#Trails2Tegernsee – Nachbericht – Teil 2

Was war das denn für ein Tag und das Wetter war wie bestellt! Doch fangen wir von vorne an!

4:00 Uhr – Wecker klingelt. Mit Marmeladentoast, Kaffee und etwas Wasser füllten wir uns die Mägen, zogen uns an, machten uns fertig und bereiteten die Flasks und Gels vor. Alle Geräte waren aufgeladen und los ging es.

5:15 Uhr – bereits 15 min hinter der geplanten Zeit 🙂 Und los. Von der Haustür in Kiefersfelden. Es war bereits um die Uhrzeit wärmer als gedacht. Das kann heute ja was werden 😉 Da es noch zu dunkel war und wir unsere schweren Beine erst mal lockern wollten, sind wir anstatt über den Hechtsee durch den Kohlstattpark gelaufen. Flach durch den Ort. Alles stil, fast kein Mensch auf der Straße und die Bäckereien bereiten ihren Tag vor.

Wir sparten uns ein paar Höhenmeter, jedoch ging auch die Sicherheit vor, dadurch dass wir uns die Treppe und Wurzeln im Dunkeln erspart haben. Dafür liefen wir auch knapp einen Kilometer mehr. Aus Kiefersfelden raus, ging es Richtung Gießbachklamm, an der Schopper Alm vorbei, Richtung Brünnstein. Und umso höher wir kamen umso mehr ging die Sonne auf und strahlte uns an. Herrlich. Blauer Himmel, keine Wolke am Himmel, aber viele Spinnennetzen zwischen den Beinen und Bremsen die an uns saugten und knabberten.

Das erstaunliche war ja: mein Bruder ist noch nie einen alpinen Traillauf gelaufen (max. einen Waldlauf mit flowigen Trails im Spessart) und hatte noch nie Trailschuhe an. Hier stellte Dynafit die Ultra 100 zur Verfügung. Und zudem hat er 2023 noch nicht in seinen sportlichen Rhythmus gefunden. Versteht mich nicht falsch, mein Bruder ist ein Topläufer und 2maliger Ironman. Aber Höhenmeter und die Belastung von Run&Hike beanspruchen dann die Muskeln doch etwas anders. Riesen Respekt an Kai!

Ab Kilometer 14 kam ich auf den Part der Strecke, wo ich mich vorher selbst noch nicht befand. Ich liebe einfach Trails und unbekannte Strecken. Hier oben war es bereits ordentlich warm. Aber die Aussicht war einfach ein Traum. Hier haben wir kurz innegehalten, bevor es weiterging.

Naturbelassene Wanderwege sind sehr speziell (Lektion des Tages 😉, hier haben wir uns 2x kurz verlaufen, aber fanden wieder auf unseren Weg). Leider – durch die Regenfälle der letzten 1,5 Wochen – war oben tiefer Matsch und alles sehr feucht, dass wir nur sehr sehr langsam vorankamen und zu viel Zeit verloren. Es machte durchaus Spaß – meinen Bruder zu sehen, wenn er in den Schlamm trat, dann mir das gleiche passierte und wir hin und her rutschten. Spaß hatten wir hier definitiv und viele gute Gespräche. Wozu wir oft auch nicht mehr die Zeit im Alltag finden.

Wir liefen zwischen dem kleinen und großen Traithen durch, trafen viele Kühe und Wildpferde. Ein Wildpferd fand uns nicht so sympathisch und schnaubte uns an 😉 Inzwischen kam auch die Phase, wo wir uns immer und immer wieder dachten, irgendwann muss es doch auch mal bergab gehen. Doch es zog sich noch ein wenig.

Leider – als wir dann endlich am Downhill Richtung Bayrischzell ankamen, war der erste Part nicht laufbar. Nasse Steine im schattigen Wald, alles feucht und flutschig.

Wir blieben vernünftig. Nur die letzten 3-4 km konnte man auf befestigten Wegen es laufen lassen. Am Parkplatz in Bayrischzell (Am Stocker) angekommen, sortierten wir uns kurz. Wir waren noch fit. Brauchten nur langsam Wasser zum Trinken. Es war inzwischen richtig heiß und der Anstieg zur Rotwand wartete auf uns. Nach den ersten paar Meter entschieden wir uns um. Wir lagen hier bereits über 90min hinter unserem Zeitplan und würden die Leute am Tegernsee und am Treffpunkt Spitzingseesattel nur warten lassen. Also entschieden wir uns außenherum zu laufen. Anstatt 14km mit über 900 HM, waren es 17km und eindeutig weniger Höhenmeter. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir 22km in den Beinen mit über 1.500 HM. Also weiter ging es. Am Bachlauf kühlten wir uns herunter und da unser Kumpel Marco beim nächsten Punkt einsteigen wollte und Kai langsam doch an seine Grenzen kam, sollte Marco uns entgegenkommen.

In Geitau kehrten wir nach 32km in einen Biergarten ein. Ich gönnte mir eine kleine Apfelschorle und füllte mein Wasser auf. Marco kam und ich lief alleine weiter. 3,5km an der Bundesstraße entlang Richtung Aurach. Doch die Hitze war brutal und ich entschied mich, mich von Marco und Kai einsammeln zu lassen. Knapp 4km an einer Bundesstraße bergauf wäre jetzt nicht so mein Favorit gewesen 😉 Treffpunkt Spitzingsattel übernahm Kai das Auto und Marco begleitete mich nun bis zum Ziel. Auch für ihn war es der erste richtige Trailrun und auf uns warteten “nur noch” 14km … dachten wir 😀

Wir liefen hoch zur Oberen Firstalm – und klar merkte ich die Beine, war aber noch erstaunlich fit. Dort trafen wir Max und Babette, die bereits seit den Morgenstunden mit den Bikes unterwegs waren und auf uns warteten. Wir quatschten kurz, liesen uns motivieren und sollten uns dann am Ziel gemeinsam wieder treffen. Danke für Euren Support (und die angebotenen Nüsse)! Hat mir echt geholfen!

Ein Filmteam drehte gerade eine neue Serie hier oben und wir liefen eigentlich nur noch bergab Richtung Tegernsee. Doch die Schilder verwirrten uns, das Navi auf meiner Uhr auch, also drehten wir wieder um und liefen Richtung Brecherspitz. 300 positive Höhenmeter und über 2km on top. Oben bemerkten wir den Quatsch, denn wir liefen ja vollständig in die falsche Richtung. Ich glaube, das kostete uns locker über 30-40min. Gut, jetzt kommen wir nicht mehr pünktlich 🙂

Wir liefen zurück, auf die laufbaren Wege, und ließen uns Richtung Rottach-Egern treiben. Doch das stetige Downhill, kombiniert mit der Sonne liesen meine Kräfte schwinden. Knapp einen Marathon hatte ich nun in den Beinen und noch 10-11 km warteten auf uns. Ich bin so heilfroh, dass Marco an meiner Seite war. Denn ich wurde immer ruhiger und musste ab und an einfach stehen bleiben. Marco hatte viel Geduld und motivierte mich. Er feuerte mich an, wurde auch mal lauter und trieb mich runter.

Mein Handy platzte vor Nachrichten und ich wollte endlich bei meiner Familie sein und alle Leute sehen, die dort ihren Samstag verbrachten, um für dieses Event da zu sein, mich und vor allem die Aktion der DMSG Landesverband Bayern e.V. zu unterstützen. Denn dies war letztendlich das Hauptziel dieser Aktion. Sorry, dass ihr alle solange warten musstet und danke für Euer Geduld!

Das Beste bisher war, mein linker Fuß machte das alles mit. Keine Probleme. Die größte Sorge der letzten zwei Wochen war nahezu unbegründet.

Wir liefen und liefen. Mal ging das Tempo höher, mal musste ich wieder langsamer werden oder stehen bleiben. Ich merkte, dass ich die letzten 2h keine Gels mehr zu mir genommen habe, aber es ging einfach nicht. Der Treibstoff im Körper ging aus.

Irgendwann kamen wir in Rottach-Egern aus dem Wald heraus und es wurde einfach nur brutal heiß.

Aber ich musste immer wieder stehenbleiben. Mein Körper streikte, mir wurde manchmal schwarz vor Augen. Ich konnte nicht mehr. Dank Marco ging es immer weiter. Er pushte mich, feuerte mich an und trieb mich ins Ziel.

