Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.
Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.
Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.
Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.
Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.
Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.
Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!
Ist Sport wichtig? Klar!
Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.
Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!
Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉
Das Jahr 2023 startete besonders … aus mehrerlei Hinsicht … schließlich war mein Plan für 2023: endlich verletzungsfrei durchstarten. Im Jahr zuvor gab es nämlich immer wieder gesundheitliche Probleme und Verletzungen und ich kam nie wirklich in Tritt. Schauen wir doch mal wie 2023 für mich verlief.
JANUAR
Der erste Tag des Jahres fing gemeinsam mit meiner Frau mit einem schönen Lauf in der Sonne auf die Ritzau Alm an. Und obwohl ich mich gut fühlte, hatte ich am Tags darauf noch einen Arzttermin beim Orthopäden. Ich wollte einfach mir das OK für die Saison holen und tatsächlich bekam ich grünes Licht. Am gleichen Tag erhielt ich die Nachricht, dass ich es in das Team der Fanta 5 geschafft habe und ich im Mai beim Hochkönigman an den Start gehen werde. Wow – was ein Jahresauftakt.
Direkt im Januar erfolgte auch noch in Maria Alm das Treffen der Fanta 5 inkl. Leistungsdiagnostik und unfassbar viel Schnee.
25 Läufe, 251,3 km, 4.798 Höhenmeter
FEBRUAR
Mitte Februar, bei meinem Abstecher in die alte Heimat, bin ich spontan den STREETwald Cross Dort Run mitgelaufen und konnte bei einem stark besetzten Rennen aufs Podium rennen. So kann es doch in diesem Jahr weitergehen! Die Formkurve zeigt definitiv nach oben.
Der Februar fing in München nicht nur mit einem neuen Job an, sondern auch mit den Night of the Trails – dort traf man nicht nur die großen Trailrunning Stars aus Deutschland hautnah, sondern es wurde auch ein wenig gefeiert! 😉 Auf alle Fälle ein unterhaltsamer Abend, der mit einem Kater am nächsten morgen startete und dann noch ein Community Run auf den Isar Trails … puh 🙂
Sonst war der Monat vom strukturierten, schmerzfreien Training geprägt.
23 Läufe, 265,4 km, 5.149 Höhenmeter
MÄRZ
Im März wurde ich eine Woche durch Erkältung ausgebremst. Und als ich wieder langsam startete, zog es mir direkt in den Knöchel und ins Bein und ich musste zurückgehen. Fängt es doch wieder an?
Drei Wochen hat mich dies erneut zurückgeworfen. Der März war definitiv nicht wie geplant. Immer wieder mit Schmerzen zu kämpfen, teilweise trotzdem Laufen gewesen und immer dabei etwas riskiert.
Doch Ende März ging es mit der Familie erstmal nach Südtirol in einen kleinen Kurzurlaub. Doch auch da, versuchte ich wieder regelmäßig laufen und der Fuß fing nach einer harten Bergintervalleinheit wieder an. Doch – als ich vor dem Lauf noch meine Mails checkte – erreichte mich die Nachricht, dass ich zum Team von Dynafit und den Trailheroes gehöre. Woohooo … seit 5 Jahren bewerbe ich mich und nun bin ich tatsächlich dabei. Ich war so glücklich in diesem Moment, da konnte mich auch die Schmerzen nicht ausbremsen.
13 Läufe, 143,5 km, 2.427 Höhenmeter
APRIL
Nachdem es mit dem Fuß endlich wieder bergauf ging, wollte ich Anfang Mai den Chiemgau Trail laufen. Doch es gab immer wieder Momente im Training, aus dem Nichts, als es mir wieder in den Fuß zog. Ich konnte zwar gut trainieren, aber musste immer mal wieder die Einheiten abkürzen wegen Schmerzen. Erst Ende April konnte ich locker wieder 20km auf meinen Haustrails laufen. Doch hält nun endlich mein Körper und ich bin schmerzfrei?
18 Läufe, 196,8 km, 4.950 Höhenmeter
MAI
Paar Tage später zog es wieder direkt in den Fuß. Ich konnte überhaupt nicht auftreten. Der CTR wackelte. Einen Tag vorm Chiemgau probierte ich wieder einen Lauf und er war plötzlich schmerzfrei. Doch der Kopf war nicht frei. Mental war ich nicht bei der Sache. Wie soll ich da 42km laufen? Also noch mal spontan zu meinem Orthopäden meines Vertrauens und mir grünes Licht abholen.
Doch ich wollte teilnehmen, aber nicht alles riskieren und entschied mich, nur die 21km zu laufen. Es war die richtige Entscheidung. Natürlich war ich total aufgeregt, da der Fuß ständig und die Schmerzen ständig im Hinterkopf waren. Doch ich lief und lies es laufen. Und sammelte Kilometer für Kilometer und Meter für Meter an Höhe. Die Bedingungen waren hart: nebelig, nasskalt, extrem matschig und oben auch noch Schnee-Eis-Felder. Doch den Füßen schien es zu gefallen und sie machten alle Strapazen mit. Leider kämpfte ich am Ende etwas mit Krämpfen, aber damit konnte ich gut leben 🙂 Letztendlich habe ich gefinished und das war alles was zählte.
Der Monat Mai bot zudem noch das Trailrunning Camp mit den Fanta 5 in Maria Alm. Eine wunderschöne Gegend mit fantastischen anspruchsvollen Bergen.
24 Läufe, 184,8 km, 6.409 Höhenmeter
JUNI
Der Juni fing direkt mit dem Hochkönigman an. 49km mit über 3.000 Höhenmeter und der Wetterbericht sagte dazu noch voraus: es wird sehr warm. Ich war mit meiner Familie dort und meine Tochter war es beim Abendessen übel. Und übergab sich auch die Nacht. Erholung vor dem Wettkampf? Eher weniger. Ich war mir auch unsicher, ob ich überhaupt starten sollte. Aber meine Familie gab mir das Go und ich ging los. Es war ein harter Tag … die erste Hälfte lief wie am Schnürchen, doch die Hitze und keine weitere Nahrungsaufnahme machten mich fertig und zwangen mich zum Wandern. Ich habe mich durchgebissen, aber die zweite Hälfte machte einfach – rückblickend – kaum Spaß.
Zwei Wochen nach dem Hochkönigman ging es an den Gardasee. Urlaub, erstmal durchschnaufen. Wäre da nicht mein Trainingsplan. Also weiter gehts 😉 Doch Family first. Daher waren die Läufe nur dann möglich, wenn es von Seiten der Familie in den Zeitplan passte. So kam es auch mal vor, dass ich eine Intervalleinheit in der Mittagssonne verlegen musste 😉 Die Gedanken an kühles Bier und den Pool machten es etwas erträglicher 😉 Bei der letzten Einheit – am letzten Urlaubstag – Richtung Monte Brione stauchte ich mir Uphill meinen Fuß. Oh man … immer diese kleinen Pannen. Aber war zum Glück nur ein temporärer Schmerz und war nach wenigen Tagen wieder vollständig weg.
17 Läufe, 211,3 km, 5.951 Höhenmeter
JULI
Das Training ging zum Glück ohne größere Verzögerung weiter. Der Sommer war sehr fordernd, durch die extreme Hitze. So auch beim B2R in München. Es war einfach abartig, auch wenn es nur knapp 6km waren. Aber Tempo und Kondition passten. Generell lief das Training in dem Monat sehr gut. Schließlich wartete Ende Juli der Großglockner auf mich.
Ich entschied mich für die Distanz GWT35 – also 35 km mit über 1.600 HM. Sehr technischer Beginn, aber mit atemberaubender Landschaft. Und dann? Kilometer 18 und ich es knackste im linken Sprunggelenk. Konnte kaum noch auftreten. Ich kämpfte mich zur VP durch und überlegte mir 10min ob ich weitermachen sollte oder nicht. Ich entschied mich fürs zurücklaufen. Jeder Tritt war eine Qual. Doch ich hatte zum Glück eine Ibuprofen dabei und hatte eh nichts mehr zu verlieren. Ich kämpfte mich mit den Schmerzen von km zu km und konnte sogar noch einige Plätze wieder gut machen und kam letztendlich glücklich im Ziel an! Und es gab kein Zielbier?
22 Läufe, 300,1km, 8.772 Höhenmeter
AUGUST
Der August war der wichtigste Monat im Jahr. Hier hatte ich mein privates Projekt.Trails2Tegernsee – mein Spendenlauf für meine Cousine und die DMSG.
