Weihnachtsgeschenk mit Herz

Alljährlich findet Weihnachten statt und damit auch für viele die große Frage – was schenke ich meinen Liebsten?

Doch bevor man aus lauter Verzweiflung zum Paar Socken, einem Parfüm oder ein Gutschein für ein Parfüm greift, wäre doch ein sinnvolles Geschenk für eine Läuferin oder Läufer angebrachter. Und mit sinnvoll meine ich etwas für den guten Zweck! Sowohl für den Beschenkten, als auch was hinter diesem Geschenk steckt.

Die Wahl sollte auf den Wings for Life World Run Gutschein fallen. Ein einzigartiges Erlebnis beim weltgrößten Spendenlauf am 5. Mai 2024.

Und für die, die tatsächlich nicht wissen, was hinter Wings for Life steckt, hier ein paar Hintergründe und Facts aus der Pressemitteilung:

Über den Wings for Life World Run

Einmal im Jahr findet der Wings for Life World Run rund um den Globus statt. Alle Teilnehmer:innen starten weltweit zur gleichen Zeit und laufen entweder individuell mit der Wings for Life World Run App oder gemeinsam bei zahlreichen Flagship Runs oder App Run Events. Das Beste daran ist, dass es bei jeder Form des Laufs nur darum geht, dabei zu sein und Spaß am Laufen zu haben. Egal ob Profisportler:in, Hobbyläufer:in oder Anfänger:in, es spielt keine Rolle, wie gut, schnell oder weit gelaufen wird. Eine traditionelle Ziellinie gibt es nicht. Stattdessen nimmt 30 Minuten nach dem Start entweder ein virtuelles oder – im Falle der Flagship Runs – ein reales Catcher Car die Verfolgung auf und überholt die Teilnehmer:innen, für die der Lauf damit erfolgreich beendet ist. Die Ergebnisse werden nicht nach Zeit gemessen, sondern nach der erreichten Distanz. 100 Prozent der Startgelder und Spenden fließen direkt in die Rückenmarksforschung. Bei den bisherigen Ausgaben des Wings for Life World Run sind insgesamt 1.293.716 registrierte Teilnehmer:innen aus 195 Ländern auf allen sieben Kontinenten gelaufen, gegangen oder gerollt und haben insgesamt 43,8 Millionen Euro für die Heilung von Querschnittslähmung gesammelt. www.wingsforlifeworldrun.com

Ein wunderbares und sinnstiftendes Weihnachtsgeschenk, nicht wahr? Die Wings for Life World Run Voucher eignen sich für den Flagship Run München oder den deutschlandweiten App Run. Doch wie sehen die ausdruckbaren Do-It-Yourself-Gutscheine denn aus? Hier einen Einblick der verfügbaren Designs:

Fassen wir zusammen – der Gutschein ist für jede:n ein passendes Geschenk. Denn egal wie weit man läuft (und egal ob laufen, wandern oder spazieren) beim Wings for Life World Run ist jede:r ein Finisher.

Die Voucher sind unter folgendem Link zu beziehen -> LINK.

Lasst Euch jedoch nicht zu viel Zeit, die Plätze sind limitiert und in den vergangen Jahren waren die Läufe bereits frühzeitig ausverkauft.

Die Anmeldegebühr für den Flagship Run München beträgt 49 Euro, für den App Run beläuft sie sich auf 25 Euro. Als besonderes Highlight erhalten alle Teilnehmer:innen bei Anmeldung ein exklusives adidas Wings for Life World Run T-Shirt:

Alle Informationen zum Wings for Life World Run und der Anmeldung finden sich unter: www.wingsforlifeworldrun.com

Wer noch immer nicht überzeugt ist, hier ein paar Impressionen vom Lauf 2023 in München:

Ich selbst war bereits 2018 vor Ort in München dabei, als auch in den Folgejahren beim App-Run. Beide Formate haben ihren Reiz. Doch natürlich ist der Spirit vor Ort, mit all den anderen Läufer:innen, noch mal ein ganz anderer und ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes.

Ich kann es uneingeschränkt empfehlen, auch wenn es meistens sehr sehr heiß an diesem Tag war 😉

Copyright aller Fotos by Red Bull / Wings for Life

Test: Salomon Sense Ride 5 (Update / Herren)

Auch ich habe den Salomon Sense Ride 5 noch testen dürfen und möchte den Artikel – mit dem Test des Damenmodells – noch um meine Erfahrungen erweitern.

Da dies bereits mein zweiter Salomon Schuh an meinen Füßen ist, kann ich nun auch die Unterschiede zum Thundercross (siehe Bericht) besser einordnen.

Ich habe die letzten Wochen den Sense Ride 5 auf verschiedenen Runden getragen. Auf Laufstrecken mit einer Kombination aus Asphalt und Waldwegen, leicht alpin oder da nun endlich der Herbst in seiner ganzen Pracht da ist, auch auf feuchten Wurzeln und Blättern. 

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

MEIN ERSTER EINDRUCK

Die Schuhe sitzen gut und (angenehm) eng an den Füßen. Sie schmiegen sich gut an die Füße, somit gibt es kein Rutschen an den Fersen, geschweige am Mittelfuß. Es ist fast nicht notwendig, mit der Quicklace Schnürung hier nachzubessen. Apropos Quicklace. Solangsam gewöhne ich mich tatsächlich an diese Art Schnürung. Sowohl beim richtigen Druck beim Festziehen, als auch die korrekte Verstauung der Senkel. Am Anfang sind diese mir immer mal wieder rausgerutscht. Doch inzwischen klappt dies wie am Schnürchen.

Was mir jedoch gleich auffällt, dass der Schuh etwas straffer gedämpft ist. Habe aus anderen Berichten und aus Erfahrungsberichten gehört, dass er als Allrounder auch eine angenehme Dämpfung hat und somit für jeden was dabei ist. Ich sag mal so: ich Vergleich zum Salomon Thundercross ist er auf jeden Fall straffer und direkter. Das liegt sicherlich an der Außensohle mit 8mm Sprengung, aber auch an der reaktiveren Energy-Foam-Dämpfung an sich. Sie will bequem, aber definitiv direkter sein.

Interessant ist, dass der Sense Ride 5 in meiner Größe 17g schwerer ist, als der Thundercross. Sieht man beide Modelle, würde man eher das Gegenteil denken:

Doch was bedeutet das? Wenn wir uns das Profil anschauen, sind die Stollen bei Weitem nicht so tief (3,5mm) wie beim Schwestermodell (5mm). Dafür haben auch beide Schuhe ihre Daseinsberichtigungen und jeweils ihren Einsatzzweck. Wie schon bei Julia´s Test geschrieben, sind die Sense Ride 5 ein typischer Door2Trail Schuh. Daher könnte man locker im Herbst auf nasser Straße einen 10er mit diesen Schuhen laufen, ohne überhaupt an Trails zu denken. Doch dort will er natürlich hin. Auf die Trails. Ob Wald- oder Schotterwege oder für normale Bergläufe – er ist dabei. Von den Distanzen sehe ich die Schuhe nicht nur auf kurzen Distanzen, sondern locker bis zum Marathon. Für die ganz langen Läufe wäre er mir auf Dauer zu straff. Und auch hochalpin wäre er nicht meine erste Wahl, somit könnte ich sie nicht hier empfehlen. Wird der Boden jedoch zu tief und matschig oder bei Schnee, dann kommt die Außensohle mit ihren Stollen nicht weit.

Noch ein paar Fakten zur Protektion. Die Füße sind ausreichend geschützt, auch im groberen Gelände. Das liegt aber einfach auch an der Trail-DNA von Salomon. Sie wissen was sie tun und geben dies bei all ihren Schuhen weiter.

FAZIT

Der Sense Ride 5 – ein Trailschuh mit dem man nicht falsch macht. Das kann man durchaus so erwähnen. Wer nicht gerade in den Bergen wohnt und für die Wege außerhalb der Stadt einen Schuh mit Profil sucht, ist hier genau richtig. Gerade bei dem lukrativen Preis von 130 Euro lohnt sich ein genauerer Blick auf diesen Schuh.

Doch auch die “Viel”Läufer:Innen in den Bergen sollten sich mit diesen Schuhen beschäftigen. Gerade wenn man am Überlegen ist “nehm ich heute Straßenschuh X oder Trailschuh Y – ach nein, ich nehme einfach den Sense Ride und los gehts“.

Sowohl meine Frau, als auch ich sind häufig mit den Schuhen im Training unterwegs und wurden bisher nicht enttäuscht. Ja, wenn der Boden zu tief und zu nass ist, wird er nicht unsere erste Wahl. Doch für den tieferen Boden, ist ja auch eher der Thundercross vorgesehen. Daher freu ich mich, dass endlich Herbst ist, damit auch der Thundercross seine Stärken ausspielen kann. Daher im Herbst / Winter nehme ich eher den Thundercross und im Frühling / Sommer dann den Sense Ride im Training 🙂

Test: Suunto Race

Suunto – die letzten Wochen und Monate war der finnische Hersteller sehr aktiv. Erst kam die Vertical, eine Highend-Outdoor-Sportuhr, auf den Markt Danach die Ansage, in den Kopfhörer Markt mit dem Wing einzusteigen und nun? Noch eine Sportuhr. Die Suunto Race. 

