Test: Salomon Vision

Salomon verfolgt seinen eingeschlagenen nachhaltigen Weg weiter und bringt mit dem Salomon Vision den ersten recycelbaren Traillaufschuh auf den Markt. Nach dem Erfolg der INDEX-Serie für Asphaltlaufschuhe setzt die Marke ihren Fokus jetzt auf den Trailbereich. Während ich die Straßenversion eher als Sneaker genutzt habe, hoffe ich, dass der Vision tatsächlich mit mehr „Laufgenen“ ausgestattet ist. Der Entwicklungsprozess folgt demselben Prinzip wie die INDEX-Reihe: weniger einzelne Komponenten und die Möglichkeit zur Wiederverwertung.

Entwickelt im Annecy Design Center, dem Hauptsitz von Salomon im Herzen der französischen Alpen, wurde der Vision gemeinsam mit Ultratrail-Legende François D’Haene designt. Der Vision vereint Salomons fundierte Trailrunning-Erfahrung mit den Learnings aus der INDEX-Serie. Ziel war es, einen leistungsstarken Trailrunningschuh zu schaffen, der in Sachen Vielseitigkeit und Funktion dem beliebten Sense Ride 5 in nichts nachsteht. Getestet wurde dies auf den anspruchsvollen Trails der französischen Alpen und in Salomons eigenen Labors. Am Ende seiner Lebensdauer ermöglicht die Konstruktion das Obermaterial einach vom Untermaterial zu trennen, wodurch eine effiziente Wiederverwertung, u.a. für die Herstellung von Skischuhen, ermöglicht werden kann.

Bleibt gespannt, wie sich der Vision im Praxistest schlägt und ob er sich auf den Trails wirklich als die nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Modellen bewährt.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Beim Auspacken des Schuhs fällt sofort das minimalistische, sportliche Design ins Auge – ein graublauer Farbton im Used-Look, den Salomon als India Ink / Cameo Blue / Almond Milk bezeichnet. Geschmackssache, klar, aber das Design wirkt ansprechend und natürlich. Wie immer zählen bei Laufschuhen die inneren Werte, und die Schuhe hinterlassen gleich einen wertigen und robusten Eindruck, die Verarbeitung ist tadellos. Ich muss jedoch gestehen, mir sagt das Design sehr zu. Coole Farben, die jedoch nicht zu auffällig sind.

Das strapazierfähige, allerdings auch festere Matryx-Obermaterial, das man bereits vom Genesis und der S/LAB-Serie kennt, kommt hier wieder zum Einsatz. Außerdem ist wie bei Salomon gewohnt das Quicklace-System verbaut. Bei meiner Größe (Anm. 46 2/3) wiegt jeder Schuh 369g, also 69g mehr als das Referenzgewicht. Dies bei einer Sprengung von 8 mm und versehen mit 4,5 mm tiefen Stollen.

Beim ersten Hineinschlüpfen sitzt der Schuh angenehm fest am Fuß. Für meinen Geschmack könnte es etwas weniger eng sein, aber das ist natürlich subjektiv, da jeder Fuß anders geformt ist und jede Person ein anderes Empfinden hat. Wenn ich den Vergleich zum Ride 5 wieder hernehme, fand ich diesen jedoch bequemer, was vermutlich auch am weicheren Obermaterial liegt.

Was bei der Paßform auch auffällt – ich kann den Ride 5 entspannt mit meiner individuellen Einlegesohle tragen, jedoch den Vision nicht. Genauso wie beim Genesis. Auch hier gibt es sofort die Abhängigkeit: beide haben das Matryx Obermaterial. Daher kann einfach gesagt werden: das sitzt fußbetonter.

Ansonsten ist der Bereich um Ferse und Knöchel angenehm gepolstert. Die Knöchel haben ausreichend Platz und werden bei Bewegungsabläufen nicht beeinträchtigt.

GRIP / PROTEKTION

Die gewohnte Salomon-Qualität zeigt sich auch bei diesem Modell, allerdings mit leichten Abstrichen im Vergleich zum Schwestermodell. Besonders auf feuchten Untergründen zeigen sich kleine Schwächen beim Grip, sodass auf nassem Terrain zusätzliche Vorsicht geboten ist.

Positiv sticht der Schutz hervor: Die Zehenkappe ist großzügig gestaltet und bietet den Zehen optimalen Schutz – genau wie die Ferse und Außensohle, die für ein sicheres und stabiles Laufgefühl sorgen. Besonders Trailrunner, die Wert auf Sicherheit und Langlebigkeit legen, werden diese robusten Details zu schätzen wissen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die Outdoor-DNA von Salomon ist im Vision deutlich spürbar. Der Schuh zeigt seine Stärken vor allem auf unebenem Gelände und bietet dort ein gutes Abrollverhalten. Auf Asphalt hingegen wirkt er etwas zu hart, und für längere Passagen auf befestigten Wegen ist er weniger geeignet. In kurzen Abschnitten funktioniert er durchaus für Door2Trail-Einsätze, aber das Laufgefühl des Salomon Ride war insgesamt weicher und dynamischer.

Auf den Trails bietet der Vision eine sichere und stabile Führung, ohne dabei ein Komfortwunder zu sein. Die Abstimmung ist eher direkt und die Dämpfung moderat, was ihn vor allem für Läufer*innen interessant macht, die den direkten Kontakt zum Boden und eine präzise Kontrolle schätzen.

EINSATZGEBIET

Der Salomon Vision ist ein echter Allrounder für die Trails und ideal für Läufer*innen, die auf verschiedenen Untergründen unterwegs sind – von leichtem Schotter über Waldwege bis hin zu weniger anspruchsvollen technischen Passagen. Auf Asphalt ist er zwar nicht in seinem Element, aber auf abwechslungsreichen Trails spielt er seine Stärken voll aus.

Ich persönlich sehe den Vision auf kurzen bis mittellangen Trails, bedeutet eher in den Bereichen bis maximal 30 Kilometer.

Besonders interessant ist der Salomon Vision für umweltbewusste Läufer*innen, die Nachhaltigkeit beim Kauf in den Vordergrund stellen.

FAZIT

Mit dem Salomon Vision bringt Salomon einen Trailschuh auf den Markt, der in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt. Der Fokus liegt auf Wiederverwertbarkeit nach dem Lebenszyklus und Materialien, die den ökologischen Fußabdruck verkleinern sollen. In puncto Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein geht der Vision definitiv in die richtige Richtung und schafft es dennoch, technisch mit anderen Modellen am Markt mitzuhalten.

Aber obwohl der Vision viel richtig macht, hat er mich persönlich nicht zu 100 % überzeugt. Die Passform ist für meinen Geschmack zu eng, was durch das robuste Matryx-Obermaterial noch verstärkt wird. Das Material fühlt sich zwar widerstandsfähig an, aber der Komfort kommt dabei etwas zu kurz, besonders auf längeren Strecken.

Seine Stärken zeigt der Vision definitiv auf moderaten Trails. Doch bei Feuchtigkeit, Matsch und besonders auf alpinem Terrain kommt er an seine Grenzen – da gibt es Modelle, die einen besseren Grip bieten. Der Vision ist daher ein solider Trail-Allrounder für umweltbewusste Läufer, die schmale(re) Füße haben und sich mit dieser speziellen Passform wohlfühlen.

Test: Salomon DRX Defy Grvl

Es kommt nicht oft vor, dass ein Schuh wirklich innovative Ideen mitbringt. Die meisten Hersteller präsentieren von Saison zu Saison lediglich Updates ihrer beliebten Modelle, ohne große Experimente zu wagen. Natürlich wird an den üblichen Stellen wie der Außensohle, dem Schaum, dem Obermaterial und manchmal auch an integrierten Platten gearbeitet – am Ende bleibt es jedoch oft „nur“ ein neuer Laufschuh. Salomon aber geht einen Schritt weiter und betritt ein neues Terrain, das in der Fahrradwelt längst etabliert ist: das Gravelbike – oder in diesem Fall, der Gravelschuh. Ein Konzept, das zwei Welten miteinander verbindet: Straße und Trail. Klingt spannend? Ist es auch! Zwar gab es in der Vergangenheit bereits einige Door2Trail-Schuhe und ist erst nichts grundlegend Neues, doch dieser Gravelschuh ist darauf ausgelegt, auf beiden Untergründen nahezug gleichermaßen zu überzeugen.

Und hier komme ich ins Spiel: Ich hatte das Vergnügen, Salomons neueste Schuhe über mehrere Wochen hinweg zu testen und möchte euch nun meine Eindrücke schildern und ob es hier Unterschiede zu den Door2Trail-Schuhen gibt. Let´s gravel …

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

Der Schuh bietet eine Sprengung von 8 mm (wie bereits beim Sense Ride 5 oder dem neuen Vision) und wiegt in der Referenzgröße 239g, in der mir vorliegenden Größe EU46 etwa 272 g. Die Außensohle besteht aus der Road Contagrip®-Technologie, die flache, breite Stollen für optimalen Grip auf harten, ebenen Oberflächen wie Asphalt kombiniert. Die Materialmischung sorgt dabei für eine ausgewogene Balance zwischen Haltbarkeit und Haftung. Für weiche Untergründe wie Matsch oder lockeres Geröll sorgen Chevron-Stollen für multidirektionalen Halt.

In der Zwischensohle kommt Energy Foam zum Einsatz, ein leichter und dämpfender EVA-Schaumstoff, der auf Leistung ausgelegt ist. Ergänzt wird dies durch das activeCHASSIS™, das für Führung, Agilität und geschmeidige Bewegungsfreiheit sorgt.

