Test: Bob and Brad Massagegun C2

Mich erreichte vor Weihnachten eine Anfrage zum Test einer Massagegun. Dieses Mal aus dem Hause Bob and Brad aus Amerika. Ich bin ehrlich, bis zu diesem Zeitpunkt habe ich von dieser Marke noch nie gehört. Aber sind wir auch ehrlich. Gerade auf Amazon gibt es inzwischen unfassbar viele Anbieter von Massageguns, so dass Anwender:innen kaum noch eine Übersicht haben. Welche ist gut, welche nicht? Welche taugt für meinen Anwendungsfall?

Ich als Läufer, brauch vor allem lockere Waden und Oberschenkel. Das ist auch das Haupteinsatzgebiet nach einem Lauf. Bißchen auflockern, ein wenig Regeneration.

Doch wer ist Bob and Brad? Sie beschreiben sich auf ihrer Seite wie folgt:

“Vor über einem Jahrzehnt machten sich zwei Physiotherapeuten auf den Weg, um die beste Sammlung von Informationen zu den Themen “Fit werden”, “Gesund bleiben” und “Schmerzfreiheit” bereitzustellen, die man finden konnte. Wer waren diese Weltverbesserer? Nun, seit heute sind sie die berühmtesten Physiotherapeuten im Internet! (Ihrer Meinung nach). Sie können sie Bob & Brad nennen.”

Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Seite von Bob and Brad. Oder aber auf Amazon.

Anmerkung: Das Gerät wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.

Doch schauen wir uns mal das Gerät an sich an. Sie kommt in einem praktischen Tragekoffer daher. In dem Koffer befindet sich die Massagegun, fünf Aufsätze (U-förmiger Kopf / fork head, Kugel-Kopf / ball head, flacher Kopf / flat head, kleiner Kugelkopf / bullet head und ein Luftkissen-Kopf / aur cushion head), ein USB-Ladekabel (ohne Netzteil) und der Anleitung.

Das fehlende Netzteil sehe ich sogar als großen Vorteil. Zum einen hat man inzwischen einen Überfluss an Netzteilen daheim, zum anderen muss man für unterwegs nicht noch ein Kabel zusätzlich mitnehmen.

In der Anleitung gibt es zu jeder wichtigen Muskelgruppe eine kleine Anleitung, inkl. den dazu zu verwendenden Aufsatz.

Kommen wir zu den wichtigsten technischen Fakten:

  • 2.000 – 3.200 U/min (RPM)
  • Lautstärke: 55 dB
  • Gewicht: 680 Gramm
  • Akkukapazität: 2.500 mAh
  • Aufladezeit: 210 min

Das Aufladen ging recht flott, daher können wir direkt mit der Massage anfangen. Das Gerät macht dabei einen sehr wertigen Eindruck. Es ist gut verarbeitet und wirkt sehr stabil. Dazu LED Anzeigen für die Stufen, als auch den Akkustand (25, 50, 75 und 100%). Alles übersichtlich dargestellt und nicht überladen.

Die fünf Massagestufen von 2.000 – 3.200 U/min sind für die jeweilige Muskelgruppe anzupassen, als auch für die gewünschte Intensität, bzw. den Grad der Verspannung. Die Bedienung ist sehr simpel. Ein Knopf für alles. An / Aus und Regulierung der Stufen. Daher kann hier eigentlich nichts schief gehen. Jedoch bei der Anwendung. Daher immer vorsichtig mit solch einem Gerät umgehen. Hier ist immer drauf zu achten, für die jeweilige Muskelgruppe den richtigen Aufsatz zu nehmen. Ich stelle mir den Bullet Head an der Schienbeinregion nicht so prickelnd (und gesund) vor. Und bei falscher Handhabung kann man sich auch mehr schaden, als nutzen.

Viel gibt es zu solch einem Gerät gar nicht zu erzählen. Ich hatte bereits vor zwei Jahren eine Massagegun im Test, die ich regelmäßig und nachwievor im Einsatz habe. Von der Bedienung unterscheiden sich beide gar nicht. Von der Qualität und Verarbeitung kann ich auf den ersten Blick und den Tests ebenfalls nichts beanstanden. Die C2 ist jedoch ganze 120g leichter als die Flow Mini – das ist definitiv eine Ansage. Dafür ist die C2 minimal lauter, aber in meinen Ohren immer noch ein sehr leises, angenehmes Gerät. Auch die C2 liegt sehr gut in der Hand und ist nicht zu groß. Und es hat einen Aufsatz – den Luftkissen-Kopf mehr im Umfang, aber wenn ich ehrlich bin, nehme ich zu 95% immer den Gleichen. Wirklich vermissen würde ich diesen nicht, wenn ich ihn erst gar nicht hätte 😉

Aktuell ist die Gun für 109,98 Euro (mit Rabattaktion gibt es sogar 20 Euro Abzug) zu haben. Somit ist sie fast 60 Euro günstiger als die Flow Mini, was ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine Kaufentscheidung ist.

Fazit:

Massageguns sind eine tolle Ergänzung, zum klassischen Cool-Down Training und Dehnen. Eine Massagegun wird Dehnübungen nie vollständig verdrängen können. Daher sezte ich immer auf den Mix: Dehnen – Rollen (mit einer Faszienrolle) – Massagegerät. So setze ich unterschiedliche Reize, aber auch unterschiedliche Punkte für die Regeneration.

Die C2 von Bob and Brad ist ein solides Gerät, was gerade für diese Preisklasse alles bietet, was für den Einstieg benötigt wird. Nach knapp 6 Wochen im Einsatz kann ich dieses Gerät empfehlen und das Preis-Leistungsverhältnis ist nahezu unschlagbar.

Kleiner Wehrmutstropfen (aber natürlich kein Showstopper): die Übersetzung der Anleitung könnte noch etwas ausgereifter sein.

Jahresrückblick 2022 – Teil 2

Juli 2022

Die ersten zwei Wochen war ich sehr vorsichtig. Bin selbst einen Bordstein nicht runtergesprungen 😀 Sondern war echt – nahezu – zu vorsichtig. Und immer brav – für den Kopf – eine Bandage angezogen.

Mitte Juli konnte ich dann wieder regelmäßig einsteigen, traute mich auch wieder auf die Trails (aber jede Wurzel war mir sehr ungeheuer). Und jeder Tag steigerte das Vertrauen zurück in meinem Körper. Immer mehr Selbstbewusstsein kam zurück. Und ich war immer mehr mit meiner Performance zufrieden.

August 2022

Der August verlief fast wie im Bilderbuch. Perfekt ins Training zurückgefunden und richtig Kilometer gefressen.

Doch … was war da… Ende August zwickte es im Rücken. Nach einer Zwift Einheit auf der Rolle. Bzw. am nächsten Morgen. Ist es eine Verkettung unglücklicher Umstände (falsche Haltung auf der Rolle, schief im Kinderbett gelegen, Tochter frühs falsch gehoben)? – puh ich weiß es nicht. Aber konnte kaum aufrecht gehen und vor allem nicht schmerzfrei.

Oder war die Belastung für den August zu viel?

Es ist jedenfalls echt zum Mäuse melken. Was ist nur los? Was machte ich denn falsch? Was will mir mein Körper sagen?

September 2022

Der Urlaub, den wir vor Mayrhofen in Zell am See verbrachten, war leider dann auch von der Stimmung etwas getrübt. Ich probierte es mit der Faszienrolle, Massagegun, war beim Masseur, schwimmen, in der Sauna – aber es zwickte im unteren Rücken. Ich machte viel Stabi- und Coretraining – speziell für den Bereich. Holte mir wärmende Salbe, die ich 3x täglich auftrug. Besser wurde es immer, wenn ich wandere / spaziere, sobald ich sitze oder liege – war es einfach nur unerträglich. Macht es so wirklich Sinn nach Mayrhofen zu fahren? Die letzten Trainingseinheiten musste ich bereits sausen lassen.

Wir entschlossen zumindest hinzufahren. Hotel kann eh nicht mehr storniert werden. Noch am Vorabend des Laufes wusste ich nicht, ob ich starten sollte und kann. Ich lag auch die halbe Nacht wach und war mir nicht sicher, was ich tun soll. Meine Gesundheit riskieren?

Am Morgen packte ich meine Sache und spazierte zum Start. Ich wollte vermeiden, dass das Warmlaufen mir wieder das Zwicken beschert und wollte somit meine Energie sparen 😉 Ich beschloss zu starten. Notfalls wandere ich einfach und genieße die tolle Aussicht. Die ersten Kilometer fühlten sich gut an und es kam erstmal direkt der Anstieg. Und es funktionierte. Natürlich nicht in der Performance, wie geplant, aber es funktionierte. Ich genoss jeden Kilometer. Und natürlich die traumhafte Aussicht 😉 Bei der zweiten Hälfte des Laufes wurde es zäh. Es ging über eine matschige Wiese zwischen Kühen bergab und ich hatte das falsche Profil auf den Schuhen und ich flog dreimal hin. Und riss mir dabei den Daumen auf. Letztendlich kam ich ins Ziel – glücklich, mit Schmerzen, aber glücklich.

