Test: Camelbak Apex Pro Run Vest

Eine Weste kommt selten allein, daher möchte ich euch heute die Camelbak Apex Pro Run Vest vorstellen. Diese Laufweste eines amerikanischen Herstellers wurde erstmals beim UTMB 2023 präsentiert und dort bereits von Profis genutzt. An der Entwicklung haben auch Spitzensportler wie der Neuseeländer Scotty Hawker mitgewirkt.

Meine allererste Laufweste war ebenfalls von Camelbak, und ich habe sie bei meinen ersten Trailrunning-Wettkämpfen im Pitztal und Kleinwalsertal getragen. Damals sind mir einige Punkte aufgefallen, bei denen ich hoffe, dass Camelbak inzwischen nachgebessert hat.

Wie schon bei der Dynafit DNA 8 Vest bietet Camelbak nun auch einen Köcher für die Stöcke an. Diese Funktion hat sich bei den besten Läufern der Welt bewährt, und nun zieht jede Marke endlich nach.

Anmerkung: Die Laufweste wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

  • Gewicht: 371g (Gr. L)
  • 4 Größen: XS, S, M, L 
  • Köcher
  • 2x 500ml Quick Show Flasks
  • 12 Liter Volumen (inklusive 1 Liter Wasser)
  • RECCO Reflektor
  • Reflektoren
  • UVP: 180,00 EUR

Ein paar Worte noch zum Recco Reflektor, für diejenigen denen dieser bisher noch nicht bekannt ist:

Ein Recco-Reflektor ist ein kleines, passives Ortungsgerät, das in Outdoor-Bekleidung oder Ausrüstung integriert wird. Besonders bei Läufen in abgelegenen oder bergigen Gebieten kann der Recco-Reflektor lebensrettend sein. Er benötigt keine Batterien und funktioniert als Radarreflektor. Im Notfall kann er von Such- und Rettungsteams mit speziellen Detektoren geortet werden. Dies erhöht die Chancen, vermisste oder verschüttete Personen schnell zu finden. Ideal für alle, die sicher und gut ausgerüstet unterwegs sein wollen!

Ich habe den Reflektor mir vor einiger Zeit separat gekauft und zu jedem längeren Lauf in meiner Laufweste. Daher kann ich diese Integration bei der Apex Pro von Camelbak nur gutheißen!

ERSTER EINDRUCK & PASSFORM

Die Camelbak Apex Pro Run Vest macht auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck. Die Verarbeitung ist sauber und hochwertig, was die jahrelange Erfahrung der Marke widerspiegelt. Ich habe die Weste in Größe L vor mir liegen, und wenn man sie in der Hand hält, merkt man sofort das Gewicht. Mit 371 g ist sie zwar nicht schwer, aber im Vergleich zur Dynafit-Weste, die weniger als die Hälfte wiegt, fällt der Unterschied deutlich auf.

Dennoch ist die Camelbak Apex Pro Run Vest natürlich eher für lange Strecken konzipiert und bietet ein größeres Packvolumen. Strecken von 100 km und mehr sind mit dieser Weste kein Problem, da wirklich alles hineinpasst, was man für diese Distanzen benötigt.

Wenn man die Weste anzieht, schmiegt sie sich gut an den Körper. Die breiten, leicht gepolsterten Schulterträger sitzen bequem, und mit den beiden verstellbaren Brustgurten lässt sich die Passform individuell anpassen. Das atmungsaktive Mesh-Material sorgt für eine gute Belüftung, obwohl sich das Material auf den ersten Eindruck sehr dick anfühlt. Ich hoffe, dass dieser Eindruck täuscht und die Luftzirkulation tatsächlich gut funktioniert. Bei den aktuellen hochsommerlichen Temperaturen lässt sich das schnell herausfinden.

Bisher wurde ich bei meinen Läufen positiv überrascht. Natürlich schwitzt man bei Außentemperaturen über 30 Grad, aber es fühlt sich nicht unangenehm an. Wenn ich an meinen alten Rucksack denke, den ich keine zehn Minuten tragen konnte, ohne ihn direkt wieder ausziehen zu wollen, ist die Camelbak Apex Pro Run Vest ein echter Fortschritt.