Über 50km von Kiefersfelden bis zum Braustüberl an den Tegernsee. Auch hier war wieder eine Hitze, die seinesgleichen suchte. Ausführlichen Bericht siehe Link.
Das war der unglaublichste und emotionalster Moment in dem Jahr. So viel kann ich vorneweg nehmen. Und es hat meine Sicht auf viele Dinge geändert. Auf das Laufen, vor allem auf Wettkämpfe! Es gibt so unfassbar tolle Abenteuer und Herausforderungen da draußen. Dafür benötigt man jedoch keinen organisierten Wettkampf. Dieses private Projekt, dieser Lauf, die Menschlichkeit die ich bei diesem Lauf erleben durfte, hat mir so viel mehr bedeutet. So viel mehr zurückgegeben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mich bei Wettkämpfen zu messen, mich an meine Grenzen zu bringen. Doch Momente wie diese beim Trails2Tegernsee, dass sind die Momente für die es sich lohnt sich zu bewegen.
15 Läufe, 188,6 km, 6.090 Höhenmeter
SEPTEMBER
Doch im September wartete noch der Transalpine Run auf mich. DER Etappenlauf – DER Mythos. Auch wenn es „nur“ die ersten zwei Etappen waren, kann ich durchaus verstehen was die Magie dieses Lauf ist. Vor allem das familiäre Umfeld war besonders. Anstrengend war es trotzdem 😉 Ich kann es definitiv empfehlen.
Doch nach dem TAR fiel ich wieder in ein kleines Loch. Also ich hatte zwar irgendwie Bock aufs Laufen, aber nicht auf den Trainingsplan. Und irgendwie brauchte ich mal was anderes als Laufen 😉 Wäre da nicht noch ein Ultra im November …
14 Läufe, 181,4 km, 5.840 Höhenmeter
OKTOBER
Und hier der Monat, bei dem es Bergab ging. Corona war mal wieder an der Reihe. Und haute mich drei Tage vollständig um. Nach 1,5 Wochen dachte ich wieder an einen kleinen Lauf, aber der Puls war jenseits von gut und böse. Die Zeit lief gegen mich. Aber Gesundheit geht vor. Definitiv.
Ich nahm jedoch an einem Action-Fotoshooting für einen neuen Traillauf, hier im Inntal teil. Zusammen mit den Jungs von Salty Running machten wir ein Shooting am Hocheck in Oberaudorf. Denn Anfang Oktober wartetet hier das erste Oberaudorf Trail Festival (OTF) – weitere Infos auf der Seite.
13 Läufe, 127,1 km, 3.007 Höhenmeter
NOVEMBER
Als ich dachte, es geht wieder – kam einen Tag später eine Erkältung. Oder war es noch Corona? Dann Magen-Darm – ich lies keinen Virus, keine Bakterien aus. Viel ging nicht.
Letztendlich bin ich trotzdem nach Fulda – zum Heartbeat Ultra gefahren. Jedoch nicht zum Laufen, sondern zum Helfen. Und das war eine fantastische Entscheidung. Die lange Zugfahrt lohnte sich, für all diese Emotionen!
Aber leider war nicht viel möglich. Spaß bei eisiger Kälte hatten wir trotzdem, dank eines Gin konnten wir uns ein wenig aufwärmen 😀
8 Läufe, 58,8 km – 1.344 Höhenmeter
DEZEMBER
So lag die Hoffnung auf den Dezember. Noch mal Kilometer sammeln, bißchen die Trails unsicher machen und Spaß haben. Und das Jahr mit dem Aschauer Vorsilvesterlauf abzuschließen.
Aber in der Familie ging es immer wieder jemanden nicht gut, man fühlte sich nie zu 100% fit und es sollte einfach nicht sein. Schließlich war meine Frau Hochschwanger und es kam zu Komplikationen und ganz ehrlich? Da rückt der Sport, das Laufen absolut in den Hintergrund. Es gibt nichts Wichtigeres als die Familie. Daher verzichtete ich auch auf den Lauf in Aschau und drehte ein paar Kilometer daheim.
8 Läufe, 54,9 km – 468 Höhenmeter
FAZIT
Es war ein besonderes Jahr. Wieder mit Höhen und Tiefen. Mit guten Finishs, aber auch zwei DNS (Did not start). Ich war einfach froh, so viele tolle Menschen getroffen zu haben, etwas durchs Laufen beweget zu haben und großartige Erfahrungen gemacht zu haben. Und das die Läufe, bei denen man es erst gar nicht glaubt, die größten Läufe sind.
Am Ende war es ein fantastisches Laufjahr. Ich konnte viele Gipfel auf meiner Bucketlist erklimmen, habe viele Trails bei Wind und Wetter gelaufen und am Ende war ich trainingstechnisch viel länger als in den Jahren unterwegs. Und obwohl mein Fokus auf Höhenmeter lag, lief ich am Ende die meisten Kilometer in einem Jahr. Und das, obwohl ich oft wochenlang nicht laufen konnte oder so viele Läufe abbrechen musste. Im Schnitt waren es zwar nur 41km pro Woche und 180km pro Monat, aber letztendlich 2.151 km mit 55.061 Höhenmeter.
Ich war jedoch noch sehr häufig mit Familie wandern und Spaziergänge und hatte dadurch am Ende weitere 18.000 Höhenmeter und locker noch mal 1.500 km in den Beinen.
Hier seht ihr meine reinen Laufstatistiken der letzten fünf Jahre und letztendlich bremste mich immer mal etwas aus. Jedoch die Höhenmeter in diesem Jahr sprechen für sich und zeigt, dass der Umzug in die Berge sich bereits auszahlt:
Rückblickend bin ich echt froh über das Jahr. Ich durfte viel sehen und viel erleben! Danke!
Ausblick auf 2024
Es gibt natürlich einige Dinge im Hinterkopf, doch in Q1 wird sich erst einmal alles um die Geburt unseres Sohnes drehen. Dazu die Gewöhnung der großen Schwester an das kleine Brüderchen und der Kampf gegen den Schlafmangel!
Danach gibt es sicherlich 2-3 Läufe und Projekte – aber eins nach dem anderen! 😉
Tag 2 – obwohl man sich versucht ausreichend nach einer Etappe zu erholen und zeitig ins Bett geht, ist man echt im Eimer. Der Wecker ging um 6:00 Uhr, alle Sachen in die Tasche geworfen, die man nicht beim Lauf dabei hat, den Rucksack vor die Tür gestellt und erst einmal frühstücken.
In Ruhe fertig machen und wieder die zwei Kilometer bis zum Start laufen. Um festzustellen – am Start gibt es keine Toilette. Ahhhhh. Nun gut. Zum Muskelkater kommt eben noch eine volle Blase dazu. Passt.
Die Motivation stieg wieder, man traf den ein oder anderen vorm Start wieder. Viele bekannte Gesichter. Natürlich – waren ja die Gleichen wie gestern 😉 Wir trafen auch wieder Fabian mit seiner Frau Bianca – paar Späßchen machen, einige Fotos und ab in den Startblock.
Wir liefen über die Brücke aus St. Anton raus, ab auf die Trails. Heute geriet alles etwas ins Stocken. Da gleich zu Beginn die Trails etwas schmaler waren und bei jeder kleinen schmalen Brücke staute sich das Feld. Manche frustete das ein wenig, für uns kam der langsame Start ganz recht um erst mal wieder in den Rennmodus zu kommen. Zwischendurch mit anderen unterhalten, auch hier ein paar Späße machen, die Zeit genießen – letztendlich sitzen wir alle im gleichen Boot und haben noch einige Zeit zusammen vor uns. Und wenn etwas wichtig auf den Trails ist, dann Spaß und Fairness.
Das Feld zog sich dann langsam auseinander und am Stausee waren es dann plötzlich asphaltierte Straßen mit gemächlicher Steigung. Alles sehr laufbar und nicht wirklich anspruchsvoll. Einfach nur laufen, aber hoffentlich kommen die Trails bald wieder 🙂
Doch heute hatte ich ein Konfirmantenbläschen und holte endlich das nach, was ich beim Start machen wollte. Endlich bogen wir wieder auf richtige Trails ab und genossen im Tal die Aussicht auf die tollen Berge, die sich im Sonnenaufgang von der Sonne wachküssen liesen. Obwohl ich inzwischen in den Berge wohne und tagtäglich so viele Berge sehe, ist es immer wieder etwas besonderes und magisches.
