren Brustgurt und natürlich die Träger, die ebenfalls verstellbar sind. Letztendlich gibt es genug Anpassungsmöglichkeiten, damit es sich zum einen gut und komfortabel für den Läufer anfühlt, aber auch der Inhalt am Ende nicht durchgerüttelt wird -> Anti-Bounce-System 🙂

Von innen:
Es gibt zwei Hauptfächer. Das eine – ganz klar für einen Laptop. Hier passt sowohl mein Apple MacBook Air 13″ locker rein, als auch mein Business Notebook HP EliteBook 840 G5 14″.
Gesichert wird das Notebook mit einem Gummiband. Hier kann locker noch ein DinA4 Block oder sonstiges Zubehör hinzugepackt werden.
Auf der anderen Seite ist ausreichend Platz für das Zubehör oder die Wechselkleidung. Da ich in der Firma, als auch daheim ein Netzteil habe, spare ich mir dies beim Pendeln.
Handtücher und Hose habe ich meistens in meinem Schrank in der Firma. Daher packe ich hier nur mein Headset, Shirt + Wechselwäsche und was zu Essen ein. Hier gibt es ein Netz, welches mit einem Reißverschluss geschlossen und somit der Inhalt vorm Herumfliegen geschützt ist. Wie es im gepackten Zustand aussieht – seht her:

Links: Notebook / Rechts: Fleecejacke, Shirt, Handtuch, Riegel, Headphones

Zubehör:
Wie oben schon angesprochen, gibt es Zubehör. Zum einen habe ich zusätzlich noch das Regencover in leuchtendem Orange, als auch eine Schuhtasche mir besorgt. Das Regencover ist notwendig, wenn die Sichtbarkeit erhöht werden soll, oder es zum Dauerregen kommt. Wobei der Rucksack von Haus aus schon wasserabweisend ist. Dies hängt dann von Eurem Einsatzgebiet ab, bzw. wie lange ihr letztendlich (bei schlechtem Wetter) draußen seid! Im Winter, bei Schneeregen und starkem Wind, hatte ich es nicht im Einsatz, war 55 min unterwegs und der Inhalt blieb vollständig trocken! Wenn es aber richtig schüttet, ist es sicherlich nicht verkehrt, um die Elektronik im Inneren des Rucksacks zu schützen 🙂 Die Schuhtasche ist ausgelegt für Schuhe bis zu EU46. Auch hier sind die Schuhe vor Witterung geschützt. Wenn es trocken ist, können Schuhe auch ohne Tasche eingeklemmt werden, ansonsten gehen auch x-beliebige Schuhtaschen (z.B. EagleCreek usw.). Vom Design her, ist die Tasche von IAMRUNBOX natürlich stimmiger 🙂

Für wen eignet sich der Rucksack:
Der natürliche Einsatz des Rucksacks ist fürs Laufen zur Arbeit. Oder als Pendlerrucksack in Großstädten mit S-/U-Bahnen. Fürs Radeln ist der Hüftgurt zu breit und für andere Aktivitäten nicht sinnhaft, da das Hauptfach nur durchs Ablegen zu erreichen sind. Daher würde ich ihn sehr bedingt fürs Wandern und Reisen vorsehen. Wobei fürs Wandern noch eher, da Riegel, Handy und Wasser vorne getragen werden können. Aber da gibt es leichtere, dynamischere Rucksäcke 🙂
Es gibt eben keine eierlegende Wollmilchsau 🙂 Ich selber habe drei verschiedene Trailrunningrucksäcke mit verschiedenen Volumen, dazu einen Wanderrucksack, einen Triathlon Rucksack und letztendlich zwei Pendlerrucksäcke zur Arbeit. Ja, die Anzahl ist ein wenig übertrieben. Ich probierte mich eben durch viele Produkte durch. Jedoch kann ich so guten Gewissens sagen, dass jeder Rucksack sein Einsatzgebiet bei mir hat und somit seine Daseinsberichtigung. Jedoch könnte ich die Duplikate pro Einsatzgebiet aussortieren 🙂

Live Test:
Ich bin nun bereits mehrmals zur Arbeit gelaufen. One Way = 11km. Es geht hoch und runter, über Straßen, Brücken, Parks und Felder und kann sagen, der Rucksack hat mich nicht im Stich gelassen. Weder im Winter, noch jetzt im Frühjahr, als es auf einmal 17 Grad Celsius waren. Klar, beim Laufen (bzw. eher danach) schwitze ich immer und wenn ich eine Jacke oder eben einen Rucksack am Rücken habe, schwitze ich ein wenig. Luftzirkulation hin oder her. Auch Wind, Schneeregen und Regen hielt er gut Stand und der Inhalt blieb trocken. Wenn der Rucksack gut eingestellt ist, wackelt auch nichts und selbst wenn hinten 5-6kg Gepäck dabei sind, wird es beim Tragen nicht unangenehm. Der Platz: wenn Vorbereitungen getroffen sind und einige Dinge im Büro gelagert sind (Handtuch, Duschgel, Hose) – ist der Platz völlig ausreichend. Wenn ich jedoch ein Netzteil, ein komplettes Wechseloutfit, inkl. Duschsachen mitnehmen müsste – tja, da reicht der Platz nicht aus.
Tipp: Daher, wenn ihr im Büro einen Schrank / Sideboard habt, lagert Euch dort ein paar Sachen ein und nehmt dann das Nötigste mit.

Fazit:
Ich muss ehrlich zugeben. Im ersten Moment hab ich mir gedacht, gewagtes Design. Erinnert mich an meinen ersten Scout – Schulranzen aus der Grundschulzeit. Doch, in erster Linie geht es mir um die Funktionen im täglichen Einsatz! Design sollte natürlich immer cool sein, aber was bringt mir der coolste Backpack, wenn danach alles weh tut und der Laptop im Eimer ist 😀 Und genau dies ist hier nicht der Fall. Der Laptop liegt auf seiner Seite sicher und auf der anderen Seite (die Seite nach außen hin) auch. Und er bleibt auch tatsächlich trocken. Weder der Schweiß kommt von hinten durch, noch der Regen / Schnee von außen.