Der Köcher ist ein spannendes Feature der Camelbak Apex Pro Run Vest. Er kann entweder im Rucksack verstaut oder vollständig abgenommen werden, was zwei tolle Optionen bietet, falls man ihn nicht benötigt. Beim ersten Mal war ich unsicher, wie der Köcher oben befestigt wird. Ich suchte nach Druckknöpfen, bis mir die beiden Schlaufen auffielen. Die Befestigungsbänder werden durch diese Schlaufen gezogen, und die Druckknöpfe befinden sich an den Bändern. Das gleiche Prinzip wird auch unten verwendet. Die Erreichbarkeit der Stöcke ist gut; man kann sie im angezogenen Zustand leicht herausziehen und wieder verstauen. Vorausgesetzt, der Köcher ist nicht zu fest geschnürt. Anfänglich konnte ich das Band zum Lockern nicht finden und musste die Weste absetzen. Mit etwas Übung sollte sich das Problem jedoch schnell beheben lassen. Die Stöcke sind zudem gut gesichert und wackeln oder klappern nur minimal.

Aufteilung der Taschen / Erreichbarkeit / Handling

Die Camelbak Apex Pro Run Vest überzeugt durch ihre durchdachte Ausstattung und das einfache Handling. Besonders hervorzuheben ist die kleine wasserfeste Tasche im Rückenteil, die ideal für elektronische Geräte wie Smartphones oder GPS-Geräte geeignet ist und von oben leicht erreichbar ist.

Das Hauptfach bietet ausreichend Platz für eine CamelBak-Trinkblase sowie andere wichtige Dinge wie eine Wind- oder Regenjacke oder Ersatzkleidung. Auch dieses Fach ist von oben leicht zugänglich.

Ein weiteres Fach auf der Rückseite, das über einen durchgehenden diagonalen Reißverschluss zugänglich ist, soll einen schnellen Zugriff auf Pflichtausrüstung wie Regenjacke, Erste-Hilfe-Set oder Nahrung ermöglichen. Allerdings ist dieses Fach in der Praxis für mich persönlich am schwersten zu erreichen. Das bedarf wohl ebenfalls einiges an Übung.

Neben dem Köcher gibt es eine alternative Halterung für die Stöcke an der Vorderseite des Rucksacks. Diese Halterung ist so gestaltet, dass die Stöcke sicher und bequem transportiert werden können, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

An den Seiten und der Vorderseite befinden sich Stretchtaschen, die sich perfekt für kleinere Gegenstände wie Mützen, Buffs oder Gels eignen. Diese Taschen sind leicht zugänglich und sorgen dafür, dass ihr wichtige Kleinigkeiten jederzeit griffbereit habt.

Insgesamt überzeugt der Rucksack durch seine clevere Aufteilung und das größtenteils einfache Handling. Er bietet genügend Stauraum für alles, was ihr auf längeren Läufen benötigt, und sorgt dafür, dass ihr euch voll und ganz auf das Laufen konzentrieren könnt.

Ein kleiner Nachteil ist, dass man den Kopf etwas mehr nach unten gestreckt werden muss, um an die Flasks zu kommen. Bei Camelbak muss man zudem beachten, dass die Flasks vor dem Trinken aufgedreht werden müssen, was im Wettkampf etwas umständlich sein kann. Natürlich kann man sie auch offen lassen, jedoch besteht dann das Risiko, dass es unerwartet feucht wird.

EINSATZGEBIET

Ich habe es eingangs schon erwähnt: die Camelbak Apex Pro Run Vest besticht durch großes Volumen und hohen Komfort, ideal für lange Läufe. Egal ob 100 km oder 100 Meilen, mit dieser Weste seid ihr bestens ausgestattet. Natürlich ist sie auch für kürzere Läufe oder Trainingseinheiten geeignet.