Wir liesen es heute gemütlicher angehen. Die Temperaturen waren etwas milder, zudem befanden wir uns meistens uns auch im Schatten und ließen auch nichts anbrennen. Ja, auf der Etappe kann man richtig Gas geben, vor allem nach der Änderung der Route. Aber es ist auch völlig legitim einfach mal die Trails langsamer zu genießen. Deshalb ist es jedoch nicht zwingend weniger anstrengend 🙂
Kurz vor der ersten VP, ging es für mich erneut in den Busch. Nervig, aber ich kanns ja nicht ändern 😉 Wir versorgten uns gut und tankten ordentlich Energie auf und gingen weiter.
Nun kamen noch ein paar knackige Höhenmeter dazu und technischer wurde es auch. Genau das, weshalb man raus auf die Trails geht. Zum einen ist absolute Konzentration gefordert, zum anderen will man auch einfach die Momente um sich herum genießen. Herrlich. Bestes Wetter, tolle Trails und der Körper ist fitter als noch vor wenigen Stunden gedacht.
Oben angekommen, erwartete uns die nächste Verpflegungsstation. Hier verbrachten wir etwas länger und bereiteten uns mental auf den Downhill vor und dann bereits auf das Ende dieser kleinen Reise.
Was wir heute feststellten, dass der Boden teilweise sehr staubig war 😉 Aber wir liefen es bergab laufen und näherten uns immer weiter der Ziellinie. Ohne zu wissen – jedenfalls zu diesem Zeitpunkt – wie wir an diesem Tag noch rechtzeitig heimkommen sollten.
Der Downhill zog sich … und immer wenn man dachte, das wars .. ging es erneut weiter runter. Die letzten Kilometer zogen sich dann flach bis Ischgl und endlich kam das Ziel … auch wenn es dort leider kein Zielbier gab, waren wir froh endlich angekommen zu sein und dieses Abenteuer gemeinsam gemeistert zu haben.
Sport verbindet. Nicht nur wegen der rein sportlichen Competition, sondern wir wussten vorher nicht worauf wir uns eingelassen haben. Zwei Fremde, wollten zum ersten Mal den Transalpine Run zusammen laufen. Zum ersten Mal diese Erfahrung machen und man kannte sich vorher nicht persönlich. Man teilt ein Zimmer zusammen und viele Stunden auf den Trails da draußen. Man weiß vorher nicht, ob man Gesprächsthemen hat, ob man miteinander auskommt, ob das gleiche Tempo gelaufen wird und wie es generell alles wird. Doch es funktionierte.
Das zeigt wieder, wie wertvoll es ist aus seiner Komfortzone herauszugehen, neue Herausforderungen zu suchen und diese einfach zu machen!
Danke an meinen Teampartner Arne von den Dynafit Trailheroes, danke an das gesamte Team von Dynafit, danke Lars von TwoPeaksEndurance für das immer wieder fordernde und das erfolgreiche Training und natürlich danke an PlanB und das ganze Orga-Team und allen, die daran beteiligt waren! DANKE!
Mythos TAR – jedes Jahr hört und liest man von diesem Rennen und sieht so viele Bilder mit tollen Geschichten und vielen Emotionen.
Daher liegt es nahe, dass ich ebenfalls schon immer mal das Transalpine Run Flair mitnehmen wollte. Doch hat sich dies aus vielerlei Hinsicht nie ergeben. 2023 als ich zu Dynafit als Trailhero kam, war dann auch die Chance da den TAR mitzumachen. Vollständig traute ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht zu, aber ein weiterer Trailhero, Arne, fragte nach, ob jemand den RUN2 plant. Kurz in den Kalender geschaut und Arne zugesagt.
Der RUN2 ist das Einsteigerformat. Ein Team aus zwei Personen auf zwei Etappen des Transalpine. Genauer genommen, von Lech am Arlberg nach St. Anton und von dort weiter Richtung Ischgl. Klingt lustig, machen wir das doch mal.
Die Organisation und Abstimmung waren jedoch nicht so ohne. Schließlich kannten wir uns weder, noch kannten wir unser jeweiliges Leistungsniveau. Denn als Team darf man bis zur nächsten Zeitmatte nie weiter als zwei Minuten auseinander sein.
Eins wussten wir jedoch, der Spaß steht im Vordergrund.
Was eine große Herausforderung war, wo wir uns treffen und finden und wie wir das dortige Management hinbekommen. Denn Hotel, Parken, Start sollte noch etwas spannender werden.
Ich habe Arne dann in Kufstein am Bahnhof eingesammelt und wir hatten bereits hier zwei Stunden für ein Kennenlernen. Zu erst war der Checkin in unserem Hotel bzw. unserer Unterkunft in Stuben geplant. Dies wies sich schon abenteuerlich aus, da das Gebäude leer stand und wir zu einem Hotel mussten, wo wir ebenfalls niemanden vorfanden. Irgendwann gelang es uns, einzuchecken und ab nach Lech. 12 km – Startnummerausgabe. Auch dort standen wir noch mal ne Zeitlang an, bevor es dann quer durch den Ort ging zur Pasta Party. Zuvor natürlich beim Dynafit Stand hallo sagen und fragen ob es einen Shuttle für uns gibt. Denn zwischen Parkplatz und Start liegen 6km und wir würden nicht pünktlich zum Start kommen. Yeah.
Auf der Pastaparty konnten wir es klären und wir werden am nächsten Morgen vom Lukas von Dynafit am Parkplatz eingesammelt. Eine Sorge weniger.
Zurück in unsere Unterkunft. Ein altes Gebäude und es war warm darin – sehr warm. Wir haben unsere Taschen gepackt, gelüftet und direkt hingelegt. Und wenn man Zimmertür und Fenster offen lässt, wird es in den Bergen auf 1.500 Meter Höhe doch etwas kühl 🙂
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht ob wir starten konnten. Arne teilte mir bereits vor der Fahrt mit, dass er die letzten Tage nicht fit war und er mal schauen muss, ob es überhaupt geht. Gesundheit geht definitiv vor. Daher nix Unvernünftiges machen. Wir sind, wie bereits erwähnt, zeitig ins Bett und schauen einfach mal wie es Arne am nächsten Morgen geht.
Wir waren sogar überpünktlich am Start und konnten uns noch mit vielen bekannten Gesichtern austauschen. Die Stimmung bei allen war top, es war warm und wir waren bereit. Wir wollten einfach Kilometer für Kilometer schauen, was ist möglich heute und was nicht.
Am Start mussten wir durch Lech erstmal links an vielen vorbei sprinten, bevor es den ersten Engpass auf den Trails gibt. Das war sehr hilfreich, denn im Nachhinein haben wir gehört, dass die Läufer hinter uns sehr sehr lange stehen mussten, weil nichts voran ging.
Arne fühlte sich besser und wir ließen es Uphill laufen. Die ersten 15km liefen auch top. Tolle Landschaften, überall gute Stimmung und man lernte auf der Strecke noch den ein oder anderen kennen. Als wir dann in Zürs am Parkplatz vorbeikamen, wartete der nächste Anstieg auf uns. Inzwischen war es richtig heiß und von jetzt auf dann zog es bei Arne den Stecker. Wir nahmen das Tempo raus und arbeiteten uns nach oben, kühlten uns an den Bächen, und versuchten die zweite VP zu erreichen. Irgendwie. Es wurde zäh und anstrengend, doch wir packten es bis zum Ulmer Haus und kühlten uns im Schatten erstmal runter. Zehn Minuten später ging es weiter. Die Energie war zwar wieder da, doch die intensive Sonne machte jedem zu schaffen.
Foto by Sportograf
Beim Downhill bei km27 – eigentlich überhaupt keine gefährliche Stelle – visierte ich mit dem linken Bein einen großen Stein an, blieb aber mit dem rechten Haxen beim Absprung wo hängen und überschlug mich. Quetschte mir den Finger, schlug mir das Knie auf, verdrehte das Bein aber sonst zum Glück nichts Wildes und es ging weiter. Doch die letzten Kilometer waren sehr sehr zäh. Die Hitze war echt heftig an dem Tag. Aber wir schafften es letztendlich ins Ziel. Respekt an Arne, dass er die Etappe vollständig durchgezogen hat.
Wir gönnten uns erst einmal paar alkoholflreie Weißbier, paar Semmeln und ein Eis. Dann ging es uns doch gleich wieder ganz gut.
Nun mussten wir noch knapp 2 km durch St. Anton laufen, zur neuen Unterkunft. Diese war um einiges komfortabler und wir ruhten uns erst einmal aus.
