Test: Dynafit Alpine Pro 2

Ein neuer Schuh von den Bergspezialisten aus Südtirol – der Dynafit Alpine Pro 2. Der Name verrät viel und weckt große Erwartungen für das alpine Umfeld. Also Schuhe an und ab auf die Berge … stopp … so schnell möchte ich jetzt nicht durchstarten 😉

Schauen wir uns erst einmal an, was der Hersteller über diesen Schuh erzählt:

Allrounder auf den Trails: Der Alpine Pro 2 Laufschuh für Herren überzeugt in jedem Gelände mit höchstem Komfort, Stabilität und Schutz. Ob Trail Running-Freak oder Gelegenheitsläufer, technisches Terrain oder flowige Downhills – mit dem Alpine Pro 2 hast Du auf den Trails immer eine grandiose Zeit. Vor allem auf mittleren und langen Distanzen kann der Schuh seine Stärken ausspielen.”

Ein Schuh für ein breites Einsatzgebiet. In den letzten Jahren bin ich vor allem den Ultra 50 und 100 gelaufen. Schuhe für die gewisse Meile extra, jedoch auch einer breiteren Passform. Denn generell sind die Schuhe aus dem Hause Dynafit schmaler und sehr fußbetont geschnitten. Ich hatte so ziemlich jedes Modell an meinen Füßen, doch nur mit den Ultra kam ich zu recht.

Daher war ich gespannt, wie sich der Alpine Pro 2 – ohne Ultrazusatz – macht.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

“Die neue Speedlite Zwischensohle punktet mit hoher Dämpfung und absorbiert Stöße für dauerhaften Komfort und schmerzfreies Laufen vom ersten bis zum letzten Kilometer. Gleichzeitig sorgt die Pebax Platte für beste Stabilität, damit Du auf anspruchsvollen Trails trittsicher unterwegs bist und ordentlich Tempo machen kannst. Dank der Vibram® Megagrip Sohle hast Du sowohl bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen stets perfekten Halt. Der Alpine Pro 2 besitzt ein weiches und dennoch abriebfestes Obermaterial für einen bequemen Fit. Mit dem Schnellschnürsystem kannst Du den Schuh perfekt an Deine Bedürfnisse anpassen und Dein Fuß ist präzise und fest eingefasst. In der elastischen Abdeckung kannst Du die Schnürsenkel einfach und unkompliziert verstauen, damit sie unterwegs nicht zur Stolperfalle werden. Alpine Pro 2 – Dein Begleiter für jeden Trail.” (Quelle: dynafit.com)

Zusammengefasst:

  • Starke Speedlite-Dämpfung
  • Speed Schnürsystem
  • Sprengung: 6 mm
  • Rockshield & stability Plate
  • Enthält recycelte Materialbestandteile
  • Außensohle: Vibram Megagrip mit 3,5 mm Stollen
  • Gewicht (bei der Referenzschuhgröße) = 280g – in der Schuhgröße EU47 hat er ein Gewicht von 367g / Schuh.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Tolles Design, wertiger Eindruck – so halte ich die neuen Alpine Pro 2 in den Händen. Mir gefällt das gesamte Erscheinungsbild. Kein auffälliger aggressiver Schuh, aber definitiv ein gut durchdachter Schuh der mehr leisten kann, als man ihm auf dem ersten Blick zutrauen möchte.

Schnellschnürsystem, Verstaumöglichkeit für die Senkel, weiches Obermaterial mit “Lüftungsschlitzen”, eine Außensohle die zupacken will und alles sauber und gut verarbeitet.

Der wichtigste Moment für mich ist das erste Mal in einen Schuh reinschlüpfen. Man spürt sofort, passt er an die eigenen Haxn oder sind störende Elemente dabei. Worauf ich sofort achte: passt der Fuß, gibt es nirgends Stellen an denen man sich aufreiben kann (Stichwort Ferse und Knöchel), hat der Fuß im Zehenbereich ausreichend Platz, sitzt der Mittelfuß gut und passen meine Einlegesohlen herein. Und alle Punkte meistert der Alpine Pro 2 mit Bravur. Mein Fuß sitzt gut und hat ausreichend Platz. Etwas Sorge machte mir, der Sprung auf eine Nummer größer. Denn beim Ultra 50 bin ich noch die halbe Nummer kleiner gelaufen und der Ersteindruck war ebenfalls top. Doch merkte ich immer mehr, dass beim Downhill er einfach doch etwas zu klein ist. Gerade in den warmen Monaten. Doch auch hier keinen Grund zur Sorge: die Füße werden gut umschlossen, mit dem Schnellschnürsystem kann der Fuß gut fixiert werden und nix drückt und zwickt. Die Zunge ist sehr dünn, was aber kein Nachteil beim Komfort ist. Durch Schnürsystem, als auch die Zunge sind gut aufeinander abgestimmt. Wer mit dem Schnellschnürsystem nicht klar kommt, hat noch die Möglichkeit auf normale Schnürsenkel umzuschwenken, die mit im Lieferumfang sind.