Ich hatte die Weste sogar bei einer gemütlichen Wanderung im Einsatz, und auch hier konnte sie voll überzeugen.

FAZIT

Die Camelbak Apex Pro Run Vest ist eine gut durchdachte Weste mit vielen Vorteilen. Das dicke Material trägt zum Komfort bei, führt aber auch zu einem höheren Gewicht. Die Weste sitzt gut, ist hochwertig verarbeitet, und nichts scheuert oder drückt.

Allerdings gibt es auch eine kleine Einschränkung. Als ich die Weste zum dritten Mal bei einer kleinen Feierabendrunde getragen habe, flog mir kurz vor Schluss ein roter Strap weg. Es stellte sich heraus, dass es die Halterung meiner Flask war, die sich durch Hitze und Feuchtigkeit gelöst hatte. Nach nicht mal 30 Minuten löste sich die Verklebung.

Jetzt frage ich mich, ob es sich um ein Montagsmodell handelt, einen unglücklichen Zufall oder ob die Verklebung generell mangelhaft ist. Wie soll man in Amerika bei Hitze den Hardrock 100 laufen oder den UTMB, wo man 10-20 Stunden unterwegs ist, wenn die Halterung versagt und man die Flask in der Hand halten muss?

Leider haben sich die beiden Probleme, die mich schon bei meiner ersten Camelbak vor fünf Jahren beschäftigt haben, nicht verbessert. Die beiden Brustgurte müssen während des Laufens immer wieder nachgezogen werden, da sie sich leicht lockern. Zudem springen andere Flaschen (wie die Hydroflasks von Dynafit oder Salomon) beim Downhill trotz Befestigung aus den Halterungen. Mit den mitgelieferten Flasks ist mir das bisher nicht passiert, aber da flog dann eben auch das Befestigungsband weg. Ich werde sehen, ob ich es reparieren kann.

Wenn es sich nicht um ein generelles Problem handeln würde (ich habe die Bewertungen auf camelbak.com geprüft und es ist kein Einzelfall) und die Brustgurte sich nicht immer lockern würden, könnte ich eine sehr gute Empfehlung aussprechen. So bleibt es bei einer guten. Die Apex Pro Run Vest ist eine tolle Weste mit viel Potential, die vieles richtig gut macht. Bei einem Preis von 180 Euro ist sie sicherlich kein Schnäppchen, aber man muss bedenken, dass bei diesem Preis zwei Flasks und ein Köcher inkludiert sind. Ich würde eine solide 7,5/10 vergeben.

Test: Dynafit DNA 8 Vest

Bereits Mitte letzten Jahres tauchten bei Wettkämpfen Fotos von Rosanna Buchauer und Hannes Namberger auf, die mit einer Dynafit Laufweste inklusive Dynafit-Köcher unterwegs waren. Doch die Weste war nirgendwo erhältlich. Der Grund: Sie sollte erst zur Sommersaison 2024 auf den Markt kommen.

Das war äußerst spannend, denn bislang war Salomon der Vorreiter in diesem Bereich. Viele Läufer modifizierten ihre Westen, um den Salomon-Köcher zu befestigen.

Und nun? Tatsächlich eine neue Laufweste von Dynafit mit Köcher! Seit ich 2023 erfuhr, dass ein Prototyp getestet wird, war ich begeistert und die Vorfreude konnte nicht größer sein. Nun liegt sie endlich vor mir. Früher hätte ich mich wohl nicht so sehr über Dynafit Westen gefreut. Meine Frau und ich nutzten die Vert 4, als auch die Alpine 8 (von 2020-21). Sie funktionierten gut, keine Frage, aber das Material war steif, knisterte laut und war nicht so atmungsaktiv, wie die heutigen Modelle.