Abends ging es dann wieder die 2 km zum Abendessen und dem Briefing. Waren jedoch nach dem Essen so müde, dass wir uns direkt aufs Ohr gehauen haben und das Briefing verpassten und somit die Ankündigung der Streckenänderung.
Was war das denn für ein Tag und das Wetter war wie bestellt! Doch fangen wir von vorne an!
4:00 Uhr – Wecker klingelt. Mit Marmeladentoast, Kaffee und etwas Wasser füllten wir uns die Mägen, zogen uns an, machten uns fertig und bereiteten die Flasks und Gels vor. Alle Geräte waren aufgeladen und los ging es.
5:15 Uhr – bereits 15 min hinter der geplanten Zeit 🙂 Und los. Von der Haustür in Kiefersfelden. Es war bereits um die Uhrzeit wärmer als gedacht. Das kann heute ja was werden 😉 Da es noch zu dunkel war und wir unsere schweren Beine erst mal lockern wollten, sind wir anstatt über den Hechtsee durch den Kohlstattpark gelaufen. Flach durch den Ort. Alles stil, fast kein Mensch auf der Straße und die Bäckereien bereiten ihren Tag vor.
Wir sparten uns ein paar Höhenmeter, jedoch ging auch die Sicherheit vor, dadurch dass wir uns die Treppe und Wurzeln im Dunkeln erspart haben. Dafür liefen wir auch knapp einen Kilometer mehr. Aus Kiefersfelden raus, ging es Richtung Gießbachklamm, an der Schopper Alm vorbei, Richtung Brünnstein. Und umso höher wir kamen umso mehr ging die Sonne auf und strahlte uns an. Herrlich. Blauer Himmel, keine Wolke am Himmel, aber viele Spinnennetzen zwischen den Beinen und Bremsen die an uns saugten und knabberten.
Das erstaunliche war ja: mein Bruder ist noch nie einen alpinen Traillauf gelaufen (max. einen Waldlauf mit flowigen Trails im Spessart) und hatte noch nie Trailschuhe an. Hier stellte Dynafit die Ultra 100 zur Verfügung. Und zudem hat er 2023 noch nicht in seinen sportlichen Rhythmus gefunden. Versteht mich nicht falsch, mein Bruder ist ein Topläufer und 2maliger Ironman. Aber Höhenmeter und die Belastung von Run&Hike beanspruchen dann die Muskeln doch etwas anders. Riesen Respekt an Kai!
Ab Kilometer 14 kam ich auf den Part der Strecke, wo ich mich vorher selbst noch nicht befand. Ich liebe einfach Trails und unbekannte Strecken. Hier oben war es bereits ordentlich warm. Aber die Aussicht war einfach ein Traum. Hier haben wir kurz innegehalten, bevor es weiterging.
Naturbelassene Wanderwege sind sehr speziell (Lektion des Tages , hier haben wir uns 2x kurz verlaufen, aber fanden wieder auf unseren Weg). Leider – durch die Regenfälle der letzten 1,5 Wochen – war oben tiefer Matsch und alles sehr feucht, dass wir nur sehr sehr langsam vorankamen und zu viel Zeit verloren. Es machte durchaus Spaß – meinen Bruder zu sehen, wenn er in den Schlamm trat, dann mir das gleiche passierte und wir hin und her rutschten. Spaß hatten wir hier definitiv und viele gute Gespräche. Wozu wir oft auch nicht mehr die Zeit im Alltag finden.
Wir liefen zwischen dem kleinen und großen Traithen durch, trafen viele Kühe und Wildpferde. Ein Wildpferd fand uns nicht so sympathisch und schnaubte uns an 😉 Inzwischen kam auch die Phase, wo wir uns immer und immer wieder dachten, irgendwann muss es doch auch mal bergab gehen. Doch es zog sich noch ein wenig.
Leider – als wir dann endlich am Downhill Richtung Bayrischzell ankamen, war der erste Part nicht laufbar. Nasse Steine im schattigen Wald, alles feucht und flutschig.
Wir blieben vernünftig. Nur die letzten 3-4 km konnte man auf befestigten Wegen es laufen lassen. Am Parkplatz in Bayrischzell (Am Stocker) angekommen, sortierten wir uns kurz. Wir waren noch fit. Brauchten nur langsam Wasser zum Trinken. Es war inzwischen richtig heiß und der Anstieg zur Rotwand wartete auf uns. Nach den ersten paar Meter entschieden wir uns um. Wir lagen hier bereits über 90min hinter unserem Zeitplan und würden die Leute am Tegernsee und am Treffpunkt Spitzingseesattel nur warten lassen. Also entschieden wir uns außenherum zu laufen. Anstatt 14km mit über 900 HM, waren es 17km und eindeutig weniger Höhenmeter. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir 22km in den Beinen mit über 1.500 HM. Also weiter ging es. Am Bachlauf kühlten wir uns herunter und da unser Kumpel Marco beim nächsten Punkt einsteigen wollte und Kai langsam doch an seine Grenzen kam, sollte Marco uns entgegenkommen.
In Geitau kehrten wir nach 32km in einen Biergarten ein. Ich gönnte mir eine kleine Apfelschorle und füllte mein Wasser auf. Marco kam und ich lief alleine weiter. 3,5km an der Bundesstraße entlang Richtung Aurach. Doch die Hitze war brutal und ich entschied mich, mich von Marco und Kai einsammeln zu lassen. Knapp 4km an einer Bundesstraße bergauf wäre jetzt nicht so mein Favorit gewesen 😉 Treffpunkt Spitzingsattel übernahm Kai das Auto und Marco begleitete mich nun bis zum Ziel. Auch für ihn war es der erste richtige Trailrun und auf uns warteten „nur noch“ 14km … dachten wir 😀
Wir liefen hoch zur Oberen Firstalm – und klar merkte ich die Beine, war aber noch erstaunlich fit. Dort trafen wir Max und Babette, die bereits seit den Morgenstunden mit den Bikes unterwegs waren und auf uns warteten. Wir quatschten kurz, liesen uns motivieren und sollten uns dann am Ziel gemeinsam wieder treffen. Danke für Euren Support (und die angebotenen Nüsse)! Hat mir echt geholfen!
Ein Filmteam drehte gerade eine neue Serie hier oben und wir liefen eigentlich nur noch bergab Richtung Tegernsee. Doch die Schilder verwirrten uns, das Navi auf meiner Uhr auch, also drehten wir wieder um und liefen Richtung Brecherspitz. 300 positive Höhenmeter und über 2km on top. Oben bemerkten wir den Quatsch, denn wir liefen ja vollständig in die falsche Richtung. Ich glaube, das kostete uns locker über 30-40min. Gut, jetzt kommen wir nicht mehr pünktlich 🙂
Wir liefen zurück, auf die laufbaren Wege, und ließen uns Richtung Rottach-Egern treiben. Doch das stetige Downhill, kombiniert mit der Sonne liesen meine Kräfte schwinden. Knapp einen Marathon hatte ich nun in den Beinen und noch 10-11 km warteten auf uns. Ich bin so heilfroh, dass Marco an meiner Seite war. Denn ich wurde immer ruhiger und musste ab und an einfach stehen bleiben. Marco hatte viel Geduld und motivierte mich. Er feuerte mich an, wurde auch mal lauter und trieb mich runter.
Mein Handy platzte vor Nachrichten und ich wollte endlich bei meiner Familie sein und alle Leute sehen, die dort ihren Samstag verbrachten, um für dieses Event da zu sein, mich und vor allem die Aktion der DMSG Landesverband Bayern e.V. zu unterstützen. Denn dies war letztendlich das Hauptziel dieser Aktion. Sorry, dass ihr alle solange warten musstet und danke für Euer Geduld!
Das Beste bisher war, mein linker Fuß machte das alles mit. Keine Probleme. Die größte Sorge der letzten zwei Wochen war nahezu unbegründet.
Wir liefen und liefen. Mal ging das Tempo höher, mal musste ich wieder langsamer werden oder stehen bleiben. Ich merkte, dass ich die letzten 2h keine Gels mehr zu mir genommen habe, aber es ging einfach nicht. Der Treibstoff im Körper ging aus.
Irgendwann kamen wir in Rottach-Egern aus dem Wald heraus und es wurde einfach nur brutal heiß.
Aber ich musste immer wieder stehenbleiben. Mein Körper streikte, mir wurde manchmal schwarz vor Augen. Ich konnte nicht mehr. Dank Marco ging es immer weiter. Er pushte mich, feuerte mich an und trieb mich ins Ziel.
