Nachbericht – Heartbeat Ultra in Fulda am 25.11.2023

Wenige Wochen sind nun vergangen und ich habe im Nachgang noch so viel erlebt, gelesen, viele neue Kontakte knüpfen können, daher kann ich gar nicht die Finger still halten und berichte noch mal – mit etwas Abstand – von diesem Event.

Als ich am 6. Februar von Jenny erstmals Informationen zum Lauf erhalten habe, habe ich direkt zugesagt. In welcher Form auch immer dieses Event stattfindet, ich bin dabei und unterstütze. In diversen Podcasts und in ihrem Insta-Kanal hat Jenny erzählt, wie die Idee ursprünglich aussah bzw. geplant war. Ein paar Läufer:innen die gemeinsam 112km laufen – als Gruppe. Doch der Anklang wurde von Woche zu Woche immer größer und es wurde allen schnell klar – dies wird ein richtiges Laufevent.

Daher haben Jenny, Steffi, Sarah, Malte, Patrick, Fabian und ich direkt eine WhatsApp Gruppe zur Planung erstellt. Und wir mussten erstmal überlegen – was machen wir, wie machen wir es, wer macht was und wann? Und jeden Task den wir auf die Liste nahmen, zog viele weitere Tasks mit sich. Parallel wuchs das Thema und die Aufmerksamkeit. Viele Sponsoren haben sich bei Jenny gemeldet oder bereits sehr früh ihre Bereitschaft zugesichert. Es wurde viel gelacht, geschwitzt (u.a. kommt denn die Freigabe der Stadt, kommen überhaupt genügend Läufer:Innen, packen wir es überhaupt dies zu organisieren), geweint, getröstet, Mut gemacht, motiviert! Ein Team – mit einem großen Ziel. Das spürte man sofort.

Leider konnte ich aus der Ferne nur bei einigen Themen unterstützen, doch mental war ich immer bei der Runde und sicherte zumindest die Gin-Versorgung vor Ort zu.

Doch wer immer noch behauptet, virtuelle Bekanntschaften sind nicht real – haben wir definitiv hier eines besseren belehrt. Wir haben uns alle vorher überhaupt nicht gekannt. Wir kannten unsere Instagram Kanäle, wir schrieben ein wenig hin und her oder telefonierten ab und an. Und ich muss sagen, wir hatten alle ein gegenseitig gutes Gespür füreinander, wir haben alle die gleiche Leidenschaft, das gleiche Verständnis und die Chemie untereinander passte einfach! Wir merkten, hier sind besondere Menschen die etwas Besonderes auf die Beine stellen (wollen). Diese Menschen haben das Herz an der richtigen Stelle! Das spürte man einfach. Und bei unserem gemeinsamen persönlichen Aufeinandertreffen bestätigte sich unser Bauch- und Herzgefühl. Wir verstanden uns und sind – meiner Meinung nach – einfach ein wunderbares Team. Wir haben mit quasi keiner Erfahrung, einfach eine fantastische Veranstaltung auf die Beine gestellt!

Nachdem alles für das Event final geklärt war und ich einfach durch Corona nicht auf die Beine kam, stellte sich mir die Frage – fahre ich bei absolut ekelhaftem nasskalten Wetter über fünf Stunden mit dem Zug Richtung Fulda? Und die Antwort war einfach JA! Natürlich!

So ging es für mich freitags, am 24.11.23 los. Ab München war noch alles in Ordnung, ich saß an meinem Platz – bestellte mir ein Bier und was zu Essen und der Zug fuhr plötzlich nicht los. Aber man erfuhr auch nicht warum. Letztendlich sind wir 40 min. später losgefahren und irgendwann kam nebenbei die Info: es gab einen technischen Schaden an der Antriebslok. Nun gut. Ich kann es ja nicht ändern. Hauptsache ich komme nach Fulda! Leider konnte ich auch dadurch vor Ort weniger beim Aufbau helfen! :/ Denn bis ich ankam, war von der Crew alles erledigt. Nebenbei mit so wenig Köpfen und Händen eine fantastische Leistung!