2,5km vor dem Ziel bog ich in eine Tankstelle ab und gönnte mir eine eiskalte Sprite – und es erweckte meine Lebensgeister wieder. Was Zucker bewirken kann 😉

Einen Kilometer vorm Ende kam mein Bruder mit dem Tretroller entgegen. Er bot ihn mir auch an, aber ich wollte zu Fuß ins Ziel 😉 Wieso es hier noch mal leicht nach oben ging, ist mir ein Rätsel, aber jeder Zentimeter anstieg, war einfach die Hölle für mich.

Ich sah das Schloß, ich sah das Braustüberl und lies es laufen.

Die angepasste Route

Und nach 52km (durch die flache Passage wurden es 2km mehr) und knapp über 1.900 Höhenmeter (1000 Höhenmeter weniger) – kam ich am Schloßplatz am Tegernsee an und wurde mit Applaus erwartet! Welch ein emotionaler Moment.

Und meine Cousine Nadine Dümig hatte nun ihren großen Auftritt, ihren persönlicher Marathon! Sie kam aus ihrem Rollstuhl heraus, suchte den Halt an den Schultern meines Bruder Kai und mir und ist über sich hinausgewachsen! Über 100m ist sie gelaufen gelaufen – ihr müsst Bedenken sie schaffte vorher maximal 30m! Wahnsinn. Mir kamen die Tränen. So ein toller emotionaler Moment.

Sie trainierte so hart mit ihrem Physio Therapiebox Praxis für Physiotherapie Lucas Grieb und hat es echt gerockt! Wahnsinn! Hammer Leistung. Ich bin so stolz auf meine Cousine!

Am Ende wurden viele Fotos geschossen und wir gingen noch in die St. Quirin Kapelle und schloßen das Event mit einem gemeinsamen stilen Gebet ab!

Danach ging es ins Braustüberl und feierten den Tag und das Beisammensein! Was ein toller Tag, was für tolle Menschen! So viele Menschen mit dem Herzen am richtigen Fleck! Danke Danke Danke!

Und wie bereits erwähnt, jeder ist über sich an diesem Tag hinausgewachsen:

– Nadine – ihr Ziel 100m zu laufen, locker übertroffen! Wahnsinn!

– Marco – erster Traillauf – aus dem Stand 17km mit 500 Höhenmeter gelaufen und mich durchgehend jammern gehört 😃

– Kai – erster Traillauf mit 32km und 1.500 Höhenmeter und es einfach durchgezogen und gerockt!

– Timo – 52km mit knapp über 1.900 Höhenmeter

Ein Dankeschön an Dynafit, DMSG Landesverband Bayern e.V., sowie die Ortsverbände Rosenheim und Tegernseetal / Miesbach, Bräustüberl Tegernsee und alle Menschen die hier unterstützt haben und hoffentlich noch unterstützen 🙂

Danke auch an die Presse – hier zum Artikel:

https://alpenrand-magazin.de/spendenlauf-fuer-multiple-sklerose-und-parkinson-betroffene/

Bitte unterstützt diesen tollen wahnsinnig wichtigen Verein der DMSG – das sind so tolle Menschen, die mit Herzblut Menschen helfen und unterstützen oder selbst betroffen sind:

SPENDENKONTO:

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) – Landesverband Bayern e. V.

HypoVereinsbank München

IBAN DE92 7002 0270 5803 7510 82

BIC HYVEDEMMXXX

Betreff: „Spendenlauf Timo Golowko“

Und für 2024 habe ich mit der DMSG ausgemacht, wird es ein Folgeprojekt geben .. lasst euch überraschen 😉

#trails2tegernsee #trailhero #dynafit #speedup #tegernsee #tigorunning #trailrunning #trailrunningkiefersfelden #kiefersfelden #hohertraithen #großertraithen #bayrischzel l#dmsg #msfighter #laufenbewegt

#Trails2Tegernsee – Nachbericht – Teil 1

Die Vorbereitungsphase – war am Ende doch herausfordernder als erwartet. Ich dachte, der schwierigste Part wird sein, einen Termin mit meiner Cousine (Anreise aus Aschaffenburg / Unterfranken) und meinem Bruder (Anreise aus Neuburg a.d. Donau) zu finden. Doch dies ging erstaunlich schnell. Danach – leider war ich zu kurzfristig dran – wendete ich mich an den Landesverband der DMSG, die sofort antworteten und ihre Unterstützung zusagten. Kurz danach meldete sich die erste Person, die ebenfalls MS hat und gerne die letzten Meter mit dabei sein möchte. Und so kamen Tag für Tag immer mehr Nachrichten und Eindrücke. Bis sich letztendlich Anton, vom Ortsverband MS-Gruppe Tegernseer Tal bei mir meldete und ebenfalls eine Zusage gab, dass er dabei ist. Kurz darauf telefonierten wir und er kümmerte sich vollständig um die Presse und die Organisation mit seinem Verband und einem Stand vor Ort. Wahnsinn.

Parallel habe ich den Zieleinlauf von Dynafit erhalten, sowie die Trailausrüstung für meinen Bruder und zusätzlich ein paar kleine Geschenke für Kai und Nadine. Besten Dank auch hierfür.

Die Zeit ging so schnell herum. Mit Werbung für den Lauf machen, Nachrichten beantworten, den Körper noch einmal im Training belasten und testen … denn das war meine größte Sorge. Ich bin am 31.07.2023 den Großglockner Ultratrail (37km) gelaufen und habe mir dort meinen Fuß angeknackst. Beim Röntgen und Ultraschall kam nichts heraus, jedoch zwickte es im Fuß. 1,5 Wochen machte ich gar keinen Sport und schonte den Fuß und rieb ihn regelmäßig mit Schmerzgel ein und hoffte einfach, dass es am 12.08.2023 schon irgendwie gehen würde. Bereits die Woche vor Kaprun, hatte ich mit den Bronchien zu kämpfen und war verschleimt und musste regelmäßig Husten. Dachte nach Kaprun ging es weg, doch es hielt sich hartnäckig. Daher körperliche Top Voraussetzungen sind anders 😉

Dienstag, 08.08.2023 – erster Lauftest. 50min Belastung flach. Der Fuß fühlt sich noch nicht rund an, aber ich kann Laufen! Mal sehen wie es sich morgen anfühlt.

Mittwoch, 09.08.2023 – ich war mit meiner Frau Julia an Kranzhorn wandern, als uns die Kinderkrippe anrief. Unsere Tochter hat Fieber bekommen und musste aus der Krippe daheim bleiben und sich auskurieren. Auch hier war die Sorge, dass ich mich wieder mit irgendwas anstecke. Durchgehend habe ich auch den Draht zwischen Nadine und Kai glühen lassen, ob es wirklich bis dahin passen wird.

Abends ein etwas längerer Test von 90 min – Fuß hält immer noch, jedoch fühlen sich die Beine wie Gummi an und waren total schwer.

Donnerstag, 10.08.2023 – viel Zeit mit meiner Tochter verbracht und Abends die letzte Testrunde gelaufen. Nach 30 min abgebrochen, ich kam keinen Meter voran. Der ganze Körper war träge und die Beine schwer.

lastrunningtest

Freitag, der 11.08.2023 – mit allen telefoniert, alles vorbereitet und die Temperaturen klettern. Um organisatorisch alles hinzubekommen, ist das Auto beladen und mein Bruder reiste heute bereits an. Ich holte ihn am Tegernsee ab und zurück in Kiefersfelden packten wir die Rucksäcke und gönnten uns eine Portion Spaghetti. Jetzt nur noch bißchen schlafen und los gehts.

Tegernsee

Samstag, der 12.08.2023 -> zu Teil 2

Test: Salomon Thundercross

Als ich mit dem Trailrunning angefangen habe, bin ich zwangsläufig beim Speedcross 3 von Salomon gelandet. Trails verbindet man direkt mit Salomon und eben deren Klassiker, den Speedcross. Doch ich fühlte mich absolut nicht wohl darin und schickte sie zurück. Ein Jahr später versuchte ich es mit dem Speedcross 4 – doch auch diese Schuhe gingen direkt Retour. Seit ich nun Trailläufer bin, habe ich bisher nie einen einzigen Salomon Schuh auf den Trails getragen. Die Passform des Speedcrosses haben mich von weiteren Salomon Käufen abgehalten. Es hat sich einfach ein gewisses Vorurteil gebildet. Weshalb? Sehr gute Frage, die ich heute nicht mehr beantworten kann.

