Test: Salomon Genesis

Salomon beschreibt den Genesis als einen Trailrunningschuh, der Komfort bietet, Selbstbewusstsein stärkt und gleichzeitig dynamisch, flexibel und abenteuerlustig ist. Konzipiert für Langlebigkeit und höchste Präzision in schwierigem Gelände, bietet er dank des auf dynamische Unterstützung ausgerichteten Chassis und des zuverlässigen Grips die nötige Sicherheit auf den Trails. Doch wie unterscheidet sich der Genesis von seinem großen Bruder, dem S/LAB Genesis? In diesem Artikel werde ich darauf eingehen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

  • Sprengung: 8mm
  • Kategorie: Trail / Neutral
  • UVP: 150 Euro
  • Gewicht: 242g (Damen) / 269g (Herren) – in meiner Größe EU46,5 = 320g

PASSFORM

Der Genesis sitzt eng am Fuß (enger als der S/LAB) und bietet einen festen Halt, besonders in schwierigem Gelände. Das steife Obermaterial schützt den Fuß vor äußeren Einflüssen und gibt ein Gefühl der Sicherheit, auch auf anspruchsvollen Trails. Im Umkehrschluss schmiegt sich der Schuh somit nicht so sanft um die Füße, wie bei Schuhen mit weicherem Obermaterial.

Apropos Obermaterial – auch hier hat Salomon Matryx verwendet. Matryx ist laut Salomon ein leistungsstarkes Material (mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Salomon). Es ist nicht nur leicht, sondern auch abriebsfest, besonders robust und atmungsaktiv. Es soll auch bequem sein, aber wie oben geschrieben ist dies ein subjektives Merkmal. Was ich aber definitiv bestätigen kann, es ist robust und protektiv im Outdooreinsatz!

LAUFGEFÜHL / GRIP

Beim Laufen überzeugt der Genesis mit einem geschmeidigen Abrollverhalten und einer überraschend guten Performance sogar auf Asphalt. Der Grip ist ausgezeichnet, insbesondere in alpinem Terrain, wo sich der Schuh wie zu Hause fühlt.

EINSATZGEBIET

Der Genesis ist ideal für technische Trails geeignet (Anm. eine Einteilung der Einsatzgebiete findet ihr hier). Von Schnee über Matsch bis hin zu alpinem Untergrund und felsigen Passagen bewährt er sich in verschiedensten Bedingungen. Die straffe Sohle vermittelt ein gutes Gefühl des Untergrunds und bietet gleichzeitig Unterstützung und ausreichend Dämpfung für lange Strecken. Besonders in Bergregionen gibt er ein sicheres Gefühl.

FAZIT

Obwohl ich keinen direkten Vergleich zum S/LAB Genesis ziehen kann, hat mich der Genesis in vielen Punkten überzeugt. Er bietet ein gutes Laufgefühl und Sicherheit in schwindelerregenden Höhen. Gerade alpin muss man sich auf seinen Schuh verlassen können und das konnte ich mit dem Genesis. Durch sein stabiles Obermaterial ist man auf technischen Trails gut geschützt und kann sich in die Trail-Abenteuer stürzen. Zu Beginn, zumindest ich, musste sich erstmal an die engere Passform gewöhnen. Letztendlich war es aber nicht unangenehm eng. Die Füße und der Genesis brauchen ihre Zeit um sich kennenzulernen. Seine Stärken zeigt er besonders in technischen Regionen, und das zu einem fairen Preis. Wer einen zuverlässigen Schuh für Training und Wettkämpfe auf technischem (alpinen) Terrain sucht, sollte unbedingt zugreifen!

Zweifach-Papa – eine neue Herausforderung

Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.

Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.

Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.

Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.

Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.

Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.

Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!

Ist Sport wichtig? Klar!

Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.

Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!

Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉

Wings for Life World Run: Nur noch drei Monate bis zum Start

Der bekannte und sympathische Ultraläufer Flo Neuschwander gibt Tipps zum Laufen im Winter und bereitet Euch auf den Wings for Life World Run am 05.05.2024 vor.

Es sind nur noch knapp drei Monate bis zum Start des 11. Wings for Life Worl Runs. Ob in München oder von überall aus mit der App! Es ist wichtig, jetzt den Grundstein für dieses unvergessliche Erlebnis zu legen. Daher beginnt mit dem Training – JETZT 😉 Und für die Motivation gibt es nun die ultimative Trainings-Experience mit dem Läufer Flo Neuschwander ab sofort kostenlos in der Wings for Life World Run App.

Die offizielle Pressemitteilung:

München, den 29. Januar 2024 – Der Countdown läuft! Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um sich für den diesjährigen Wings for Life World Run am 5. Mai anzumelden und sich Schritt für Schritt darauf vorzu-bereiten. Egal, ob beim Flagship Run in München zusammen mit bis zu 12.000 Teilnehmer:innen oder über die Wings for Life World Run App von überall – das einzigartige Laufformat mit dem Catcher Car ermöglicht es, ohne Leistungsdruck beim größten Laufevent der Welt dabei zu sein. Die Starter:innen können laufen, walken oder rollen und erstmal schauen, wie viele Kilometer beim globalen Spendenlauf zugunsten der Rückenmarksforschung für sie zusammenkommen. Jeder und jede ist immer ein Finisher und geht mit einem positiven Gefühl nach Hause.

“Der Wings for Life World Run ist immer wieder ein einmaliges Erlebnis. Die Tatsache, dass man von der Ziellinie gejagt wird, noch dazu für den guten Zweck – das ist genau mein Ding“, so Flo Neuschwander, der beim Laufen nichts mehr liebt als die Abwechslung. Den Wings for Life World Run konnte Neuschwander in Deutschland schon vier Mal gewinnen und war außer 2014 und 2023, als er verletzungsbedingt absagen musste, jedes Jahr dabei. Trainings-Experience mit Flo Neuschwander als Motivator im Ohr.
Mit der neuen Trainings-Experience der Wings for Life World Run App haben Läufer:innen die Möglichkeit, das einzigartige Catcher Car-Feeling in ihre Vorbereitung zu integrieren und vorab zu erleben. Für die Trainingsfunktion leiht niemand geringeres als Ultraläufer Flo Neuschwander seine Stimme. In seiner Rolle als virtueller Coach gibt er Updates zu den bereits zurückgelegten Distanzen, informiert über die Entfernung zum Catcher Car und motiviert mit humorvollen Sprüchen und anspornenden Anfeuerungsrufen, um bei jedem Trainingslauf das Beste herauszuholen. „Die App verbindet Motivation mit Information”, sagt Flo Neuschwander. „Zum Ende des Trainingslaufs werden die User:innen von mir nochmal richtig angepeitscht, um möglichst weit zu rennen. Da fliegt man dem Catcher Car nur so davon.”

Mit diesen sieben Tipps von Flo Neuschwander, zeigt er auf, wie das Laufen im Winter effektiv gestaltet werden kann:

Niedrige Temperaturen, ungemütliches Wetter, kurze Tage… das Lauftraining wird im Winter oft zurückgestellt oder runtergeschraubt und stellt für viele Läufer:innen eine Herausforderung dar. Es gibt allerdings Strategien, um auch in der kalten Jahreszeit mit dem Training am Ball zu bleiben und den Grundstein für die kommende Saison zu legen. Wie das geht, verrät Flo Neuschwander, der seit 2021 den Laufbandweltrekord mit 6:26:14 Stunden auf 100 km hält und in Sachen Motivation einiges an Erfahrung hat. 

