Jahresrückblick 2022 – Teil 2

Juli 2022

Die ersten zwei Wochen war ich sehr vorsichtig. Bin selbst einen Bordstein nicht runtergesprungen 😀 Sondern war echt – nahezu – zu vorsichtig. Und immer brav – für den Kopf – eine Bandage angezogen.

Mitte Juli konnte ich dann wieder regelmäßig einsteigen, traute mich auch wieder auf die Trails (aber jede Wurzel war mir sehr ungeheuer). Und jeder Tag steigerte das Vertrauen zurück in meinem Körper. Immer mehr Selbstbewusstsein kam zurück. Und ich war immer mehr mit meiner Performance zufrieden.

August 2022

Der August verlief fast wie im Bilderbuch. Perfekt ins Training zurückgefunden und richtig Kilometer gefressen.

Doch … was war da… Ende August zwickte es im Rücken. Nach einer Zwift Einheit auf der Rolle. Bzw. am nächsten Morgen. Ist es eine Verkettung unglücklicher Umstände (falsche Haltung auf der Rolle, schief im Kinderbett gelegen, Tochter frühs falsch gehoben)? – puh ich weiß es nicht. Aber konnte kaum aufrecht gehen und vor allem nicht schmerzfrei.

Oder war die Belastung für den August zu viel?

Es ist jedenfalls echt zum Mäuse melken. Was ist nur los? Was machte ich denn falsch? Was will mir mein Körper sagen?

September 2022

Der Urlaub, den wir vor Mayrhofen in Zell am See verbrachten, war leider dann auch von der Stimmung etwas getrübt. Ich probierte es mit der Faszienrolle, Massagegun, war beim Masseur, schwimmen, in der Sauna – aber es zwickte im unteren Rücken. Ich machte viel Stabi- und Coretraining – speziell für den Bereich. Holte mir wärmende Salbe, die ich 3x täglich auftrug. Besser wurde es immer, wenn ich wandere / spaziere, sobald ich sitze oder liege – war es einfach nur unerträglich. Macht es so wirklich Sinn nach Mayrhofen zu fahren? Die letzten Trainingseinheiten musste ich bereits sausen lassen.

Wir entschlossen zumindest hinzufahren. Hotel kann eh nicht mehr storniert werden. Noch am Vorabend des Laufes wusste ich nicht, ob ich starten sollte und kann. Ich lag auch die halbe Nacht wach und war mir nicht sicher, was ich tun soll. Meine Gesundheit riskieren?

Am Morgen packte ich meine Sache und spazierte zum Start. Ich wollte vermeiden, dass das Warmlaufen mir wieder das Zwicken beschert und wollte somit meine Energie sparen 😉 Ich beschloss zu starten. Notfalls wandere ich einfach und genieße die tolle Aussicht. Die ersten Kilometer fühlten sich gut an und es kam erstmal direkt der Anstieg. Und es funktionierte. Natürlich nicht in der Performance, wie geplant, aber es funktionierte. Ich genoss jeden Kilometer. Und natürlich die traumhafte Aussicht 😉 Bei der zweiten Hälfte des Laufes wurde es zäh. Es ging über eine matschige Wiese zwischen Kühen bergab und ich hatte das falsche Profil auf den Schuhen und ich flog dreimal hin. Und riss mir dabei den Daumen auf. Letztendlich kam ich ins Ziel – glücklich, mit Schmerzen, aber glücklich.

Danach ging es wieder. Und eine Woche später dann der Halbmarathon am Tegernsee. Einen Tag zuvor, bin ich noch mal zur Apotheke und auf einmal zog es in meine Ferse. Was ist das denn jetzt? Ich konnte nicht mehr auftreten, bzw. jeder Druck war die Hölle. Barfuss kein Thema. Und erneut die Entscheidung? Lauf ich einen Halbmarathon mit Rücken- und Fersenschmerzen, sowie dem Zeckenbiss und Borreliose (was ich erst montags nach dem Lauf herausfand)? Ich wagte es und lief eine neue persönliche Bestzeit. Verrückt 🙂 Ob es sinnvoll war, bezweifele ich 😀

Oktober 2022

Aufgrund der Schmerzen war ich erstmal wieder außer Gefecht. Daher lief nicht viel.

Der Termin beim Orthopäden verursachte keine Klarheit, nur mehr Schmerzen.

November 2022

Ich ging zu zwei Empfehlungen meiner Hausärztin. Attitudo und Sport Ortho in Rosenheim. Die Ärztin und Spezialistin für Fußeinlagen bei Attitudo erkannte es sofort. Ein kleiner Knochen in meinem Fuß war verschoben. Dies kam noch von meiner Außenbandruptur. Ich lief monatelang mit einem „schiefen“ Fuß herum. Kein Wunder, dass u.a. meine Ferse sich beschwerte und der Schleimbeutel sich entzündete. Da passte ja vorne und hinten nichts mehr. Sie hämmerte den Knochen an die richtige Stelle und ich konnte am nächsten Tag wieder laufen. Noch nicht schmerzfrei, das lag dann wohl an der Entzündung.

