Test: Blackroll Booster Head Box

Die Regeneration im Sport hat einen sehr hohen und zurecht wichtigen Stellenwert. Egal ob aktive oder passive Regeneration: sie dient zur schnelleren Erholung, aber auch für eine Minimierung von Verletzungen. Oder einfach als Alternativsport.

Es gibt inzwischen so viele Möglichkeiten sich zu regenerieren: Massagen, Faszienrollen, Massagepistolen, Eisbäder, Wärmebäder, Recovery Boots, Füße hochlegen und und und.

Nachdem ich in den vergangen Jahren bereits hauptsächlich Massagepistolen und Faszienrollen /-bälle verwendete, war ich sehr gespannt auf die Kombination – der vibrierenden Faszienrolle – der Blackroll Booster 😉 

ERSTER BLICK 

Die Blackroll Booster kommt in einem klassischen Karton daher und ist im Inneren simpel und klug verpackt. Besonders zu erwähnen: alles plastikfrei.  

In diesem Set befindet sich eine große Blackroll Slim, der Booster Stab, diverse Aufsätze und das Ladekabel. Einen Netzstecker dazu sucht man vergebens.

Inzwischen finde ich es jedoch richtig gut, dass auf Netzstecker verzichtet wird. Kabel kann man im Prinzip langsam auch weglassen, da beides im Überfluss in jedem Haushalt vorhanden sein sollte. 

Doch was kann mit dem Set angefangen werden? Die Blackroll Slim ist noch klar. Dass der Booster Stab in die Blackroll passt, auch verständlich. Aber welche Übungen sind damit möglich und für was sind die einzelnen Aufsätze?

Testen wir dies einmal durch und probieren das vollständige Zubehör aus. 

ANWENDUNG / PRAXISTEST

Eins vorweg: der Booster passt in jede 30cm Rolle von Blackroll. Setzen wir den Booster direkt mit der mitgelieferten Slim Rolle aus. Sie lässt sich – mit etwas Nachdruck – gut platzieren. Nichts wackelt und mit dem Schraubgewinde zur Fixierung kann sie sich auch nicht aus der Rolle lösen.

Fangen wir mit den klassischen Übungen an. Matte ausrollen, Rolle platzieren und Bein darauf legen. Zuerst rolle ich die Wadenmuskulatur und arbeite mich über Rückseite zur Vorderseite vor. Der Booster hat sechs Frequenzbereiche von 12 bis 56 Hz. Sie macht ordentlich “Druck”, doch spiegelt sich dies auch in der Lautstärke wieder. Ein entspanntes Ausrollen und dabei die Nachrichten im Fernsehen schauen ist nicht mehr drin. Und falls man unter sich Nachbarn in einem hellhörigen Haus hat, wird man sich ebenfalls schnell neue Freunde machen!

Was zudem auffällt, dass die Slim Rolle etwas härter als die übliche Rolle ist. Sie übt schon alleine mehr Druck aus. Daher unbedingt vorher die Rolle testen, bevor ihr noch den Booster anschaltet.

Doch nicht nur das Rollen kann mit dem Booster gemacht werden, sondern der Booster an sich, kann alleine als Trainingsgerät verwendet werden. Nehmt hierzu den Booster fest in die Hand, stellt die gewünschte Stufe ein und macht Eure Lunges (Ausfallschritte) oder Squats (Abfahrtshocke). Hier können die bekannten Kräftigungsübungen mit mehr Intensität ausgeführt werden. Ein wenig erinnert dies an die Übung auf einer “Rüttelplatte”.

Und letztendlich befinden sich noch etliche Aufsätze in der Kiste. Die drei Aufsätze unterscheiden sich in deren Härtegrade. Grün steht für weich, grau für mittel und schwarz für hart. Durch die unterschiedlichen Härtegrade der Aufsätze kann eine Druckpunkt-Massage beliebig variiert werden, um Triggerpunkte gezielt zu behandeln. Eine Druckpunkt-Massage dient dazu, muskuläre Verspannungen zu lösen und die Durchblutung des verspannten Muskelgewebes anzuregen. Eben genau die Ziele, die eine Massagepistole und deren unterschiedliche Aufsätze ebenso verfolgen.

