Laufsocken sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Laufausrüstung. Sitzen sie bequem und passen perfekt, ist das schon die halbe Miete für einen angenehmen Lauf. Doch wenn sie nicht richtig sitzen, kann das schnell unangenehm werden: Druckstellen, Zwicken und im schlimmsten Fall Blasen oder sogar blaue Zehen können die Folge sein.
Vor mir liegen die Compression Run Socken von Smartwool. Diese Kniestrümpfe reichen bis über die Wadln (Anm. Hochdeutsch: Waden) und bestehen aus einem Materialmix von 49 % Merinowolle, 24 % recyceltem Nylon sowie Nylon und Elastan.
Laut Hersteller punkten die Socken mit einem „Stay in Place Fit“ – sprich: Wo ihr sie einmal hochzieht, dort bleiben sie auch, ohne zu verrutschen. Weitere Eigenschaften umfassen Blasenschutz, angenehmen Komfort, Atmungsaktivität und eine moderate Kompression von 20-30 mmHg (Anm.: Millimeter Quecksilbersäule). Diese Kompressionsstufe gehört zur Kategorie zwei von vier, was einer mittleren Kompression entspricht.
In den Bergen hat der Winter zeitweise Einzug gehalten: frostige Morgenstunden, durchgehend kühlere Temperaturen, eisige Winde und sogar 20 cm Neuschnee an einem Wochenende. Perfekte Bedingungen, um längere und wärmere Laufsocken auf Herz und Nieren zu testen.
Beim Anziehen von Kompressionssocken kennt wohl jeder das mühsame Hochziehen und Positionieren – doch bei den Smartwool Compression Run Socken ist das anders. Sie lassen sich mühelos überziehen, was dem weichen Materialmix und der moderaten Kompressionsstufe zu verdanken ist.
Die Socken sitzen nicht zu eng, sondern üben einen leichten, angenehmen Druck aus, der sich gleichmäßig verteilt. Sie schmiegen sich sanft an die Haut an und schneiden nirgendwo ein – ein großer Pluspunkt. Dadurch eignen sie sich nicht nur für Läufe im Winter, sondern könnten auch bei anderen winterlichen Aktivitäten punkten.
Die Strümpfe machen einen guten und wertigen Eindruck, wurden bereits ein paar Mal gewaschen und sehen noch wie beim ersten Mal aus. Sie sind durch den Materialmix auch recht geruchsneutral, daher ein Auslüften kann auch einen Waschgang mal ersparen.
Natürlich liegt der Fokus hier auf dem Einsatz beim Laufen. Ich habe die Smartwool Compression Run Socken bei verschiedenen Läufen getestet – auf Asphalt, Trails und bei unterschiedlichsten Temperaturen: von kühler Morgenluft bis zu angenehmen 15 Grad am Mittag. Sie halten bei niedrigen Temperaturen angenehm warm und verhindern selbst bei intensiveren Einheiten übermäßiges Schwitzen. Für den Sommer wären sie mir allerdings zu warm 😉.
Der Wollanteil trägt maßgeblich zum angenehmen Hautgefühl bei – kein Kratzen, kein Jucken, egal ob vor, während oder nach dem Lauf.
Auch im Zehenbereich gibt es keinen Druck oder einengendes Gefühl, was bei Kompressionssocken durchaus bemerkenswert ist. Der größte Vorteil: Ich blieb von Blasen verschont, was die Socken nicht nur beim Laufen, sondern auch für den Alltag zu einer hervorragenden Wahl macht!
Bei den Farbtönen lässt es sich sicherlich noch nachbessern. Sie gibt es in zwei Farben – in einem grau-anthraziten Farbgebung, als auch in Medium Gray – einem helleren Grauton mit gelben Elementen. Smartwool darf sich gerne an etwas farbenfrohere Farben trauen!
FAZIT
Sehr angenehme Socken für die Herbst-/Wintersaison. Sie eignen sich auch prima für kühle Winterspaziergänge oder Wanderungen. Die Socken sitzen gut und man bleibt vor Blasen verschont. Der Kompressionsanteil ist moderat bis minimal, daher konnte ich keine fördernde Wirkung der Kompression verspüren. Ansonsten haben die Socken keine besondere Polsterung oder stabilisierende Elemente. Brauchen sie auch nicht. Für die kalten Wintertage angenehme, empfehlenswerte Socken!
Wünschenswert wären knalligere Farben, falls man die Kniestrümpfe auch mal mit kurzer Laufhose tragen möchte 😉
Anmerkung: Die Socken wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis. Der Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.