1. Alternativen suchen 
Wenn es im Winter zu kalt oder zu glatt ist und zu viel Schnee liegt, einfach mal alternativ trainieren. Skitour, Skilanglauf als Grundlage, Indoor-Rad (ZWIFT) oder aufs Laufband. Abwechslung ist immer gut. 

2. Schnelle Laufeinheiten/Intervalle
Schnelle Einheiten müssen nicht immer draußen gemacht werden. Wenn das Wetter im Winter richtig mies ist, macht es total Sinn, Intervalle oder Ähnliches aufs Laufband zu verlegen. 

3. Höhenmeter sammeln 
Im Winter wird die Grundlage gesetzt. Einfach mal nicht auf die Pace schauen und auch mal ordentlich Höhenmeter sammeln. Sei es auf dem Laufband, Ski oder auf den Trails. Höhenmeter bringen Kraft und Ausdauer und sind auch sinnvoll für Straßenläufer:innen.

4. Mit Freunden trainieren
Zu zweit oder in der Gruppe trainiert es sich oft leichter und die Zeit vergeht wie im Flug. Wenn man also nicht ganz so motiviert ist, einfach mit Freunden verabreden und zusammen trainieren. 

5. Auch mal abschalten
Ein Trainingsplan ist gut und schön, aber bis zu den Highlights im Frühjahr oder Sommer ist noch genügend Zeit. Also lieber einen Gang zurückschalten und nicht komplett am Limit laufen. Die Höhepunkte kommen erst. 

6. Mit Musik laufen
Normal laufe ich sehr, sehr wenig mit Musik, aber seit Kurzem habe ich das Laufen mit Musik wieder für mich entdeckt. Gerade bei lockeren Dauerläufen höre ich gerne eine meiner RUN WITH THE FLOW-Playlists auf Spotify. 

7. Regeneration ist alles
Ein sehr wichtiges Ding ist die Regeneration. Auf den Körper hören ist das A und O. Wenn man sich schlapp fühlt, ist es nicht so schlau, trainieren zu gehen. Lieber mal zwei bis drei Tage Pause einlegen und relaxen. Dem Körper nach harten Einheiten möglichst gute Regeneration bieten. Sauna, Whirlpool, Massagen, eine gesunde Ernährung und vor allem ein guter Schlaf helfen. 

Alle Informationen zum Wings for Life World Run und der Anmeldung unter: www.wingsforlifeworldrun.com

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Mein Jahresrückblick 2023

Das Jahr 2023 startete besonders … aus mehrerlei Hinsicht … schließlich war mein Plan für 2023: endlich verletzungsfrei durchstarten. Im Jahr zuvor gab es nämlich immer wieder gesundheitliche Probleme und Verletzungen und ich kam nie wirklich in Tritt. Schauen wir doch mal wie 2023 für mich verlief.

JANUAR

Der erste Tag des Jahres fing gemeinsam mit meiner Frau mit einem schönen Lauf in der Sonne auf die Ritzau Alm an. Und obwohl ich mich gut fühlte, hatte ich am Tags darauf noch einen Arzttermin beim Orthopäden. Ich wollte einfach mir das OK für die Saison holen und tatsächlich bekam ich grünes Licht. Am gleichen Tag erhielt ich die Nachricht, dass ich es in das Team der Fanta 5 geschafft habe und ich im Mai beim Hochkönigman an den Start gehen werde. Wow – was ein Jahresauftakt.

Direkt im Januar erfolgte auch noch in Maria Alm das Treffen der Fanta 5 inkl. Leistungsdiagnostik und unfassbar viel Schnee.

25 Läufe, 251,3 km, 4.798 Höhenmeter

FEBRUAR

Mitte Februar, bei meinem Abstecher in die alte Heimat, bin ich spontan den STREETwald Cross Dort Run mitgelaufen und konnte bei einem stark besetzten Rennen aufs Podium rennen. So kann es doch in diesem Jahr weitergehen! Die Formkurve zeigt definitiv nach oben.

Der Februar fing in München nicht nur mit einem neuen Job an, sondern auch mit den Night of the Trails – dort traf man nicht nur die großen Trailrunning Stars aus Deutschland hautnah, sondern es wurde auch ein wenig gefeiert! 😉 Auf alle Fälle ein unterhaltsamer Abend, der mit einem Kater am nächsten morgen startete und dann noch ein Community Run auf den Isar Trails … puh 🙂

Sonst war der Monat vom strukturierten, schmerzfreien Training geprägt. 

23 Läufe, 265,4 km, 5.149 Höhenmeter

MÄRZ

Im März wurde ich eine Woche durch Erkältung ausgebremst. Und als ich mich wieder langsam startete, um zudem einen neuen Schuh zu testen, zog es mir direkt in den Knöchel und ins Bein und ich musste zurückgehen. Fängt es doch wieder an? 

Drei Wochen hat mich dies erneut zurückgeworfen. Der März war definitiv nicht wie geplant. Immer wieder mit Schmerzen zu kämpfen, teilweise trotzdem Laufen gewesen und immer dabei etwas riskiert. 

Doch Ende März ging es mit der Familie erstmal nach Südtirol in einen kleinen Kurzurlaub. Doch auch da, versuchte ich wieder regelmäßig laufen und der Fuß fing nach einer harten Bergintervalleinheit wieder an. Doch – als ich vor dem Lauf noch meine Mails checkte – erreichte mich die Nachricht, dass ich zum Team von Dynafit und den Trailheroes gehöre. Woohooo … seit 5 Jahren bewerbe ich mich und nun bin ich tatsächlich dabei. Ich war so glücklich in diesem Moment, da konnte mich auch die Schmerzen nicht ausbremsen. 

13 Läufe, 143,5 km, 2.427 Höhenmeter

APRIL

Nachdem es mit dem Fuß endlich wieder bergauf ging, wollte ich Anfang Mai den Chiemgau Trail laufen. Doch es gab immer wieder Momente im Training, aus dem Nichts, als es mir wieder in den Fuß zog. Ich konnte zwar gut trainieren, aber musste immer mal wieder die Einheiten abkürzen wegen Schmerzen. Erst Ende April konnte ich locker wieder 20km auf meinen Haustrails laufen. Doch hält nun endlich mein Körper und ich bin schmerzfrei?  

18 Läufe, 196,8 km, 4.950 Höhenmeter

MAI

Paar Tage später zog es wieder direkt in den Fuß. Ich konnte überhaupt nicht auftreten. Der CTR wackelte. Einen Tag vorm Chiemgau probierte ich wieder einen Lauf und er war plötzlich schmerzfrei. Doch der Kopf war nicht frei. Mental war ich nicht bei der Sache. Wie soll ich da 42km laufen? Also noch mal spontan zu meinem Orthopäden meines Vertrauens und mir grünes Licht abholen. 

Doch ich wollte teilnehmen, aber nicht alles riskieren und entschied mich, nur die 21km zu laufen. Es war die richtige Entscheidung. Natürlich war ich total aufgeregt, da der Fuß ständig und die Schmerzen ständig im Hinterkopf waren. Doch ich lief und lies es laufen. Und sammelte Kilometer für Kilometer und Meter für Meter an Höhe. Die Bedingungen waren hart: nebelig, nasskalt, extrem matschig und oben auch noch Schnee-Eis-Felder. Doch den Füßen schien es zu gefallen und sie machten alle Strapazen mit. Leider kämpfte ich am Ende etwas mit Krämpfen, aber damit konnte ich gut leben 🙂 Letztendlich habe ich gefinished und das war alles was zählte. 

@Sportshotphotography / www.sportshot.de

Der Monat Mai bot zudem noch das Trailrunning Camp mit den Fanta 5 in Maria Alm. Eine wunderschöne Gegend mit fantastischen anspruchsvollen Bergen. 