Dieses Jahr testete meine Frau Julia bereits die Salomon Sense Ride 5. Aber Julia trägt auch sonst bereits öfters diverse Salomon Schuhe, daher kam sie auch mit diesen sehr gut klar. Vor Kurzem haben mich nun die Salomon Thundercross erreicht. Und auf den ersten Blick kamen direkt die Erinnerungen an den Speedcross hoch. Doch nur durch das äußere Erscheinungsbild. Wie und ob ich mit den Thundercross klar kam, lest ihr in folgendem Testbericht.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Die Schuhe haben eine geringe Sprengung von 4mm, dafür ein ordentliches Profil mit Stollentiefe von 5mm. Diese Schuhe haben was vor 😉 Kombiniert mit einem angenehmen Gewicht von 290g in der Standardgröße und 312g in Größe EU46, sind sie sicherlich nicht die leichtesten Schuhe, aber das spürt man nicht wirklich auf den Trails.

Wie bei Salomon gewohnt, ist das berühmte Quicklace System zur Schnürung vorhanden. Nach kurzer Eingewöhnungsphase, kommt man damit richtig gut klar. Geht schnell, Schnürsenkel in den Taschen reinstecken und los gehts. Nichts stört mehr auf den Trails und keine Gefahr damit hängen zu bleiben. Perfekt.

Gut gedämpfte Außensohle mit dem Salomon Energy Foam und ein robustes Obermaterial.

Die Salomon Sensifit Passform passt sich angenehm den Fuß an und hat eine normale Weite.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Der Thundercross ist auf Komfort ausgelegt. Das Material ist dicker und weicher und man sieht es dem Schuh auch an – hier ist “einiges dran”. Die hohe Außensohle ist richtig gut gedämpft, schützt auf den Trails, aber kann auch performen. Man sollte sich nicht von der Sohle blenden lassen. Die aggressive Stollen packen auf den Trails, gerade in tiefen matschigen Böden richtig zu, aber auch auf nassen Steinen ist man sicher unterwegs. Diese Schuhe wollen weniger in den Wald, sie wollen auf herausfordernden Trails – alpin, unwegsames Gelände bei nicht perfektem Wetter.

Die Füße sind in dem robusten Obermaterial gut geschützt und an den wichtigen Stellen (Zehenbox) verstärkt.

Ich war nun mehrmals mit den Schuhen unterwegs. Bei Temperaturen über 25 Grad kann es in den Schuhen etwas warm werden. Doch oberhalb von 1.500 Metern, wenn es etwas frischer wird, oder wenn man lange unterwegs ist kann dies wieder zum Vorteil werden. Aber generell sehe ich dadurch die Schuhe eher für die Herbst- / Wintersaison. Daher baute ich auch Läufe bei Starkregen ein und die Kontrolle und der Grip konnten überzeugen.

Dazu rollen die Schuhe erstaunlich gut. Sie sind bequem, nicht zu eng und der Fuß sitzt gut.

EINSATZGEBIET

Die Thundercross, mit ihrem tieferen Profil und dem dickeren Außenmaterial sind eindeutig für den feuchten Herbst gemacht. Im Sommer kann es in den Schuhen schon sehr warm werden und die Außensohle will auf matschigen tiefen Untergründen gelaufen werden. Und hier wird der Herbst aber auch der Winter prädestiniert dafür sein.

Von den Distanzen wird der Schuh eine breite Palette bieten können. Er ist kein Racer, aber ist durchaus für das Training, bzw. für mittellange, wenn nicht sogar richtig lange Läufe super geeignet.

FAZIT

Salomon sind sehr erfahren auf den Trails und haben für jedes Einsatzgebiet inzwischen einen passenden Schuh. Nun ein vollständig neues Modell. Am Thundercross ist einiges dran, aber auch einiges geboten. Er schützt die Füße und bietet vor allem viel Komfort. Dazu die aggressiven Stollen – der speziell auf tiefe Böden und Felsen ausgelegt ist. Auf den Schuh ist auf all diesen Unetgründen Verlass. Mein erster Salomon Schuh und ich trage ihn gern. Er schmiegt sich gut um den Fuß, die Quicklace Schnürung funktioniert gut und das Laufen macht Spaß. Ein Schuh, auf dem man sich vorallem im Herbst drauf freuen kann. Viel Regen, viel Matsch, nasses Laub, Wurzeln und Steine – hier wird er definitiv seine Stärken ausspielen und letztendlich Dich wieder sicher nach Hause führen.

Auch wenn er nicht mein täglicher Trainingsschuh wird, werde ich diese doch desöfteren in der dunklen Jahreszeit tragen.

GGUT – Gletscherwelt Trail K37

Gestern Nachmittag (27.07.2023) bin ich nach Kaprun gefahren. Nach kurzem Einchecken ins Hotel, ging es direkt zum Event – die Startnummer abholen und bei Dynafit Hallo sagen. Es haben sich einige Trailhereos angekündigt und ich habe viele noch nicht persönlich kennenlernen dürfen.

Danach ging es noch ne Kleinigkeit essen und ins Zimmer zurück. Dort bereitete ich alles für den nächsten Tag vor und sah zu, früh schlafen zu gehen. Dass mich ein kleiner Moskito die Nacht etwas quälen wollte, stand nicht im Drehbuch 🙂

Ich hatte die ganze Woche mit einer leichten Erkältung zu kämpfen und wusste nicht, ob ich überhaupt starten sollte. Das wollte ich mir für den nächsten Morgen aufheben.

Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr und ich duschte mich kurz ab, zog mich an, aß zwei Milchbrötchen und bereite alles vor. Von Gels, über die Füllung meiner Flasks – über einiges an Wasser, was ich zu mir nahm. Leider hatte ich keinen Kaffee … gut, ein Tag wird es auch mal ohne gehen. Nicht wahr?

Ich fuhr auf den Maiskogelparkplatz, wo bereits die Shuttle Busse warteten. Es war sehr frisch, aber der Wettergott scheint es gut mit uns zu meinen. Die Fahrt zum Enzingerboden zog sich etwas, mir war kalt (doch die Erkältung?), aber ich war entspannt. Gegen 7:15 Uhr waren wir auf über 1.000 Meter Höher an der Talstation Enzingerboden. Hier war bereits viel los, die Stimmung bei vielen gut und was mir bisher noch nie in all den Jahren passiert ist – ich musste mich an der WC Schlange anstellen. Kurz vor 8 war ich endlich dran und konnte beruhigt zur Startaufstellung. Dies ist mir definitiv noch nie passiert 🙂

Es waren richtige Hochkaräter am Start und viele Dynafit Athlet*innen. Ich habe es im Gefühl, dass es heute vielleicht gar nicht so schlecht wird.

08:00 Uhr Startschuss – es geht direkt die ersten Anstiege hoch. Direkt am Grünsee vorbei zur Rudolshütte. Bereits hier hatten wir die ersten knapp 700 Höhenmeter in den Beinen. Weiter zum Weißsee. Wetter war top, Temperatur nahezu perfekt. Und bis auf ein paar Huster alles in Ordnung. Ich achtete strikt auf den Pulsbereich bis 145 – war die Vorgabe meines Coaches und es passte.

Die Strecke hatte es oben in sich. Sehr technisch. Kletterpassagen, viel Steine und Geröll, Flussüberquerungen, Anstiege, Singletrails, sehr nass und matschig und die ständige Gefahr auszurutschen. Die Dynafit Ultra 50 machten ihren Dienst wieder mal sehr gut, während einige Mitstreiterer*innen immer mal wieder wegrutschten. Ich fühlte mich immer noch gut, merkte aber, sobald es laufbarer wird, dass meine verschleimte Lunge noch etwas brauchte.