Im letzten Jahr hatte ich als Dynafit Trailhero die Alpine 8 Weste (Modell 2023) im Einsatz und war bei jedem Rennen begeistert. Weiches, dehnbares Material, guter Sitz – eine tolle Weste! Nur die Stockbefestigung ließ zu wünschen übrig. Keine der drei Optionen (hinten in X- oder V-Position oder hinten quer) überzeugte im Wettkampf nachhaltig, besonders wenn die Stöcke wieder verstaut werden mussten. Und so kam es, dass ich bei 50km.Wettkämpfen die Stöcke schließlich stundenlang in der Hand hielt. Das war natürlich alles andere als ideal. Und auch wenn ihr denkt, ich übertreibe – ich war nicht der Einzige mit diesem Feedback.

Aber wird die Weste auch den hohen Erwartungen auf den Trails gerecht?

Anmerkung: Die Laufweste wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

Alle Details sind auf der Seite von Dynafit zu finden:

Gewicht: 150g

Volumen: 8l

Ausstattung: zwei 500ml Hydroflasks, drei elastische Bänder für Stockbefestigung, sowie abnehmbarer Köcher für Stöcke.

ERSTER EINDRUCK & PASSFORM

Die Weste macht optisch bereits was her und ist federleicht. Sofort fällt die Netz-Gitterstruktur an der Rückseite auf, sprich hier kann viel Luft zirkulieren.

Bei der Auswahl einer Laufweste sollte man immer daran denken, dass die Körperwärme in die Weste abgegeben wird. Wer also im hinteren Bereich Nahrung verstaut, sollte sich nicht wundern, wenn der Schokoriegel schmilzt 😉 oder das Ersatzshirt durchgeschwitzt wird, je nach Aufbau der Weste.

Nun schauen wir uns die DNA 8 Weste genauer an. Die Verarbeitung ist hervorragend. Vorne finden wir die gewohnten weichen, stretchigen Materialien, und auf der Rückseite das neue Highlight: den abnehmbaren Köcher. Ein tolles Feature, denn wer keinen Bedarf an einem Köcher hat, findet im Lieferumfang drei elastische Bänder. Damit können die Stöcke alternativ vorne vertikal, hinten horizontal oder in V-Position verstaut werden. Die große Öffnung des Köchers ermöglicht das schnelle Entnehmen und Verstauen der Stöcke.

Beim Anziehen der Weste fällt sofort das angenehme Tragegefühl auf – nichts klemmt, drückt oder scheuert. Im Vergleich zur Alpine 8 ist das Material am Rücken etwas „starrer“ und fester, dafür aber auch luftiger. Die Weste sitzt gut und fest am Körper, auch im leeren Zustand. Der Fit kann zusätzlich durch die höhen- und weitenverstellbaren elastischen Bänder auf der Vorderseite perfekt an die Körperform angepasst werden.

Für den Test habe ich zwei Setups gepackt:

  1. Minimalistisch: zwei volle Flasks, eine Regenjacke, zwei drei Gels und das wars.
  2. Pflichtausrüstung Wettkampf: Setup wie eben, plus Erste Hilfe Pack, Ersatz Shirt, Riegel und noch mehr Gels, Halstuch, Stirnlampe, Handschuhe.

Bei beiden Setups konnte alles perfekt untergebracht werden, bei gleichbleibendem Tragegefühl und der Komfort.

Was jedoch nicht kompatibel ist: Köcher plus die Regenjacken von Dynafit – die sich (mit Reißverschluss) über die Weste tragen lässt. Daher wer Köcher und Stöcke im Einsatz hat und es regnet, muss klassisch die Regenjacke unter der Weste tragen. 

Aufteilung der Taschen / Erreichbarkeit / Handling

Die Dynafit DNA 8 Laufweste bietet insgesamt zwölf (inkl. Köcher) Taschen und Fächer, die für optimale Funktionalität und Stauraum sorgen. Schauen wir uns die Details von vorne nach hinten an.

Vorne befinden sich die klassischen Flaskhalterungen, die Platz für zwei 500ml Flasks bieten. Zusätzlich gibt es vor und über den Flaskhalterungen weitere Verstaumöglichkeiten, ideal für kleinere Gegenstände wie Gels oder Energieriegel.

An den Schultern gibt es links und rechts jeweils eine kleine Tasche mit Reißverschluss, perfekt für sichere Aufbewahrung von Schlüsseln oder anderen kleinen Utensilien.