2,5km vor dem Ziel bog ich in eine Tankstelle ab und gönnte mir eine eiskalte Sprite – und es erweckte meine Lebensgeister wieder. Was Zucker bewirken kann 😉
Einen Kilometer vorm Ende kam mein Bruder mit dem Tretroller entgegen. Er bot ihn mir auch an, aber ich wollte zu Fuß ins Ziel Wieso es hier noch mal leicht nach oben ging, ist mir ein Rätsel, aber jeder Zentimeter anstieg, war einfach die Hölle für mich.
Ich sah das Schloß, ich sah das Braustüberl und lies es laufen.
Und nach 52km (durch die flache Passage wurden es 2km mehr) und knapp über 1.900 Höhenmeter (1000 Höhenmeter weniger) – kam ich am Schloßplatz am Tegernsee an und wurde mit Applaus erwartet! Welch ein emotionaler Moment.
Und meine Cousine Nadine Dümig hatte nun ihren großen Auftritt, ihren persönlicher Marathon! Sie kam aus ihrem Rollstuhl heraus, suchte den Halt an den Schultern meines Bruder Kai und mir und ist über sich hinausgewachsen! Über 100m ist sie gelaufen gelaufen – ihr müsst Bedenken sie schaffte vorher maximal 30m! Wahnsinn. Mir kamen die Tränen. So ein toller emotionaler Moment.
Am Ende wurden viele Fotos geschossen und wir gingen noch in die St. Quirin Kapelle und schloßen das Event mit einem gemeinsamen stilen Gebet ab!
Danach ging es ins Braustüberl und feierten den Tag und das Beisammensein! Was ein toller Tag, was für tolle Menschen! So viele Menschen mit dem Herzen am richtigen Fleck! Danke Danke Danke!
Und wie bereits erwähnt, jeder ist über sich an diesem Tag hinausgewachsen:
– Nadine – ihr Ziel 100m zu laufen, locker übertroffen! Wahnsinn!
– Marco – erster Traillauf – aus dem Stand 17km mit 500 Höhenmeter gelaufen und mich durchgehend jammern gehört
– Kai – erster Traillauf mit 32km und 1.500 Höhenmeter und es einfach durchgezogen und gerockt!
Hier zudem der Bericht aus der Braustüberl-Zeitung:
Bitte unterstützt diesen tollen wahnsinnig wichtigen Verein der DMSG – das sind so tolle Menschen, die mit Herzblut Menschen helfen und unterstützen oder selbst betroffen sind:
SPENDENKONTO:
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) – Landesverband Bayern e. V.
HypoVereinsbank München
IBAN DE92 7002 0270 5803 7510 82
BIC HYVEDEMMXXX
Betreff: „Spendenlauf Timo Golowko“
Und für 2024 habe ich mit der DMSG ausgemacht, wird es ein Folgeprojekt geben .. lasst euch überraschen
Die Vorbereitungsphase – war am Ende doch herausfordernder als erwartet. Ich dachte, der schwierigste Part wird sein, einen Termin mit meiner Cousine (Anreise aus Aschaffenburg / Unterfranken) und meinem Bruder (Anreise aus Neuburg a.d. Donau) zu finden. Doch dies ging erstaunlich schnell. Danach – leider war ich zu kurzfristig dran – wendete ich mich an den Landesverband der DMSG, die sofort antworteten und ihre Unterstützung zusagten. Kurz danach meldete sich die erste Person, die ebenfalls MS hat und gerne die letzten Meter mit dabei sein möchte. Und so kamen Tag für Tag immer mehr Nachrichten und Eindrücke. Bis sich letztendlich Anton, vom Ortsverband MS-Gruppe Tegernseer Tal bei mir meldete und ebenfalls eine Zusage gab, dass er dabei ist. Kurz darauf telefonierten wir und er kümmerte sich vollständig um die Presse und die Organisation mit seinem Verband und einem Stand vor Ort. Wahnsinn.
Parallel habe ich den Zieleinlauf von Dynafit erhalten, sowie die Trailausrüstung für meinen Bruder und zusätzlich ein paar kleine Geschenke für Kai und Nadine. Besten Dank auch hierfür.
Die Zeit ging so schnell herum. Mit Werbung für den Lauf machen, Nachrichten beantworten, den Körper noch einmal im Training belasten und testen … denn das war meine größte Sorge. Ich bin am 31.07.2023 den Großglockner Ultratrail (37km) gelaufen und habe mir dort meinen Fuß angeknackst. Beim Röntgen und Ultraschall kam nichts heraus, jedoch zwickte es im Fuß. 1,5 Wochen machte ich gar keinen Sport und schonte den Fuß und rieb ihn regelmäßig mit Schmerzgel ein und hoffte einfach, dass es am 12.08.2023 schon irgendwie gehen würde. Bereits die Woche vor Kaprun, hatte ich mit den Bronchien zu kämpfen und war verschleimt und musste regelmäßig Husten. Dachte nach Kaprun ging es weg, doch es hielt sich hartnäckig. Daher körperliche Top Voraussetzungen sind anders 😉
Dienstag, 08.08.2023 – erster Lauftest. 50min Belastung flach. Der Fuß fühlt sich noch nicht rund an, aber ich kann Laufen! Mal sehen wie es sich morgen anfühlt.
Mittwoch, 09.08.2023 – ich war mit meiner Frau Julia an Kranzhorn wandern, als uns die Kinderkrippe anrief. Unsere Tochter hat Fieber bekommen und musste aus der Krippe daheim bleiben und sich auskurieren. Auch hier war die Sorge, dass ich mich wieder mit irgendwas anstecke. Durchgehend habe ich auch den Draht zwischen Nadine und Kai glühen lassen, ob es wirklich bis dahin passen wird.
Abends ein etwas längerer Test von 90 min – Fuß hält immer noch, jedoch fühlen sich die Beine wie Gummi an und waren total schwer.
Donnerstag, 10.08.2023 – viel Zeit mit meiner Tochter verbracht und Abends die letzte Testrunde gelaufen. Nach 30 min abgebrochen, ich kam keinen Meter voran. Der ganze Körper war träge und die Beine schwer.
Freitag, der 11.08.2023 – mit allen telefoniert, alles vorbereitet und die Temperaturen klettern. Um organisatorisch alles hinzubekommen, ist das Auto beladen und mein Bruder reiste heute bereits an. Ich holte ihn am Tegernsee ab und zurück in Kiefersfelden packten wir die Rucksäcke und gönnten uns eine Portion Spaghetti. Jetzt nur noch bißchen schlafen und los gehts.
Gestern Nachmittag (27.07.2023) bin ich nach Kaprun gefahren. Nach kurzem Einchecken ins Hotel, ging es direkt zum Event – die Startnummer abholen und bei Dynafit Hallo sagen. Es haben sich einige Trailhereos angekündigt und ich habe viele noch nicht persönlich kennenlernen dürfen.
Danach ging es noch ne Kleinigkeit essen und ins Zimmer zurück. Dort bereitete ich alles für den nächsten Tag vor und sah zu, früh schlafen zu gehen. Dass mich ein kleiner Moskito die Nacht etwas quälen wollte, stand nicht im Drehbuch 🙂
Ich hatte die ganze Woche mit einer leichten Erkältung zu kämpfen und wusste nicht, ob ich überhaupt starten sollte. Das wollte ich mir für den nächsten Morgen aufheben.
Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr und ich duschte mich kurz ab, zog mich an, aß zwei Milchbrötchen und bereite alles vor. Von Gels, über die Füllung meiner Flasks – über einiges an Wasser, was ich zu mir nahm. Leider hatte ich keinen Kaffee … gut, ein Tag wird es auch mal ohne gehen. Nicht wahr?
Ich fuhr auf den Maiskogelparkplatz, wo bereits die Shuttle Busse warteten. Es war sehr frisch, aber der Wettergott scheint es gut mit uns zu meinen. Die Fahrt zum Enzingerboden zog sich etwas, mir war kalt (doch die Erkältung?), aber ich war entspannt. Gegen 7:15 Uhr waren wir auf über 1.000 Meter Höher an der Talstation Enzingerboden. Hier war bereits viel los, die Stimmung bei vielen gut und was mir bisher noch nie in all den Jahren passiert ist – ich musste mich an der WC Schlange anstellen. Kurz vor 8 war ich endlich dran und konnte beruhigt zur Startaufstellung. Dies ist mir definitiv noch nie passiert 🙂
Es waren richtige Hochkaräter am Start und viele Dynafit Athlet*innen. Ich habe es im Gefühl, dass es heute vielleicht gar nicht so schlecht wird.