Das Obermaterial besteht aus atmungsaktivem 3D Mesh, das ein angenehmes Tragegefühl gewährleistet. Die SensiFit™-Technologie umschließt den Fuß von der Zwischensohle bis zum Schnürsystem, was für eine sichere und individuell angepasste Passform sorgt. Diese Konstruktion ist nahezu unsichtbar und bietet dennoch optimalen Halt und Komfort (Quelle: salomon.com).

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Ich war wirklich gespannt, da meine Erfahrungen mit der Passform bei Salomon sehr unterschiedlich ausfielen. Ein Blick auf den Karton ließ mich dann noch stutzen – der Schuh war eine halbe Nummer kleiner als meine übliche Größe. Schlimmes ahnend öffnete ich den Karton und wurde von den leuchtenden Farben der Gravelschuhe empfangen (Red Orange / Sharp Green / Dawn Blue).

Auf den ersten Blick wirkte der Schuh nicht besonders aufregend: eben wie ein gewöhnlicher Straßenlaufschuh mit klassischer Schnürung und dem Highlight an der Unterseite – die All-Terrain-Sohle bzw. Gravel-Sohle mit interessanter Ausrichtung.

Doch bei genauerem Hinschauen fällt ein Dreieck seitlich auf – das „activeChassis“. Ich hatte es bereits oben bei den technischen Daten aufgelistet. Man kann sich dies als kleine Stütze vorstellen, die eure Bewegungen während der Landephase etwas beeinflusst, um einen natürlichen und stabilen Schritt zu gewährleisten.

Passt der Schuh nun wirklich? Meine Füße passen optimal hinein. Ich habe sie sofort mit meinen individuell angepassten Einlegesohlen getestet – auch die sitzen problemlos. Das bedeutet, der Schuh fällt etwas größer aus als andere Salomon-Modelle. Über die Passform war ich ebenfalls positiv überrascht, da die meisten Schuhe des französischen Herstellers eher eng am Fuß sitzen. Beim DRX Defy GRVL ist das Tragegefühl jedoch deutlich angenehmer und entspannter. Der Schuh sitzt trotzdem fest, nichts verrutscht. Ferse und Mittelfuß haben einen guten Halt, und ich musste nicht lange überlegen: Ich musste einfach sofort raus und loslaufen.

GRIP / PROTEKTION

Bei genauerem Hinsehen fällt sofort auf, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Trailschuhen auf verstärkte Zehenschutzkappen verzichtet wurde. Das Obermaterial ist leicht und atmungsaktiv, wie man es bei Straßenlaufschuhen gewohnt ist. Lediglich im unteren Bereich ist der Schuh dezent verstärkt.

Die Außensohle wurde speziell für den hybriden Einsatz entwickelt und verfügt über eine spezielle Gravel-Sohle mit Chevron-Stollen. Diese Stollenanordnung erinnert etwas an das Profil eines Reifens und soll sowohl auf Asphalt als auch auf leichten Trails guten Grip bieten. Nach zahlreichen Testläufen kann ich dies bestätigen: Die Sohle überzeugt auf verschiedenen Untergründen und hat mich mehrfach positiv überrascht. Worin genau? Nicht nur durch ihre verlässliche Performance, sondern auch dadurch, dass sie selbst in technisch anspruchsvolleren Gelände gut mithalten kann. Tatsächlich besser als so mancher Trailschuh! 😉

LAUFEIGENSCHAFTEN

Die ersten Meter auf Asphalt wirkten zunächst unspektakulär, dennoch lief es sich angenehm. Doch sobald ich von der Straße auf die Trails wechselte, wurde das Laufen erst so richtig spaßig. Ich habe flowige Trails auf Schotter, leichtem Matsch und Waldboden getestet, und die Schuhe gaben mir auf jedem Untergrund ein sicheres Gefühl.

Das ‚activeChassis‘ spürt man beim Laufen kaum, was ein gutes Zeichen ist. Das lockere, entspannte Laufgefühl und das geschmeidige Rollen in den Bewegungen sind sicherlich auch dieser Technologie zu verdanken.

EINSATZGEBIET

Ein klassischer Trainingsschuh mit einem breiten Einsatzspektrum: Ob auf der Waldrunde, im Park oder einer entspannten Trainingsrunde auf Asphalt – dieser Schuh macht alles mit. Selbst wenn der Herbst den Boden feucht und von Blättern bedeckt hinterlässt, ist auf ihn Verlass, ebenso auf technischeren Passagen bleibt der Grip zuverlässig.

Generell ein Schuh für die kleinen bis normale Umfängen beim Training, bedeutet, bis maximal Halbmarathon. Er wird für einige sicherlich auch für die ganz langen Runden funktionieren, doch sehe ich ihn hier nicht.

FAZIT

Genau so ein Schuh hat in meiner Sammlung gefehlt. Oft laufe ich 2-3 Kilometer auf Asphalt, um die Trails zu erreichen, und mit groben Stollen auf der Straße zu starten, nur um eine kurze Schotter- oder Waldrunde zu drehen, ist anstrengend. Auch der spontane Abstecher von der Asphaltrunde auf unbefestigte Wege, ohne die passenden Schuhe, gehört nun der Vergangenheit an. In den letzten Wochen haben mich diese Schuhe oft begleitet – nicht nur, weil das Laufgefühl großartig ist und sie einfach Spaß machen, sondern auch, weil ich oft spontan gelaufen bin, ohne genau zu wissen, wohin es mich führt.

Ein toller Schuh mit einem breiten Spektrum für die Trainingsrunde. Eindeutig Daumen hoch für den Salomon DRX Defy Grvl!

Test: Saucony Xodus Ultra 3

Das jährliche Update einer meiner geliebten Trailrunningschuh-Reihe ist da – der Saucony Xodus Ultra 3. In den letzten Jahren habe ich Euch bereits über die Vorgängerversionen des Xodus Ultra berichtet und zuletzt mit dem gelungenen Update des Xodus Ultra 2. Dieses Jahr war die Spannung besonders groß, denn Saucony hat einige interessante Neuerungen angekündigt. Aber bevor ich zu viel vorwegnehme: Lasst uns gemeinsam einen genauen Blick auf die neueste Version werfen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

Informationen von saucony.com:

  • Dämpfung: PWRRUN PB, PWRRUN FRAME
  • Einlegesohle: PWRRUN+
  • Außensohle: PWRTRAC
  • Stollentiefe: 4-4,5mm PWRTRAC Stollen
  • Sprengung: 6mm (36/30mm)
  • Gewicht: Männer 288g / Damen 249g
  • Sonstiges: ein geschlossenes, aber atmungsaktives Mesh Material soll den Fuß kühl halten und vor Geröll schützen
  • Farben: Black/Dusk, Dove/Olivine, Citron/Bough, Navy/Peel

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Schon beim Auspacken des Saucony Xodus Ultra 3 wird deutlich: Dieser Schuh weiß genau, wofür er gemacht ist – wie auch schon seine Vorgänger. Sein Ziel? Wieder unzählige Kilometer auf den Trails sammeln! Mit seiner robusten Bauweise und der bewährten Dämpfung verkörpert er einmal mehr das unverkennbare Design eines klassischen Saucony-Schuhs.

Beim ersten Hineinschlüpfen merkt man sofort: Etwas fühlt sich anders an als bei den Vorgängern. Saucony ist bekannt für seinen gleichbleibend bequemen Fit, und meine Füße fühlen sich normalerweise auf Anhieb wohl. Doch bei der ersten Anprobe des Xodus Ultra 3 war der Moment zunächst ungewohnt. Dieses Gefühl verflog jedoch nach den ersten Schritten, und das vertraute, komfortable Saucony-Erlebnis stellte sich wieder ein. Der Schuh umschließt den Fuß – besonders im Mittelfußbereich – fest, aber ohne einzuengen. Dank der breiteren Zehenbox bekommt der Vorderfuß auch auf den richtig langen Läufen genügend Platz.

Abgerundet wird dies durch eine gut abgestimmten und leicht federnden PWRRUN PB-Dämpfung. Meiner Meinung nach durchaus gelungen, da dies auf lange Läufe einlädt, dabe aber nicht zu weich und schwammig ist. Die Performance auf den Trails werde ich natürlich in der Praxis noch ausgiebig testen.

Der Schutz der Füße kommt natürlich auch diesmal nicht zu kurz. Rund um die Zehen sorgt die bewährte Materialverstärkung für Sicherheit, und das Obermaterial wirkt insgesamt robust, bleibt dabei aber angenehm weich und äußerst atmungsaktiv. Die Ferse ist gut umschlossen, was zusätzlichen Halt gibt – so steht einer ausgiebigen Laufrunde nichts mehr im Weg. Abgerundet wird das Ganze durch die gut gepolsterte Zunge, die den Druck der Schnürung gleichmäßig auf den Fuß verteilt.

Unterschiede zu den Vorgängern:

Das ist natürlich die spannendste Frage – was hat sich im Vergleich zu den Vorgängern getan. Werfen wir einen Blick auf alle drei Modelle:

Optik: Von Jahr zu Jahr hat sich hier was getan und der Xodus Ultra 3 wirkt reifer, aber auch sportlicher und moderner. Es ist auch zu erkennen, dass die Sohle etwas dicker wurde.

Viele Dinge blieben gleich: die Gamaschenbefestigung, die Fersenschlaufe, die klassische Schnürung

Gewicht: Hier bin ich etwas irritiert. Ihr seht bei der Referenzgröße US9, im Vergleich (1 / 2 / 3) 292g / 272g / 288g – dass das 2er Modell das leichteste Modell ist. Was mich jedoch an der Sache irritiert, wenn man sich es in meiner Größe US12 anschaut (329g / 327g / 354g) . Und obwohl die Referenzgröße vom 1er schwerer als die vom 3er ist, ist er in meiner Größe auf einmal 25g schwerer. Entweder stimmte hier etwas mit meiner Waage nicht, oder aber in meinem Testschuh wurde etwas Schweres eingebaut 😉

In Sachen Sprengung bleibt Saucony seiner Linie treu: Bei allen drei Modellen wird auf die bewährten 6 mm gesetzt.