Ich hatte die Möglichkeit, die Uhr die letzten zwei Wochen intensiv und vor Marktstart zu testen. Ich muss ehrlichweise gestehen, dass ich jahrelanger Garmin-Träger bin und somit erst einmal mit einer neuen Menüführung, anderen Anzeigen und Features mich eingewöhnen muss. 

Natürlich bei solchen Tests, dauert es zwei – drei Tage bis man mit der Software, aber auch mit der Steuerung an sich warm wird. Erst drückt man Knöpfe gewohnt wie bei seiner bisherigen Uhr, dann versucht man intuitiv durch das Menü zu gehen und am Ende stellt man sich immer wieder die Frage: Wo finde ich diese Einstellung? Wo finde ich das Menü? Wie gehts überhaupt los?

Doch zum Glück, gibt es nur drei Knöpfe und vieles ist intuitiv bedienbar. Aber ganz klar, es ist eine Umgewöhnung. Und kleiner Spoiler – selbst nach zwei Wochen find ich nicht alle Einstellungen, die ich mir auf Anhieb wünsche. Aber genauso verwirrend ist es wieder auf das “alte” System umzusteigen.

Auf dem Trailmarkt stechen vor allem Garmin mit deren Outdoor-Zugpferde Fenix und Epix, als auch der Newcomer der letzten Jahre Coros heraus. Polar ist auf den Trails nicht all zu sehr vertreten und wir haben da natürlich Suunto – als Outdoor Spezialist. Viele Profis tragen bereits diese Uhren von Suunto u.a. die Dynafit Athleten Rosanna und Hannes, daher steigt meine Vorfreude und Spannung auf diesen Test.

Anmerkung: Die Uhr wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test – für zwei Wochen – zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

ERSTER EINDRUCK

Fangen wir mit dem Auspacken an. Wie bereits bei den Kopfhörer Wing (siehe Bericht) eine sehr durchdachte Verpackung und alles übersichtlich präsentiert.

Doch warum hat Suunto immer noch ein Ladekabel mit USB Anschluss? 😉 Gut, Ladegeräte hat man genügend daheim, aber hier hätte man bereits auf den USB-C Zug aufspringen können.

Hebt man die ultraleichte Uhr (68g) aus Titan aus der Box, legt die beiden Silikonarmbänder mit dem Schnellverschluss an und schon nach wenigen Augenblicken ist die Uhr startklar. Ok – Akku noch prüfen, doch bei Auslieferung hat sie bereits 75% Ladekapazität und natürlich eine Installation der Suunto App macht Sinn. Warum? Weil hier weitere Einstellmöglichkeiten vorgenommen werden können, sowie die SuuntoPlus Apps für weitere Individualisierungen geladen werden können. Nicht zwingend notwendig für den ersten Testlauf, aber wenn will man gleich richtig durchstarten.

Der erste Eindruck passt. Wertige Verarbeitung, tolle Optik und sofort springt dieses AMOLED Display ins Auge. Wenn ich meine Fenix 6X Pro daneben halte, sind das wahnsinnige Unterschiede! Und ja, mir ist bewusst, dass jedes Display seine Daseinsberechtigung hat und es Pros und Cons für beide Welten gibt. Darauf gehe ich gerne später ein.

SCHAUEN WIR AUF DIE TECHNISCHEN FAKTEN

Hier verweise ich gerne auf die Herstellerseite, doch die Fakten dieser Uhr sind:

  • 1,43″ AMOLED Touch Display
  • Digital Crown – die digitale Krone oder schlicht: das Drehrädchen
  • Sapphirglas
  • Offline Karten
  • HRV Recovery Tracking
  • Erweiterte Trainingmetriken
  • 40-45 Stunden Batterie bei höchster GPS Tracking Genauigkeit
  • Wasserdicht bis 100m
  • Gewicht von 69 g in der Titanium Version und 83g in der Steel Version
  • 32 GB Speicher (Titanium) und 16 GB Speicher (Steel)
  • 95 Sportmodi inklusive der Möglichkeit einen eigenen Sportmodus anzulegen

Highlights gegenüber der Vertical sind das Display, die Digital Crown und die HRV (Herzfrequenzvariabilität) – doch zumindest das letztgenannte Feature wird zukünftig (mit dem nächsten Softwareupdate) auch die Vertical haben.

Ein weiterer Unterschied zur Vertical – die Uhr wurde in China hergestellt, nicht mehr in Finnland. Dies hat sicherlich damit zu tun, dass Suunto seit 2022 zum chinesischen Konzern Liesheng Technology gehört, aber auch, dass die Herstellungskosten solcher Technologien dort günstiger sind.

Zu beachten ist, dass diese Uhr keine ANT+ Schnittstelle vorzuweisen hat.

LOS GEHTS

Doch neue Gadgets wollen und müssen ausgiebig getestet werden. Was aber auch bedeutet, ich habe nun zwei Wochen eine Uhr links und eine Uhr rechts am Handgelenk getragen. Ich wollte immer den direkten Vergleich und auch bereits während dem Laufen Informationen und das Handling vergleichen. Für meine Umgebung wirkte das nicht nur seltsam, sondern ich wurde auch desöfteren darauf angesprochen.

Die Suunto und das mitgelieferte Armband aus Silkon lassen sich sehr angenehm tragen. Definitv ein wichtiger Faktor bei einem Gegenstand, den man tagtäglich 24/7 trägt.

Bevor ich losrenne, verbinde ich noch schnell die Uhr mit dem HR Brustgut, dem Stryd PodSensor und .. nee eigentlich genug. Wartet – doch via Bluetooth habe ich noch die Suunto Wing verbunden. Von Kopf bis Fuß mit Elektronik ausgestattet und dabei geht es nur ums Laufen 🙂

Aber jetzt gehts wirklich los! 

Das AMOLED Display hat mich sofort in den Bann gezogen. Ja, es ist nur ein Display und ja, es hat ein klares, gestochen scharfes Bild. Bei solch einem Display hat man immer Sorgen, dass es den Akku schnell leer zieht. Tut es nicht, auch dazu später mehr. 

An die Ansicht der Daten musste ich mich erst gewöhnen. Doch das ging recht schnell und so merkt man zu Beginn leichte Unterschiede beim Puls, den Höhenmeter oder der Distanz. Aber in so einem minimalen Bereich, dass es durchaus im Bereich bleibt. Außerdem weiß ich persönlich nicht, welche Daten der Wahrheit entsprechen 🙂

Ich habe die Uhr für Intervalle, langsame Einheiten, beim Schwimmen, auf über 1.600 Höhe und in der Sauna von 40 – 90 Grad getestet.

Eines vorweg: alles mit Bravur bestanden 😉

HANDLING / STEUERUNG

Schauen wir uns die Steuerung und das Handling im Detail an. Es gibt insgesamt drei Tasten, die sich alle auf der rechten Seite befinden.

Und diese sind großteils auch frei belegbar. So zum Beispiele

  • Rechts oben: Start einer Aktivität / bei langem Drücken, öffnet es z.B. die Karte oder den Wecker
  • Mitte – Digital Crown: Scrollen durch alle Widgets / bei kurzem Drücken = öffnen eines bestimmtem Widget (z.B. Schlafverhalten) bzw. bei langem Drücken öffnet es die Einstellungen
  • Rechts unten: Systemsteuerung / bei langem Drücken = z.B. Taschenlampe / zusätzlich ist es die Zurück-Taste in jedem Menü

Alternativ kann auch direkt über das Touch Display gesteuert werden. Die Shortcuts sind:

  • nach oben wischen: die Aktiväten starten
  • nach rechts wischen: das belegte Widget wird geöffnet
  • nach unten wischen: Liste mit allen Widgets wird angezeigt

Alle Tasten reagieren schnell und bei Verinnerlichung der Funktionen, geht dies auch einwandfrei von von der Hand.

Auch das Display reagiert (meistens) sofort und sauber, jedoch ist die Touch Steuerung nicht in jedem Menü möglich. Unter anderem während einer Aktivität, lassen sich die Seiten nur via Krone wechseln, nicht über Touch.

Das Rädchen, die digitale Krone, ist ein nettes Gimmick, zur schnelleren intuitiveren Steuerung. Sie hat die Vorteile schneller durch die Menüs zu scrollen und während einem Lauf lässt sich so u.a. die Karte in einem Maßstab von 25m auf 500m hinein und heraus scrollen (Anm. – mit dem Update vom 30.11.2023 kann nun bis auf 2.000m gezoomt werden).