Ich machte daher langsamer und übertrieb es nicht. Ich versuchte einen guten Rhythmus zu finden, aber gab nicht alles. Das war es mir heute nicht wert. Aber ein vernünftiger Lauf kann es ja trotzdem noch werden und die Landschaft war atemberaubend. Und das ein oder andere Murmeltier pfeifte umher 😉

Und immer wieder gab es noch mal kräfte technische Anstiege. Auch wenn es “nur” 1.600 Höhenmeter waren, fühlten sie sich definitiv nach viel mehr an. Auch ein langes Schneefeld durchkreuzten wir und ich versuchte, als nicht Skifahrer, da durchzurutschen. Doch einmal haute es mich richtig hin 😉 Aber alles halb so wild. Es führte an vielen Bächen vorbei, über nasse Steine, wieder matschigen tiefen Boden und selten richtig laufbar. Aber wir sind ja hier in den hochalpinen Trails, da ist dies durchaus in Ordnung 😉

Und dann, als es Richtung Mooserboden und zur nächsten VP ging, passierte es bei Kilometer 18 – wieder Singletrails, sehr schmal und ab und an versteckte sich unter dem Grün ein großer Stein. Ich war schon sehr vorsichtig, doch einmal nicht aufgepasst, bzw. konnte ihn nicht sehen und es krachte. Es krachte im Fuß. Mein linker Fuß, wo ich vor über einem Jahr mir das Außenband des linken Sprunggelenks riss. Das Geräusch war anders, doch zog es links in den Knöchel rein, eben genau an dieser Stelle. Ich blieb sofort stehen, lies einige Läufer*innen passieren und dachte nur F*ck! Es tat höllisch weh und ich war mitten in den Bergen. Zum Glück nicht mehr weit zur VP, aber das werden zwei extrem lange Kilometer. Ich ging nur noch und überlegte was ich machte. Auf dem Staudamm erst einmal paar Fotos. Dort waren so viele Leute die einen pushten, also versuche ich wieder anzulaufen. An der VP aß ich erstmal Melone, Banane, trank was und nahm eine Ibu. Ich grübelte, ob ich mit dem Bus ins Tal fahren sollte. Dachte mir aber, ich probiere es. Ich gehe ins Tal und wenns ewig dauert. Ich lauf die Schmerzen raus. Wenn ich sowieso nun ein paar Wochen ausfalle, dann will ich wenigstens diesen Lauf noch mitnehmen.

Ab jetzt geht es nur noch bergab. Ich lies einige an mir vorbei und versuchte vorsichtiger zu Laufen. Eben zu laufen ging gut, kleine Anstiege schmerzten und Abstiege konnte ich kontrollieren. Natürlich nicht Vollgas. Es sind nur noch 19km. Ich stellte meine Uhr so ein, dass die Kilometer rückwärts zählten. Ich musste wissen, woran ich bin und was mich noch erwartete.

Ich war noch nie so froh, als wir über die Bergstraße, also über Asphalt liefen. Ich konnte es rollen lassen und Zeit gut machen und somit auch einige Plätze. Ich spürte, dass ich das packe. Ich packe das bis ins Ziel! Ich habe alles unter Kontrolle.

Zwischen dem Asphalt bogen wir immer wieder auf Singletrails aus, über einen Klettersteig durch den Wasserfall – hier kühlte ich das Bein und den Fuß. Danach ging es durch dunkle Tunnels, in denen wir ganz nah an der Wand liefen. Links von uns ein Bauzaun, rechts die Wand und gefühlt nur 50cm breit. Ständig blieb man hängen. Dann ging es wieder runter. Matsch, Bäche, Pfützen … ich kühlte die Füße so oft es ging. Nasse Socken und Schuhe waren mir so etwas von egal. Ich muss nur noch nach Kaprun ins Tal. Noch 14 km – dann 11 km – immer wieder begegneten uns Wanderer, die uns anfeuerten. Und ich konnte nicht einfach, nicht laufen. Immer wenn ich blöd aufkam, zog es mir durchs ganze Bein. Aber das ist temporär. Ich will in dieses Ziel einlaufen. ICH WILL DAS UNBEDINGT!

Immer wenn es laufbar war, lies ich es laufen. Ich kam richtig ins Rollen und holte Platz für Platz wieder auf. Ich wurde wieder selbstbewusster und lief. Nur noch einen 10er – was soll schon passieren? Richtung Tal wurde es richtig warm. Ich vergass auch in der letzten Stunde noch ein Gel zu nehmen, aber fühlte mich körperlich super. Ich lief. Und steigerte das Tempo. Als es flach wurde, lief ich ein gleichmäßiges Tempo und feuerte meine Mitläufer*innen an, die ich überholte. Wir sind so kurz davor. Auf gehts! Das Bier wartet auf uns! Go Go Go! Ich lief und lief und lief. Natürlich konnte ich keinen Vollsprint hinlegen, aber ein gutes Tempo. Irgendwann ging es nach Kaprun rein. Ich las das Schild noch 1km to go. Und das war der längste Kilometer seit langem. Ich lief und lief und wusste, ich pack es und da war die Ziellinie. Ich hörte meinen Namen (auch wenn er mal wieder falsch ausgesprochen wurde) und durchquerte bei 5:40h die Ziellinie. Ich war mega happy. Dachte 2h vorher, dass ich heute mit einem DNF mich in die Liste eintragte, doch ich finishte. Mein Coach Lars schickte mich mit 5:30h ins Rennen und da war ich doch gut dabei.

Natürlich wäre die Erkältung und das mit dem Fuß nicht, hätte ich an vielen Stellen richtig Gas geben können. Doch ein Trail ist kein Wunschkonzert. Jeder Lauf ist einzigartig und besonders und schreibt seine eigene Geschichte. So auch der Großglockner Ultra für mich. Es war ein sehr besonderes emotionales Erlebnis. Eine Herausforderung.

Und ich war auch nicht platt. Auch einen Tag danach, keinen Muskelkater. Was bedeutet, ich habe nicht alles gegeben 😉 Aber Gesundheit ist alles. Und das Risiko angeschlagen an den Start zu gehen und mit Verletzung zu finishen war schon enorm. Man sollte sein Glück auch nicht unnötig auf die Probe stellen.

Ich hoffe, nächstes Jahr dann topfit an den Start gehen zu dürfen! 😉 Am Montag geht es erstmal zum Doc und den Fuß röntgen lassen …

Danke an Kaprun, danke an die Veranstalter vom GGUT, danke an Hammer Nutrition und ein großes Dankeschön an Dynafit! Es ist einfach toll, einen Teil dieser Community zu sein!

Und hier kann man gut sehen, wie viel Plätze ich noch vom Mooserboden bis Kaprun gut machen konnte! Nur 6 in meiner AK waren am Ende schneller als ich! Darauf lässt sich aufbauen, so dass ich das nächste Mal ganz woanders in meiner AK stehe! #speedup

UPDATE: Ich bin mit einem schweren Infekt meiner Bronchien gelaufen. Aktuell hat es meine Frau erwischt und ich huste immer noch wie wild herum. Also macht langsam und hört auf Euren Körper!

Zudem war ich beim Röntgen – nix gebrochen. Update zu meinen Bändern im linken Sprunggelenk folgt.

Ausrüstung:

Schuhe: Dynafit Ultra 50

Shorts: Dynafit Ultra 2in1 Shorts

Shirt: Dynafit Ultra S-Tech Shirt

Laufweste: Dynafit Ultra 12

Sonnenbrille: Dynafit Ultra Sonnenbrille

Uhr: Garmin Fenix 6X Pro + HRM Pro Brustgurt

Laufstöcke: LEKI Ultratrail FX.ONE Superbste

Dynafit Trailhero 2023/24

Ich habe natürlich erhofft, wenn ich mit meiner Familie in die Berge ziehe, dass Trailrunning – für uns – auf einem anderen neuen Niveau stattfindet. Ist es auch. Atemberaubende Belohnungen zu jeder Jahreszeit wenn man oben, auf dem Gipfel angekommen ist.  

Aber hätte ich vor einem Jahr gewusst, dass ich  

  • als Blogger so viele tolle Trailrunning / Running Produkte testen darf! 
  • So viele tolle Persönlichkeiten aus dem Sport und dem Umfeld kennenlernen darf und durfte (Stichwort: Trail-Magazin Awards) 
  • Ins Team der Fanta5 2023 gewählt wurde!
  • Ambassador von Hammer Nutrition wurde!
  • Trailhero von Dynafit wurde!

Und das alles, nachdem 2022 sportlich (und gesundheitlich) eine reine Achterbahnfahrt war! 

Ich bin für jeden einzelnen Tag dankbar, in dem ich die Sportart ausführen darf & gesund bin! 

Seit 2018 bewarb ich mich bei Dynafit. Damals war noch ein Bewerbungsvideo notwendig und ich war grad mit meiner Frau Julia auf Madeira. Und sie musste viele viele Versionen drehen. Die Jahre darauf gab es nur noch schriftliche Motivationsschreiben und immer wieder kam letztendlich die Absage. 

Doch ich war irgendwie schon immer mit dem Schneeleoparden verbunden. Sogar meine kleine Tochter weiß sofort, wenn sie das Logo irgendwo sieht:  „Papa, du trägst das auch immer, oder?“. 