GRIP / PROTEKTION

Ein Blick auf die Sohle zeigt nur minimale Veränderungen: Die Anordnung der Stollen wurde im Vergleich zu den Vorgängern leicht angepasst, doch die Stollentiefe bleibt bei den gewohnten 4,5 mm. Ich war gespannt, ob die Gummimischung optimiert wurde, da der Xodus Ultra bisher auf nassen Steinen, Felsen und Wurzeln an seine Grenzen stößt. Auch technisch anspruchsvolles, alpines Gelände ist nicht seine Stärke – und das spiegelt sich leider auch beim aktuellen Modell wider. Zwar wurden kleine Verbesserungen vorgenommen, aber im Vergleich zu Außensohlen von Contragrip oder Vibram bleibt die Performance auf diesen Untergründen leider weiterhin durchschnittlich.

Die Außensohle bietet eine gute Mischung aus Steifigkeit und Flexibilität und somit einen guten Schutz von unten vor spitzen Gegenständen, wie z.B. Steinchen.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Was mich beim ersten Testlauf wirklich positiv überrascht hat: Trotz seiner robusten Bauweise fühlt sich der Xodus Ultra 3 erstaunlich leicht und dynamisch an. Schon auf den ersten Kilometern bemerkte ich, dass die Dynamik im Vergleich zu den Vorgängermodellen etwas anders ist – ohne dass ich genau festmachen kann, woran es liegt. Wie bereits oben beim Hineinschlüpfen beschrieben, kam auch das Gefühl im Mittelfußbereich beim Laufen etwas durch, doch bereits nach kurzem Einlaufen stellte sich schnell das gewohnte Saucony-Laufgefühl ein. Es macht einfach Spaß, mit diesem Schuh abseits der Straßen Kilometer zu sammeln. Nichts drückt oder reibt, er sitzt perfekt und das Abrollen fühlt sich angenehm flüssig an. Und dank der angenehm abgestimmten Dämpfung gleitet man förmlich über die Trails, ohne dabei das Gespür für den Untergrund zu verlieren. Dies ist besonders wichtig für ein sicheres und kontrolliertes Laufgefühl. Gerade wenn die Beine und Füße etwas müder werden.

EINSATZGEBIET

Saucony bewirbt den Xodus Ultra 3 sowohl für lange Trails und Wettkämpfe als auch fürs Wandern. Diese Einschätzung trifft im Großen und Ganzen zu, doch sollte man dies etwas genauer differenzieren.

Der Xodus Ultra 3 ist definitiv für lange Läufe gemacht, aber nicht auf jedem Trail-Terrain. Bei trockenem Wetter lässt er sich nahezu überall einsetzen, doch im Herbst sollte man die Streckenwahl etwas bedachter treffen. Besonders bei steilen Passagen mit nassem Untergrund, Felsen oder Wurzeln überlegt man es sich besser zweimal, ob man mit diesem Schuh die Herausforderung annehmen möchte.

Auf festen, gut ausgebauten Trails oder Wanderwegen ist der Schuh jedoch bedenkenlos einsetzbar. Egal, ob für die kurze Trainingsrunde oder den Longrun am Wochenende – und auch bei Wettkämpfen jenseits der 30 km ist der Xodus Ultra 3 ein verlässlicher Begleiter.

FAZIT

Ich mag den Xodus Ultra seit der ersten Stunde. Gerade im Training baue ich ihn oft in der Rotation ein. Natürlich sollte einem bewusst sein, es ist kein Hightech-Performance-Schuh, jedoch ein grundsolider und sehr zuverlässiger Trailschuh. Er ist bequem und robust, das lange Laufen auf den Trails macht Spaß, aber kommt an die bekannte Grenzen. Dazu der Preis: inzwischen kostet der Schuh bereits 170 Euro in der dritten Variante!

Wer einen tollen Trailschuh in seine Rotation aufnehmen möchte, oder aber noch einen Ultratrailschuh fürs nicht alpine Terrain sucht, wird mit dem Xodus Ultra 3 richtig glücklich werden.

Eine Bitte an die Entwickler von Saucony: arbeitet an der Gummimischung eurer Außensohle! Denn wenn hier der Grip noch verbessert wird, dann wäre dieser Schuh auf der obersten Stufe und würde am Thron des beliebten Hoka Speedgoat kratzen!

Test: Altra Timp 5

Es ist erstaunlich, dass so viele Schuhe (nicht nur Laufschuhe) nicht der Anatomie eines Fußes entsprechen. Das Schönheitsideal sieht schlanke und schmale Füße vor, wobei es einfach gesünder ist, wenn sich die Füße frei entfalten können. Ich sehe es bei meinem sechs Monaten alten Sohn. Wie er seine Fußzehen spreizen kann, wie er jeden einzelnen Zeh bewegen kann und bei mir? Läuft es definitiv nicht so geschmeidig ab.

Ein amerikanisches Unternehmen hatte 2009 die Vision dies zu ändern und den Markt der Laufschuhe aufzumischen – Altra Running. Die beiden Gründer, Golden Harper und Brian Beckstead, erkannten, dass viele Laufverletzungen in Verbindung der hohen Sprengung zustande kam. Harper begann, bestehende Laufschuhe zu modifizieren, indem er die Sprengung entfernte und die Sohlenhöhe ausglich. Dies führte zur Entwicklung des ersten Zero-Drop-Laufschuhs, bei dem die Ferse und der Vorderfuß auf der gleichen Höhe lagen. Das Ziel war es Schuhe zu produzieren, die eine natürliche Laufweise fördern. Zwei der zentralen Merkmale von Altra sind:

  1. Zero Drop: Dies bedeutet, dass es keinen Höhenunterschied zwischen Ferse und Zehen gibt, was eine natürlichere Laufhaltung fördert.
  2. FootShape™ Toe Box: Diese spezielle Zehenbox bietet mehr Platz für die Zehen, sich auszubreiten, was den Komfort und die Stabilität verbessert und das Risiko von Blasen und anderen Verletzungen reduziert.

Doch, das ist der entscheidende Faktor, unterscheiden sich Altra von reinen Barfußschuhen. Denn Altra hat in den Außensohlen Dämpfung, wie man es von den meisten Sportschuhen kennt, verbaut. Bei Barfußschuhen befindet sich meistens nur eine minimale Sohle an den Füßen.

Ich hatte bereits einen ähnlichen Schuh, mit dem gleichen Prinzip, der jedoch zumindest eine Sprengung von 5mm mit sich führte – der Topo MTN Racer 3 – und er konnte überzeugen. Umso mehr bin ich nun auf die Schuhe von Altra gespannt, die vollständig drauf verzichten.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

Quelle: Altra Running

  1. Zero Drop Plattform:
    • Wie alle Altra-Schuhe bietet der Timp 5 eine Zero Drop Plattform (0mm Sprengung), die den Höhenunterschied zwischen Ferse und Zehen eliminiert und so eine natürliche Laufhaltung fördert.
  2. FootShape™ Toe Box:
    • Die großzügige Zehenbox ermöglicht es den Zehen, sich natürlich zu spreizen, was den Komfort erhöht und das Risiko von Blasen und anderen Fußverletzungen reduziert.
  3. Vibram® Megagrip Außensohle:
    • Die Vibram® Megagrip Außensohle bietet hervorragenden Grip und Traktion auf verschiedenen Untergründen, von felsigen Pfaden bis zu schlammigen Wegen. Diese Sohle sorgt für Stabilität und Sicherheit auf unwegsamem Gelände.
  4. Atmungsaktives Obermaterial:
    • Das Obermaterial des Timp 5 besteht aus leichtem, atmungsaktivem Mesh, das die Füße kühl und trocken hält. Zudem bietet es eine gute Passform und Stabilität, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
  5. Zwischensohle Altra EGO™ MAX:
    • Der Altra EGO™ MAX-Zwischensohlenschaum bietet eine leichte und luxuriöse Dämpfung mit mehr Energierückgabe und zusätzlicher Langlebigkeit.
  6. Schutz:
    • Der Schuh bietet einen guten Schutz vor Geröll und anderen Hindernissen auf dem Trail. Dies wird durch gut platzierte Verstärkungen und eine robuste Konstruktion erreicht.
  7. Gewicht:
    • 277g in der Referenzgröße / in meiner Größe EU47 sind es 331 g

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Im Sinne der Transparenz muss ich vorab gestehen, dass mir die Schuhe eine halbe Nummer zu groß geschickt wurden. Ich habe dies bei meinem Test entsprechend berücksichtigt, bzw. gebe einen Hinweis, wenn dies den Test beeinflussen sollte.

Schon beim Auspacken fällt das moderne, sportliche Design des Timp 5 auf. Altra bleibt seiner Linie treu und kombiniert Funktionalität mit einem ansprechenden Äußeren. Die Farbpalette ist vielseitig, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Das Obermaterial besteht aus einem atmungsaktiven Mesh, das nicht nur leicht ist, sondern auch für eine gute Belüftung sorgt.