Ich kann den Rucksack Backpack Pro uneingeschränkt für aktive Pendler empfehlen! Wer schon immer damit geliebäugelt hat, zur Arbeit laufend zu pendeln, wird mit diesem Rucksack glücklich!

Quelle:
Fotos (c) by tigo-running.de / Timo Golowko

Running Commuting oder laufend zur Arbeit pendeln

Hallo zusammen,

ich habe Euch ja bereits bei einem meiner letzten Blogbeiträgen auf meinen Autoverzicht hingewiesen.
Dort habe ich euch auch von meinem Vorhaben erzählt, ab und an zu Pendeln. Hach ne Quatsch, immer zur Arbeit zu Pendeln.
Und zwar nicht mit dem Auto, sondern mit meinen Füßen.

Da z.Zt. unsere Büros nicht besetzt sind, habe ich mich testweise auf dem Weg gemacht. An diesem Tag regnete es (natürlich). Ein starker Wind kam dazu. Ein Traum, nicht wahr? Mein einfacher Arbeitsweg hatte am Ende ca. 11km. Und ich wurde an dem Tag wieder daran erinnert, dass 2x11km anstrengender sind, als 1x22km zu laufen. Oh man 🙂 Aber ist alles eine Sache des Trainings und der Gewöhnung.

Der Vorteil aktuell, ich brauche nicht viele Ersatzklamotten. Da ja niemand im Büro ist. Daher spare ich mir frische Klamotten und die Dusche :p

Doch wie sieht es generell aus, was braucht man fürs laufende Pendeln:

  • Aktuell:
    • Für die Arbeit:
      • Laptop
      • Headset
    • Wechselklamotten:
      • Pullover / Fleece
      • T-Shirt
      • Mikrofaser Handtuch
    • Fürs Laufen:
      • Commuter Backpack (in diesem Fall der IAMRUNBOX Backpack Pro)
      • Laufschuhe
      • Laufkleidung (Socken, Laufshorts, Laufshirt)
      • Lauf-Cap
    • Laufen – bei Regen:
      • Regencover für den Backpack
      • Lauf-Regenjacke

Entsprechend der Jahreszeit Anpassungen, z.B. für den Winter noch Handschuhe, eine warme Mütze und ein langärmeliges Oberteil. Je nach dem eigenen Wohlbefinden 😉

  • Essen:
    • Kaffee / Tee -> gibt es in der Firma
    • Wasser -> gibt es in der Firma
    • Essen -> Ja 🙂 Auf jeden Fall einen Riegel, Obst und ein Brot. Alternativ habe ich noch einen Bio Supermarkt und einen Bäcker in der Nähe der Firma

Wenn das Büro jedoch wieder voll besetzt ist, müssen einige Anpassungen gemacht werden.

  • Ersatzklamotten (Bürotauglich ;-))
  • Schuhe
  • Duschsachen (habe ich im Büro)

Generell ist das Pendeln kein Problem. Ich laufe Frühs zeitig los und brauche knapp 50min bis zur Arbeit. Gemütlich durch den Park Schönbusch, über die Felder und zack bereits in der Firma.
Auf dem Rückweg geht es dann am Main entlang. Oder einfach umgedreht 🙂 Abwechslung beim Laufen muss sein. Ich könnte nicht dauerhaft die gleiche Strecke gehen.

Der Heimweg:

Definitiv, ist der Heimweg – hab ich vor Kurzem am eigenen Leib gespürt – eine harte Nummer. Da merkte man die Müdigkeit in den Beinen. Mal sehen wie das wird, wenn ich das täglich mache…
Ich werde mir aber einen guten Rhythmus suchen. Daher 2x wöchentlich laufen und 3x mit dem Rad fahren. Und wenn es gar nicht geht, darf auch One-Way der Bus genommen werden. Optionen sind genügend da. Ob es dann auch auf 5x Laufen pro Woche hinausläuft, schauen wir noch. Das wären dann 5x22km = 110km unter der Woche. Ob ich dann noch Lust auf einen Longrun am Wochenende habe 😀

Aber ist es nicht Motivation genug zu wissen, wenn ich auf das Auto dauerhaft verzichte, dass immer ein Paar Laufschuhe mehr pro Jahr drin sind? Ich laufe viel und habe viele neue Schuhe. Win – Win Situation 🙂
Und das Schönste: ich habe dann im Feierabend mehr Zeit für meine Tochter, da das Training für den Tag schon abgeschlossen ist.

Es bleibt definitiv spannend, ob ich mein Vorhaben so durchziehen werde und wie es dann ab Oktober 2021 wird. Denn dann kommt meine Kleine in die Krippe und ich bin der Erst-Notfallkontakt.
In der Hoffnung, dass wir nie einen Notfall haben. Aber was ist, wenn ich sie doch kurzfristig abholen muss? 50min Laufen sind keine Option (wenn ich Gas gebe, kann ich 5-10 min einsparen). Das zufällig der Bus just in dem Moment kommt, darauf kann ich mich natürlich auch nicht verlassen.

Aber auch da gibt es Lösungen! 🙂 Und ich meine nicht, wieder mit dem Auto zu fahren 🙂

Der ausführliche Testbericht zum IAMRUNBOX Backpack Pro folgt 🙂 Weitere Infos auch unter: https://iamrunbox.com?sca_ref=610051.JJ0gey7394

Nachhaltigkeit im Sport & Freizeit

Die Zusammenhänge sind eigentlich lustig, aber auch simpel. Laufen ist eine natürliche Sache. Wir wollen uns an der frischen Luft bewegen, in der freien Natur, doch gleichzeitig machen wir sie mit unserem Konsum und unserem Verhalten kaputt. Ein Teufelskreis, nicht wahr?

Doch wieso sind wir Menschen einerseits so egoistisch (I-C-H will alles haben, M-I-R egal was “dahinter steckt”) und gehen mit den natürlichen Ressourcen zum Teil sehr erschreckend um?
Gewissermaßen informieren wir uns nicht genug über die Dinge, die wir konsumieren. Die Menschheit ist in vielen Bereichen “faul” geworden. Und wir glauben doch den Marketingexperten der Unternehmen recht viel. Zu viel! Und hinterfragen es nicht. Ach, wenn so ein großer Konzern sagt, dass ist gut, dann wird es schon stimmen.