Sehr angenehm ist der gut gepolsterte Fersenbereich. Um alle Zweifel zu beseitigen heißt es, raus in die Natur und ein paar Höhenmeter und technischere Wege laufen.

GRIP / PROTEKTION

Da bleiben kaum Wünsche offen. Die Mischungen der Vibram Megagrip Sohlen sind seit Jahren auf dem Markt einfach nicht mehr wegzudenken und nahezu unschlagbar. Egal bei welchen Bedinungen (nur Schnee hatte ich nicht in meinem Test), haben die Schuhe einen sicheren Tritt ermöglicht. Ob beim Laufen auf diversen Untergründen, auf nassen Steinen oder aber auch beim Kraxeln auf einen Grat – Halt war immer gegeben und man konnte sich aufs Laufen und Klettern konzentrieren.

Die Füße sind durch die hochgezogene Gummierung um die Zehen herum gut geschützt. Kleine Steinchen können hier einem nix anhaben. Auch die Sohle gibt eine gute Protektion gegen spitze Steine. Das positive ist, die Füße sind gut geschützt, trotzdem konnte ich den Untergrund noch sehr gut spüren. Die Kontrolle über die Umgebung ist dem Läufer weiterhin gegeben.

Die Außensohle ist steif genug für Sicherheit und einen guten Halt des Fußes und bietet trotzdem genügend Dynamik für gute Performances.

Obligatorisch natürlich der Schutz um die Zehen herum.

Die Dämpfung ist straff. Wer eine butterweiche Abfederung wünscht, wie es eher bei einem Speedgoat von Hoka oder einem Xodus Ultra von Saucony ist, ist hier falsch.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Sobald man sich abseits befestigter Wege befindet, kommen die Schuhe ins rollen. Sie funktionieren auch auf Asphalt, aber diesen Part sollte auf ein Minimum eingeschränkt werden. Denn wenn es steinig, technisch und grob wird, fühlt man sich mit den Schuhen wohl.

EINSATZGEBIET

Der Alpine Pro 2 hat ein großes Einsatzspektrum – von der gemütlichen Trainingsrunde im Wald bis zum alpinen Wettkampf. Er kann jeden Untergrund, doch auf Asphalt merkt man den Schuhen an, dass sie da nicht hingehören. Seine Vorteile und Stärken kann er jedoch am besten im alpinen Umfeld ausspielen. Nach meinen bisherigen Tests sehe ich den Schuh bei technischen Läufen bis 50 km. Eine etwas weichere Dämpfung und man hätte seinen Spaß auch für die langen Ultras. Doch hier hat Dynafit andere Schuhe im Repertoire, genauso für die schnellen kurzen Trailwettkämpfe. Auch hier wäre er nicht die erste Wahl.

FAZIT

Der Alpine Pro 2 hat großes Potential, was er letztendlich noch nicht zu 100% ausgeschöpft hat. Kleinigkeiten die gerne bei der nächsten Version optimiert werden dürfen (Stichwort: Schnürung). Auch wenn die Schnürsenkel in der Tasche verstaut werden, irgendwann baumeln sie doch wieder raus und ich habe ehrlicherweise noch kein Patent dafür gefunden.

Davon abgesehen, begeistern die Schuhe. Sie haben eine gute Kombination aus Komfort und Dynamik. Doch wenn ich an alle Läufe zurückdenke, haben mich die Schuhe nie im Stich gelassen. Ob bei langen oder kurzen Läufen, ob sehr technische oder flowige Trails. Der Alpine Pro 2 ist ein treuer Begleiter, auf den man unbedingt einen Blick werfen sollte.