24 Läufe, 184,8 km, 6.409 Höhenmeter

JUNI

Der Juni fing direkt mit dem Hochkönigman an. 49km mit über 3.000 Höhenmeter und der Wetterbericht sagte dazu noch voraus: es wird sehr warm. Ich war mit meiner Familie dort und meine Tochter war es beim Abendessen übel. Und übergab sich auch die Nacht. Erholung vor dem Wettkampf? Eher weniger. Ich war mir auch unsicher, ob ich überhaupt starten sollte. Aber meine Familie gab mir das Go und ich ging los. Es war ein harter Tag … die erste Hälfte lief wie am Schnürchen, doch die Hitze und keine weitere Nahrungsaufnahme machten mich fertig und zwangen mich zum Wandern. Ich habe mich durchgebissen, aber die zweite Hälfte machte einfach – rückblickend – kaum Spaß.

Zwei Wochen nach dem Hochkönigman ging es an den Gardasee. Urlaub, erstmal durchschnaufen. Wäre da nicht mein Trainingsplan. Also weiter gehts 😉 Doch Family first. Daher waren die Läufe nur dann möglich, wenn es von Seiten der Familie in den Zeitplan passte. So kam es auch mal vor, dass ich eine Intervalleinheit in der Mittagssonne verlegen musste 😉 Die Gedanken an kühles Bier und den Pool machten es etwas erträglicher 😉 Bei der letzten Einheit – am letzten Urlaubstag – Richtung Monte Brione stauchte ich mir Uphill meinen Fuß. Oh man … immer diese kleinen Pannen. Aber war zum Glück nur ein temporärer Schmerz und war nach wenigen Tagen wieder vollständig weg. 

17 Läufe, 211,3 km, 5.951 Höhenmeter

JULI

Das Training ging zum Glück ohne größere Verzögerung weiter. Der Sommer war sehr fordernd, durch die extreme Hitze. So auch beim B2R in München. Es war einfach abartig, auch wenn es nur knapp 6km waren. Aber Tempo und Kondition passten. Generell lief das Training in dem Monat sehr gut. Schließlich wartete Ende Juli der Großglockner auf mich. 

Ich entschied mich für die Distanz GWT35 – also 35 km mit über 1.600 HM. Sehr technischer Beginn, aber mit atemberaubender Landschaft. Und dann? Kilometer 18 und ich es knackste im linken Sprunggelenk. Konnte kaum noch auftreten. Ich kämpfte mich zur VP durch und überlegte mir 10min ob ich weitermachen sollte oder nicht. Ich entschied mich fürs zurücklaufen. Jeder Tritt war eine Qual. Doch ich hatte zum Glück eine Ibuprofen dabei und hatte eh nichts mehr zu verlieren. Ich kämpfte mich mit den Schmerzen von km zu km und konnte sogar noch einige Plätze wieder gut machen und kam letztendlich glücklich im Ziel an! Und es gab kein Zielbier? 

22 Läufe, 300,1km, 8.772 Höhenmeter

AUGUST

Der August war der wichtigste Monat im Jahr. Hier hatte ich mein privates Projekt. Trails2Tegernsee – mein Spendenlauf für meine Cousine und die DMSG. 

Über 50km von Kiefersfelden bis zum Braustüberl an den Tegernsee. Auch hier war wieder eine Hitze, die seinesgleichen suchte. Ausführlichen Bericht siehe Link. 

Das war der unglaublichste und emotionalster Moment in dem Jahr. So viel kann ich vorneweg nehmen. Und es hat meine Sicht auf viele Dinge geändert. Auf das Laufen, vor allem auf Wettkämpfe! Es gibt so unfassbar tolle Abenteuer und Herausforderungen da draußen. Dafür benötigt man jedoch keinen organisierten Wettkampf. Dieses private Projekt, dieser Lauf, die Menschlichkeit die ich bei diesem Lauf erleben durfte, hat mir so viel mehr bedeutet. So viel mehr zurückgegeben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mich bei Wettkämpfen zu messen, mich an meine Grenzen zu bringen. Doch Momente wie diese beim Trails2Tegernsee, dass sind die Momente für die es sich lohnt sich zu bewegen.

15 Läufe, 188,6 km, 6.090 Höhenmeter

SEPTEMBER

Doch im September wartete noch der Transalpine Run auf mich. DER Etappenlauf – DER Mythos. Auch wenn es „nur“ die ersten zwei Etappen waren, kann ich durchaus verstehen was die Magie dieses Lauf ist. Vor allem das familiäre Umfeld war besonders. Anstrengend war es trotzdem 😉 Ich kann es definitiv empfehlen. 

Doch nach dem TAR fiel ich wieder in ein kleines Loch. Also ich hatte zwar irgendwie Bock aufs Laufen, aber nicht auf den Trainingsplan. Und irgendwie brauchte ich mal was anderes als Laufen 😉 Wäre da nicht noch ein Ultra im November …

14 Läufe, 181,4 km, 5.840 Höhenmeter

OKTOBER

Und hier der Monat, bei dem es Bergab ging. Corona war mal wieder an der Reihe. Und haute mich drei Tage vollständig um. Nach 1,5 Wochen dachte ich wieder an einen kleinen Lauf, aber der Puls war jenseits von gut und böse. Die Zeit lief gegen mich. Aber Gesundheit geht vor. Definitiv. 

Ich nahm jedoch an einem Action-Fotoshooting für einen neuen Traillauf, hier im Inntal teil. Zusammen mit den Jungs von Salty Running machten wir ein Shooting am Hocheck in Oberaudorf. Denn Anfang Oktober wartetet hier das erste Oberaudorf Trail Festival (OTF) – weitere Infos auf der Seite.

13 Läufe, 127,1 km, 3.007 Höhenmeter

NOVEMBER

Als ich dachte, es geht wieder – kam einen Tag später eine Erkältung. Oder war es noch Corona? Dann Magen-Darm – ich lies keinen Virus, keine Bakterien aus. Viel ging nicht. 

Letztendlich bin ich trotzdem nach Fulda – zum Heartbeat Ultra gefahren. Jedoch nicht zum Laufen, sondern zum Helfen. Und das war eine fantastische Entscheidung. Die lange Zugfahrt lohnte sich, für all diese Emotionen! 

Aber leider war nicht viel möglich. Spaß bei eisiger Kälte hatten wir trotzdem, dank eines Gin konnten wir uns ein wenig aufwärmen 😀

8 Läufe, 58,8 km – 1.344 Höhenmeter

DEZEMBER

So lag die Hoffnung auf den Dezember. Noch mal Kilometer sammeln, bißchen die Trails unsicher machen und Spaß haben. Und das Jahr mit dem Aschauer Vorsilvesterlauf abzuschließen. 

Aber in der Familie ging es immer wieder jemanden nicht gut, man fühlte sich nie zu 100% fit und es sollte einfach nicht sein. Schließlich war meine Frau Hochschwanger und es kam zu Komplikationen und ganz ehrlich? Da rückt der Sport, das Laufen absolut in den Hintergrund. Es gibt nichts Wichtigeres als die Familie. Daher verzichtete ich auch auf den Lauf in Aschau und drehte ein paar Kilometer daheim. 

8 Läufe, 54,9 km – 468 Höhenmeter

FAZIT

Es war ein besonderes Jahr. Wieder mit Höhen und Tiefen. Mit guten Finishs, aber auch zwei DNS (Did not start). Ich war einfach froh, so viele tolle Menschen getroffen zu haben, etwas durchs Laufen beweget zu haben und großartige Erfahrungen gemacht zu haben. Und das die Läufe, bei denen man es erst gar nicht glaubt, die größten Läufe sind. 