Danach ging es wieder. Und eine Woche später dann der Halbmarathon am Tegernsee. Einen Tag zuvor, bin ich noch mal zur Apotheke und auf einmal zog es in meine Ferse. Was ist das denn jetzt? Ich konnte nicht mehr auftreten, bzw. jeder Druck war die Hölle. Barfuss kein Thema. Und erneut die Entscheidung? Lauf ich einen Halbmarathon mit Rücken- und Fersenschmerzen, sowie dem Zeckenbiss und Borreliose (was ich erst montags nach dem Lauf herausfand)? Ich wagte es und lief eine neue persönliche Bestzeit. Verrückt 🙂 Ob es sinnvoll war, bezweifele ich 😀

Oktober 2022

Aufgrund der Schmerzen war ich erstmal wieder außer Gefecht. Daher lief nicht viel.

Der Termin beim Orthopäden verursachte keine Klarheit, nur mehr Schmerzen.

November 2022

Ich ging zu zwei Empfehlungen meiner Hausärztin. Attitudo und Sport Ortho in Rosenheim. Die Ärztin und Spezialistin für Fußeinlagen bei Attitudo erkannte es sofort. Ein kleiner Knochen in meinem Fuß war verschoben. Dies kam noch von meiner Außenbandruptur. Ich lief monatelang mit einem „schiefen“ Fuß herum. Kein Wunder, dass u.a. meine Ferse sich beschwerte und der Schleimbeutel sich entzündete. Da passte ja vorne und hinten nichts mehr. Sie hämmerte den Knochen an die richtige Stelle und ich konnte am nächsten Tag wieder laufen. Noch nicht schmerzfrei, das lag dann wohl an der Entzündung.

Zweitmeinung dann bei Dr. Regauer von SportOrtho. Eines vorneweg – ich hatte noch nie einen solch guten Orthopäden. Dr. Regauer hörte mir zu, prüfte mit Ultraschall und Röntgenstrahlen meinen Fuß. Bestätigte die leichte Entzündung des Schleimbeutels und eine kleine Verkalkung an der Ferse (jedoch kein Fersenspor!). Er meinte: lauf weiter, du kannst da nix kaputt machen. Mach aber langsam und wen es in vier Wochen nicht besser wird, machen wir ein MRT.

Ich konnte wieder laufen, das MRT machte ich trotzdem. Da eindeutig im Fuß noch was ist, was sich einfach seltsam anfühlt und es zwickt doch immer mal wieder.

Dezember 2022

Schnee – Training im Schnee in den Bergen. Eine vollständig neue Erfahrung!

Und dann? Schnee weg und es kommen auch noch ein fieser Husten und eine fette Erkältung dazu. Somit habe ich dieses Jahr wirklich nichts ausgelassen und bin die Lauf-/Sportpausen schon gewohnt!

Positiv: ich wurde zu den fantastischen 5 des Hochkönigman gewählt und es erwarten spannende Monate auf mich.

Zudem bin ich am 29.12. noch den Vorsilvesterlauf in Aschau gelaufen. Starkes Starterfeld, tolle Stimmung und ich wagte – trotz meines Fitnesszustands und dem Rotz den Start. 5km flach auf Straße – es lief ganz gut, und am Ende hatte ich eine 19:30min auf der Uhr. Daher ein versöhnlicher Abschluss für 2022.

Letztendlich bin ich froh, trotzdem auf 1.150km mit knapp 25.000 Höhenmetern gekommen zu sein. Netto bin ich ja maximal ein halbes Jahr gelaufen. Aber Haken dran. Nun arbeite ich an den Grundlagen und 2023 starte ich durch. Im Training, bei den Läufen, im Leben 😉

Jahresrückblick 2022 – Teil 1

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und es ist an der Zeit es für mich persönlich dies Revue passieren zu lassen. Was ist aus welchem Grund so eingetreten, wie es eingetreten ist?

Januar 2022

Das Jahr fing prima an. Ein Kopf an Kopf Rennen beim Wintercross Goldbach um den AK40-Sieg. Ich wusste, ich darf beim letzten Wertungsrennen nichts anbrennen lassen und muss auf jeden Fall vor meinem direkten Konkurrenten ins Ziel kommen. Es geht um ein paar Sekunden und der sichere Gesamtsieg kommt nur mit einem Sieg.

Mit 00:40:00h habe ich nach der Winterpause meine Zweitbeste Zeit beim Wintercross gelaufen, wurde erster meiner AK und 6. Gesamt. Und somit habe ich es auch in der Gesamtwertung tatsächlich geschafft. Platz 1 bei der Wintercrossserie! Mein erster großer, richtiger und nachhaltiger Sieg. Nicht nur Podium, sondern an der Spitze. Hätte ich mir – glaubt mir – nicht erträumen lassen!

Mitte Januar kam jedoch die Konsequenz der harten Wintertrails. Mein rechter Fuß entzündete sich und zwang mich zu einer Laufpause. Gut – das Jahr ist jung und jetzt ist es noch ok. Nervig, aber ok.

(C) by Main-Echo

Februar 2022

Ich stieg auf die Rolle um und fuhr eben Indoorfahrrad. Hauptsache die Ausdauer bleibt.

Am 19.02.2022 (nach ca. 4 Wochen) dann das Comeback in Laufschuhen. Und es ging wieder langsam bergauf.

Ich lief den STREETwald Cross Dirt Run – dies war leider auch in diesem Jahr nur eine virtuelle Challenge. Jeder lief, innerhalb eines Monats auf der Originalstrecke seinen eigenen Lauf und schickte das Ergebnis ein. Und am Ende des Monats stand fest: ich wurde Gesamtsieger! Diese Motivation habe ich gebraucht. Schmerzfrei und ein Erfolgserlebnis!

Ich stieg wieder in den Trainingsplan von meinem Coach Lars von TwoPeaksEndurance ein und war guter Dinge, dieses Jahr – ENDLICH – den ZUT (Anm. Zugspitz Ultra) zu laufen. 68km um die Zugspitze herum, mit über 2.500 Höhenmetern.

März 2022

News News News – kurzfristig hat sich eine Jobangelegenheit für meine Frau Julia ergeben. Bedeutet, Ende Mai ziehen wir in die Alpen! Ein Traum wird wahr. Berge – täglich. Ein Traum jedes Trailrunners. Das steigerte die Motivation und an Ostern werden wir das erste Mal vor Ort sein und die Gegend erkunden.

Bis Mitte März lief das Training perfekt. Ich kam wieder gut rein und am 15.03.2022 dann die Nachricht – nachdem ich echt urplötzlich mega platt war – meine Tochter und ich sind Corona positiv.

LAUFPAUSE again!  :/

OK – Covid19 musste uns ja irgendwann auch mal erwischen. Nun ist Ruhe und Geduld gefragt. Gesundheit geht vor und jeden Tag, den man zu früh ins Training startet, kann Einfluss auf die ganze Saison haben. Und im schlimmstenfalls nicht nur auf das.

Was nach zumindest zwei Wochen ging: leichtes Radeln an der frischen Luft, Radeln auf der Rolle und Mobility Kurse im FF Club Aschaffenburg. Daher ganz untätig war ich nicht und Stillstand war keine Option.

April 2022

Am 05. April dann der leichte Comebackversuch. Es fühlte sich an, als ob man direkt bei 0 wieder anfängt. Puh, Spaß macht das erstmal nicht. So sehr man auch auf diesen Moment hingefiebert hat. Im April blieb es bei vereinzelten sporadischen Läufen.

Kiefersfelden – unsere neue Heimat

Mai 2022

Im Mai war der große Spagat zwischen Familie, Arbeit, Training und den Umzugsvorbereitungen. Zum Glück hatten wir eine Wohnung in unserer neuen Heimat gefunden. Nun hieß es Ausmisten, Vorbereiten und bald geht’s los.

Das Lauftraining habe ich wieder gut aufgenommen. Kam gut in einen Rhythmus und beim letzten (!) Lauf in Aschaffenburg stand auf dem Trainingsplan – 8x 1min Bergintervalle. Bei der sechsten Wiederholung wollte ich einen anderen Anstieg nehmen, und übersah eine große Wurzel und bin mit voller Wucht draufgetreten. Ich hörte einen lauten Knall (trotz Kopfhörer) und konnte nicht mehr auftreten. Das war nicht gut ich befürchtete Schlimmstes. Ich machte ein paar Kontrollen. Knochen sind in Ordnung. Ich humpelte aus dem Wald, aber nach 1km gab ich auf und rief meine Frau an, dass sie mich bitte abholt.