Zweitmeinung dann bei Dr. Regauer von SportOrtho. Eines vorneweg – ich hatte noch nie einen solch guten Orthopäden. Dr. Regauer hörte mir zu, prüfte mit Ultraschall und Röntgenstrahlen meinen Fuß. Bestätigte die leichte Entzündung des Schleimbeutels und eine kleine Verkalkung an der Ferse (jedoch kein Fersenspor!). Er meinte: lauf weiter, du kannst da nix kaputt machen. Mach aber langsam und wen es in vier Wochen nicht besser wird, machen wir ein MRT.

Ich konnte wieder laufen, das MRT machte ich trotzdem. Da eindeutig im Fuß noch was ist, was sich einfach seltsam anfühlt und es zwickt doch immer mal wieder.

Dezember 2022

Schnee – Training im Schnee in den Bergen. Eine vollständig neue Erfahrung!

Und dann? Schnee weg und es kommen auch noch ein fieser Husten und eine fette Erkältung dazu. Somit habe ich dieses Jahr wirklich nichts ausgelassen und bin die Lauf-/Sportpausen schon gewohnt!

Positiv: ich wurde zu den fantastischen 5 des Hochkönigman gewählt und es erwarten spannende Monate auf mich.

Zudem bin ich am 29.12. noch den Vorsilvesterlauf in Aschau gelaufen. Starkes Starterfeld, tolle Stimmung und ich wagte – trotz meines Fitnesszustands und dem Rotz den Start. 5km flach auf Straße – es lief ganz gut, und am Ende hatte ich eine 19:30min auf der Uhr. Daher ein versöhnlicher Abschluss für 2022.

Letztendlich bin ich froh, trotzdem auf 1.150km mit knapp 25.000 Höhenmetern gekommen zu sein. Netto bin ich ja maximal ein halbes Jahr gelaufen. Aber Haken dran. Nun arbeite ich an den Grundlagen und 2023 starte ich durch. Im Training, bei den Läufen, im Leben 😉

Jahresrückblick 2022 – Teil 1

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und es ist an der Zeit es für mich persönlich dies Revue passieren zu lassen. Was ist aus welchem Grund so eingetreten, wie es eingetreten ist?

Januar 2022

Das Jahr fing prima an. Ein Kopf an Kopf Rennen beim Wintercross Goldbach um den AK40-Sieg. Ich wusste, ich darf beim letzten Wertungsrennen nichts anbrennen lassen und muss auf jeden Fall vor meinem direkten Konkurrenten ins Ziel kommen. Es geht um ein paar Sekunden und der sichere Gesamtsieg kommt nur mit einem Sieg.

Mit 00:40:00h habe ich nach der Winterpause meine Zweitbeste Zeit beim Wintercross gelaufen, wurde erster meiner AK und 6. Gesamt. Und somit habe ich es auch in der Gesamtwertung tatsächlich geschafft. Platz 1 bei der Wintercrossserie! Mein erster großer, richtiger und nachhaltiger Sieg. Nicht nur Podium, sondern an der Spitze. Hätte ich mir – glaubt mir – nicht erträumen lassen!

Mitte Januar kam jedoch die Konsequenz der harten Wintertrails. Mein rechter Fuß entzündete sich und zwang mich zu einer Laufpause. Gut – das Jahr ist jung und jetzt ist es noch ok. Nervig, aber ok.

(C) by Main-Echo

Februar 2022

Ich stieg auf die Rolle um und fuhr eben Indoorfahrrad. Hauptsache die Ausdauer bleibt.

Am 19.02.2022 (nach ca. 4 Wochen) dann das Comeback in Laufschuhen. Und es ging wieder langsam bergauf.

Ich lief den STREETwald Cross Dirt Run – dies war leider auch in diesem Jahr nur eine virtuelle Challenge. Jeder lief, innerhalb eines Monats auf der Originalstrecke seinen eigenen Lauf und schickte das Ergebnis ein. Und am Ende des Monats stand fest: ich wurde Gesamtsieger! Diese Motivation habe ich gebraucht. Schmerzfrei und ein Erfolgserlebnis!

Ich stieg wieder in den Trainingsplan von meinem Coach Lars von TwoPeaksEndurance ein und war guter Dinge, dieses Jahr – ENDLICH – den ZUT (Anm. Zugspitz Ultra) zu laufen. 68km um die Zugspitze herum, mit über 2.500 Höhenmetern.

März 2022

News News News – kurzfristig hat sich eine Jobangelegenheit für meine Frau Julia ergeben. Bedeutet, Ende Mai ziehen wir in die Alpen! Ein Traum wird wahr. Berge – täglich. Ein Traum jedes Trailrunners. Das steigerte die Motivation und an Ostern werden wir das erste Mal vor Ort sein und die Gegend erkunden.

Bis Mitte März lief das Training perfekt. Ich kam wieder gut rein und am 15.03.2022 dann die Nachricht – nachdem ich echt urplötzlich mega platt war – meine Tochter und ich sind Corona positiv.

LAUFPAUSE again!  :/

OK – Covid19 musste uns ja irgendwann auch mal erwischen. Nun ist Ruhe und Geduld gefragt. Gesundheit geht vor und jeden Tag, den man zu früh ins Training startet, kann Einfluss auf die ganze Saison haben. Und im schlimmstenfalls nicht nur auf das.

