Das war er also … mein erster Ultratrail und Bergmarathon!
Und es fing alles so mies den Abend zuvor an. Keinen Appetit. Nachts nur wach gelegen, Halsschmerzen und frühs vorm Lauf war mir übel. Konnte nix frühstücken und war leicht blass. Irgendwas stimmte nicht, und es war nicht nur die Aufregung!
Um 6:00 Uhr waren wir am Start – und wärmten uns in einem Café. 6:30 Uhr das erneute Briefing, 6:50 Uhr Rucksackkontrolle und Startaufstellung! Die Anspannung war groß, der Berg hoch und wir befanden uns jedoch im Tal!
7:00 Uhr – Start – das Teilnehmerfeld lief los – 800m lange flache Schleife und ich hängte mich mal vorne mit ein. Dann kam der erste Anstieg. 4,2km mit 600HM zur Rifflseehütte und dann zur Sunna Alm – nach 56 min war ich oben und die Oberschenkel waren bereits im Eimer. Gut, dass noch 1800HM folgen werden 😳 Oben stand Julia bereits und feuerte mich an! Nach der ersten VP, ging es flach um den Rifflsee und ab ins Hochgebirge. Nach weiteren 2km wurde es technisch. Bäche, Steine, Felsen, Matsch, Schneefelder, schmale Singletrails, dickes totes Schaf im Weg usw.! Ich fühlte mich nicht fit, bekam langsam Hunger (dem fehlenden Frühstück sei Dank), meine Füße konnte ich kaum heben und bekam schlecht Luft! Klingt prima, nicht wahr? 🙂 Nach 10km legte es mich das erste Mal, als ich einem 105km Läufer Platz machte. Nach 11km legte es mich zum zweiten Mal auf die Fr@?€&! Was ist nur los heute? Viele Gedanken in meinem Kopf – ob das heute überhaupt Sinn macht? Habe ich genug trainiert? Die Woche doch übertrieben? Ich laufe erstmal weiter! Hilft ja alles nix! Bei km14 stand Julia wieder da und feuerte mich und meine Mitstreiter an! Bevor es mich kurz danach richtig aufs Maul haute. Rechte Hand blutete leicht, kurz geschüttelt. Und weiter! Und schwups der nächste Anstieg! Nach knapp 20km kam ich am Taschachhaus an – grinste in die Kamera und aß alles kreuz und quer! Nun kam eine lange technische Downhill Phase und ich fühlte mich gar nicht sicher auf meinen Beinen! Lies auch alle anderen Läufer*innen passieren! Wahnsinn was manche ein Tempo hier machten! Respekt! Alpin ist eben nicht der Schwoijer Wald 😜 Bei km24 kam ein normaler Weg und ich konnte 6km bis Mandarfen „Gas“ geben. Oder so tun 🙂 30km erledigt – bin wieder am Start/Ziel Bereich – was aber auch bedeutet: der Anstieg vom Beginn muss erneut erklommen werden! Gut, ich probiere es! Ganz ehrlich? Ich wollte dort sitzen bleiben und einfach ein alkoholfreies Weizen trinken!
Ok – es geht hoch und jedesmal als ich mein linkes Bein hob, machte sich ein Krampf bemerkbar. Super. Nach fast 1,5h war ich wieder an der Sunna Alm! Und setzte mich erstmal! Soll ich mit der Bergbahn ins Tal fahren und aufgeben? Aber just in dem Moment kam die Sonne raus! Das schöne Wetter muss man doch in den Bergen genießen 😉 Ich bedankte mich bei den Helferinnen und weiter ging es. Naja nach Laufen sah es aktuell nicht aus! 😬 Nochmal um den Rifflsee und dann zurück! Ach nee, noch mal einen Berg hoch! Warum? Waaaaruuum? Der Anstieg wollte gar nicht mehr aufhören! Oben angekommen, sah ich den Weg Richtung Mandarfen – er sah so winzig aus – wie komm ich da bloß runter? Sollten doch nur noch paar Kilometer sein? 🤔 Unten angekommen erstmal schön im Matsch abgetaucht – naja ist jetzt auch Wurscht. Was der rechte Fuß kann, kann auch der Linke 🙈😬 so – jetzt heißt es 5 km „flach“ – Beine schmerzen, alles schmerzt! Ich gebe Gas .. ich sehe schon langsam das Ziel. Letzter Kilometer mit 4:22km/min 😂 Verrückt. Julia lief noch 500 Meter mit – dann abgebogen und ab durchs Ziel! Und geschafft! Wahnsinn! Medaille bekommen – und viel wichtiger – das alkoholfreie Weizen 😉Unglaublich, unfassbar! Ich war körperlich nie auf einer Höhe, aber kämpfte mich durch das Rennen und kam bei 8h25min56sec ins Ziel! Dieser Lauf war eine rein mentale Geschichte – nur mein Willen, dieses Ziel zu erreichen, hat mich auch tatsächlich ins Ziel gebracht!
DANKE! Danke an Julia, danke an alle die an mich glaubten und mir vorher Mut zusprachen und Glück wünschten! Danke an alle Gratulanten danach! Danke! Danke vor allem an den Organisator vom Pitz Alpine Glacier Trail und allen Helfer*innen, Streckenposten und Bergretter! Wahnsinn über 10h da oben überall auszuharren und auf alle Teilnehmer*innen zu achten und zu helfen! Ich kann nicht oft genug Danke sagen! Top Veranstaltung, top organisiert und mit dem Wetter hatten wir ja auch Glück!
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