Altra ist bekannt für seine breite Zehenbox und den Nullabsatz (Zero Drop), und auch der Timp 5 bleibt diesen Prinzipien treu. Die großzügige Zehenbox erlaubt den Zehen, sich natürlich zu spreizen, was besonders auf langen Läufen Komfort bietet. Die Passform im Gesamten ist sehr angenehm. Vorne viel Platz, am Mittelfuß und der Ferse einen guten sicheren Halt. Der Zero Drop sorgt für eine natürliche Fußposition und fördert einen gesunden Laufstil. Doch Achtung: an die 0mm Sprengung sollte man sich langsam gewöhnen. Die Umfänge mit dem Schuh gemächlich steigern und auf die Reaktionen des Körpers achten. Der Schuh sitzt insgesamt sehr bequem und gibt dem Fuß gleichzeitig genügend Halt.

Was beeindruckend in meinem Fall war: das nichts rutscht und das trotz der halben Nummer zu groß.

Die Verarbeitung des Timp 5 macht einen hochwertigen Eindruck. Die Nähte sind sauber verarbeitet, und das Obermaterial zeigt sich auch nach mehreren Testläufen robust und widerstandsfähig. Die Sohle weist nach den Testläufen kaum Abnutzung auf, was auf eine lange Lebensdauer des Schuhs hindeutet.

GRIP / PROTEKTION

Die Außensohle des Timp 5 ist mit multidirektionalen Stollen ausgestattet, die hervorragenden Grip auf verschiedensten Untergründen bieten. Ob auf schlammigen Pfaden, steinigen Anstiegen oder losen Schotterwegen – der Timp 5 bleibt stets stabil und sicher. Die Stollen sind tief genug, um auch in anspruchsvollem Gelände Halt zu finden, aber gleichzeitig flexibel genug, um auf härteren Untergründen Komfort zu bieten.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Auf den Trails überzeugt der Timp 5 durch seine hervorragende Dämpfung. Die Altra EGO™ MAX Zwischensohle bietet eine perfekte Balance zwischen Dämpfung und Reaktivität, sodass jeder Schritt gut abgefedert wird, ohne dass das Gefühl für den Untergrund verloren geht. Das ist besonders auf längeren Strecken von Vorteil, wo Komfort und Schutz vor Erschöpfung entscheidend sind.

Der Timp 5 rollt sehr gut über alle Untergründe. Er ist dabei sehr agil und kann auch flott.

EINSATZGEBIET

Der Schuh kann als Trail Allrounder angesehen werden, aber mit dem Fokus auf lange technische Trails. Durch den tollen Grip der Vibram Außensohle ist man für unterschiedlichen Untergründen optimal gerüstet und sicher unterwegs. Dank der komfortablen Dämpfung ist man auch nach Stunden noch bequem unterwegs. Aber er ist sich auch nicht zu schade, für die kleine Trailrunde zu Hause.

FAZIT

Mein erster Trailschuh von Altra. Ich wagte mich vorsichtig dran. Ich war zu Beginn unsicher wegen der Größe, doch wurde schnell positiv überrascht. Die Paßform, die Lauffreudigkeit und die Performance der Schuhe begeisterten mich. Doch musste ich mich in Geduld üben, denn die 0 mm Sprengung ging ordentlich in die Waden. Und nach den ersten zwei Läufen blieben mir die Läufe länger in Erinnerung als üblich 😉 Letztendlich bin ich ein Fan von Schuhen mit breiter Zehenbox. Viele Hersteller gehen ebenfalls in die Richtung: neben dem bereits erwähnten Topo, habe ich bei der neuen Generation von inov-8 gesehen, dass sie auch ihre Schuhe drauf angepasst haben. Manche Brands gehen den Weg gemächlicher an, behalten die klassische Form bei, machen aber zumindest die Zehenbox leicht weiter. Letztendlich werden es Euch die Füße auf Dauer danken.

Ansonsten würde ich sagen: wer noch keine Altra Erfahrung hat, wagt euch unbedingt dran! Zumindest für die Schuhrotation, schadet ein Altra Schuh im Sortiment nicht 😉

Test: Dynafit Ultra DNA

Ein weiterer Schuh von Dynafit hat mich erreicht – der Dynafit DNA Ultra. In welche Kategorie wir diesen Schuh stecken können, kann aus dem Namen abgeleitet werden. DNA steht für die Wettkampfserie von Dynafit und Ultra für die richtig langen Läufe. Dies ist bei dem Schuh auch kein Wunder. Denn bei der Entwicklung hat Hannes Namberger (Link zur Story), einer der besten Trailläufer aus Deutschland der letzten Jahre. Er hatte den Prototyp bereits letztes Jahr beim UTMB im Einsatz und bei seinem aktuellen Sieg beim Lavaredo war er ebenfalls an seinen Füßen. Auf diesen Schuh bin ich daher schon lange sehr gespannt und umso mehr freue ich mich, dass er nun vor mir liegt. Ob der Schuh für uns „Alltagsläufer“ etwas ist und wie er sich so auf den Trails macht, könnt ihr in folgendem Erfahrungsbericht lesen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

Quelle und weitere Informationen siehe dynafit.com:

  • Außensohle VIBRAM LITEBASE Megagrip
  • 3,5mm Stollen
  • Speed Plus Zwischensohle
  • 8mm Sprengung
  • Double Speed Lacing
  • Strickkragen soll Eindringen von Steinen und Schmutz verhindern
  • Referenzgewicht 280g – Gewicht in der Größe EU47 340g

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Die knalligen Farben fallen sofort ins Auge, doch keine Sorge: wer es lieber dezent mag, findet den Schuh auch in klassischem Schwarz-Weiß. Die auffällig voluminöse Außensohle verspricht eine weiche und gute Dämpfung. Besonders ins Auge sticht das innovative Schnellschnürsystem. Diese Neuentwicklung ermöglicht es, beide Senkel unabhängig voneinander festzuziehen und mit nur einer Hand schnell wieder zu lösen – ideal für den Wettkampf, wo jede Sekunde zählt.

Das Obermaterial des Schuhs ist bemerkenswert leicht. Der sockenartige Einstieg und die synthetische Gitterstruktur über der Fußoberfläche bieten eine angenehme Passform. Auffällig ist auch der sehr dünne Fersenbereich und die Zunge, die kaum ins Gewicht fallen – Minimalismus pur, ganz im Sinne der Schuh-DNA. Allerdings hoffe ich, dass dieser Minimalismus nicht zu Scheuerstellen an den Fersen führt. Dies werde ich im Test genauer unter die Lupe nehmen.

Der Schuh bietet eine gute Passform. Ungewöhnlich für Dynafit: die Zehen haben viel Platz. Der sockenartige Schaft umschmeichelt die Knöchel und fühlt sich angenehm an. Der Fersenbereich ist, wie er ist: minimalistisch. Ob der Schuh und ich bzw. meine Füße harmonieren, wird sich zeigen. Sollten jedoch die Schuhe etwas zu weit für Euch sein, hat Dynafit noch ein paar Extraeinlegesohlen hinzugelegt, um die Passform anpassen zu können.

Das Schnellschnürsystem erfordert anfangs etwas Übung. Wann ziehe ich wo? Wie bekomme ich den besten Halt und wo verstaue ich die Senkel am besten? Mit etwas Übung wird dies jedoch kein Problem sein.

Ich freue mich darauf, den Schuh in den kommenden Läufen ausgiebig zu testen und von meinen Erfahrungen zu berichten!

PROTEKTION / GRIP

Beim Grip muss man bei Dynafit nicht viele Worte verlieren. Die ausgereifte Vibram-Sohle bietet auf den unterschiedlichsten Untergründen zuverlässigen Halt. Natürlich stößt auch sie bei tiefem Schnee und Matsch an ihre Grenzen, aber für klassische alpine Verhältnisse ist man mit diesem Schuh bestens ausgerüstet – selbst bei feuchtem Wetter.

Die Zehen sind durch einen dezenten Schutz gut gesichert. Der stabile Fersenbereich bietet, trotz fehlender Polsterung, hervorragenden Halt, und die Knöchel werden angenehm von der sockenartigen Konstruktion umhüllt. Die erhöhte Außensohle wirkt robust und stabil, was nicht nur für sicheren Stand sorgt, sondern auch vor spitzen Gegenständen von unten schützt.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, bietet das dünne Obermaterial einen guten Schutz für den Fußrücken.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Der ULTRA DNA überzeugt vom ersten Moment an. Egal, ob man auf Asphalt startet und sich dann in Richtung Trails bewegt, das Laufen in diesem Schuh macht einfach Spaß. Das bouncy Gefühl ist ungewohnt für die sonst eher harten und straffen Sohlen von Dynafit, aber es wird sofort klar: dieser Schuh ist für lange und schnelle Läufe gemacht. Ob er allerdings für jeden geeignet ist, bleibt abzuwarten.

Ich habe eine klassische „Geröllrunde“ um den See gedreht, bin ins alpine Gelände aufgestiegen und einfach auf dem Waldweg zu meinem Hausberg gelaufen. Der Spaßfaktor war dabei stets hoch. Die langen Läufe können nun nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das wird wirklich spannend.

Beim Uphill (und nur da) ist mir aufgefallen, dass die minimale Polsterung und meine Füße nicht zu 100% kompatibel sind. Es scheuert zwar nichts auf, aber ich spürte die Reibung deutlich. Bei einem Longrun könnte das möglicherweise zu Problemen führen. Ich werde in Kürze, wenn ich mind. 2-3 Stunden mit dem Ultra DNA unterwegs bin, hierzu ein Update geben.

NACHTRAG / UPDATE (Oktober 2024)

Ich bin zwei Wettkämpfe mit dem Ultra DNA gelaufen – die 14km beim Mayrhofen Ultraks – trocken, heiß und schnell. Und auf den Schuh war absolut Verlass. Super Performance, gerade beim technischen Downhill, Endbeschleunigung auf den letzten 2-3 km ins Ziel. Grandios.