Natürlich ist zum einen unsere Konsumgeilheit daran schuld. Alles muss immer günstiger sein und am besten sofort verfügbar. Dabei ist es uns völlig egal, von wo es kommt, Hauptsache es ist schnell da.
Das wir uns dabei nicht fragen, woher es tatsächlich kommt, wie es hergestellt wurde, unter welchen Bedingungen und wie es bis zu unserer Haustür transportiert wurde? Erstaunlich, nicht wahr?
Wir haben auch eine große Wegwerfgesellschaft entwickelt. Viele Produkte sind so günstig, dass wir sie lieber wegwerfen und uns direkt Ersatz besorgen. Wir machen uns gar keine Gedanken mehr darüber, ob es reparabel ist. Oder alternativ, dass wir es für andere Zwecke noch weiterverwenden können.
Um es gleich vorneweg zu nehmen – ich bin hier selber ein großes Opfer und nehme mich da nicht aus. Oft aus Bequemlichkeit, wird schnell etwas im Internet geordert. Und immer wieder, wenn ich mich dabei erwische, ärgere ich mich maßlos über mich selbst. Wieso verfällt man so schnell wieder in alte Muster?

Ich glaube ein Phänomen ist auch, dass wir es oft nicht “greifen” können, was wir wirklich damit auslösen. Ob es die Ausbeutung diverser Länder ist, die Giftstoffe und Chemikalien, die CO2 Ausstöße durch den Transport, die unterbezahlten Paketzusteller und und und. Wir wissen, es ist nicht gut, aber wenn der Paketzusteller lächelnd vor der Haustür mit unserem Paket steht, haben wir das schon wieder vergessen.

Wir sind eine Gesellschaft, der es definitiv zu gut geht. Auch wenn wir (Anm.: Deutsche) Meister im lamentieren sind, am Ende funktioniert alles und wir können nicht klagen. Schließlich haben wir ein Dach über den Kopf, was zu Essen, Trinkwasser aus der Leitung und können vor die Haustür wann wir wollen. Schließlich erwarten uns hier keine Gefahren. Diesen Luxus begreifen einen Großteil nicht, die in dieser Welt leben. Uns geht es gut! Uns geht es zu gut! Daher können wir auch den restlichen Menschen auf diesem Planeten und dem Planeten selber etwas zurückgeben, nicht wahr? Was hält uns davon ab, Sachen zum Guten hin zu beeinflussen? Wir können Geld und Dinge spenden, ohne das es uns weh tut, aber anderen wirklich wirklich hilft! Wir müssen uns nur mal über andere informieren und über den Tellerrand hinaus schauen. Und die Ausrede: ach ob mein Geld oder meine Sachen dort wirklich vor Ort ankommen … Und dann lieber gleich lassen? Wieso? Inzwischen gibt es überall auch lokale Vereine, mit denen man persönlich Kontakt aufnehmen kann und nicht eine große Gesellschaft angehörig sind, die noch von den Spenden Logistik-/Bearbeitungspauschalen abziehen.
Jede*r einzelne muss sich nur hinterfragen, will ich wirklich was gutes tun? Dann macht es doch bitte auch! Es gibt auch genug lokale Institutionen die Hilfe in der eigenen Stadt brauchen. Ob verarmte Kinder oder Rentner, oder Vereine die einfach Unterstützung brauchen. Es gibt schier unendlich Möglichkeiten!
Ich suche mir immer einen Mix aus nationalen und internationalen Aktionen heraus. Die, die mich überzeugen oder wo ich einfach das Bauchgefühl habe, die haben es gerade am Nötigsten. Dann informiere ich mich ein wenig und dann geht das Geld heraus.

2021 werde ich auch einen Charity Lauf planen. Hier werde ich im Vorfeld eine Aktion ankündigen, wohin die Spende geht und dann ein Ziel festlegen. Wer sich beteiligen möchte, kann dies dann gerne tun!

Zurück zum eigentlichen Thema – Konsum! Wir konsumieren wie wild, ohne uns aber auch die Frage zu stellen, was ist mit der Verpackung?
Wenn wir etwas bestellen, haben wir zusätzlich einen Karton und oft auch noch Verpackungsmaterial. Kaufen wir im Geschäft, können wir darauf verzichten und haben mehr Einfluß. Natürlich hat dann das Geschäft den Müll und wir müssen unsere eigene Anfahrt zum Geschäft mit bedenken (außer wir laufen oder fahren mit dem Rad).
Am gravierendsten ist es doch bei Lebensmittel. Was hier alles in Plastik eingepackt ist, ist doch der Wahnsinn. Nicht wahr? Es gibt die ein oder andere Sache, da habe ich noch keine Lösung, wie man auf die Verpackung verzichten kann. Hilfreich sind die Unverpackt-Läden, bzw. die immer größer wachsende Unverpackt-Bereiche in den Supermärkten. Oder es werden Lebensmittel in größeren Mengen gekauft. Spart ebenfalls Müll.
Bei vielen Produkten, können wir das beeinflussen!

Wie gehe ich es, zusammen mit meiner Familie in der Praxis an? Natürlich bekommt man in den letzten Monate mit, dass sich bei dem Thema immer mehr Menschen Gedanken machen. In den Social Media wird es auch immer mehr thematisiert. Und es gibt immer mehr “grüne” und “nachhaltige” Produkte. Doch sind die wirklich nachhaltiger, als die bisherigen? Dazu die vegane und vegetarische (ich nenne es mal) Bewegung – immer mehr Produkte werden vegan, immer mehr Menschen leben nach dieser Überzeugung. Dies ist auch gut und wichtig.
Doch leider glänzt auch hier nicht alles grün … wenn man nur in Richtung Soja, Palmöl und Avocados schielt. Daher Informationen beschaffen!