Was nach zumindest zwei Wochen ging: leichtes Radeln an der frischen Luft, Radeln auf der Rolle und Mobility Kurse im FF Club Aschaffenburg. Daher ganz untätig war ich nicht und Stillstand war keine Option.

April 2022

Am 05. April dann der leichte Comebackversuch. Es fühlte sich an, als ob man direkt bei 0 wieder anfängt. Puh, Spaß macht das erstmal nicht. So sehr man auch auf diesen Moment hingefiebert hat. Im April blieb es bei vereinzelten sporadischen Läufen.

Kiefersfelden – unsere neue Heimat

Mai 2022

Im Mai war der große Spagat zwischen Familie, Arbeit, Training und den Umzugsvorbereitungen. Zum Glück hatten wir eine Wohnung in unserer neuen Heimat gefunden. Nun hieß es Ausmisten, Vorbereiten und bald geht’s los.

Das Lauftraining habe ich wieder gut aufgenommen. Kam gut in einen Rhythmus und beim letzten (!) Lauf in Aschaffenburg stand auf dem Trainingsplan – 8x 1min Bergintervalle. Bei der sechsten Wiederholung wollte ich einen anderen Anstieg nehmen, und übersah eine große Wurzel und bin mit voller Wucht draufgetreten. Ich hörte einen lauten Knall (trotz Kopfhörer) und konnte nicht mehr auftreten. Das war nicht gut ich befürchtete Schlimmstes. Ich machte ein paar Kontrollen. Knochen sind in Ordnung. Ich humpelte aus dem Wald, aber nach 1km gab ich auf und rief meine Frau an, dass sie mich bitte abholt.

Am nächsten Morgen ging ich direkt zur Unfallchirurgie und hatte dort Gewissheit! Außenbandruptur im linken Sprunggelenk. Daher ein Außenbandriss.

Das war es erneut mit der Zugspitze! ☹ Ich war fix und fertig. Und das Schlimmste: direkt einige Tage vor dem Umzug darf ich den Fuß nicht belasten. Jackpot.

Juni 2022

Wir wohnen in den Bergen. Mehr als kleine Spaziergänge und leichtes Wandern war bisher nicht drin.

Am 28.06.2022 dann der Comebackversuch im Laufen. Die ersten 5km. Yeah, fühlte sich das gleichzeitig gut aber auch seltsam an. Bin vermutlich wie auf rohen Eiern gelaufen 😀

Wie wird dann erst die zweite Jahreshälfte?

IATF21 – Teil 1: Trainieren bei Michael Arend Training

Erinnert ihr euch noch daran, als ich sagte, ich bin keiner der nach Trainingsplänen trainiert? 😊 Tja, auch ich überhole meine eigenen Meinungen. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, mit meinen Methoden werde ich schneller. Ich kann auch einen Halbmarathon oder gar Marathon erfolgreich finishen. Und auch bei den Trailläufen ging es voran. Bis zu einem kleinen Ultra im alpinen Umfeld. Doch – irgendwie stellte ich die letzten Monate fest, dass ich grad Uphill enorm Körner verbrauche und nicht wirklich in dem Tempo vorankomme, wie erhofft. Natürlich einer der Gründe ist die Umstellung meines Lebens-/Schlafrhythmus mit kleinem Kind, aber das sollte aber trotzdem wieder voran gehen. Also suchte ich professionelle Hilfe und wurde bei Michael Arend Training vorstellig. Zuerst wollte ich mit einem sogenannten „Level Up“ starten. Sprich, ich mach einen Leistungstest und meine bisherigen Läufe werden analysiert und bekomme Tipps & Tricks um mein Training anders zu gestalten. Doch recht schnell wurde mir klar, ich brauche einen Coach – der den Weg mit mir gemeinsam geht – und bin doch direkt ins Coaching eingestiegen. Das bedeutet, ich werde mtl. durch einen Trainer begleitet. Er macht mir einen individuellen Trainingsplan für meine Ziele (unter meinen Voraussetzungen) und analysiert am Ende des Monats, wie ich mich geschlagen habe. Daher: was lief gut, was schlecht, woran kann ich besser arbeiten, wo muss ich mehr Disziplin zeigen, wie passen wir den Plan für den Folgemonat an usw.

Anfang März 2021 haben wir dann gestartet. Zuerst galt es einen Fragebogen zu meiner Person, meinen Leistungen, meinen Zielen, Stärken und Schwächen auszufüllen. Hier gab ich auch bereits an, an welchen Tagen ich bevorzugt trainieren will und kann und welche Termine bereits für die nächsten Monate unausweichlich sind (Urlaube, Geschäftstermine usw.).

Der zweite Schritt ist ein Leistungstest. Anhand dieser Methodik schauen die Coaches, in welchen Pulsbereichen wird das Training aufgebaut.

Diese waren wie folgt aufgebaut:

  • Bestimmung anaerobe Schwelle – 45 min volles Tempo (dienstags)
    • 3min Einlaufen
    • 45 min flach / gerade im höchstmöglichen Tempo KONSTANT laufen
    • 10min Auslaufen

Das lustige ist, bei diesem Test bin ich meine neue Bestzeit über 10km gelaufen und hätte noch paar Prozent drauflegen können. Aber ich musste konstant ein hohes gleichmäßiges Tempo laufen, daher habe ich nicht alles gegeben. Ich war total überrascht, was an dem Tag los war. Das Beste war: der Brustgurt war nicht mit der Uhr verbunden 😀 Erster Fail direkt am Anfang.

