Test: Salomon Sense Ride 5

Premiere – nicht nur das es ein Salomon Schuh in den Test geschafft hat, sondern dass es ein Frauenmodell ist. Sprich: meine Frau Julia war dieses Mal mit dem Testen dran. Sie ist seit Jahren ebenfalls sehr erfahren in den Bergen und läuft mehrfach die Woche die Trails hier in den Alpen. Schauen wir doch, was Julia zu den Schuhen zu berichten hat.

Kleine Anmerkung: Sie hat definitiv mehr Salomon Erfahrung als ich 😉

Vom Sense Ride 5 hört man viel und ist vielleicht der unterschätzteste Schuh aus der Trailrunning-Reihe von Salomon. Nicht ein Performance Schuh wie ein S/Lab, Ultra oder die Pulsar Reihe, aber wohl der Allrounder schlechthin.

Werfen wir nun ein Blick drauf:

DATEN & FAKTEN

Der Hersteller Salomon schreibt auf seiner Seite:

“Ein vielseitiger Trailrunning-Schuh für alle Einsatzgebiete: Der SENSE RIDE 5 ist auf kurzen, schnellen Trailläufen ebenso in seinem Element wie bei Ultralangstrecken. Ein extrem bequemes Allround-Talent, das sich spielend leicht an verschiedenste Geländearten anpasst. Die ausgewogene Zwischensohle sorgt für die nötige Dämpfung und Reaktivität, der Schaft aus Engineered Mesh mit SensiFit™ für die richtige Menge bequemen Halt.”

Weitere Fakten des Herstellers:

  • Energy Save-Zwischensohle – richtige Mischung aus bequemer Dämpfung und angemessener Reaktivität
  • All Terrain Contragrip für sichere Trittfestigkeit
  • Leichter, flexibler und langlebiger Schaft aus 3D-Gewebe – für optimierten Halt
  • Gewicht: 247g in der Referenzgröße für Damen / 286g bei den Herren
  • Das Testmodel hat die Größe EU40.5 und wiegt 273g – kein Leichtgewicht, aber ein guter Mittelwert.

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Den Schuh gibt es in fünf Farbkombinationen. Julia hat den Sense Ride in der Kombi Tea Rose / Fiery Red / Vanilla Ice erhalten. Wer auch immer sich diese Namen für Farben ausdenkt – im ersten Moment klingt dies eher nach einer Duftkerze oder einem Tee, als an die Farben eines Trailschuhs 😉 Da es für viele ebenfalls ein Faktor ist, das Design ist ansprechend. Die Schuhe wirken nicht globig, sondern elegant und sportlich.

Der Schuh schmiegt sich gleich an die Füße und hat eine angenehme und gut sitzende Passform. Hinzu kommt das bekannte Schnürungssystem Quicklace von Salomon. Es ist nicht für jeden das passende System, doch weiß man mit umzugehen, kann der Fuß gut fixiert werden.

Julia ging direkt damit auf unseren Haustrails los. Bedeutet, von Wald- und Schotterwegen auch Singletrails mit Wurzeln und Steinen, als auch in den höheren Regionen das technische alpine Umfeld mit ordentlichen Up- und Downhill Passagen. Der Schuh war auf jeglichem Terrain ein zuverlässiger Partner.

EINSATZGEBIET

Ob von der Haustür zum Trail, im Stadtpark, im Wald oder doch im anspruchsvolleren Gelände – der Sense Ride ist ein zuverlässiger Schuh. Wie bereits erwähnt, er ist kein Performance- oder Wettkampfschuh, doch bedeutet es nicht, dass es nicht auch schneller werden darf.

Der Schuh will ein Allrounder sein und das ist er. Ein Bequemer dazu. Für die kurzen, aber auch langen Trainingseinheiten. Auch ein perfekter Schuh für jeden Einsteiger in die Trailrunning Welt.

FAZIT

Ein toller Trailrunning Schuh. Für Einsteiger, aber auch ambitionierte Läufer:Innen, die einen zuverlässigen angenehmen Trainingsschuh suchen. Auch hat sich der Sense Ride 5 gut auf Wanderungen geschlagen. Eben ein Allrounder.

Julia hat die Passform, der gute Halt und das angenehme Tragegefühl überzeugt. Sie baut den Sense Ride regelmäßig in ihr Training ein und hat bereits ordentlich Kilometer mit heruntergespult.

Und für den – heutzutage günstigen Preis (OVP 130,00 Euro) kann eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen werden.

