Test: Brooks Cascadia 18

Der Brooks Cascadia 18 ist die neueste Version eines der bekanntesten (und ältesten) Trailschuhmodelle auf dem Markt. Praktisch ein Dinosaurier unter den Trailschuhen. Seit Jahren erfreut sich der Cascadia-Serie großer Beliebtheit bei Läufern, die Wert auf Stabilität, Schutz und Vielseitigkeit legen. Mit der Version 18 hat Brooks einige kleine Änderungen vorgenommen, um u.a. die Performance weiter zu verbessern. In diesem Testbericht werfe ich einen Blick auf die Eigenschaften des Cascadia 18 und beleuchte, wie er sich auf den Trails schlägt.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Schon beim ersten Anprobieren fällt die bequeme und gleichzeitig gute Passform des Brooks Cascadia 18 auf. Der Fersen- und Knöchelbereich ist gut gepolstert, und auch die Zunge liegt angenehm auf dem Fußrücken auf. Das Obermaterial (mit einem Anteil von über 50% aus recycelten Materialien) besteht aus einem strapazierfähigen Mesh, das sich gut an den Fuß anschmiegt und eine gute Atmungsaktivität bietet. Die Zehenbox ist angenehm geräumig, was gerade bei längeren Läufen von großem Vorteil ist. Der Schuh besitzt eine klassische Schnürung, bei der ich jedoch ein wenig nachhelfen musste, um einen perfekten Halt an meinem Fuß zu haben. Insgesamt vermittelt der Schuh von Anfang an ein Gefühl von Stabilität und Komfort. Der Komfort bezieht sich auf alles am Schuh, ausgenommen die Außensohle. Sie ist etwas steif und hart. Hier bin ich gespannt, wie die Sohle, als auch die Dämpfung sich in der Praxis macht. Zusätzlich hat Brooks das Trail Adapt System, für ein stabiles Laufgefühl in jeglichem Gelände, integriert.

Die Schuhe haben eine Sprengung von 8 mm und bei der Referenzgröße bringt er etwa 315 g auf die Waage. Viel Schuh bringt eben auch ein höheres Gewicht mit sich. Typisch für Brooks: eine Befestigung für Gamaschen an der Ferse.

GRIP / PROTEKTION

Der Cascadia 18 punktet mit einer neu gestalteten Trailtrac-Gummiaußensohle (25% sind aus receyceltem Material) , die auf unterschiedlichstem Terrain hervorragenden Grip bieten soll. Egal ob auf nassem Fels, matschigen Trails oder Geröll- und Schotterpisten. Bei meinen Tests konnte der Grip in der Tat auf den unterschiedlichsten Untergründen überzeugen. Auch auf Neuschnee macht er eine gute Figur – getestet nur auf nicht allzutechnischen Trails. Da wir uns hier aktuell im Winter befinden, konnte ich die technischen und alpinen Trails noch nicht ausgiebig testen.

Zusätzlich sorgt die integrierte flexible Rock Plate für einen effektiven Schutz vor scharfen Steinen und Wurzeln, ohne die Flexibilität des Schuhs einzuschränken. Das robuste Obermaterial, gerade im Vorfußraum gibt es eine hochgezogene Schutzgummierung, bietet weiteren Schutz vor äußeren Einflüssen wie Dreck und spitzen Steinchen oder Ästen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die DNA Loft v2-Zwischensohle soll für eine angenehme und dennoch dynamische Dämpfung sorgen, die auch bei längeren Läufen Komfort bieten soll. Mir persönlich – wie bereits oben erwähnt – ist dies zu hart und zu steif, dass hat sich auch nach mehreren Läufen bisher bestätigt. Eine härtere Sohle hat natürlich auch Vorteile, man hat die absolute Kontrolle über jeden Schritt. Nichts ist schwammig, man bekommt ein viel besseres Gefühl für die Trails und die Umgebung.

Denn er ist und bleibt ein reinrassiger Trailschuh, das merkt man dem Cascadia sofort an. Abseits von harten Untergründen, fühlt er sich am wohlsten und rollt über die Trails. Mit seiner Bauweise und seinem Gewicht ist er ein zuverlässiger und schützender Partner für die Füße auf den Trails.

Update: Aufgrund der winterlichen Bedingungen bin ich auf Asphalt (inkl. Eis und hartgefrorernen Wiesen) eine 10k Runde gedreht. Für meine alten Bänder und Sprunggelenke war die Kombination von hartem Untergrund mit straff gedämpften Schuhe nicht optimal 😉

EINSATZGEBIET

Der Brooks Cascadia 18 ist ein echter Outdoor-Allrounder. Ob kurze Trainingsläufe, lange Ultratrails oder Wanderungen – der Schuh macht in nahezu jeder Situation und jedem Terrain eine gute Figur. Dank seines hervorragenden Grips und der robusten Bauweise kann er problemlos auf technischem Terrain, in den Bergen oder auf matschigen Waldwegen eingesetzt werden. Auch bei wechselhaften Wetterbedingungen bleibt der Cascadia 18 zuverlässig und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Auf Schnee funktioniert er hervorragend, jedoch bekommt man im Cascadia – durch das luftige Obermaterial – recht schnell kalte Füße. Hier solltet ihr eher auf die GTX Version ausweichen.

FAZIT

Ich bin hin- und hergerissen. Mit dem Cascadia hatte ich die letzten Jahren wenig Berührpunkte. Ich hatte 2022 mal den Cascadia 16 bei einem Laufschuhtest in meiner alten Heimat an und er konnte mich wenig überzeugen, was ich auch dem Brooks Mitarbeiter mitteilte. Er fühlte sich, zumindest an meinem Fuß, „unrund“ an.

Der Cascadia 18 überzeugte mich beim ersten Anziehen, doch beim Laufen war er mir zu wenig dynamisch und hart. Wie bereits beim Craft Pure Trail X. Es gibt sicherlich Fans von straffen Trailschuhen, als auch der Cascadia Reihe, doch für mich persönlich (und meinen Bändern) ist dies auf Dauer nichts. Zumindest nicht für die ganz langen Laufrunden. Aber das ist auch das schöne auf dem Laufschuhmarkt – es gibt viele tolle Schuhe und nicht jeder Schuh muss zu jedem Fuß, Laufstil und persönlichen Geschmack passen.

Davon abgesehen, kann der Schuh durch seine Robustheit überzeugen. Klassisches Design, auffällige Farbe, guter Grip – er bringt vieles für einen guten soliden und zuverlässigen Trailschuh mit.

Cascadia-Fans werden sich sofort wohlfühlen. Doch ich bin mir sicher, dass dieser Schuh mit all seinen Ecken und Kanten, einige neue Fans gewinnen wird!

Test: Brooks Run Visible 2.0 Kollektion

Die dunkle Jahreszeit ist nicht nur kalt, sondern auch die Sichtbarkeit lässt sehr früh zu Wünschen übrig. Am Morgen ist es lange dunkel und am Nachmittag ebenso.

Egal, ob in der Großstadt oder auf dem Land: Es gibt zahlreiche Situationen, in denen Fußgänger oder Radfahrer leicht übersehen werden. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen oder in Bereichen ohne ausreichende Beleuchtung wird die Gefahr schnell unterschätzt.

Natürlich kann eine Stirnlampe getragen werden, um selbst den Weg besser zu sehen, aber reicht das, um wirklich wahrgenommen zu werden? Das Ziel ist ja nicht nur, selbst zu sehen, sondern vor allem, gesehen zu werden – und hier kommt die richtige Ausrüstung ins Spiel – die Run Visible 2.0 Kollektion von Brooks! Helle Farben, kombiniert mit vielen Reflektoren sollen die Sichtbarkeit stark optimieren!

Brooks Run Visible Jacket 2.0

Keine Ausreden mehr, bei schlechtem Wetter nicht rauszugehen! Diese Laufjacke schützt nicht nur vor Wind und Regen, sondern sorgt mit ihren reflektierenden Elementen dafür, dass du bei Dunkelheit gut gesehen wirst.

Von der Funktionalität her würde ich die Jacke am ehesten in die Kategorie Windjacke einordnen. Sie ist wind- und wasserabweisend, dabei aber recht leicht und dünn. Das leicht durchsichtige Obermaterial gibt einen zusätzlichen Style-Faktor, aber Vorsicht was man darunter trägt 😉

Schon beim ersten Anziehen fällt auf: Diese Jacke will auffallen. Die Farbkombination aus Ecru, Fluoro Flash Orange und Schwarz ist ein echter Hingucker. Dazu gesellen sich acht strategisch platzierte Reflektoren – jeweils vier vorne und hinten sowie an den Ärmeln. So bist du auch bei schlechten Lichtverhältnissen sicher unterwegs.

Die Jacke besitzt zwei, klassisch angeordnete, Reißverschlusstaschen. Ein kleines besonderes Highlight: Die rechte Tasche enthält eine kleine zusätzliche Aufbewahrungstasche – perfekt für Schlüssel oder Münzgeld.

Auch die Kapuze ist durchdacht gestaltet. Mit einem Gummizug versehen und einer Schlaufe zum Einrollen ausgestattet, lässt sie sich bei Nichtgebrauch sicher fixieren. Praktisch, wenn der Regen oder Wind plötzlich aufhört und das Baumeln der Kapuze stört.

Ein weiteres cooles Feature sind die Druckknöpfe unter dem Frontreißverschluss. Wird es in der Jacke zu warm, kann der Reißverschluss geöffnet und die Jacke nur mit den Druckknöpfen fixiert werden – so bleibt die Belüftung optimal, ohne dass die Jacke im Wind flattert.

Brooks gibt die Passform als normal an, und das trifft es genau. Die Jacke sitzt sportlich und figurbetont, ohne zu eng zu sein – und am Ende hängt sie garantiert nicht wie ein Sack am Körper.