  • Bestimmung aerobe Fähigkeiten + Bestimmung VO2max 6min
    • 25min flach / gerade Laufen mit dem angegebenen Puls (bei mir waren es 142)
    • Danach 6min All Out

Direkt danach begann das Training nach PLAN! Der Trainingsplan und meine Überwachung findet über das OnlineTool TrainingPeaks statt.

Und dieser Plan hatte es in sich. Bin ich vorher noch gemütlich (ich denke ich befand mich zu sehr in meiner Komfortzone) – 30-40km pro Woche (und zu 90% viel zu schnell) gelaufen – was am Ende 100-150km pro Monat bedeutete, hat dieses Training mit fünf Einheiten pro Woche gleich ein anderes Kaliber und es sollte sich über die Zeit auch noch steigern 😉 Klar, es soll ja nicht zu monoton werden 😊 Doch ich will mich ja steigern und voran kommen, daher los geht’s!

Viele Einheiten befanden sich im niedrigen Pulsbereich, einfach um die Grundausdauer zu pushen.

Aber natürlich auch für den Wunsch, wieder flotter die Steigungen zu erklimmen, waren Bergintervalle und Wechselläufe dabei.

Hier zwei Beispiele, wie das Training in meinem Kalender aussieht:

Eine typische komplette Trainingswoche sah dann wie folgt aus:

Zur Erklärung der Farben:

  • Grün: die Trainingseinheit in dem vorgegeben Umfang erledigt
  • Gelb: zu lang / zu kurz trainiert, jedoch Einheit durchgeführt
  • Rot: Einheit ausfallen lassen
  • Grau: Einheiten die ich zusätzlich (neben dem TP) gemacht habe

Ich muss sagen, das Training ist fordernd. Aber das ist auch gut so. Der Leitspruch von Michael Arend Training „We don´t do easy“ spricht es direkt aus. Man will was erreichen und muss hierfür investieren. Die Zeit, in das Training und in den Körper!

So die Theorie, doch wie erging es mir in der Zeit? Ganz ehrlich? Ich musste mich erst mal reinfinden. Häufiger Laufen, andere Intensität, das Zeitmanagement … und die erhöhte Belastung für den Körper.

Über die Monate stiegen meine Umfänge auf:

März:    233km / 3.722 Höhenmeter

April:     251km / 4.630 Höhenmeter

Mai:       207km / 3.105 Höhenmeter

Juni:      188km / 5.039 Höhenmeter -> in diesem Monat bin ich bei einem langen Lauf in ein Lock getreten, noch 6km heimgehumpelt und hatte dann einen Verdacht auf einen Bänderriss. Zum Glück war es nur eine starke Dehnung und ich verlor nur eine Woche Training. 

Juli:        60km / 837 Höhenmeter -> dafür hat es mir dieser Monat richtig gegeben und war eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände. Erst die Impfung, danach vom Fahrrad gefallen (Klickpedale -> Bein vertreten) und zu guter Letzt ein grippaler Effekt mit hohem Fieber – dies hat mich zwei erneute Wochen Training gekostet.

August: 249km / 5.878 Höhenmeter

Und am Ende wären es noch mehr gewesen, jedoch musste ich vereinzelte Trainings canceln oder kürzen. Sei es Familien- oder berufsbedingt. Man ist ja kein Profi und hat so seine Verpflichtungen 😉

Trotz allem merkte ich natürlich nach den regelmäßigen Einheiten, wie sich im Körper etwas tat. Ich fühlte mich nicht mehr so schwerfällig, mir machten viele lange Einheiten hintereinander nichts mehr aus. Die Beine waren nicht mehr so müde. Nur Uphill – habe ich dieses Jahr noch nicht so die Kraft / Luft gefunden. Keine Ahnung. Irgendwo blockiert mein Körper da.

Aber mag auch an dem unregelmäßigen Schlaf (kleine Tochter) liegen. Oder vielen anderen externen Einflüssen (Ernährung, Streß auf Arbeit usw.). Dafür stieg meine Ausdauer und mein Gewicht fiel 😉

Doch, wie wirkte sich das auf den Wettkampf aus? Am 11.09.2021 fand das Innsbruck Alpine Trail Festival statt. Mehr dazu, in Kürze 😉

Bolsterlang – unser erster Familienurlaub

Mitte / Ende September wagten wir unseren ersten Familienurlaub. In der aktuellen Situation, ist dies natürlich etwas speziell, aber wir versuchten es! Prämisse ist natürlich, dem Schutz der Familie! Und wenn die Gefahr zu groß gewesen wäre, hätten wir einfach abgesagt. Aber in einem kleinen verschlafenen Ort im Allgäu ist man vermutlich sicherer, als mitten im Rhein-Main Gebiet 🙂

Am 20.09.2020 ging es los. Das Auto war bis oben hin vollgepackt und wir hatten Glück in eine Ferienwohnung mit Babyausstattung zu fahren. Sprich: keinen Kinderwagen & Kinderbett usw. mitschleppen. Das wäre auch gar nicht realistisch gewesen 🙂

Für die Woche war zudem die Wetterprognose sehr wechselhaft, aber wir stellten uns diesem Abenteuer! Es fing ja bereits bei der Fahrt mit der kleinen Maus an! 😉

Letztendlich kamen wir an – da wir uns ja auch keinen Streß und kein Zeitlimit setzten – an und konnten unsere tolle Ferienwohnung beziehen und ankommen. Nach der langen Fahrt, musste auch zuerst ein Spaziergang her und wir erkundeten Bolsterlang.