Anmerkung: Der Schuh wurde mir vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Dies wird jedoch keinen Einfluß auf meine in diesem Bericht widerspiegelnde Meinung haben.

Test: The North Face Summit Vectiv Sky 

Vor kurzem hatte ich bereits das TNF Summit Run Outfit im Test gehabt. Und, wie ich bereits in diesem Artikel geschrieben hatte, hatte ich zuvor keine Berührpunkte mit TNF gehabt. Doch auch spannende Trailschuhe bringen sie auf den Markt. Seit 2021 hat sich The North Face ihren Platz in der Trailrunningwelt geschaffen. Bahnbrechend damals, der erste Trailschuh mit Carbonplatte. Viele hielten dies für absoluten Quatsch, doch etliche Hersteller zogen nach. Auch hier scheint es einen Markt zu geben.

Ich habe im Test den Summit VECTIV Sky vor mir liegen. Der leichteste Schuh der Summit Series. Mit der neuen Schaumstofftechnologie von TNF und der VECTIV™ 2.0 Karbonfaserplatte für Stabilität geben sie Energie, ohne an Komfort zu sparen. Der passgenaue Leisten und die Carbonfaser-Fußplatte sorgen für hohe Leistung in technischem Gelände, und eine 4 mm hohe Zehen-Fersen-Überhöhung sorgt für ein natürlicheres Laufgefühl bei jedem Schritt.

DATEN & FAKTEN

Hier die nackten Daten und Zahlen des Herstellers:

  • Schützendes und atmungsaktives Obermaterial
  • Sockengerechter Einstieg mit präzisem Halt
  • Gebaut auf einem passgenauen Leisten für hohe Leistung auf technischem Terrain
  • SOHLE: Die gerockerte VECTIV™ 2.0 Zwischensohle bietet eine Karbonfaserplatte und ein gegabeltes Design in der Ferse und im Vorfußbereich für erhöhte Stabilität auf technischem Terrain
  • Stark federnde Hochleistungs-Zwischensohle mit 4 mm Pebax®-Einsatz im Vorfußbereich
  • 10 mm größerer Zehensprung als der Flight VECTIV™ von dieser Saison
  • 21 mm/17 mm Überhöhung und 4mm Offset
  • Surface CTRL™ Gummilaufsohle mit 3,5mm Profil
  • Durchschnittsgewicht: 272g – in meiner Größe EU45,5 wiegt ein Schuh 309g. 

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Ich war sehr gespannt. Und ich bin immer wieder wahnsinnig neugierig, wie jeder Hersteller einen Trailschuh interpretiert und welche Innovationen dort drin stecken. 

Mein erster TNF Schuh, ich wusste nicht auf was ich mich einlasse und es fühlte sich erst interessant und ungewohnt an. Es lag denke ich vor allem an der gebogenen Sohle, die sofort auffällt. Doch nach dem ich den Schuh einige Momente anhatte, habe ich mich doch recht schnell an Schuh und das Laufgefühl gewöhnt. Es machte einfach direkt Spaß mit dem Schuh auf die Trails zu gehen.Ich brauchte ein paar Meter, bis der Schuh und ich uns vollends verstanden. 

Doch zuvor noch ein Blick auf den Schuh selbst:

Das Obermaterial. Es besteht aus einer Kombination aus atmungsaktivem Mesh und abriebfestem Ripstop-Gewebe, das den Schuh vor Beschädigungen schützt. Das Mesh sorgt für eine gute Belüftung und verhindert, dass die Füße überhitzen, während man auf den anspruchsvollen Trails unterwegs ist. Das Material ist etwas strapazierfähiger, weshalb wohl auf einen Zehenschutz verzichtet wurde. Nur an der Vorderseite ist ein kleiner Schutz. Doch fühlten sich meine Schuhe zu jederzeit sicher aufgehoben und ich konnte keine Probleme mit Steinen oder sonst was feststellen. Der große Vorteil: das Material ist pflegeleicht und leicht zu reinigen.

Im Vorderfußbereich hat der Fuß ausreichend Platz und ist gut vom Obermaterial geschützt.

Im Mittelfuß und an der Ferse hat man einen guten Halt. Nichts rutscht und wackelt und der Fuß ist sicher eingepackt. Zudem verhelfen die angeriffelten Schnürsenkel. Nicht nur, dass sie einfach super halten, sie können auch den Fuß perfekt im Schuh fixieren. Aber es gibt keine Schlaufe oder Tasche in der die Schnürsenkel befestigt werden können. 