Und Fakt ist auch: auf die Ausrüstung war und ist immer Verlass. Und das ist auch das Wichtigste in den Bergen – man muss auf seine Ausrüstung vertrauen können. Sie gehen mit einem durch jegliche Witterungsbedingungen und manchmal an steilen schmalen Wegen entlang.

Als wir im Mai 2022 nach Kiefersfelden in die Berge gezogen sind, haben wir im Dorfblättchen von Kiefersfelden gelesen, dass Dynafit ihre Zentrale in Kiefersfelden baut. Direkt vor unserer Haustür. Was ein verrückter Zufall. Ich fiel zu dem Zeitpunkt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk aus, doch das motivierte. Immer und immer wieder an der Baustelle vorbeizulaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen 🙂 

Und so bewarb ich mich im Frühjahr 2023 zum fünften Mal als Trailhero. 

Wir waren im Mai in Südtirol und ich wollte gerade zu einer Laufeinheit aufbrechen, als ich einen letzten Blick aufs Handy warf und ich eine Mail bekam “Herzlichen Dank für deine Bewerbung…” und die Mail klang wie jedes Jahr. Ich steckte das Handy weg, doch holte es direkt wieder raus und las die Mail zu Ende. Und auf einmal wandelte sich der Text in “wir freuen uns dir mitzuteilen, du bist dabei!!!” – was ist denn da los? Bin ich ausversehen da hineingerutscht? Ich klickte die Excel Liste aus der Mail an und auch da stand mein Name. Ich grinste breite und absolvierte erst einmal meine Bergintervalleinheit. Danach musste ich dies sofort meiner Frau erzählen. Ich war so happy, aber natürlich auch aufgeregt, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, auf was ich mich eingelassen habe.  

Ein weiterer lustiger Zufall: das KickOff Meeting mit allen Trailheroes fand an meinem Geburtstag statt.  

Doch was bedeutet es, ein Trailhero für Dynafit zu sein?  

Zum einen ist man natürlich ein Aushängeschild der Marke. Wenn man in den Bergen, auf Wettkämpfen und in Social Media unterwegs ist, verkörpert man die Marke Dynafit. Eine Marke von Athleten für Athleten.

Natürlich sollte man sich mit der Marke identifizieren können. Aber ich denke, dass weiß jeder selbst, bevor man sich bewirbt, nicht wahr? 😉

Ansonsten sind die Trailheroes eine coole Community aus ambitionierten bergliebenden Sportler*innen. Doch nicht nur Trailrunning steht auf der Tagesordnung, Skimo oder Rennrad – die Sportarten sind sehr vielfältig. 

Als Trailhero gibt es einige Challenges, die die nächsten 12 Monate anstehen. Ob man uns auf einem Strava Segment schlägt, wir ein eigenes Projekt erstellen oder aber eine Everest Challenge oder am 23. eines Monates 23km mit 2.300 Höhenmeter laufen. Alles ist dabei. Und am Ende steht immer der Spaß im Vordergrund. 

Anfang 2024 werden die nächsten Trailheroes gesucht – also hol dir den Newsletter von Dynafit und schau im März / April 2024 genau hin und vielleicht bestreiten wir die nächste Challenge bereits zusammen? 

Mein Training für den GGUT (GWT35)

Seit dem Hochkönigman sind 8 Wochen vergangen. Doch was ist seitdem passiert? Ich bin – nach den Fanta5 wieder ins Training bei TwoPeaksEndurance und somit meinem Coach Lars eingestiegen. Doch nicht nur ein anspruchsvoller Trainingsplan wartete auf mich, auch im privaten Umfeld hat sich einiges getan, was letztendlich Einfluss auf meinen Trainingsalltag hat.

Doch fangen wir von vorne an 😉

Woche 1 – 05.06. – 11.06.2023 (46 Wochenkilometer)

Direkt nach dem Hochkönigman lief ich in einer Woche weniger, als beim Hochkönigman in einem Lauf. Aber das ist auch völlig normal und in Ordnung. Denn der Körper muss sich regenerieren. Dienstags bin ich gleich in München die Dynafit Trail2Gether Tour an den Isar Trails gelaufen. War ein Riesenspaß und die Beine waren erstaunlich frisch. Samstags habe ich Joyce für paar Kilometer begleitet – sie läuft 120 Marathons entlang der deutschen Grenze. Jeden Tag einen Marathon – 120 Tage! Definitiv eine lustige Person und es war lustig die kleine Gruppe ein paar Kilometer zu begleiten.

Woche 2- 12.06. – 18.06.2023 (38 Wochenkilometer)

Die Woche war arbeitstechnisch stressig. Dienstags bin ich auf den Hohen Asten hoch – eine kleine aber feine Tour mit toller Aussicht, bei schönstem Wetter. Ansonsten war in der Woche nicht viel drin. Lag auch dran, dass meine kleine Tochter Geburtstag hatte, wir Besuch kamen und andere Dinge im Vordergrund standen.

Woche 3- 19.06. – 25.06.2023 (54 Wochenkilometer)

Ab zum Gardasee – Urlaub. Urlaub stand an und somit auch packen, die Anfahrt und und und. Trotzdem versuchte ich den Trainingsplan bestmöglich umzusetzen. Im Urlaub habe ich einmal die Mittagssonne (gefühlt 40 Grad) genutzt, um Treppen-Intervalle zu machen. Bedeutet unterschiedliche Tempo – 1 – 2 – 3 – 4 min und wieder 4-3-2-1 runter und wieder 1-2-3-4 hoch. Leider zog es mir wieder in mein Schienbein – doch ich zog die Einheit durch. Wieso tritt das Problem alle Wochen auf? Doch die Zeit im See und im Pool konnten das Bein runterkühlen. Es war zwar immer präsent, aber ich konnte es belasten und zog so die ein oder andere Einheit noch durch. Lief nicht optimal, aber so ist es manchmal. Auch als ich meine letzte Einheit, frühs morgen auf den Monte Brione startete, bin ich mit dem rechten Fuß blöd aufgekommen und humpelte zurück. Zum Glück war es im Nachgang nichts Schlimmes, aber definitiv nervig und bremste mich immer aus.

Woche 4 – 26.06. – 02.07.2023 (55 Wochenkilometer)

Normale Woche, bei extremen Temperaturen mit enormen Arbeitsstress und letztendlich meiner Kündigung. Die Arbeit belastete mich zu sehr und machte mich nicht glücklich. Ich merkte, ich fühlte mich einfach nicht wohl und habe es auch auf lange Sicht nicht gesehen. Daher musste ich den Cut machen und entschied mich für eine Auszeit. Eine Art Mini – Sabbatical – um mental einfach die Batterien meines Körpers aufzuladen. Die Woche war sportlich viel auf Grundlagenausdauer ausgelegt.

Woche 5 – 03.07. – 09.07.2023 (73 Wochenkilometer)

Eine erfolgreiche Woche, ich spürte sofort den mentalen Ballast der abgefallen ist. Doch auch ein sehr forderndes Training. Zwei Steigerungsläufe und viel Grundlagenausdauer. Es geht voran. Und mein Körper spielt mit. Daher vollen Fokus auf meine gesteckten Ziele.

Woche 6 – 10.07. – 16.07.2023 (44 Wochenkilometer)

Aufgrund meiner letzten Tage in meinem Unternehmen lief der Trainingsplan nicht so. Dienstags war ich in München vor Ort und lief abends den B2Run – 30.000 Läufer*Innen bei brutalen Hitzebedingungen. doch ich war recht erfolgreich. Platz 20 meiner AK. Auch am darauffolgenden Tag war ich in München und habe gegolft (kleines Firmenevent) und somit musste meine Laufeinheit weichen. Ab Donnerstags hatte ich dann frei und began mich strikt an meinen Plan zu halten 🙂

Woche 7 – 17.07. – 23.07.2023 (94 Wochenkilometer)

Viele Höhenmeter standen an, viele lange Touren. Eine sehr intensive Woche. Sie war anstrengend, aber machte auch unglaublich Spaß. Da ich viele neue Ecken meiner Heimat erkunden konnte. Daher kamen auch knapp 4.000 Höhenmeter zusammen. Meine Beine waren sehr müde, aber auch kein Wunder 🙂

Woche 8 – 24.07. – 30.07.2023 (14 Wochenkilometer)

Wir haben heute den 25.07. – daher sind wir noch mitten in dieser Woche. Aber Freitag ist es soweit. Der GGUT – Großglockner Ultratrail. Auch wenn ich keinen Ultra laufe, sondern nur den GWT35 – mit knapp 37 km und 1.500 Höhenmetern – wird es definitiv kein Zuckerschlecken. Ich freue mich auf eine neue Herausforderung. Und bekanntlich ist nach einer Herausforderung vor einer Herausforderung.