08:00 Uhr Startschuss – es geht direkt die ersten Anstiege hoch. Direkt am Grünsee vorbei zur Rudolshütte. Bereits hier hatten wir die ersten knapp 700 Höhenmeter in den Beinen. Weiter zum Weißsee. Wetter war top, Temperatur nahezu perfekt. Und bis auf ein paar Huster alles in Ordnung. Ich achtete strikt auf den Pulsbereich bis 145 – war die Vorgabe meines Coaches und es passte.
Die Strecke hatte es oben in sich. Sehr technisch. Kletterpassagen, viel Steine und Geröll, Flussüberquerungen, Anstiege, Singletrails, sehr nass und matschig und die ständige Gefahr auszurutschen. Die Dynafit Ultra 50 machten ihren Dienst wieder mal sehr gut, während einige Mitstreiterer*innen immer mal wieder wegrutschten. Ich fühlte mich immer noch gut, merkte aber, sobald es laufbarer wird, dass meine verschleimte Lunge noch etwas brauchte.
Ich machte daher langsamer und übertrieb es nicht. Ich versuchte einen guten Rhythmus zu finden, aber gab nicht alles. Das war es mir heute nicht wert. Aber ein vernünftiger Lauf kann es ja trotzdem noch werden und die Landschaft war atemberaubend. Und das ein oder andere Murmeltier pfeifte umher 😉
Und immer wieder gab es noch mal kräfte technische Anstiege. Auch wenn es „nur“ 1.600 Höhenmeter waren, fühlten sie sich definitiv nach viel mehr an. Auch ein langes Schneefeld durchkreuzten wir und ich versuchte, als nicht Skifahrer, da durchzurutschen. Doch einmal haute es mich richtig hin 😉 Aber alles halb so wild. Es führte an vielen Bächen vorbei, über nasse Steine, wieder matschigen tiefen Boden und selten richtig laufbar. Aber wir sind ja hier in den hochalpinen Trails, da ist dies durchaus in Ordnung 😉
Und dann, als es Richtung Mooserboden und zur nächsten VP ging, passierte es bei Kilometer 18 – wieder Singletrails, sehr schmal und ab und an versteckte sich unter dem Grün ein großer Stein. Ich war schon sehr vorsichtig, doch einmal nicht aufgepasst, bzw. konnte ihn nicht sehen und es krachte. Es krachte im Fuß. Mein linker Fuß, wo ich vor über einem Jahr mir das Außenband des linken Sprunggelenks riss. Das Geräusch war anders, doch zog es links in den Knöchel rein, eben genau an dieser Stelle. Ich blieb sofort stehen, lies einige Läufer*innen passieren und dachte nur F*ck! Es tat höllisch weh und ich war mitten in den Bergen. Zum Glück nicht mehr weit zur VP, aber das werden zwei extrem lange Kilometer. Ich ging nur noch und überlegte was ich machte. Auf dem Staudamm erst einmal paar Fotos. Dort waren so viele Leute die einen pushten, also versuche ich wieder anzulaufen. An der VP aß ich erstmal Melone, Banane, trank was und nahm eine Ibu. Ich grübelte, ob ich mit dem Bus ins Tal fahren sollte. Dachte mir aber, ich probiere es. Ich gehe ins Tal und wenns ewig dauert. Ich lauf die Schmerzen raus. Wenn ich sowieso nun ein paar Wochen ausfalle, dann will ich wenigstens diesen Lauf noch mitnehmen.
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Ab jetzt geht es nur noch bergab. Ich lies einige an mir vorbei und versuchte vorsichtiger zu Laufen. Eben zu laufen ging gut, kleine Anstiege schmerzten und Abstiege konnte ich kontrollieren. Natürlich nicht Vollgas. Es sind nur noch 19km. Ich stellte meine Uhr so ein, dass die Kilometer rückwärts zählten. Ich musste wissen, woran ich bin und was mich noch erwartete.
Ich war noch nie so froh, als wir über die Bergstraße, also über Asphalt liefen. Ich konnte es rollen lassen und Zeit gut machen und somit auch einige Plätze. Ich spürte, dass ich das packe. Ich packe das bis ins Ziel! Ich habe alles unter Kontrolle.
Zwischen dem Asphalt bogen wir immer wieder auf Singletrails aus, über einen Klettersteig durch den Wasserfall – hier kühlte ich das Bein und den Fuß. Danach ging es durch dunkle Tunnels, in denen wir ganz nah an der Wand liefen. Links von uns ein Bauzaun, rechts die Wand und gefühlt nur 50cm breit. Ständig blieb man hängen. Dann ging es wieder runter. Matsch, Bäche, Pfützen … ich kühlte die Füße so oft es ging. Nasse Socken und Schuhe waren mir so etwas von egal. Ich muss nur noch nach Kaprun ins Tal. Noch 14 km – dann 11 km – immer wieder begegneten uns Wanderer, die uns anfeuerten. Und ich konnte nicht einfach, nicht laufen. Immer wenn ich blöd aufkam, zog es mir durchs ganze Bein. Aber das ist temporär. Ich will in dieses Ziel einlaufen. ICH WILL DAS UNBEDINGT!
Immer wenn es laufbar war, lies ich es laufen. Ich kam richtig ins Rollen und holte Platz für Platz wieder auf. Ich wurde wieder selbstbewusster und lief. Nur noch einen 10er – was soll schon passieren? Richtung Tal wurde es richtig warm. Ich vergass auch in der letzten Stunde noch ein Gel zu nehmen, aber fühlte mich körperlich super. Ich lief. Und steigerte das Tempo. Als es flach wurde, lief ich ein gleichmäßiges Tempo und feuerte meine Mitläufer*innen an, die ich überholte. Wir sind so kurz davor. Auf gehts! Das Bier wartet auf uns! Go Go Go! Ich lief und lief und lief. Natürlich konnte ich keinen Vollsprint hinlegen, aber ein gutes Tempo. Irgendwann ging es nach Kaprun rein. Ich las das Schild noch 1km to go. Und das war der längste Kilometer seit langem. Ich lief und lief und wusste, ich pack es und da war die Ziellinie. Ich hörte meinen Namen (auch wenn er mal wieder falsch ausgesprochen wurde) und durchquerte bei 5:40h die Ziellinie. Ich war mega happy. Dachte 2h vorher, dass ich heute mit einem DNF mich in die Liste eintragte, doch ich finishte. Mein Coach Lars schickte mich mit 5:30h ins Rennen und da war ich doch gut dabei.
Natürlich wäre die Erkältung und das mit dem Fuß nicht, hätte ich an vielen Stellen richtig Gas geben können. Doch ein Trail ist kein Wunschkonzert. Jeder Lauf ist einzigartig und besonders und schreibt seine eigene Geschichte. So auch der Großglockner Ultra für mich. Es war ein sehr besonderes emotionales Erlebnis. Eine Herausforderung.
Und ich war auch nicht platt. Auch einen Tag danach, keinen Muskelkater. Was bedeutet, ich habe nicht alles gegeben 😉 Aber Gesundheit ist alles. Und das Risiko angeschlagen an den Start zu gehen und mit Verletzung zu finishen war schon enorm. Man sollte sein Glück auch nicht unnötig auf die Probe stellen.
Ich hoffe, nächstes Jahr dann topfit an den Start gehen zu dürfen! 😉 Am Montag geht es erstmal zum Doc und den Fuß röntgen lassen …
Danke an Kaprun, danke an die Veranstalter vom GGUT, danke an Hammer Nutrition und ein großes Dankeschön an Dynafit! Es ist einfach toll, einen Teil dieser Community zu sein!
Und hier kann man gut sehen, wie viel Plätze ich noch vom Mooserboden bis Kaprun gut machen konnte! Nur 6 in meiner AK waren am Ende schneller als ich! Darauf lässt sich aufbauen, so dass ich das nächste Mal ganz woanders in meiner AK stehe! #speedup
UPDATE: Ich bin mit einem schweren Infekt meiner Bronchien gelaufen. Aktuell hat es meine Frau erwischt und ich huste immer noch wie wild herum. Also macht langsam und hört auf Euren Körper!
Zudem war ich beim Röntgen – nix gebrochen. Update zu meinen Bändern im linken Sprunggelenk folgt.