Die Außensohle besteht aus der hauseigenen Gummimischung Surface CTRL™ aus Biomaterial. Die größten Konkurrenten auf dem Markt sind Vibram und Continental, doch bietet auch diese Mischung einen guten zuverlässigen Grip im alpinen Umfeld. Zumindest solange es nicht zu matschig wird. Im feuchteren Umfeld funktioniert er, aber hier gibt es bessere Materialen und greifenderes Profil. Auch fühlt sich der Fuß von unten ausreichend geschützt. Kein Sternchen oder sonstiges spitzer Gegenstand konnte von unten meinen Fuß beeinflussen. 

Wovon ich noch gar nichts erwähnt habe, ist die Optik. Der Schuh sieht giftig aus und er will angreifen. Das gelb sticht sofort hervor und die Farbkombination aus LED Yellow, TNF Black mit dem Deep Grass Green gefällt und ist in sich stimmig. 

Komfort – der Fersenbereich ist ausreichend gepolstert und wichtig: die Knöchel haben ausreichend Platz. Es gibt den ein oder anderen Schuh auf dem Markt, da bekomme ich Probleme mit den Knöcheln. Aber hier drückt und reibt nix. Top. 

EINSATZGEBIET

Der Schuh ist für schnelle Einsätze im technischen Gelände vorgesehen. Und das kann ich bestätigen. Ob Skyrace, alpiner Wettkampf, schnelles Training auf diversen Untergründen – dieser Schuh ist bereit für seinen Einsatz.

FAZIT

In letzter Zeit war ich selten so positiv überrascht von einem Schuh in meinen Tests. Inzwischen sind ja alle Trailschuhe irgendwie gut. Manche jedoch machen es besser und sind überragend. 

Der Summit VECTIV Sky hat mich durch seine angenehme breitere Passform, dem tollen performanten Laufgefühl sofort gepackt. Dazu war der Grip auf Waldwegen, auf Geröll und alpin überragend. Bei Nässe konnte ich mich Up- und Downhill ebenfalls verlassen. Außer es wurde matschig, sei es durch klassischen Matsch oder Schneematsch. Hierfür sind die Stollen nicht ausgelegt. Das muss bewusst sein, dass es eher der Trailschuh für die Saison April bis Oktober ist, bei trockeneren Gegebenheiten.  

Was simpel aber genial ist, sind die Schnürsenkel. Bei dem ein oder anderen Test habe ich die Schnürsenkel einiger Hersteller kritisiert. Zu lang, zu dünn oder greifen einfach nicht und man darf ständig nachjustieren.  

Im Trail muss man sich auf den Halt eines Schuhes verlassen müssen, ebenso auf die Schnürung. Es gibt nichts schlimmeres, als Downhill über einen Schnürsenkel zu stolpern. Und hier hat The North Face eine tolle Lösung gefunden – breitere geriffelte Senkel – da rutscht nichts. Nicht einmal der obligatorische Doppelknoten ist notwendig.   

Der Schuh macht auf den Trails nicht nur richtig Spaß, sondern sieht auch noch richtig gut aus. In Kombination mit dem gesamten Outfit von The North Face, ist man nicht nur schnell und sicher auf den Trails unterwegs, sondern auch stilsicher für diese Saison 😉 Ok, das klang nun wie ein Werbeslogan 🙂 Sorry!

Wer einen zuverlässigen schnellen Trailschuh in seinen Reihen benötigt, unbedingt zugreifen. 200 Euro sind ein stolzer Preis, aber in diesem Fall lohnenswert. Der Schuh macht einen sehr stabilen wertigen Eindruck, wie lange der Schuh und die Außensohle halten, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt schlecht prognostizieren. Halte euch hier natürlich auf dem Laufenden. Aber ganz klare Kaufempfehlung von meiner Seite!

Anmerkung: Der Schuh wurde mir vom Hersteller vorab zur Verfügung gestellt. Dies wird jedoch keinen Einfluß auf meine in diesem Bericht widerspiegelnde Meinung haben.

Test: Saucony Peregrine 13

Nach vielen Asphaltkilometern und Straßenschuhtests kommen wir auf meine eigentliche Kategorie dieses Blogs zurück – dem Trailrunning. 