Was mir jedoch aufgefallen ist, dass es ein paar kleine Details fehlen oder eben die Software noch nicht zu 100% ausgereift ist. Während der Testphase ist mir die Uhr eingefroren oder manche Anzeigen bauten sich erst langsam auf und waren schlicht unschön – u.a. klebten Zahlen / Buchstaben zusammen und die Darstellung war erst kurz danach korrekt. Oder aber hat er auf einmal die letzten zwei Nächte, im Testzeitraum, nicht mehr aufgezeichnet. Einige Funktionen, liefen nicht auf Anhieb, sondern mit einem Workaround: erhält man zum Beispiel das Training über TrainingPeaks gehen Intervalle nicht auf Anhieb. Daher das vorgeschlagene Training muss verneint werden und anschließend erneut manuell ausgewählt werden. Doch mir wurde von Suunto zugesichert, dies wird mit dem nächsten Update behoben.

Schade ist, dass es bei der Karte keine Straßennamen gibt. Ich weiß, was jetzt kommt. Welche Straßennamen auf den Trails? 😉 Doch oft hat man ein paar Kilometer bis zu den Trails und nicht nur abseits der Straßen hat diese Uhr ihr Einsatzgebiet. Und ab und an wäre dies durchaus hilfreich. Doch ohne solche Details, kann sich die Karte eben auch sehr schnell aufbauen und in erster Linie ist bei einer Navigation wichtig – die richtige Richtung zu kennen! 🙂

Doch jetzt kommt der große Vorteil: die Navigation reagiert sehr schnell und direkt, was ein absolut wichtiges Feature in der “Wildnis” ist und mir den ein oder anderen Frust früher bewahrt hätte. Bei der Konkurrenz gibt es hier leichte Verzögerungen, was bei flotten Läufen auch mal bedeutet, dass man zu spät abbiegt.

Quelle: Suunto

Für die Stava Freunde unter ist, kann ich so viel verraten, dass die Ansicht bei den Strave Live Segmenten ok ist. Ein wenig mehr Infos wären toll, z.B. ein kleiner Pfeil – der wie bei Garmin – die Richtung vorgibt. Denn ganz ehrlich, bin ich ein einer fremden Stadt, auf fremden Trails hab ich nicht alle Segmente, denen ich über den Weg laufe, mir im Kopf abgespeichert 😉

Ein großes Manko wie ich finde, dass man maximal zwei SuuntoPlus Apps oder Guides hinzufügen kann. Hat man bereits ein vorgegebenes Training über TrainingPeaks ausgewählt, kann maximal noch eine Ansicht ausgewählt werden. Das ist für mich ein absoluter Minuspunkt. Wenn man Trainingpeaks, Strava und Stryd gleichzeitig anzeigen lassen will … keine Chance. Freunde von vielen Daten während einer Aktivität werden definitiv enttäuscht. Und so viele Läufe konnte ich in den zwei Wochen gar nicht machen, alle SuuntoPlus Apps durchzutesten. 

Noch einen kleinen Nachtrag zum AMOLED Display – es hat mich bei Regen, Sonnenschein, im Alltag, beim Schwimmen unter Wasser absolut überzeugt. Alles top ablesbar, doch um die Akkulaufzeit zu gewähren, ist es bei AMOLED üblich, dass es nicht dauerhaft an ist. Daher wechelt es immer direkt wieder in einen schwarzen Bildschirm. Manchmal wacht es etwas zögerlich aus dem “Schlaf” wieder auf.

Kommen wir zur Akkulaufzeit. In der Testphase habe ich die Uhr 1x aufgeladen, doch selbst da hatte die Uhr noch 25% Akku. Und – wie oben erwähnt – war sie nicht vollgeladen. Ich hatte die Uhr 24/7 im Einsatz, zeichnte Läufe und Spaziergänge auf, meine Schläfe und spielte natürlich viel mit den Funktionen herum. Auch mein 3,5h Lauf kostete nur wenige Prozentpunkte der Akkuleistung. Für mich reicht die Akkuleistung somit für all meine Aktivitäten, auch für meine Bergläufe über 7-9 Stunden. Natürlich für Mehrtagesrennen, Alpenüberquerungen oder sonstige mehrtägige Aktivitäten in der rauhen Natur ist man mit einer Solarvariante, wie der große Bruder – die Vertical – besser beraten.

Die Taschenlampenfunktion – auch diese muss erwähnt werden. Ob sinnvoll, kann drüber gestritten werden. Hier wird das AMOLED Display hell aufgeleuchtet, um Euch den Weg – für den Notfall – zu guiden. Sie lässt sich über das Menü anschalten und ihr könnt euch dies grob wie folgt vorstellen (natürlich ist das Display vollständig weiß – nicht wie auf dem Fotoversuch):

Zum Herbsteinbruch wurde ich auch mal mit früherer Dunkelheit überrascht und musste mich mit meiner Handytaschenlampe zurück zum Ausgangspunkt orientieren. Nicht optimal, aber durchaus eine Hilfe. Doch was ist, wenn die Hände frei bleiben sollen oder gar müssen oder der Handyakku (für Notfälle) gespart werden muss und man eben keine Stirnlampe mit dabei hat? Dann hilft dieses Feature ein wenig, auch um Notfallsignale abzusetzen.

DATENQUALITÄT

Da ich immer mit zwei Uhren gelaufen bin, kann ich auch direkt diese Läufe und deren Daten vergleichen. Hier nur ein kurzer direkter Vergleich, ohne zu sehr mit all den Daten und Graphen zu jonglieren.

Natürlich sagen diese Daten nicht viel aus, soll nur darstellen, dass die Bereiche sehr nah beinander sind und bei GPS natürlich leichte Sprünge immer dabei sein können. Man sieht, bei Suunto läuft man weiter, dafür flacher 😉

UhrGesamt KMPos. HöhenmeterMax. HöheDurchschnittspuls in BPMMax. Puls (in BPM)Anteil Zone 2 (HR)
Suunto Pace17,601.3301.631138 BPM168 BPM68,9%
Garmin Fenix 6x Pro17,051.3341.636139 BPM170 BPM67%
Traillauf Naunspitze, am 22.10.2023
UhrGesamt KMPos. HöhenmeterMax. HöheDurchschnittspuls in BPMMax. Puls (in BPM)Anteil Zone 2 (HR)
Suunto Pace11,221464913116887,2%
Garmin Fenix 6x Pro11,0123265913116089,7%
Test Traillauf am 30.10.2023

FAZIT

Mit der RACE hat Suunto eine Ansage gemacht. Dieses kleine Technikwunder performt, weiß in vielen Punkten zu überzeugen, vorallem beim Preis. Während andere Hersteller – bei dieser Funktionsauswahl mind. 200-300 Euro mehr verlangen, hat man hier eine vollumfängliche Uhr fürs Training, Rennen oder sonstigen Outdoorabenteuer. Das die Uhr aktuell noch ein paar Kinderkrankheiten hat, ist ärgerlich, aber diese lassen sich mit dem nächsten leicht Softwareupdate beheben und sind bei einem neuen Launch nicht immer zu 100% vermeidbar.

Der – aus persönlicher Sicht – größte Nachteil ist, dass die Anzeige in der Aktivität auf zwei zusätzliche Anzeigen limitiert ist. Sehr schade. Daher Suunto – bitte nachbessern!

Ich bin auch mal gespannt, wie lange das Armband hält. Denn nach meinem Test, gab es außen (siehe Fotos unten) leichte Abnutzungen.

Ich habe lange mit mir gehadert. Nach sechs Jahren Fenix (3x und 6x Pro) habe ich mich dazu entschieden, Suunto eine Chance zu geben. Und habe mir die Uhr, nachdem Test direkt bestellt. Dies hätte ich ohne den Test vorher nicht gemacht, denn ich war glücklich mit meiner jetzigen Uhr. Aber einige Aha Momente gab es in diesen zwei Wochen und die Neugierde, was hier noch kommt waren zu groß. Dazu habe ich auch ein gutes Gefühl erhalten, nachdem ich die Chance hatte mit Suunto direkt zu telefonieren und meine Erfahrungen und Fragen zu platzieren.

Daher wer eine Uhr mit großem Umfang, grandiosem Display sucht und sowieso sich gerade ein Update gönnen wollte, macht bei der RACE nichts falsch.

Garmin Abgänger werden ein wenig Eingewöhnung benötigen, aber werden sich dann schnell zurecht finden und mit der Uhr ihren Spaß haben.

Natürlich schildert dieser Bericht meine Erfahrung aus gerade einmal zwei Wochen. Da ich mir die Uhr inzwischen selbst zugelegt habe, werde ich in diesen Artikel mit der Zeit updaten und von meinen Langzeiterfahrungen berichten können.