Die Rückseite der Weste ist besonders innovativ gestaltet. Anstelle eines einzigen Hauptfachs bietet sie drei separate Fächer. Oben befindet sich eine klassische Öffnung für die Jacke. Rechts und links sind unabhängige Fächer mit Reißverschlüssen auf verschiedenen Ebenen integriert. Dies ermöglicht eine übersichtliche und getrennte Aufbewahrung von Ausrüstungsgegenständen.

Seitlich gibt es zwei Stretchtaschen, die zusätzlichen Stauraum bieten und leicht zugänglich sind.

Der Köcher, das Herzstück der Weste, besteht aus strapazierfähigem Material und ermöglicht das einfache Verstauen und Herausnehmen der Stöcke. Unten kann der Köcher enger an den Körper gezogen oder in die entgegengesetzte Richtung verstellt werden.

Vorne befinden sich zwei Befestigungsstraps, die sich individuell in der Höhe verstellen lassen. Ein kleiner Tipp: Haken Sie diese nicht einfach von oben ein, sondern von hinten, da sie sich sonst während des Laufs öffnen könnten.

Alle Taschen lassen sich gut während des Laufes erreichen. Die beiden Hinteren verlangen kleine Verrenkungen, aber durchaus machbar.

Da die DNA-Serie auf Geschwindigkeit ausgelegt ist, hat sich Dynafit auch bei den Flasks etwas einfallen lassen. Wir kennen alle die Problematik: Am Verpflegungspunkt Flasks rausnehmen, auffüllen und wieder einstecken – immer ein Rumgefummel und alles andere als einfach. In einem Wettkampf habe ich sogar versucht, mich hinzuknien und vom Helfer Wasser in die Flask – die noch in der Weste war – füllen zu lassen. Das endete in einer ungeplanten Ganzkörpererfrischung, da eine offene Flask einfach keine stabile Form hat. Ich hätte sie am Ring oben halten sollen! 😉

Dynafit hat bei der DNA 8 einen Druckknopf installiert, der es ermöglicht, das Flask-Fach im oberen Drittel zur Seite zu klappen. Theoretisch sollte das die Flasche schneller rein- und rausgleiten lassen. Doch in der Praxis funktioniert das nicht so gut. Der untere Bereich des Fachs ist eng, sodass die Flasche nicht direkt hineinrutscht. Das Gefummel bleibt bestehen, und zusätzlich fehlt der Halt oben. Am Ende ist noch der zusätzliche Schritt notwendig, den Druckknopf wieder zu schließen. Die Idee ist gut, aber nach über 20 Versuchen kann ich noch keinen echten Vorteil erkennen.

Jedoch ist die Position der Flasks super, denn man kann ganz entspannt die Flasks mit dem Mund erreichen und während dem Laufen daraus trinken.

Kommen wir zum Köcher. Er besteht aus strapazierfähigem, stabilem Material. Unten gibt es Möglichkeiten, den Köcher enger an den Körper zu ziehen oder in die entgegengesetzte Richtung zu verstellen. Die Stöcke können durch die große Öffnung gut und leicht herausgenommen und wieder verstaut werden. Doch leider fehlt die Möglichkeit, den Köcher oben festzuziehen. Das bedeutet, dass die Stöcke darin klappern. Wenn jemand einen Lifehack dafür hat, immer her damit.

Eine kleine Anekdote: Ich war auf 1.900 Meter Höhe an einem Bergbach, beugte mich nach vorne, um mein Gesicht abzukühlen, und plötzlich schwammen meine Stöcke davon! Also aufgepasst, wenn man sich nach vorne beugt. Irgendwie fehlt da eine Möglichkeit, die Stöcke auch oben an der großen Öffnung festzuzurren.

EINSATZGEBIET

Das Einsatzgebiet gibt bereits der Name DNA vor – es ist eine Wettkampfweste. Leicht und funktionial und will auf allen Trailwettkämpfen, bis sicherlich 100km eingesetzt werden. Sie ist natürlich, gerade im heißen Bergsommer, top fürs Training. Eine Windjacke, zwei Flasks und ein Riegel und los gehts.