Auch in diesem Bereich hat Saucony ein Update eines Trail-Urgesteins herausgebracht. Den Peregrine 13. Und auch hier gibt es eine Verbindung. Ich hatte den 8er sehr lange im Einsatz, sowohl als Trail-, als auch als Wanderschuh. Dann habe ich mir den 10er angelegt und ihn leider etwas im Schrank vernachlässigt. Was ich im Nachhinein gar nicht verstehen kann. Denn es ist ein rassiger Trailschuh und ich habe mich wohl in dieser Zeit von vielen gehypten (trotzdem top Trailschuhen) blenden lassen. Seit einiger Zeit, grad im Winter bin ich ihn wieder sehr häufig gelaufen. Und seit einigen Wochen ist nun der Peregrine 13 bei mir im Test. 

Den Peregrine wird es wieder in unterschiedlichen Ausführungen geben, zusätzlich als Peregerine 13 ST (Soft Trails, tieferes Profil für weiche Untergründe) und den Peregerine 13 GTX (wasserdicht). Doch werfen wir einen Blick auf den Klassiker. 

Anmerkung: Der Schuh wurde mir vom Hersteller vorab zur Verfügung gestellt. Dies wird jedoch keinen Einfluß auf meine in diesem Bericht widerspiegelnde Meinung haben.

DATEN

Zu Beginn wie immer die Fakten und Daten vom Hersteller:

Der Schuh hat in der Zwischensohle den klassischen PWRRUN Schaum (in dieser Version 1,5mm mehr) und sorgt für ein leichtes Gewicht und ein gut abgefedertes Laufgefühl.

Die Sprengung liegt bei 4 mm (28 mm Ferse / 23 mm Zehenbereich). Bei Herren liegt das Referenzgewicht bei 260 g. In meiner Größe EU46,5 liegt er bei 309g. Definitiv ein Leichtgewicht unter den Trailschuhen und Saucony will mit ihm Schnelligkeit und Spaß auf den Trails versprechen. 

Kombiniert mit der hauseigenen Sohlenmischung PWRTRAC, die laut Saucony für eine guten Bodenhaftung und Grip sorgen soll.

Doch genau das will ich lieber selbst auf den unterschiedlichsten Untergründen testen 😉 Bei den Vorgängermodellen war großteils Verlass drauf, auch beim Peregrine 13?

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Der Peregrine hat den Ruf als Trail-Allrounder – und wird oft als Einstiegsmodel empfohlen.

Blenden wir seinen Ruf erst einmal aus. Ich werfe einen Blick auf die wichtigen Faktoren im Trail.

  • Sitzt der Schuh gut am Fuß?
  • Bietet er einen guten Halt – sowohl im Schuh, als auch auf dem Trail?
  • Wie agil ist er auf den unterschiedlichsten Trails? 
  • Wie verhält er sich auf diversen Untergründen (Schnee, Matsch, Nässe)?
  • Wie ist die Protektion des Fußes (sowohl von unten, als auch von vorne – ist alles gut geschützt) ?
  • Und letztendlich wie bequem ist er auf unterschiedlichen Distanzen, gerade wenn man den Schuh länger als zwei Stunden am Fuß hat? 

Als ich den Schuh aus dem Karton genommen habe, hatte ich einen leichten angenehmen Schuh in der Hand. Dies bestätigte sich direkt auch am Fuß. Leicht, bequem und luftig. Der Schuh fühlt sich direkt sehr bequem an meinen Füßen an. Der Fuß hat einen guten Halt, die Fersen sind angenehm ausgepolstert und mit der klassischen Schnürung kann der Fuß sicher fixiert werden. Kein Gefühl das etwas drückt oder rutscht, dank auch dem bequemen und flexiblen Obermaterial.

In der Zehenbox gibt es meiner Meinung nach ausreichend Platz für die Zehen. Aber das ist auch etwas, was ich dann nach den richtig langen Läufen noch besser beurteilen kann. 

Aber wenn bereits das erste Gefühl einen so positiven Eindruck hinterlässt, sind dies bereits top Voraussetzungen für die Läufe mit dem Peregrine.

Die PWRTRAC Außensohle- wie bei allen Peregrine Modellen – ist für das grobe und technische Terrain gemacht. Auch wenn der Peregrine sich gut auf Straße laufen lässt, sollte man die Asphaltpassagen stark einschränken, sonst hat man von den groben (weichen) Stollen keine langen Freude dran.

Es macht einfach Spaß mit dem Peregrine direkt sich Richtung Trails zu bewegen. Ich habe ihn inzwischen auf matschigem Boden, Schnee, Waldboden, Schotterwegen getestet und er macht was er soll 😉 Und das richtig gut. Ja, der Peregrine ist ein Allrounder – ein All-Terrain-Trail-Schuh. Und dank seiner neuen Zwischensohle mit mehr Schaum, fühlt er sich richtig angenehm an und wird sicherlich viele Läufer:innen damit ansprechen. Auch wenn er dadurch nicht mehr das direkte Gefühl bietet, aber er ist dabei sehr agil unterwegs und definitiv mit hohem Spaßfaktor.