Bei leichtem Wind ging es entlang des Inns auf einen flotteren Lauf – perfekt, um die Luftzirkulation und den Tragekomfort der Jacke zu testen. Die Jacke trägt sich angenehm, sitzt gut, und nichts reibt oder stört. Unter der Jacke trug ich lediglich ein Longsleeve, und trotz des intensiveren Tempos kam ich nicht übermäßig ins Schwitzen. Lediglich an den Armen war die Wärmeentwicklung minimal höher, während die Temperaturregulierung am Oberkörper überzeugte.

Diese Jacke ist ideal für klassische Läufe auf Asphalt oder lockere Runden, besonders in der dunklen Jahreszeit. Die Sichtbarkeit ist dank der reflektierenden Elemente grandios, und sie bietet einen soliden Schutz vor Wind und Regen – zumindest für eine gewisse Zeit (Anm.: Regen habe ich noch nicht ausführlich getestet).

Allerdings wäre sie jetzt nicht meine erste Wahl auf Trails. Weder vom Gewicht, noch vom Packmaß kann sie es mit den minimalistischen Windjacken mithalten. Zudem ist sie – gerade im Sommer – mit ihren auffälligen Farben ein Hingucker auf der Alm für die Kühe (diesen Fall hatte ich schon mal gehabt, seitdem trage ich gedecktere Farben).

Doch diese Jacke möchte auch keine ultraleichte Notlösung sein. Ihr Fokus liegt darauf, den Träger zu schützen – nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch davor, gesehen und nicht übersehen zu werden.

Brooks Run Visible Tight 2.0

Neben der oben vorgestellten Jacke bietet Brooks auch die passende Tight in derselben markanten Farbgebung an. Besonders auf Schnee ist das leuchtende Fluoro Orange ein Hingucker, das den Trails einen unverkennbaren Look verleiht.

Bis ich in den Süden gezogen bin, waren lange Laufhosen für mich kein Thema. Doch hier in den Bergen – selbst im Tal – ist es oft frisch bis richtig kalt, und eine Tight ist in den Wintermonaten fast unverzichtbar geworden.

Tights könnten nicht vielfältiger sein – von dünnem Stoff für milde Bedingungen bis hin zu angerauten Varianten mit Thermoeinsatz für kältere Tage. Doch nicht jede Tight erfüllt die Ansprüche, die man auf den Trails hat. Manche rutschen an der Hüfte, weil der Halt fehlt, andere verzichten auf praktische Details wie ausreichend Taschen oder ein durchdachtes funktionelles Design. Und ja, hin und wieder scheitert es schlicht am Look.

Die Run Visible Tight 2.0 jedoch hinterlässt schon auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Mit einer optimalen Passform und cleveren Features scheint sie wie gemacht, um den Anforderungen auf den Trails gerecht zu werden. Dazu führe ich die Hose auf einige Trailläufe aus …

Die Tight hinterlässt direkt einen robusten Eindruck. Bereits beim ersten Anziehen sitzt sie angenehm und fühlt sich durch das weiche Material angenehm auf der Haut an – ein erster Pluspunkt.

Besonders praktisch sind die Taschen: Links gibt es eine Netztasche, perfekt für das Mobiltelefon (getestet mit iPhone 16 – nichts wackelt oder rutscht), während rechts eine Reißverschlusstasche zusätzlichen Stauraum bietet. Was ich allerdings vermisse, ist eine Gesäßtasche – diese wäre für Gels oder kleinere Gegenstände besonders nützlich.

Ich habe die Tight inzwischen bei unterschiedlichsten Läufen getestet: Temperaturen von 5 bis -8 Grad, dicker Nebel und kühle Bergluft – die Hose konnte in allen Situationen überzeugen. Der Fit ist ausgezeichnet, die Wärmeregulierung sorgt für Komfort, ohne dass man zu sehr ins Schwitzen kommt. Eine Laufhose, die sich auf den Trails bewährt! Und gerade im Schnee, bildet die Farbe einen hervorragenden Kontrast und erhöht die Sichtbarkeit immens.

FAZIT

Das Fazit könnte kurz ausfallen: wird es dunkel, greift zur Run Visible 2.0 Collection. So einfach ist es dann doch nicht. Aber lasst mich ein wenig ausholen. Es gibt bereits einige tolle Kollektionen anderer Marken auf dem Markt (z.B. von Craft oder Dynafit) die ebenfalls mit sehr hoher Sichtbarkeit und Funktionalität punkten. Auch Brooks hatte hier bereits einiges im Programm.

Die Jacke und Tights aus der Run Visible 2.0 Collection kann mit gut durchdachten Funktionalitäten punkten, jedoch an der ein oder anderen Stelle sind Optimierungen für die Zukunft sicherlich nicht verkehrt. Die Farbgebung ist sicherlich subjektiv, jedoch ist sie sehr auffällig – was einem Gefallen muss, aber definitiv für hohe Sichtbarkeit sorgt. Die fehlende Gesäßtasche an der Hose ist sicherlich ein kleines Manko.

Leider konnte ich weder Jacke noch Hose bei Regen testen, um noch ein paar Worte hierzu zu verlieren. Aber bei Kälte und Wind eignen sich die Kleidungsstücke definitiv. Ob die Jacke auch bei einem Herbstlauf bei +10-15 Grad taugt, kann ich ehrlicherweise nicht sagen. Aber selbst das, ist immer subjektiv zu betrachten.

Anmerkung: Das Outfit wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: The North Face – Summit Series 2024

Die neue Saison bringt nicht nur neue Trails und somit neue Herausforderungen, sondern auch eine auffällige Kollektion aus dem Hause The North Face (TNF). Richtig ins Rampenlicht rückte das Outfit auf der wohl berühmtesten Trailbühne der Welt – in Chamonix, beim UTMB. Ob im Livestream oder in den sozialen Medien: Die blauen Outfits der TNF-Athlet:innen waren unübersehbar. Doch was steckt hinter diesem markanten Blau?

Das Geheimnis liegt in der diesjährigen Summit Series 2024, die als Sonderedition im ikonischen IKB-Design erscheint. IKB steht für International Klein Blue, einen einzigartigen Farbton, der eng mit dem französischen Künstler Yves Klein (1928–1962) verbunden ist. Yves Klein, Maler und Bildhauer, widmete Jahre seines Lebens der Suche nach dem perfekten Blauton, der für ihn Intensität, Tiefe und zeitlose Schönheit vereint.

Mit dieser Kollektion würdigt The North Face dem legendären Künstler und bringt gleichzeitig High-Performance-Funktionalität in einem außergewöhnlichen und auffälligen Design auf den Trail.

Summit Superior FUTURELIGHT Jacke

Futurelight ist das hauseigene Membran und stellt bei dieser Jacke eine 3-lagige Regenjacke, die als Pflichtausrüstung für Wettkämpfe genutzt werden, dank der Wassersäule von über 10.000mm3. Eine genauere Angabe gibt TNF nicht preis.

Die Jacke ist gut verarbeitet, alle Nähte sind verschweißt, sie wirkt robust. Die Jacke hat eine verstellbare Kapuze, eine kleine Seitentasche, der wasserabweisene Reißverschluss lässt sich in beide Richtungen bidirektional bewegen und die obligatorischen reflektierende Logos für Sicherheit bei Dunkelheit. Mit gerade einmal knapp über 200 Gramm ist sie optimal, um sie jederzeit – dank des kleinen Packmaßes – zu verstauen.

Was jedoch auffällt, dass sie ein wenig raschelt, jedoch nicht unangenehm laut. Der Stoff der FL Jacke trägt sich angenehm, auch direkt auf der Haut.

Die Atmungsaktivität ist erstaunlich gut, lediglich unter den Armen (siehe Foto) könnte diese noch ein wenig verbessert werden. Doch wir reden hier von einer Regenjacke – in erster Linie soll sie dicht sein, kein Wasser durchlassen und das geht nunmal zu Lasten der Atmungsaktivität.

Summit Superior Futurelight Pant

Es gibt Ausrüstungsstücke, die auf jeder Pflichtliste für Ultratrails stehen, im Alltag aber kaum genutzt werden – genau, die wasserdichte, lange Hose. Ich selbst musste bei Wettkämpfen noch nie auf eine solche Hose zurückgreifen und auch im Training blieb sie bisher ungenutzt. Seit meinem ersten Ultratrail hängt eine Regenhose in meinem Schrank, und sie ist – ungelogen – unbenutzt geblieben.

Doch nun liegt die Summit Superior Futurelight Pants vor mir: schlicht, schwarz, funktional. Zeit, einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Die Hose besteht ebenfalls aus einem 3-Lagen-Shellmaterial, das nicht nur atmungsaktiv und wasserdicht ist, sondern auch mit versiegelten Nähten ausgestattet wurde. Mit einer Wassersäule von über 10.000 mm verspricht sie maximalen Schutz vor Nässe – dieselben technischen Daten, die auch die Jacke aus der Serie liefert.

Eine der größten Herausforderungen bei Regenhosen ist es, sie im Ernstfall schnell und unkompliziert anzuziehen – besonders, wenn es bereits regnet, kalt ist, und man nach vielen gelaufenen Kilometern völlig durchgefroren und erschöpft ist. Genau hier punktet die Summit Superior Futurelight Pants. Die Hose ist bewusst weit geschnitten, was das Überziehen erleichtert. Der Clou: die weiten Öffnungen am Beinende (vergleichbar mit einer Schlaghose). Dadurch lässt sich die Hose problemlos auch über Trailschuhe ziehen. Mithilfe der Klettverschlüsse können die Beinenden anschließend sicher fixiert werden, sodass nichts verrutscht.

Ich gebe es zu: Als ich die Summit Superior Futurelight Pants zum ersten Mal in der Hand hielt und die Passform ausprobierte, konnte ich mir schwer vorstellen, damit vor die Tür zu gehen und laufen zu gehen.

Versteht mich nicht falsch – solche Hosen haben absolut ihre Daseinsberechtigung, besonders bei extremen Wetterbedingungen. Und natürlich ist es großartig, wenn solche Bedingungen gar nicht erst eintreten. Es ist doch wie mit einer Risikoversicherung – gut sie zu haben, aber man hofft immer sie nicht gebrauchen zu müssen.