Anmerkung nach mehreren Wochen im Test: Bei der Herzfrequenz muss Suunto nachbessern. Bei Trainingseinheiten und Wettkämpfen nutze ich die Uhr nur in Kombination mit einem HR-Gurt. Ohne Gurt hat die Uhr Schwankungen und Ausreißer, die schon extrem sind. Hatte es auf der Rolle sehr deutlich gesehen – der HR Gurt war nicht mit der Uhr, sondern mit dem Rad gekoppelt und zwischendurch gab es Unterschiede von 60-70 Schlägen! Diese Ausreißer sind nicht durchgehend, aber in der Höhe darf das nicht sein.

Test: Inov-8 Roclite G 275 v2

Draußen wird es früher dunkel und die ersten Blätter fallen von den Bäumen. Der Sommer neigt sich zu Ende und der Herbst steht vor der Tür. Bedeutet für die meisten auch: die Trailrunning Saison ist beendet. Doch nach der Saison ist vor der Saison und deshalb sind passende Schuhe für den Herbst wichtig. Um zu dieser Jahreszeit im Training bleiben zu können, sollten die Schuhe mit tiefen Böden und hoher Feuchtigkeit auskommen.

Nun hat mich ein Schuh von der Insel erreicht – aus England kam der ROCLITE G275 v2 von Inov-8.

Die Engländer sind lange im Trailrunning Geschäft und erprobt für weichen nassen Boden, aber auch Spezialisten für das dort bekannte Fellrunning. Im Jahr 2019 kam das erste Modell des ROCLITE G275 auf den Markt und rechtzeitig für die Herbstsaison 2023 ist nun der Nachfolger auf dem Markt.

Ich hatte vor einigen Jahren – ebenfalls in 2019 – bereits erste Erfahrungen mit Inov-8 sammeln können und zwar mit dem TERRAULTRA G260. Ein giftgrüner Schuh für lange Performances auf den Trails. Er war anders, als die Modelle der bekannten Marken damals. Er war breiter, leichter und mit wenig Sprengung.

Aber schauen wir nicht in die Vergangenheit, sondern nach vorne. Daher was können nun die aktuell, mir vorliegenden Trailschuhe?

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein kurzer Überblick auf das Tech Sheet vom Hersteller:

  • Neutralschuh
  • Sprengung: 6mm
  • Außensohle: Graphene Gummi-Mischung mit 6mm Graphene Grip Stollen
  • Boomerang Fußbett und eine Powerflow Max Mittelsohle
  • Gewicht: 337g in meiner Größe EU46

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Nachdem Öffnen des Kartons erwarteten mich die Schuhe in der Farbe grau / schwarz. Auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber eine willkommene Abwechslung zu all den weißen Laufschuhen aus dieser Saison. Der aufgenähte Part mit dem Logo im Mittelbereich sieht ein wenig altbacken aus, doch letztendlich ist seine äußere Gesamterscheinung sehr positiv. Was sofort auffällt ist die gute Verarbeitung und die Robustheit, eben für die groben Trails gemacht.

Der Schuh passt sich gut dem Fuß an. Er ist nicht zu eng, bietet ausreichend Platz für die Zehen und hat einen guten Halt. Sowohl im Fersenbereich, als auch im Mittelfuß. Mit der klassischen Schnürung lässt sich der Fuß gut fixieren. Leider gibt es auch bei diesen Schuhen keine Möglichkeit die Schnürsenkel in einer Schlaufe oder Tasche zu befestigen. Zumindest bleibt die Schnürung fest, daher kein Nachjustieren notwendig bzw. die Gefahr das sich die Senkel beim Laufen öffnen. Daher würde ich sagen, los gehts: ab auf die Trails.

Ich bin sehr gespannt, denn mit seinen 6mm Stollen hat dieser Schuh einiges vor. Laut Hersteller “Der ROCLITE G 275 V2 wurde entwickelt, um alles von staubigen Pisten bis hin zu schlammigen Sümpfen zu bewältigen und ist ein vielseitiges Must-Have für jedes Trailschuh-Arsenal.” Interessant – da bin ich doch mal gespannt, wie er mit der alpinen Umgebung klarkommt.

Die Schuhe sind sehr lauffreudig und direkt und dazu auch noch bequem. Die Kombination gefällt mir. Sie fühlen sich erstaunlich leicht an den Füßen an und man will die Trails damit eigentlich erst gar nicht gemütlich laufen. Die Dämpfung ist gut abgestimmt und angenehm, dank der POWERFLOW MAX Mittelsohle und dem BOOMERANG-Fußbett. Auch der eingebaute Schutz in der Sohle hält grobe und spitze Gegenständen von den Füßen weg. Ebenso die hochgezogene Protektion an den Zehen. Hier muss man sich um seine Füsse keine Sorgen mehr machen 😉

EINSATZGEBIET

So unscheinbar er wirkt, so vielseitig ist sein Einsatzgebiet. Egal auf welchem Untergrund, egal bei welchen Witterungsbedingungen ich unterwegs war – der ROCLITE ist ein zuverlässiger Partner.

Ich persönlich sehe die Schuhe auf kurzen oder mittellangen Distanzen, vorallem auf technischem und groben Terrain. Und gerade im Herbst und Winter, wenn es feuchter, die Böden tiefer werden, wird er seine großen Stärken ausspielen können.

FAZIT

Ich wusste am Anfang nicht so recht was ich von dem Schuh halten sollte. Doch sobald man ihn auf die Trails loslässt, weiß man es. Ein rassiger Trailschuh mit einer breiten Palette bei den Einsatzgebieten. Er macht wirklich Spaß, sieht unscheinbar aus, aber performt. Im richtig technischen Umfeld, hochalpin würde ich eher auf andere Schuhe zurückgreifen, aber sonst kann er wirklich alles. Auch verwende ich den ROCLITE gerne beim Wandern. Da er einfach die Füße perfekt schützt und es Spaß macht, damit eine Runde zu drehen.

Transalpine Run – RUN2 – Day 1

Mythos TAR – jedes Jahr hört und liest man von diesem Rennen und sieht so viele Bilder mit tollen Geschichten und vielen Emotionen.

Daher liegt es nahe, dass ich ebenfalls schon immer mal das Transalpine Run Flair mitnehmen wollte. Doch hat sich dies aus vielerlei Hinsicht nie ergeben. 2023 als ich zu Dynafit als Trailhero kam, war dann auch die Chance da den TAR mitzumachen. Vollständig traute ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht zu, aber ein weiterer Trailhero, Arne, fragte nach, ob jemand den RUN2 plant. Kurz in den Kalender geschaut und Arne zugesagt.

Der RUN2 ist das Einsteigerformat. Ein Team aus zwei Personen auf zwei Etappen des Transalpine. Genauer genommen, von Lech am Arlberg nach St. Anton und von dort weiter Richtung Ischgl. Klingt lustig, machen wir das doch mal.

Die Organisation und Abstimmung waren jedoch nicht so ohne. Schließlich kannten wir uns weder, noch kannten wir unser jeweiliges Leistungsniveau. Denn als Team darf man bis zur nächsten Zeitmatte nie weiter als zwei Minuten auseinander sein. 

Eins wussten wir jedoch, der Spaß steht im Vordergrund. 

Was eine große Herausforderung war, wo wir uns treffen und finden und wie wir das dortige Management hinbekommen. Denn Hotel, Parken, Start sollte noch etwas spannender werden.

Ich habe Arne dann in Kufstein am Bahnhof eingesammelt und wir hatten bereits hier zwei Stunden für ein Kennenlernen. Zu erst war der Checkin in unserem Hotel bzw. unserer Unterkunft in Stuben geplant. Dies wies sich schon abenteuerlich aus, da das Gebäude leer stand und wir zu einem Hotel mussten, wo wir ebenfalls niemanden vorfanden. Irgendwann gelang es uns, einzuchecken und ab nach Lech. 12 km – Startnummerausgabe. Auch dort standen wir noch mal ne Zeitlang an, bevor es dann quer durch den Ort ging zur Pasta Party. Zuvor natürlich beim Dynafit Stand hallo sagen und fragen ob es einen Shuttle für uns gibt. Denn zwischen Parkplatz und Start liegen 6km und wir würden nicht pünktlich zum Start kommen. Yeah.

Auf der Pastaparty konnten wir es klären und wir werden am nächsten Morgen vom Lukas von Dynafit am Parkplatz eingesammelt. Eine Sorge weniger.

Zurück in unsere Unterkunft. Ein altes Gebäude und es war warm darin – sehr warm. Wir haben unsere Taschen gepackt, gelüftet und direkt hingelegt. Und wenn man Zimmertür und Fenster offen lässt, wird es in den Bergen auf 1.500 Meter Höhe doch etwas kühl 🙂

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht ob wir starten konnten. Arne teilte mir bereits vor der Fahrt mit, dass er die letzten Tage nicht fit war und er mal schauen muss, ob es überhaupt geht. Gesundheit geht definitiv vor. Daher nix Unvernünftiges machen. Wir sind, wie bereits erwähnt, zeitig ins Bett und schauen einfach mal wie es Arne am nächsten Morgen geht.