Am Ende war es ein fantastisches Laufjahr. Ich konnte viele Gipfel auf meiner Bucketlist erklimmen, habe viele Trails bei Wind und Wetter gelaufen und am Ende war ich trainingstechnisch viel länger als in den Jahren unterwegs. Und obwohl mein Fokus auf Höhenmeter lag, lief ich am Ende die meisten Kilometer in einem Jahr. Und das, obwohl ich oft wochenlang nicht laufen konnte oder so viele Läufe abbrechen musste.  Im Schnitt waren es zwar nur 41km pro Woche und 180km pro Monat, aber letztendlich 2.151 km mit 55.061 Höhenmeter. 

Ich war jedoch noch sehr häufig mit Familie wandern und Spaziergänge und hatte dadurch am Ende weitere 18.000 Höhenmeter und locker noch mal 1.500 km in den Beinen. 

Hier seht ihr meine reinen Laufstatistiken der letzten fünf Jahre und letztendlich bremste mich immer mal etwas aus. Jedoch die Höhenmeter in diesem Jahr sprechen für sich und zeigt, dass der Umzug in die Berge sich bereits auszahlt:

Rückblickend bin ich echt froh über das Jahr. Ich durfte viel sehen, ich durfte viel erleben – viele tolle Artikel testen und lade Euch nun ein, einen Blick auf meine Produkte des Jahre zu werfen -> Gear of the year 2023 😉

Ausblick auf 2024

Es gibt natürlich einige Dinge im Hinterkopf, doch in Q1 wird sich erst einmal alles um die Geburt unseres Sohnes drehen. Dazu die Gewöhnung der großen Schwester an das kleine Brüderchen und der Kampf gegen den Schlafmangel!

Danach gibt es sicherlich 2-3 Läufe und Projekte – aber eins nach dem anderen! 😉

Transalpine Run – RUN2 – Day 2

Tag 2 – obwohl man sich versucht ausreichend nach einer Etappe zu erholen und zeitig ins Bett geht, ist man echt im Eimer. Der Wecker ging um 6:00 Uhr, alle Sachen in die Tasche geworfen, die man nicht beim Lauf dabei hat, den Rucksack vor die Tür gestellt und erst einmal frühstücken.

In Ruhe fertig machen und wieder die zwei Kilometer bis zum Start laufen. Um festzustellen – am Start gibt es keine Toilette. Ahhhhh. Nun gut. Zum Muskelkater kommt eben noch eine volle Blase dazu. Passt.

Die Motivation stieg wieder, man traf den ein oder anderen vorm Start wieder. Viele bekannte Gesichter. Natürlich – waren ja die Gleichen wie gestern 😉 Wir trafen auch wieder Fabian mit seiner Frau Bianca – paar Späßchen machen, einige Fotos und ab in den Startblock.

Wir liefen über die Brücke aus St. Anton raus, ab auf die Trails. Heute geriet alles etwas ins Stocken. Da gleich zu Beginn die Trails etwas schmaler waren und bei jeder kleinen schmalen Brücke staute sich das Feld. Manche frustete das ein wenig, für uns kam der langsame Start ganz recht um erst mal wieder in den Rennmodus zu kommen. Zwischendurch mit anderen unterhalten, auch hier ein paar Späße machen, die Zeit genießen – letztendlich sitzen wir alle im gleichen Boot und haben noch einige Zeit zusammen vor uns. Und wenn etwas wichtig auf den Trails ist, dann Spaß und Fairness.

Das Feld zog sich dann langsam auseinander und am Stausee waren es dann plötzlich asphaltierte Straßen mit gemächlicher Steigung. Alles sehr laufbar und nicht wirklich anspruchsvoll. Einfach nur laufen, aber hoffentlich kommen die Trails bald wieder 🙂

Doch heute hatte ich ein Konfirmantenbläschen und holte endlich das nach, was ich beim Start machen wollte. Endlich bogen wir wieder auf richtige Trails ab und genossen im Tal die Aussicht auf die tollen Berge, die sich im Sonnenaufgang von der Sonne wachküssen liesen. Obwohl ich inzwischen in den Berge wohne und tagtäglich so viele Berge sehe, ist es immer wieder etwas besonderes und magisches.

Wir liesen es heute gemütlicher angehen. Die Temperaturen waren etwas milder, zudem befanden wir uns meistens uns auch im Schatten und ließen auch nichts anbrennen. Ja, auf der Etappe kann man richtig Gas geben, vor allem nach der Änderung der Route. Aber es ist auch völlig legitim einfach mal die Trails langsamer zu genießen. Deshalb ist es jedoch nicht zwingend weniger anstrengend 🙂

Kurz vor der ersten VP, ging es für mich erneut in den Busch. Nervig, aber ich kanns ja nicht ändern 😉 Wir versorgten uns gut und tankten ordentlich Energie auf und gingen weiter.

Nun kamen noch ein paar knackige Höhenmeter dazu und technischer wurde es auch. Genau das, weshalb man raus auf die Trails geht. Zum einen ist absolute Konzentration gefordert, zum anderen will man auch einfach die Momente um sich herum genießen. Herrlich. Bestes Wetter, tolle Trails und der Körper ist fitter als noch vor wenigen Stunden gedacht.

Oben angekommen, erwartete uns die nächste Verpflegungsstation. Hier verbrachten wir etwas länger und bereiteten uns mental auf den Downhill vor und dann bereits auf das Ende dieser kleinen Reise.

Was wir heute feststellten, dass der Boden teilweise sehr staubig war 😉 Aber wir liefen es bergab laufen und näherten uns immer weiter der Ziellinie. Ohne zu wissen – jedenfalls zu diesem Zeitpunkt – wie wir an diesem Tag noch rechtzeitig heimkommen sollten.

Der Downhill zog sich … und immer wenn man dachte, das wars .. ging es erneut weiter runter. Die letzten Kilometer zogen sich dann flach bis Ischgl und endlich kam das Ziel … auch wenn es dort leider kein Zielbier gab, waren wir froh endlich angekommen zu sein und dieses Abenteuer gemeinsam gemeistert zu haben.

Sport verbindet. Nicht nur wegen der rein sportlichen Competition, sondern wir wussten vorher nicht worauf wir uns eingelassen haben. Zwei Fremde, wollten zum ersten Mal den Transalpine Run zusammen laufen. Zum ersten Mal diese Erfahrung machen und man kannte sich vorher nicht persönlich. Man teilt ein Zimmer zusammen und viele Stunden auf den Trails da draußen. Man weiß vorher nicht, ob man Gesprächsthemen hat, ob man miteinander auskommt, ob das gleiche Tempo gelaufen wird und wie es generell alles wird. Doch es funktionierte.

Das zeigt wieder, wie wertvoll es ist aus seiner Komfortzone herauszugehen, neue Herausforderungen zu suchen und diese einfach zu machen!

Danke an meinen Teampartner Arne von den Dynafit Trailheroes, danke an das gesamte Team von Dynafit, danke Lars von TwoPeaksEndurance für das immer wieder fordernde und das erfolgreiche Training und natürlich danke an PlanB und das ganze Orga-Team und allen, die daran beteiligt waren! DANKE!

Test: Inov-8 Roclite G 275 v2

Draußen wird es früher dunkel und die ersten Blätter fallen von den Bäumen. Der Sommer neigt sich zu Ende und der Herbst steht vor der Tür. Bedeutet für die meisten auch: die Trailrunning Saison ist beendet. Doch nach der Saison ist vor der Saison und deshalb sind passende Schuhe für den Herbst wichtig. Um zu dieser Jahreszeit im Training bleiben zu können, sollten die Schuhe mit tiefen Böden und hoher Feuchtigkeit auskommen.