Am nächsten Tag ging es mit der Hörnerbahn zum Bolsterlanger Horn hoch. Valeska´s erste Wanderung. Sie in der Trage bei Mama und Papa schiebt den Kinderwagen. War echt anstrengend 😀 Am Ende stellten wir fest, den Kinderwagen hätten wir gar nicht benötigt 🙂 Super!

Auch die anderen Tage hatten wir Glück. Geregnet hat es oft nur in der Nacht und wir konnten tagsüber unsere Touren machen. Bei jeder Wanderung war die Kleine super tapfer und genoss die frische Bergluft und die neuen Farben und Dinge die sie mit ihren großen Augen entdecken konnte!

Aber ich war natürlich auch ab und an mal ne kleine Runde laufen! (P.S.: Danke Schatz :-*)

An einem Tag konnte ich die Füße einfach nicht still halten – der erste Schnee!!! Ich bestellte das Abendessen und sagte meiner Frau: geh nur mal kurz hoch zum Sonderdorfer Kreuz und wieder runter – schnell duschen und Essen abholen.

Tja … zu dieser Jahreszeit, bzw. eine Woche vorher, war bereits der Almabtrieb. Ein paar vereinzelte Rinder verweilten noch auf halber Höhe, aber auf dieser Strecke sollte mir nichts mehr begegnen. Die Strecke kannte ich inzwischen gut, da ich sie bereits vor ein paar Tagen hoch gelaufen, sowie, mit meiner Familie gewandert bin. Nach dem ersten Anstieg, standen auf einmal verdammt viele Rinder direkt vor mir. Ohne Zaun. Okaaaayyy .. wo kommen die denn her? Ich überlegte umzudrehen, aber dachte mir .. ich gehe langsam vorbei, bis zum Drehkreuz und danach weiter. Funktionierte. Gut. Weiter die gewohnte Route. Umso höher es ging, umso weißer. Natürlich auf der Höhe, die mich erwartete, war nur eine leichte Schneedecke. Weiter oben, war alles komplett weiß, aber so weit sollte es mich heute nicht bringen.

Machte echt Spaß noch einmal kurz hier eine Runde zu drehen. Ich gelang ans Gipfelkreuz und baute wie versprochen, einen kleinen Schneemann für meine Valeska. Diesen wollte ich ihr dann auf dem Foto zeigen.

Bis dahin, war auch meine Laune noch super. Ich schrieb meiner Frau, dass ich auf dem Rückweg bin. MOMENT! Was ist denn hier los? Plötzlich steht ein Ochse da. Zum Glück ist das Gipfelkreuz eingezäunt und ich weiß nun auch wieso! Und die ganze Herde kam dem Anführer hinterher. 15-20 Rinder standen auf einmal um mich herum und starrten mich an. Leichte Panik kam in mir hoch. Wie verhält man sich, was tut man nun? Und es ist frisch, wenn man eben nicht in Bewegung ist. Ich schrieb meiner Frau und meinte, wird etwas später. Ich versuchte die Methode, mich vor dem Ochsen aufzubäumen, aber das tangierte ihn gleich null. Dann versuchte ich mich hinter das Gipfelkreuz zu verstecken, um aus dem Fokus herauszukommen. Half auch nichts. Was mich nicht gerade entspannen lies, dass an einer Stelle kein Zaun ist, aber anscheinend kommen die da die Kühe nicht durch. Hoffentlich. Um der Kälte vorzubeugen, machte ich ein paar Jumping Jacks und Kniebeugen. Und es passierte immer noch nichts. Ich warf einen Blick ins Internet und da stand, dass Signalfarben richtig uncool sind. Ich schaute runter und hatte an dem Tag eine neongelbe Shorts an. Toll. Welcher Hersteller für Mountain Equipment macht bitte schön solch grelle Farben, wenn doch bekannt ist, wie die Tierwelt darauf abgeht? 😀 Also weiter warten.

Nach ca. 20 min wandte die Herde langsam von mir ab, aber blieb paar Meter weiter stehen. Toll. Ich muss DAS ESSEN ABHOLEN!!! Also, bitte schwingt Euren Kuh-Hintern auf die Weide und ich laufe langsam dran vorbei. Es waren vielleicht 400 Meter bis zum nächsten Drehkreuz! Und langsam zogen sie von dannen. Puh! Ich wartete kurz und legte meinen Turbo ein.

Vollgas ins Tal! STOPP! Waren unten nicht auch Kühe? Also lief ich rechts herum (und hier war es total rutschig – super), aber keine Tiere mehr zu sehen und vielleicht einen Umweg von 1000 Metern. Ich rannte und rannte und war einfach nur noch froh, in der Ferienwohnung angekommen zu sein! Dort musste ich mich aber sputen. Also schnell unter die Dusche und zum Restaurant laufen und die leckeren Schnitzel abholen!