Test: The North Face Enchanted Trails Collection

Ich hatte vor einigen Monaten das erste Mal ein Outfit (die Summit Run Collection) von The North Face im Test gehabt und wurde sehr positiv überrascht. Nun habe ich vor kurzem die Enchanted Trails Collection bestehend aus:

  • Lightbright T-Shirt
  • Running Windjacke
  • Limitless Lauf Shorts

zum Test erhalten.

Anmerkung: Dieses Outfit wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Schauen wir uns jedes einzelne Kleidungsstück im Detail an:

Das Shirt – Lightbright Shirt (UVP: 40 Euro)

Schwarzes Shirt mit reflektierenden Logos (identische Vorder- und Rückseite). Schlichter und klassischer als dieses Laufshirt geht es nicht. Es ist angenehm zu tragen, trägt die Feuchtigkeit gut nach außen und tut was es soll. Nichts reibt, nichts stört, auch bei längeren Läufen nicht. Es trocknet auch schnell wieder und ist leicht. Daher will ich auch gar nicht viele Worte verlieren.

Fazit: Mit diesem Shirt macht man nichts falsch. Preis – Leistung absolut top. Wem schwarz (TNF Black) als Farbe nicht gefällt, hat noch vier weitere zur Auswahl: türkis, blau, grün oder orange.

Die Shorts – Limitless Lauf-Shorts (UVP: 50 Euro)

Auf den ersten Blick klassische Laufshorts, mit Reflektoren, einer Gesäßtasche mit Reißverschluss und schicker Farbe (Blue Coral). Doch was ist denn das für ein Material? Die Hose fühlt sich vom Stoff eher wie eine Regenhose aus Plastik bzw. einer Badeshorts an 🙂 Laut TNF ist das “100% Recycelter & glatter Polyester mit FlashDry™ und wasserabweisender, PFC-Freier und haltbarer DWR-Beschichtung“.

Und schlüpft man herein, ist die Hose etwas weiter und luftiger als man bei seiner Größe rechnet. Bei den Shorts aus dem vorherigen Test (aus der Summit Run Collection) passte die Hose perfekt. Diese Hose ist etwas schlabbriger, hat laut Seite eine “bequeme” Passform und was soll ich sagen? Ich musste sie gut zubinden, dass sie Halt hat. Sie passt, sie rutschte beim Laufen auch mit Schlüssel hinten drin nicht, aber ich mag es dann doch etwas eng anliegender.

Ansonsten wurde ich positiv überrascht. Auch bei Temperaturen um die 30 Grad, kam ich nicht mehr zum Schwitzen, als bei anderen Shorts. Daher das Material verursacht keinen Hitzestau und ist durchaus tauglich für einen heißen Sommer.

Ich hatte auch einen guten Testcase innerhalb von zwei Tagen gehabt – zwei Tage Dauerregen. Lange wasserabweisend sind die Shorts jedoch nicht. Je nach Laufgeschwindigkeit und Außentemperatur trocknet sie partiell (an den unteren Hosenbeinen) wieder recht schnell.

Fazit: Klassische Laufshorts ohne besondere Highlights. Nicht meine “Favourite Shorts” – aber wer eine einfache, luftige und etwas weiter geschnittene Shorts sucht, wird hiermit definitiv fündig werden. Alternativ kann sie jederzeit als Freizeit- und / oder Badeshorts zweckentfremdet werden 😉 Und schaut mal auf der Seite von TNF vorbei – es gibt richtig coole Farbkombinationen und Muster für diese Hose 😉 Generell würde ich sagen, ist das Einsatzgebiet das Training und kürzere Läufe, jedoch nicht Ultratrailtauglich. Aber das will die Shorts auch gar nicht sein, da gibt es dann die passendere Modelle im Portfolio von TNF.

Die Jacke – Running Windjacke (UVP: 100 Euro)

Eine gute Windjacke ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil im Trailrunning! Warum? Sie sind leicht und helfen nicht nur gegen Wind, sondern vor allem gegen Auskühlung. Ist man oben am Gipfel, wird die Jacke kurz drüber gezogen und ist direkt geschützt. Dreht sich das Wetter? Kein Problem – Jacke drüber und man hat einen leichten Basisschutz gegen Wind und Kälte. Aber auch die ersten Regentropfen lassen sich damit gut abfangen. Windjacken fürs Traillaufen haben meistens ein minimalistisches Packmaß und wiegen kaum was, so dass man sie immer in seinem Rucksack dabei haben sollte.

Die Running Windjacke von TNF fällt direkt durch ihren Style auf. Das Muster und die Farbe im Test hat den klangvollen Namen “Tropical Peach Enchanted Trails Print” und sticht direkt ins Auge.

Die Jacke ist im Vergleich zu Konkurrenzprodukten nicht die leichteste und hat nicht das kleinste Packmaß – passt jedoch trotzdem locker in die Laufweste.

Sie trägt sich angenehm. Das Laufen geht ohne Probleme, auch wenn sie etwas weiter geschnitten ist. Aber auch sie hat wie die meisten Funktionsjacken ein klassisches Problem – man kommt schnell ins Schwitzen. Leider geht auch hier bei harten Einheiten nicht ausreichend Feuchtigkeit raus.

Doch wenn man oben auf über 1.500 Metern Höhe ist, kann man sich gut vor Wind und Kälte mit schützen. Dafür ist sie perfekt.

Die Jacke besitzt zwei Seitentaschen. Eine mit und eine ohne Reissverschluss. Warum jedoch der Reissverschluss so klein ist, dass man ihn einfach kaum zwischen die Finger bekommt, bleibt mir ein Rätsel. Klar, Minimalismus und wenig störende Kleinteile – aber so minimal, dass man sie kaum sieht, bzw. benutzen kann, ist dann doch zu viel des Guten 😉

Fazit: Die Mode kommt inzwischen auf die Trails. Immer mehr Farben und Muster. Sie überzeugt vor allem durch ihren auffälligen Style. Daher wer ein wenig auf eine modische Jacke schielt, wird hier sofort fündig. Doch auch die Funktionalität kommt nicht zu kurz. Ja, sie taugt als Windjacke bei kräftigem Wind. Doch kommt sie bei der Luftzirkulation schnell an ihre Grenzen. Eine Jacke, die super funktioniert wenn man eine Schutzschicht oben auf dem Berg – bei einer Pause – braucht. Im Einsatz mit mehr Performance – wäre sie bei normalen Temperaturen während der Saison weniger geeignet.

Ansonsten wieder eine erfrischende Kollektion. The North Face weiß, funktionale und stylishe Outfits für die Trails auf den Markt zu bringen! Daher bleibt der Hersteller seinem Motto treu #neverstopexploring und dabei mit Stil 😉

Test: Adidas Terrex Soulstride Flow

In den letzten Jahren hatte Adidas Terrex den Trailrunning Markt etwas aufgemischt. Erst mit dem überragenden Speed Ultra, dann den Agravic Ultra und zu guter Letzt mit dem Agravic Flow 2.0. Bei allen Schuhen wirkten Profis aus dem Adidas Terrex Team mit. Nicht jedoch beim Soulstride Flow – zumindest ist dies nicht bekannt. “Maximale Dämpfung für maximalen Spaß beim Erkunden und Auspowern.” – dieser Schuh steht für einen bequemen Schuh durch hohe Dämpfung auf den Trails. Wie bequem es damit auf den Trails wird und ob es am Ende nicht zu bequem wird, erfahrt ihr hier in diesem Bericht 😉

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein Trailschuh entwickelt mit maximalen Tragekomfort und den vielseitigen Einsatz auf Schotterwegen und Trails. Adidas Terrex wirbt den Soulstride Flow mit folgenden Fakten:

