Test: Inov-8 Roclite G 275 v2

Draußen wird es früher dunkel und die ersten Blätter fallen von den Bäumen. Der Sommer neigt sich zu Ende und der Herbst steht vor der Tür. Bedeutet für die meisten auch: die Trailrunning Saison ist beendet. Doch nach der Saison ist vor der Saison und deshalb sind passende Schuhe für den Herbst wichtig. Um zu dieser Jahreszeit im Training bleiben zu können, sollten die Schuhe mit tiefen Böden und hoher Feuchtigkeit auskommen.

Nun hat mich ein Schuh von der Insel erreicht – aus England kam der ROCLITE G275 v2 von Inov-8.

Die Engländer sind lange im Trailrunning Geschäft und erprobt für weichen nassen Boden, aber auch Spezialisten für das dort bekannte Fellrunning. Im Jahr 2019 kam das erste Modell des ROCLITE G275 auf den Markt und rechtzeitig für die Herbstsaison 2023 ist nun der Nachfolger auf dem Markt.

Ich hatte vor einigen Jahren – ebenfalls in 2019 – bereits erste Erfahrungen mit Inov-8 sammeln können und zwar mit dem TERRAULTRA G260. Ein giftgrüner Schuh für lange Performances auf den Trails. Er war anders, als die Modelle der bekannten Marken damals. Er war breiter, leichter und mit wenig Sprengung.

Aber schauen wir nicht in die Vergangenheit, sondern nach vorne. Daher was können nun die aktuell, mir vorliegenden Trailschuhe?

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

DATEN & FAKTEN

Ein kurzer Überblick auf das Tech Sheet vom Hersteller:

  • Neutralschuh
  • Sprengung: 6mm
  • Außensohle: Graphene Gummi-Mischung mit 6mm Graphene Grip Stollen
  • Boomerang Fußbett und eine Powerflow Max Mittelsohle
  • Gewicht: 337g in meiner Größe EU46

REINSCHLÜPFEN / PASSFORM / ERSTER EINDRUCK

Nachdem Öffnen des Kartons erwarteten mich die Schuhe in der Farbe grau / schwarz. Auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber eine willkommene Abwechslung zu all den weißen Laufschuhen aus dieser Saison. Der aufgenähte Part mit dem Logo im Mittelbereich sieht ein wenig altbacken aus, doch letztendlich ist seine äußere Gesamterscheinung sehr positiv. Was sofort auffällt ist die gute Verarbeitung und die Robustheit, eben für die groben Trails gemacht.

Der Schuh passt sich gut dem Fuß an. Er ist nicht zu eng, bietet ausreichend Platz für die Zehen und hat einen guten Halt. Sowohl im Fersenbereich, als auch im Mittelfuß. Mit der klassischen Schnürung lässt sich der Fuß gut fixieren. Leider gibt es auch bei diesen Schuhen keine Möglichkeit die Schnürsenkel in einer Schlaufe oder Tasche zu befestigen. Zumindest bleibt die Schnürung fest, daher kein Nachjustieren notwendig bzw. die Gefahr das sich die Senkel beim Laufen öffnen. Daher würde ich sagen, los gehts: ab auf die Trails.

Ich bin sehr gespannt, denn mit seinen 6mm Stollen hat dieser Schuh einiges vor. Laut Hersteller “Der ROCLITE G 275 V2 wurde entwickelt, um alles von staubigen Pisten bis hin zu schlammigen Sümpfen zu bewältigen und ist ein vielseitiges Must-Have für jedes Trailschuh-Arsenal.” Interessant – da bin ich doch mal gespannt, wie er mit der alpinen Umgebung klarkommt.

Die Schuhe sind sehr lauffreudig und direkt und dazu auch noch bequem. Die Kombination gefällt mir. Sie fühlen sich erstaunlich leicht an den Füßen an und man will die Trails damit eigentlich erst gar nicht gemütlich laufen. Die Dämpfung ist gut abgestimmt und angenehm, dank der POWERFLOW MAX Mittelsohle und dem BOOMERANG-Fußbett. Auch der eingebaute Schutz in der Sohle hält grobe und spitze Gegenständen von den Füßen weg. Ebenso die hochgezogene Protektion an den Zehen. Hier muss man sich um seine Füsse keine Sorgen mehr machen 😉

EINSATZGEBIET

So unscheinbar er wirkt, so vielseitig ist sein Einsatzgebiet. Egal auf welchem Untergrund, egal bei welchen Witterungsbedingungen ich unterwegs war – der ROCLITE ist ein zuverlässiger Partner.

Ich persönlich sehe die Schuhe auf kurzen oder mittellangen Distanzen, vorallem auf technischem und groben Terrain. Und gerade im Herbst und Winter, wenn es feuchter, die Böden tiefer werden, wird er seine großen Stärken ausspielen können.

FAZIT

Ich wusste am Anfang nicht so recht was ich von dem Schuh halten sollte. Doch sobald man ihn auf die Trails loslässt, weiß man es. Ein rassiger Trailschuh mit einer breiten Palette bei den Einsatzgebieten. Er macht wirklich Spaß, sieht unscheinbar aus, aber performt. Im richtig technischen Umfeld, hochalpin würde ich eher auf andere Schuhe zurückgreifen, aber sonst kann er wirklich alles. Auch verwende ich den ROCLITE gerne beim Wandern. Da er einfach die Füße perfekt schützt und es Spaß macht, damit eine Runde zu drehen.

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