FAZIT

Ich bin fast 100%ig begeistert. Endlcih springen viele andere Marken auf die Köcherlösung. Gepaart mit dem ultraleichten Gewicht, dem guten Fit und die tollen Materialien, macht die Weste von der ersten Minute an Spaß. Zusätzlich hat man hier die Flexibilität der vielen individuellen Einstellmöglichkeiten!

Aber sie hat noch etwas Luft nach oben: zum einen die Befestigung der Stöcke, die Flaskhalterung, als auch der stolze Preis von 180 Euro.

Daher reicht es nicht ganz für eine Spitzenbewertung, aber definitv eine absolute Kaufempfehlung.

Test: IAMRUNBOX Backpack Pro

In meinen vorherigen Artikeln (Autoverzicht & Running Commuting) habe ich das Thema bereits angeschnitten und die Motivation dazu erläutert. Zudem habe ich bereits Einblicke gewährt, welche Ausrüstung man fürs Running Commuting benötigt.
In diesem Artikel geht es nun um meine Erfahrungen mit dem IAMRUNBOX Backpack Pro.

Hinweis:
Der Rucksack wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.
Das vorgestellte Zubehör habe ich regulär im Onlineshop gekauft. Der Beitrag ist frei von mir erfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Ich habe mich auf dem “Running Commuting Markt” lange umgeschaut. Richtig populär ist diese Art zur Arbeit zu kommen in Skandinavien. Daher auch kein Wunder, dass dieser Rucksack aus Schweden kommt.

Generell gibt es wenig wirklich passende Produkte hierzu. Es gibt noch einen anderen skandinavischen Hersteller (dies folgt in einem separaten Test). Aber sonst? Klar, es gibt die großen Laufrucksäcke mit 12-15 l – aber die sind nicht speziell darauf ausgelegt. Denn, sie haben u.a. kein Laptopfach. Aber auch hier hat IAMRUNBOX passende Produkte im Portfolio – Hardcover Taschen, die sich in den Rucksack einsetzen lässt. Hiermit bieten sich viele Möglichkeiten, mit den herkömmlichen Rucksäcken. Sei es für den Laptop, oder auch Hemden sicher ins Büro zu transportieren! Eine weitere Alternative kommt aus dem eigenen Haus. Der IAMRUNBOX Backpack Pro 2.0 – eventuell stellt mir IAMRUNBOX hier auch ein Exemplar zur Verfügung, dann kann ich die beiden Backpacks gegenüber stellen und direkt vergleichen 🙂

Konzentrieren wir uns nun auf das mir aktuell vorliegende Modell.

Offiziellen Angaben von IAMRUNBOX (Quelle: iamrunbox.com):

“Unser professioneller Hartschalen-Rucksack hält deine Kleidung knitterfrei und schützt deinen Laptop während deines Laufs. Der wasserresistente Backpack Pro ist ein ausgeklügeltes und leichtes Gepäck-System, das eine Kleidertasche für 2-5 Kleidungsstücke (je nach Größe der Kleidertasche) mit einem strapazierfähigen Laufrucksack kombiniert.
Für mehr Packkapazität kannst du Schuhe, Jacken oder weiteres Zubehör mit dem abnehmbaren Schnür-System an der Außenseite des Rucksacks befestigen.

Eigenschaften:

  • Leichtgewichtig
  • Wasserfest
  • Anti-Rutsch Technologie
  • Geeignet für 13-14″ Laptops
  • Erhältlich in den Farben: schwarz & schwarz/orange

Lieferumfang:
1 Backpack Pro Laufrucksack
1 Falthilfe / Clothes folder
1 Abnehmbares String Attachment System

Gewicht / Maße / Fakten:
Breite: 260mm
Höhe: 360mm
Tiefe: 105mm
Volumen: 10 l
Material: 100% Polyester + EVA
Gewicht: ca. 945g