Nun hat mich ein Schuh von der Insel erreicht – aus England kam der ROCLITE G275 v2 von Inov-8.

Die Engländer sind lange im Trailrunning Geschäft und erprobt für weichen nassen Boden, aber auch Spezialisten für das dort bekannte Fellrunning. Im Jahr 2019 kam das erste Modell des ROCLITE G275 auf den Markt und rechtzeitig für die Herbstsaison 2023 ist nun der Nachfolger auf dem Markt.

Ich hatte vor einigen Jahren – ebenfalls in 2019 – bereits erste Erfahrungen mit Inov-8 sammeln können und zwar mit dem TERRAULTRA G260. Ein giftgrüner Schuh für lange Performances auf den Trails. Er war anders, als die Modelle der bekannten Marken damals. Er war breiter, leichter und mit wenig Sprengung.

Aber schauen wir nicht in die Vergangenheit, sondern nach vorne. Daher was können nun die aktuell, mir vorliegenden Trailschuhe?

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein kurzer Überblick auf das Tech Sheet vom Hersteller:

  • Neutralschuh
  • Sprengung: 6mm
  • Außensohle: Graphene Gummi-Mischung mit 6mm Graphene Grip Stollen
  • Boomerang Fußbett und eine Powerflow Max Mittelsohle
  • Gewicht: 337g in meiner Größe EU46

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Nachdem Öffnen des Kartons erwarteten mich die Schuhe in der Farbe grau / schwarz. Auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber eine willkommene Abwechslung zu all den weißen Laufschuhen aus dieser Saison. Der aufgenähte Part mit dem Logo im Mittelbereich sieht ein wenig altbacken aus, doch letztendlich ist seine äußere Gesamterscheinung sehr positiv. Was sofort auffällt ist die gute Verarbeitung und die Robustheit, eben für die groben Trails gemacht.

Der Schuh passt sich gut dem Fuß an. Er ist nicht zu eng, bietet ausreichend Platz für die Zehen und hat einen guten Halt. Sowohl im Fersenbereich, als auch im Mittelfuß. Mit der klassischen Schnürung lässt sich der Fuß gut fixieren. Leider gibt es auch bei diesen Schuhen keine Möglichkeit die Schnürsenkel in einer Schlaufe oder Tasche zu befestigen. Zumindest bleibt die Schnürung fest, daher kein Nachjustieren notwendig bzw. die Gefahr das sich die Senkel beim Laufen öffnen. Daher würde ich sagen, los gehts: ab auf die Trails.

Ich bin sehr gespannt, denn mit seinen 6mm Stollen hat dieser Schuh einiges vor. Laut Hersteller “Der ROCLITE G 275 V2 wurde entwickelt, um alles von staubigen Pisten bis hin zu schlammigen Sümpfen zu bewältigen und ist ein vielseitiges Must-Have für jedes Trailschuh-Arsenal.” Interessant – da bin ich doch mal gespannt, wie er mit der alpinen Umgebung klarkommt.

Die Schuhe sind sehr lauffreudig und direkt und dazu auch noch bequem. Die Kombination gefällt mir. Sie fühlen sich erstaunlich leicht an den Füßen an und man will die Trails damit eigentlich erst gar nicht gemütlich laufen. Die Dämpfung ist gut abgestimmt und angenehm, dank der POWERFLOW MAX Mittelsohle und dem BOOMERANG-Fußbett. Auch der eingebaute Schutz in der Sohle hält grobe und spitze Gegenständen von den Füßen weg. Ebenso die hochgezogene Protektion an den Zehen. Hier muss man sich um seine Füsse keine Sorgen mehr machen 😉

EINSATZGEBIET

So unscheinbar er wirkt, so vielseitig ist sein Einsatzgebiet. Egal auf welchem Untergrund, egal bei welchen Witterungsbedingungen ich unterwegs war – der ROCLITE ist ein zuverlässiger Partner.

Ich persönlich sehe die Schuhe auf kurzen oder mittellangen Distanzen, vorallem auf technischem und groben Terrain. Und gerade im Herbst und Winter, wenn es feuchter, die Böden tiefer werden, wird er seine großen Stärken ausspielen können.

FAZIT

Ich wusste am Anfang nicht so recht was ich von dem Schuh halten sollte. Doch sobald man ihn auf die Trails loslässt, weiß man es. Ein rassiger Trailschuh mit einer breiten Palette bei den Einsatzgebieten. Er macht wirklich Spaß, sieht unscheinbar aus, aber performt. Im richtig technischen Umfeld, hochalpin würde ich eher auf andere Schuhe zurückgreifen, aber sonst kann er wirklich alles. Auch verwende ich den ROCLITE gerne beim Wandern. Da er einfach die Füße perfekt schützt und es Spaß macht, damit eine Runde zu drehen.

Transalpine Run – RUN2 – Day 1

Mythos TAR – jedes Jahr hört und liest man von diesem Rennen und sieht so viele Bilder mit tollen Geschichten und vielen Emotionen.

Daher liegt es nahe, dass ich ebenfalls schon immer mal das Transalpine Run Flair mitnehmen wollte. Doch hat sich dies aus vielerlei Hinsicht nie ergeben. 2023 als ich zu Dynafit als Trailhero kam, war dann auch die Chance da den TAR mitzumachen. Vollständig traute ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht zu, aber ein weiterer Trailhero, Arne, fragte nach, ob jemand den RUN2 plant. Kurz in den Kalender geschaut und Arne zugesagt.

Der RUN2 ist das Einsteigerformat. Ein Team aus zwei Personen auf zwei Etappen des Transalpine. Genauer genommen, von Lech am Arlberg nach St. Anton und von dort weiter Richtung Ischgl. Klingt lustig, machen wir das doch mal.

Die Organisation und Abstimmung waren jedoch nicht so ohne. Schließlich kannten wir uns weder, noch kannten wir unser jeweiliges Leistungsniveau. Denn als Team darf man bis zur nächsten Zeitmatte nie weiter als zwei Minuten auseinander sein. 

Eins wussten wir jedoch, der Spaß steht im Vordergrund. 

Was eine große Herausforderung war, wo wir uns treffen und finden und wie wir das dortige Management hinbekommen. Denn Hotel, Parken, Start sollte noch etwas spannender werden.

Ich habe Arne dann in Kufstein am Bahnhof eingesammelt und wir hatten bereits hier zwei Stunden für ein Kennenlernen. Zu erst war der Checkin in unserem Hotel bzw. unserer Unterkunft in Stuben geplant. Dies wies sich schon abenteuerlich aus, da das Gebäude leer stand und wir zu einem Hotel mussten, wo wir ebenfalls niemanden vorfanden. Irgendwann gelang es uns, einzuchecken und ab nach Lech. 12 km – Startnummerausgabe. Auch dort standen wir noch mal ne Zeitlang an, bevor es dann quer durch den Ort ging zur Pasta Party. Zuvor natürlich beim Dynafit Stand hallo sagen und fragen ob es einen Shuttle für uns gibt. Denn zwischen Parkplatz und Start liegen 6km und wir würden nicht pünktlich zum Start kommen. Yeah.

Auf der Pastaparty konnten wir es klären und wir werden am nächsten Morgen vom Lukas von Dynafit am Parkplatz eingesammelt. Eine Sorge weniger.