Zum Glück war ich selbst noch nie in der Situation, in der ich auf eine wasserdichte Hose angewiesen war. Im Sommer kommt mal ein Regenschauer, aber dann suche ich Schutz unter einem Baum oder in einer Hütte. Im Winter setze ich auf warme Laufhosen oder Tights, die mir bisher immer gereicht haben.

Alternative Einsatzmöglichkeiten – Dennoch sollte man den Blick nicht nur auf das Laufen verengen. Diese Hose bietet auch in anderen Situationen einen klaren Mehrwert: Beim Wandern schützt sie vor Nässe und Kälte, ebenso für Fahrradpendler, die durch schlechtes Wetter müssen. Dank des geringen Packmaßes und des leichten Gewichts passt sie zudem in jeden Rucksack, ohne zu stören – perfekt also, um auf unvorhergesehene Wetterwechsel vorbereitet zu sein.

Summit High Trail Run T-Shirt

Dass Laufshirts immer wieder überarbeitet und optimiert werden, finde ich wirklich erstaunlich. In einem einzigen Stück Stoff kann heute so viel Technologie stecken! Obwohl ich im Laufe meiner Karriere schon unzählige Laufshirts getragen habe, schaffe ich es immer wieder, von einem neuen Shirt überrascht zu werden – wie jetzt beim Summit High Trail Run T-Shirt.

Das Shirt wurde speziell für Wettkämpfe entwickelt und wartet mit ein paar cleveren Details auf:

  • Die verschweißten Nähte sorgen für maximalen Komfort, da nichts scheuert oder reibt – selbst, wenn man es direkt auf der Haut trägt. Ich habe es ausgiebig getestet, sowohl mit Kleidung darunter als auch ohne, und der Tragekomfort ist in beiden Fällen überzeugend.
  • Die FlashDry-Pro-Technologie an der Rückenpartie leitet Feuchtigkeit effizient vom Körper weg, was besonders an heißen Tagen spürbar ist.
  • Unterarmzwickel verbessern die Bewegungsfreiheit, was bei dynamischen Armbewegungen während des Laufens deutlich auffällt.

Für mich ist es definitiv ein Top-Shirt – sowohl für Wettkämpfe als auch für lange, heiße Trainingseinheiten. Und ein kleines, aber nicht zu unterschätzendes Plus: reflektierende Elemente. Denn Sicherheit im Straßenverkehr schadet nie! 😉

Summit Pacesetter 7″ Shorts

Passend zur Oberbekleidung bietet die Summit Trail Serie auch eine Shorts: die Summit Pacesetter 7″ Shorts. Designtechnisch hat TNF hier mit weißen Elementen gearbeitet, die definitiv ins Auge fallen und für einen modernen Look sorgen.

Die Hose selbst überzeugt durch ihr geringes Gewicht und ein angenehmes Tragegefühl – genau das, was man auf langen Läufen erwartet. Besonders praktisch: die beiden Netztaschen, die inzwischen bei vielen Trailrunning-Shorts Standard sind. Sie bieten Platz für Gels, Schlüssel oder andere Kleinigkeiten. Zusätzlich gibt es eine Reißverschlusstasche auf der Rückseite – praktisch für das Smartphone oder andere Wertsachen. Allerdings gibt es hier einen kleinen Kritikpunkt: TNF setzt weiterhin auf einen Minizipper bei der Rückentasche. Während des Laufens kann es eine echte Herausforderung sein, den Reißverschluss zu bedienen – besonders, wenn man das Handy schnell herausnehmen oder verstauen möchte. Hier wäre eine etwas intuitivere Lösung wünschenswert.

Die Summit Pacesetter 7″ Shorts besteht aus einem recycelten Materialmix, bei dem mindestens 50 % der Materialien wiederverwendet sind. Zwar gibt es hier noch Luft nach oben, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es um nachhaltige Laufbekleidung geht.

Das hauseigene FlashDry-XD Material wurde ebenfalls integriert, das für ein optimales Feuchtigkeitsmanagement sorgen soll. Gerade an heißen Tagen oder bei intensiven Trainingseinheiten merkt man den Vorteil: Schweiß wird schnell abtransportiert, sodass die Hose angenehm trocken bleibt.

Laut Hersteller ist die Shorts zudem besonders abriebfest und langlebig. Verschleißerscheinungen sind mir bisher noch nicht aufgefallen, was nach den ersten Einsätzen für die Verarbeitungsqualität spricht. Um das wirklich beurteilen zu können, braucht es jedoch längere Einsätze über mehrere Monate.

Abgesehen davon überzeugt die Hose durch ihr geringes Gewicht und die angenehme Haptik. Sie ist dünn, gut verarbeitet und trägt sich direkt auf der Haut sehr angenehm – ideal für lange Trails oder heiße Trainingstage.

FAZIT

Ein Outfit, in einem außergewöhnlichen Design mit einer auffälligen Farbe – mit der Komplettausstattung ist man auf jeden Fall für jeglichen Einsatz gerüstet: Ob die Intervalleinheiten im Sommer, der überraschende Regenschauer, einen Ultratrail inklusiver seiner Pflichtausrüstung oder aber für Einheiten im Winter (wenn es nicht zu frostig wird, dann werden noch ein paar Layer benötigt).

Jedes einzelne Kleidungsstück trägt sich gut, überzeugt von der Qualität und konnte bei allen Wetterlagen überzeugen.

Ob die Ausrüstung auch mehrere Jahre an Trails einstecken und miterleben kann, kann ich natürlich in einem kurzen überschaubaren Test nicht sagen. Das wird die Zeit mit sich bringen.

Ja, diese Kleidung ist ein ordentlicher Invest. Daher ist es immer abzuwägen, brauche ich ein neues Outfit? Bin ich Neueinsteiger und benötige ich unbedingt diese Ausrüstung oder gleich alle davon? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer aber aktuell sowieso auf der Suche nach neuer Ausrüstung sollte einen Blick auf die Kollektion von The North Face werfen!

Anmerkung: Das Outfit wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: The North Face Vectiv Pro 2

„Superschuhe“ – ein Begriff, der in der Laufbranche seit Jahren die Runde macht. Was auf der Straße begann, hat mittlerweile auch die Trails erreicht. Vor ein paar Jahren sorgte The North Face (TNF) für Aufsehen, als sie als einer der ersten Hersteller eine Carbonplatte in einen Trailschuh integrierten. Ich erinnere mich noch gut daran, wie kontrovers dieses Thema diskutiert wurde. Viele waren der Meinung, dass diese Technologie auf den Trails schlichtweg nicht funktionieren könne. Doch der Markt hat sich rasant weiterentwickelt, und mittlerweile haben zahlreiche Hersteller ihre Spitzenmodelle mit einer Platte ausgestattet.

Mit dem Vectiv Pro 2 bringt TNF den offiziellen Nachfolger ihrer bahnbrechenden Innovation auf den Markt. Da dies mein erster Vectiv Pro ist, fehlt mir der direkte Vergleich zum Vorgängermodell, was die Spannung umso größer macht. Besonders interessant: Das globale Athleten-Team von TNF war intensiv in die Entwicklung eingebunden und konnte wertvolle Praxiserfahrungen einbringen. Wenn Profis mit diesem Schuh beim UTMB antreten, sollte doch einiges an Leistung und Qualität dahinterstecken, oder?

Zeit, den Vectiv Pro 2 im Detail unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, was er auf den Trails wirklich kann.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Der erste Blick fällt direkt auf die Konstruktion des Schuhs: Er wirkt robust und gut verarbeitet. Das Obermaterial macht einen strapazierfähigen Eindruck, während die weiche Außensohle in Kombination mit einer eher flachen Stollentiefe von 3,5 mm auf schnelle, weniger matschige Trails ausgelegt ist. Auffällig ist zudem die stark hochgezogene Frontpartie – ein Design, das weniger an einen natürlichen Laufstil erinnert, sondern vielmehr darauf abzielt, maximale Effizienz und Geschwindigkeit bei Rennen herauszuholen. Dieser Schuh hat ein Ziel – Geschwindigkeit!

In den Schuhen ist eine VECTIV 2.0 Karbonfaserplatte verbaut, die für Stabilität sorgt und gleichzeitig die Energierückfuhr unterstützen soll. Diese Technologie zielt darauf ab, die Effizienz des Laufstils zu verbessern, besonders bei langen Distanzen oder anspruchsvollen Anstiegen.

Für die Dämpfung kommt der neue DREAM-Schaumstoff (glaubt mir, der Name ist Programm) zum Einsatz. Dieser bietet eine hohe Federung und sorgt für ein angenehmes Laufgefühl, indem er die Aufprallkräfte rundum effektiv abfedert.

Ein Detail, das sofort ins Auge fällt, sind die geriffelten Schnürsenkel – ein typisches Merkmal bei TNF-Schuhen. Diese spezielle Struktur hat einen klaren Vorteil: Sie verhindern, dass sich die Schnürsenkel während des Laufens ungewollt lösen. Ein Problem, das bei den klassischen, glatten Schnürsenkeln durchaus mal vorkommen kann.

Der Schuh verfügt über eine hauchdünne Zunge, die nahtlos in eine sockenähnliche Konstruktion integriert ist. Diese Bauweise hat gleich zwei Vorteile: Zum einen bietet sie einen sicheren und stabilen Halt im Mittelfußbereich, zum anderen verhindert sie effektiv, dass Schmutz und kleine Steinchen ins Innere des Schuhs gelangen. Die dünne Zunge macht jedoch keine spürbaren Abstriche beim Komfort. Jedoch die Länge der Zunge – nach meinem Geschmack etwas zu kurz. Es reicht gerade, die Schnürsenkel noch bündig drauf zu schnürren.

Im Vorfußbereich sind die Schuhe ausreichend breit genug, die Zehen haben genügend Platz auch bei längeren Läufen! Am Mittelfuß und der Ferse hat man ebenfalls einen guten Fit, nichts rutscht und zwickt. Auch der Fersenbereich ist optimal gestaltet.