Auch beim Thema Protektion kann er punkten. Spitze Steine, scharfe Kanten – dank der Sohle ist man gut geschützt unterwegs und man spürt nichts durch die Sohle. Kombiniert mit dem Zehenschutz ist man auf den meisten Einsätzen sicher unterwegs.

Die langen alpinen Trails sind in Kürze dran und dann darf er zeigen, was er wirklich drauf hat. Vor allem, ob die Füße alles mitmachen 😉 Daher werde ich den Bericht hier noch mal ergänzen. 

FÜR WEN GEEIGNET / EINSATZZWECK

Auf den Peregrine ist Verlass. Er ist in der Tat kein Experte für einen bestimmten Einsatzzweck, denn er kann so vieles. Und ich meine das nicht halbherzig, sondern er kann vieles richtig gut. 

Er ist zwar kein Door-2-Trail Schuh, auch wenn er das könnte, aber das würden – wie beschrieben – die Stollen nicht lange mitmachen. 

FAZIT

Wieso ein Trailschuh wieder in der Farbe weiß veröffentlicht wird? Definitiv – er sieht super aus. Aber auch nur bis man aus der Haustür raustritt und auf die Trails geht 😉 Der Schuh ist optisch sehr gut gelungen, aber auch bei den Faktoren auf denen es auf den Trails ankommt, macht er eine gute Figur.

IATF21 – Teil 1: Trainieren bei Michael Arend Training

Erinnert ihr euch noch daran, als ich sagte, ich bin keiner der nach Trainingsplänen trainiert? 😊 Tja, auch ich überhole meine eigenen Meinungen. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, mit meinen Methoden werde ich schneller. Ich kann auch einen Halbmarathon oder gar Marathon erfolgreich finishen. Und auch bei den Trailläufen ging es voran. Bis zu einem kleinen Ultra im alpinen Umfeld. Doch – irgendwie stellte ich die letzten Monate fest, dass ich grad Uphill enorm Körner verbrauche und nicht wirklich in dem Tempo vorankomme, wie erhofft. Natürlich einer der Gründe ist die Umstellung meines Lebens-/Schlafrhythmus mit kleinem Kind, aber das sollte aber trotzdem wieder voran gehen. Also suchte ich professionelle Hilfe und wurde bei Michael Arend Training vorstellig. Zuerst wollte ich mit einem sogenannten „Level Up“ starten. Sprich, ich mach einen Leistungstest und meine bisherigen Läufe werden analysiert und bekomme Tipps & Tricks um mein Training anders zu gestalten. Doch recht schnell wurde mir klar, ich brauche einen Coach – der den Weg mit mir gemeinsam geht – und bin doch direkt ins Coaching eingestiegen. Das bedeutet, ich werde mtl. durch einen Trainer begleitet. Er macht mir einen individuellen Trainingsplan für meine Ziele (unter meinen Voraussetzungen) und analysiert am Ende des Monats, wie ich mich geschlagen habe. Daher: was lief gut, was schlecht, woran kann ich besser arbeiten, wo muss ich mehr Disziplin zeigen, wie passen wir den Plan für den Folgemonat an usw.

Anfang März 2021 haben wir dann gestartet. Zuerst galt es einen Fragebogen zu meiner Person, meinen Leistungen, meinen Zielen, Stärken und Schwächen auszufüllen. Hier gab ich auch bereits an, an welchen Tagen ich bevorzugt trainieren will und kann und welche Termine bereits für die nächsten Monate unausweichlich sind (Urlaube, Geschäftstermine usw.).

Der zweite Schritt ist ein Leistungstest. Anhand dieser Methodik schauen die Coaches, in welchen Pulsbereichen wird das Training aufgebaut.

Diese waren wie folgt aufgebaut:

  • Bestimmung anaerobe Schwelle – 45 min volles Tempo (dienstags)
    • 3min Einlaufen
    • 45 min flach / gerade im höchstmöglichen Tempo KONSTANT laufen
    • 10min Auslaufen

Das lustige ist, bei diesem Test bin ich meine neue Bestzeit über 10km gelaufen und hätte noch paar Prozent drauflegen können. Aber ich musste konstant ein hohes gleichmäßiges Tempo laufen, daher habe ich nicht alles gegeben. Ich war total überrascht, was an dem Tag los war. Das Beste war: der Brustgurt war nicht mit der Uhr verbunden 😀 Erster Fail direkt am Anfang.