Zurück in unsere Unterkunft. Ein altes Gebäude und es war warm darin – sehr warm. Wir haben unsere Taschen gepackt, gelüftet und direkt hingelegt. Und wenn man Zimmertür und Fenster offen lässt, wird es in den Bergen auf 1.500 Meter Höhe doch etwas kühl 🙂

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht ob wir starten konnten. Arne teilte mir bereits vor der Fahrt mit, dass er die letzten Tage nicht fit war und er mal schauen muss, ob es überhaupt geht. Gesundheit geht definitiv vor. Daher nix Unvernünftiges machen. Wir sind, wie bereits erwähnt, zeitig ins Bett und schauen einfach mal wie es Arne am nächsten Morgen geht.

Wir waren sogar überpünktlich am Start und konnten uns noch mit vielen bekannten Gesichtern austauschen. Die Stimmung bei allen war top, es war warm und wir waren bereit. Wir wollten einfach Kilometer für Kilometer schauen, was ist möglich heute und was nicht. 

Am Start mussten wir durch Lech erstmal links an vielen vorbei sprinten, bevor es den ersten Engpass auf den Trails gibt. Das war sehr hilfreich, denn im Nachhinein haben wir gehört, dass die Läufer hinter uns sehr sehr lange stehen mussten, weil nichts voran ging. 

Arne fühlte sich besser und wir ließen es Uphill laufen. Die ersten 15km liefen auch top. Tolle Landschaften, überall gute Stimmung und man lernte auf der Strecke noch den ein oder anderen kennen. Als wir dann in Zürs am Parkplatz vorbeikamen, wartete der nächste Anstieg auf uns. Inzwischen war es richtig heiß und von jetzt auf dann zog es bei Arne den Stecker. Wir nahmen das Tempo raus und arbeiteten uns nach oben, kühlten uns an den Bächen, und versuchten die zweite VP zu erreichen. Irgendwie. Es wurde zäh und anstrengend, doch wir packten es bis zum Ulmer Haus und kühlten uns im Schatten erstmal runter. Zehn Minuten später ging es weiter. Die Energie war zwar wieder da, doch die intensive Sonne machte jedem zu schaffen.

Foto by Sportograf

Beim Downhill bei km27 – eigentlich überhaupt keine gefährliche Stelle – visierte ich mit dem linken Bein einen großen Stein an, blieb aber mit dem rechten Haxen beim Absprung wo hängen und überschlug mich. Quetschte mir den Finger, schlug mir das Knie auf, verdrehte das Bein aber sonst zum Glück nichts Wildes und es ging weiter. Doch die letzten Kilometer waren sehr sehr zäh. Die Hitze war echt heftig an dem Tag. Aber wir schafften es letztendlich ins Ziel. Respekt an Arne, dass er die Etappe vollständig durchgezogen hat.

Wir gönnten uns erst einmal paar alkoholflreie Weißbier, paar Semmeln und ein Eis. Dann ging es uns doch gleich wieder ganz gut.

Nun mussten wir noch knapp 2 km durch St. Anton laufen, zur neuen Unterkunft. Diese war um einiges komfortabler und wir ruhten uns erst einmal aus.

Abends ging es dann wieder die 2 km zum Abendessen und dem Briefing. Waren jedoch nach dem Essen so müde, dass wir uns direkt aufs Ohr gehauen haben und das Briefing verpassten und somit die Ankündigung der Streckenänderung.

Muskelkater war da, Beine müde und Motivation eher semi. Schauen wir doch mal was Tag 2 bringt!

Test: TOPO MTN Racer 3

TOPO – what? Bis vor einigen Jahren hatte ich die Marke TOPO gar nicht wirklich wahrgenommen. Es war ein Exot unter den Laufschuhherstellern bzw. ist es noch immer. Doch wer oder was ist nun Topo? Sie sind ein recht junges Unternehmen aus den USA – 2013 von dem Amerikaner Tony Post gegründet.

Die DNA von Topo und der Leitspruch ist: “Shoes inspired by nature” – mit den vier Säulen: Platz für die Zehen, perfekter Sitz am Leisten, auf Augenhöhen mit den Fersen (Sprengung von 0 bis max. 5 mm) und Ultralight.

Natürlich ist der Begriff “Natural Running” bei vielen Laufschuhherstellern weit verbreitet, ob breite Zehenbox, Zehenschuhe, Zero Drop und letztendlich null Dämpfung wie bei den vielen Barfussschuhen. Doch was unterscheidet Topo letztendlich von allen anderen?

Dies werde ich beantworten können, wenn ich den vor mir liegenden MTN RACER 3 – der erfolgreichste Trailrunning Schuh aus dem Sortiment von Topo – mir genauer anschaue. Ich bin sehr gespannt, was mich bei diesem Schuh erwartet und ich hoffe Euch geht es ebenfalls so?

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Wie immer werfen wir zuerst einen Blick auf die technischen Daten des MTN RACER 3 auf der Herstellerseite:

  • 5mm Drop (Sprengung) mit einem Aufbau von 33/28mm.
  • Gewicht: 283g (US9 Referenzgröße) – in meiner Größe EU46.5 liegt das Gewicht bei 331g
  • UVP: 190 EUR
  • Komfortable Passform dank natürlicher Zehenbox und Leisten-Shaping für perfekten Sitz
  • Vibram® MegaGrip Sohle für perfekte Haftung auf allen Untergründen und Nässe
  • Obermaterial aus neuem, einlagigen Funktionsmesh mit wasserableitender Struktur und
    hoher Atmungsaktivität – Schnelltrocknend
  • Hauchdünne Print-on Texturen und Layer ohne Nähte
  • Antimikrobielles Ortholite®-Fussbett (5mm) • Next Generation ZipFoam® Superleichtes
    Zwischensohlenmaterial aus einem EVA- und TPU-Mix mit einzigartiger Response
  • Bequeme, dünne Zunge mit Schnürsenkelführung, seitlich vernäht als Schmutz- und Nässeschutz
  • Gaiterlaschen

Liest sich erstmal sehr gut was der MTN Racer 3 zu bieten hat. Doch ich will mich hier selbst davon überzeugen.

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Ab in den Schuh. Es ist total spannend, wenn man überhaupt nicht weiß, was einen erwartet. Oft kennt man die Marken und jeder Nachfolger oder jedes Modell aus dem gleichen Hause hat die typischen Eigenschaften von eben diesen.

Es fühlt sich ungewohnt an. Nicht nur die breite Zehenbox, sondern der Bereich rund um den Mittelfuß. Es zwickt ein wenig. Schauen wir mal wie es sich beim Laufen anfühlt. Los gehts und raus auf die Trails. Wie bekannt ist, wohne ich hier am Fuße des Zahmen Kaisers und habe jegliches Terrain, um neue Schuhe ausgiebig zu testen.

An diesem Tag ging es für mich bei bestem Wetter Richtung Brünnstein hoch. Über Waldwege bis in einen sehr technischen Bereich mit kleinen Kletterpassagen. Hier kann sich der Schuh gleich richtig auszeichen. Nach den ersten Metern passte sich der Schuh immer besser meinen Füßen an und es machte direkt Spaß. Meine Füße fühlten sich sicher in den Schuhen und ich kann es laufen lassen. Von Vorteil ist sicherlich, dass ich nicht gleich mit einem Zero-Drop Schuh angefangen habe, sondern hier mit moderaten 5mm den Einstieg bei Topo machte. Ob Up- oder Downhill, ob Waldwege oder technisches Gelände – die MTN RACER 3 wollen Trails und sie bekommen natürlich Trails 😉

Der Fuß wird gut vom Schuh umfasst, der Halt ist sehr gut, der sich mit den Schnürsenkel optimal fixieren lässt. Für meinen persönlichen Geschmack hätten die Schnürsenkel etwas rauher sein können, dass sie besser greifen und eine Schlaufe oder Schnürsenkeltasche zum Verstauen wären noch das i-Tüpfelchen.