Das sind kleine Abenteuer, die passieren daheim oder in einer Stadt nicht! 🙂 Aber die bräuchte ich jetzt auch nicht ständig 🙂

Der Eselsweg

Was habe ich nun am Sonntag gemacht?

Vor 3 Wochen hat mir meine Frau Julia gesagt, laufe doch mal eine Etappe des Eselsweg – der Eselsweg ist ein 111 km langer Fernwanderweg durch den Spessart. 

Bis dahin war mir dieser gar nicht bekannt. Und ich meinte, ja ok. Hab mich aber nicht weiter mit beschäftigt.

Dann hat sie mir den Floh noch mal ins Ohr gesetzt und ich habe mir den Weg doch einmal genauer angeschaut. Da ich letzte Woche Bereitschaft hatte, konnte ich frühestens erst ab Freitag, den 17.04.2020 den Lauf starten. 

Doch welche Etappe überhaupt? Von wo bis wohin? Lustigerweise hat dann auch meine Bekannte Anita die Woche vorher gepostet, sie ist knapp 60km des Eselswegs gelaufen! Und ich habe mir die Route genauer angeschaut und sah definitiv nicht schlecht aus. Aber 60 km wäre doch zu viel des Guten. Für jetzt 🙂

Bin dieses Jahr max. 25-26 km gelaufen und auch wenn ich mich im Moment top fit fühle, muss man nicht gleich Vollgas geben. Also plante ich eine Marathon Strecke – das, was mich sowieso am 02.05. in Innsbruck an meinem Geburtstag erwartet HÄTTE. Nun ist der Lauf logischer- und sinnvollerweise verschoben worden und erwartet alle Teilnehmer*innen hoffentlich Mitte September dann im Herzen Innsbrucks. 

Zurück zum Lauf … ein bißchen recherchiert und am Ende nach mehreren unterschiedlichen Startpunkten, entschied ich

mich für die Kreuzkapelle in Wiesen (kleine Gemeinde in Bayern) und von dort aus 30 km auf dem Eselsweg und dann den Eselsweg verlassen und direkt nach Schweinheim heim. Zum Glück hat mich meine Frau nach Wiesen gefahren und die Strecke mit dem Auto zog sich schon. Puh, und das soll ich alles laufen? 😉  Hilfe!!! Sie hat mich dann an einem Parkplatz 1-2 km vor der Kreuzkapelle herausgelassen. Direkt an einem “E” 🙂 Der Eselsweg ist mit einem schwarzen E auf weißem Hintergrund markiert.

Und ich habe festgestellt, bis auf 3-4 Knackpunkte, ist der Weg richtig gut ausgeschildert. Gefühlt alle 50 Meter war eine Markierung und so konnte man sich vollständig auf sich und das Laufen konzentrieren. Besser, als bei manchem Wettkampf 🙂

Von weichen Waldwegen, Kieselwegen über kleine schmale Singletrails und vielen Down- und Uphills – manche auch 

recht technisch – daher alles dabei was das Trailherz so begehrt. Und natürlich die tolle Natur die mich den ganzen Weg begleitet hat, hier lass ich jedoch dann 1-2 Fotos für mich sprechen. 

Doch wie fühlte ich mich bei dem Lauf? Zu Beginn war es stark bewölkt und sehr frisch, doch nach kurzer Zeit 

wurde es mir sehr sehr warm 🙂 Als Verpflegung hatte ich 2×0,5l Flasks mit Wasser dabei, zwei Riegel und etwas 

Traubenzucker für den Notfall. Mein Plan war, dass das Wirtshaus am Engländer offen hat – Fehlanzeige 🙂

Die ersten 25 km liefen auch gut und dann merkte ich meine Oberschenkel. Ok, und die fehlende Kondition 🙂 Wäre aber auch seltsam, wenn ich das locker wegstecken würde. Eine Belastung > 2h waren meine Knochen, Muskeln und Sehnen nicht gewohnt und das merkte ich. Es wurde auch immer wärmer, die Sonne kam raus und ich merkte, dass ich mit dem Wasser geschickter umgehen sollte. Die Hälfte meines ersten Riegels brach dann auch noch ab und fiel in den staubigen Boden. Super 😀 Läuft. Daher Energiezufuhr wurde nur minimal zugeführt. Was nicht da ist … 😀

Als ich die A3 überquerte und langsam den Eselsweg verlassen hatte, habe ich irgendwie eine Abbiegung falsch genommen. 

Ich hab mich ja bereits 3-4x etwas verfranzt und bin dann gegangen um den Weg zu suchen und habe dieses nicht mitgetrackt. 

Am Ende hatte ich 2,5 km mehr auf dem Schrittzähler meiner Uhr, als meine Route die ich für den Lauf getrackt hatte. 