Die Referenzgröße bringt 277g auf die Waage, in meiner Größe (EU46,5) kommen 308g zusammen. Trotz des des massiven Unterbaus fühlen sich die Schuhe sowohl in der Hand, als auch am Fuß federleicht an.

GRIP / PROTEKTION

Mit der Außensohle (einer optimierten Version der hauseigenen SURFACE CTRL Sohle) und der Stollentiefe, darf man bei schlechteren Witterungsbedingungen (starke Regenfälle, tiefer Matschboden, rutschige Untergründe) keine hohe Erwartungen haben. Dann sollte ehrlicherweise zu passenderen Schuhen für gegriffen werden. Sind die Bedingungen gut performen die Vectiv Pro, egal auf welchem Untergrund. Ich hatte sie leider – während des Testzeitraums – bei keinem Wettkampf im Einsatz, jedoch auf den unterschiedlichsten Untergründen hier in den Alpen und sie konnten mich durchaus überzeugen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Schon beim ersten Hineinschlüpfen in den Schuh fühlt sich der Vectiv Pro 2 ungewöhnlich an – als würde man auf einem halb aufgeblasenen Luftballon stehen. Weich, federnd und etwas instabil. Ein spezielles Gefühl, das zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Doch kaum setzt man die ersten Schritte, wandelt sich dieser Eindruck schnell: Die Kombination aus Dämpfung und Energierückgabe sorgt für ein beeindruckendes Laufgefühl. Das „Bouncing“-Gefühl bleibt zwar präsent, aber es entwickelt sich zu einer echten Stärke. Der Komfort ist spürbar, ohne dass die Schuhe an Vorwärtsdrang verlieren.

Egal ob flache Passagen, technische Trails, Uphill oder Downhill – der Schuh rollt einfach. Man spürt den Vorwärtsdrang und kann ordentlich Tempo machen. Selbst auf Asphalt machen die Schuhe überraschend viel Spaß (wobei ich für die Lebensdauer der Außensohle auf hartem Untergrund keine Garantie übernehmen würde). Doch dort, wo sie wirklich hingehören – abseits der Straßen – können sie richtig Gas geben.

EINSATZGEBIET

Auf Schotterwegen, im Wald oder generell auf laufbaren flowigen Trails zeigt der Schuh, was er kann: Lauffreude pur, mit einer klaren Einladung, das Gaspedal durchzutreten. Wenn die Trails technischer werden, muss man genau überlegen, ob der Vectiv Pro 2 der richtige Schuh ist. In trockenem, alpinem Gelände schlägt er sich solide, bietet guten Vortrieb und ausreichend Stabilität. Doch sobald die Bedingungen schwieriger werden, stößt der Schuh an seine Grenzen: Auf matschigen und/oder tiefen Böden fehlt es der Außensohle an Grip, und auch auf feuchten, technischen Passagen – wie nassen Wurzeln oder glitschigen Steinen – gerät der Schuh schnell ins Straucheln. Hier wäre etwas mehr Traktion wünschenswert, um auch bei anspruchsvollen Bedingungen voll vertrauen zu können. Doch je tiefer die Stollen, je mehr einbußen bei der Performance.

Trotz seiner Schwächen bei schwierigen Bedingungen bieten die Vectiv Pro 2 eine beeindruckende Vielseitigkeit, besonders wenn es um die Distanz geht. Der Komfort ist auf Ultratrails ausgelegt und macht lange Läufe durch die Kombination aus Dämpfung und Stabilität angenehm. Gleichzeitig punkten die Schuhe auch auf kürzeren Strecken, wo sie durch ihre Federung und den Vorwärtsdrang einfach Spaß machen. Egal ob schnelle Einheiten oder lange Abenteuer – der Vectiv Pro 2 schafft den Spagat und liefert auf verschiedenen Distanzen eine solide Performance.

FAZIT

Der Vectiv Pro 2 ist ein reinrassiger Wettkampfschuh, der besonders auf langen Trails seine Stärken ausspielt. Auch wenn ich die Schuhe in meiner aktuellen Trainingsphase nicht auf echten Ultra-Distanzen testen konnte, haben sie mich auf den Trails absolut begeistert.

Warum? Die Kombination aus Leichtigkeit, Vorwärtsdrang und hohem Komfort ist spannend und überzeugt bereits ab dem ersten Lauf. Auch wenn sich der erste Moment – fast wie auf einem Ballon – ungewohnt anfühlt, wird jeder Schritt zur Wohltat, sobald man sich daran gewöhnt hat.

Achtung an „schwerere“ Downhill-Fersenläufer – man spürt die Platten beim Auftreten – jedoch nicht auf angenehme Art!

Kurz gesagt: Der Vectiv Pro 2 ist ein High-End Schuh – vollgepackt mit Wissenschaft und Technik, die das Maximum an Performance herausholen. Doch eins bleibt sicher: Laufen müsst ihr noch selbst! 😉

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir frei verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: Smartwool Compression Socks

Laufsocken sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Laufausrüstung. Sitzen sie bequem und passen perfekt, ist das schon die halbe Miete für einen angenehmen Lauf. Doch wenn sie nicht richtig sitzen, kann das schnell unangenehm werden: Druckstellen, Zwicken und im schlimmsten Fall Blasen oder sogar blaue Zehen können die Folge sein.

Vor mir liegen die Compression Run Socken von Smartwool. Diese Kniestrümpfe reichen bis über die Wadln (Anm. Hochdeutsch: Waden) und bestehen aus einem Materialmix von 49 % Merinowolle, 24 % recyceltem Nylon sowie Nylon und Elastan.

Laut Hersteller punkten die Socken mit einem „Stay in Place Fit“ – sprich: Wo ihr sie einmal hochzieht, dort bleiben sie auch, ohne zu verrutschen. Weitere Eigenschaften umfassen Blasenschutz, angenehmen Komfort, Atmungsaktivität und eine moderate Kompression von 20-30 mmHg (Anm.: Millimeter Quecksilbersäule). Diese Kompressionsstufe gehört zur Kategorie zwei von vier, was einer mittleren Kompression entspricht.

In den Bergen hat der Winter zeitweise Einzug gehalten: frostige Morgenstunden, durchgehend kühlere Temperaturen, eisige Winde und sogar 20 cm Neuschnee an einem Wochenende. Perfekte Bedingungen, um längere und wärmere Laufsocken auf Herz und Nieren zu testen.

Beim Anziehen von Kompressionssocken kennt wohl jeder das mühsame Hochziehen und Positionieren – doch bei den Smartwool Compression Run Socken ist das anders. Sie lassen sich mühelos überziehen, was dem weichen Materialmix und der moderaten Kompressionsstufe zu verdanken ist.

Die Socken sitzen nicht zu eng, sondern üben einen leichten, angenehmen Druck aus, der sich gleichmäßig verteilt. Sie schmiegen sich sanft an die Haut an und schneiden nirgendwo ein – ein großer Pluspunkt. Dadurch eignen sie sich nicht nur für Läufe im Winter, sondern könnten auch bei anderen winterlichen Aktivitäten punkten.

Die Strümpfe machen einen guten und wertigen Eindruck, wurden bereits ein paar Mal gewaschen und sehen noch wie beim ersten Mal aus. Sie sind durch den Materialmix auch recht geruchsneutral, daher ein Auslüften kann auch einen Waschgang mal ersparen.

Natürlich liegt der Fokus hier auf dem Einsatz beim Laufen. Ich habe die Smartwool Compression Run Socken bei verschiedenen Läufen getestet – auf Asphalt, Trails und bei unterschiedlichsten Temperaturen: von kühler Morgenluft bis zu angenehmen 15 Grad am Mittag. Sie halten bei niedrigen Temperaturen angenehm warm und verhindern selbst bei intensiveren Einheiten übermäßiges Schwitzen. Für den Sommer wären sie mir allerdings zu warm 😉.

Der Wollanteil trägt maßgeblich zum angenehmen Hautgefühl bei – kein Kratzen, kein Jucken, egal ob vor, während oder nach dem Lauf.

Auch im Zehenbereich gibt es keinen Druck oder einengendes Gefühl, was bei Kompressionssocken durchaus bemerkenswert ist. Der größte Vorteil: Ich blieb von Blasen verschont, was die Socken nicht nur beim Laufen, sondern auch für den Alltag zu einer hervorragenden Wahl macht!

Bei den Farbtönen lässt es sich sicherlich noch nachbessern. Sie gibt es in zwei Farben – in einem grau-anthraziten Farbgebung, als auch in Medium Gray – einem helleren Grauton mit gelben Elementen. Smartwool darf sich gerne an etwas farbenfrohere Farben trauen!

FAZIT

Sehr angenehme Socken für die Herbst-/Wintersaison. Sie eignen sich auch prima für kühle Winterspaziergänge oder Wanderungen. Die Socken sitzen gut und man bleibt vor Blasen verschont. Der Kompressionsanteil ist moderat bis minimal, daher konnte ich keine fördernde Wirkung der Kompression verspüren. Ansonsten haben die Socken keine besondere Polsterung oder stabilisierende Elemente. Brauchen sie auch nicht. Für die kalten Wintertage angenehme, empfehlenswerte Socken!

Wünschenswert wären knalligere Farben, falls man die Kniestrümpfe auch mal mit kurzer Laufhose tragen möchte 😉

Anmerkung: Die Socken wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: Craft Pure Trail X

Passend zur Herbstsaison bringen die Schweden von Craft einen neuen Performance-Trailschuh auf den Markt: den Pure Trail X!

Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Craft Elite Run Team, verspricht der Schuh „maximalen Grip, Dämpfung und Stabilität – unabhängig vom Terrain.“ Eine mutige Aussage, die meine Neugier weckt. Ich bin gespannt, wie sich der Pure Trail X in der Praxis schlägt.