Wir waren sogar überpünktlich am Start und konnten uns noch mit vielen bekannten Gesichtern austauschen. Die Stimmung bei allen war top, es war warm und wir waren bereit. Wir wollten einfach Kilometer für Kilometer schauen, was ist möglich heute und was nicht. 

Am Start mussten wir durch Lech erstmal links an vielen vorbei sprinten, bevor es den ersten Engpass auf den Trails gibt. Das war sehr hilfreich, denn im Nachhinein haben wir gehört, dass die Läufer hinter uns sehr sehr lange stehen mussten, weil nichts voran ging. 

Arne fühlte sich besser und wir ließen es Uphill laufen. Die ersten 15km liefen auch top. Tolle Landschaften, überall gute Stimmung und man lernte auf der Strecke noch den ein oder anderen kennen. Als wir dann in Zürs am Parkplatz vorbeikamen, wartete der nächste Anstieg auf uns. Inzwischen war es richtig heiß und von jetzt auf dann zog es bei Arne den Stecker. Wir nahmen das Tempo raus und arbeiteten uns nach oben, kühlten uns an den Bächen, und versuchten die zweite VP zu erreichen. Irgendwie. Es wurde zäh und anstrengend, doch wir packten es bis zum Ulmer Haus und kühlten uns im Schatten erstmal runter. Zehn Minuten später ging es weiter. Die Energie war zwar wieder da, doch die intensive Sonne machte jedem zu schaffen.

Foto by Sportograf

Beim Downhill bei km27 – eigentlich überhaupt keine gefährliche Stelle – visierte ich mit dem linken Bein einen großen Stein an, blieb aber mit dem rechten Haxen beim Absprung wo hängen und überschlug mich. Quetschte mir den Finger, schlug mir das Knie auf, verdrehte das Bein aber sonst zum Glück nichts Wildes und es ging weiter. Doch die letzten Kilometer waren sehr sehr zäh. Die Hitze war echt heftig an dem Tag. Aber wir schafften es letztendlich ins Ziel. Respekt an Arne, dass er die Etappe vollständig durchgezogen hat.

Wir gönnten uns erst einmal paar alkoholflreie Weißbier, paar Semmeln und ein Eis. Dann ging es uns doch gleich wieder ganz gut.

Nun mussten wir noch knapp 2 km durch St. Anton laufen, zur neuen Unterkunft. Diese war um einiges komfortabler und wir ruhten uns erst einmal aus.

Abends ging es dann wieder die 2 km zum Abendessen und dem Briefing. Waren jedoch nach dem Essen so müde, dass wir uns direkt aufs Ohr gehauen haben und das Briefing verpassten und somit die Ankündigung der Streckenänderung.

Muskelkater war da, Beine müde und Motivation eher semi. Schauen wir doch mal was Tag 2 bringt!

Test: Saucony Triumph 21 & Triumph RFG

Ein Klassiker im jährlichen Update – der Triumph kommt in seiner 21. Auflage. Wenn ein Schuh solch eine Historie aufzeigt, muss er schon was besonderes sein. Ehrlich gesagt, hatte ich zu meinen Straßenläufen keine bzw. kaum Neutralschuhe an und somit entgingen mir zwanzig Vorgänger des Triumphs’. Ich habe somit keinen Vergleich, aber das sollte nicht so sehr ins Gewicht fallen. Wichtig ist, wie der mir hier vorliegende Schuh, in seinem aktuellen Update, abschneidet.

Doch wie der Titel bereits aufzeigt, liegen zwei Modelle vor. Der Unterschied zwischen Triumph 21 und Triumph RFG? Technisch sind sie identisch, jedoch sind bei zweiterem Modell alle Materialien umweltfreundlich. RFG steht für Run for Good. Hier werden pflanzliche Farbstoffe im Obermaterial verwendet, zudem die “PWRRUN Bio+”-Schaumstoffdämpfung auf Maisbasis.

Laut Saucony kann man sich auf “unbegrenzten Komfort mit grenzenloser Bewegung” freuen, kombiniert mit “verbesserten flachgestrickten Obermaterial” und der PWRRUN+ Dämpfung für noch mehr Komfort. Ob für schnelle Sprints, lange Läufe oder doch einfach nur für Spaziergänge – der Triumph begeitet die Läufer:Innen überall hin.

Somit schauen wir uns hier nicht nur den Triumph an sich an, sondern schauen auf die direkte Unterschiede.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein Blick auf die Daten vom Triumph 21, sowie des Triumph RFG (Anmerkung: der RFG erscheint Mitte September 2023 auf dem deutschen Markt).

Anm.: Ich werde folgend nur von dem Schuh sprechen, da beide Modelle technisch identisch sind. Bei Abweichungen werde ich explizit darauf hinweisen.

  • Der Schuh ist ein Neutralschuh und hat eine Sprengung von 10 mm (37 mm Ferse / 27 mm Zehen-bereich).
  • Das Gewicht liegt bei der Referenzgröße bei 279g (RFG = 295g) und in der mir vorliegenden Größe EU 46,5 bei 316 bzw. 342 g.
  • Die UVP in Deutschland liegt jeweils bei 190 Euro.
  • Die Triumph 21 gibt es in der Farbpalette white/umbra und indigo/black bei Männern sowie in grape/indigo und mist/ink bei den Damen.
  • Der Triumph RFG dagegen ist in den Farben coffee und murk für Männer, sowie mauve und mist bei den Damen erhältlich.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Der erste Eindruck ist top, der Schuh fühlt sich direkt sehr angenehm an. Komfortabel, gut gepolstert und trotzdem ein leichtes Gefühl an den Füßen. In diesen tollen Farben und dem Komfort sicherlich auch Sneaker-tauglich für den Alltag 😉

Die Füße fühlen sich hier pudelwohl, alles weich und gepolstert rundherum. Ob dies Auswirkungen aufs Laufen hat, werden wir später noch testen. Dazu – lt. Saucony – das neue flachgestrickte Obermaterial, sowie einer überarbeiteten Schnürung. Diese weicht im oberen Bereich durch eine extra Schlaufe von der klassischen Schnürung ab. Auf jeden Fall lassen sich die Füße gut fixieren.

In der üppigen Außensohle befindet sich die PWRRUN+ Technologie (beim RFT das PWRRUN BIO+) – ein extra komfortable Dämpfung. Das merkt man auch bei den ersten Schritten und dem Abrollen – alles läuft weich und smooth ab. Sehr angenehm.

Bei der RFG Version besteht die Zwischensohle nicht aus erdölbasierten, sondern zu 55% aus maisbasierten Materialien. Das hört sich richtig gut an. Auch beim Obermaterial wurde auf recycelten Garnen zurückgegriffen und pflanzliche Farbstoffe verwendet. Die Außensohle besteht zu 80% aus Naturkautschuk. Wie und ob sich das auf die Laufeigenschaften auswirkt, wird sich noch zeigen, aber bei den vielen Testläufen konnte ich – trotz den einigen Gramm mehr – keinen großen Unterschied spüren. Wenn überhaupt.

Wie von Saucony gewohnt, alles top verarbeitet und der Gesamteindruck passt einfach.

EINSATZGEBIET

Nach mehreren Runden mit den Triumph kann ich durchaus bestätigen, dass diese Schuhe ein großes Spektrum haben. Ob der Lauf kurz oder lang, schnell oder langsam sein soll, oder der bereits oben erwähnte Spaziergang – dieser Schuh macht alles mit und meistert jedes Einsatzgebiet. Einfach wow. Gerade schwerere Läufer:Innen werden ihren Spaß mit diesen Schuhen haben. Doch nicht nur diese – dieser Schuh ist einfach für alle in nahezu allen Einsatzgebiete gemacht – ob Asphalt, Wald oder Schotter. Mit dem Triumph hat man einen zuverlässigen Begleiter bei sich.

FAZIT

Ich bin begeistert. Von beiden Versionen. Ein wahnsinnig toller, komfortabler Neutralschuh. Es macht einfach Spaß damit rauszugehen und sich zu bewegen. Der bouncy Effekt und die weichere Sohle bedarf es nur eine kurze Eingewöhnung, ansonsten ist es wie ein bequemes Sofa für die Füße!

Ich persönlich finde auch das Konzept hinter Run for Good prima und hierauf sollte weiter ein Fokus gelegt werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch keine Einschätzung machen, ob die Materialien auf Maisbasis eventuell eine kürzere Lebensdauer haben.

Aber jeder Laufschuhhersteller sollte umdenken und an zukunftsweisenden nachhaltigeren Materialien arbeiten. Nicht nur x-Prozent receycelte Bestandteile einbauen, sondern wirklich an Nachhaltigkeit arbeiten.