  • Leichte Dämpfung: Die REPETITOR EVA-Zwischensohle wurde für ultimativen Komfort auf langen Trails entwickelt und bietet eine weiche Dämpfung bei niedrigem Gewicht.
  • Unterstützender Tragekomfort: Das Obermaterial aus Mesh bietet eine optimale Zoneneinteilung für Atmungsaktivität, Stretch und Halt.
  • Verlässlicher Trip: Die Continental Gummiaußensohle bietet zuverlässigen Grip auf Wurzeln, Steinen oder Schotter, egal ob bei Nässe oder Trockenheit.
  • Teilweise aus recycelten Materialien hergestellt: Dieses Produkt besteht zu mindestens 50 % aus recycelten Materialien und ist nur eine der Lösungen, mit denen Adidas dazu beiträgt, Plastikmüll ein Ende zu setzen.
  • Gewicht: In meiner Größe (EU46) wiegt ein Schuh 357g – das ist für einen Trailschuh ein ordentliches Gewicht.
  • Sprengung: 8mm

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Klassische Adidas Terrex Passform. Das ist der erste Eindruck nach dem Hineinschlüpfen. Etwas schmäler geschnitten, gerade im Bereich des Mittelfußes führt der Schuh den Fuß eng. Aus meiner persönlichen Sicht nicht ganz optimal für meine Füße. Für viele Läufer*innen ist dies aber ein entscheidendes Argument für einen guten Halt in Schuhen. Daher kann es bei breiteren Füßen ein – zu Beginn – unangenehmes Gefühl vermitteln, welches sich aber nach etlichen Kilometern legt und man sich an diese Passform gewöhnt.

Die Schuhe sind gut und solide verarbeitet. Klassische Schnürung, luftiges Obermaterial, aber um Mittelfuß und Ferse sehr steif. Trotzdem angenehm zu tragen, denn nichts drückt oder reibt an Ferse oder Knöcheln. Ein weiterer Vorteil – eine gute Rundum-Protektion. Der Nachteil, definitiv kein agiler Schuh. Aber das soll er auch nicht sein. Er soll langsam an die Trails heranführen. Und durch die Dämpfung haben die Schuhe zwar eine ordentlich dicke und steife Sohle, aber dadurch sind die Füße auch rundum gut geschützt. Auch die bekannte zuverlässige Continental Sohle schützt die Fußsohle vor spitzen Gegenständen und gibt wie gewohnt auch einen guten Halt auf unterschiedlichen Untergründen. In feuchteren Umgebungen, ob es nun nasse Wurzeln oder Felsen sind, kommt er an seine Grenzen und es ist etwas mehr Achtsamkeit notwendig.

EINSATZGEBIET

Laut Adidas Terrex Senior Product Manager Rowan Boyd soll der Schuh Läufer*innen Vertrauen auf den Trails geben. Sprich, es ist ein Trailschuh mit moderner Technik für den / die Trailrun – Einsteiger*in. Ein bequemer Schuh für die langen Trails.

Der Schuh eignet sich optimal für Wald- und Kieswege – für leichte, nicht zu technischen Trails. Der Schuh will länger getragen werden, eignet sich aber auch für die kurze Feierabendrunde. Es ist jedoch kein Schuh für schnelle Läufe. Da gibt es dann doch passendere Modelle auf dem Markt.

FAZIT

Ein Schuh für Trailrun-Neueinsteiger*innen. Dafür wurde er entwickelt und dafür ist er auch gedacht. Ein solider Schuh für nicht technische Trails. Aus meiner persönlichen Sicht jedoch, sind die Schuhe zu steif, zu schwer und sind schon fast ein ein “flotterer Wanderschuh”. Versteht mich nicht falsch. Es ist ein guter Schuh. Wer einen Schuh für die Rotation und den gemütlichen langsamen Dauerläufen im Training sucht ist hier richtig oder wer neu in diesem Sport ist, sollte definitiv sich diese Schuhe genauer anschauen.

Test: Saucony Xodus Ultra 2

Im Juni 2022 habe ich den Xodus Ultra aus dem Hause Saucony getestet. Der Schuh war die Überraschung der letzten Saison und ich trage ihn immer noch sehr gerne.

Umso erfreulicher, dass der Schuh gut ankam, denn dann gibt es meistens einen Nachfolger. So auch hier – den Xodus Ultra 2. Ob er mit seinem Vorgänger mithalten kann oder ob es hier Verbesserungen gab, lesen wir im folgenden Artikel.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis. Der Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Nach dem Öffnen der Schachtel fällt eine dezentere Farbe – als beim Vorgänger – auf. Ein grauer Schuh mit angenehmen Blautönen. Saucony nennt die Farbe Fossil Basalt – sie gefällt mir. Das grau passt definitiv besser in die Berge als das grelle Gelb der Vorgänger.

Ein kurzer Blick auf die Fakten – alle weitere Informationen könnt ihr auf der Herstellerseite nachlesen:

  • Ultraleichter PWRRUN PB-Schaumstoff und langlebiger PWRRUN-Rahmen für maximale Dämpfung
  • 3-teilige PWRTRAC Außensohle für unglaubliche Traktion auf unbekanntem Terrain
  • Kategorie: Trail – Neutral
  • Sprengung: 6mm (32.5mm Ferse / 26.5mm Vorfuß)
  • Gewicht: 272g
  • Nachhaltigkeit: Dieses Modell ist vegan und enthält recycelte Materialien.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Er ist ganze 2g leichter, als sein Vorgänger 🙂 Ok, dass konnte ich beim ersten Tragen nicht spüren, aber er fühlt sich gut an. Bedeutet, für die Statistiken: in der Größe EU46.5 bringt er 327g pro Schuh auf die Waage.

Etwas schade, die Zehenbox ist etwas schmäler geworden. Genau das, was ich bei Saucony immer liebte, dass meine Füße mehr Platz haben. Versteht mich nicht falsch, sie haben immer noch ausreichend Platz, eben ist es nun etwas eng anliegender.

Die 6mm Sprengung und die klassischen Schnürung hat er beibehalten. Auch in diesen Schuhen sorgen der verstärkte Fersenbereich und die gummierte Zehenkappe für ausreichend Schutz.

In der Zwischensohle ist wieder der ultraleichte PWRRUN PB verbaut und der langlebige PWRRUN Rahmen für eine angenehme Dämpfung. Auch hier kommt wieder eine dreilagige PWRTRAC Außensohle zum Einsatz für sichere Traktion auf unebenen Terrain. Die Sohle gibt einen sicheren Schutz vor spitzen Steinen oder anderen spitzen Gegenständen.

EINSATZGEBIET

Auch der Nachfolger ist für die langen Trails vorgesehen. Und nicht nur für die einfachen Trails, sondern auch im alpinen Umfeld. Mit leichten Einschränkungen auf richtig technischem Umfeld, aber er kann hoch hinaus.

FAZIT

Der Vorgänger war eine Kaufempfehlung. Ein Schuh der Spaß machte, bequem ist und zu jeder Zeit zu überzeugen wusste. Aber auch der Xodus Ultra 2 ist ein wahnsinnig toller Schuh. Auch wenn an der Form etwas gearbeitet wurde (und für meinen Fuß zum Nachteil) – überzeugte der Schuh in vielerlei Hinsicht. Ohne Schnickschnack kann er überzeugen. Als bequemen Schuh, für unterschiedliche Untergründe auf langen langen Trails. Die Optik passt, die verbauten Materialien harmonisieren zusammen. Und der Schuh rollt und rollt. Er kann schnell, er kann langsam, aber vor allem eins: sicher und bequem die Füße auf den langen Trails tragen.

Wieder einmal ein gelungener Schuh von den Amerikanern! Ihr werdet mich öfters mit dem Xodus Ultra 2 an meinen Füßen sehen.

Laufbericht Hochkönigman Trailmarathon

Freitag, 01.06.2023: 

Es ist unfassbar schönes, aber viel zu warmes Wetter in Maria Alm. Ich hole schnell meine Startnummer ab und gehe mit der Familie ins nahegelegene Freibad. Erholung muss sein, aber werde in der Hitze wohl alle Mineralien herausspülen 🙂 

Danach ging es noch mal zum Italiener neben unserer Ferienwohnung. Doch das Essen dauerte ewig, unsere Tochter ist ungeduldig und ihr wurde auf einmal Übel. Meine Frau konnte – gerade als das Essen kam – noch mit ihr raus und der Tagesinhalt des Magens entleerte sich.  

Ich packte alles zusammen und nahm drei vollständige Mahlzeiten mit. Der Appetit war dahin 🙂

Nachdem es ihr ein wenig besser ging, ging ich ins Festzelt, da die Fanta 5 noch offiziell auf der Bühne vorgestellt werden. Doch dieser Prozess zog sich hin 😉

Und da ich top vorbereitet bin, habe ich dann später noch meine Uhr und das Handy aufgeladen und wartete und wartete, bis ich endlich schlafen konnte. Denn meine Uhr = mein Wecker und verschlafen wäre so früh am Morgen kein guter Start.