Meine bisherigen Erfahrungen mit Craft Trailschuhen waren gemischt: optisch ansprechend und mit guten Ansätzen, doch es gab auch Schwächen. Mit dem Pure Trail X hoffe ich, dass Craft diese Baustellen ausgemerzt hat – und uns vielleicht sogar einen echten Spitzen-Trailschuh präsentiert.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Beim Öffnen des Kartons strahlten mir farbenfrohe Trailschuhe entgegen. Der Farbton nennt sich „Creme/Cliff“ (laut Website einfach „Beige“) und wirkt – trotz der Pastellnuancen – erstaunlich fetzig. Es geht wieder modisch auf die Trails 😉 Wer mit dieser Kombination nicht warm wird, hat die Wahl zwischen einem kräftigen Rot/Orange oder klassischem Schwarz.

Auf den ersten Blick überzeugen die Schuhe mit ihrer robusten Verarbeitung und einer stabilen, kräftigen Sohle. Die aggressiven Stollen unterstreichen den Eindruck, dass diese Schuhe für anspruchsvolle Trails gemacht sind. Mit einer Sprengung von 6 mm scheinen sie zudem gut ausbalanciert, um ein dynamisches Laufgefühl zu bieten.

Das Obermaterial besteht aus robustem Polyamid-Ripstop und wurde mit strapazierfähigem TPU verstärkt – eine Kombination, die für Langlebigkeit und Sicherheit sorgt. Scharfe Kanten, Steine und Äste haben es so schwerer durchzudringen. Allerdings hat dieser Aufbau auch seine Tücken: Der hochgezogene, gummierte Schutz im Bereich des großen Zehs wirkt etwas steif und drückt leicht, wodurch der Platz im Schuh etwas eingeschränkt ist.

Die Polsterung an Ferse und Knöchel hingegen ist angenehm weich und sorgt für ein bequemes Tragegefühl. Für meinen Geschmack ist der Schuh an den Seiten jedoch etwas zu hoch geschnitten. Ob sich das beim Laufen am Knöchel bemerkbar macht, bleibt abzuwarten – ich werde es beim nächsten Trail herausfinden.

Der Schuh sitzt fest am Fuß und bietet im Fersen- und Mittelfußbereich guten Halt. Im Vorfußbereich fällt er – auch bedingt durch die verstärkte Protektion am Zeh – etwas schmal aus, was für vielseitige, technische Trails durchaus gewollt ist. Der Schuh soll – zur Sicherheit – eng am Fuß sitzen und wenig Spiel bieten. Dennoch solltet ihr unbedingt prüfen, ob der Schuh zu eurer Fußform passt. Alternativ empfiehlt es sich, eine halbe Nummer größer zu wählen, um mehr Spielraum für die Zehen zu haben.

Die klassische Schnürung ist funktional, allerdings sind die Schnürsenkel – wie bei Craft üblich – eher kurz. Das kann bei speziellen Schnürtechniken, wie der Marathonschnürung, schnell zum Problem werden. Hier wäre ein paar Zentimeter mehr Bandlänge wünschenswert.

In der Herren-Mustergröße (UK8) hat der Schuh ein Gewicht von 320g, in meiner Größe (UK11) stolze 377g! Definitiv kein Leichtgewicht, jedoch ist das Gewicht der stabilen Bauweise geschuldet.

GRIP / PROTEKTION

Zur Protektion habe ich bereits einige Worte verloren. Der Schuh ist sehr robust aufgebaut und bietet einen guten Zehenschutz, sowie Protektion an den Außenseiten, vor scharfen Kanten. Am großen Zeh ist der Schutz sogar noch tief reingezogen, was jedoch auf den Komfort im inneren des Schuhs geht. Ich wiederhole mich hier: an dieser Stelle ist mir das Obermaterial viel zu steif und ich befürchte beim Laufen, besonders Downhill größere Probleme.

Was den Grip angeht, ist er solide, aber nicht überragend. Auf trockenem Untergrund hält die Außensohle gut, doch bei Nässe wird es kritisch: Die Haftung lässt nach, und es kann rutschig werden – ein weiterer Punkt an dem der Hersteller arbeiten sollte.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die ersten Kilometer mit dem Pure Trail X waren, um ehrlich zu sein, eine echte Herausforderung und sehr zäh. Die Dämpfung ist straff – wenn man sie überhaupt als Dämpfung bezeichnen möchte. Agilität und Beweglichkeit? Fehlanzeige. Der Schuh wirkt insgesamt hart und steif. Besonders der Zehenschutz könnte auf längeren Downhill-Passagen zu größeren Problem führen.

Und die Knöchel? Hier spüre ich persönlich den Kontakt zum Schuh recht deutlich. In bestimmten Positionen setzt der Knöchel direkt auf dem Schaft auf, was ebenfalls für Druck und Aufschürfungen sorgen kann.

Klingt alles super, oder? 😉

Kleiner Scherz! Aber Entwarnung: Ich habe dem Schuh eine faire Chance gegeben und ihn mehrfach getragen, anstatt ihn vorschnell auszumustern und zurückzusenden. Und das ist auch mein Rat an euch: Gebt dem Pure Trail X etwas Zeit.

Zugegeben, ich bin normalerweise kein Fan von Schuhen, die nicht gleich beim ersten Tragen bequem sind. Ein guter Laufschuh sollte direkt sitzen und sich angenehm anfühlen. Doch der Pure Trail X von Craft braucht einfach ein paar Läufe, um sein Potenzial zu zeigen.

Der gesamte Sitz des Schuhs ist gut gelungen. Der Fuß hat festen Halt, ohne eingeengt zu sein, und das Tragegefühl wird mit der Zeit angenehmer. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Der Zehenschutz am Großzeh bereitet mir auch nach mehreren Läufen noch Sorgen – hier sehe ich Verbesserungspotenzial (habe es nun auch oft genug erwähnt).

Der Pure Trail X fühlt sich im Gelände deutlich wohler als auf befestigten Wegen. Asphaltpassagen oder Schotterstrecken sollte man mit diesem Schuh möglichst kurzhalten, denn hier zeigt er seine großen Schwächen. Die Dämpfung fehlt nahezu komplett, wodurch das Laufen auf hartem Untergrund unangenehm steif und unkomfortabel wirkt.

Doch sobald der Untergrund technischer wird – mit Wurzeln, steinigem Terrain oder weicherem Boden – kann der Schuh punkten. Der Fuß ist sicher und stabil eingebettet, was gerade in anspruchsvollerem Gelände Vertrauen gibt. Allerdings sollte es nicht zu extrem werden: Bei sehr technischen (alpinen) Trails stößt der Schuh an seine Grenzen.

EINSATZGEBIET

Harte Untergründe wie Asphalt oder Schotterpisten sind definitiv nicht sein Revier. Stattdessen fühlt sich der Schuh auf Waldböden, weicherem Terrain sowie auf technischeren, steinigen oder alpineren Trails deutlich wohler. Allerdings sollte es nicht zu extrem werden: Bei sehr technischen Passagen oder nassem Untergrund stößt er an seine Grenzen.

Kurz gesagt: Der Pure Trail X ist ein solider Allrounder für vielseitige Trails, der vor allem in moderatem bis anspruchsvollem Gelände seine Stärken ausspielt.

FAZIT

Hätten die Schuhe auf den Trails so überzeugt, wie die Optik nach dem Auspacken, könnten wir es hier sehr kurz halten. Doch so einfach stellt sich das nicht heraus. Craft hat zweifellos vieles richtig gemacht, gleichzeitig gibt es aber auch einige Schwachstellen, die nachbesserungswürdig sind.

Am Grip, der Schnürung, dem Zehenschutz am großen Zeh, als auch der Knöchelbereich bedarf es einer Nachbesserung.

Wenn man sich dann auf die Schuhe mit der straffen Dämpfung einlässt, kann einem sehr viel Spaß auf den Trails geboten werden. Doch in dieser Version sollte man den Schuh ausgiebig vorab testen und überlegen für welche Bedürfnisse man sie sich anschaffen möchte! Unbedingt ausgiebig vorab testen, etwas Zeit Euren Füßen mit den Schuhen geben und dann kann kann dies eine gute bis sehr gute Option für Euch geben.

Für mich persönlich habe ich erst nach dem zweiten und dritten Lauf meinen Gefallen an den Schuhen gefunden. Doch werde ich die Schuhe wieder zurückschicken, da ich persönlich, mit meinen krummen Füßen, nicht 100%ig kompatibel bin. Wie immer gilt: selbst ausprobieren und das Bauchgefühl entscheiden lassen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test leihweise zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: Salomon Vision

Salomon verfolgt seinen eingeschlagenen nachhaltigen Weg weiter und bringt mit dem Salomon Vision den ersten recycelbaren Traillaufschuh auf den Markt. Nach dem Erfolg der INDEX-Serie für Asphaltlaufschuhe setzt die Marke ihren Fokus jetzt auf den Trailbereich. Während ich die Straßenversion eher als Sneaker genutzt habe, hoffe ich, dass der Vision tatsächlich mit mehr „Laufgenen“ ausgestattet ist. Der Entwicklungsprozess folgt demselben Prinzip wie die INDEX-Reihe: weniger einzelne Komponenten und die Möglichkeit zur Wiederverwertung.

Entwickelt im Annecy Design Center, dem Hauptsitz von Salomon im Herzen der französischen Alpen, wurde der Vision gemeinsam mit Ultratrail-Legende François D’Haene designt. Der Vision vereint Salomons fundierte Trailrunning-Erfahrung mit den Learnings aus der INDEX-Serie. Ziel war es, einen leistungsstarken Trailrunningschuh zu schaffen, der in Sachen Vielseitigkeit und Funktion dem beliebten Sense Ride 5 in nichts nachsteht. Getestet wurde dies auf den anspruchsvollen Trails der französischen Alpen und in Salomons eigenen Labors. Am Ende seiner Lebensdauer ermöglicht die Konstruktion das Obermaterial einach vom Untermaterial zu trennen, wodurch eine effiziente Wiederverwertung, u.a. für die Herstellung von Skischuhen, ermöglicht werden kann.

