Gedanken im Herbst & Winter

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Doch das Jahr war mehr als turbulent (bisher). Mir war von vorneherein klar, dass sich unser Tagesablauf massiv mit der Geburt von Valentin ändern wird . Mir war klar, dass der Sport dadurch etwas in den Hintergrund rücken wird. Ich wollte einfach ab und zu ein wenig Laufen, um nicht einzurosten. Letztendlich läuft man ja, um fit und gesund zu bleiben und ohne Ausgleich dreh ich mental, aber auch körperlich enorm am Rad. Daher ist es eine wichtige Komponente für meine innerliche Balance.

Jeder Moment in dem Jahr war schön, jeder Tag jedoch auch anstrengend und erschöpfend. Nach ein paar unschönen Dingen in diesem Jahr, hatte ich die Quittung im Oktober bekommen. Ich bin erfolgreich noch das Oberaudorf Trail Festival gelaufen, aber danach ging es rapide bergab. Ich verlor die Lust am Laufen. Ich habe seitdem extremen Streß auf der Arbeit und privat dreht sich alles in einem Hamsterrad. Richtig. Ein Hamsterrad. Täglich grüßt das Murmeltier. Eine Endlosschleife. Ich war festgefahren und hatte eine mentales Loch, das ich bis dato nicht kannte.

Jeder Tag sieht wie folgt aus:

Aufstehen (zwischen 4-6 Uhr, je nach Lust und Laune von Valentin), Spielen und vor Unsinn schützen, Spülmaschine ausräumen, Wasser kochen, Fläschchen spülen und vorbereiten, Kaffee machen, Laptop hochfahren, Valeska wird wach, Frühstück machen, Brotbox für Kindergarten vorbereiten, etliche Launen ertragen, in den Kindergarten gehen (je nach Wetter und der besagten Laune zu Fuß, mit dem Rad oder Auto). Oft auch hüpfend als Einhorn 😉

Durchschnaufen. Kaffee Nummer 2. Mit der Arbeit richtig beginnen. Eigentlich bin ich für den Tag – von meinem Energielevel – schon durch. Termine, Themen, bis zur Mittagspause durchkommen. Dort dann Essen oder Laufen? Im Sommer sagte ich oft: Laufen, im Winter: Essen. Weniger Bewegung. Werde Träge. Arbeit ärgert mich, aber Themen müssen erledigt werden. Ich bin auch – gerade im Homeoffice – sehr geräuschsensibel geworden! Dazu ist der Aufenthalt im Homeoffice inzwischen sozial nicht mehr tragbar. Ein Mensch ist drauf ausgelegt, soziale Kontakte zu pflegen und damit meine ich nicht, wie Teams-Call und eMail.

Am Mittag entweder Valeska abholen oder sie kommt mit meiner Frau (und Valentin) nach Hause. Nun Full House. Habe zwar versucht, mein Büro daheim schalldichter zu bauen, doch keine Möglichkeit sich von den Familienaktivitäten abzukoppeln. Zwei Kinder sind zu dynamisch, zu laut. Konzentration sinkt. Produktivität sinkt. 17 Uhr – Feierabend. Zack, beide Kinder bei mir. Eigentlich müsste man auch wieder aufräumen? Kochen? Einkaufen? Irgendwie wird für alles eine schnelle Lösung gesucht. Laune irgendwie hochhalten, damit die Kinder es nicht bemerken oder keinen genervten Papa abgekommen. 20 Uhr – Couch. Oder doch ein paar Übungen? Nein, zu 95% Couch. Sinnloses Essen in mich reinstopfen. Was im TV schauen oder Papierkram für die Familie machen. Ab und an wacht Valentin immer mal kurz auf. Und im Endeffekt denke ich mir jeden Abend, geh doch einfach früher ins Bett.

Und nun wieder alles von vorne!

Wie gesagt, viele Momente sind schön, es ist toll. Wir wollten zwei Kinder. Wir wollten hierherziehen. Alles fein. Doch unser Akku wird täglich (was sicherlich viele Eltern bestätigen können) leer gesaugt. Und ohne externe Unterstützung von Familie und Freunden ist es echt an manchen Tagen sehr sehr schwierig.

Schauen wir mal … für jegliche Lösungsideen bin ich jederzeit offen 😉

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