Am nächsten Morgen ging ich direkt zur Unfallchirurgie und hatte dort Gewissheit! Außenbandruptur im linken Sprunggelenk. Daher ein Außenbandriss.

Das war es erneut mit der Zugspitze! ☹ Ich war fix und fertig. Und das Schlimmste: direkt einige Tage vor dem Umzug darf ich den Fuß nicht belasten. Jackpot.

Juni 2022

Wir wohnen in den Bergen. Mehr als kleine Spaziergänge und leichtes Wandern war bisher nicht drin.

Am 28.06.2022 dann der Comebackversuch im Laufen. Die ersten 5km. Yeah, fühlte sich das gleichzeitig gut aber auch seltsam an. Bin vermutlich wie auf rohen Eiern gelaufen 😀

Wie wird dann erst die zweite Jahreshälfte?

Test: Flow Mini – Massagepistole

Vor zwei Jahren waren diese kleinen Geräte bereits in Fitnessstudios und Physiotherapie Praxen bekannt. Und irgendwann entwickelte sich hier – bis heute – ein großer Markt! Dann gab es eben nicht mehr nur diese zwei drei Hersteller, sondern der Markt wurde mit Marken überschwemmt. Und wie sollte hier der Überblick gehalten werden? Bzw. sind solche Teile für uns Hobbyläufer/-sportler überhaupt eine sinnvolle Anschaffung?

Schauen wir uns direkt die Herstellerangaben zu dem mir vorliegenden Flow Mini an:

  • 3 Leistungsstufen mit bis zu 3.200 Schläge / Min. + Flow Modus
    • Level 1 (Relax)                 1.800 Schläge / Min.
    • Level 2 (Refresh)            2.400 Schläge / Min.
    • Level 3 (Recharge)         3.200 Schläge / Min.
    • Flow Modus                      L1-L3 im Wechsel
  • Ultra Leise mit unter 40 dB
  • Nur 800 Gramm – perfekt für Unterwegs
  • Akkulaufzeit: bis zu 3h im Dauerbetrieb
  • Ladezeit: unter 3h
  • Höchste Produktqualität durch komplett eigene Fabrikation
  • Kann die Beweglichkeit, Regeneration und Durchblutung verbessern
  • Kann Verspannungen beseitigen, Verletzungen vorbeugen und die Regenerationszeit nach Sportverletzungen verkürzen
  • Lieferumfang:
    • Flow Mini
    • Aufbewahrungsbeutel
    • Medium
    • Bullet
    • Hammer
    • Fork

Klingt auf den ersten Blick sehr vielversprechend 😊

Anmerkung: Das Gerät wurde mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das Testergebnis.

Inzwischen, wie oben erwähnt, kommt man um die Nummer kaum noch herum. Laufzeitschriften und Podcasts berichten davon und Bekannte Läufer*innen werben damit und nutzen diese Geräte (zumindest gem. ihrem Insta Profil). Und wird es in einer Suchmaschine angegeben, bekommt man eine bunte Vielfalt. Ich weiß noch vor zwei Jahren, als ich beim Training im FT-Club solch ein Gerät am Eingang gesehen habe und testen durfte. Ich fand es großartig. Aber ist es wirklich (im Privatbereich) notwendig? Und als ich den Preis sah, dachte ich mir sofort: ähm NEIN!

Inzwischen gibt es Geräte in allen Preiskategorien! Doch was taugen diese letztendlich?

Ich kann nur das subjektive Empfinden in diesen Test einfließen lassen. Ich hatte an meinen Beinen drei unter-schiedliche Geräte in der Vergangenheit und zudem weiß wie mich meine Masseurin, sowie mein Physiotherapeut bereits mit ihren Händen gequält haben. Oder in der privaten manuellen Therapie: die Faszienrolle. Wobei diese nicht für einzelne Triggerpunkte ausgerichtet sind.  Hierzu sind Trigger Tools oder die kleinen Faszienbälle notwendig. Aber natürlich trotzdem ein Unterschied, als wenn bis zu 3.200 Schläge pro Minute auf die Muskulatur einwirken. 😊 Jedoch, auch das muss gesagt sein, kann mit der großen Faszienrolle ein ganzer Muskelstrang gleichmäßiger massiert werden. Was eben eine Massagepistole so nicht kann.

Mein Fazit hierzu: umso mehr Abwechslung umso besser. Ich bin kein Verfechter, nur ein Tool einzusetzen, sondern die Muskulatur durch verschiedene Möglichkeiten zu lockern & zu regenerieren. Jedes hat seine Daseinsberechtigung und wieso nicht einfach das Beste aus allen Welten vereinen?

Kommen wir auf den Flow Mini zurück:

Verpackung:

Die Verpackung macht bereits einen tollen Eindruck. Beim Auspacken des Gerätes ist ein Augenmerk auf die gute Verarbeitung und den wertigen Eindruck zu legen. Man hat nicht das Gefühl, das Teil fällt nach wenigen Einsätzen direkt auseinander.

Mitgeliefert wird ein Samtbeutel, in dem neben der Gun auch die vier Aufsätze, und natürlich das Ladegerät ihren Platz finden. Perfekt, um sie unterwegs in den Rucksack oder Koffer mit einzupacken. Solche Gerätschaften sind bei großen Abenteuern und Wettkämpfen von Vorteil. Da möchte man nicht einen Koffer mit zig Kilos mitschleppen, sondern kann sie gerade zwischen seinem Gepäck platzieren und schon hat man seinen „persönlichen Masseur“ zur Regeneration auf Abruf bereit.

Bedienung:

Die Bedienelemente, oder besser gesagt das Bedienelement befindet sich auf der Rückseite. Es gibt einen Knopf mit dem das Gerät an-/ausgeschaltet und zwischen den Modi gewechselt werden kann. Die Modi werden oberhalb angezeigt. Um es Auszuschalten, entweder alle Modi durchklicken oder einfach den Knopf lang gedrückt halten! Direkt darunter befinden sich die LEDs für die Akkulaufzeit. Es gibt insgesamt sechs LEDs – vier Grüne, einen Gelben und einen Roten – und spätestens wenn das aufleuchtet sollte es wieder an die Steckdose.

Anwendung & Einsatz:

Ich habe das Gerät nun seit drei Wochen im Dauereinsatz. Jeden Abend auf der Couch habe ich eine kleine Session von ca. 5 min eingelegt. Ich habe hauptsächlich meine beiden Beine, inkl. den Füßen bearbeitet. Oberschenkel, Waden, Fußunterseite … alles was durch das Laufen enorm in Anspruch genommen wurde. Direkt nach dem Training spürt man an den betroffenen Stellen natürlich etwas mehr 😉 Auf jeden Fall ein sehr angenehmes wohlwollendes Gefühl 😊 Einzelne Punkte der Muskulatur, die etwas härter sind – können länger behandelt werden. Mit einer höheren Stufe. Je nach eigenem Befinden.

Als Empfehlung gibt der Hersteller folgendes vor:

Die optimale Behandlungszeit ändert sich signifikant je nach Frequenz/Massagestufe. Für Entspannung der Muskulatur und regenerative Maßnahmen auf Stufe 1 & 2 sollte die Behandlungszeit zwischen 60 und 120 Sekunden pro Muskelpartie betragen. Für die Aktivierung der Muskulatur auf Stufe 2 & 3 ist eine Behandlungszeit von 15-20 Sekunden pro Muskelpartie anzusetzen.

Aktive vs. passiven Anwendung:

Die Flow Massagepistole kann auf zwei verschiedene Wege angewendet werden: aktiv und passiv. In der passiven Anwendung fährt man mit dem Gerät über die Muskulatur und kann mit dem Druck, der auf die Muskulatur ausgeübt wird, die Intensität steuern.

Bei der aktiven Anwendung fährt man ebenfalls mit dem Gerät über den zu behandelnden Bereich, bewegt aber zusätzlich aktiv die Muskulatur (Streck-/Beugebewegungen).

Schauen wir uns die Massagestufen im Detail an:

Wie bereits oben erwähnt, gibt es die vier Stufen:

Stufe 1 – Entspannung und Erholung der Muskulatur. Vor allem für den Nachgang von sportlicher Betätigung. Eindeutig die Stufe, die ich am häufigsten einsetze 😊

Stufe 2 – Entspannung als auch zur Aktivierung der Muskulatur vor Training oder Wettkampf verwendet werden. Im Entspannungsbereich ist diese Stufe vor allem für die Behandlung von intensiven und hartnäckigen Triggerpunkten (punktuellen Verspannungen) geeignet.

Stufe 3 – Aktivierung der Muskulatur bzw. für das Warm-Up vor Training oder Wettkampf zu verwenden.

Flow Mode™ – Stufe 1–3 im Wechsel. Dieser Modus spielt die komplette Frequenzreichweite in Wellenform durch und fördert die Muskelentspannung. Einzusetzen ist er vor allem bei großen Muskelgruppen wie Oberschenkel oder Rücken.