Bleibt gespannt, wie sich der Vision im Praxistest schlägt und ob er sich auf den Trails wirklich als die nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Modellen bewährt.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Beim Auspacken des Schuhs fällt sofort das minimalistische, sportliche Design ins Auge – ein graublauer Farbton im Used-Look, den Salomon als India Ink / Cameo Blue / Almond Milk bezeichnet. Geschmackssache, klar, aber das Design wirkt ansprechend und natürlich. Wie immer zählen bei Laufschuhen die inneren Werte, und die Schuhe hinterlassen gleich einen wertigen und robusten Eindruck, die Verarbeitung ist tadellos. Ich muss jedoch gestehen, mir sagt das Design sehr zu. Coole Farben, die jedoch nicht zu auffällig sind.

Das strapazierfähige, allerdings auch festere Matryx-Obermaterial, das man bereits vom Genesis und der S/LAB-Serie kennt, kommt hier wieder zum Einsatz. Außerdem ist wie bei Salomon gewohnt das Quicklace-System verbaut. Bei meiner Größe (Anm. 46 2/3) wiegt jeder Schuh 369g, also 69g mehr als das Referenzgewicht. Dies bei einer Sprengung von 8 mm und versehen mit 4,5 mm tiefen Stollen.

Beim ersten Hineinschlüpfen sitzt der Schuh angenehm fest am Fuß. Für meinen Geschmack könnte es etwas weniger eng sein, aber das ist natürlich subjektiv, da jeder Fuß anders geformt ist und jede Person ein anderes Empfinden hat. Wenn ich den Vergleich zum Ride 5 wieder hernehme, fand ich diesen jedoch bequemer, was vermutlich auch am weicheren Obermaterial liegt.

Ansonsten ist der Bereich um Ferse und Knöchel angenehm gepolstert. Die Knöchel haben ausreichend Platz und werden bei Bewegungsabläufen nicht beeinträchtigt.

GRIP / PROTEKTION

Die gewohnte Salomon-Qualität beim Grip zeigt sich auch bei diesem Modell, allerdings mit leichten Abstrichen im Vergleich zum Schwestermodell. Besonders auf feuchten Untergründen zeigen sich kleine Schwächen, sodass auf nassem Terrain zusätzliche Vorsicht geboten ist.

Positiv sticht der Schutz hervor: Die sehr weit hochgezogene Zehenkappe bietet optimalen Schutz der Zehen und des Vorfußes vor u.a. Steinen. Der Fußrücken wird durch das atmungsaktive, aber vor allem abriebsfest und robust Matryx Obermaterial gut vor äußere Einflüsse gesichert. Mehr Informationen zu Matryx findet ihr hier.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die Outdoor-DNA von Salomon ist im Vision deutlich spürbar. Der Schuh zeigt seine Stärken vor allem auf unebenem Gelände und bietet dort ein gutes Abrollverhalten. Auf Asphalt hingegen wirkt er etwas zu hart und steif, und für längere Passagen auf befestigten Wegen ist er weniger geeignet. In kurzen Abschnitten funktioniert er zwar durchaus für Door2Trail-Einsätze, aber das Laufgefühl des Salomon Ride war insgesamt weicher und dynamischer.

Auf den Trails bietet der Vision eine sichere und stabile Führung, ohne dabei ein Komfortwunder zu sein. Die Abstimmung ist eher direkt und die Dämpfung moderat, was ihn vor allem für Läufer*innen interessant macht, die den direkten Kontakt zum Boden und eine präzise Kontrolle schätzen.

EINSATZGEBIET

Der Salomon Vision ist ein echter Allrounder für die Trails und ideal für Läufer*innen, die auf verschiedenen Untergründen unterwegs sind – von leichtem Schotter über Waldwege bis hin zu weniger anspruchsvollen technischen Passagen. Auf Asphalt ist er zwar nicht in seinem Element, aber auf abwechslungsreichen Trails spielt er seine Stärken voll aus.

Ich persönlich sehe den Vision auf kurzen bis mittellangen Trails, bedeutet eher in den Bereichen bis maximal 30 Kilometer.

Besonders interessant ist der Salomon Vision für umweltbewusste Läufer*innen, die Nachhaltigkeit beim Kauf in den Vordergrund stellen.

FAZIT

Mit dem Salomon Vision bringt Salomon einen Trailschuh auf den Markt, der in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt. Der Fokus liegt auf Wiederverwertbarkeit nach dem Lebenszyklus und Materialien, die den ökologischen Fußabdruck verkleinern sollen. In puncto Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein geht der Vision definitiv in die richtige Richtung und schafft es dennoch, technisch mit anderen Modellen am Markt mitzuhalten.

Aber obwohl der Vision viel richtig macht, hat er mich persönlich nicht zu 100 % überzeugt. Die Passform ist für meinen Geschmack zu eng, was durch das robuste Matryx-Obermaterial noch verstärkt wird. Das Material fühlt sich zwar widerstandsfähig an, aber der Komfort kommt dabei etwas zu kurz, besonders auf längeren Strecken.

Seine Stärken zeigt der Vision definitiv auf moderaten Trails. Doch bei Feuchtigkeit, Matsch und besonders auf alpinem Terrain kommt er an seine Grenzen – da gibt es Modelle, die einen besseren Grip bieten. Der Vision ist daher ein solider Trail-Allrounder für umweltbewusste Läufer, die schmale(re) Füße haben und sich mit dieser speziellen Passform wohlfühlen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test leihweise zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: Saucony Xodus Ultra 3

Das jährliche Update einer meiner geliebten Trailrunningschuh-Reihe ist da – der Saucony Xodus Ultra 3. In den letzten Jahren habe ich Euch bereits über die Vorgängerversionen des Xodus Ultra berichtet und zuletzt mit dem gelungenen Update des Xodus Ultra 2. Dieses Jahr war die Spannung besonders groß, denn Saucony hat einige interessante Neuerungen angekündigt. Aber bevor ich zu viel vorwegnehme: Lasst uns gemeinsam einen genauen Blick auf die neueste Version werfen.

TECHNISCHE DATEN

Informationen von saucony.com:

  • Dämpfung: PWRRUN PB, PWRRUN FRAME
  • Einlegesohle: PWRRUN+
  • Außensohle: PWRTRAC
  • Stollentiefe: 4-4,5mm PWRTRAC Stollen
  • Sprengung: 6mm (36/30mm)
  • Gewicht: Männer 288g / Damen 249g
  • Sonstiges: ein geschlossenes, aber atmungsaktives Mesh Material soll den Fuß kühl halten und vor Geröll schützen
  • Farben: Black/Dusk, Dove/Olivine, Citron/Bough, Navy/Peel

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Schon beim Auspacken des Saucony Xodus Ultra 3 wird deutlich: Dieser Schuh weiß genau, wofür er gemacht ist – wie auch schon seine Vorgänger. Sein Ziel? Wieder unzählige Kilometer auf den Trails sammeln! Mit seiner robusten Bauweise und der bewährten Dämpfung verkörpert er einmal mehr das unverkennbare Design eines klassischen Saucony-Schuhs.

Beim ersten Hineinschlüpfen merkt man sofort: Etwas fühlt sich anders an als bei den Vorgängern. Saucony ist bekannt für seinen gleichbleibend bequemen Fit, und meine Füße fühlen sich normalerweise auf Anhieb wohl. Doch bei der ersten Anprobe des Xodus Ultra 3 war der Moment zunächst ungewohnt. Dieses Gefühl verflog jedoch nach den ersten Schritten, und das vertraute, komfortable Saucony-Erlebnis stellte sich wieder ein. Der Schuh umschließt den Fuß – besonders im Mittelfußbereich – fest, aber ohne einzuengen. Dank der breiteren Zehenbox bekommt der Vorderfuß auch auf den richtig langen Läufen genügend Platz.

Abgerundet wird dies durch eine gut abgestimmten und leicht federnden PWRRUN PB-Dämpfung. Meiner Meinung nach durchaus gelungen, da dies auf lange Läufe einlädt, dabe aber nicht zu weich und schwammig ist. Die Performance auf den Trails werde ich natürlich in der Praxis noch ausgiebig testen.

Der Schutz der Füße kommt natürlich auch diesmal nicht zu kurz. Rund um die Zehen sorgt die bewährte Materialverstärkung für Sicherheit, und das Obermaterial wirkt insgesamt robust, bleibt dabei aber angenehm weich und äußerst atmungsaktiv. Die Ferse ist gut umschlossen, was zusätzlichen Halt gibt – so steht einer ausgiebigen Laufrunde nichts mehr im Weg. Abgerundet wird das Ganze durch die gut gepolsterte Zunge, die den Druck der Schnürung gleichmäßig auf den Fuß verteilt.

Unterschiede zu den Vorgängern:

Das ist natürlich die spannendste Frage – was hat sich im Vergleich zu den Vorgängern getan. Werfen wir einen Blick auf alle drei Modelle:

Optik: Von Jahr zu Jahr hat sich hier was getan und der Xodus Ultra 3 wirkt reifer, aber auch sportlicher und moderner. Es ist auch zu erkennen, dass die Sohle etwas dicker wurde.

Viele Dinge blieben gleich: die Gamaschenbefestigung, die Fersenschlaufe, die klassische Schnürung

Gewicht: Hier bin ich etwas irritiert. Ihr seht bei der Referenzgröße US9, im Vergleich (1 / 2 / 3) 292g / 272g / 288g – dass das 2er Modell das leichteste Modell ist. Was mich jedoch an der Sache irritiert, wenn man sich es in meiner Größe US12 anschaut (329g / 327g / 354g) . Und obwohl die Referenzgröße vom 1er schwerer als die vom 3er ist, ist er in meiner Größe auf einmal 25g schwerer. Entweder stimmte hier etwas mit meiner Waage nicht, oder aber in meinem Testschuh wurde etwas Schweres eingebaut 😉

In Sachen Sprengung bleibt Saucony seiner Linie treu: Bei allen drei Modellen wird auf die bewährten 6 mm gesetzt.