Ich habe natürlich erhofft, wenn ich mit meiner Familie in die Berge ziehe, dass Trailrunning – für uns – auf einem anderen neuen Niveau stattfindet. Ist es auch. Atemberaubende Belohnungen zu jeder Jahreszeit wenn man oben, auf dem Gipfel angekommen ist.
Aber hätte ich vor einem Jahr gewusst, dass ich
so viele tolle Persönlichkeiten aus dem Sport und dem Umfeld kennenlernen darf und durfte (Stichwort: Trail-Magazin Awards)
ins Team der Fanta5 2023 gewählt wurde!
Ambassador von Hammer Nutrition wurde!
Trailhero von Dynafit wurde!
Und das alles, nachdem 2022 sportlich (und gesundheitlich) eine reine Achterbahnfahrt war, ich hätte einfach nur ungläubig gelacht!
Ich bin für jeden einzelnen Tag dankbar, in dem ich die Sportart ausführen darf & gesund bin!
Seit 2018 bewarb ich mich bei Dynafit. Damals war noch ein Bewerbungsvideo notwendig und ich war grad mit meiner Frau Julia auf Madeira. Und sie musste viele viele Versionen drehen. Die Jahre darauf gab es nur noch schriftliche Motivationsschreiben und immer wieder kam letztendlich die Absage.
Doch ich war irgendwie schon immer mit dem Schneeleoparden verbunden. Sogar meine kleine Tochter weiß sofort, wenn sie das Logo irgendwo sieht: „Papa, du trägst das auch immer, oder?“.
Und Fakt ist auch: auf die Ausrüstung war und ist immer Verlass. Und das ist auch das Wichtigste in den Bergen – man muss auf seine Ausrüstung vertrauen können. Sie gehen mit einem durch jegliche Witterungsbedingungen und manchmal an steilen schmalen Wegen entlang.
Als wir im Mai 2022 nach Kiefersfelden in die Berge gezogen sind, haben wir im Dorfblättchen von Kiefersfelden gelesen, dass Dynafit ihre Zentrale in Kiefersfelden baut. Direkt vor unserer Haustür. Was ein verrückter Zufall. Ich fiel zu dem Zeitpunkt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk aus, doch das motivierte. Immer und immer wieder an der Baustelle vorbeizulaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen 🙂
Und so bewarb ich mich im Frühjahr 2023 zum fünften Mal als Trailhero.
Wir waren im Mai in Südtirol und ich wollte gerade zu einer Laufeinheit aufbrechen, als ich einen letzten Blick aufs Handy warf und ich eine Mail bekam „Herzlichen Dank für deine Bewerbung…“ und die Mail klang wie jedes Jahr. Ich steckte das Handy weg, doch holte es direkt wieder raus und las die Mail zu Ende. Und auf einmal wandelte sich der Text in „wir freuen uns dir mitzuteilen, du bist dabei!!!“ – was ist denn da los? Bin ich ausversehen da hineingerutscht? Ich klickte die Excel Liste aus der Mail an und auch da stand mein Name. Ich grinste breite und absolvierte erst einmal meine Bergintervalleinheit. Danach musste ich dies sofort meiner Frau erzählen. Ich war so happy, aber natürlich auch aufgeregt, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, auf was ich mich eingelassen habe.
Ein weiterer lustiger Zufall: das KickOff Meeting mit allen Trailheroes fand an meinem Geburtstag statt.
Doch was bedeutet es, ein Trailhero für Dynafit zu sein?
Zum einen ist man natürlich ein Aushängeschild der Marke. Wenn man in den Bergen, auf Wettkämpfen und in Social Media unterwegs ist, verkörpert man die Marke Dynafit. Eine Marke von Athleten für Athleten.
Natürlich sollte man sich mit der Marke identifizieren können. Aber ich denke, dass weiß jeder selbst, bevor man sich bewirbt, nicht wahr? 😉
Ansonsten sind die Trailheroes eine coole Community aus ambitionierten bergliebenden Sportler*innen. Doch nicht nur Trailrunning steht auf der Tagesordnung, Skimo oder Rennrad – die Sportarten sind sehr vielfältig.
Als Trailhero gibt es einige Challenges, die die nächsten 12 Monate anstehen. Ob man uns auf einem Strava Segment schlägt, wir ein eigenes Projekt erstellen oder aber eine Everest Challenge oder am 23. eines Monates 23km mit 2.300 Höhenmeter laufen. Alles ist dabei. Und am Ende steht immer der Spaß im Vordergrund.
Anfang 2024 werden die nächsten Trailheroes gesucht – also hol dir den Newsletter von Dynafit und schau im März / April 2024 genau hin und vielleicht bestreiten wir die nächste Challenge bereits zusammen?
Seit dem Hochkönigman sind 8 Wochen vergangen. Doch was ist seitdem passiert? Ich bin – nach den Fanta5 wieder ins Training bei TwoPeaksEndurance und somit meinem Coach Lars eingestiegen. Doch nicht nur ein anspruchsvoller Trainingsplan wartete auf mich, auch im privaten Umfeld hat sich einiges getan, was letztendlich Einfluss auf meinen Trainingsalltag hat.
Direkt nach dem Hochkönigman lief ich in einer Woche weniger, als beim Hochkönigman in einem Lauf. Aber das ist auch völlig normal und in Ordnung. Denn der Körper muss sich regenerieren. Dienstags bin ich gleich in München die Dynafit Trail2Gether Tour an den Isar Trails gelaufen. War ein Riesenspaß und die Beine waren erstaunlich frisch. Samstags habe ich Joyce für paar Kilometer begleitet – sie läuft 120 Marathons entlang der deutschen Grenze. Jeden Tag einen Marathon – 120 Tage! Definitiv eine lustige Person und es war lustig die kleine Gruppe ein paar Kilometer zu begleiten.
Woche 2- 12.06. – 18.06.2023 (38 Wochenkilometer)
Die Woche war arbeitstechnisch stressig. Dienstags bin ich auf den Hohen Asten hoch – eine kleine aber feine Tour mit toller Aussicht, bei schönstem Wetter. Ansonsten war in der Woche nicht viel drin. Lag auch dran, dass meine kleine Tochter Geburtstag hatte, wir Besuch kamen und andere Dinge im Vordergrund standen.
Woche 3- 19.06. – 25.06.2023 (54 Wochenkilometer)
Ab zum Gardasee – Urlaub. Urlaub stand an und somit auch packen, die Anfahrt und und und. Trotzdem versuchte ich den Trainingsplan bestmöglich umzusetzen. Im Urlaub habe ich einmal die Mittagssonne (gefühlt 40 Grad) genutzt, um Treppen-Intervalle zu machen. Bedeutet unterschiedliche Tempo – 1 – 2 – 3 – 4 min und wieder 4-3-2-1 runter und wieder 1-2-3-4 hoch. Leider zog es mir wieder in mein Schienbein – doch ich zog die Einheit durch. Wieso tritt das Problem alle Wochen auf? Doch die Zeit im See und im Pool konnten das Bein runterkühlen. Es war zwar immer präsent, aber ich konnte es belasten und zog so die ein oder andere Einheit noch durch. Lief nicht optimal, aber so ist es manchmal. Auch als ich meine letzte Einheit, frühs morgen auf den Monte Brione startete, bin ich mit dem rechten Fuß blöd aufgekommen und humpelte zurück. Zum Glück war es im Nachgang nichts Schlimmes, aber definitiv nervig und bremste mich immer aus.
Normale Woche, bei extremen Temperaturen mit enormen Arbeitsstress und letztendlich meiner Kündigung. Die Arbeit belastete mich zu sehr und machte mich nicht glücklich. Ich merkte, ich fühlte mich einfach nicht wohl und habe es auch auf lange Sicht nicht gesehen. Daher musste ich den Cut machen und entschied mich für eine Auszeit. Eine Art Mini – Sabbatical – um mental einfach die Batterien meines Körpers aufzuladen. Die Woche war sportlich viel auf Grundlagenausdauer ausgelegt.
Eine erfolgreiche Woche, ich spürte sofort den mentalen Ballast der abgefallen ist. Doch auch ein sehr forderndes Training. Zwei Steigerungsläufe und viel Grundlagenausdauer. Es geht voran. Und mein Körper spielt mit. Daher vollen Fokus auf meine gesteckten Ziele.