Wie zu sehen ist, egal wie es angegangen wird – es ist gar nicht so einfach. Denkt man, ein tolles, gesundes und nachhaltiges Produkt entdeckt zu haben, versteckt sich z.B. Palmöl darin. Gefühlt sind in 80% unserer Produkte Palmöl verarbeitet. Total verrückt. Egal worauf man schaut, bei den Inhaltsstoffen …

Doch wie kommen wir aus dieser Spirale heraus?
Wir haben erst einmal vor unserer eigenen Haustür begonnen. Zum Glück wohnen wir nicht weit von der Innenstadt Aschaffenburgs weg. Der Vorteil ist, dort findet 2x wöchentlich der Wochenmarkt statt.
Jedoch selbst da, muss einiges hinterfragt sein. Denn nicht alles was angeboten wird, ist auch tatsächlich regional. Was bei Ananas und Mango noch logisch ist, ist bei der Paprika oder dem ein oder anderen Apfel eben nicht selbstverständlich.
Daher haben wir gelernt (bzw. kennen unsere Stände) bei denen wir unser Gemüse, Salat, Obst, Käse oder auch Fisch und Fleisch holen. Nicht zu vergessen der Pasta Stand, mit selbstgemachter frischer Pasta und Pesto! 🙂
Wenn wir nicht gerade auf den Markt gehen, haben wir den Vorteil in unserem Stadtteil mit guten Bäckern und Metzgern versorgt zu sein. Und noch viel besser: einen eigenen Bauernhof und Bauernladen.
Dort holen wir dann frische Milch, Eier, Wurst und Käseprodukte. Oder natürlich auch Gemüse / Salat. Und das ist in der Tat wirklich alles direkt vor der Haustür angebaut.

Und letztendlich gehen wir natürlich auch in den Supermarkt. Aber achten dort ebenfalls, woher die Ware kommt. Aber dort holen wir eigentlich nur die Produkte, die wir bei den obigen Gelegenheiten nicht bekommen.
Sprich die weiteren Zutaten fürs Essen, Getränke und sonstige Artikel. Und hier kommt es bereits zum nächsten Problem – es ist sehr schwierig, hier auf Plastik zu verzichten.

Getränke -> Glasflaschen, Joghurt geht auch noch aus Gläsern, Öle / Essig auch, aber dann wird es schon eng. Daher hier probieren wir es so gut es geht, aber kommt doch noch einiges zusammen.
Noch schlimmer ist es in den Drogeriemärkten. Was ist hier nicht in Plastik verpackt? Wir achten hier zumindest bei Waschmitteln usw. – dass es recycelte oder umweltfreundlichere Verpackung handelt.
Inzwischen gibt es auch im Internet immer mehr Angebote mit z.B. Pads für die Spülmaschine die plastikfrei und frei von Mikroplastik sind.

Beim Duschen bin ich auf eine Duschseife umgestiegen. Kein Kunststoff mehr für die Behälter. Lediglich die Seife in ein Säckchen und einseifen. Am Anfang war ich skeptisch, doch funktioniert richtig gut.
Deo gibt es inzwischen auch aus Glas, und nicht aus Dosen oder Kunststoff. Bzw. während des Lockdowns benötigt man gar keines mehr 😛

An vielen Stellen ist es dann doch nicht so schwer. Wichtig ist, dass man aufmerksam ist. Woher kommen die Produkte. Muss es mein “ehemaliges” Lieblingsprodukt sein, oder kann es auch einfach etwas anderes sein? Was anderes muss eindeutig nicht schlecht sein und aus seinem gewohnten Trott zu steigen, ist oft auch nicht verkehrt.
Also es gibt viele kleine Schritte, bei denen man etwas bewegen kann. Wichtig ist nur, irgendwo anzufangen. Es geht definitiv nicht alles von heute auf morgen und man wird sich auch immer mal wieder erwischen, doch zu einem nicht so tollen Produkt, gemessen an seiner Ökobilanz, zu greifen. Daher anfangen und immer mal wieder reflektieren und daran denken! Dann wird das schon!

Und die Ausreden: wenn ich alleine das mache hilft das doch gar nichts? Stimmt, wenn niemand etwas ändert, wird es nicht helfen. Aber wenn es von Tag zu Tag immer mehr werden, dann auf jeden Fall!
Wenn man dazu bedenkt, dass Deutschland oder die EU ihren Plastikmüll nach Afrika schippert und dort ablädt … nach dem Motto, aus dem Auge aus dem Sinn … dann sagt das ebenfalls schon einiges aus!

Und bitte bleibt euch treu. Es bringt nichts, davon vorne herum zu erzählen und dann sich daheim nicht daran zu halten. Alles schon erlebt. “Wir kaufen nur regionale Produkte“, “Daheim kommt uns so was nicht auf den Grill” usw. – dann ist man zu Besuch und das abgepackte Billigfleisch aus dem Discounter steht neben dem Grill und beim Öffnen des Kühlschranks .. gut lassen wir das. Dann lieber dazu stehen, als etwas vorzugaukeln.
Genauso wenn man in einen Status schaut und dort sieht “Juchuh, auf dem Wochenmarkt frische gesunde Sachen gekauft” und alles war in Plastik verpackt … hmmm ok? Wieso muss man sich genau die abgepackten Waren herauspicken? Ja die gibt es tatsächlich auch auf dem Wochenmarkt. Nun gut. Wie gesagt, muss jeder für sich entscheiden!

Kommen wir zum Sport zurück. Wir Trailrunner leben von der Natur! Denn das ist unsere Spielwiese – wenn wir uns an die Regeln halten! Daher unseren Müll wieder mit heim nehmen und auf den gekennzeichneten Wegen bleiben. Es ist immer wichtig, den Trail (Wald, Berge) und dessen Bewohner zu respektieren. Manche Laufveranstalter lassen die Läufer ihre Riegel / Gels mit ihrer Startnummer beschriften. Schmeißt diese jemand weg und wird erwischt, wird man sofort disqualifiziert. Natürlich ist inzwischen bei einem Großteil der Wettbewerbe auch Pflicht, sein eigenes Trinkgefäß mitzunehmen und auf die Einwegbecher zu verzichten! Geht doch!

Wir alle wollen doch die Schönheit der Natur genießen! Wollen es unseren Kindern zeigen und die wollen es irgendwann auch ihren Kindern zeigen. Und es liegt doch an uns, wie wir tagein tagaus mit unserer Umwelt umgehen! Wenn ich jedes Mal durch meinen heimischen Wald laufe und was dort Müllberge überall sind. Ich kapier das nicht. Oft ganze Säcke, oder steht einfach mal eine Waschmaschine da. Hallo? Der Wertstoffhof liegt 500 Meter in die andere Richtung. Ist es nicht aufwendiger nachts seinen Mist hier zu entladen? Auf dem Wertstoffhof kostet es meistens nicht einmal was. Daher unverständlich das Ganze.

