Walser Trailchallenge

27.07.2019:

Tag 1 einer aufregenden Woche startet! Die Walser Trail Challenge beginnend mit dem „Widderstein Trail“ – 16km mit knapp 900 HM! Wir fuhren frühs Richtung Baad und erkämpften uns (dank netter Mädels die für uns umparkten) einen letzten Parkplatz! Danach schauten wir uns ein wenig um, und sahen viele gut gelaunte Menschen, wie auch bekannte Gesichter aus Aschaffenburg und Ulm. So langsam stieg die Nervosität, aber auch die Vorfreude! Kurz vor 10 Uhr gingen wir an den Start, hörten uns das kurze Race Briefing an und hofften, trocken und sicher ins Ziel zu kommen … und wenige Minuten später dann der Startschuss! Nach einer kurzen Strassenpassage erwarteten uns gleich mal die ersten Hunderte von Höhenmeter 😬 und die Sonne zeigte sich dabei von ihrer besten Seite! Welch Momente wir da oben erlebten, die Aussichten, die Strecke, die Ruhe, die Kuhglocken, die Anfeuerungen und die Landjäger an den Verpflegungsstationen! 😬 Der Lauf war einfach nur toll! Wow! Da oben steht die Zeit förmlich still! Bewusst nahmen wir uns ein paar Auszeiten um alles genießen zu können und auch Fotos zu schießen 😉 Nach 2:30h kamen wir gut gelaunt ins Ziel, schnappten uns die Medaille und Zitronenkuchen und das wohlverdiente alkoholfreie Weizen! We are made for trails 😉 Zurück legten wir unsere Füße in das eiskalte Wasser in der Nähe der Breitachklamm und fingen die letzten Sonnenstrahlen ein! Es sollte doch eigentlich heute regnen? 🤔 Das Wetter in den Bergen ist wirklich unberechenbar! Später ging es zurück in die Pension und auf einmal zog ein Unwetter mit Gewitter zog auf 😱 so laufen wir am nächsten Tag sicherlich nicht ☝️

28.07.2019: 
Tag 2: die ganze Nacht regnete es … der Wecker ging um 7 und naja .. Wetter war alles außer geil … wir machten uns mal fertig, packten die Laufrucksäcke und fuhren Richtung Hirschegg! Wir entschieden uns, mit dem Bus zum Start nach Baad weiter zu fahren. Aktuell war es trocken und diesig. Pflichtausrüstungskontrolle … und Zack im Starterzelt! Und 30min vorm Start fing es an zu regnen. Wir entschieden uns doch zu starten und falls es zu heftig wird – steigen wir aus! Das ist es uns 
Ende nicht wert. 
11:00 Uhr – strömender Regen und der „Walser Trail“ mit 29km und 1700 HM startet. Julia ist solch eine Distanz noch nie gelaufen. Und ich noch nicht in Kombination mit dieser Höhe, geschweige bei diesem Wetter und das noch als Etappenlauf! 
Innerhalb von Minuten waren wir echt nass. Dieses Mal ging es die Strecke von gestern verkehrt herum hoch. Direkt ordentliche Anstiege, mit nassen Wurzeln, viel Schlamm und es war einfach schwierig zu laufen! Wir kämpften uns bis auf die erste Alm nach 6,7km mit knapp 900 Höhenmeter hoch. Und waren schon ewig unterwegs 🙈 Aber irgendwie machte der Mist auch noch Spaß! Da oben wurde es nur etwas kühler, so dass wir uns ein wenig den Bedingungen anpassten! Weiter ging es .. Kühe versperrten den Weg und es fing wieder richtig an zu regnen. Wir haben uns kurz verlaufen, umdrehen, weiter und nächster Anstieg! Es wurde immer alpiner und technischer. Ständig rutschte man weg, knickte um, verlor den festen Stand – an laufen ist aktuell nicht zu denken! Nach weiteren Kilometern kamen die ersten Schneefelder an den Seiten. Und irgendwann vor uns das Schild „gefährliche Passage voraus“ und just in diesem Moment haut es mich auf den Hosenboden! Musste herzhaft lachen und entschied mich runterzurodeln – ab in die Hocke und ab gehts 🙂 Zwei weitere Schneefelder sollten folgen… immer mal wieder war es kurz trocken oder es nieselte nur, aber auch immer wieder kam ein heftiger Regenguss vom Himmel! Danke – Danke für dieses Kackwetter! Es war wirklich alles klatschnass, was man sich nur so vorstellen kann! Regenjacke war zwar top, aber alles außen- und untenrum klitschnass! Trotzdem weiter gehts – ein Kampf von Verpflegungsstation zur nächsten! Ein Rückzieher gibt es nicht mehr! An der Mindelheimer Hütte (km14) war die Stimmung noch gut. War in diesem Moment kurz trocken, ordentliche Rast gemacht und durchziehen. Die Hälfte ist geschafft! 
Doch – der Wettergott meinte es nicht gut und schüttete uns noch mal richtig von oben voll. Pfützen haben wir auch nicht mehr ausgelassen – Schuhe waren komplett braun, der Halt zum Teil schwierig … alles nass und kalt! (Falls noch nicht erwähnt). Irgendwann schafften wir es über einen alpinen Pass noch zur Fiderepasshütte (bei km19) und die Stimmung war nun im Keller! Julia total durchgefroren und echt verzweifelt und wir versuchten uns mit Zitronentee und Brühe aufzuwärmen und viel viel Essen! Aber wir mussten ja langsam mal runter vorm Berg und endlich geht es schrittweise runter … und damit wärmer! Paar „Klettereinheiten“ waren auch dabei! Respekt an die Ultraläufer an diesem Tag! Hut ab! Trotzdem war es zum Teil echt schwer, die Konzentration hochzuhalten .. ständig bleibt man irgendwo hängen und rutscht ab! Kilometer für Kilometer kämpften wir uns voran! Noch 3 km und ein netter Streckenposten meinte, hier müsst ihr noch runter .. verdammt .. 1000 Meter Matsch-Singletrail-Downhill! Das ist echt heftig. Jetzt ja nicht stürzen… geschafft .. jetzt noch Schotterwege .. der letzte Fotograf grüßt nett und wir zogen das Tempo an! Wieder ein Streckenposten 🤔 „Hier jetzt noch der letzte Anstieg!“ Waaasss? Haben wir richtig gehört? ANSTIEG? Ok .. kriegen wir auch noch hin … die Moral von Julia war ungebrochen .. Wahnsinn! Mentale Stärke legte sie ab Km19 extrem hin! Die Leute jubelten, die Feuerwehrjugend .. die Anwohner und Touristen .. mein Grinsen wurde breiter .. schnappte Julia an der Hand und wir zogen gemeinsam über die Ziellinie! Alle Emotionen freien Lauf gelassen! Ein Ultraläufer kam mit uns ins Ziel … und er war noch richtig entspannt … nettes Gespräch gehabt … und ab ins Trockene und zur Verpflegung! Mission done! Challenge 2/3 erledigt! Das Riesenschnitzel und die heiße Dusche warten … nun bis Samstag, 03.08. regenerieren! Danke Kleinwalsertal, danke an die Organisation! Es war uns eine Ehre! Aus irgendeinem Grund tauchte jedoch Julia nicht unter den Finisher auf 😕

Aber die Beine waren nach 06:58h erstaunlich frisch und das obwohl ich oft meine Füße lädierte 😛

Abends gab es dann das leckere Wiener Kalbsschnitzel und schlafen konnte man auch mehr als gut!

Natürlich ist eine Woche rumsitzen nicht unser Ding! Montags ging es dann durch die Breitachklamm wandern und am Dienstag dann über die Ehrenwalder Alm, am Seebensee und Drachensee vorbei, zur Coburger Hütte! Ein Traum! Und die Zugspitze im direkten Blick! Sehr empfehlenswert. Aber 16km wandern, sind definitiv eine aktive Regeneration 🤪 tags drauf regnete es und wir sind paar Bahnen Schwimmen gegangen und 3-4 Saunagänge hinterhergeschoben und heute befinden wir uns schon im Pitztal! Samstag ist es soweit … da laufe ich beide Distanzen inkl. der Höhenmeter am Stück 😬🤪😜🙈

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