Das Obermaterial ist angenehm und dennoch robust und bietet mit den Verstärkungen rund um die Zehen und den Fersen eine optimale Protektion im technischen Gelände.

Eine Vibram Außensohle rundet den Aufbau ab. Über Vibram muss ich sicherlich nicht viele Worte verlieren, denn sie machen ihre Aufgabe – einen sicheren Halt auf jeglichen Untergründen zu bieten – sehr zuverlässig. Das kann ich nach den Testläufen auch bestätigen – egal ob es nach oben oder unten ging, egal ob es nass, feucht und matschig wurde, ob im alpinen Umfeld – ich fühlte mich stehts sehr sicher und rutschte nicht weg. Einziges kleines Manko: wenn es zu leichten Kletterpassagen kommt und man zwischen engen Steinen oder Wurzeln hochkraxelt, kann die breite Zehenbox etwas unpraktisch sein, bzw. findet man den optimalen Halt nicht. Aber ist ja auch kein Schuh fürs Klettern, sondern eben für das Laufen.

EINSATZGEBIET

Laut Hersteller ist der MTN Racer 3 der “perfekte Partner für schnelle und lange Trailläufe bis hin zu Ultras, technisches Gelände und hohen Komfortanspruch”. Aus meinen bisherigen Tests kann ich mich dieser Aussage anschließen. Daher ob kurze oder lange Distanzen, laufbare oder technische Trails – der MTN Racer 3 begleitet euch zuverlässig überall hin. Kleiner Bonus: Er ist ebenfalls gut als leichter Wanderschuh geeignet!

FAZIT

Ich hatte schon wirklich viele Schuhe im Test und letztendlich taugen alle was. Und es sind immer kleine Nuancen, kleine Besonderheiten, die hervorzuheben sind. Doch hier bin ich baff. Der MTN Racer 3 ist nicht nur ein grundsolider und sehr gut verarbeiteter Schuh, sondern ein reinrassiger und doch sehr vielseitiger Trailschuh. Ich habe das Paar ausgiebig hier in den Bergen getestet und war erstaunlich schnell überzeugt. Bequem, komfortabel, schützend, sicher und dies bei so vielen Einsatzgebieten. Es macht einfach Spaß mit den Schuhen und ich muss schon etwas zurückdenken, dass ein Schuh mich in nahezu allen Bereichen so sehr überzeugen konnte.

Ich kann nur abschließend sagen, schaut euch diese Schuhe beim nächsten Kauf genauer an!

Test: Saucony Triumph 21 & Triumph RFG

Ein Klassiker im jährlichen Update – der Triumph kommt in seiner 21. Auflage. Wenn ein Schuh solch eine Historie aufzeigt, muss er schon was besonderes sein. Ehrlich gesagt, hatte ich zu meinen Straßenläufen keine bzw. kaum Neutralschuhe an und somit entgingen mir zwanzig Vorgänger des Triumphs’. Ich habe somit keinen Vergleich, aber das sollte nicht so sehr ins Gewicht fallen. Wichtig ist, wie der mir hier vorliegende Schuh, in seinem aktuellen Update, abschneidet.

Doch wie der Titel bereits aufzeigt, liegen zwei Modelle vor. Der Unterschied zwischen Triumph 21 und Triumph RFG? Technisch sind sie identisch, jedoch sind bei zweiterem Modell alle Materialien umweltfreundlich. RFG steht für Run for Good. Hier werden pflanzliche Farbstoffe im Obermaterial verwendet, zudem die “PWRRUN Bio+”-Schaumstoffdämpfung auf Maisbasis.

Laut Saucony kann man sich auf “unbegrenzten Komfort mit grenzenloser Bewegung” freuen, kombiniert mit “verbesserten flachgestrickten Obermaterial” und der PWRRUN+ Dämpfung für noch mehr Komfort. Ob für schnelle Sprints, lange Läufe oder doch einfach nur für Spaziergänge – der Triumph begeitet die Läufer:Innen überall hin.

Somit schauen wir uns hier nicht nur den Triumph an sich an, sondern schauen auf die direkte Unterschiede.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein Blick auf die Daten vom Triumph 21, sowie des Triumph RFG (Anmerkung: der RFG erscheint Mitte September 2023 auf dem deutschen Markt).

Anm.: Ich werde folgend nur von dem Schuh sprechen, da beide Modelle technisch identisch sind. Bei Abweichungen werde ich explizit darauf hinweisen.

  • Der Schuh ist ein Neutralschuh und hat eine Sprengung von 10 mm (37 mm Ferse / 27 mm Zehen-bereich).
  • Das Gewicht liegt bei der Referenzgröße bei 279g (RFG = 295g) und in der mir vorliegenden Größe EU 46,5 bei 316 bzw. 342 g.
  • Die UVP in Deutschland liegt jeweils bei 190 Euro.
  • Die Triumph 21 gibt es in der Farbpalette white/umbra und indigo/black bei Männern sowie in grape/indigo und mist/ink bei den Damen.
  • Der Triumph RFG dagegen ist in den Farben coffee und murk für Männer, sowie mauve und mist bei den Damen erhältlich.

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Der erste Eindruck ist top, der Schuh fühlt sich direkt sehr angenehm an. Komfortabel, gut gepolstert und trotzdem ein leichtes Gefühl an den Füßen. In diesen tollen Farben und dem Komfort sicherlich auch Sneaker-tauglich für den Alltag 😉

Die Füße fühlen sich hier pudelwohl, alles weich und gepolstert rundherum. Ob dies Auswirkungen aufs Laufen hat, werden wir später noch testen. Dazu – lt. Saucony – das neue flachgestrickte Obermaterial, sowie einer überarbeiteten Schnürung. Diese weicht im oberen Bereich durch eine extra Schlaufe von der klassischen Schnürung ab. Auf jeden Fall lassen sich die Füße gut fixieren.

In der üppigen Außensohle befindet sich die PWRRUN+ Technologie (beim RFT das PWRRUN BIO+) – ein extra komfortable Dämpfung. Das merkt man auch bei den ersten Schritten und dem Abrollen – alles läuft weich und smooth ab. Sehr angenehm.

Bei der RFG Version besteht die Zwischensohle nicht aus erdölbasierten, sondern zu 55% aus maisbasierten Materialien. Das hört sich richtig gut an. Auch beim Obermaterial wurde auf recycelten Garnen zurückgegriffen und pflanzliche Farbstoffe verwendet. Die Außensohle besteht zu 80% aus Naturkautschuk. Wie und ob sich das auf die Laufeigenschaften auswirkt, wird sich noch zeigen, aber bei den vielen Testläufen konnte ich – trotz den einigen Gramm mehr – keinen großen Unterschied spüren. Wenn überhaupt.

Wie von Saucony gewohnt, alles top verarbeitet und der Gesamteindruck passt einfach.

EINSATZGEBIET

Nach mehreren Runden mit den Triumph kann ich durchaus bestätigen, dass diese Schuhe ein großes Spektrum haben. Ob der Lauf kurz oder lang, schnell oder langsam sein soll, oder der bereits oben erwähnte Spaziergang – dieser Schuh macht alles mit und meistert jedes Einsatzgebiet. Einfach wow. Gerade schwerere Läufer:Innen werden ihren Spaß mit diesen Schuhen haben. Doch nicht nur diese – dieser Schuh ist einfach für alle in nahezu allen Einsatzgebiete gemacht – ob Asphalt, Wald oder Schotter. Mit dem Triumph hat man einen zuverlässigen Begleiter bei sich.