Aber auch wir Läufer*innen können so viel beeinflussen. Welche Marken wir benutzen und wie viel wir konsumieren.
Inzwischen sind viele kleine neue Hersteller auf dem Markt, die nachhaltig und faire Laufklamotten auf dem Markt bringen.
Auch auf dem Schuhmarkt tut sich einiges. Natürlich bestehen die Schuhe einen Großteil aus Kunstfasern, dem Schaum der Zwischensohle und und und.
Doch hier tut sich endlich was.

Daher:

  • Schaut einfach mal, die Laufsachen weniger zu waschen (z.B. bei Merino kann dies öfters getragen werden, aber Vorsicht: achtet wie die Merino Wolle gezüchtet wurde), bzw. weniger ist mehr.
  • Muss man wirklich 40 Shirts und 20 Hosen haben? Oft reichen auch 4-5 Shirts und 2 Hosen und einmal die Woche wird dann gewaschen. Selbst dann ist es noch zu viel.
  • Prüft die Marken:
    • wie & wo produzieren sie?
    • was versprechen sie?
    • Was machen sie für das Klima?
    • Sind die Artikel langlebig?
    • Wie nachhaltig und fair wird produziert?

Ja, ich habe auch viele Laufklamotten. Ich habe viele entweder verkauft und somit eine zweite Chance bei jemand andere gegeben, verschenkt oder gespendet. Was ich nicht brauche oder im Überfluß habe, können andere tagtäglich was mit anfangen.
Aber ja, ich habe immer noch zu viel und auch wenn ich mehr auf die obigen Punkte achte, muss ich in Zukunft mir selber auf die Finger klopfen!
Wie gesagt, alle alten Angewohnheiten abzulegen, geht nicht von heute auf morgen!

Und ich werde demnächst, grade zum Frühling hin, ein paar Müllsäcke mit in den Wald nehmen und den ganzen Quatsch, der dort nicht hingehört einsammeln. Und wenn wir wieder in Gruppen laufen dürfen, nehme ich auch die ganze Laufgruppe vom City Night Run mit, bzw. es gibt einen City Night Run – müllfreie Stadt Aschaffenburg Edition! 🙂

Autoverzicht

2020 hat uns alle bekanntermaßen überrascht. Es kam eine Krise, welches unsere Generation, die Generation davor oder auch die Generation danach bisher so nicht kannte.
Aber darauf will ich gar nicht groß eingehen. Diese Situation begünstigte nur mein Vorhaben.

Denn dadurch, hat man plötzlich, dank Homeoffice, die meiste Zeit daheim verbracht. Es stellte sich die große Frage: was ist denn nun mit dem Auto?

Ich habe festgestellt, dass ich einfach viele Dinge laufend erledigt habe: Laufen gehen, Spazieren gehen, Einkaufen auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen des lokalen Bauernhofs, oder einfach alles mögliche erledigen kann.
Oder als im Sommer es wieder möglich war, zum Functional Training zu gehen, bin ich auch dort hin gelaufen. Praktisch als kleines WarmUp – nur danach tat es nach einer Krafteinheit ein wenig weh 😀

Als Valeska auf die Welt kam, war es natürlich ab und zu unumgänglich das Auto zu nehmen. Denn für Nachuntersuchungen im Krankenhaus oder an einen ganz anderen Ort zu gehen, war mit so einem kleinen Wesen einfach nicht anders möglich.
Aber auch inzwischen unternehmen wir bei Wind und Wetter jede Tour mit ihr – zu Fuß. Ob sie will oder nicht 🙂 An frischer Luft mangelt es ihr definitiv nicht. Und den Eltern auch nicht.

Uns gut das inzwischen auch echt gut. Und Distanzen scheinen auch nicht mehr so weit oder so anstrengend. Fragt mich mal vor 10 – 15 Jahren 😀 Wäre sogar zum Bäcker mit dem Auto schnell gefahren. Hauptsache wieder schnell auf die Couch. Und jetzt? Frühs um 7 Uhr los und viel frischer in den Tag starten. Beim Einkaufen was vergessen? Kein Problem, Schuhe an und schnell zum nächsten Supermarkt gehen.

Aber nicht nur das Auto gammelt in der Garage vor sich hin – aber im Juli werden wir uns trennen. Sondern leider auch die Fahrräder, denn bevor ich das Fahrrad aus der Garage hol, hab ich auch schnell den Rest erledigt 😀

Daher haben meine Frau und ich folgenden Plan uns ausgedacht:
In 2021 werden beide Autos abgeschafft und ein sparsameres Familienauto angeschafft. Leider ist es nicht möglich, dass meine Frau zu Fuß oder mit dem Rad, geschweige mit der Bahn zur Arbeit kann. Daher brauch sie das Auto dann – nach ihrer Elternzeit – für den täglichen Arbeitsweg von 2x45km.

Und ich? 🙂 Ich habe den Luxus, dass es gerade mal 10km zu Fuß oder mit dem Rad sind. Mit dem Auto wären es 9km, daher vernachlässigbar. Leider ist die Strecke, die ich täglich bewältigen muss ein Verkehrsnadelöhr. Gab schon Zeit von 45 min für den Nachhauseweg. Daher ist mein großer Plan, dies immer laufend oder per Rad zu bewältigen. Wenn alle Stricke reißen, dann nehme ich den Bus. Der Vorteil ist, die Bushaltestelle ist direkt vor meiner Haustür und direkt vor meiner Firma. Jedoch mit einmaligem Umsteigen. Oder wenn ich aufs Umsteigen verzichten mag, sind es 2,1km zur direkten Bushaltestelle in Aschaffenburg. Kurzer Sprint hin und Abends gemütlich heim laufen? Oder morgens gemütlich zur Arbeit laufen, Abends heimfahren mit kurzen Bergauf-Sprint? Viele Optionen sind hier geboten.