GRIP / PROTEKTION

Ein Blick auf die Sohle zeigt nur minimale Veränderungen: Die Anordnung der Stollen wurde im Vergleich zu den Vorgängern leicht angepasst, doch die Stollentiefe bleibt bei den gewohnten 4,5 mm. Ich war gespannt, ob die Gummimischung optimiert wurde, da der Xodus Ultra bisher auf nassen Steinen, Felsen und Wurzeln an seine Grenzen stößt. Auch technisch anspruchsvolles, alpines Gelände ist nicht seine Stärke – und das spiegelt sich leider auch beim aktuellen Modell wider. Zwar wurden kleine Verbesserungen vorgenommen, aber im Vergleich zu Außensohlen von Contragrip oder Vibram bleibt die Performance auf diesen Untergründen leider weiterhin durchschnittlich.

Die Außensohle bietet eine gute Mischung aus Steifigkeit und Flexibilität und somit einen guten Schutz von unten vor spitzen Gegenständen, wie z.B. Steinchen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Was mich beim ersten Testlauf wirklich positiv überrascht hat: Trotz seiner robusten Bauweise fühlt sich der Xodus Ultra 3 erstaunlich leicht und dynamisch an. Schon auf den ersten Kilometern bemerkte ich, dass die Dynamik im Vergleich zu den Vorgängermodellen etwas anders ist – ohne dass ich genau festmachen kann, woran es liegt. Wie bereits oben beim Hineinschlüpfen beschrieben, kam auch das Gefühl im Mittelfußbereich beim Laufen etwas durch, doch bereits nach kurzem Einlaufen stellte sich schnell das gewohnte Saucony-Laufgefühl ein. Es macht einfach Spaß, mit diesem Schuh abseits der Straßen Kilometer zu sammeln. Nichts drückt oder reibt, er sitzt perfekt und das Abrollen fühlt sich angenehm flüssig an. Und dank der angenehm abgestimmten Dämpfung gleitet man förmlich über die Trails, ohne dabei das Gespür für den Untergrund zu verlieren. Dies ist besonders wichtig für ein sicheres und kontrolliertes Laufgefühl. Gerade wenn die Beine und Füße etwas müder werden.

EINSATZGEBIET

Saucony bewirbt den Xodus Ultra 3 sowohl für lange Trails und Wettkämpfe als auch fürs Wandern. Diese Einschätzung trifft im Großen und Ganzen zu, doch sollte man dies etwas genauer differenzieren.

Der Xodus Ultra 3 ist definitiv für lange Läufe gemacht, aber nicht auf jedem Trail-Terrain. Bei trockenem Wetter lässt er sich nahezu überall einsetzen, doch im Herbst sollte man die Streckenwahl etwas bedachter treffen. Besonders bei steilen Passagen mit nassem Untergrund, Felsen oder Wurzeln überlegt man es sich besser zweimal, ob man mit diesem Schuh die Herausforderung annehmen möchte.

Auf festen, gut ausgebauten Trails oder Wanderwegen ist der Schuh jedoch bedenkenlos einsetzbar. Egal, ob für die kurze Trainingsrunde oder den Longrun am Wochenende – und auch bei Wettkämpfen jenseits der 30 km ist der Xodus Ultra 3 ein verlässlicher Begleiter.

FAZIT

Ich mag den Xodus Ultra seit der ersten Stunde. Gerade im Training baue ich ihn oft in der Rotation ein. Natürlich sollte einem bewusst sein, es ist kein Hightech-Performance-Schuh, jedoch ein grundsolider und sehr zuverlässiger Trailschuh. Er ist bequem und robust, das lange Laufen auf den Trails macht Spaß, aber kommt an die bekannte Grenzen.

Wer einen tollen Trailschuh in seine Rotation aufnehmen möchte, oder aber noch einen Ultratrailschuh fürs nicht alpine Terrain sucht, wird mit dem Xodus Ultra 3 richtig glücklich werden.

Eine Bitte an die Entwickler von Saucony: arbeitet an der Gummimischung eurer Außensohle! Denn wenn hier der Grip noch verbessert wird, dann wäre dieser Schuh auf der obersten Stufe und würde am Thron des beliebten Hoka Speedgoat kratzen!

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test leihweise zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: New Layer Ride & Hike Sonnencreme

Wieder ein neues Produkt, bei dem ich noch nicht allzu viele Erfahrungen gesammelt habe – eine Sonnencreme. Natürlich habe ich in meinem Leben schon viele Sonnencremes verwendet, auch beim Sport. Aber wie testet man so ein Produkt eigentlich richtig, um darüber berichten zu können?

Der Markt an Sonnencreme ist riesig. Von teuer bis günstig, über Kinder- oder Sportcreme, diverse Lichtschutzfaktoren (LF), oder aber die unterschiedlichen Auftragsungsarten: Cremé, Gels oder Spray.

Beginnen wir von vorne und klären die Frage, wer ist New Layer überhaupt? Nie davon gehört! Ging mir genauso. Doch schnell habe ich mich schlau gemacht und wurde so richtig neugierig.

„Vom ersten Tag an handeln wir unter dem Mantra Gut für dich, gut für den Planeten“ – liest man auf deren Seite. Vielversprechend. Die Gründer Daniel und Markus aus Pullach im Isartal teilen die Leidenschaft für ein aktives Leben im Einklang mit der Natur. Selbst haben sie mehrere Jahre in der Kosmetikindustrie Erfahrung gesammelt und haben sich gefragt, warum es immer einen Kompromiss zwischen Wirksamkeit und Umweltschutz geben muss.

Bisher habe ich es mir recht einfach gemacht und mir einfach ein Sport-Spray aus dem Drogeriemarkt besorgt. Vor meinen Läufen sprühe ich schnell Nacken, Arme und Beine ein und los geht’s. Das funktioniert auf jeden Fall. Allerdings bin ich aus Nachhaltigkeitsgründen kein großer Fan von Sprühdosen, auch wenn sie mittlerweile ohne FCKW auskommen. Trotzdem habe ich bei deren Verwendung gewisse Bedenken. Außerdem ist es mit einem Spray etwas schwieriger, das Gesicht vollständig zu schützen – wer sich schon mal versehentlich Spray ins Auge gesprüht hat, weiß genau, was ich meine! 😉

Ein gutes Sonnenschutzmittel sollte in erster Linie einen zuverlässigen Schutz vor Sonnenbrand bieten und somit die Haut vor schädlichen UV-Strahlen bewahren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass es leicht aufzutragen ist, nicht klebt und einen angenehmen Duft hat. Außerdem sollte es auch bei Schweiß und Wasser seine Schutzwirkung beibehalten. Wie bereits erwähnt, ist es ideal, wenn das Produkt auf unnötige Inhaltsstoffe verzichtet und gleichzeitig einen möglichst umweltfreundlichen Fußabdruck hinterlässt.

Werfen wir daher einen Blick auf die Verpackung von New Layer Ride and Hike Pro Vitamin D High Performance Sunscreen und auf die Sseite vom Hersteller:

Die Creme ist speziell fürs Gesicht und hat einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 50+.

Ich habe mir die, von New Layer, neu entwickelte PRO VITAMIN D-Formulierung genauer angeschaut. Sie basiert auf pflanzlichem Zuckerrohr und soll die Vitamin D-Rezeptoren in der Haut aktivieren, was eine regenerierende Wirkung verspricht. Laut Hersteller unterstützt sie den Körper dabei, das selbst produzierte Vitamin D effizienter zu nutzen, wodurch sich nachweislichMangeler- scheinungen reduzieren lassen. Eine interessante Innovation, die ich im Einsatz testen werde!

Bei meiner Recherche zu diesem Bericht bin ich auf einige interessante Angaben und Fakten des Herstellers gestoßen: Die Sonnencreme soll schnell einziehen und sofortigen Schutz bieten, was besonders praktisch für den sportlichen Alltag ist. Sie ist wasserfest und hinterlässt dank der „Sheer Touch“-Formel weder ein klebriges noch fettiges Gefühl. Der Duft erinnert an Sommer und Meer – definitiv erfrischend!

Ein weiteres Highlight ist der Umweltaspekt: Die Creme ist reef-friendly, also korallenfreundlich, da auf schädliche Inhaltsstoffe verzichtet wurde. Zudem ist sie frei von Mikroplastik, Flüssigplastik, Mineralöl, Silikonen, Parabenen, Allergenen und PEGs. Besonders erwähnenswert: Die Creme wurde an Sportlern getestet, aber niemals an Tieren – und ist zu 100% vegan.

Auch bei der Verpackung wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. Der Preis liegt bei 27,95 Euro für 75ml. Kein Schnäppchen, aber wenn sie im Praxistest überzeugen kann …

EINSATZ AUF DEM FAHRRAD UND DEN TRAILS

Klingt alles vielversprechend, was der Hersteller so schreibt, aber wie schneidet die Sonnencreme im Praxistest ab? Ich habe sie bei Temperaturen zwischen 28 und 35 Grad auf Herz und Nieren geprüft – und das häufig zur Mittagszeit, wenn die Sonne bekanntlich am intensivsten ist. Ob auf Graveltouren oder längeren Trailrunningtouren, ich war immer mindestens eine Stunde der direkten Sonne während der Sporteinheiten ausgesetzt.

Die Anwendung war angenehm unkompliziert: Die Creme lässt sich leicht auf dem Gesicht verteilen und hinterlässt keine störenden Rückstände. Auch der Duft ist angenehm – ein dezenter, sommerlicher Frischekick, der nicht aufdringlich wirkt.

Egal wie intensiv die Anstrengung war und wie der Schweiß mir das Gesicht hinunterlief, ich hatte keinerlei Probleme mit Brennen. Selbst wenn ich versehentlich über die Stirn wischte und dann die Augen rieb, gab es keine Irritationen. Die kompakte Tube passt perfekt in mein Radtrikot oder den Trailrucksack, sodass ich den Schutz jederzeit nachbessern kann.

Bei großen sportlichen Aktivitäten hat die Creme durchweg überzeugt. Ich habe keine Rötungen durch die Sonne oder durch die Creme selbst bekommen. Sowohl meine Frau als auch ich haben die Creme sehr gut vertragen.