Kleiner Tipp am Rande: nehmt die Schuhe eine halbe Nummer größer als bei anderen Marken!

Test: Falke RU Trail Socken

Laufsocken sind ein wichtiger Bestandteil für einen angenehmen und erfolgreichen Lauf. Viele unterschätzen die kleinen Helferlein noch heute, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Es gibt Socken die sind einfach zu dick, manche viel zu eng (z.B. an der Wade) oder haben eine seltsame Gummierung, und andere wiederum tragen sich unangenehm oder der schlimmste Fall – es entstehen Blasen weil sie eben nicht richtig sitzen oder ihre Aufgabe nicht souverän lösen. Denn auch das Klima im Schuh muss einfach passen.

Seit Jahren probiere ich bereits so viele Socken durch. Ich habe mir zum Teil eine Liste gemacht, welche Laufsocken in Kombination mit welchem Laufschuh “the perfect match” ergaben. Doch gerade beim Wandern und später auch beim Laufen bin ich immer wieder über Falke gestolpert und war schnell begeistert vom Komfort und eben auch der Qualität. Denn selbst nach Jahren trage ich so manche Socken noch immer gerne.

Falke ist vielen sicherlich ein Begriff. Ein deutsches Traditionsunternehmen, gegründet 1895, und steht für Socken und Strumpfhosen aller Art. Und seit vielen Jahren auch im Performancebereich.

Umso gespannter bin ich auf die drei neuen Modellen die nun vor mir – bereit für einen Test – liegen.

Anmerkung: Die Laufsocken wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Eines vorneweg – alle Socken hier im Test haben folgende Eigenschaften:

  • Trailrunning-Socken für mehr Stabilität auf unebenem Terrain
  • Feuchtigkeitsableitende 3-Lagen-Konstruktion, die die Füße trocken und blasenfrei hält
  • Stabilisierende Kompressionszonen
  • Optimale Passform, angepasst an die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Fußes (echte linke und rechte Passform)
  • Leichte Polsterung für direkte Kraftübertragung und Tempo

Und werden unterteilt in diese vier Kategorien (Quelle: falke.com):

RU Trail Grip

Als ersten schauen wir uns die klassischen Trailrunning Socken an. Sie sollen für Stabilität der Füße auf unebenen Terrain sorgen. Diese Socken haben ein besonderes Feature – einen griffigen Garn im vorderen Fußbereich, der das Rutschen im Schuh verhindern soll. Generell sollten gute Socken per se schon dafür sorgen, dass man nicht im Schuh rutscht (vorausgesetzt man hat die richtige Größe und Schnürung bei den Schuhen), doch durch diese spezielle Garn hat man beim Downhill den Vorteil eben gar nicht zu rutschen. Denn häufig ist dies eben einer der Schwachstellen bei Schuh-Sockenkombinationen wenn es steil bergab geht. Meine Zehen haben hier schon einiges erlebt gehabt. Doch keine Sorge, es sind keine Gummi-Noppen wie bei den Anti-Rutsch-Socken, die man seinen Kindern anzieht. Es ist Garn und als Laie würde ich – bis auf die Farbe – keinen Unterschied zum restlichen Socken ausmachen 😉

Was bleibt hier noch zu sagen? Sicherlich die schnelltrocknende Polyamid-Mischung – funkioniert tadellos. Top – egal bei welchen Außentemperaturen.

RU Compression Stabilizing

Der Name verrät es schon. Diese Socken sollen noch etwas zusätzliche Stabilität bringen und so das Risiko vor Verstauchungen minimieren. Man merkt es sofort nach dem Anziehen: sie sitzen einen ticken enger als die anderen beiden Paare, aber nicht unangenehm eng. Auch das Anziehen ist kein Problem. Es gibt Kompressionsstrümpfe auf dem Markt, da habe ich schon sehr viel Zeit investieren müssen, bis sie richtig am Fuß saßen 😉

Ein weiterer Unterschied zum RU Trail und RU Trail Grip ist die Mischung. Hier wurde eine kühlende (und vegane) Lyocell Mischung verarbeitet. Da ich mit allen Socken hier bei hohen Temperaturen kaum bis keine Probleme mit übermäßigem Schwitzen hatte, kann ich aus meiner Sicht hier keinen Unterschied feststellen.