Und einen Blick auf die Massageköpfe:

Flow Head™ Medium

Das Universalwerkzeug – vor allem für den Einsatz um Knochen und andere empfindliche Bereiche herum gedacht. Die mittelgroße Trefferfläche macht ihn sowohl für punktuelle Massage als auch für die Behandlung von größeren Muskelgruppen geeignet.

Flow Head™ Hammer

Dieser Kopf ist für großflächige Behandlung und große Muskelgruppen wie Oberschenkel oder Rückenmuskulatur konzipiert.

Flow Head™ Fork

Für die Behandlung von Muskulatur um Sehnen und Bänder herum, als auch für die Therapie rund um die Wirbelsäule und der Schulter optimal geeignet ist.

Flow Head™ Bullet

Besonders gut geeignet, punktuelle Verhärtungen und Triggerpunkte zu bearbeiten und zu beseitigen.

Nutzen:

Also Hobbyläufer und Nicht-medizinischer Fachmann (weder Arzt noch Physio) kann ich hier nur meine Meinung kundtun: solche Geräte helfen zur Regeneration und Aktivierung der Muskulatur. Ich habe mich direkt am Abend, aber auch am nächsten Tag viel frischer gefühlt als vorher nach langen Laufeinheiten. Zudem habe ich durch das intensivere Training in diesem Monat wohl auch ein Schienbeinkantensyndrom rechts hereingelaufen. Ich habe viel Salbe genutzt und an den Ruhetagen mich geschont, aber diese Bereiche auch mit dem Gerät bearbeitet und musste dadurch mein Training nicht pausieren oder kürzen. Ich habe das Gerät bereits in mein Herz und meine täglichen Routine eingeschlossen 😉

Mein Fazit:

Top. Im Gegensatz zu mir bekannten Konkurrenzprodukten ist die Bedienung super einfach. Es gibt andere Geräte, da hat man bis zu 30 (!!) Stufen. Aber ob ich dann Stufe 13 oder 15 nehme … hmmm. Benötigt man diese alle? Hier bei der Flow Mini ist es elegant mit den vier Stufen gelöst – jede hat ihr spezielles Einsatzgebiet. Ich schaue einfach, was ich aktuell brauche und nutze genau diese Stufe ohne weitere Einstellungen. Top.

Vom Gewicht, Handling, Verarbeitung und Akkulaufzeit bin ich absolut zufrieden. Bisher habe ich sie genau einmal geladen, wie bereits erwähnt täglich wenige Minuten im Einsatz und habe immer noch genügend Saft im Akku.

Ein absolut empfehlenswertes, kompaktes Gerät. Passt in jede Tasche, kann überall mit, oder einfach für die abendliche Regeneration auf der Couch.

Der Preis ist mehr als fair, aber wer trotzdem noch sparen möchte, hier als kleines Schmankerl noch – ein Rabattcode: TIGO10

Einzig allein der mitgelieferte Samtbeutel. Sieht am Anfang gut aus, aber fängt auch gut den Staub ein. Daher ist er ständig zu entfusseln. 😊

Die Leiden des jungen Läufers Timo

Ich bin wieder zu Hause. Und habe versprochen, dass ich aufkläre, was mit mir los ist.

Geben wir der Sache erst einmal einen Namen. Ich weiß nicht wie lange, aber sicherlich seit 2003-2004 habe ich Hämorrhoiden! Ja genau. Niemand spricht darüber, obwohl jeder zweite (!!) über 30 mindestens einmal im Leben darunter leidet. Und wie wir in unserem Leben mit uns umgehen, kein Wunder. Mangelnde Bewegung und die „passende“ Ernährung dazu! Und da so viele darunter leiden, wundert es mich doch immer, dass man gerade in der Läufercommunity so wenig darüber liest! Oder die Artikel verbergen sich gut 😉

Doch was verbirgt sich hinter diesem Wort. Es kommt aus dem Griechischen und beutet nichts anderes als „Blutfluss“. Die Hämorrhoiden bilden im Übergang von Enddarm und Analkanal ein dichtes Gefäßpolster, das als Schwellkörper dient. Und hat sogar eine sinnvolle Aufgabe – den Darm nach außen hin abzudichten! Doch erst bei einem Hämorrhoidalleiden wird es unangenehm: Jucken, Brennen, Schmerzen oder auch Nässen sind unter anderem die Folgen.

Und glaubt mir, es ist unangenehm. Man schämt sich förmlich dafür und redet nicht darüber und fühlt sich unwohl. 2005 habe ich sie mir beim Internisten „abbinden“ lassen, doch sie kamen schnell wieder. Und es wurde schlimmer. Häufiges Bluten nach dem Stuhlgang, oder einfach blutige Spuren in der Unterwäsche. Eines Tages war es beim Feiern – ich war bei Freunden in Berlin – so schlimm, dass es komplett bis auf die Hose durchblutete und ich es erst daheim merkte. Peinlich! Die ganze Hose war rot und ich lief so rum und hatte Schmerzen. Seit dem trage ich keine hellen Hosen mehr!

Beim Sitzen, beim Liegen, durchgehend. Ich sprang über meinen Schatten und erzählte es meinen Freunden und es war nicht schlimm. Sie hörten mir zu und verstanden natürlich mein Problem! Man wird dadurch so eingeschränkt. Man steckt automatisch Klopapier ein, man prüft ständig nach, ob es blutet. Wird verunsichert. Ob bei der Arbeit oder beim Fortgehen. Es belastet einen ununterbrochen. Ob es der Druck ist, der Schmerz durch den Druck, das Unwohlsein, das Nässen, das Bluten … Es schränkte mich bei meinen Läufen ein, eigentlich bei allen Aktivitäten. Viele fragten sich auch immer, wieso geht der Timo so häufig aufs Klo. Oft war es nur eine Kontrolle – eine Kontrolle für mich. Und um Sicherheit zu gewinnen und nicht weil ich „musste“. Oft war auch wirklich nichts. Ich musste durch das Leiden oft auch auf Aktivitäten und das Fortgehen verzichten, weil es mir einfach nicht gut ging. Aber ich sagte deshalb nie was! Erbärmlich, oder? Und obwohl es mich so beschäftigte, tat ich auch nichts groß dagegen. Klar, ich war immer mal beim Arzt. Ich besorgte mir Salbe. Aber das linderte es immer nur leicht. Auch als ich meine Frau das erste Mal in Ulm besuchte und wir spazieren gingen, war es extrem schlimm und blutete durch. Aber ich schwieg und fühlte mich das ganze Wochenende unwohl. Paar Wochen später erzählte ich ihr davon und es war für mich eine Riesenerleichterung und erneut nicht schlimm. Daher, wieso ist dieses Thema uns so unangenehm? Wieso redet man nicht einfach darüber? Wieso quält man sich damit so sehr, wo es schon an sich eine Qual ist? Fragen über Fragen. Vor allem das geht auch auf die Psyche!

Wieso ich nicht schon früher was gemacht habe? Ganz einfach – da es bei dem ersten Eingriff schon nicht von Erfolg gekrönt war und der Eingriff tierisch weh tat, dachte ich mir – dann halte ich es lieber so aus. Es gab ja auch durchaus viele Tage, da war es total cool. Deshalb denkt man immer wieder, das bekomm ich in den Griff!

Aber es hat mit so vielen Faktoren zu tun – weshalb sie sich bilden bzw. sie wachsen und wachsen. Zum einen sind sie genetisch bedingt. Schlechte Gene machen auch hier etwas aus. Aber bei den größten Faktoren sind wir selber schuld. Wir bewegen uns zu wenig, wir trinken zu wenig (oder das Falsche) und essen zu viel Müll.

Dabei ist es so simpel. Gerade bei „uns“ Büroarbeiter: wir sitzen, trinken Kaffee, sitzen, trinken Kaffee und zur Mittagspause bewegt man sich gerade so weit, bis man beim Essen ist und sitzt danach wieder. Und das geht auf Dauer nicht gut. Das geht in den Rücken. Das geht auf die Hüfte und erst recht ein Nährboden für die Hämorrhoiden!

Und so war das all die Jahre bei mir. Und nach jedem Toilettengang stand immer das Risiko, heute wird es gut, oder eben richtig schlimm. Manchmal nässte es nur ein wenig und gut ist. Dann beruhigte es sich schnell. Aber dann gab es Tage, da tat es richtig weh sich hinzusetzen. Oder auch einfach zu liegen. Nach einigen Stunden (!!) ging es wieder.

Ich habe mir fürs Büro, dann so einen tollen Sitzkringel gekauft. Aber auch da kommt man sich erst mal blöd vor, da dies natürlich Fragen bei den Kolleg*innen aufwirft! Nun gut, man konnte sich da immer irgendwie rausreden, ohne auf das tatsächliche Thema zu gehen.

Aber wieso störte es so beim Laufen? Bzw. was störte mich?