FAZIT

Ich bin begeistert. Von beiden Versionen. Ein wahnsinnig toller, komfortabler Neutralschuh. Es macht einfach Spaß damit rauszugehen und sich zu bewegen. Der bouncy Effekt und die weichere Sohle bedarf es nur eine kurze Eingewöhnung, ansonsten ist es wie ein bequemes Sofa für die Füße!

Ich persönlich finde auch das Konzept hinter Run for Good prima und hierauf sollte weiter ein Fokus gelegt werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch keine Einschätzung machen, ob die Materialien auf Maisbasis eventuell eine kürzere Lebensdauer haben.

Aber jeder Laufschuhhersteller sollte umdenken und an zukunftsweisenden nachhaltigeren Materialien arbeiten. Nicht nur x-Prozent receycelte Bestandteile einbauen, sondern wirklich an Nachhaltigkeit arbeiten.

Ansonsten muss ich raus – eine weitere Runde mit den Triumph drehen! 😉

Test: Saucony Kinvara Pro

What? Wie bitte? Ein neuer Kinvara? Bereits der Zweite 2023? Doch was ist denn das?

Wie inzwischen bekannt ist, bin ich ein absoluter Kinvara Fan. Dies habe ich in den bisherigen Testberichten vom Kinvara 14, als auch den restlichen Saucony Testberichten oft sehr deutlich erwähnt.

Der Kinvara war der bewusste Einstieg in einen neutralen Laufschuh für Wettkämpfe. Er ist leicht, angenehm und schnell. Ein perfekter Schuh und treuer Begleiter seit Jahren.

Nun kommt Saucony mit einem völlig neuen Modell um die Ecke – dem Kinvara Pro. Saucony wirbt mit folgendem Text: “Effizienz ist alles, und genau deshalb haben wir den Kinvara Pro entwickelt. Er ist der erste seiner Art auf dem Markt und wurde entwickelt, um die täglichen Läufe mit Leichtigkeit zu absolvieren. Dieser Schuh kombiniert die leistungsstarke PWRRUN PB Dämpfung mit einer 3/4-Carbonfaserplatte für einen mühelosen Schub und bringt ein leichtes und luftiges Gefühl in ein tägliches Training. Nicht vom Namen täuschen lassen! Dieser Schuh bietet für jeden Läufer etwas. GIVE ENERGY. GET ENERGY. Die SPEEDROLL-Technologie und eine 3/4-Carbonfaserplatte treiben beim täglichen Läufen mühelos voran.”

Ich sehe schon – ihr seid genauso neugierig wie ich. Daher schauen wir uns die Details genauer an.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Die Fakten und Daten vom Hersteller

Auch dieser Schuh ist vegan und aus recyceltem Material.

Der Schuh ist ein Neutralschuh und die Sprengung liegt bei 8 mm (42 mm Ferse / 34 mm Zehenbereich) – und hier erkennt man direkt den Unterschied zum Kinvara 14 mit 4 mm Sprengung.

Das Gewicht liegt bei der Referenzgröße bei 269g (Kinvara 14 = 200g) und in der mir vorliegenden Größe EU46 bei 320g. Auch hier ein sehr großer Unterschied zum Kinvara 14 mit 227g (und das war sogar eine halbe Nummer größer).

Der Schuh besteht aus der PWRRUN PB Dämpfung aus mehreren Schichten, kombiniert mit einer 3/4 Carbonfaserplatte.

Mehr Dämpfung, breitere Ferse, kombiniert mit einem leichten und stabilen Laufgefühl – das ist der Kinvara Pro.

Die UVP in Deutschland liegt bei 200 Euro.

Und die Schuhe gibt es in der Farbpalette black/white, slime/umbra, superblue/indigo und white/infrared bei Männern und in black/white, white/ink und indigo/mauve bei den Damen.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Ich habe die Testexemplare in weiß vor mir liegen und auch wenn die wuchtige Sohle einen direkt ins Auge springt, sind die Schuhe federleicht. Inzwischen – muss ich ganz ehrlich gestehen – könnte ich kein Gewicht der modernen Laufschuhe abschätzen, wenn ich sie in der Hand halte. Früher merkte man, ob das ein schwerer Brocken war, inzwischen sind alle federleicht, obwohl es die Unterschiede von teilweise über 100g pro Schuh immer noch gibt. Verblüffend.

Optisch wissen die Schuhe zu überzeugen, auch wenn sie in Kürze nicht mehr so schön weiß sein werden. Aber es sind eben Laufschuhe und diese werden früher oder später etwas dreckig. Auch die Straßenschuhe 😉

Interessant sind die gummierten Linien auf dem Fußrücken. Das erinnert mich an die Kickschuhe von David Beckham, damit man einen Ball anschneiden kann. Doch bei Laufschuhen? Optisch nett, dient es maximal zum leichten Schutz, ansonsten erschließt sich hier mir keinen weiteren Grund.

Die Füße werden gut umschlossen, Knöchel und Ferse gut gepolstert – kombiniert mit einer klassischen Schnürung.

Dazu die Speedroll Sohle mit der gegabelten Carbonfaserplatte. Ich vermute doch stark, dass die große Auskerbung den ein oder anderen Stein ein paar Meter mitschleifen wird. Schauen wir mal, ob es wirklich so kommt 😉 Update v. 31.08.: Kann ich bestätigen. Auf einem Schotterweg habe ich noch einige Kilometer einen größeren Stein “mit an Bord” gehabt 😉

Doch ich muss nun direkt loslaufen. Ein gutes, sehr angenehmes Laufgefühl ab dem ersten Meter, aber nicht das Aha-Gefühl und den Antrieb wie ich es beim Endorphin Elite gespürt hatte. Die Carbonplatten geben “gefühlt” nicht den Schub nach vorne, wie bei anderen Carbon-Racern (auch hier ein Update nach mehreren Läufen: läuft man gezielt Vorfuß, bzw. bergab Vorfuß spürt man sie dann doch, wenn auch etwas moderat). Doch das ist gar nicht so schlimm, denn so kann man angenehm vor sich hin”rollen” und es laufen lassen. Der Schuh fühlt sich von Kilometer zu Kilometer angenehm an. Ich habe ein moderates Tempo drauf und es macht einfach Spaß.

EINSATZGEBIET

Ein Carbonschuh für den Alltag? Damit wirbt Saucony.

Der Schuh taugt als Trainingsschuh, ebenso als Wettkampfschuh. Eine breite Palette. Ich selber muss ihn hierzu erst einem Langzeittest unterziehen, ob ein Carbonschuh, als Alltags-Trainingsschuh taugt.

FAZIT

Ich muss definitiv noch längere Läufe mit dem Kinvara Pro machen. Doch bisher, kann ich sagen: ein toller Schuh. Er rollt gut auf der Straße, er wirkt zuverlässig, ein stabiles Laufgefühl und wenn zwischendurch Gas gegeben wird, macht er mit. Er ist in vielen Temporegionen unterwegs und fühlt sich dort wohl. Bis auf den Namen hat er jedoch mit dem Kinvara nichts gemeinsam. Ja, beide können schnell, doch der Kinvara ist ein Lightweight Trainer bzw. ein Wettkampfschuh – der auf Minimalismus und Leichtigkeit setzt und der Pro – ist ein Carbon-Alltagsschuh. Ein Dailytrainer, der schnell, aber auch lange kann, aber sich nicht festlegen möchte. Probiert es doch einfach selbst auf und lasst euch überzeugen 😉