Test: Adidas TERREX Agravic Flow 2.0

“Als Abby Hall in der 5. Klasse mit dem Trailrunning begann, hatte sie nie eine große Karriere als Ultraläuferin vor Augen. Ihr Weg verlief nicht immer eben. Trotz Höhen und Tiefen blieb sie am Ball und pushte sich immer wieder – egal wie herausfordernd der Trail oder die Umstände. Jetzt, mit 31, gehört Abby zu den besten Ultraläuferinnen der Welt und ist professionelle Trailrunnerin für adidas TERREX.”

Ich beginne normal nicht meine Artikel, in dem ich Textpassage zitiere. Doch diese Einleitung ist notwendig, denn nichts geringeres als Abby hat bei der Entwicklung des mir vorliegenden Adidas TERREX Agravic Flow 2.0 mitgewirkt.

Ich musste mit Adidas Trailschuhen erst warm werden. Vor drei Jahren habe ich mir einige bestellt und ausgetestet, unter anderem auch der Flow – doch er war mir für einen Trailschuh viel zu schwammig. Danach hatte ich mich ferngehalten von den Schuhen aus Herzogenaurach – bis – ja genau bis der Speed Ultra auf den Markt kam. Und dieser hatte mich vom ersten Moment an gepackt und er ist immer noch mein Lieblingstrailschuh. Und ich bin froh, ihn endlich wieder laufen zu können. Danach hatte ich noch den TERREX Agravic Ultra im Test. Ein guter Schuh, der mich aber nachhaltig noch nicht vollends gepackt hat. Kommt vielleicht noch – wenn ich mal längere Runden hier im alpinen Raum drehe. Und dann – erreichte mich ein Paket von Adidas – mit dem Flow 2.0. Zu erst kam die Skepsis hoch, er könne wieder zu schwammig sein – solch Erfahrungen brennen sich ein. Doch geben wir dem Update nach all den Jahren eine Chance.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.

Wieder ein “gelber” Schuh – war mein erster Gedanke. Scheint 2022 in Mode zu sein, oder besser gesagt, nennt sich die Farbe nicht gelb sondern “Pulse Lime / Turbo / Cloud White”. Okay! Alles klar. Der Turbo steckt mit drin, aber die Farbe? Er sieht schick aus. Definitiv. Aber vermutlich wird er diese Farbe nicht mehr lange behalten 😉

In meiner Größe EU46 bringt er satte 372g auf die Waage. Das ist eine Hausnummer. Was will der Schuh wirklich sein? Werfen wir erneut einen Blick auf die Beschreibung von Adidas:

“Ein leichter Trailrunning-Schuh mit Parley Ocean Plastic – Es zieht dich wieder raus in die Natur? Dieser adidas Trailrunning-Schuh gibt dir auf dem steilen und steinigen Pfad zum Gipfel ein bequemes und sicheres Tragegefühl. Das individuell gewebte Mesh-Obermaterial bietet Halt, Flexibilität und kühlende Luftzirkulation. Mit seinem angesagten Look bist du nicht nur in den Bergen, sondern auch in der City stylish unterwegs. Die ultraleichte Zwischensohle sorgt bei jedem Schritt für erstklassigen Tragekomfort, egal ob du schnell einen 5-Kilometer-Lauf einschiebst oder den ganzen Tag auf den Beinen bist.”

Ok – halten wir fest: laut Hersteller ist dies ein leichter, stylisher Schuh (auch für die Stadt), der auch noch bequem ist und gut schützt. Also – er fühlt sich in der Hand leicht an, aber ist kein Fliegengewicht. Ich muss aber direkt sagen: man merkt ihm dieses Gewicht gar nicht an. Natürlich ist es kein minimalistischer Schuh, aber er soll auf vielen Untergründen, vor allem in alpinen Regionen, sicherer Halt bieten. Letztendlich den Fuß und Läufer schützen und egal ob kurze oder lange Distanz: dafür sorgen, dass man sicher ins Ziel kommt.

Der Halt des Fußes ist in allen Bereichen top. An der Ferse rutscht nichts, am Mittelfuß sitzt er perfekt und kombiniert mit der bekannt klassischen Schnürung von Adidas geht auch nichts schief. Die Zehen sind durch die klassische Gummierung, die man bei den Trailschuhen kennt, geschützt und auch die Sohle schützt den Fuß vor spitzen Gegenständen. Daher kein Stein hat eine Chance uns zu pieksen. Hinzu kommt die Contintal Sohle, und diese ist dafür bekannt, dass ein sicherer Stand auf jeglichem Untergrund gewährt ist.

Doch wie fühlt er sich auf den Trails an. Und hier zeigt er sofort was er kann. Bereits auf dem Weg zu den Trails weiß er zu überzeugen. Doch erst auf steinigen technischen Trails spielt er seine wahren Sträken aus. Er ist dynamischer und agiler als man im ersten Moment denkt und sehr lauffreudig. Es macht einfach Spaß und das in so ziemlich jedem Tempo. Und zu jeder Zeit fühlen sich meine Füße gut geschützt und können trotzdem sich austoben.

Fazit

Heutzutage, bei all der Technik die in den Schuhen verbaut sind, darf man sich nicht vom ersten Blick täuschen lassen. Das Gewicht könnte einen dazu verleiten, die Finger vom Schuh zu lassen. Doch das wäre grob fahrlässig. Der Schuh sitzt gut, ist bequem und macht einfach Spaß. Aber prüft, ob er zu Eurer Ferse passt – hier ist er etwas steif. Ebenso am Mittelfuß. Die Leiste ist hier etwas schmäler. Ich persönlich kann meine eigenen Einlegesohlen nicht verwenden, da diese an der schmalen Stelle nicht passt. Mein Fuß reibt sich an der Sohle und ich laufe mir dicke Blasen!

Ob bei einer kleinen Runde auf dem Schotterweg an der Inn entlang oder wenn es technisch in den Bergen wird.

Wer noch einen stabilen Trailschuh für nahezug alle Schandtaten sucht, sollte zu seinem Schuhhändler des Vertrauens und in die Agravic Flow 2.0 reinschlüpfen und sich sein eigenes Bild machen!

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