  1. Das Nässen oder alternativ das Bluten
  2. Der Druck / Schmerz
  3. Durch das Laufen hüpft der Beckenboden und das Gewebe wird dadurch noch mehr beansprucht / herausgedrückt.

Es gab Wettkämpfe, da war ich zum einen übersäuert (noch so ein Thema) und zum anderen hatte ich mit dem Problem zu Kämpfen. Geile Kombination! Während des Laufes ging es meistens, danach das Ergebnis .. nun ja, sprechen wir nicht drüber. Aber auch während den Läufen hat es mich gehemmt, Vollgas zu geben. Daher trag ich auch immer nur schwarze Lauf-/Trainingshosen 😉

Aber was kann ich euch bei diesem Thema nun mitgeben? Zum einen, redet offen mit euren vertrauten Personen. Es ist gar nicht so schlimm. Wie gesagt, das Problem haben echt viele und man muss sich hier nicht schämen!

Und danach, geht unbedingt zum Arzt! Lasst es prüfen! Und lasst euch Vorschläge machen, welche Lösungen sich hierfür anbieten. Ansonsten? Hier ein paar wenige Tipps:

  1. Bewegt euch viel. Geht viel Spazieren, Schwimmen oder macht Yoga! Hauptsache bewegen! 2.
  2. Trinkt wenig Alkohol und weniger Kaffee! 😉
  3. Aber auch die Reinigung der Stelle ist enorm wichtig, daher immer beim Duschen dran denken, dass auch für die Hygiene an dieser Stelle gesorgt ist.
  4. Und auch der Schließmuskel an sich kann man trainieren! 😉 Presse den Schließmuskel zusammen und zählt bis 10 und wiederholt das 30-40x.
  5. Unterwäsche – achtet darauf, dass sie aus 100% Baumwolle besteht!
  6. Wenn ihr aufs Klo müsst, GEHT! Nicht herauszögern! Und noch wichtiger: nicht aktiv pressen! Kleiner Tipp: nehmt euch einen kleinen Hocker und stellt Eure Füße drauf – das hilft die natürliche Haltung auf der Toilette einzunehmen! Und bleibt nicht zu lange sitzen – nur solange wie nötig!
  7. Und letztendlich: die Ernährung! Es ist und bleibt das A und O in unserem Leben. Früher habe ich das Thema total unterschätzt und null beachtet. Irgendwann lebte ich es etwas bewusster, aber ganz klar, es gibt immer noch Ausreißer! Aber sie sollten die Ausnahme bleiben! Allein über dieses Thema könnte man ein ganzes Buch schreiben. Ein wichtiger Punkt findet ihr unter 2.) – ansonsten viel Wasser trinken und wenig(er) Zucker! Viel Gemüse und Obst und man hat schon viel für sich getan!

Doch was habe ich nun getan? Ich erlebte den Tag an dem ich sagte, ES REICHT MIR! Also ging ich im Februar in eine Spezialklinik hier im Landkreis. Dort ließ ich mich untersuchen und man stellte fest, nicht die Hämorrhoiden machen mir zu schaffen, sondern ein Polyp! Dieser ist außerhalb und drückt auf die Hämorrhoiden. Daher ist es oft auch so schmerzhaft und er kann gut- oder bösartig sein, daher er muss unbedingt weg. Dazu müsste ich mich einer OP unterziehen und für 2-3 Tage ins Krankenhaus. Ich überlegte und machte schließlich für Mitte Mai einen Termin aus. Nach den Wettkämpfen und wichtigen Geburtstagen. Denn 1-2 Wochen werde ich sicherlich keinen Sport machen dürfen. Dann kam Corona dazwischen und es war nicht sicher, ob die OP nun überhaupt stattfindet. Aber ich hatte Glück.

Am 18.05.2020 ging es zur Voruntersuchung und ich wurde von den Anästhesisten und Chirurgen über Risiken und den eigentlichen Eingriff aufgeklärt. Und am 19.05.2020 ging es für mich um 7:00 Uhr in die Klinik. Zuerst bei Betreten wird das Fieber gemessen, ab auf die Station. Zimmer zugeteilt bekommen. Die tolle KH-Unterhose in Netzoptik und das KH-Hemdchen angezogen und gewartet. Irgendwann kam die Visite, geht bald los. Eine Schwester meinte, im Laufe des Vormittags. Gut – kein Problem, seit gestern Abend auf den nüchternen Magen geachtet. Gegen 14:00 Uhr wurde ich dann abgeholt 😀 Yeah, ausgetrocknet wie eine alte Zitrone. Ich wurde dann mit meinem Bettchen ein paar Gänge und Etagen herumgefahren und kam in die Nähe des Aufwachraumes. Dort bekam ich dann den Zugang gelegt und eine Infusion und wartete wieder, bis ich ne halbe Stunde später in den Narkoseraum kam. Dort wurde ich noch mal kurz informiert, dass ich mich locker hinsetzen soll, nach vorne gebeugt und dann kam die lokale Betäubung in den Rücken. Puh! Ich habe echt nichts gegen Spritzen, aber in den Rücken, das ist übel. Und dann kam die lange Spritze dran. Für die Beschreibung der Spinalkanalanästhesie verweise ich auf folgende Quellen (siehe auch https://www.apotheken-umschau.de/Spinalanaesthesie bzw. https://www.praktischarzt.de/behandlung/spinalanaesthesie/). Leider kam es bei mir nicht so gut an. Erst zappelte mein komplettes rechtes Bein und dann kollabierte ich und hatte kurzzeitig Herzstillstand. Das ist definitiv nicht normal gewesen. Und ich sah dann nur noch meine Eltern und auf einmal die Hand eines Arztes. Und ich wusste nicht, wo ich grad bin. Und dachte ich träume. Mein ganzer Körper war heiß und brannte förmlich und ich konnte kaum Atmen. Irgendwann realisierte und erinnerte ich mich wieder, dass ich ja im Krankenhaus bin. Dann hörte ich auch die Fragen des Arztes, der wissen wollte, wie viele Finger ich sehe, wie ich heiße und das ich doch was Lustiges erzählen sollte. Mir fiel das Atmen extrem schwer. Und das Reden erst recht. Ich schaute nach rechts und sah, dass mein Puls bei 40 (!) ist. Wow. Nicht viel. Sie telefonierten hektisch und irgendwann tauchte der Oberarzt auf. Sie spritzten mir Adrenalin und Schwups bekam ich wieder Farbe und einen Puls um die 70. Ich konnte atmen und das brennen hörte auf. WTF. Was war hier los? Was ging schief? Nachdem ich wieder normal reden konnte, bekam ich die Atemmaske auf und wir entschieden uns für die normale Vollnarkose und ich wurde immer müder … paar Stunden später wachte ich im Aufwachraum auf und fühlte mich gut. Puh, alles überstanden. Ich kam zurück auf mein Zimmer und versuchte mich von diesem aufregenden Tag zu erholen! Aber es zwickte ganz schön an der Stelle 😉 Der Polyp wurde weggeschnitten und die Hämorrhoiden mittels einer HAL (Hämorrhoiden Arterien Ligatur -> weitere Informationen hierzu https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/haemorrhoiden/behandlung-bei-haemorrhoiden/) behandelt.

Nun heißt es abwarten und heilen lassen. Und dies bedeutet mindestens eine wenn nicht sogar zwei Wochen Sport- und Laufpause. Gut, es musste ja sein und da ich im Moment topfit bin und es auch keine Wettkämpfe gibt, kann ich die Pause meinem Körper durchaus gönnen! Schadet ja nicht 😉 Meine Füße, Fußzehen, Sehnen, Knochen und Muskeln freuen sich! Sie können mal durchschnaufen! 😉 Hat auch was! Aber die erste Nacht war nicht ohne und für ein paar Tage werden mich Schmerzmittel begleiten. Sitzen, stehen und liegen sind zurzeit auch nicht so meine Favoriten. Ich habe versucht mal zwei (!) Schritte zu rennen – und merkte sofort wie es im Beckenboden zieht. Wahnsinn was Gehen zu Laufen für einen Unterschied im Körper ausmacht. Total verrückt. Spazieren gehen kann ich ohne Probleme, aber eine Laufbewegung und es zieht im ganzen Körper. Da merkt man, was hier alles zusammenspielt und welch Kräfte ich bei meinen Läufen meinen „Problemen“ hinzugefügt habe. Ich warte nun natürlich, dass alles in Ruhe ausheilt, übe mich in Geduld und werde bald wieder meine Laufschuhe schnürren und ohne diese Probleme laufen können. Ich bin gespannt, wie es sich anfühlen wird! Welch Änderungen es mit sich bringt und wie meine Lebensqualität wieder steigen wird!

Daher: bewegt euch viel, trinkt viel Wasser und ernährt euch zu großen Teilen gesund und genießt das unbeschwerte Leben 😉

COVID-19 – die Ausnahmesituation

Es gibt Dinge, über die mag man nicht schreiben oder reden, aber es ist inzwischen fast unausweichlich. Komplett ignorieren will man es ja auch nicht -> COVID-19!

