Warum ich immer in kurz laufe

Diese Frage bekomme ich oft gestellt. Bzw. die Anmerkungen – “du bist doch bekloppt” … “du bist doch verrückt” … “was stimmt nicht mit dir” (gut, das hab ich mich selber schon oft gefragt :p

Fakt ist:
1. Ich mag lange Lauftights nicht
2. Ich mag generell keine Tights – und bitte nicht lange Tights und dann ne kurze Laufhose drüber -> warum??
3. Ich bewege mich ja die ganze Zeit – da wird mir doch warm
4. Hatte ich schon die Optik von langen Lauftights erwähnt?
5. Mir ist wirklich nicht kalt
6. Frauen stehen die Tights echt gut 🙂 Mir definitiv nicht 🙂

Es ist ja nicht so, das ich wirklich NIE in langen Hosen gelaufen bin. Eine zeitlang, vor 3-4 Jahren hab ich ca. 2-3x pro Wintersaison auch eine lange Tight angehabt. Aber so richtig glücklich wurde ich damit nie. Die Übergangsphase hatte ich überbrückt mit langen Kompressionssocken. Gehen ja fast bis zu den Knien und halten ja auch warm. Dann war praktisch nur noch das Knie und ein Teil des Oberschenkels frei. Aber inzwischen – natürlich ist es hier im Rhein-Main Gebiet auch nicht soooo kalt, wie in anderen Regionen – laufe ich immer kurz an den Beinen!

Egal ob es windig ist, regnet, schneit oder auch sonnig. Ich laufe in kurzen Hosen.
Von -10 Grad bis +35 Grad war auch eine große Spanne dabei. Vor zwei Jahren in Hamburg war es einmal so eisig (inkl. Wind), das war definitiv grenzwertig, aber solange ich mich bewegte und die Ampeln auch grün waren und mich so nicht lange haben stehen lassen – war alles cool – im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber auch auf den Bergen, meistens sogar beim Wandern – trag ich kurze Hosen. Obenrum sieht es anders aus, aber “unnerum” (wie man hier so schön sagt) muss und darf die Haut atmen 🙂

Bei kurzen schnellen Läufen ist es ja eh egal, da gibt man Gas, Beine und Muskeln sind schnell warm und schwups passt es.
Bei langen Läufen, sollte man schon dauerhaft in Bewegung bleiben, damit einfach die Muskeln warm bleiben.

Bei lang anhaltenden Regen ist es schon “unangenehmer”. Hatte das im Kleinwalsertal. Waren 7h im Dauerregen auf einem Bergtrail und es gab Stellen da wurde mir richtig richtig frisch. Da der kalte Regen die Beine und Muskeln runtergekühlt hat und wenn dazu noch etwas Wind hinzukam … aber funktionierte auch – und das ohne Erkältung im Nachgang 🙂 Andererseits wäre eine lange Tight irgendwann so mit Wasser vollgesogen, dass es eher das Gegenteil bewirkt hätte. Und die Regenhose lag im Hotel 😀

Im Pitztal – meinem ersten Ultra – war ich auch verschiedenen Temperaturen und Witterungen ausgesetzt. Aber auch die 8,5h am Stück funktionierten prima in kurzen Hosen.

Ein aktuelles Beispiel aus 2020 – Oberammergau, kurz vor dem Orkan “Sabine”. Ich bin auf eine unbekannte Strecke auf den “Kofel” hoch – in 1.342 Meter Höhe. Der Hinweg war bei 4 Grad plus in der Sonne angenehm, auf den schattigen Seiten ging es. Den Rückweg habe ich über die Rückseite ins Tal gemacht und hatte teilweise 80cm hohe Schneefelder und keinen festen Stand. Und wenn die Beine im tiefen Schnee runterkühlen, ist es nicht grad wirklich mollig warm 🙂 Daher war ich froh, dass ich nach 30 min aus den Schneefeldern rauskam und die Beine Vollgas ins Tal wieder wärmen konnte. Aber eine heiße Dusche im Anschluss war unersetzlich 🙂

Ob es immer “gesund” ist – sei mal dahingestellt. Das es oft “angenehmer” für das Wohlbefinden wäre, eine lange Hose zu tragen – klar. Aber ich will auch meine Leistung bringen, ich will meine Beine arbeiten sehen und will sie nicht irgendwo reinzwängen wo sie sich nicht wohlfühlen 🙂

Es ist Geschmackssache – bei eisigem Wind definitiv kalt, aber wer´s mag 🙂

Jump jump jump

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