Zu Fuß werde ich 45-50min benötigen. Mit dem Rad zwischen 20-25min und mit dem Auto zwischen 14 und 50 min – alles schon vorgekommen. Und das Wetter ist mir inzwischen wurscht. Ich habe einen Schrank in der Firma mit genügend Wechselklamotten, eine Dusche und heißen Tee / Kaffee. Also ist das Wetter keine Ausrede.

Der Vorteil ist, außer das Unmengen an Geld gespart wird -> ich habe bis zu zwei Trainingseinheiten am Tag und muss diese nicht erst nach Feierabend irgendwo einbauen, sondern sind direkt erledigt. Genial.
Und welche Ausrüstung benötige ich hierfür?

Neben den üblichen Laufklamotten für jegliche Witterungsbedingungen, ist ein passender Rucksack unabdingbar. Hierfür habe ich aktuell zwei Modelle, speziell fürs Pendeln (laufend), im Test. Einmal den “Saysky Running Commuter Backpack” und zum anderen den “IAMRUNBOX Backpack Pro“. Beide aus Skandinavien. Doch mehr dazu, in Kürze in einem ausführlichen Testbericht!

Ansonsten (je nach Trainingseinheit) die passenden Laufschuhe. Natürlich immer in kurzen Laufshorts. Und oben herum: wieder stark Wetterabhängig. Ein Singlet, ein Shirt, ein Shirt plus Armlingen, ein Longsleeve, ein Longsleeve plus Shirt und evtl. Mütze oder Handschuhe. Ansonsten immer eine Cap! Das wars 😉

Wie er seht, manchmal muss man durch äußere Umstände (in diesem Fall die Pandemie) zu seinem Glück gezwungen werden. Im Sommer, wenn sich die Lage hoffentlich entspannt, werde ich von der direkten Umsetzung erzählen 🙂 Ansonsten – neben dem Review zu den Rucksäcken – wird der nächste Artikel zum Thema “Umwelt / Nachhaltigkeit im Alltag inkl. der sportlichen Duftnote” sein.

Jahresrückblick 2020

Kennt ihr das? Es gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf, die ich alle irgendwie halbwegs sortiert in diesen Artikel stecken will. Nun fange ich an … und rede um den heißen Brei herum, da mir der Einstieg nicht gelingen mag!

2020 – aus sportlicher Sicht. Ich kann dies natürlich nicht nur aus sportlicher Sicht betrachten, sondern auch aus privater Sicht. Denn passiert ist 2020 einiges! Und ich rede nicht von dieser Sache, die aktuell die Themen rund um die Welt beherrscht!

Ich versuche gerade zu überlegen, wie begann das Jahr? In den Genuss einiger Wettkämpfe kam ich 😉

Die letzten drei Läufe des Goldbacher Wintercrosses, die 22,6km Strecke des STREETwald Cross Dirt Runs (https://tigo-running.de/5-streetwald-cross-dirt-run/) und zu guter Letzt den Frankfurter Halbmarathon (https://tigo-running.de/18-halbmarathon-frankfurt/)!

Sowie weitere Infos hier: https://tigo-running.de/statistiken-zahlen-fakten/wettkaempfe-2020/

Ich muss immer noch schmunzeln, dass ich mich erneut beim STREETwald Cross verlaufen habe und dann nur noch just for fun die Kilometer gesammelt habe – trotzdem war es lustig und ein top Training. Aber genauso in Frankfurt: gleich am Anfang in den Wald abgebogen (Kälte und meine Blase sind keine Freunde) und dann noch der fiese Gegenwind am Main unten. Zwei Komponenten die mir eine Zeit unter <1:30h vermasselt haben, aber irgendwie lustig, nicht wahr?

Doch in diesem Jahr sollten viel größere Dinge anstehen:

  1. Hochzeit (März)
  2. Geburt unserer Tochter (Juni)
  3. Berliner Halbmarathon -> aber hier, dann unter 1:30h
  4. Innsbruck Alpine Trailrun Festival (IATF) -> letzter Trail-WK vor der Geburt & die ZUT Alternative für 2020
  5. Gutenberg Marathon Mainz -> wollte mit einem Kumpel noch mal ne Runde auf dem Asphalt drehen!

Doch zu den Punkten 3-5 kam es aus bekannten Gründen nicht! Gehen wir doch noch mal auf Anfang des Jahres zurück. Denn hier passierten bereits verrückte Dinge: z.B. das ich im Januar von meinen Besten entführt wurde und einfach in einen Flieger nach Vegas gesteckt wurde! Oder aber, paar Wochen später, für einen erneuten JGA nach Bamberg gelockt wurde – ein wenig Spaß und Party muss sein 😉 Dementsprechend vorbereitet, heirateten wir dann einen Tag früher und vor dem besagten ersten Lockdown. Natürlich ohne Gäste! Mal wieder sehr speziell, aber wir sind nun Herr und Frau Golowko 🙂 Und nach einigen Monaten des Homeoffices kam auf einmal (plötzlich und zu früh) unsere wunderhübsche Tochter Valeska zur Welt! Was ein Moment! Das lässt einem echt alles um sich herum vergessen! Ein wahrer magischer Moment! Und ich bin froh, ihn miterlebt zu haben! Und: dank dauerhaften Homeoffice habe ich jeden einzelnen Tag bisher miterleben dürfen! Was ein tolles Geschenk!

War daher das Jahr 2020 schlecht? Nein, überhaupt nicht. Ganz genau das Gegenteil – es war wundervoll! Gut, ich filtere einfach die ganze schlechte Stimmungsmache komplett aus! Gehört auch nicht her!

Doch was war denn nun 2020 sportlich los? Ich kann sagen, meine Füße hatten genug zu tun! Und mein Körper ist auf einem neuen Level – des dauerhaften Schlafmangels 🙂 Wenn ich nicht grad laufen war, war ich mit meiner Frau oder später mit meiner Familie spazieren! Wir waren so viel an der frischen Luft, wie es nur möglich war. Wir machten viel virtuelles Training daheim und als ich wieder in den FT – Club durfte, wurde dort 3x wöchentlich trainiert. Und in den warmen Monaten habe ich für Besorgungen einfach das Rad genommen? Auto – Fehlanzeige! Das staubt in der Garage vor sich hin. Aber soviel kann ich schon verraten: zu diesem Thema, kommt ein eigener Artikel! 🙂

Meine Statistiken könnt ihr euch im Detail unter https://tigo-running.de/statistiken-zahlen-fakten/jahresstatistiken/ einsehen.