Es ist schon irgendwie lustig. Also natürlich nicht die aktuelle Situation auf diesem Planeten!

Es gibt in einer Krise einige positive Dinge zu sehen, jedoch auch viele negative und gar sinnlose Dinge. 

Flugzeuge fliegen leer, um Slots nicht zu verlieren. Wow. Soweit ist die Menschheit gekommen. Nun gut. 

Aber auch, dass Erkrankte, gemobbt werden! Diese panische (ohne groß nachzudenken) Hamsterkäufe – anderen fehlen dann diese 

Sachen, die sie wirklich brauchen! Und bei manchen verstauben sie nun ungenutzt daheim im Keller oder Vorratskammer!

Oder das aus Krankenhäuser Desinfektionsmittel und Mundschutz geklaut wird! Leute Leute, was stimmt mit euch nicht! 

Das ist wie in den Apokalypsenfilmen – sobald man selber betroffen ist und ein Mensch sich bedroht fühlt, denkt er nur noch an sich selber. 

Mit allen Konsequenzen. “Hauptsache ICH habe alles, was ich brauche, soll doch der Rest sehen wie er da durch kommt.” -> das ist die menschliche Rasse 🙂 

Das ist aber leider sehr traurig. Ein wenig mehr Nachdenken und etwas mehr Besonnenheit würde man die Krise GEMEINSAM besser und evtl. auch ruhiger überstehen. 

Es ist schon interessant. Aktuell hofft man, dass wir hier irgendwo noch die Kurve kriegt. 

Um auch mal an sich selber zu denken: wir wollen in einer Woche heiraten, schön mit Familie und Freunde feiern und danach in die Flitterwochen. 

Bis wir nicht auf der Insel landen und im Hotel sind und dort vor Ort keine Panik ausbricht und man in Quarantäne gesetzt wird, wissen wir nicht, wohin “sprichwörtlich” die Reise hingeht.

Doch was noch viel schlimmer ist, ist das ungeborene Baby. Was sollte man hier im Alltag noch mehr beachten? Was ist, wenn ich mich wo anstecke? Wie schütze ich dieses ungeborene Leben? 

Aber daheim einsperren bis Tag X, ist irgendwie auch Quatsch und noch so fern. 

Daher – es sprudeln 1000 zusätzliche Gedanken durch den Kopf! Eigentlich sollte die Aufregung langsam steigen, die letzten ToDo´s erledigt werden. Doch man erwischt sich immer wieder dabei, dass dies nicht im Vordergrund steht. Leider.

Und um aufs Sportliche zurückzukehren, es ist ja ein Sportler Blog:

Dazu kommt – das ist das erste Frühjahr, das ich ohne Verletzung und Krankheit durchgestanden habe. Ich bin fit und erstaunlich früh in Form. Das Training schlägt gut an und unerwartet habe ich beim Halbmarathon in Frankfurt bereits eine richtige gute Zeit  erlaufen. Ich war mich sicher,  in den nächsten vier Wochen hole ich die paar Prozent noch raus, die ich brauche um unter die “mir gesteckte” magische Grenze zu kommen. Ich peilte eine Zeit von 1:29h an. 

Gut, nach aktuellem Stand bleibt mir Mitte Mai Mainz – jedoch wollte ich hier den ganzen Marathon laufen 🙂 Super … und vor allem lauf ich ne Woche vorher in Innsbruck. Aktuell – wer weiß was kommt!

Die getroffenen Entscheidungen der Behörden und Veranstalter sind absolut richtig und korrekt. Berlin – da würden zum Halbmarathon 34.000 Menschen aus aller Welt zusätzlich in die Stadt kommen. Und wir müssen zwingend die Ausbreitung des Virus verlangsamen. 

Wenn am Ende dadurch sportliche Ereignisse, die eigene Hochzeit, sowie die eigenen Flitterwochen darunter leiden, dann ist es so. Ändern kann man es nicht und einfach nur das beste aus der jeweiligen Situation machen. 

Wichtig ist, dass wir gesund und sicher aus dieser Phase herauskommen! Passt auf Euch auf, wascht euch immer schön die Hände und bleibt gesund!

Euer Timo

Wie habe ich für meinen ersten Ultra trainiert?

Rückblick – am 03.08.2019 bin ich meinen ersten Ultratrail gelaufen. Im wunderschönen Pitztal in Österreich.
Es war noch ein “Kleiner” 🙂 Aber mit 46km und > 2200 HM für mich schon recht ordentlich. Gerade die Höhenmeter waren am Ende “härter” als gedacht.
Doch wie bin ich da hin gekommen? 

Wenn man die nackten Zahlen sich anschaut, habe ich mich mehr oder weniger gut darauf vorbereitet:

MonatDistanz
(in km)
Anzahl LäufeAnzahl WettkämpfeDurchschnitt
(in km / Lauf)
Januar60,5728,64
Februar71,9808,56
März48,03116,00
April41,1706,87
Mai64,51115,86
Juni151,315010,09
Juli189,014313,50

Doch wie lief es wirklich?
Nach dem letzten Wintercross Lauf am 13.01. bin ich in ein kleines Loch gefallen. War nicht wirklich fit.
Es zwickte hier, es zwickte da und richtig Kilometer fressen konnte ich nicht.

Als kleiner Meilenstein kann ich festhalten, dass ich dann am 02.03. aus dem Stand heraus, den STREETwald Cross gelaufen bin. Schöner kleiner familiärer Trailrun hier in Aschaffenburg. Eigentlich ein Lauf mit 22,6km und 630HM, am Ende waren es jedoch 25,3km mit ein paar Höhenmetern mehr. Warum? Weil ich falsch abgebogen bin 🙂

Fehlende Regeneration merkte mir man an, als ich einen Tag später noch mal einen lockeren Lauf mit meinem Bruder mit 7,5km machte und danach direkt Fasching/Karneval feierte. Waren dann den ganzen Tag auf den Beinen, dazu etwas Alkohol und ja … wie es halt so ist 🙂
Eine Woche später lief ich in Ulm an der Donau entlang und merkte immer mehr das Ziehen im linken Fuß .. nach 15km brach ich meinen Lauf ab und das war es dann auch erstmal für längere Zeit.
Ich bin dann fast einen kompletten Monat (08.03. – 02.04.) gar nicht mehr gelaufen. Am 02.04. brach ich auch direkt nach 500m wieder ab, da die Schmerzen direkt wieder auftauchten. Und Anfang Juni sollte der ZUT mit 64,8km stattfinden. Es wird eng!

Und zwischendurch musste ich ja noch einen kompletten Umzug bewältigen, denn ab dem 01.04. ging es in die neue Wohnung. Was das im Detail hieß?

  • Trainieren
  • alte Sachen ausmisten
  • neue Sachen (Möbel, Farbe usw.) besorgen
  • planen & organisieren
  • wenig Schlaf
  • Wertstoffhof (mehrmals)
  • neue Wohnung streichen und vorbereiten
  • Möbel abbauen und Kisten packen (alte Wohnung)
  • Umzug
  • Möbel aufbauen und Kisten wieder auspacken (neue Wohnung)
  • alte Wohnung streichen
  • zwischendurch noch die Fernbeziehung -> daher zwischen Aschaffenburg und Ulm pendeln

Zumindest war Wandern & Spazieren drin. Sonst wäre ich noch völlig durchgedreht. Es ging in den Urlaub auf Madeira und dieser sollte eigentlich ein Aktivurlaub werden. Doch primär natürlich die Sonne und Landschaft sowie die Zeit mit der Liebsten genießen und am Ende den Kopf frei bekommen. Doch beim Wandern merkte ich, dass der Fuß sich gut anfühlt und bauten zwischen jede Wanderung den ein oder anderen Kilometer mit Laufen ein. Traumhafte Trails gibt es dort genug. Und dieser Urlaub lies mich wieder soviel Kraft und Zuversicht tanken, dass es wortwörtlich wieder bergauf ging! 😉

Mein Comeback gab ich dann am 11. Mai und schwups … es lief! Da ich es nicht lassen konnte, bin ich gleich die Woche drauf einen Wettkampf, den Aschaffenburger CityRun, gelaufen und lief die 8km in einer 4:13er Pace. Also alles war nicht weg 😀

Ab jetzt fing ich wieder das regelmäßigere Laufen an. Zwar immer noch nicht so ausgiebig wie geplant, aber wie heißt es schön: mühsam nährt sich das Eichhörnchen 😀
Mal ein 10km Trail hier, mal 21km dort, mal 17,5km zwischendrin … und ich musste realisieren und die schwere Entscheidung fällen, meinen Zugspitz Ultratrail, die geplanten 64km platzen zu lassen. Mein erster Ultratrail – mein großes Jahresziel geplatzt … daran knabberte ich ein paar Tage enorm. Aber dies war die einzig richtige Entscheidung. Und letztendlich ist es kein Weltuntergang, aber eine Alternative musste her.
Daher hängten wir Ende Juli an die Walser Trailchallenge noch einen weiteren Aufenthalt nach und es ging ins Pitztal. Der PAGT – Pitztal Alpine Glacier Trail. Dieser war am 03.08.2019 – mit 46km und den über 2.200 Höhenmetern – dann meine erste Ultraerfahrung und der Ersatz für den ZUT!

