Alle Jahre wieder – das ist nun mein 5. Jahr beim STREETwald Cross und meine fünfte Teilnahme. Ich habe mir fest vorgenommen, dieses Jahr mich nicht zu verlaufen und (wie immer) Vollgas zu geben.
Doch dank Altweiberfasching und dem Burn-Training am Tag zuvor im FT-Club Aschaffenburg war ich nicht so spritzig wie ich dachte 🙂 Aber das alles sollen ja keine Ausreden sein :p Ich habe die Prioritäten eben so gesetzt, dann muss mit den Konsequenzen auch gelebt werden. Und ich dachte, ich komme den ganzen Erkältungs-/Grippen-Viren davon, aber irgendwas schlummerte …
Doch es zwickte dann auch etwas in der Magen-Darm Gegend – ich hatte mal ein basisches Pulver VOR dem Lauf zu mir genommen, anstelle zur Regeneration danach! Ein Fehler? Ich habe mit meinem Säure-Basen-Haushalt eh so meine Probleme und Reflux und wenn ein Baustein vorm Lauf nicht passt, merke ich das enorm.
Doch zurück zum Lauf. Dank des Orkans “Sabine” zwei Wochen zuvor wurde die Strecke auch abgeändert. Sicherheit geht wie immer vor und bei der Streckenbegehung vor Kurzem hat man das ein oder andere schon erahnen können. Daher waren es nun zwei identische Runden zu laufen, da kann ja hier schon einmal nichts mehr schief gehen … 😉
Die ersten 7-8 km fühlten sich gar nicht gut an, ich war zwar nicht langsam, aber konnte auch nicht alles geben. Die Beine fühlten sich schwer an. Die Mini-Führungsgruppe zog an mir vorbei und setzte sich etwas ab. Daher mein Bruder Kai und die restlichen Läufer vor mir waren zwar meistens noch in Sichtweite, ich schätze so 400 Meter trennten uns. Daher alles im Griff, nur nicht mitreißen lassen, aber auch nicht den Anschluss verlieren. Doch meine Stärken werde ich schon noch ausspielen.
Zwischendurch merkte ich auch … oh oh ich laufe mir mal wieder ne Blase! Das ist mir in den Schuhen und den Socken noch nie passiert! Da hab ich wohl irgendwas falsch gebunden … verdammt … aber anhalten ist auch nicht 🙂
Nach 10,4km ist fast die erste Runde geschafft. Ich habe nicht viel nachgedacht und habe für den Fotograf posiert und gequatscht und statt rechts abzubiegen, lief ich (aus welchem Grund auch immer) gerade aus und habe knapp einen Kilometer ausgelassen. Was nun? Bei der nächsten Verpflegungsstation kam die Gewissheit, ich bin an erster Stelle durch mein Mißgeschick. Ich wollte danach mich disqualifizieren lassen bzw. je nach dem was der Veranstalter sagt, gerne auch plus x Minuten Strafzeit. Daher lief ich weiter und genoss es als Longrun für mein aktuelles Training. Doch wenn niemand vor und hinter einem ist, fehlt auch absolut der Wettkampfgedanke. Ich brauch das einfach, mich an die Fersen des Vordermanns /-frau zu hängen. Und so lief ich und lief ich und machte auch die ein oder andere Pause – da ich ja diesen Drang nicht spürte. Doch irgendwann kam der Wettkampfgedanke zurück und ich dachte mir, ich lauf am Ende einfach die Schlussschleife zweimal – dann hab ich meinen Fehler wieder ausgemerzt und alles ist wieder im grünen Bereich! Abkürzen (auch wenn unbeabsichtigt) ist nicht meins – das lässt der olympische Gedanke nicht zu 😉 Doch in der zweiten Runde ständig zu Grübeln war auch nicht gut. An vielen Stellen ging ich hoch, anstatt zu Laufen oder ließ mir eben etwas mehr Zeit. Egal, am Ende machte dies vielleicht 2-3 Minuten aus.
Es war schon komisch, nach 23km am Ziel vorbeizurennen, um noch einmal diese Schleife zu drehen. Doch dann endlich – Zielspurt … noch wenige Meter und ich bin im Ziel.
Meine Uhr zeigte mir 23,8km mit 2:00:08h an – ok es gibt definitiv schlimmeres, als 24km mit 600HM in 2h zu laufen 🙂 Es war mein erster Longrun 2020 – leider blieb somit das lustige Brüderduell erneut aus, aber Spaß hatten wir alle trotzdem und das ist – wie bereits erwähnt – die Hauptsache. Und ich bin froh, aktuell der Grippewelle zu entkommen (auch wenn irgendwas seit Tagen bei mir schlummert) und nicht wie bisher die Jahre zuvor mit Verletzungen und Wehwechen herumzukämpfen!
Am Ende bei den Gesprächen mit der Streckenverwaltung und den anderen Teilnehmer war ich wohl nicht der Einzige, der gerade aus lief nach Runde eins … 😉
Ich war heute nicht topfit, andere waren definitiv stärker und verdient vor mir! Solche Tage gibt es! 🙂
Aber ich konnte mit gutem Gewissen wenigstens mir danach den leckeren Kuchen schmecken lassen 🙂 Wie immer eine super tolle Veranstaltung und ich werde weiter mit meinem geplanten Training machen. Innsbruck läuft sich ja nicht von alleine 🙂 Und wenn ich jetzt gut ins Training komme, sind die 4h für den K42 absolut realistisch 🙂
Weitere Erkenntnis: Core-Training und Alternativtraining zahlen sich aus, Beine waren fast bei 100% am nächsten Tag! Nur die Blutblase an meinem Problemzeh zwickte ein wenig, aber den Druck hab ich auch “abgelassen” 🙂
Danke an alle Helfer*innen!
In diesem Sinne – sportliche Grüße Euer Timo
Fotos von https://it-foto-janek.de/ und Main-Echo