Letztendlich bin ich in 2020 1.468km gelaufen, war dafür 128h unterwegs, habe diese in 160 Aktivitäten abgespult und bin 27.335 Höhenmeter nach oben gekraxelt!  

Mehr als die Jahre zuvor. Also auch hier lief das Jahr nicht so verkehrt. Und seit der zweiten Jahreshälfte, hab ich auch die Spaziergänge mit Valeska mitgetrackt, kamen auch noch mal > 600km zusammen (inkl. X Höhenmetern). Daher vermute ich mal, von Beginn des Jahres auch über 1.000km nur Spazieren.

Insgesamt (lt. Garmin) bin ich im Jahr 2020 knapp 3.668km zu Fuß unterwegs gewesen. Das werden wir doch 2021 sicherlich noch toppen 😉

Aber wisst ihr was letztendlich das Beste aus sportlicher Sicht war? Ich blieb 2020 komplett unverletzt! Das ist Premiere! Jedes Jahr hatte ich immer mal paar Tage oder sogar Wochen Wehwehchen zu beklagen und bin ausgefallen. Aber in diesem Jahr fand ich die Balance. Hilfreich war es sicherlich auch, dass wenig Wettkämpfe stattfanden und ich mich auch mehr ausgeruht habe und im Training ziehe ich selten das komplette Wettkampftempo durch.

Da fällt mir noch ein kleines Erlebnis ein: einmal bin ich spontan mit einem Kumpel einen 10er gelaufen. Er wollte unbedingt unter 45, vielleicht sogar 44 min laufen. Also ging es los. Ab durch den Schönbusch. Und es fühlte sich an dem Tag gut an und ich schaute ab und an mich mal um. Stefan war noch da, hielt auch wahnsinnig gut mit und so behielten wir das Tempo bei. Am Ende kamen wir knapp unter 41 min an. Das war auch für mich Bestzeit. Ungeplant, aber irgendwie ganz geil an dem Tag! 

Und nun, was können wir von 2021 erwarten? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Solange nichts planbar ist und die Situation so ist, wie sie aktuell ist – tut man sich schwer.

Wettkampftechnisch geplant sind:

6. STREETwald Crosslauf by Jörg Oberle33.9 km94513.02.2021
Innsbruck Alpine Trailrun Festival (IATF)42 km1.30022.05.2021
10. Zugspitz Ultratrail (ZUT)64 km2.92319.06.2021

Dies sind zumindest die Wettbewerbe, bei denen ich mich bereits angemeldet habe.

Ansonsten? Habe ich sicherlich die ein oder andere verrückte Idee im Training. Ich muss ja neue Strecken, viele Höhenmeter und jede Menge Spaß finden 🙂 Der Eselsweg ist auch noch nicht ganz abgelaufen. Ich würde gerne im Training meine 10k Zeit auf unter 40min setzen und entsprechend den Halbmarathon auf <90min.

Am Ende will ich aber vor allem eins – die Zeit mit meiner Familie verbringen. Daher wird auch 2021 nicht der Sport an oberster Stelle stehen! 😉

Euer Timo

Die ersten Monate mit Kind

Anfang des Jahres fing ich den Artikel wie folgt an:

„Viele wissen es inzwischen schon und viele hatten die richtige Vermutung – weshalb ich meine zweite Jahreshälfte nicht plane bzw. planen kann und will 🙂

Daher spannende Monate warten in diesem Jahr auf uns. Und welche Auswirkungen dies auf meine Fitness, auf mein Training, auf mein Befinden, generell auf mich hat – werde ich immer mal wieder hier beschreiben! -> Anm.: tat ich maximal in Insta 😊

Oft hört man ja, dass der Mann “mit schwanger” wird und pro Kind 10kg zulegt. Viele Dinge verändern sich auch auf Seiten des Mannes während der Schwangerschaft und ich versuche meine Erfahrungen mit euch zu teilen.

Werde ich bis zum großen Tag X alles durchziehen wie geplant? Oder wird sich einfach alles ändern 🙂

Aber auch auf Themen wie: wie wird sich mein Lauftraining verändern? Werde ich die Zeit und vor allem Energie am Anfang aufbringen? Ist es möglich, dann noch für Läufe > 40km zu trainieren?

Wenn ich zum Training komme, wie verlagert sich meine Trainingszeit? Alles im Morgengrauen und nicht mehr gemütlich am Nachmittag / Abend? Oder nur noch in den Mittagspausen 30 min Läufe?

Es gibt noch weitere interessante Themen, wie z.B. die Ausrüstung mit Kind. Man sieht sie ja immer mehr – die Babyjogger. Ab wann ist dies mit Kind möglich? Hier sagt man, sobald das Kind eigenständig sitzen kann, grobe Richtlinie, ab ca. dem 9. oder 10. Monat!

Doch wie verändert sich der Laufstil mit dem Babyjogger? Die Schrittfrequenz und das Tempo? Die Körperhaltung? Falls das Kind nicht gleich einschläft, sind Pausen mit einzuplanen. Ich weiß ja nicht, wie cool mein Kind dies dann findet, mit Papa an die frische Luft zu gehen und durch die Gegend zu flitzen 🙂 Auch hier kann ich auf großen Widerstand stoßen. Thema bleibt spannend! Es gibt viel zu entdecken und herauszufinden und dadurch natürlich viel zu berichten!

Die Schwangerschaft lief zum Glück bis dato ohne Probleme, dann die „intime“ Hochzeit zu zweit dank des Lockdowns und seitdem ist doch irgendwie alles anders, als man kurz vorher noch dachte. Seit Mitte März befinde ich mich dauerhaft im Homeoffice. Der Vorteil: ich kann vor der Arbeit, in der Mittagspause oder direkt danach in die Laufschuhe schlüpfen und direkt durchstarten.

Meine Frau war hochschwanger, und ich nutzte die Zeit noch – bevor die Kleine auf die Welt kommt – zu Laufen. Und das tat ich auch. In größerem Umfang. Immer wenn sich eine Lücke ergab und meine Frau mitspielte 😉 Ich habe so viele Geschichten von Vätern gelesen, aber auch Freunden, dass es mit dem Sport danach erst einmal mau aussieht. Entweder, weil ich keine Zeit habe, oder wenn ich Zeit habe, ich einfach viel zu müde und platt sein werde!