Beim zweiten Wettkampf ging es bei der Premiere des Oberaudorf Trailfestivals (OTF) an den Start. 44km mit knapp 2.300 Höhenmeter – bei knapp 10 Grad mit Regen und sehr vielen matschigen Untergründen. Die Schuhe haben mich sicher ins Ziel gebracht, soviel kann ich vorwegnehmen. Sowohl die Distanz, die wechselnden Untergründe, als auch die Performance waren perfekt. ABER: das Profil ist nicht für dauerhaften Matsch ausgelegt. Sobald die Sohle zu ist, rutscht man nur noch umher, was gerade beim Downhill nicht förderlich ist. Auf nassem Holz zog es mir ebenfalls die Füße weg, kann aber auch hier an der matsch-belegten Sohle gelegen haben. Wie gesagt: wenn man sich auf die neuen Bedingungen einlässt, bringen die Schuhe euch auch hier sicher ans Ziel, aber mit leicht angezogener Handbremse (zumindest bei mir).

EINSATZGEBIET

Wie von Dynafit angekündigt, ist der ULTRA DNA ein Schuh für lange, harte und schnelle Trails. Ob UTMB, Lavaredo oder Hardrock – in seiner Pilotphase hat dieser Schuh bereits viel Erfahrung gesammelt. Mit dem wertvollen Input von Hannes ist ein beeindruckendes Ergebnis entstanden.

Der ULTRA DNA ist nicht nur für ultralange Distanzen geeignet, sondern auch für die 10-20 km Runden im Training oder Wettkampf. Er ist ein flotter Allrounder, der seine Stärken jedoch ganz klar im alpinen Umfeld ausspielt – genau wie der Alpine Pro 2. Die Dynafit DNA ist dabei deutlich zu spüren und lässt sich nicht wegdiskutieren. Also ab in die Berge mit Euch!

FAZIT

Ein moderner Laufschuh mit allem, was man sich für die langen Läufen wünschen kann. Wenn man davon absieht, dass man sich erst ein wenig mit dem Schnürsystem und einer stimmigen Verstauung der Senkel auseinandersetzten muss und den teilweisen großem Minimalismus (z.B. an der Ferse), ist es ein Topschuh. Sehr gut abgestimmte Dämpfung, guter Grip, bequem und schnell – so macht es auf den Trails ja noch mehr Spaß, als sowieso bereits 😉 Auch die Farbgebung hat mir gut gefallen.

Die Kehrseite ist der Preis von 200 Euro. Dies ist natürlich eine Menge Geld, aber ich kann diesen Schuh uneingeschränkt empfehlen.

Verbesserungsvorschlag: den Schuh in zwei Varianten herausbringen. Für Amateure mit etwas mehr Polsterung und für die Profis das vorhandene Pro-Modell.

Test: Dynafit Alpine Pro 2

Ein neuer Schuh von den Bergspezialisten aus Südtirol – der Dynafit Alpine Pro 2. Der Name verrät viel und weckt große Erwartungen für das alpine Umfeld. Also Schuhe an und ab auf die Berge … stopp … so schnell möchte ich jetzt nicht durchstarten 😉

Schauen wir uns erst einmal an, was der Hersteller über diesen Schuh erzählt:

Allrounder auf den Trails: Der Alpine Pro 2 Laufschuh für Herren überzeugt in jedem Gelände mit höchstem Komfort, Stabilität und Schutz. Ob Trail Running-Freak oder Gelegenheitsläufer, technisches Terrain oder flowige Downhills – mit dem Alpine Pro 2 hast Du auf den Trails immer eine grandiose Zeit. Vor allem auf mittleren und langen Distanzen kann der Schuh seine Stärken ausspielen.“

Ein Schuh für ein breites Einsatzgebiet. In den letzten Jahren bin ich vor allem den Ultra 50 und 100 gelaufen. Schuhe für die gewisse Meile extra, jedoch auch einer breiteren Passform. Denn generell sind die Schuhe aus dem Hause Dynafit schmaler und sehr fußbetont geschnitten. Ich hatte so ziemlich jedes Modell an meinen Füßen, doch nur mit den Ultra kam ich zu recht.

Daher war ich gespannt, wie sich der Alpine Pro 2 – ohne Ultrazusatz – macht.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

„Die neue Speedlite Zwischensohle punktet mit hoher Dämpfung und absorbiert Stöße für dauerhaften Komfort und schmerzfreies Laufen vom ersten bis zum letzten Kilometer. Gleichzeitig sorgt die Pebax Platte für beste Stabilität, damit Du auf anspruchsvollen Trails trittsicher unterwegs bist und ordentlich Tempo machen kannst. Dank der Vibram® Megagrip Sohle hast Du sowohl bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen stets perfekten Halt. Der Alpine Pro 2 besitzt ein weiches und dennoch abriebfestes Obermaterial für einen bequemen Fit. Mit dem Schnellschnürsystem kannst Du den Schuh perfekt an Deine Bedürfnisse anpassen und Dein Fuß ist präzise und fest eingefasst. In der elastischen Abdeckung kannst Du die Schnürsenkel einfach und unkompliziert verstauen, damit sie unterwegs nicht zur Stolperfalle werden. Alpine Pro 2 – Dein Begleiter für jeden Trail.“ (Quelle: dynafit.com)

Zusammengefasst:

  • Starke Speedlite-Dämpfung
  • Speed Schnürsystem
  • Sprengung: 6 mm
  • Rockshield & stability Plate
  • Enthält recycelte Materialbestandteile
  • Außensohle: Vibram Megagrip mit 3,5 mm Stollen
  • Gewicht (bei der Referenzschuhgröße) = 280g – in der Schuhgröße EU47 hat er ein Gewicht von 367g / Schuh.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Tolles Design, wertiger Eindruck – so halte ich die neuen Alpine Pro 2 in den Händen. Mir gefällt das gesamte Erscheinungsbild. Kein auffälliger aggressiver Schuh, aber definitiv ein gut durchdachter Schuh der mehr leisten kann, als man ihm auf dem ersten Blick zutrauen möchte.

Schnellschnürsystem, Verstaumöglichkeit für die Senkel, weiches Obermaterial mit „Lüftungsschlitzen“, eine Außensohle die zupacken will und alles sauber und gut verarbeitet.

Der wichtigste Moment für mich ist das erste Mal in einen Schuh reinschlüpfen. Man spürt sofort, passt er an die eigenen Haxn oder sind störende Elemente dabei. Worauf ich sofort achte: passt der Fuß, gibt es nirgends Stellen an denen man sich aufreiben kann (Stichwort Ferse und Knöchel), hat der Fuß im Zehenbereich ausreichend Platz, sitzt der Mittelfuß gut und passen meine Einlegesohlen herein. Und alle Punkte meistert der Alpine Pro 2 mit Bravur. Mein Fuß sitzt gut und hat ausreichend Platz. Etwas Sorge machte mir, der Sprung auf eine Nummer größer. Denn beim Ultra 50 bin ich noch die halbe Nummer kleiner gelaufen und der Ersteindruck war ebenfalls top. Doch merkte ich immer mehr, dass beim Downhill er einfach doch etwas zu klein ist. Gerade in den warmen Monaten. Doch auch hier keinen Grund zur Sorge: die Füße werden gut umschlossen, mit dem Schnellschnürsystem kann der Fuß gut fixiert werden und nix drückt und zwickt. Die Zunge ist sehr dünn, was aber kein Nachteil beim Komfort ist. Durch Schnürsystem, als auch die Zunge sind gut aufeinander abgestimmt. Wer mit dem Schnellschnürsystem nicht klar kommt, hat noch die Möglichkeit auf normale Schnürsenkel umzuschwenken, die mit im Lieferumfang sind.

Sehr angenehm ist der gut gepolsterte Fersenbereich. Um alle Zweifel zu beseitigen heißt es, raus in die Natur und ein paar Höhenmeter und technischere Wege laufen.

GRIP / PROTEKTION

Da bleiben kaum Wünsche offen. Die Mischungen der Vibram Megagrip Sohlen sind seit Jahren auf dem Markt einfach nicht mehr wegzudenken und nahezu unschlagbar. Egal bei welchen Bedinungen (nur Schnee hatte ich nicht in meinem Test), haben die Schuhe einen sicheren Tritt ermöglicht. Ob beim Laufen auf diversen Untergründen, auf nassen Steinen oder aber auch beim Kraxeln auf einen Grat – Halt war immer gegeben und man konnte sich aufs Laufen und Klettern konzentrieren.

Die Füße sind durch die hochgezogene Gummierung um die Zehen herum gut geschützt. Kleine Steinchen können hier einem nix anhaben. Auch die Sohle gibt eine gute Protektion gegen spitze Steine. Das positive ist, die Füße sind gut geschützt, trotzdem konnte ich den Untergrund noch sehr gut spüren. Die Kontrolle über die Umgebung ist dem Läufer weiterhin gegeben.

Die Außensohle ist steif genug für Sicherheit und einen guten Halt des Fußes und bietet trotzdem genügend Dynamik für gute Performances.

Obligatorisch natürlich der Schutz um die Zehen herum.

Die Dämpfung ist straff. Wer eine butterweiche Abfederung wünscht, wie es eher bei einem Speedgoat von Hoka oder einem Xodus Ultra von Saucony ist, ist hier falsch.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Sobald man sich abseits befestigter Wege befindet, kommen die Schuhe ins rollen. Sie funktionieren auch auf Asphalt, aber diesen Part sollte auf ein Minimum eingeschränkt werden. Denn wenn es steinig, technisch und grob wird, fühlt man sich mit den Schuhen wohl.