Jedenfalls war der Plan, quer durch den Wald und nicht durch die Dörfer zu laufen. Doch eine Kuhherde blockierte meinen 

Weg oberhalb und ich musste bei km32 runter auf die Straße, mit einigen Umwegen und naja … lief dann an der 

Landstraße St2312 entlang … bei jedem Auto / Motorrad musste ich auf den maximal 50cm breiten Grünstreifen springen 😀 Dafür konnte ich in einer ordentlichen Pace runterballern. So schlapp man sich nach mehreren Stunden fühlt, aber zum Ende hin Gas geben, geht komischerweise immer. Also sind der Muskelkater und die Schmerzen in den Beinen doch nur (großteils) Kopfsache :p Nach knapp 2 km auf der Straße kam ich endlich nach Oberbessenbach und konnte auf dem Gehweg laufen. Und merkte, sind immer noch knapp 8 km. Die Sonne brannte und ich hatte einfach kein Wasser mehr und hatte es bitter notwendig. 

Aber hatte auch keine Quelle, wo ich das Wasser herbekam.  Also weiter nach Bessenbach und bis Grünmorsbach. Doch dann gab ich mich geschlagen. Ich rief Julia an, sie soll bitte viel Wasser mitbringen und mich einsammeln. Ich bin dann noch bis zur Kirche und habe die 40 km abgeschlossen. Jedoch waren meine Beine so schwer und ich hatte auch leichte Magenprobleme, dass es keinen Sinn gemacht hätte – auf Biegen und Brechen – heimzu”wandern” und die 2,195 km bis zum Marathon durch zuziehen. Daher lieber die Notbremse gezogen. 

Wie oben erwähnt, hatte ich durch die Geh- und Suchpausen, am Ende 42.8 km auf meinem Schrittzähler, zumindest in den Beinen steckt der Marathon! 🙂

Und nun hießt es erstmal trinken und trinken und trinken. Hatte gar kein Hunger, einfach Durst. Viel Wasser, ein alkoholfreies Weizen, ein Mineraldrink, ein Eis und einfach in der Sonne auf dem Balkon liegen. Herrlich.

Als kleine Nachanalyse: ich hätte einfach über die Straße St2312 / Würzburger Str. auf die anderen Seite in den Wald laufen müssen. Dann wäre ich auf meiner geplanten Route gewesen. Das heißt, weitere Höhenmeter im Wald und mehr Schatten.

Vielleicht ganz gut so, wie es dann gelaufen ist. Im Wald hätte mich Julia nicht so einfach einsammeln können. 

Auf alle Fälle war es ein toller Lauf. Ich weiß, wo ich nun ansetzen muss. Aber die nächste längere Geschichte, dann 

erst nach meinem Geburtstag 🙂 

Fotos: privat! 

Warum ich immer in kurz laufe

Diese Frage bekomme ich oft gestellt. Bzw. die Anmerkungen – “du bist doch bekloppt” … “du bist doch verrückt” … “was stimmt nicht mit dir” (gut, das hab ich mich selber schon oft gefragt :p

Fakt ist:
1. Ich mag lange Lauftights nicht
2. Ich mag generell keine Tights – und bitte nicht lange Tights und dann ne kurze Laufhose drüber -> warum??
3. Ich bewege mich ja die ganze Zeit – da wird mir doch warm
4. Hatte ich schon die Optik von langen Lauftights erwähnt?
5. Mir ist wirklich nicht kalt
6. Frauen stehen die Tights echt gut 🙂 Mir definitiv nicht 🙂

Es ist ja nicht so, das ich wirklich NIE in langen Hosen gelaufen bin. Eine zeitlang, vor 3-4 Jahren hab ich ca. 2-3x pro Wintersaison auch eine lange Tight angehabt. Aber so richtig glücklich wurde ich damit nie. Die Übergangsphase hatte ich überbrückt mit langen Kompressionssocken. Gehen ja fast bis zu den Knien und halten ja auch warm. Dann war praktisch nur noch das Knie und ein Teil des Oberschenkels frei. Aber inzwischen – natürlich ist es hier im Rhein-Main Gebiet auch nicht soooo kalt, wie in anderen Regionen – laufe ich immer kurz an den Beinen!

Egal ob es windig ist, regnet, schneit oder auch sonnig. Ich laufe in kurzen Hosen.
Von -10 Grad bis +35 Grad war auch eine große Spanne dabei. Vor zwei Jahren in Hamburg war es einmal so eisig (inkl. Wind), das war definitiv grenzwertig, aber solange ich mich bewegte und die Ampeln auch grün waren und mich so nicht lange haben stehen lassen – war alles cool – im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber auch auf den Bergen, meistens sogar beim Wandern – trag ich kurze Hosen. Obenrum sieht es anders aus, aber “unnerum” (wie man hier so schön sagt) muss und darf die Haut atmen 🙂

Bei kurzen schnellen Läufen ist es ja eh egal, da gibt man Gas, Beine und Muskeln sind schnell warm und schwups passt es.
Bei langen Läufen, sollte man schon dauerhaft in Bewegung bleiben, damit einfach die Muskeln warm bleiben.

