Alljährlich – von November bis Januar findet die Wintercross Serie in Goldbach statt. Insgesamt neun Läufe, quer durch den Wald, mit immer unterschiedlichen Witterungsbedingungen! 10km auf denen 200 Höhenmeter verteilt sind und über 600 Gleichgesinnten an meiner Seite!
Sonntag früh im Winter. Um 8 Uhr klingelt der Wecker. Aufstehen! Laufsachen zusammen-suchen. 1-2 Honigtoasts essen, anziehen und dem erstem Blick aus dem Fenster. Oft war es nass dieses Jahr. Schnee – leider Fehlanzeige. Kalt war es dafür (fast) immer.
Trotzdem – die kurze Hose hatte ich an, egal ob bei Wind, Kälte oder Regen. Nach dem kleinen Frühstück, gehts ins Auto. 9 Uhr Ankunft und die 300 Meter bis zum Startbereich warmlaufen. Bekannte Gesichter grüßen, danach erneut ein paar Meter warmlaufen, fertig machen, Schuhe noch einmal binden und ab in den Startblock. 9:30 Uhr los gehts. Der Countdown wird heruntergezählt.
Je nach Sonntag fanden sich immer 550-700 Läufer*innen und Läufer an der Startlinie. Woche für Woche die selbe Strecke, die selben Gesichter und das selbe Ziel: Spaß haben 🙂
Die Strecke hat es in sich. Nach der kurzen Start- und späteren Zielgerade geht es direkt in den Wald und zum ersten (stetigen) Anstieg. Danach kurz verschnaufen, bevor es in die Bessenbacher Schleife geht. Ab jetzt wird es bereits technischer, enger und vor allem matschiger. Wieder raus und der nächste Anstieg. Nun kann endlich für ein paar hundert Meter verschnauft werden. Jetzt kommen einen bereits jede Menge Läufer*innen (die diese Schleife noch vor sich haben) entgegen – man feuert sich gegenseitig an, grüßt sich (falls man sich nicht bereits vorher gesehen hat) und gibt weiter Vollgas. Die ersten 2 km sind geschafft 🙂
Nach 1-2 Rennen ist auch klar, wer die direkte Konkurrenz ist. Man hat um sich herum so gut wie immer die selben 10-15 Personen, die einem am Ende die Plätze streitig machen können 🙂 Daher kann man sich vom Tempo auch immer gut dort einpendeln, bzw. sieht auch von Woche zu Woche wer sich steigert oder eben auch schwächelt 🙂
Bei Kilometer 3 wird es dann immer richtig rutschig. Erst ein knackiger kurzer Anstieg, dann ab in den Matsch (dieses Jahr knöcheltief) und einen kleinen (ebenfalls rutschigen) Hang hinunter, bevor die nächste Passage bewältigt wird. Bei Kilometer 5 kommt man auf einen normalen Waldweg, gerade und erneut zum Verschnaufen. Der nächste Anstieg, mit Schleife und anschließendem Downhill wartet vor uns. Von Kilometer 6- 8 kann richtig Gas gegeben werden, da es hier hauptsächlich abschüssig ist und man mal so richtig die Socken qualmen lassen kann. Hier sieht man auch sofort, wer sich Downhill mehr traut …
Hier kann ich etliche Plätze gut machen bzw. mir einen kleinen Vorsprung für den letzten entscheidenden Abschnitt holen!
Der berüchtigte Kilometer 8. Hier geht es fast einen ganzen Kilometer bergauf. Hier versuche ich immer in einem gleichmäßigen Tempo zu laufen! Die Geschwindigkeit ist fordernd, die Muskeln der Oberschenkel brennen, aber ich werde mir nicht komplett den Stecker ziehen aber mich auch nicht zum Gehen zwingen. Oben angekommen, heißt es kurz Luft holen und für die Zielgerade positionieren. Es geht noch mal kurz runter und wieder rauf, bevor wir in die Schlußgerade kommen .. die bereits vor neun Kilometer gelaufen wurde …
Schlußspurt. Die letzten 1000m steigere ich kontinuierlich das Tempo. Dann fokussiere ich die Konkurrenz an und bündele die Kraft auf den letzten Metern! Schließlich können hier noch ein, zwei oder gar drei Plätze gut machen!
Das Ritual ist immer gleich. 500m vorher, Startnummer nach vorne drehen, Ziel anvisieren und beschleunigen. So lautlos es geht 🙂 Oft hänge ich mich direkt an die Person, und bevor diese realisiert was los ist, bin ich bereits mit meinem höheren gleichmäßigen Tempo vorbei! Bis diese dann versuchen mit den letzten Kraftreserven zu beschleunigen und entgegenzuwirken, habe ich die entscheidende Meter gewonnen und die Ziellinie überquert! 🙂
Das Ziel! Links ab in den Zielkanal, kurz Luft holen. Konkurrenz abklatschen und ab zum Stand mit dem heißen süßen Tee. Es gibt nix besseres, als den Tee danach im Ziel! Kurze Gespräche und ab nach Hause unter die heiße Dusche! 🙂 Und gemütlich Frühstücken!
FAZIT: Irgendwie ist man froh sobald die Serie vorbei ist, aber gleichzeitig findet man dies auch wieder schade. Ich bin seit 2015/16 dabei. Im Jahr 2016/17 lief es jedoch erst für mich – endlich unter 50 min. Und von Jahr zu Jahr steigerte ich mich. Außer in der aktuellen Saison… 2-3kg mehr auf den Rippen, Topspeed fehlte, aber trotzdem so ganz unglücklich bin ich nicht 🙂 Es reichte für Platz 6 meiner AK – und somit erhalte ich einen Pokal 🙂 Das dritte Jahr in Folge! Außerdem ist es das erste Jahr, bei dem ich in allen 8 Läufen dabei war! Alleine das ist, aus gesundheitlicher Sicht, ein Erfolg!
Ich muss aber auch sagen, die 45 Personen vor mir, stehen nicht umsonst vor mir. Alles Topläufer, aus diversen Vereinen aus dem Rhein-Main Gebiet. Und in meiner AK startet natürlich auch der Seriensieger 🙂 Und er ist richtig richtig schnell 🙂 Glückwunsch Solomon zum Gesamtsieg!
Für mehr Informationen: www.wintercross.de
Jahr | AK | Platz AK | Platz gesamt | TOP5 Zeiten | TOP Zeit |
2015/2016 | LM30 | 24 | 301 | 04:28:47 | 00:52:23 |
2016/2017 | LM35 | 13 | 82 | 03:56:35 | 00:46:25 |
2017/2018 | LM35 | 6 | 48 | 03:42:52 | 00:43:18 |
2018/2019 | LM35 | 4 | 33 | 03:32:54 | 00:42:05 |
2019/2020 | LM35 | 6 | 46 | 03:36:03 | 00:42:44 |