Vom Lockdown bis zur Geburt (Mitte März – Mitte Juni)

VOR dem Lockdown24 km
AB dem Lockdown126 km
April200 km
Mai103 km
Juni65 km

Am 16.06.2020 war ich abends um 20:00 Uhr noch beim Yoga und alle Frauen dort meinten „legst du das Handy nicht raus?“, „Was ist, wenn es jetzt passiert?“ – super. Da war die Entspannung vor der Yoga-Entspannung schon weg :-D. Mein Kopf ratterte und ich legte das Handy natürlich neben mich hin und machte Bluetooth an, so dass ich direkt über meine Uhr informiert werde, falls ein Anruf kommt. Aber, um die Spannung wegzunehmen, es passierte nichts. Ich kam heim und gegen 0 Uhr gingen wir ins Bett (nachdem wir beim Schauen einer Serie eingenickt sind).

Um direkt danach wieder aufzustehen, da die Fruchtblase geplatzt ist. Ich wollte das erst gar nicht glauben. Meinte nur im Halbschlaf “ja ja” 🙂 Ich rief die Hebamme im Krankenhaus an und sie meinte: “Kommt sofort!” Um 00:30 Uhr ging es Richtung Krankenhaus und um kurz nach 3 Uhr war unsere kleine Tochter Valeska auf der Welt. Wow. Was ein Tag. Ich informierte meine Chefs, dass ich die nächsten Tage erst einmal frei nehme… 🙂

Während der Schwangerschaft hat man sich schon alles ausgemalt.

  • Wie wird das alles werden?
  • Wie wird die Kleine sein?
  • Wie sieht sie aus?
  • Wie fühlt sich das an?
  • Was macht das mit uns?

Und wenn man das erste Mal dieses kleine Lebewesen sieht – einfach unbeschreiblich! Ein kleiner Mensch kam auf die Welt. So klein und zerbrechlich. Und es ist unsere Tochter! Ab jetzt haben wir eine riesengroße Verantwortung für diesen Menschen!

Um 6 Uhr bin ich dann aus dem Krankenhaus, auch dank Corona, “geschmissen” worden und war zwar müde, irgendwie aber auch total wach. Aufgeregt. Stolz. Glücklich. Ich fuhr heim und versuchte die Wohnung abzudunkeln und mich schlafen zu legen. Den Wecker habe ich auf 11:30 Uhr gestellt 😀

Ding Dong – Da – war ich dann total zerstört 🙂 Ich machte mich frisch, packte ein paar Sachen, besorgte mir etwas zu essen und ging ins Krankenhaus zurück. Nach ein paar schönen Stunden (um es alles überhaupt zu realisieren – ist das alles wirklich heute Nacht passiert?), ging es wieder heim und ich dachte mir – frische Luft tut gut! War traurig, meine Frau Julia mit der Kleinen alleine zu lassen, aber musste selber auch durchschnaufen und Kraft für die nächsten Tage tanken! Also Laufschuhe an und eine kleine Waldrunde drehen. Okaaayyyyy – ich muss den Leuten recht geben, dass direkt an dem Tag, man keine Höhenmeter einbauen sollte. Oder überhaupt Laufen gehen sollte! Spazieren gehen, wäre die klügere Wahl gewesen! Mein Körper war wie gelähmt und es tat einfach alles weh. Ich zog die Runde durch, um mich dann endlich wieder daheim auf der Couch einzufinden und an meine süße kleine Familie zu denken.

Ich probierte es dann immer und immer wieder. Am Ende bin ich seit Geburt bis heute (17.06. – 11.11.2020) 518km gelaufen. Nicht weniger als in den Vorjahren. Nur die Distanzen wurden kürzer. Bin im Durchschnitt vielleicht immer zwischen 6-8km gelaufen. Häufiger, dafür kürzer. Und es geht doch richtig gut. Ich muss aber auch gestehen, ich bin froh, dass die Berg-Marathons und Ultras ausgefallen sind. Da wüsste ich nicht, ob das so funktioniert hätte!

Von Geburt bis heute (Mitte November):

Juni29 km
Juli113 km
August101 km
September107 km
Oktober125 km
November (bis 11.11.2020)43 km

Doch nicht nur Laufen stand auf dem Plan. Ab und an bin ich für Erledigungen auch aufs Rad gestiegen und zog auch mein Core-, Stabi- und Krafttraining weiterhin durch. Insgesamt absolvierte ich 57 Einheiten im FT-Club.

Wie man sieht – Familie, in Kombination mit einer Neugeborenen, Haushalt, Arbeit und Sport geht. Mein Vorteil natürlich, dass ich die ganze Zeit im Home Office bin und den Haushalt in der Mittagspause erledigen kann und mir die Zeit der Arbeitswege spare.

Aber natürlich – ganz klar: kann und konnte ich nicht immer bei jeder Sporteinheit das gleiche Pensum abliefern, wie vor der Geburt. Der Körper merkt definitiv die Umstellung. Es gibt durchaus Tage, da ist man absolut kraftlos und von der Motivation brauch ich gar nicht erst sprechen 😊

Wenn ich aber so auf die letzten Monate zurückblicke, kann ich auf eine super schöne Zeit mit meiner Familie zurückdenken. Und meinen Ausgleich und Kraft für die Nächte, habe ich mir Dank des Sports geholt. Ich konnte mal durch schnaufen, was für mich machen und fange nicht wieder bei 0 in einigen Monaten an.

Aber selbstverständlich hat meine Ausdauer darunter gelitten. Ich denke, so aus dem Stegreif heraus, kann ich nicht einfach wieder >30km auspacken.

Auf den kurzen Einheiten bin ich jedoch schneller geworden. Da ich inzwischen durch die Segmentjagd regelmäßig Tempotraining eingebaut habe und das kommt meinem Speed entgegen.

Am Ende wäre das aber alles nicht möglich gewesen, wäre meine Frau Julia nicht so unterstützend und lässt mich ab und an mal aus dem Haus 😉 :-*