Bei lang anhaltenden Regen ist es schon “unangenehmer”. Hatte das im Kleinwalsertal. Waren 7h im Dauerregen auf einem Bergtrail und es gab Stellen da wurde mir richtig richtig frisch. Da der kalte Regen die Beine und Muskeln runtergekühlt hat und wenn dazu noch etwas Wind hinzukam … aber funktionierte auch – und das ohne Erkältung im Nachgang 🙂 Andererseits wäre eine lange Tight irgendwann so mit Wasser vollgesogen, dass es eher das Gegenteil bewirkt hätte. Und die Regenhose lag im Hotel 😀

Im Pitztal – meinem ersten Ultra – war ich auch verschiedenen Temperaturen und Witterungen ausgesetzt. Aber auch die 8,5h am Stück funktionierten prima in kurzen Hosen.

Ein aktuelles Beispiel aus 2020 – Oberammergau, kurz vor dem Orkan “Sabine”. Ich bin auf eine unbekannte Strecke auf den “Kofel” hoch – in 1.342 Meter Höhe. Der Hinweg war bei 4 Grad plus in der Sonne angenehm, auf den schattigen Seiten ging es. Den Rückweg habe ich über die Rückseite ins Tal gemacht und hatte teilweise 80cm hohe Schneefelder und keinen festen Stand. Und wenn die Beine im tiefen Schnee runterkühlen, ist es nicht grad wirklich mollig warm 🙂 Daher war ich froh, dass ich nach 30 min aus den Schneefeldern rauskam und die Beine Vollgas ins Tal wieder wärmen konnte. Aber eine heiße Dusche im Anschluss war unersetzlich 🙂

Ob es immer “gesund” ist – sei mal dahingestellt. Das es oft “angenehmer” für das Wohlbefinden wäre, eine lange Hose zu tragen – klar. Aber ich will auch meine Leistung bringen, ich will meine Beine arbeiten sehen und will sie nicht irgendwo reinzwängen wo sie sich nicht wohlfühlen 🙂

Es ist Geschmackssache – bei eisigem Wind definitiv kalt, aber wer´s mag 🙂

Jump jump jump

Trainingsplan mit TrainingPeaks (TP)

Ich probiere ja gerne neue Dinge aus … ist ja bekannt 🙂 Und ich bin kein Freund von starren Trainingsplänen … aber … ich weiß, Struktur im Training kann helfen! Denn Spaß ist für mich essentiell und wenn ich Spaß habe, bin ich auch motivierter und erfolgreicher. Doch dann hab ich von dem Trailrunning Coach Michael Arend einen Post mit neuen Trainingsplänen gelesen. Und das es genau für meinen Lauf in Innsbruck einen Trainingsplan gibt. Für gut 30 Euro dachte ich mir, probier ich es doch mal aus. Der Trainingsplan wird über die Plattform “TrainingsPeaks” zur Verfügung gestellt. Am Anfang erschlägt einen erst einmal dies Möglichkeiten hier. Graphen, Dashboards, Auswertungen, Analysen und tausende Begrifflichkeiten und Abkürzungen! Hilfe!

Zu aller erst habe ich mich für den Trainingsplan “K42 Speed” entschieden. Ein 12-wöchiger Trainingsplan, der pro Woche einen Ruhetag, fünf Läufe und ein Strength Training vorsieht. Das ist sehr hart. Und ich werde nicht dies 100% durchziehen können. Da ich pro Woche alleine dreimal im FT-Club bin, dort meine Strength und Mobility Einheiten absolviere! Und dazu noch 5x Laufen 🙂 – glaube dann bekomme ich Ärger daheim. Vor allem, da wir in sechs Wochen heiraten und ein Kind erwarten. Da ist der Fokus doch ein anderer! Aber (!) es sind ja nur 12 Wochen – 12 Wochen bis zu meinem Geburtstag und meinem Saison Highlight. Da kann man auch mal schauen wie man das regelt. Ich werde mein Training nun verlagern. Auf die Mittagspause zum Beispiel. Dann dafür paar Minuten länger arbeiten, danach meine Mobility Einheit machen und dadurch wieder mehr Zeit für die privaten Dinge haben. Mal schauen wie es funktioniert. Um Euch mal zu zeigen, wieso man am Anfang sich erst einmal erschlagen fühlt, hier ein kleiner Screen einer Trainingswoche und der Startseite:

Es ist schon einmal bunt 🙂 und es gibt viel zu lesen und entdecken.

1. Der Trainingskalender ist erst einmal klar. Typisches Kalenderformat. Es gibt die Möglichkeiten die Kalendereinträge in Outlook oder den Google Kalender zu importieren. Außerdem bekommt man zu jeder Trainingseinheit eine eMail geschickt. Also Training vergessen = unmöglich.

Ich will auch gar nicht so sehr ins Detail gehen – für einen ausführlichen Bericht geht bitte auf den Blog von Harlerunner – einfach auf diesen Link klicken!

2. Meine Trainingsperformance von November bis März! Sieht sehr wild aus 🙂

3. Generell sind die Trainingseinheiten gut erklärt und zu vielen Trainingseinheiten gibt es YouTube Videos von Michael Arend – in denen er noch detaillierte Erläuterungen gibt.

4. Ihr habt die Möglichkeit Eure anderen Fitnessportale oder eure Fitnessuhren zu connecten, damit automatisch die Daten nach TrainingsPeaks weitergegeben werden.

Ich werde dies nun mal ein paar Wochen testen und Euch auf dem Laufenden halten, wie ich damit klar komme 🙂