  • Bestimmung aerobe Fähigkeiten + Bestimmung VO2max 6min
    • 25min flach / gerade Laufen mit dem angegebenen Puls (bei mir waren es 142)
    • Danach 6min All Out

Direkt danach begann das Training nach PLAN! Der Trainingsplan und meine Überwachung findet über das OnlineTool TrainingPeaks statt.

Und dieser Plan hatte es in sich. Bin ich vorher noch gemütlich (ich denke ich befand mich zu sehr in meiner Komfortzone) – 30-40km pro Woche (und zu 90% viel zu schnell) gelaufen – was am Ende 100-150km pro Monat bedeutete, hat dieses Training mit fünf Einheiten pro Woche gleich ein anderes Kaliber und es sollte sich über die Zeit auch noch steigern 😉 Klar, es soll ja nicht zu monoton werden 😊 Doch ich will mich ja steigern und voran kommen, daher los geht’s!

Viele Einheiten befanden sich im niedrigen Pulsbereich, einfach um die Grundausdauer zu pushen.

Aber natürlich auch für den Wunsch, wieder flotter die Steigungen zu erklimmen, waren Bergintervalle und Wechselläufe dabei.

Hier zwei Beispiele, wie das Training in meinem Kalender aussieht:

Eine typische komplette Trainingswoche sah dann wie folgt aus:

Zur Erklärung der Farben:

  • Grün: die Trainingseinheit in dem vorgegeben Umfang erledigt
  • Gelb: zu lang / zu kurz trainiert, jedoch Einheit durchgeführt
  • Rot: Einheit ausfallen lassen
  • Grau: Einheiten die ich zusätzlich (neben dem TP) gemacht habe

Ich muss sagen, das Training ist fordernd. Aber das ist auch gut so. Der Leitspruch von Michael Arend Training „We don´t do easy“ spricht es direkt aus. Man will was erreichen und muss hierfür investieren. Die Zeit, in das Training und in den Körper!

So die Theorie, doch wie erging es mir in der Zeit? Ganz ehrlich? Ich musste mich erst mal reinfinden. Häufiger Laufen, andere Intensität, das Zeitmanagement … und die erhöhte Belastung für den Körper.

Über die Monate stiegen meine Umfänge auf:

März:    233km / 3.722 Höhenmeter

April:     251km / 4.630 Höhenmeter

Mai:       207km / 3.105 Höhenmeter

Juni:      188km / 5.039 Höhenmeter -> in diesem Monat bin ich bei einem langen Lauf in ein Lock getreten, noch 6km heimgehumpelt und hatte dann einen Verdacht auf einen Bänderriss. Zum Glück war es nur eine starke Dehnung und ich verlor nur eine Woche Training. 

Juli:        60km / 837 Höhenmeter -> dafür hat es mir dieser Monat richtig gegeben und war eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände. Erst die Impfung, danach vom Fahrrad gefallen (Klickpedale -> Bein vertreten) und zu guter Letzt ein grippaler Effekt mit hohem Fieber – dies hat mich zwei erneute Wochen Training gekostet.

August: 249km / 5.878 Höhenmeter

Und am Ende wären es noch mehr gewesen, jedoch musste ich vereinzelte Trainings canceln oder kürzen. Sei es Familien- oder berufsbedingt. Man ist ja kein Profi und hat so seine Verpflichtungen 😉

Trotz allem merkte ich natürlich nach den regelmäßigen Einheiten, wie sich im Körper etwas tat. Ich fühlte mich nicht mehr so schwerfällig, mir machten viele lange Einheiten hintereinander nichts mehr aus. Die Beine waren nicht mehr so müde. Nur Uphill – habe ich dieses Jahr noch nicht so die Kraft / Luft gefunden. Keine Ahnung. Irgendwo blockiert mein Körper da.

Aber mag auch an dem unregelmäßigen Schlaf (kleine Tochter) liegen. Oder vielen anderen externen Einflüssen (Ernährung, Streß auf Arbeit usw.). Dafür stieg meine Ausdauer und mein Gewicht fiel 😉

Doch, wie wirkte sich das auf den Wettkampf aus? Am 11.09.2021 fand das Innsbruck Alpine Trail Festival statt. Mehr dazu, in Kürze 😉