Schließlich ging die Crew noch gemeinsam was essen und trinken und ich lernte die Personen nicht nur persönlich kennen, sondern auch weitere neue Gesichter waren dabei. Und auch hier passte die Chemie sofort! Ein lustiger Abend ging zu Ende und die Aufregung stieg auf den nächsten Morgen stieg …

Der Samstag – der Wecker klingelte sehr sehr früh und ich machte mich zu Fuß auf den Weg Richtung Stadion. Ich wusste nicht, was bereits los war und ich wusste gar nicht wo ich helfen werde, aber ich war mir sicher, da wird sich schnell was passendes finden. Denn leider sagten – aufgrund des Wetters – auch viele Helferinnen und Helfer kurzfristig ab! Kurz vorm Stadion kamen mir die ersten Läufer:Innen entgegen, die bereits seit 6 Uhr in der früh, bei eisiger Kälte ihre Runden starteten. Ich feuerte alle an, begrüßte alle Streckenposten und sagte erst einmal allen Hallo. Die ersten Stunden half ich bei der Läufer-Verpflegung aus und pendelte zwischen Küche und Kuchenstand, um dort Brötchen (bzw. Semmeln) aufzufüllen, oder Kaffee und Teewasser zu besorgen. Aber auch den Bestand der Riegel, Gurken, Nüsse, Salzbrezelchen zu prüfen usw. – es machte richtig Spaß. Zum einen durchgehend von Malte und Sarah – als Moderatoren beschallt zu werden, zum anderen den Läufer:Innen zuzuhören, Runde für Runde und diese anzufeuern und mit wichtigen Dingen für viele viele weitere Runden zu versorgen. Oder aber auch bei einem kleinen Durchhänger noch mal eine Portion Motivation mit für die nächste Runde mitzugeben.

Doch ich blieb nicht durchgehend an dem Stand, sondern half an vielen Stellen aus. Mal direkt in der Küche, mal mussten Tische verstellt werden, als Hundesitter für die Hündin Paula (sie hatte definitiv eine hohe Durchsetzungskraft), oder sich um die Stromverteilng zu kümmern. Ab und an den PC des Rundensystem aus dem Tiefschlaf holen oder einfach nur all die begeisterten Menschen beobachten oder den Wegweiser zu spielen.

Und zwischendurch brauchte ich viel Kaffee um mich aufzuwärmen 🙂

Immer wieder passierten magische Momente. Wenn Läufer:Innen über ihre Grenzen hinausgingen und einfach Distanzen schafften, die sie sich vorher nie zugetraut hatten! Runde für Runde waren so viele Emotionen im Spiel. Man kann dies kaum beschreiben. Man muss es vor Ort erlebt haben! Wenn ich nur daran denke, überkommt mich die Gänsehaut wieder!

Ich war bei vielen Läufen dabei und so etwas Besonderes hatte ich noch nie erlebt. Es war am Ende so ansteckend, dass ich eine Ehrenrunde mit gelaufen bin (bei der ich mich auch noch verlaufen habe, aber selbst dabei lernt man dann Menschen kennen) 😉

Leider musste ich am Nachmittag bereits wieder meinen Zug erwischen!

Doch diesen Tag werden viele und auch ich so schnell nicht vergessen.

Und ich freue mich auf viele weitere Heartbeat Ultras – ob als Helfer, ob als Läufer – egal. Hauptsache wir unterstützen alle diese tolle Kinder mit ihren Familien, die diese Hilfe benötigen. Vor allem, dass bei den Untersuchungen in Deutschland es endlich voran geht! Hier gibt es großen Nachholbedarf! Es wird ein medizinisches Kompetenzzentrum benötigt und einfach ein gutes Netzwerk für die Betroffenen!

Für weitere Informationen, geht direkt auf die Seite vom Heartbeat Ultra und dem Verein der Fontanherzen!

Bitte bitte – ihr könnt jederzeit den Verein finanziell mit Euren Spenden unterstützen! Also zögert nicht und helft!