Samstag, 02.06.2023: 

Um 5:00 Uhr klingelte der Wecker. Ich war gut drauf. Meine Mädels schliefen noch tief und fest und ich frühstückte in Ruhe. Marmeladentoast und Kaffee. Packte meine Sachen, zog mich an und lief gegen 6:00 Uhr zur Halle. Dort gab es das Race Briefing, die Ausrüstungskontrolle und ab zur Startaufstellung.  

Es war zu Beginn noch leicht frisch, aber man merkte, spätestens eine Stunde später wird es ordentlich warm.  

7:00 Uhr – Startschuss – es geht aus Maria Alm heraus, parallel zur Natrun Seilbahn nach oben auf den Natrun und es wird wirklich bereits warm. Die Sonne legt Maria Alm in eine sanfte Morgenröte, der Himmel ist leuchtend blau und es ist einfach ein schöner Anblick. Doch keine Zeit, dies ausgiebig zu genießen. Die ersten Höhenmeter sind geschafft, ein erstes Lächeln in die Kamera am Prinzensee und ich fühl mich erstaunlich gut. So darf es gerne bleiben. Im Gegensatz zu meinen früheren Rennen, achtete ich auf meinen Puls – übertrieb es nicht und unterhielt mich mit dem ein oder anderen Läufer und wir machten einige Späße. Die ersten Kilometer verliefen wie im Flug und so war ich auch recht flott über dem Baleitenkopf darüber und bei der ersten VP in Hinterthal und gönnte mir das erste Stück Wassermelone und füllte meine Flasks wieder auf. Und es ging natürlich wieder hoch. Etwas asphaltiert, doch recht schnell wurde es wieder der klassische Trail und diesen kannte ich bereits gut, da wir diesen im Trail Camp nach unten gelaufen sind. Hoch zur Pichl Alm.

Oben angekommen war es nun wirklich bereits warm und über den kleinen Downhill, quer über die Straße ging es zum spannenden Teil. Ich schaute, dass ich mich mit Wasser, Elektrolyten und Gels gut versorgte und lief gemütlich weiter.  

Bei der VP2 in Dienten hatten wir bereits ca. 1.600 Höhenmeter und 22km hinter uns. Ich füllte wieder die Flaschen auf, aß Wassermelone. Traf Tina und wir liefen ein paar Meter weiter und sie meinte noch, so gut es bisher auch lief, ab jetzt kommt der harte Teil. Und gab mir schon einen Ausblick, dass dieser richtig lang wird.

Knapp 2,5h hatten wir bis dato gebraucht und alles noch gut. Ab jetzt ging es nur noch hoch. Und mein Körper hatte auf einmal mit Magenkrämpfen zu kämpfen. Wieso denn das? Ich kannte das aus dem Training, oft geht es nach 15-20 min weg, daher versuchte ich entspannt zu bleiben. Den ein oder anderen nassen matschigen Fuß holte ich mir in einem Bach und dann wurde es tricky. Ein Stacheldrahtzaun und wir sollten auf die andere Seite. Manche kletterte drüber, machte unten durch. Manche liefen falsch. Nicht optimal. Wir passierten den Grinnköpfl und die Marbachhöhe. Und es ging nun richtig hoch – ab auf den Grat. Ab Richtung Statzerhaus am Hundstein in 2.117 m Höhe. Doch um dort hinzugelangen, wartete der Klingspitz auf uns.

Was schön war: zwischendrin mal leichte Lüftchen und Schneefelder – was nicht so schön war, keine Energie. Gerade flache Passagen musste ich gehen, anstatt laufen und bergauf kämpfte ich mich hoch. Dies erging vielen so, doch ich wurde gefühlt immer langsamer. Ich trag noch jemand von den Fanta 5 aus dem letzten Jahr und meinte, wir sind gut unterwegs. 7h sind noch drin. Ich wollte ihm so gerne glauben.  

Die Magenschmerzen wurden nicht besser und jeder Meter tat einfach weh. Ich hatte keine Energie. Keine Kraft. Meine Beine waren schlapp und mein Motor stotterte. Erstmals, dass ich Gedanken ans Aufgeben hatte. Doch ich musste ja so oder so irgendwie wieder nach Maria Alm kommen. Also lief ich erstmal weiter. Ich versuchte immer wieder am Wasser zu nippen. Mich immer wieder an den Schneefeldern herunterzukühlen und zu erfrischen.

Am Statzerhaus (ca. km 34) gönnte ich mir die Pause. Viele Melonen, Wasser, ein Stück trockenes Brot (das half mir etwas) und für die weiteren Kilometer nahm ich mir ein Fruchtmus mit. Und dann kam erstmal ein Schneefeld von 5m, dass man nur herunterrutschen konnte. Also ab auf den Hintern und runter gehts.

Jedesmal als ich dachte, dass waren alle Anstiege kam ein erneuter Anstieg und wieder einer und ich kam nicht mehr voran. Ich verlor vollständig die Lust. Die Lust an den Bergen. Fotos zu machen. Mich um zusehen und zu genießen. Ich wollte einfach nur noch nach Maria Alm zurück – ein alkoholfreies Weißbier trinken und meine Familie sehen.

So ging es über den Grat über den Schönwieskopf, Schwalbenwand – zwischendurch mit schönem Blick auf Zell am See – und weiter zum Hofer Plattl. Doch jeder positive Höhenmeter machte mich so unfassbar fertig – das Gefühl hatte ich echt noch nie gehabt. Doch auch irgendwann erreichten wir den höchsten Punkt. Auf dem Schild stand, ab jetzt gehts nur noch nach unten – DOCH … direkt danach kam noch mal ein Anstieg. Das nenne ich Motivation. Aber ab dann ging es nur noch bergab. Endlich.

Doch nicht soooo laufbar wie erhofft. Häufige Umknickgefahr.

Kilometer 44 – eine VP. Warum? 🙂 Wir sind doch gleich da, oder? Aber Melone und Wasser nehm ich doch gerne noch mal mit. Ich lief aber sehr schnell weiter und nun wurde es laufbarer und ab ins Tal. Der linke Oberschenkel meldete sich kurz, doch mit einer Salztablette alles im Griff 🙂

Und dann ging es nach Maria Alm rein und es war Hochsommer. Gefühlt 35 Grad im Schatten (war es natürlich nicht) – aber Hitze vom Asphalt, Hitze von oben. Hitze von überall. Ich stolperte noch einige Male über Wurzeln, knickte um – aber alles im grünen Bereich. Ich versuchte ein gutes Tempo zu finden, doch auch darüber hätte jede Schnecke mich ausgelacht. Ich kam nicht vom Fleck. Aber ich bin doch gleich da – das ließ mich das durchstehen.

Kurz vor knapp, verlief ich mich noch. Paar extra Meter – wieso nicht. Nahm noch paar Treppen mit und endlich bin ich im Ortskern. Die Menschen feuerten mich an. Ich sah aus wie ein Elend – das Leiden pur. Doch ich lief und lief und endlich das Ziel. Ich bog – nach dem Sprung an die Glocke – direkt ins Zelt zum Bier und stellte irgendwann fest – ich habe ja gar keine Medaille 🙂 Egal.

Melonen und 4-5 Becher alkoholfreies Weißbier brachten mich wieder ins Leben zurück. Ich zog Rucksack, Schuhe, Socken aus – und ab in den Pool. Das tat einfach sooo unfassbar gut. Danach gönnte ich mir noch eine Miso Fertigsuppe und legte mich in einen Liege-Klappstuhl.

Doch meine Frau und Tochter warteten. Ich lief die 500 Meter Barfuss zurück in die Pension.

Ich war stolz. Stolz das ich es durchzog und diese Herausforderung gemeistert habe. Doch konnte ich es in keiner Weise genießen. Ich hatte Spaß, aber eigentlich auch nicht. Schwer in Worte zu fassen.

Danke für die Unterstützung der Läufer:Innen auf der Strecke, für die Aufmunterungen, für die Anfeuerungen am Rande, für die Verpflegungen (großes Dank an alle Helfer:Innen) und an meine Familie.

Die, die dabei sein konnten und auch die Personen – die von oben zuschauten und auf mich Acht gaben!