EINSATZGEBIET

Der Alpine Pro 2 hat ein großes Einsatzspektrum – von der gemütlichen Trainingsrunde im Wald bis zum alpinen Wettkampf. Er kann jeden Untergrund, doch auf Asphalt merkt man den Schuhen an, dass sie da nicht hingehören. Seine Vorteile und Stärken kann er jedoch am besten im alpinen Umfeld ausspielen. Nach meinen bisherigen Tests sehe ich den Schuh bei technischen Läufen bis 50 km. Eine etwas weichere Dämpfung und man hätte seinen Spaß auch für die langen Ultras. Doch hier hat Dynafit andere Schuhe im Repertoire, genauso für die schnellen kurzen Trailwettkämpfe. Auch hier wäre er nicht die erste Wahl.

FAZIT

Der Alpine Pro 2 hat großes Potential, was er letztendlich noch nicht zu 100% ausgeschöpft hat. Kleinigkeiten die gerne bei der nächsten Version optimiert werden dürfen (Stichwort: Schnürung). Auch wenn die Schnürsenkel in der Tasche verstaut werden, irgendwann baumeln sie doch wieder raus und ich habe ehrlicherweise noch kein Patent dafür gefunden.

Davon abgesehen, begeistern die Schuhe. Sie haben eine gute Kombination aus Komfort und Dynamik. Doch wenn ich an alle Läufe zurückdenke, haben mich die Schuhe nie im Stich gelassen. Ob bei langen oder kurzen Läufen, ob sehr technische oder flowige Trails. Der Alpine Pro 2 ist ein treuer Begleiter, auf den man unbedingt einen Blick werfen sollte.

Kleiner Tipp am Rande: nehmt die Schuhe eine halbe Nummer größer als bei anderen Marken!

Test: Salomon INDEX.03

Salomon geht mit der dritten Version des recycelten Schuhs Salomon Index.03 an den Start. Als Teil des Engagements von Salomon für die Umwelt, zeigt dieser Schuh, wie Leistung und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Salomon wirbt mit neuen Innovationen, weniger Verschnitt beim Obermaterial, mehr Komfort und Performance sowie ein ansprechbares Design. Und am Ende soll aus den Schuhen neues Leben in Form eine Skischuhes eingehaucht werden. Die Schuhe werden nach ihrem Laufzyklus wieder in Einzelmaterialien getrennt und können so in die Winterschuhe eingespritzt werden. Ich habe den Salomon Index.03 in den letzten Wochen gründlich getestet und teile Euch an dieser Stelle meine Eindrücke mit. Die größte Frage die sich stellt, passen die Nachhaltigkeitsstrategie und Performance im Laufsport gut zueinander?

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

  • Performance-Upgrade: Sein ultraleichtes Gewicht, die ultraweiche Dämpfung sowie revolutionärer InfiniFOAM in Kombination mit Reverse Camber sorgen für ein unvergleichlich geschmeidiges Laufverhalten.
  • Vollständig recyclebar: Perfekt, um neu durchzustarten: mit einer TPU-Sohlenkonstruktion, die nachfolgend in Skischuhe eingespritzt werden kann, und einem vollständig recycelbaren Polyesterschaft. Ungefärbte Textilien leisten einen weiteren Beitrag zur Reduzierung unseres Fußabdrucks.
  • Zum recyclen geboren: Ein absolut effizientes Design basierend auf optimiertem Materialverbrauch mit Materialtrennung im Hinterkopf sowie einem Unisex-Angebot.
  • 9 mm Sprengung
  • R-Camber (Reverse Camper) – eine von Salomon Skisport inspirierte gewölbte Zwischensohlengeometrie soll für ein dahingleitendes Laufgefühl sorgen
  • Gewicht: 249g (im Vergleich zum Vorgänger 14g leichter) / in meiner Größe EU46,5 = 305g
  • Mehr Details zu finden unter salomon.com

ERSTER EINDRUCK & PASSFORM

Ich halte die Schuhe das erste Mal in der Hand und es fällt natürlich sofort die markante, an der Ferse eckigen, Sohle ins Auge. Interessant. Doch wenn ich mir den Schuh von allen Seiten so betrachte, macht er einen gut verarbeiteten und soliden Eindruck. Das Obermaterial fühlt sich gut an und ingesamt, weiß das Design zu gefallen.

In puncto Passform empfiehlt sich eine kurze Eingewöhnungsphase, da sich der Schuh erst an den Fuß anpassen muss. Bei den ersten Läufen fand ich die Schuhe sehr schwammig. Nicht aufgrund der Außensohle, sondern wegen des Obermaterials. Die Füße haben durch dieses Material recht viel Luft und Platz, da es eben nicht so eng wie manche Mesh-Varianten sich an den Fuß schmiegt. Einen Vorteil hat dies, sie lassen sich gut an die Füße anpassen. Hier direkt ein kleiner Tipp und Lessons Learned nach meinen Läufen: die Schnürung muss von unten nach oben gut nach- und festgezogen werden. Danach sitzt der Schuh fest und passt sich sehr gut an Eure Füße an. Und einen zweiten Tipp hinterher: macht gleich einen Doppelknoten, sonst könnten sich die Schnürsenkel beim Laufen öffnen.

Die Polsterung des Schuhs ist nicht wirklich üppig und zeigt sich auch nur an den nötigsten Stellen. Ob an den Knöcheln oder eben an den Fersen. Eine leichte Polsterung ist vorzufinden, die auch völlig ausreichend ist, aber ein wenig mehr hätte sicherlich auch nicht geschadet. Ebenfalls die Zunge ist recht dünn, aber völlig ausreichend, die Schnürung drückt nicht und sie gibt ausreichend halt.

Ihr merkt schon – alles ist etwas minimalistisch gehalten, aber dies ist durchaus von Salomon so gewollt. Ebenso die Farbe. Das der Schuh weiß ist, hat natürlich damit zu tun, dass ungefärbte Materialien den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Doch noch mal zurück zum Stoff. Die Stoffschnittprozesse wurden optimiert, um den Materialverbrauch zu reduzieren.

Doch wie fühlt er sich beim Laufen an? Zu Beginn wirkt der Schuh sehr steif und wenig dynamisch. Es war definitiv keine Liebe auf den ersten Blick. Denn auch der Schaum muss erst ein wenig eingelaufen werden. Das Laufgefühl ist ok, es ist nicht bouncy, man wird nicht gepusht, er rollt nicht so locker daher. Klingt vielversprechend, nicht wahr? Doch braucht es immer diese fortschrittlichen Unterstützungen? Ich würde sagen, nein. Manchmal tut es gut, sich wieder auf die einzelnen Schritte zu konzentrieren und eben nicht wie auf Wolken daher zu laufen oder durch eine Carbonplatte nach vorne gedrängt zu werden.

Der Salomon und ich brauchten unsere Zeit, bis wir uns aneinander gewöhnten. Die Sohle und Dämpfung fühlte sich zu Beginn – wie bereits obren geschrieben – doch sehr straff an, dazu das locker sitzende Obermaterial. Doch mit der Zeit und der richtigen Schnürung gehts besser. Die Dämpfung ist moderat und der Schuh reagiert dadurch sehr direkt auf dem Untergrund. Wenn ich ehrlich bin, so richtig einordnen kann ich es gar nicht. Es ist ein nachhaltiger Laufschuh, der sich nicht einordnen lässt. Vielleicht auch nicht sich einordnen lassen will. Er will speziell sein.

Die Sohle hat kleine Gumminoppen. Auf jeden Fall hat man auf Asphalt, Schotter, aber auch bei Regen einen guten Halt. Einen Nachteil hat diese Mischung jedoch – auf PVC-Böden und ähnlichen Untergründen quietscht er. Zum Glück jedoch nicht beim Laufen.

EINSATZGEBIET

Der Salomon Index.03 eignet sich … ja für was eignet er sich denn? Wer umweltbewusst denkt und einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen möchte, ist definitiv richtig hier. Bezogen auf das Einsatzgebiet tue ich mir tatsächlich schwer. Ich sehe ihn eigentlich nur für die lockere Trainingseinheit zwischendurch oder aber perfekt als Büroschuh für den Sommer. Ich habe ihn in der Bahn, U-Bahn und im Büro getestet und dort funktioniert er perfekt. Er hat ein schlichtes, denooch markantes und auffälliges Designs und ist somit ein perfekter Eye-Catcher (bequem dazu) zur Chinohose und Hemd 😉

FAZIT

Viele Sportartikelhersteller reden von Nachhaltigkeit und wie sie letztendlich ihre Co2-Bilanz aufbessern wollen. Salomon setzt ihren Weg mit dem Index fort. Ein geschlossener Kreislauf bei der Produktion und selbst nach dem Ableben der Schuhe (Voraussetzung ist: Salomon anschließend die Schuhe auch zuzusenden), werden sie in einer neuen Form, für einen neuen Zweck wiedererweckt. Ein kleiner aber richtiger Schritt in die richtige Richtung. Wenn sich dieses Verfahren mit immer mehr Modellen durchsetzen kann, wäre schon viel gewonnen.

Ihr habt es oben gelesen. Wir mussten in vielerlei Hinsicht erst warm werden. Kann ich den Schuh nun empfehlen? Jein. Es ist immer schwierig, eine breitgefächerte Meinung zu teilen. Der Index.03 hat viele positive Affekte und wird sicherlich viele Fans finden. Wer auf der Suche nach einem Performancelaufschuh ist, ist hier falsch. Wer ein Gelegenheitsläufer ist oder sich für seine wöchentliche gemütliche Lauffrunde einen Schuh sucht, der auch Alltagstauglich ist, ist hier richtig und macht nichts falsch. Wer seine Ökobilanz im Laufschuhschrank aufbessern will und für die lockere Runde auf dem Trainingsplan noch einen Schuh für die Rotation sucht, kann auch ein Auge drauf werden. Wichtig ist, die Schuhe gut einzulaufen, sich mit ihnen vertraut zu machen und ein wenig Geduld zu zeigen.