Aufbau des Rucksacks
Von außen:
Der Rucksack besteht aus einer Hardcover Box. Erst einmal ein ungewohntes Bild. Hebt es eindeutig von den anderen Backpacks ab, nicht wahr? 🙂
Vorne gut erkennbar das orangenen Schnür-System. Hier können Jacken oder Schuhe eingeklemmt und mitgetragen werden. Das Schnür-System kann auch abgenommen werden.
Zudem sind Reflektoren für die Sichtbarkeit, wie auch eine kleine Pfeife zur Sicherheit angebracht.
Rechts und links befinden sich die Schultertaschen. Hier finden Akkupacks, Kreditkarten, Mobiltelefon oder eine Wasserflasche Platz. Ebenfalls auf beiden Seiten befinden sich im Hüftgurt integriert, zwei große Taschen. In jede passen auch größere Mobiltelefone herein (in meinem Fall habe ich in einer Tasche das iPhone SE und in der anderen das iPhone X). Des weiteren habe ich auch immer einen Pack Taschentücher, sowie meinen Unternehmensausweis drin. Wenn ich das Frühstück verpasst habe, dann noch ein Riegel für zwischendurch.
Werfen wir noch einen Blick auf die Rückseite, diese ist natürlich komplett gepolstert. Auch wenn man – aufgrund der Konstruktion – auf den ersten Blick denkt: puh da kommt man gut ins Schwitzen! Ist gar nicht so. Zumindest nicht mehr, als bei jedem anderen gepolsterten Rucksack 🙂 Ansonsten gibt es den verstellbaren Hüftgurt, einen verstellbaren Brustgurt und natürlich die Träger, die ebenfalls verstellbar sind. Letztendlich gibt es genug Anpassungsmöglichkeiten, damit es sich zum einen gut und komfortabel für den Läufer anfühlt, aber auch der Inhalt am Ende nicht durchgerüttelt wird -> Anti-Bounce-System 🙂

Von innen:
Es gibt zwei Hauptfächer. Das eine – ganz klar für einen Laptop. Hier passt sowohl mein Apple MacBook Air 13″ locker rein, als auch mein Business Notebook HP EliteBook 840 G5 14″.
Gesichert wird das Notebook mit einem Gummiband. Hier kann locker noch ein DinA4 Block oder sonstiges Zubehör hinzugepackt werden.
Auf der anderen Seite ist ausreichend Platz für das Zubehör oder die Wechselkleidung. Da ich in der Firma, als auch daheim ein Netzteil habe, spare ich mir dies beim Pendeln.
Handtücher und Hose habe ich meistens in meinem Schrank in der Firma. Daher packe ich hier nur mein Headset, Shirt + Wechselwäsche und was zu Essen ein. Hier gibt es ein Netz, welches mit einem Reißverschluss geschlossen und somit der Inhalt vorm Herumfliegen geschützt ist. Wie es im gepackten Zustand aussieht – seht her:

Links: Notebook / Rechts: Fleecejacke, Shirt, Handtuch, Riegel, Headphones

Zubehör:
Wie oben schon angesprochen, gibt es Zubehör. Zum einen habe ich zusätzlich noch das Regencover in leuchtendem Orange, als auch eine Schuhtasche mir besorgt. Das Regencover ist notwendig, wenn die Sichtbarkeit erhöht werden soll, oder es zum Dauerregen kommt. Wobei der Rucksack von Haus aus schon wasserabweisend ist. Dies hängt dann von Eurem Einsatzgebiet ab, bzw. wie lange ihr letztendlich (bei schlechtem Wetter) draußen seid! Im Winter, bei Schneeregen und starkem Wind, hatte ich es nicht im Einsatz, war 55 min unterwegs und der Inhalt blieb vollständig trocken! Wenn es aber richtig schüttet, ist es sicherlich nicht verkehrt, um die Elektronik im Inneren des Rucksacks zu schützen 🙂 Die Schuhtasche ist ausgelegt für Schuhe bis zu EU46. Auch hier sind die Schuhe vor Witterung geschützt. Wenn es trocken ist, können Schuhe auch ohne Tasche eingeklemmt werden, ansonsten gehen auch x-beliebige Schuhtaschen (z.B. EagleCreek usw.). Vom Design her, ist die Tasche von IAMRUNBOX natürlich stimmiger 🙂