Ansonsten muss ich raus – eine weitere Runde mit den Triumph drehen! 😉

#Trails2Tegernsee – Nachbericht – Teil 1

Die Vorbereitungsphase – war am Ende doch herausfordernder als erwartet. Ich dachte, der schwierigste Part wird sein, einen Termin mit meiner Cousine (Anreise aus Aschaffenburg / Unterfranken) und meinem Bruder (Anreise aus Neuburg a.d. Donau) zu finden. Doch dies ging erstaunlich schnell. Danach – leider war ich zu kurzfristig dran – wendete ich mich an den Landesverband der DMSG, die sofort antworteten und ihre Unterstützung zusagten. Kurz danach meldete sich die erste Person, die ebenfalls MS hat und gerne die letzten Meter mit dabei sein möchte. Und so kamen Tag für Tag immer mehr Nachrichten und Eindrücke. Bis sich letztendlich Anton, vom Ortsverband MS-Gruppe Tegernseer Tal bei mir meldete und ebenfalls eine Zusage gab, dass er dabei ist. Kurz darauf telefonierten wir und er kümmerte sich vollständig um die Presse und die Organisation mit seinem Verband und einem Stand vor Ort. Wahnsinn.

Parallel habe ich den Zieleinlauf von Dynafit erhalten, sowie die Trailausrüstung für meinen Bruder und zusätzlich ein paar kleine Geschenke für Kai und Nadine. Besten Dank auch hierfür.

Die Zeit ging so schnell herum. Mit Werbung für den Lauf machen, Nachrichten beantworten, den Körper noch einmal im Training belasten und testen … denn das war meine größte Sorge. Ich bin am 31.07.2023 den Großglockner Ultratrail (37km) gelaufen und habe mir dort meinen Fuß angeknackst. Beim Röntgen und Ultraschall kam nichts heraus, jedoch zwickte es im Fuß. 1,5 Wochen machte ich gar keinen Sport und schonte den Fuß und rieb ihn regelmäßig mit Schmerzgel ein und hoffte einfach, dass es am 12.08.2023 schon irgendwie gehen würde. Bereits die Woche vor Kaprun, hatte ich mit den Bronchien zu kämpfen und war verschleimt und musste regelmäßig Husten. Dachte nach Kaprun ging es weg, doch es hielt sich hartnäckig. Daher körperliche Top Voraussetzungen sind anders 😉

Dienstag, 08.08.2023 – erster Lauftest. 50min Belastung flach. Der Fuß fühlt sich noch nicht rund an, aber ich kann Laufen! Mal sehen wie es sich morgen anfühlt.

Mittwoch, 09.08.2023 – ich war mit meiner Frau Julia an Kranzhorn wandern, als uns die Kinderkrippe anrief. Unsere Tochter hat Fieber bekommen und musste aus der Krippe daheim bleiben und sich auskurieren. Auch hier war die Sorge, dass ich mich wieder mit irgendwas anstecke. Durchgehend habe ich auch den Draht zwischen Nadine und Kai glühen lassen, ob es wirklich bis dahin passen wird.

Abends ein etwas längerer Test von 90 min – Fuß hält immer noch, jedoch fühlen sich die Beine wie Gummi an und waren total schwer.

Donnerstag, 10.08.2023 – viel Zeit mit meiner Tochter verbracht und Abends die letzte Testrunde gelaufen. Nach 30 min abgebrochen, ich kam keinen Meter voran. Der ganze Körper war träge und die Beine schwer.

lastrunningtest

Freitag, der 11.08.2023 – mit allen telefoniert, alles vorbereitet und die Temperaturen klettern. Um organisatorisch alles hinzubekommen, ist das Auto beladen und mein Bruder reiste heute bereits an. Ich holte ihn am Tegernsee ab und zurück in Kiefersfelden packten wir die Rucksäcke und gönnten uns eine Portion Spaghetti. Jetzt nur noch bißchen schlafen und los gehts.

Tegernsee

Samstag, der 12.08.2023 -> zu Teil 2

Test: Saucony Kinvara Pro

What? Wie bitte? Ein neuer Kinvara? Bereits der Zweite 2023? Doch was ist denn das?

Wie inzwischen bekannt ist, bin ich ein absoluter Kinvara Fan. Dies habe ich in den bisherigen Testberichten vom Kinvara 14, als auch den restlichen Saucony Testberichten oft sehr deutlich erwähnt.

Der Kinvara war der bewusste Einstieg in einen neutralen Laufschuh für Wettkämpfe. Er ist leicht, angenehm und schnell. Ein perfekter Schuh und treuer Begleiter seit Jahren.

Nun kommt Saucony mit einem völlig neuen Modell um die Ecke – dem Kinvara Pro. Saucony wirbt mit folgendem Text: “Effizienz ist alles, und genau deshalb haben wir den Kinvara Pro entwickelt. Er ist der erste seiner Art auf dem Markt und wurde entwickelt, um die täglichen Läufe mit Leichtigkeit zu absolvieren. Dieser Schuh kombiniert die leistungsstarke PWRRUN PB Dämpfung mit einer 3/4-Carbonfaserplatte für einen mühelosen Schub und bringt ein leichtes und luftiges Gefühl in ein tägliches Training. Nicht vom Namen täuschen lassen! Dieser Schuh bietet für jeden Läufer etwas. GIVE ENERGY. GET ENERGY. Die SPEEDROLL-Technologie und eine 3/4-Carbonfaserplatte treiben beim täglichen Läufen mühelos voran.”

Ich sehe schon – ihr seid genauso neugierig wie ich. Daher schauen wir uns die Details genauer an.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Die Fakten und Daten vom Hersteller

Auch dieser Schuh ist vegan und aus recyceltem Material.

Der Schuh ist ein Neutralschuh und die Sprengung liegt bei 8 mm (42 mm Ferse / 34 mm Zehenbereich) – und hier erkennt man direkt den Unterschied zum Kinvara 14 mit 4 mm Sprengung.

Das Gewicht liegt bei der Referenzgröße bei 269g (Kinvara 14 = 200g) und in der mir vorliegenden Größe EU46 bei 320g. Auch hier ein sehr großer Unterschied zum Kinvara 14 mit 227g (und das war sogar eine halbe Nummer größer).

Der Schuh besteht aus der PWRRUN PB Dämpfung aus mehreren Schichten, kombiniert mit einer 3/4 Carbonfaserplatte.

Mehr Dämpfung, breitere Ferse, kombiniert mit einem leichten und stabilen Laufgefühl – das ist der Kinvara Pro.

Die UVP in Deutschland liegt bei 200 Euro.

Und die Schuhe gibt es in der Farbpalette black/white, slime/umbra, superblue/indigo und white/infrared bei Männern und in black/white, white/ink und indigo/mauve bei den Damen.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Ich habe die Testexemplare in weiß vor mir liegen und auch wenn die wuchtige Sohle einen direkt ins Auge springt, sind die Schuhe federleicht. Inzwischen – muss ich ganz ehrlich gestehen – könnte ich kein Gewicht der modernen Laufschuhe abschätzen, wenn ich sie in der Hand halte. Früher merkte man, ob das ein schwerer Brocken war, inzwischen sind alle federleicht, obwohl es die Unterschiede von teilweise über 100g pro Schuh immer noch gibt. Verblüffend.

Optisch wissen die Schuhe zu überzeugen, auch wenn sie in Kürze nicht mehr so schön weiß sein werden. Aber es sind eben Laufschuhe und diese werden früher oder später etwas dreckig. Auch die Straßenschuhe 😉

Interessant sind die gummierten Linien auf dem Fußrücken. Das erinnert mich an die Kickschuhe von David Beckham, damit man einen Ball anschneiden kann. Doch bei Laufschuhen? Optisch nett, dient es maximal zum leichten Schutz, ansonsten erschließt sich hier mir keinen weiteren Grund.

Die Füße werden gut umschlossen, Knöchel und Ferse gut gepolstert – kombiniert mit einer klassischen Schnürung.

Dazu die Speedroll Sohle mit der gegabelten Carbonfaserplatte. Ich vermute doch stark, dass die große Auskerbung den ein oder anderen Stein ein paar Meter mitschleifen wird. Schauen wir mal, ob es wirklich so kommt 😉 Update v. 31.08.: Kann ich bestätigen. Auf einem Schotterweg habe ich noch einige Kilometer einen größeren Stein “mit an Bord” gehabt 😉

Doch ich muss nun direkt loslaufen. Ein gutes, sehr angenehmes Laufgefühl ab dem ersten Meter, aber nicht das Aha-Gefühl und den Antrieb wie ich es beim Endorphin Elite gespürt hatte. Die Carbonplatten geben “gefühlt” nicht den Schub nach vorne, wie bei anderen Carbon-Racern (auch hier ein Update nach mehreren Läufen: läuft man gezielt Vorfuß, bzw. bergab Vorfuß spürt man sie dann doch, wenn auch etwas moderat). Doch das ist gar nicht so schlimm, denn so kann man angenehm vor sich hin”rollen” und es laufen lassen. Der Schuh fühlt sich von Kilometer zu Kilometer angenehm an. Ich habe ein moderates Tempo drauf und es macht einfach Spaß.

EINSATZGEBIET

Ein Carbonschuh für den Alltag? Damit wirbt Saucony.

Der Schuh taugt als Trainingsschuh, ebenso als Wettkampfschuh. Eine breite Palette. Ich selber muss ihn hierzu erst einem Langzeittest unterziehen, ob ein Carbonschuh, als Alltags-Trainingsschuh taugt.

FAZIT

Ich muss definitiv noch längere Läufe mit dem Kinvara Pro machen. Doch bisher, kann ich sagen: ein toller Schuh. Er rollt gut auf der Straße, er wirkt zuverlässig, ein stabiles Laufgefühl und wenn zwischendurch Gas gegeben wird, macht er mit. Er ist in vielen Temporegionen unterwegs und fühlt sich dort wohl. Bis auf den Namen hat er jedoch mit dem Kinvara nichts gemeinsam. Ja, beide können schnell, doch der Kinvara ist ein Lightweight Trainer bzw. ein Wettkampfschuh – der auf Minimalismus und Leichtigkeit setzt und der Pro – ist ein Carbon-Alltagsschuh. Ein Dailytrainer, der schnell, aber auch lange kann, aber sich nicht festlegen möchte. Probiert es doch einfach selbst auf und lasst euch überzeugen 😉

Test: Salomon Thundercross

Als ich mit dem Trailrunning angefangen habe, bin ich zwangsläufig beim Speedcross 3 von Salomon gelandet. Trails verbindet man direkt mit Salomon und eben deren Klassiker, den Speedcross. Doch ich fühlte mich absolut nicht wohl darin und schickte sie zurück. Ein Jahr später versuchte ich es mit dem Speedcross 4 – doch auch diese Schuhe gingen direkt Retour. Seit ich nun Trailläufer bin, habe ich bisher nie einen einzigen Salomon Schuh auf den Trails getragen. Die Passform des Speedcrosses haben mich von weiteren Salomon Käufen abgehalten. Es hat sich einfach ein gewisses Vorurteil gebildet. Weshalb? Sehr gute Frage, die ich heute nicht mehr beantworten kann.

Dieses Jahr testete meine Frau Julia bereits die Salomon Sense Ride 5. Aber Julia trägt auch sonst bereits öfters diverse Salomon Schuhe, daher kam sie auch mit diesen sehr gut klar. Vor Kurzem haben mich nun die Salomon Thundercross erreicht. Und auf den ersten Blick kamen direkt die Erinnerungen an den Speedcross hoch. Doch nur durch das äußere Erscheinungsbild. Wie und ob ich mit den Thundercross klar kam, lest ihr in folgendem Testbericht.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Die Schuhe haben eine geringe Sprengung von 4mm, dafür ein ordentliches Profil mit Stollentiefe von 5mm. Diese Schuhe haben was vor 😉 Kombiniert mit einem angenehmen Gewicht von 290g in der Standardgröße und 312g in Größe EU46, sind sie sicherlich nicht die leichtesten Schuhe, aber das spürt man nicht wirklich auf den Trails.

Wie bei Salomon gewohnt, ist das berühmte Quicklace System zur Schnürung vorhanden. Nach kurzer Eingewöhnungsphase, kommt man damit richtig gut klar. Geht schnell, Schnürsenkel in den Taschen reinstecken und los gehts. Nichts stört mehr auf den Trails und keine Gefahr damit hängen zu bleiben. Perfekt.

Gut gedämpfte Außensohle mit dem Salomon Energy Foam und ein robustes Obermaterial.

Die Salomon Sensifit Passform passt sich angenehm den Fuß an und hat eine normale Weite.

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Der Thundercross ist auf Komfort ausgelegt. Das Material ist dicker und weicher und man sieht es dem Schuh auch an – hier ist “einiges dran”. Die hohe Außensohle ist richtig gut gedämpft, schützt auf den Trails, aber kann auch performen. Man sollte sich nicht von der Sohle blenden lassen. Die aggressive Stollen packen auf den Trails, gerade in tiefen matschigen Böden richtig zu, aber auch auf nassen Steinen ist man sicher unterwegs. Diese Schuhe wollen weniger in den Wald, sie wollen auf herausfordernden Trails – alpin, unwegsames Gelände bei nicht perfektem Wetter.

Die Füße sind in dem robusten Obermaterial gut geschützt und an den wichtigen Stellen (Zehenbox) verstärkt.

Ich war nun mehrmals mit den Schuhen unterwegs. Bei Temperaturen über 25 Grad kann es in den Schuhen etwas warm werden. Doch oberhalb von 1.500 Metern, wenn es etwas frischer wird, oder wenn man lange unterwegs ist kann dies wieder zum Vorteil werden. Aber generell sehe ich dadurch die Schuhe eher für die Herbst- / Wintersaison. Daher baute ich auch Läufe bei Starkregen ein und die Kontrolle und der Grip konnten überzeugen.

Dazu rollen die Schuhe erstaunlich gut. Sie sind bequem, nicht zu eng und der Fuß sitzt gut.

EINSATZGEBIET

Die Thundercross, mit ihrem tieferen Profil und dem dickeren Außenmaterial sind eindeutig für den feuchten Herbst gemacht. Im Sommer kann es in den Schuhen schon sehr warm werden und die Außensohle will auf matschigen tiefen Untergründen gelaufen werden. Und hier wird der Herbst aber auch der Winter prädestiniert dafür sein.

Von den Distanzen wird der Schuh eine breite Palette bieten können. Er ist kein Racer, aber ist durchaus für das Training, bzw. für mittellange, wenn nicht sogar richtig lange Läufe super geeignet.

FAZIT

Salomon sind sehr erfahren auf den Trails und haben für jedes Einsatzgebiet inzwischen einen passenden Schuh. Nun ein vollständig neues Modell. Am Thundercross ist einiges dran, aber auch einiges geboten. Er schützt die Füße und bietet vor allem viel Komfort. Dazu die aggressiven Stollen – der speziell auf tiefe Böden und Felsen ausgelegt ist. Auf den Schuh ist auf all diesen Unetgründen Verlass. Mein erster Salomon Schuh und ich trage ihn gern. Er schmiegt sich gut um den Fuß, die Quicklace Schnürung funktioniert gut und das Laufen macht Spaß. Ein Schuh, auf dem man sich vorallem im Herbst drauf freuen kann. Viel Regen, viel Matsch, nasses Laub, Wurzeln und Steine – hier wird er definitiv seine Stärken ausspielen und letztendlich Dich wieder sicher nach Hause führen.

Auch wenn er nicht mein täglicher Trainingsschuh wird, werde ich diese doch desöfteren in der dunklen Jahreszeit tragen.

GGUT – Gletscherwelt Trail K37

Gestern Nachmittag (27.07.2023) bin ich nach Kaprun gefahren. Nach kurzem Einchecken ins Hotel, ging es direkt zum Event – die Startnummer abholen und bei Dynafit Hallo sagen. Es haben sich einige Trailhereos angekündigt und ich habe viele noch nicht persönlich kennenlernen dürfen.

Danach ging es noch ne Kleinigkeit essen und ins Zimmer zurück. Dort bereitete ich alles für den nächsten Tag vor und sah zu, früh schlafen zu gehen. Dass mich ein kleiner Moskito die Nacht etwas quälen wollte, stand nicht im Drehbuch 🙂

Ich hatte die ganze Woche mit einer leichten Erkältung zu kämpfen und wusste nicht, ob ich überhaupt starten sollte. Das wollte ich mir für den nächsten Morgen aufheben.

Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr und ich duschte mich kurz ab, zog mich an, aß zwei Milchbrötchen und bereite alles vor. Von Gels, über die Füllung meiner Flasks – über einiges an Wasser, was ich zu mir nahm. Leider hatte ich keinen Kaffee … gut, ein Tag wird es auch mal ohne gehen. Nicht wahr?

Ich fuhr auf den Maiskogelparkplatz, wo bereits die Shuttle Busse warteten. Es war sehr frisch, aber der Wettergott scheint es gut mit uns zu meinen. Die Fahrt zum Enzingerboden zog sich etwas, mir war kalt (doch die Erkältung?), aber ich war entspannt. Gegen 7:15 Uhr waren wir auf über 1.000 Meter Höher an der Talstation Enzingerboden. Hier war bereits viel los, die Stimmung bei vielen gut und was mir bisher noch nie in all den Jahren passiert ist – ich musste mich an der WC Schlange anstellen. Kurz vor 8 war ich endlich dran und konnte beruhigt zur Startaufstellung. Dies ist mir definitiv noch nie passiert 🙂

Es waren richtige Hochkaräter am Start und viele Dynafit Athlet*innen. Ich habe es im Gefühl, dass es heute vielleicht gar nicht so schlecht wird.

08:00 Uhr Startschuss – es geht direkt die ersten Anstiege hoch. Direkt am Grünsee vorbei zur Rudolshütte. Bereits hier hatten wir die ersten knapp 700 Höhenmeter in den Beinen. Weiter zum Weißsee. Wetter war top, Temperatur nahezu perfekt. Und bis auf ein paar Huster alles in Ordnung. Ich achtete strikt auf den Pulsbereich bis 145 – war die Vorgabe meines Coaches und es passte.

Die Strecke hatte es oben in sich. Sehr technisch. Kletterpassagen, viel Steine und Geröll, Flussüberquerungen, Anstiege, Singletrails, sehr nass und matschig und die ständige Gefahr auszurutschen. Die Dynafit Ultra 50 machten ihren Dienst wieder mal sehr gut, während einige Mitstreiterer*innen immer mal wieder wegrutschten. Ich fühlte mich immer noch gut, merkte aber, sobald es laufbarer wird, dass meine verschleimte Lunge noch etwas brauchte.

Ich machte daher langsamer und übertrieb es nicht. Ich versuchte einen guten Rhythmus zu finden, aber gab nicht alles. Das war es mir heute nicht wert. Aber ein vernünftiger Lauf kann es ja trotzdem noch werden und die Landschaft war atemberaubend. Und das ein oder andere Murmeltier pfeifte umher 😉

Und immer wieder gab es noch mal kräfte technische Anstiege. Auch wenn es “nur” 1.600 Höhenmeter waren, fühlten sie sich definitiv nach viel mehr an. Auch ein langes Schneefeld durchkreuzten wir und ich versuchte, als nicht Skifahrer, da durchzurutschen. Doch einmal haute es mich richtig hin 😉 Aber alles halb so wild. Es führte an vielen Bächen vorbei, über nasse Steine, wieder matschigen tiefen Boden und selten richtig laufbar. Aber wir sind ja hier in den hochalpinen Trails, da ist dies durchaus in Ordnung 😉

Und dann, als es Richtung Mooserboden und zur nächsten VP ging, passierte es bei Kilometer 18 – wieder Singletrails, sehr schmal und ab und an versteckte sich unter dem Grün ein großer Stein. Ich war schon sehr vorsichtig, doch einmal nicht aufgepasst, bzw. konnte ihn nicht sehen und es krachte. Es krachte im Fuß. Mein linker Fuß, wo ich vor über einem Jahr mir das Außenband des linken Sprunggelenks riss. Das Geräusch war anders, doch zog es links in den Knöchel rein, eben genau an dieser Stelle. Ich blieb sofort stehen, lies einige Läufer*innen passieren und dachte nur F*ck! Es tat höllisch weh und ich war mitten in den Bergen. Zum Glück nicht mehr weit zur VP, aber das werden zwei extrem lange Kilometer. Ich ging nur noch und überlegte was ich machte. Auf dem Staudamm erst einmal paar Fotos. Dort waren so viele Leute die einen pushten, also versuche ich wieder anzulaufen. An der VP aß ich erstmal Melone, Banane, trank was und nahm eine Ibu. Ich grübelte, ob ich mit dem Bus ins Tal fahren sollte. Dachte mir aber, ich probiere es. Ich gehe ins Tal und wenns ewig dauert. Ich lauf die Schmerzen raus. Wenn ich sowieso nun ein paar Wochen ausfalle, dann will ich wenigstens diesen Lauf noch mitnehmen.

Ab jetzt geht es nur noch bergab. Ich lies einige an mir vorbei und versuchte vorsichtiger zu Laufen. Eben zu laufen ging gut, kleine Anstiege schmerzten und Abstiege konnte ich kontrollieren. Natürlich nicht Vollgas. Es sind nur noch 19km. Ich stellte meine Uhr so ein, dass die Kilometer rückwärts zählten. Ich musste wissen, woran ich bin und was mich noch erwartete.

Ich war noch nie so froh, als wir über die Bergstraße, also über Asphalt liefen. Ich konnte es rollen lassen und Zeit gut machen und somit auch einige Plätze. Ich spürte, dass ich das packe. Ich packe das bis ins Ziel! Ich habe alles unter Kontrolle.

Zwischen dem Asphalt bogen wir immer wieder auf Singletrails aus, über einen Klettersteig durch den Wasserfall – hier kühlte ich das Bein und den Fuß. Danach ging es durch dunkle Tunnels, in denen wir ganz nah an der Wand liefen. Links von uns ein Bauzaun, rechts die Wand und gefühlt nur 50cm breit. Ständig blieb man hängen. Dann ging es wieder runter. Matsch, Bäche, Pfützen … ich kühlte die Füße so oft es ging. Nasse Socken und Schuhe waren mir so etwas von egal. Ich muss nur noch nach Kaprun ins Tal. Noch 14 km – dann 11 km – immer wieder begegneten uns Wanderer, die uns anfeuerten. Und ich konnte nicht einfach, nicht laufen. Immer wenn ich blöd aufkam, zog es mir durchs ganze Bein. Aber das ist temporär. Ich will in dieses Ziel einlaufen. ICH WILL DAS UNBEDINGT!

Immer wenn es laufbar war, lies ich es laufen. Ich kam richtig ins Rollen und holte Platz für Platz wieder auf. Ich wurde wieder selbstbewusster und lief. Nur noch einen 10er – was soll schon passieren? Richtung Tal wurde es richtig warm. Ich vergass auch in der letzten Stunde noch ein Gel zu nehmen, aber fühlte mich körperlich super. Ich lief. Und steigerte das Tempo. Als es flach wurde, lief ich ein gleichmäßiges Tempo und feuerte meine Mitläufer*innen an, die ich überholte. Wir sind so kurz davor. Auf gehts! Das Bier wartet auf uns! Go Go Go! Ich lief und lief und lief. Natürlich konnte ich keinen Vollsprint hinlegen, aber ein gutes Tempo. Irgendwann ging es nach Kaprun rein. Ich las das Schild noch 1km to go. Und das war der längste Kilometer seit langem. Ich lief und lief und wusste, ich pack es und da war die Ziellinie. Ich hörte meinen Namen (auch wenn er mal wieder falsch ausgesprochen wurde) und durchquerte bei 5:40h die Ziellinie. Ich war mega happy. Dachte 2h vorher, dass ich heute mit einem DNF mich in die Liste eintragte, doch ich finishte. Mein Coach Lars schickte mich mit 5:30h ins Rennen und da war ich doch gut dabei.

Natürlich wäre die Erkältung und das mit dem Fuß nicht, hätte ich an vielen Stellen richtig Gas geben können. Doch ein Trail ist kein Wunschkonzert. Jeder Lauf ist einzigartig und besonders und schreibt seine eigene Geschichte. So auch der Großglockner Ultra für mich. Es war ein sehr besonderes emotionales Erlebnis. Eine Herausforderung.

Und ich war auch nicht platt. Auch einen Tag danach, keinen Muskelkater. Was bedeutet, ich habe nicht alles gegeben 😉 Aber Gesundheit ist alles. Und das Risiko angeschlagen an den Start zu gehen und mit Verletzung zu finishen war schon enorm. Man sollte sein Glück auch nicht unnötig auf die Probe stellen.

Ich hoffe, nächstes Jahr dann topfit an den Start gehen zu dürfen! 😉 Am Montag geht es erstmal zum Doc und den Fuß röntgen lassen …

Danke an Kaprun, danke an die Veranstalter vom GGUT, danke an Hammer Nutrition und ein großes Dankeschön an Dynafit! Es ist einfach toll, einen Teil dieser Community zu sein!

Und hier kann man gut sehen, wie viel Plätze ich noch vom Mooserboden bis Kaprun gut machen konnte! Nur 6 in meiner AK waren am Ende schneller als ich! Darauf lässt sich aufbauen, so dass ich das nächste Mal ganz woanders in meiner AK stehe! #speedup

UPDATE: Ich bin mit einem schweren Infekt meiner Bronchien gelaufen. Aktuell hat es meine Frau erwischt und ich huste immer noch wie wild herum. Also macht langsam und hört auf Euren Körper!

Zudem war ich beim Röntgen – nix gebrochen. Update zu meinen Bändern im linken Sprunggelenk folgt.

Ausrüstung:

Schuhe: Dynafit Ultra 50

Shorts: Dynafit Ultra 2in1 Shorts

Shirt: Dynafit Ultra S-Tech Shirt

Laufweste: Dynafit Ultra 12

Sonnenbrille: Dynafit Ultra Sonnenbrille

Uhr: Garmin Fenix 6X Pro + HRM Pro Brustgurt

Laufstöcke: LEKI Ultratrail FX.ONE