Ich mag den Schuh, da er optisch und vom ökologischen Hintergrund überzeugen kann. Doch ich werde ihn öfters eher in der Freizeit, als beim Laufen tragen. Bzw. hat er den Riesenvorteil, wenn es beim Umsteigen von U- auf Regiobahn schnell gehen muss, dass ich bereits mit einem Laufschuh ausgerüstet bin 😉

Test: Saucony Endorphin Speed 4

Heute möchte ich Euch den Saucony Endorphin 4 Speed vorstellen – einen Schuh, der in den letzten Wochen mein treuer Begleiter auf vielen schnelleren Kilometern war. Das der Endorphin Speed bereits in die vierte Runde geht, zeigt wie schnell die Entwicklungszyklen der Nordamerikanern inzwischen sind. Doch was bietet das jährliche Update? Die Endorphin Reihe von Saucony ist bekannt für Geschwindigkeit und Performance und unterscheidet sich im Straßensegment zwischen Elite (siehe Testbericht), der Pro-Variante und eben dem Speed. Um hier auf die Schnelle die Unterschiede aufzuzeigen – der Elite ist der reine Wettkampfschuh, gerichtet an die Profis. Der Pro ist ebenfalls ein Wettkampfschuh (für Profis und Amateure) mit Karbonplatte verbaut und der Speed stellt den vielseitigsten Schuh von den drei Modellen dar. Er ist ebenfalls schnell, kann als Wettkampfschuh fungieren, aber bietet sich auch für das Training (Intervalle, flotte Einheiten) an. Doch schauen wir uns dies genauer an.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Kategorie: Wettkampfschuh / schneller Trainingsschuh

Unterstützung: Neutral

Dämpfung: PWRRUN PB – energieeffizienter Schaum mit hoher Energierückgewinnung

Sprengung: 8mm (36mm / 28mm)

Highlight: eine überarbeitete Nylon-Platte – vertikale Verstärkung für zusätzliche Torsionssteifigkeit und die Flexibilität im Vorfußbereich bleibt erhalten

Gewicht: 233g Herren / 206g Damen

In meiner Größe EU46,5 bringt der Endorphin Speed 271g pro Schuh auf die Waage.

UVP: 200 EUR

Insgesamt bietet Saucony je drei Farben für Männer und Frauen an. Mir liegt er in der klassischen Farbe Black vor.

ERSTER EINDRUCK & PASSFORM

Beim ersten Anziehen wird sofort deutlich, dass dieser Schuh für Geschwindigkeit konzipiert ist. Das Obermaterial ist leicht und atmungsaktiv, während die innere Polsterung für einen angenehmen Tragekomfort sorgt. Die Polsterung ist zwar nicht üppig, findet jedoch eine gute Mischung aus Komfort und Gewicht. Wie man es von Saucony gewohnt ist, ist die Passform ausgezeichnet. Der Schuh schmiegt sich angenehm an den Fuß an, sitzt fest und hinterlässt keine Druckstellen. Zusätzlich sind die Schuhe angenehm leicht.

Das Design ist schlicht und zurückhaltend. Obwohl einige Elemente an den schnelleren Bruder Endorphin Pro 4 erinnern, wirkt er weniger aggressiv und viel komfortabler.

Beim Laufen wird direkt spürbar, wie man nach vorne geschoben wird. Ich laufe automatisch (ob ich will oder nicht) nur Vorfuß und schaue ich parallel auf die Uhr, bin ich mit einem niedrigen 4er Schnitt unterwegs. Besonders viel Freude bereitet der Schuh bei einer Pace von unter 4:30 Minuten pro Kilometer. Im Bereich von 3:30 bis 4:30 Minuten pro Kilometer rollt er perfekt ab. Der Schuh ist abrollfreudig, dynamisch und flott. Kombiniert mit dem angenehmen Laufgefühl macht es sofort ab der ersten Sekunde Spaß sich schnell zu bewegen. Er ist jedoch nicht so „bouncy“ wie beim Elite- und Pro-Modell.

Wenn die Füße müde werden, bietet der breiter ausgelegte und stärker gedämpfte Fersenbereich zusätzlichen Komfort, sodass auch das Aufkommen auf der Ferse angenehm ist.

Die ersten flotten 10 Kilometer machen Lust auf mehr. Obwohl es mir schwerfällt, meine geliebten Trails länger als eine Stunde zu verlassen, weckt der Endorphin Speed 4 die Lust auf einen Straßen-Halbmarathon. Mein letzter liegt auch schon wieder zwei Jahre zurück.

SOHLE

Die Sohle des Saucony Endorphin Speed 4 ist das Herzstück dieses Laufschuhs und trägt wesentlich zu seiner Performance bei. Ausgestattet mit der innovativen PWRRUN PB Dämpfung, bietet die Zwischensohle eine außergewöhnliche Energierückgabe und einen dynamischen Laufkomfort. Diese Technologie soll dafür sorgen, dass jeder Schritt effektiv abgefedert wird, was die Ermüdung der Füße verringert und längere, schnellere Läufe ermöglicht.

Ein weiteres Highlight ist die SPEEDROLL-Technologie, die den natürlichen Laufstil unterstützt und einen flüssigen, vorwärts treibenden Bewegungsablauf fördert. Diese Technologie hebt den Läufer leicht nach vorne und ermöglicht ein besonders effizientes Abrollen, was bei höheren Geschwindigkeiten von großem Vorteil ist.

Die Außensohle besteht aus dem bewährten, strapazierfähigen XT-900-Gummi von Saucony, der für eine hervorragende Traktion auf verschiedenen Untergründen sorgt. Die spezielle Gitternetzstruktur und die beiden „Flügel“ bieten einen exzellenten Grip, selbst auf nassem Asphalt. Besonders bei schnellen Richtungswechseln macht sich dieser verbesserte Halt bemerkbar. Ich hatte auf allen getesteten Untergründen – Asphalt, Schotter, Pflastersteinen sowie in Kombination mit Feuchtigkeit – stets einen zuverlässigen Grip.

EINSATZGEBIET

Da gibt es nicht viel zu sagen, außer – schnell muss es werden. Ein Schuh für die schnellen Trainings- und Intervalleinheiten oder für den Wettkampf. Ob 5km, 10km, einen Halbmarathon oder sogar Marathon – der Endorphin Speed 4 ist bereit für das Aufstellen neuer persönlicher Bestzeiten.

FAZIT

Der Saucony Endorphin 4 Speed ist ein Hochleistungsschuh für Läuferinnen und Läufer, die auf der Suche nach persönlichen Bestzeiten sind. Mit seinem leichten Design, seiner reaktionsfreudigen Dämpfung und seiner beeindruckenden Leistung auf der Strecke ist er der ideale Begleiter für schnelle Tempoläufe und Wettkämpfe.

Mein größtes Problem ist nun, welchen Schuh nehme ich denn nun für einen Wettkampf? 😉 Den Endorphin Elite, den Kinvara Pro oder doch den Endorphin Speed 4? Spontan würde ich sagen, beim nächsten Halbmarathon wage ich eine neue Bestzeit mit dem Endorphin Speed 4 zu laufen. Und ich habe da ein sehr gutes Gefühl …

Test: LOWA Fortux GTX

Ein bayerisches Unternehmen mit einer langen Tradition (feierte 2023 ihr 100jähriges Jubiläum) und sehr viel Bergerfahrung! Angesiedelt im schönen Jetzendorf und der Mission in Europa die Schuhe herzustellen und sich Nachhaltigkeit auf die Fahne zu schreiben. Das ist LOWA.

Im Jahr 2022/23 hat sich auch LOWA dann ebenfalls in die Trailrunningsparte vorgewagt. Ich habe den Weg nun die letzten Monate verfolgt, viel positives gehört und gelesen und war nun zu neugierig, weshalb ich direkt bei LOWA nach einem Testexemplar angefragt habe. 

Nun liegt ein paar Schuhe vor mir und ich bin mehr als gespannt, diese Schuhe auf die Trails auszuführen!

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

  • reißfestes Jacquard Obermaterial (dank robuster PU-Fäden REPTEX Sport)
  • Anm.: PU steht für Polyurethan – ein weicher Kunststoff, mit sehr guten Dämpfungs-eigenschaften
  • integrierter GORE-TEX Membran (GTX invisible Fit-Technologie)
  • LOWA TRAC Ultra Sohlensystem
  • DYNEVA-Zwischensohle mit hohem Rebound Effekt (EVA = Ethylen Vinylacetat)
  • leicht gebogenere Rocker-Shape für ein effizientes Abrollen
  • Gewicht: 330g pro Schuh (UK 8)
  • UVP: 180,00 Euro

Der FORTUX GTX wird es in je vier Farben geben – bei Männern in den Kombinationen Dune/Flame, Rauchblau/Rost, Oliv/Avocado und Schwarz/Weiss. Bei den Frauen in den Farben Arktis/Rose, Dune/Grape, Seegras/Melone und Schwarz/Weiss.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Ich habe die Farbkombination DUNE/FLAME vor mir liegen. Dune wie der Name schon sagt, eher Sandfarben / beige und FLAME ein knalliges Orange. Interessante, aber gelungen. Der Schuh bringt ordentlich Gewicht mit, wirkt aber sehr gut verarbeitet und vorallem robust. Da stellt sich direkt die Frage, eher leichter Wanderschuh oder schwerer Laufschuh? Lasst es uns herausfinden, ob das Gewicht so einen hohen Ausschlag beim Laufen gibt.