Für wen eignet sich der Rucksack:
Der natürliche Einsatz des Rucksacks ist fürs Laufen zur Arbeit. Oder als Pendlerrucksack in Großstädten mit S-/U-Bahnen. Fürs Radeln ist der Hüftgurt zu breit und für andere Aktivitäten nicht sinnhaft, da das Hauptfach nur durchs Ablegen zu erreichen sind. Daher würde ich ihn sehr bedingt fürs Wandern und Reisen vorsehen. Wobei fürs Wandern noch eher, da Riegel, Handy und Wasser vorne getragen werden können. Aber da gibt es leichtere, dynamischere Rucksäcke 🙂
Es gibt eben keine eierlegende Wollmilchsau 🙂 Ich selber habe drei verschiedene Trailrunningrucksäcke mit verschiedenen Volumen, dazu einen Wanderrucksack, einen Triathlon Rucksack und letztendlich zwei Pendlerrucksäcke zur Arbeit. Ja, die Anzahl ist ein wenig übertrieben. Ich probierte mich eben durch viele Produkte durch. Jedoch kann ich so guten Gewissens sagen, dass jeder Rucksack sein Einsatzgebiet bei mir hat und somit seine Daseinsberichtigung. Jedoch könnte ich die Duplikate pro Einsatzgebiet aussortieren 🙂

Live Test:
Ich bin nun bereits mehrmals zur Arbeit gelaufen. One Way = 11km. Es geht hoch und runter, über Straßen, Brücken, Parks und Felder und kann sagen, der Rucksack hat mich nicht im Stich gelassen. Weder im Winter, noch jetzt im Frühjahr, als es auf einmal 17 Grad Celsius waren. Klar, beim Laufen (bzw. eher danach) schwitze ich immer und wenn ich eine Jacke oder eben einen Rucksack am Rücken habe, schwitze ich ein wenig. Luftzirkulation hin oder her. Auch Wind, Schneeregen und Regen hielt er gut Stand und der Inhalt blieb trocken. Wenn der Rucksack gut eingestellt ist, wackelt auch nichts und selbst wenn hinten 5-6kg Gepäck dabei sind, wird es beim Tragen nicht unangenehm. Der Platz: wenn Vorbereitungen getroffen sind und einige Dinge im Büro gelagert sind (Handtuch, Duschgel, Hose) – ist der Platz völlig ausreichend. Wenn ich jedoch ein Netzteil, ein komplettes Wechseloutfit, inkl. Duschsachen mitnehmen müsste – tja, da reicht der Platz nicht aus.
Tipp: Daher, wenn ihr im Büro einen Schrank / Sideboard habt, lagert Euch dort ein paar Sachen ein und nehmt dann das Nötigste mit.

Fazit:
Ich muss ehrlich zugeben. Im ersten Moment hab ich mir gedacht, gewagtes Design. Erinnert mich an meinen ersten Scout – Schulranzen aus der Grundschulzeit. Doch, in erster Linie geht es mir um die Funktionen im täglichen Einsatz! Design sollte natürlich immer cool sein, aber was bringt mir der coolste Backpack, wenn danach alles weh tut und der Laptop im Eimer ist 😀 Und genau dies ist hier nicht der Fall. Der Laptop liegt auf seiner Seite sicher und auf der anderen Seite (die Seite nach außen hin) auch. Und er bleibt auch tatsächlich trocken. Weder der Schweiß kommt von hinten durch, noch der Regen / Schnee von außen.

Ich kann den Rucksack Backpack Pro uneingeschränkt für aktive Pendler empfehlen! Wer schon immer damit geliebäugelt hat, zur Arbeit laufend zu pendeln, wird mit diesem Rucksack glücklich!

Quelle:
Fotos (c) by tigo-running.de / Timo Golowko