Zudem gibt es noch den Massagehaken, der für eine großflächigere Massage verwendet werden kann.

Somit hat man mit diesem Set drei Trainingsgeräte in einem: Faszienrolle, Massagegun, als auch zum intensivieren seines Trainings.

FAZIT

Wer sich mit dem Thema Regeneration im Lauf- oder Radsport noch nicht auseinandergesetzt hat, findet in diesem Set eine breite Palette an Möglichkeiten. Ob fürs Training oder eben die aktive Regeneration.

Wer jedoch bereits eine Faszienrolle und eine Massagegun sein eigen nennen darf, kann sich getrost das Geld sparen. Natürlich ist es intensiver eine vibrierende Massagerolle zu haben, doch den Mehrwert für uns Amateursportler sehe ich nicht. Nicht im Gesamtpaket und dem Preis-Leistungsverhältnis (OVP 209,80 Euro – inzwischen auf 189,90 Euro heruntergesetzt).

Hinzu kommt, dass das Gerät laut ist. Bei voller Power ist es schwer es in den Händen unter Kontrolle zu halten. Und die Handhabung ist ebenso nicht so einfach wie dargestellt. Die Gewinde der Aufsätze lassen ich großteils nur it Hilfsmittel wieder aufdrehen. Ich musste tatsächlich die Zange anlegen und dies bei einem Kunststoffgehäuse. Aber ich habe es einfach nicht mehr lösen können.

Nettes Produkt, welches noch Verbesserungspotential hat. Doch fährt man – meiner Meinung nach – mit der klassischen Blackroll am Besten!

Anmerkung: Die Blackroll Booster Head Box wurde mir vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Dies wird jedoch keinen Einfluß auf meine in diesem Bericht widerspiegelnde Meinung haben.

Test: Bob and Brad Massagegun C2

Mich erreichte vor Weihnachten eine Anfrage zum Test einer Massagegun. Dieses Mal aus dem Hause Bob and Brad aus Amerika. Ich bin ehrlich, bis zu diesem Zeitpunkt habe ich von dieser Marke noch nie gehört. Aber sind wir auch ehrlich. Gerade auf Amazon gibt es inzwischen unfassbar viele Anbieter von Massageguns, so dass Anwender:innen kaum noch eine Übersicht haben. Welche ist gut, welche nicht? Welche taugt für meinen Anwendungsfall?

Ich als Läufer, brauch vor allem lockere Waden und Oberschenkel. Das ist auch das Haupteinsatzgebiet nach einem Lauf. Bißchen auflockern, ein wenig Regeneration.

Doch wer ist Bob and Brad? Sie beschreiben sich auf ihrer Seite wie folgt:

“Vor über einem Jahrzehnt machten sich zwei Physiotherapeuten auf den Weg, um die beste Sammlung von Informationen zu den Themen “Fit werden”, “Gesund bleiben” und “Schmerzfreiheit” bereitzustellen, die man finden konnte. Wer waren diese Weltverbesserer? Nun, seit heute sind sie die berühmtesten Physiotherapeuten im Internet! (Ihrer Meinung nach). Sie können sie Bob & Brad nennen.”

Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Seite von Bob and Brad. Oder aber auf Amazon.

Anmerkung: Das Gerät wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.

Doch schauen wir uns mal das Gerät an sich an. Sie kommt in einem praktischen Tragekoffer daher. In dem Koffer befindet sich die Massagegun, fünf Aufsätze (U-förmiger Kopf / fork head, Kugel-Kopf / ball head, flacher Kopf / flat head, kleiner Kugelkopf / bullet head und ein Luftkissen-Kopf / aur cushion head), ein USB-Ladekabel (ohne Netzteil) und der Anleitung.