Aufgrund meiner letzten Tage in meinem Unternehmen lief der Trainingsplan nicht so. Dienstags war ich in München vor Ort und lief abends den B2Run – 30.000 Läufer*Innen bei brutalen Hitzebedingungen. doch ich war recht erfolgreich. Platz 20 meiner AK. Auch am darauffolgenden Tag war ich in München und habe gegolft (kleines Firmenevent) und somit musste meine Laufeinheit weichen. Ab Donnerstags hatte ich dann frei und began mich strikt an meinen Plan zu halten 🙂
Viele Höhenmeter standen an, viele lange Touren. Eine sehr intensive Woche. Sie war anstrengend, aber machte auch unglaublich Spaß. Da ich viele neue Ecken meiner Heimat erkunden konnte. Daher kamen auch knapp 4.000 Höhenmeter zusammen. Meine Beine waren sehr müde, aber auch kein Wunder 🙂
Wir haben heute den 25.07. – daher sind wir noch mitten in dieser Woche. Aber Freitag ist es soweit. Der GGUT – Großglockner Ultratrail. Auch wenn ich keinen Ultra laufe, sondern nur den GWT35 – mit knapp 37 km und 1.500 Höhenmetern – wird es definitiv kein Zuckerschlecken. Ich freue mich auf eine neue Herausforderung. Und bekanntlich ist nach einer Herausforderung vor einer Herausforderung.
In wenigen Wochen ist es soweit – mein privates Projekt #Trails2Tegernsee startet. Von Kiefersfelden – durch die schöne Landschaft – bis zum Tegernsee. Knappe 50km mit über 3.000 Höhenmeter – zu Fuß – warten auf mich.
Warum? Eine mehr als berechtigte Frage. Natürlich zum einen, weil ich das was ich Liebe für einen guten Zweck einsetzen kann. Ich laufe gerne Trails, ich liebe die Berge – aber noch mehr liebe ich meine Familie! Und wenn ich irgendwo, irgendwie unterstützen kann, dann tute ich das. Der Hintergrund dieser Geschichte ist – ich möchte auf degenerative Krankheiten, die das Nervensystem angreifen aufmerksam machen – im speziellen MS (Multiple Sklerose), als auch Parkinson. Beide Krankheiten sind bereits mehrfach in meinem Stammbaum aufgetaucht. Meine Ur-Großmutter (Parkinson oder MS), meine Großtante (ALS), meine Oma (Parkinson) und eine Mama (Parkinson) und letztendlich meine liebe Cousine Nadine hat vor einigen Jahren aus heiterem Himmel die Diagnose MS erhalten. Ich habe es nicht nur tagtäglich bei meiner Mutter erlebt und wie und was eine solche Krankheit mit einem Menschen macht. Sondern auch mit meiner gleichaltrigen Cousine. Auch wenn die bekannten Fälle in meiner Familie bisher immer die weibliche Seite getroffen hat, ist nicht auszuschließen, dass es auch meine Kinder oder mich – meine Geschwister oder sonst wen treffen kann. Und jeder Tag, den man im vollen Umfang selbstständig und gesund genießen kann, sollte man feiern. Auf seine Weise. Ich habe vor Jahren mit dem Laufen angefangen, da mich die Schicksalsschläge meiner Eltern mich extrem prägten und mir aufzeigten, wie schnell es gehen kann und wie wichtig Bewegung im Leben ist. Und wie wertvoll es ist, sich frei bewegen zu können (was man sonst immer als sehr selbstverständlich annimmt). Und letztendlich will ich einfach so viel wie möglich laufen. Laufend mein Leben genießen, in der Hoffnung, dass ich solchen oder auch anderen Krankheiten solange wie möglich „davon laufen“ kann.
Doch das eigentliche Ziel dieses Laufes, ist eine absolute Herzensangelegenheit. Vor vielen Jahren, hatte meine Cousine zu mir gesagt: „Timo, ich laufe irgendwann auch einen Marathon – mit Dir“ – und diesen Kampfgeist, diese Willensstärke meiner Cousine hat mich schon immer imponiert. Sie ist eine Kämpfernatur. Natürlich – das ist mir bewusst, hat auch sie schlechte Tage und Durchhängen. Doch egal was in ihrem Leben sie umgehauen hat, sie steht auf und kämpft sich aus der Situation wieder heraus. Sie ist eine Inspiration und motiviert. Sicherlich nicht nur mich, sondern alle in ihrem Umfeld. Und letztendlich ihre Kinder. Zwei wundervolle Kinder mit solch einer starken Mama – die durch die Situation der Krankheit es auch nicht immer einfach haben, aber eine Mama als Vorbild haben, die ihren Kindern auf den Weg mitgibt – egal was passiert – ihr könnt es schaffen, wenn ihr nur wollt.
Und alleine Nadine ist die Inspiration, dass ich eben mich dieser Herausforderung stelle, um dann mit meiner Cousine durch das Ziel am Tegernsee zu laufen. Sie trainiert schon fleißig und alleine wenn ich nur an den finalen Moment mit ihr – auf Ihren Beinen stehend – wir gemeinsam durch dieses Ziel gehen, lässt mir die Tränen kommen.
Es gibt so unfassbar viele, richtig miese Krankheiten. Und eine Krankheit, die leider nur eine Richtung kennt – gehört definitiv in diese Kategorie.
Liebe Nadine, ich freue mich so ungemein, dass wir diesen Moment gemeinsam erleben und Du das Ziel deines persönlichen Marathons erreichen wirst!
Wann? Am 12.08.2023 – Start ca. 5:00-5:30 Uhr in Kiefersfelden / Ldkr. Rosenheim
Wie? Zu Fuß – nur mein Bruder, ich, Trailschuhe und 1 Liter Wasser. Damit gehts los. Natürlich werde ich Wasser nachfüllen müssen und ich habe etwas Energie in Form von Gels und Riegel dabei. Aber sonst? Ist meine Unterstützung mein Bruder Kai – der mich auf einem Teilstück begleitet. Unter anderem um mich videografisch und fotografisch einzufangen, aber auch mental zu unterstützen.
Kann man mich unterstützen? Total gerne – ob aus der Ferne und uns virtuell anfeuern, irgendwo an der Strecke zu stehen, im Ziel auf uns warten oder einfach mitlaufen – alles darf, nichts muss! Natürlich darf auch gerne an eine MS / Parkinson Stiftung gespendet werden.
SIEHE SPENDENKONTO UNTEN!!!
Ziel? Das Ziel wird kurz vorm Braustüberl am Tegernsee sein. Die letzten 100m werde ich mit meiner Cousine Nadine gemeinsam das Ziel durchlaufen. Danach werde ich mit Familie und Verwandtschaft ein schönes Helles und ein leckeres Mittagessen genießen! Daher ist ganz klar die Zielsetzung, zum Mittagessen im Ziel zu sein! 😉
Strecke:
GPX-Datei zum Download (noch in Arbeit) – ansonsten siehe:
Sportplatz, Kufsteiner Str. 55, 83088 Kiefersfelden
0 km
START
ca. 8:30 Uhr
Bayrischzell, Stocker
ca. 22 km / 1.400 Höhenmeter
Kleine Pause – Einstieg weiterer Mitläuferer*innen möglich
ca. 11:00 Uhr
Parkplatz und Brotzeitstüberl am Spitzingsee, 83727 Schliersee
ca. 14 km / 970 HM
Kleine Pause – Einstieg weiterer Mitläuferer*innen möglich
ca. 13:00 Uhr
Schloßpark, Schlossplatz, 83684 Tegernsee
ca. 15 km / 410 HM
ZIEL – Schlossplatz
Ein symbolischer Zieleinlauf an der Pfarrkirche St. Quirinus am Schlossplatz in Tegernsee um den Spendenlauf mit einen stillen Gebet zu beenden.
Alle Zeitangaben ohne Gewähr – durch Witterung oder unvorhersehbaren Ereignissen während des Laufes, können wir früher oder später zu den geplanten Zeitangaben dort sein. Bitte schaut daher immer mal auf mein Profil in Instagram https://www.instagram.com/tigo.runs/ nach Updates! Bei Schlechtwetter bzw. sollte es zu Problemen während des Laufes kommen, kann auf eine flachere Ausweichroute gewechselt werden.
SPENDENKONTO: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) – Landesverband Bayern e. V. HypoVereinsbank München IBAN DE92 7002 0270 5803 7510 82 BIC HYVEDEMMXXX Betreff: „Spendenlauf Timo Golowko“
Und hier noch ein Flyer der Kontaktgruppe Tegernseer Tal und Umgebung & Kontaktgruppe Miesbach: