Zweifach-Papa – eine neue Herausforderung

Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.

Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.

Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.

Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.

Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.

Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.

Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!

Ist Sport wichtig? Klar!

Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.

Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!

Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