Das fehlende Netzteil sehe ich sogar als großen Vorteil. Zum einen hat man inzwischen einen Überfluss an Netzteilen daheim, zum anderen muss man für unterwegs nicht noch ein Kabel zusätzlich mitnehmen.

In der Anleitung gibt es zu jeder wichtigen Muskelgruppe eine kleine Anleitung, inkl. den dazu zu verwendenden Aufsatz.

Kommen wir zu den wichtigsten technischen Fakten:

  • 2.000 – 3.200 U/min (RPM)
  • Lautstärke: 55 dB
  • Gewicht: 680 Gramm
  • Akkukapazität: 2.500 mAh
  • Aufladezeit: 210 min

Das Aufladen ging recht flott, daher können wir direkt mit der Massage anfangen. Das Gerät macht dabei einen sehr wertigen Eindruck. Es ist gut verarbeitet und wirkt sehr stabil. Dazu LED Anzeigen für die Stufen, als auch den Akkustand (25, 50, 75 und 100%). Alles übersichtlich dargestellt und nicht überladen.

Die fünf Massagestufen von 2.000 – 3.200 U/min sind für die jeweilige Muskelgruppe anzupassen, als auch für die gewünschte Intensität, bzw. den Grad der Verspannung. Die Bedienung ist sehr simpel. Ein Knopf für alles. An / Aus und Regulierung der Stufen. Daher kann hier eigentlich nichts schief gehen. Jedoch bei der Anwendung. Daher immer vorsichtig mit solch einem Gerät umgehen. Hier ist immer drauf zu achten, für die jeweilige Muskelgruppe den richtigen Aufsatz zu nehmen. Ich stelle mir den Bullet Head an der Schienbeinregion nicht so prickelnd (und gesund) vor. Und bei falscher Handhabung kann man sich auch mehr schaden, als nutzen.

Viel gibt es zu solch einem Gerät gar nicht zu erzählen. Ich hatte bereits vor zwei Jahren eine Massagegun im Test, die ich regelmäßig und nachwievor im Einsatz habe. Von der Bedienung unterscheiden sich beide gar nicht. Von der Qualität und Verarbeitung kann ich auf den ersten Blick und den Tests ebenfalls nichts beanstanden. Die C2 ist jedoch ganze 120g leichter als die Flow Mini – das ist definitiv eine Ansage. Dafür ist die C2 minimal lauter, aber in meinen Ohren immer noch ein sehr leises, angenehmes Gerät. Auch die C2 liegt sehr gut in der Hand und ist nicht zu groß. Und es hat einen Aufsatz – den Luftkissen-Kopf mehr im Umfang, aber wenn ich ehrlich bin, nehme ich zu 95% immer den Gleichen. Wirklich vermissen würde ich diesen nicht, wenn ich ihn erst gar nicht hätte 😉

Aktuell ist die Gun für 109,98 Euro (mit Rabattaktion gibt es sogar 20 Euro Abzug) zu haben. Somit ist sie fast 60 Euro günstiger als die Flow Mini, was ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine Kaufentscheidung ist.

Fazit:

Massageguns sind eine tolle Ergänzung, zum klassischen Cool-Down Training und Dehnen. Eine Massagegun wird Dehnübungen nie vollständig verdrängen können. Daher sezte ich immer auf den Mix: Dehnen – Rollen (mit einer Faszienrolle) – Massagegerät. So setze ich unterschiedliche Reize, aber auch unterschiedliche Punkte für die Regeneration.

Die C2 von Bob and Brad ist ein solides Gerät, was gerade für diese Preisklasse alles bietet, was für den Einstieg benötigt wird. Nach knapp 6 Wochen im Einsatz kann ich dieses Gerät empfehlen und das Preis-Leistungsverhältnis ist nahezu unschlagbar.

Kleiner Wehrmutstropfen (aber natürlich kein Showstopper): die Übersetzung der Anleitung könnte noch etwas ausgereifter sein.