Die Inhaltsstoffe und die Nachhaltigkeitsstrategie kann ich natürlich nicht selbst überprüfen, daher verlasse ich mich auf die Angaben des Herstellers. Aber aus meiner Sicht und in Bezug auf sportliche Einsätze hat Ride And Hike wirklich gute Arbeit geleistet.

Wie sich die Creme in Bezug auf Schutz und Hautverträglichkeit langfristig bewährt hat, werde ich in den kommenden Wochen weiter beobachten. Bislang gab es keinerlei Auffälligkeiten!

FAZIT

Eine kleine Tube Sonnenschutzmittel für 27,95 Euro ist definitiv ein stolzer Preis und eine Ansage. Allerdings habe ich für meine Kinder schon ähnliche Mittel in der Apotheke gefunden, die im gleichen Preisbereich liegen. Am Ende muss man sich eben fragen: Ist mir meine Gesundheit diesen Preis wert oder nicht?

Wenn wir auf die Creme schauen, fällt das Urteil eindeutig aus: Der angenehme Duft, die gute Hautverträglichkeit, die einfache Anwendung und die nachweisliche Leistung bei intensiven Sporteinheiten sprechen für sich. Daher kann ich die Sonnencreme von New Layer klar empfehlen.

Meine Frau und ich sind von der Creme überzeugt und werden sie nicht nur diesen Sommer weiter verwenden, sondern fest in unser Sonnen-Sortiment integrieren! 😉

Anmerkung: Die Sonnencreme wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Test: Altra Timp 5

Es ist erstaunlich, dass so viele Schuhe (nicht nur Laufschuhe) nicht der Anatomie eines Fußes entsprechen. Das Schönheitsideal sieht schlanke und schmale Füße vor, wobei es einfach gesünder ist, wenn sich die Füße frei entfalten können. Ich sehe es bei meinem sechs Monaten alten Sohn. Wie er seine Fußzehen spreizen kann, wie er jeden einzelnen Zeh bewegen kann und bei mir? Läuft es definitiv nicht so geschmeidig ab.

Ein amerikanisches Unternehmen hatte 2009 die Vision dies zu ändern und den Markt der Laufschuhe aufzumischen – Altra Running. Die beiden Gründer, Golden Harper und Brian Beckstead, erkannten, dass viele Laufverletzungen in Verbindung der hohen Sprengung zustande kam. Harper begann, bestehende Laufschuhe zu modifizieren, indem er die Sprengung entfernte und die Sohlenhöhe ausglich. Dies führte zur Entwicklung des ersten Zero-Drop-Laufschuhs, bei dem die Ferse und der Vorderfuß auf der gleichen Höhe lagen. Das Ziel war es Schuhe zu produzieren, die eine natürliche Laufweise fördern. Zwei der zentralen Merkmale von Altra sind:

  1. Zero Drop: Dies bedeutet, dass es keinen Höhenunterschied zwischen Ferse und Zehen gibt, was eine natürlichere Laufhaltung fördert.
  2. FootShape™ Toe Box: Diese spezielle Zehenbox bietet mehr Platz für die Zehen, sich auszubreiten, was den Komfort und die Stabilität verbessert und das Risiko von Blasen und anderen Verletzungen reduziert.

Doch, das ist der entscheidende Faktor, unterscheiden sich Altra von reinen Barfußschuhen. Denn Altra hat in den Außensohlen Dämpfung, wie man es von den meisten Sportschuhen kennt, verbaut. Bei Barfußschuhen befindet sich meistens nur eine minimale Sohle an den Füßen.

Ich hatte bereits einen ähnlichen Schuh, mit dem gleichen Prinzip, der jedoch zumindest eine Sprengung von 5mm mit sich führte und er konnte überzeugen. Umso mehr bin ich nun auf die Schuhe von Altra gespannt, die vollständig drauf verzichten.

TECHNISCHE DATEN 

Quelle: Altra Running

  1. Zero Drop Plattform:
    • Wie alle Altra-Schuhe bietet der Timp 5 eine Zero Drop Plattform (0mm Sprengung), die den Höhenunterschied zwischen Ferse und Zehen eliminiert und so eine natürliche Laufhaltung fördert.
  2. FootShape™ Toe Box:
    • Die großzügige Zehenbox ermöglicht es den Zehen, sich natürlich zu spreizen, was den Komfort erhöht und das Risiko von Blasen und anderen Fußverletzungen reduziert.
  3. Vibram® Megagrip Außensohle:
    • Die Vibram® Megagrip Außensohle bietet hervorragenden Grip und Traktion auf verschiedenen Untergründen, von felsigen Pfaden bis zu schlammigen Wegen. Diese Sohle sorgt für Stabilität und Sicherheit auf unwegsamem Gelände.
  4. Atmungsaktives Obermaterial:
    • Das Obermaterial des Timp 5 besteht aus leichtem, atmungsaktivem Mesh, das die Füße kühl und trocken hält. Zudem bietet es eine gute Passform und Stabilität, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
  5. Zwischensohle Altra EGO™ MAX:
    • Der Altra EGO™ MAX-Zwischensohlenschaum bietet eine leichte und luxuriöse Dämpfung mit mehr Energierückgabe und zusätzlicher Langlebigkeit.
  6. Schutz:
    • Der Schuh bietet einen guten Schutz vor Geröll und anderen Hindernissen auf dem Trail. Dies wird durch gut platzierte Verstärkungen und eine robuste Konstruktion erreicht.
  7. Gewicht:
    • 277g in der Referenzgröße / in meiner Größe EU47 sind es 331 g

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Im Sinne der Transparenz muss ich vorab gestehen, dass mir die Schuhe eine halbe Nummer zu groß geschickt wurden. Ich habe dies bei meinem Test entsprechend berücksichtigt, bzw. gebe einen Hinweis, wenn dies den Test beeinflussen sollte.

Schon beim Auspacken fällt das moderne, sportliche Design des Timp 5 auf. Altra bleibt seiner Linie treu und kombiniert Funktionalität mit einem ansprechenden Äußeren. Die Farbpalette ist vielseitig, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Das Obermaterial besteht aus einem atmungsaktiven Mesh, das nicht nur leicht ist, sondern auch für eine gute Belüftung sorgt.

Altra ist bekannt für seine breite Zehenbox und den Nullabsatz (Zero Drop), und auch der Timp 5 bleibt diesen Prinzipien treu. Die großzügige Zehenbox erlaubt den Zehen, sich natürlich zu spreizen, was besonders auf langen Läufen Komfort bietet. Die Passform im Gesamten ist sehr angenehm. Vorne viel Platz, am Mittelfuß und der Ferse einen guten sicheren Halt. Der Zero Drop sorgt für eine natürliche Fußposition und fördert einen gesunden Laufstil. Doch Achtung: an die 0mm Sprengung sollte man sich langsam gewöhnen. Die Umfänge mit dem Schuh gemächlich steigern und auf die Reaktionen des Körpers achten. Der Schuh sitzt insgesamt sehr bequem und gibt dem Fuß gleichzeitig genügend Halt.

Was beeindruckend in meinem Fall war: das nichts rutscht und das trotz der halben Nummer zu groß.

Die Verarbeitung des Timp 5 macht einen hochwertigen Eindruck. Die Nähte sind sauber verarbeitet, und das Obermaterial zeigt sich auch nach mehreren Testläufen robust und widerstandsfähig. Die Sohle weist nach den Testläufen kaum Abnutzung auf, was auf eine lange Lebensdauer des Schuhs hindeutet.

GRIP / PROTEKTION

Die Außensohle des Timp 5 ist mit multidirektionalen Stollen ausgestattet, die hervorragenden Grip auf verschiedensten Untergründen bieten. Ob auf schlammigen Pfaden, steinigen Anstiegen oder losen Schotterwegen – der Timp 5 bleibt stets stabil und sicher. Die Stollen sind tief genug, um auch in anspruchsvollem Gelände Halt zu finden, aber gleichzeitig flexibel genug, um auf härteren Untergründen Komfort zu bieten.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Auf den Trails überzeugt der Timp 5 durch seine hervorragende Dämpfung. Die Altra EGO™ MAX Zwischensohle bietet eine perfekte Balance zwischen Dämpfung und Reaktivität, sodass jeder Schritt gut abgefedert wird, ohne dass das Gefühl für den Untergrund verloren geht. Das ist besonders auf längeren Strecken von Vorteil, wo Komfort und Schutz vor Erschöpfung entscheidend sind.

Der Timp 5 rollt sehr gut über alle Untergründe. Er ist dabei sehr agil und kann auch flott.

EINSATZGEBIET

Der Schuh kann als Trail Allrounder angesehen werden, aber mit dem Fokus auf lange technische Trails. Durch den tollen Grip der Vibram Außensohle ist man für unterschiedlichen Untergründen optimal gerüstet und sicher unterwegs. Dank der komfortablen Dämpfung ist man auch nach Stunden noch bequem unterwegs. Aber er ist sich auch nicht zu schade, für die kleine Trailrunde zu Hause.

FAZIT

Mein erster Trailschuh von Altra. Ich wagte mich vorsichtig dran. Ich war zu Beginn unsicher wegen der Größe, doch wurde schnell positiv überrascht. Die Paßform, die Lauffreudigkeit und die Performance der Schuhe begeisterten mich. Doch musste ich mich in Geduld üben, denn die 0 mm Sprengung ging ordentlich in die Waden. Und nach den ersten zwei Läufen blieben mir die Läufe länger in Erinnerung als üblich 😉 Letztendlich bin ich ein Fan von Schuhen mit breiter Zehenbox. Viele Hersteller gehen ebenfalls in die Richtung: neben dem bereits erwähnten Topo, habe ich bei der neuen Generation von inov-8 gesehen, dass sie auch ihre Schuhe drauf angepasst haben. Manche Brands gehen den Weg gemächlicher an, behalten die klassische Form bei, machen aber zumindest die Zehenbox leicht weiter. Letztendlich werden es Euch die Füße auf Dauer danken.

Ansonsten würde ich sagen: wer noch keine Altra Erfahrung hat, wagt euch unbedingt dran! Zumindest für die Schuhrotation, schadet ein Altra Schuh im Sortiment nicht 😉

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.