Doch bis dahin musste ich weiter trainieren. Ich kam auf die Idee und machte verrückte Experimente. Frühs zur Arbeit und in der Nachmittags Hitze (38 Grad!!!) wieder die 10km zurück zu laufen. Bei jedem Kilometer merkte ich, wie mein Körper immer weiter abbaute und ich immer langsamer wurde. Dann steigerte ich wieder die Umfänge und wollte Höhenmeter sammeln. Was im Spessart doch schwieriger ist, als ich dachte.
Ich wagte 23km in der Haibacher Schweiz mit knapp 700HM und den Triple Wintercross in Goldbach mit 27km und 560HM. Gut fühlte sich das nicht an, aber ich immerhin blieb am regelmäßigen Training dran. Und lief länger und “höher”. Aber schon bitter, wenn am Ende keine 1000 HM zusammenkommen, aber es sich anfühlte wie weiß Gott wie viele 😀

Ich konnte so im Juni und Juli knapp 300 km trainieren und der Körper machte alle verrückten Dinge mit und dann kam die Woche der Wahrheit – die Fahrt nach Österreich.
Samstags (27.07.) direkt der Start mit 16km durch das Kleinwalsertal mit 880 HM. Dies war ein Riesenspaß. Ich lief mit Julia, wir genossen das Wetter und die Strecke und liefen gemütlich.
Dann gab es Gewitter und Wolkenbrüche und der nächste Tag war schon innerlich für uns abgehakt. Doch wir gingen an den Start und Sonntags warteten dann 30km mit 1680 HM auf uns.
Julia lief noch nie so weit und es regnete 85% der Zeit. Das war mal ein richtiger “Dreckslauf”. Eine Grenzerfahrung für uns. Mehr dazu im Artikel -> Walser Trailchallenge

Und eine Woche später mein ZUT-Ersatz – am 03.08. – der Pitztal Alpine -> hier der ausführlicher Bericht.

Fazit: Oft läuft es nicht so wie geplant. Aber es ist immer wichtig auf die innere Stimme zu hören! Mit Vernunft in Kombination mit dem absoluten Willen es zu schaffen, sind solche Herausforderungen möglich. Daher wenn der Körper sagt: “Gönn dir eine Pause” – dann hört auf euren Körper. Und wenn er aber sagt: “Heute ist der Tag, wir starten eine verrückte Aktion” – dann kann auch mal die Vernunft zu Hause bleiben 😀

Wieso ist es hier auf dem Blog so ruhig?

Das liegt daran, dass ich einfach viel um die Ohren habe, aber auch an den anderen Kanälen. Ich schreibe regelmäßiger (zwischendurch) auf Instagram und auf meinem Blog in Facebook – “Mein Weg zum ZUT 2019”. 

Mein Laufjahr “läuft” in der Tat noch nicht so wie geplant. Neues Jahr, neues Wehwechen. Jedes Jahr um die Zeit habe ich mit Problemchen zu kämpfen. 

– 2017: linkes Knie und Rücken (Verdacht Bandscheibe)

– 2018: rechter Fuß (Verdacht Ermüdungsbruch) und eine heftige Grippephase

– 2019: erneut der Rücken, erneut Verdacht Bandscheibe. 

Alle Verletzungen haben sich zum Glück nie bestätigt … seit dem 4. Januar – also seit über 6 Wochen mach ich damit rum. Der Rücken zwickt. Ich war bei diversen Ärzten, im MRT, bei der Massage und bei der Krankengymnastik. Letztendlich zum Glück nicht die Bandscheibe, sondern “nur” ein eingeengter Nerv … aber er bremst mich total aus und beeinflußt seitdem meinen ganzen Tagesablauf!

Ich bin bei weitem noch nicht die Umfänge gelaufen, die ich geplant hatte. Und wie ihr alle wisst, Trainingspläne werden auch nie meine Welt sein. Daher versuch ich noch entspannt zu bleiben und mich nicht verrückt zu machen. Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl und sobald es mein Körper zu lässt, werde ich einfach laufen, laufen und laufen! 🙂 Wie immer, mehr als schief gehen kann es nicht.

Es ist ja nicht so, dass ich dieses Jahr noch gar nichts gemacht habe. Ich war Laufen, im Functional Training, beim Demolition Workout, Schwimmen, bei der Physio, dazu tägliches Dehnen und Faszientraining und viel Spazieren. 

Also untätig war ich nicht, aber natürlich mit 170km in zwei Monaten ist zu wenig. Bei einem geplanten Umfang von ca 55 km / Wochen und den bisherigen über 7 Wochen im Jahr 2019 hätte es ruhig auch schon 385 km sein können. 

Werde ich deshalb nervös oder unruhig? Lasst mich überlegen? NEIN! Definitiv nein! Die Herausforderung wird nicht kleiner. Ja das stimmt. Aber die Herausforderung bleibt bestehen und dieser Challenge stelle ich mich!

Ich habe noch gut 4 Monate Zeit .. dies bedeutet, gem. eines 12 Wochen Plans, könnte ich mich bis 25.03. noch zurücklehnen 😀 Nein natürlich nicht.  

Ich wäre bereits froh, einfach schmerzfrei zu sein! Das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. 24 Stunden am Tag spüre ich mal mehr, mal weniger den Schmerz im unteren LWS-Bereich. Es zwickt, es klemmt, es nervt. Manchmal fiel mir auch das Aufstehen und Bücken schwer. Ich konnte nicht springen, nicht schnell und hektisch mich bewegen, war überall und ständig eingeschränkt! Ihr glaubt gar nicht wie sehr das nervt! 

Das Jahr 2018 – ein Rückblick

Mein Sportjahr 2018 (auch hier keine bezahlte Werbung, aber Verlinkungen)

Das Jahr 2018 neigt sich zu Ende und seit gestern auch mein Sportjahr. Ich hatte mir für 2018 so enorm viel vorgenommen. Meine Ziele und Ambitionen waren groß.

Ich wollte mich in jedem Bereich verbessern, wollte schneller werden und schauen, was mein Körper so mitmacht und im Stande ist.

Meine (Haupt-)Ziele waren:
– den Halbmarathon unter 1:35h,
– und den Marathon unter 3:30h zu laufen.
– in der Wintercross Serie Goldbach in die Top 5 meiner AK zu kommen.
– Etwas Neues probieren.
– Sowie 2018 insgesamt 2018 km (laufend) abzuspulen.

Doch meistens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Frühjahr begann noch ganz ok mit dem Ende der Wintercross Serie. Doch dann, kamen Erkältungen und Grippe dazwischen und warf mich immer wieder aus dem Rhythmus. So musste ich nicht nur auf den Rodgau Ultramarathon verzichten, sondern auch auf den Frankfurter Mainova Halbmarathon und den Deutsche Post Halbmarathon Bonn. Ärgerlich, aber gibt Schlimmeres. Zwischendurch konnte ich den STREETWald Cross erfolgreich mit 01:53:00h finishen und Platz 4 (gesamt) holen. Doch dann, als ich meine Trainingsumfänge steigerte, zwickte es ab km 10 immer wieder in meinem rechten Fuß. Ab zum Sportarzt und seine erste Vermutung war ein Ermüdungsbruch! Ich solle mir einen Röntgen- und MRT-Termin besorgen. Ich hatte Glück und Freunde konnte mir viel früher einen Termin besorgen. Doch war trotzdem zu über 6 Wochen Pause gezwungen. Und so konnte ich endlich, nach wochenlanger Sportpause Ende April wieder mit dem Sport beginnen. Direkt einen Tag nach dem MRT-Termin und dem OK der Ärzte, lief ich mit Julia den Halbmarathon in Ingolstadt. Und was soll ich sagen? Der Fuß hielt, die Schmerzen waren weg. Yes yes yes! Ich war so heiß aufs Laufen und Sport allgemein! Ich konnte somit erst einmal meinen Geburtstag entspannt feiern und das mit dem breitesten Grinsen, dass man sich vorstellen kann. Nur eine Woche später, lief ich den Wings for Life World Run in München (mit Julia, Kai und Max). Es war heiß, ich war nicht trainiert und am Ende lief ich 25,56 km bis ich vom Catcher Car eingeholt wurde! Könnte schlechter Laufen! Ich war total überrascht und sollte öfters mal eine Zwangspause einlegen. Ab jetzt hieß es, mit Vollgas trainieren! Und so kämpfte ich mich voran. Immer weiter und weiter.