Ich bin das erste Mal in die Schuhe zu einer kleinen Wanderung im Kaisertal reingeschlüpft. Passform ist sehr angenehm, das Schnell-Schnürsystem kennt man so hauptsächlich von Salomon. Doch zu 100% ist es aus meiner Sicht nicht gelungen. Ich kann meine Füße gut fixieren, doch wohin mit den baumelenden Senkeln? Ein kleines Gummiband ist vorne angebracht, doch das hält es nicht zu 100% fest. Ich habe mir so beholfen, dass ich die Plastikkappe unter die Schnürung eingefädelt hat. Das klappt gut! 😉

Wer jedoch damit letztendlich nicht klarkommt, findet im Lieferumfang noch klassische Schnürsenkel.

Die Schuhe tragen sich, trotz etwas „steiferem“ Obermaterial sehr angenehm. An der Ferse könnte es noch etwas enger sitzen, aber sonst bin ich mit dem ersten Eindruck sehr zufrieden. Die große Sorge die man bei wasserdichten Schuhen hat, ob die Füße ausreichend Luft bekommen, wenn es doch mal etwas wärmer wird. Bei der Wanderung war zu Beginn es recht warm, dazu noch eine 17kg Tochter auf den Armen oder Schultern, kam ich bei den 300 Höhenmetern ordentlich ins Schwitzen. Doch kein unangenehmes Gefühl an den Füßen. Klimatisch alles top. Auf dem Rückweg kam ein eklig kalter Wind dazu, aber auch hier alles tip top. Wie es im Hochsommer aussieht, muss ich schauen. Diese Erfahrung werde ich noch nachliefern. Auch bei meinen bisherigen Läufen, bei wärmeren Temperaturen (oberhalb 20 Grad) und flotterem Tempo wurde es klimatisch nie unangenehm.

GRIP / PROTEKTION

Die Berg-DNA von LOWA ist sofort erkennbar und der Schuh zeigt deutlich seine Eignung für technisch anspruchsvolles, alpines Terrain. Ein sicherer Halt ist dabei stets gewährleistet, was mir besonders bei Familienwanderungen wichtig ist, sei es mit Kinderwagen oder einem Kind auf dem Arm. Der zuverlässige Grip ist auch bei schnelleren Bergtouren unerlässlich. In diesem Test habe ich den Schuh auch unter nassen und matschigen Bedingungen ausprobiert und er hat überzeugt, auch wenn die Originalfarbe „Dune“ darunter gelitten hat 😉 Auf nassem Holz zeigt der Schuh allerdings leichte Schwächen.

Die Füße sind in jedem Fall gut geschützt, sowohl von oben als auch von unten. Nicht nur die Zehen, sondern der gesamte Fußrücken ist sicher umhüllt. Die Sohle ist sehr stabil, so dass weder Steinchen noch andere spitze Gegenstände von unten Druck ausüben können, bleibt dabei aber flexibel genug fürs Laufen.

Da es sich um einen Schuh mit GoreTex (GTX) handelt, habe ich auch seine Wasserdichtigkeit getestet, indem ich einfach in einen See gestanden habe. Zwar bin ich nicht geschwommen, stand aber einige Zentimeter tief im Wasser, ohne dass Feuchtigkeit eindrang. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass bei GTX-Schuhen, einmal eingedrungenes Wasser von oben, nicht so schnell entweichen kann.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Mit einem Gewicht von etwa 400 Gramm pro Schuh in meiner Größe erscheint der Schuh zunächst eher als leichter Wanderschuh denn als Laufschuh. Doch ich wollte ihm eine faire Chance geben und ihn im Laufeinsatz testen. Der Schuh ist mit einer Rocker-Shape-Platte in der Zwischensohle ausgestattet, die ein verbessertes und dynamischeres Abrollverhalten fördern soll. Zwar konnte ich diesen Effekt nicht direkt spüren, das heißt jedoch nicht, dass das System nicht effektiv arbeitet.

Die ersten ein bis zwei Kilometer meiner Route führen mich überwiegend über Asphalt, bevor es bergauf auf einer Schotterpiste in meine bevorzugten Trailabschnitte geht. Dort erwarten mich vorwiegend Schotterwege, verwurzelte Waldpfade und weiche Böden, aber auch einige steinige Passagen. Es gibt definitiv viele Streckenabschnitte, auf denen man das Tempo gut anziehen kann. Und das muss man dem Fortux GTX lassen, er rollt vor sich hin und fühlt sich wie ein Laufschuh an 😉

Der Schuh ist dynamischer als der erste Eindruck vermittelt. Dennoch wird schnell deutlich, dass er nicht darauf ausgelegt ist, eine Rennsemmel zu sein – und das muss er auch nicht sein. Ich betrachte den Fortux GTX vielmehr als einen zuverlässigen Begleiter für ausgedehnte Läufe in alpinen Landschaften. Hier stehen Stabilität und Unterstützung im Vordergrund, während extreme Wendigkeit weniger entscheidend ist.

EINSATZGEBIET

Der LOWA Fortux GTX ist speziell für den Einsatz beim Trailrunning und in alpinen Umgebungen konzipiert. Er eignet sich, dank seiner Stabilität, besonders gut für lange Läufe auf anspruchsvollem Gelände.

Insbesondere in technischem Terrain und bei Anstiegen zeigt der Schuh seine Stärken und überzeugt mich wirklich. Beim Abstieg hingegen fällt die geringere Agilität auf, was andere Modelle anderer Hersteller definitiv besser können. Auf ebener Strecke läuft und rollt er jedoch sehr gut. Ob auf Schotterpisten, Waldwegen oder in alpinem Gelände – hier spürt man sofort die jahrelange Outdoor-Erfahrung von LOWA.

Update: Ich habe nun die Schuhe auch im Sommer, bei Temperaturen um die 30 Grad getestet und kann sagen, dass die Füße hier nicht unnötig mehr Schwitzen. Ich bin positiv überrascht, denn die Atmungsaktivität ist erstaunlich gut für einen GTX Schuh! Daher kann ich ihn ganzjährig empfehlen!

FAZIT

Der LOWA Fortux GTX bietet einen soliden Einstieg in das Trailrunning-Segment, oder wie LOWA es nennt, das „All Terrain Running“.

LOWA macht vieles richtig. Sie haben natürlich die jahrzehntelange Erfahrungen im Bergumfeld. Positiv zu erwähnen sind die gute Protektion, der Grip und die Passform. Potenzielle Verbesserungen sehe ich jedoch noch im Bereich des Gewichts, was sich auf die Laufeigenschaften und die Agilität auswirken kann, sowie in Bezug auf das Schnürsystem.

Die Schuhe machen zweifellos Spaß, sind aber keine reinrassigen Trailschuhe. Sie tendieren eher zu leichteren und flotteren Wandermodellen, die dazu ermutigen, ein höheres Tempo anzuschlagen. Dennoch sind sie keine High-Performance-Schuhe für extreme Geschwindigkeiten. Daher sehe ich sie eher als Trainingsbegleiter für feuchtere und schneereichere Tage anstatt für Wettkämpfe.

Für Einsteiger ins Trailrunning, die gelegentlich auch wandern gehen, dürften die Schuhe eine sehr gute Wahl sein. Für erfahrene Läufer lohnt sich der Blick auf die Schuhe für die Trainingsrotation.

Eines ist jedoch sicher: LOWA sollte in den kommenden Jahren im Bereich des Trailrunnings im Auge behalten werden.

Einsatzgebiete – Laufuntergründe

Nicht jedem ist immer zu 100% klar, was hinter den Laufuntergründen steckt, wenn ich z.B. davon schreibe für technisches Terrain. Technisch kann bereits vorliegen, wenn besondere Witterungsbedingungen vorliegen, wenn Hindernisse vorhanden sind oder man mehr klettert anstatt läuft. Es kann sehr vielfältig sein. Um dies zu vereinfachen, werde ich hier die Untergründe darstellen und bei den Tests der Laufschuhen die Kategorieren angeben.

UntergrundSchwierigkeitBild
WaldbodenNiedrig, kann im Herbst
heimtückisch mit unter Laub
versteckten Wurzeln sein.
AsphaltNiedrig
EisHoch, egal ob mit Straßen- oder
Trailschuhen es ist kein sicheres
Vorankommen gewährleistet.
Hier sind Grödel / Spikes unverzichtbar.
SchneeMittel. Abhängig vom Ursprungsuntergrund.
Schnell auf Straße und Waldboden macht
einfach Spaß. Schnee im alpinen Umfeld,
kann sehr fordernd, aber auch gefährlich sein.
Schotter – FortgeschrittenLeicht / mittel. Größere Steine können eine
Herausforderung sein, besondern beim Downhill.
Jedoch sind es gut ausgebaute Wanderwege
und daher kein technisches Terrain.
Schlamm / MatschMittel / schwierig. Je nachdem wie tief
der Matsch ist, sowie beim Up-/Downhill
kann dies sehr fordernd sein.
SchotterEinfach. Auf normalen Wegen, keine besondere
Herausforderung. Beim Downhill kann man
bei runderen Steinen wegrutschen.
Alpin / technisches TerrainSchwierig. Große Steine, steile Passagen – kein
Laufen mehr möglich. Hier ist Trittsicherheit wichtig
für das eigene Leben. Oft sind es schmale Wege / Grate
in großer Höhe und beim falschen Auftreten kann dies böse Ausgehen.