Zwischendurch nahm ich an meinem ersten OCR Rennen mit meinem Freund Andreas Peltret teil – dem Strong Viking Deutschland in der Wateredition in Wächtersbach. 20km mit über 45 Hindernissen – genannt auch Beast Mode. Sieht man von der schweren Rippenprellung ab, war der Tag erfolgreich. Bedeutete jedoch auch wieder eine Zwangspause!

Leider hat das Leben auch Überraschungen gut, die nicht immer positiv sind. Im August starb unerwartet mein größter Fan – meine liebe Mama! Sie wollte immer alles von meinen Läufen wissen, alle Bilder sehen und wollte so gern auch mal mit mir Laufen gehen! Ihre Augen leuchteten immer, wenn ich von den nächsten Herausforderungen erzählte und ich weiß, sie war bei jedem Rennen in Gedanken dabei und feuerte mich an! Nun hat sie leider ihren Kampf gegen eine schlimme Krankheit verloren, kann aber nun – wo auch immer das ist – mit meinem Papa zusammen mich anfeuern und immer einen wachsamen Blick auf mich haben! Danke Mama – danke dass du mich groß gezogen hast, immer für mich da warst und einfach meine Mama warst! Du fehlst mir sehr!

Aber wenn ich eines von meinen Eltern gelernt habe, dann war es, das Leben so zu nehmen wie es kommt und es auszukosten wo es nur geht und seinen eigenen Weg zu gehen! Nach vorne schauen, mit erhobenen Haupt und sich durch jede Lebenslage zu kämpfen! Und wie lenkt man sich am besten ab? Genau – mit Sport! Ich lief nicht nur, sondern ab und an bin ich nach dem Laufen ins Schwimmbad gesprungen oder mit dem Radl zur Arbeit. War mit meinem Schatz in den Bergen wandern und Höhenmetern sammeln oder einfach nur laufen.

Im September – kurz vor dem Berlin Marathon kam noch eine weitere neue Herausforderung auf mich zu – den SwimRun UrbanChallenge in Ingolstadt. Es war kalt, aber einen Neopren braucht kein Mensch. Ich unterschätzte den ständigen Wechsel zwischen Schwimmen und Laufen, aber kam letztendlich doch noch ins Ziel – das ist definitiv eine Disziplin die wird 2019 besser – versprochen! Schließlich, als ehemaliger Schwimmer muss die Ausdauer noch irgendwo wieder herausgekitzelt werden! 🙂

Endlich war es soweit – mein zweiter Marathon – der Berlin Marathon. Ich war aufgeregter, als vor dem ersten Mal! Am Ende schaffte ich tatsächlich eine neue Bestzeit mit 03:32:02h! Ich war mega happy, doch war nicht satt, da einfach diese verdammten zwei Minuten fehlten. Da klopfte der, „Ich-bin-nicht-zufrieden-Mann“ in meinem Kopf! Also hieß es weiter trainieren. Mein Training bestand aus Ausruhen, dem Salomon Trails4Germany in Blaubeuren. Ein netter Trailrun mit 20km und ordentlichen Höhenmetern. Kurz ausgeruht (vor allem nach meinem Sturz!) und dann kam der Skinfit Halbmarathon am Bodensee. Ich hatte keine hohe Erwartungen, da ich einen Tag vorher einen Abstecher auf die Wiesn gemacht habe! Aber was soll ich sagen, am Ende stand eine 01:33:14h auf der Uhr und somit mein erstes Ziel für 2018 abgeschlossen. Booooooooom 🙂 

Und zum Jahresabschluss auf der Straße für mich – der Mainova Frankfurt Marathon im Oktober. Mein dritter und letzter Straßenmarathon. Es war windig, es war trüb, aber glücklicherweise trocken. Und ich musste kämpfen wie noch nie. Doch … was stand im Zielbereich auf der Uhr – eine 03:22:43h – unfassbar! Was eine Zeit. 6 Wochen nach Berlin noch mal 10 min schneller (und das trotz Gegenwind und 4x Pinkelpausen)! Uuuuund … Jahresziel Nr. 2 / 2018 abgeschlossen. Check!

Nun kam noch die Winterlaufserie Wintercross Goldbach. Bisher lief es ganz gut, ich bin definitiv schneller als 2017/2018 unterwegs … daher zwei Rennen stehen im Januar 2019 für mich noch aus und schauen wir mal was dabei herumkam!

Ein Ziel erreichte ich jedoch bei weitem nicht, die 2018km – jedoch auch nicht weiter schlimm! Reichte auch so. Kleiner Spaß, aber die Zwangspausen raubten mir soviel Zeit – daher Haken dran!

So Leute, genug gelabert! 2018 war trotz aller Tiefen, ein tolles Jahr! 2019 wird u.a. mit dem ZUT ein weiteres tolles Jahr! Ich danke allen (an erster Stelle natürlich meiner Julia ), die mich begleiteten, unterstützten, mir immer wieder Mut machten, mit mir zusammen trainierten, meine Launen ausgehalten haben, mir zuhörten, mir in den Arsch getreten haben usw. – danke das es Euch gibt! Ihr seid alles tolle Menschen!

Passt auf Euch auf und kommt gut und gesund ins Jahr 2019!

Yeah! :)

Wie ging die Geschichte eigentlich weiter? 🙂

Freitag, der 27. April 2018: 

Puh war ich an diesem Tag aufgeregt. Auf der Arbeit ging es drunter und drüber und ich musste mittags nach Frankfurt zu meinem MRT-Termin in die Radiologie. 

Ich wusste echt nicht, was auf mich zukommt und ob ich wirklich bald wieder laufen kann bzw. darf!

Zum Glück war die Wartezeit nicht solange und die Mitarbeiterinnen waren alle sehr nett. Daher Bein hochlegen, hinlegen und ab in die Röhre … dieses Geräusch 🙂 Oh  man 🙂

Am Ende konnte ich die Ärztin zu einer Betrachtung meiner MRT-Bilder überreden (besten Dank nochmal!) und ich hörte die Worte … “Herr Golowko … da ist nichts. Die Bänder sind gesund, die Knochen sind gesund … war wohl eine starke Zerrung!”

Yeesssssssssssss .. ich bin gesund … und mega happy! 🙂

Samstag, 28.04.2018:

Mein Bruder hat gestern bereits die Startnummern für Julia, Ulli, mich und sich abgeholt. In weiser Voraussicht 🙂 Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht ab und an etwas Unvernünftig zu mir selber bin, wenn es um Sport geht … 😉 Das heißt, ich starte beim Halbmarathon in Ingolstadt! Ich habe seit Anfang April keinen Lauf mehr getätigt, also knapp 4 Wochen ohne Training … mal sehen was dabei herauskommt! Es war zudem noch viel wärmer, wie ursprünglich gedacht! Vor dem Start war ich auf einmal wieder aufgeregt … wird der Fuß trotzdem halten? Wie verhalten sich die Muskeln? Was zur Folge hat, dass ich mehrmals aufs Klo musste. Zudem war meine Schwester und ihr Freund nach 1,5 Jahren Weltreise zurück und vor Ort … das erste Aufeinandertreffen nach so langer Zeit. Und dann? 10 min vor dem Start ein Krampf im rechten Gesäßmuskel … perfekt! Läuft! 🙂

17:30 Uhr – ab gehts auf die Brücke zum Start .. über 2.000 Läufer stehen in der prallen Sonne und fiebern dem Startschuss entgegen.

Ich entschloss mich an diesem Tag langsam zu machen und meine Julia zu begleiten. Das Ziel als Pacemaker war 01:55:00h, das Minimalziel Sub2.

Und die Aufgabe machte Spaß … ich habe paar Sprints zu den Verpflegungsstationen eingelegt und Julia mit Wasser und Iso-Drinks versorgt, so dass sie in ihrem Rhythmus und ihrem Tempo bleiben konnte. Ich bin teilweise auch mal rückwärts gelaufen, bin über Hütchen gesprungen, hab mich mit Leuten unterhalten und und und … hat echt Spaß gemacht!

Leider hatte Julia mit der Hitze zu kämpfen und sackte mir im Zielbereich fast zusammen, aber ein Stück Melone und ein alkoholfreies Weizen rettete sie in letzter Sekunde! Am Ende waren es knapp über 2 Stunden, aber aufgrund der Knieschmerzen, dem Substanzverlust durch die Wärme, bin ich natürlich trotzdem sehr sehr stolz auf sie :*

Und ich? Ach … was soll ich sagen .. der Fuß hält … ich bin zurück! 🙂 Wir sehen uns auf den Laufstrecken … spätestens am 06.05. beim Wings for Life Run in München!

Hier ist der Bericht meines Bruders Kai auf seinem Blog nachzulesen.

Fotos by Go2B / Fotoagentur P[ict]URE