Am Ende hängt vieles auch vom Schuh ab, ob die Füße ins Schwitzen geraten oder nicht.

RU Trail

Und hier kommt das dritte Paar im Bunde – die klassichen RU Trails. Er ist baugleich zum Grip, nur eben ohne Grip 😉 Daher will ich hier auch gar nicht viel mehr schreiben. Ebenfalls angenehm zu tragen, tolle Farbkombinationen und sie funktionieren. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich bei den Tests jetzt keinen wirklichen Unterschied zwischen TU Trail Grip und TU Grip erkennen, weil es beide empfehlenswerte Socken fürs Laufen sind.

FAZIT

Was alle drei Socken gemeinsam haben? Ein angenehmes weiches Tragegefühl. Ein sofortiges Feel Good Gefühl. Die Socken sind hochwertig und machen ihren Dienst außerordentlich gut. Die Füße schwitzen kaum, es gibt keine Blasen und sind sie aus irgendeinem Grund doch mal feucht geworden, trocknen recht schnell.

Ich habe die Socken in den letzten Wochen bei alpinen Runden mit hohem Up- und Downhill Anteil gelaufen, bei Intervallen, bei kurzen und langen Einheiten oder eben bei Straßenläufen. Dementsprechend auch häufig gewaschen und sie überzeugen durch ihre hohe Qualität.

Ich bin ehrlich und mache es kurz: ich liebe die Socken und trage sie sehr häufig und habe es keine Sekunde bereut. Auch die Preise für diese Socken (23,00 – 24,00 Euro UVP) finde ich nicht überzogen. Denn diese Socken werden euch sicher sehr viele Kilometer und somit lange Zeit begleiten. Klare Kaufempfehlung!

Test: LOWA Fortux GTX

Ein bayerisches Unternehmen mit einer langen Tradition (feierte 2023 ihr 100jähriges Jubiläum) und sehr viel Bergerfahrung! Angesiedelt im schönen Jetzendorf und der Mission in Europa die Schuhe herzustellen und sich Nachhaltigkeit auf die Fahne zu schreiben. Das ist LOWA.

Im Jahr 2022/23 hat sich auch LOWA dann ebenfalls in die Trailrunningsparte vorgewagt. Ich habe den Weg nun die letzten Monate verfolgt, viel positives gehört und gelesen und war nun zu neugierig, weshalb ich direkt bei LOWA nach einem Testexemplar angefragt habe. 

Nun liegt ein paar Schuhe vor mir und ich bin mehr als gespannt, diese Schuhe auf die Trails auszuführen!

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN 

  • reißfestes Jacquard Obermaterial (dank robuster PU-Fäden REPTEX Sport)
  • Anm.: PU steht für Polyurethan – ein weicher Kunststoff, mit sehr guten Dämpfungs-eigenschaften
  • integrierter GORE-TEX Membran (GTX invisible Fit-Technologie)
  • LOWA TRAC Ultra Sohlensystem
  • DYNEVA-Zwischensohle mit hohem Rebound Effekt (EVA = Ethylen Vinylacetat)
  • leicht gebogenere Rocker-Shape für ein effizientes Abrollen
  • Gewicht: 330g pro Schuh (UK 8)
  • UVP: 180,00 Euro

Der FORTUX GTX wird es in je vier Farben geben – bei Männern in den Kombinationen Dune/Flame, Rauchblau/Rost, Oliv/Avocado und Schwarz/Weiss. Bei den Frauen in den Farben Arktis/Rose, Dune/Grape, Seegras/Melone und Schwarz/Weiss.

ERSTER EINDRUCK / PASSFORM

Ich habe die Farbkombination DUNE/FLAME vor mir liegen. Dune wie der Name schon sagt, eher Sandfarben / beige und FLAME ein knalliges Orange. Interessante, aber gelungen. Der Schuh bringt ordentlich Gewicht mit, wirkt aber sehr gut verarbeitet und vorallem robust. Da stellt sich direkt die Frage, eher leichter Wanderschuh oder schwerer Laufschuh? Lasst es uns herausfinden, ob das Gewicht so einen hohen Ausschlag beim Laufen gibt.

Ich bin das erste Mal in die Schuhe zu einer kleinen Wanderung im Kaisertal reingeschlüpft. Passform ist sehr angenehm, das Schnell-Schnürsystem kennt man so hauptsächlich von Salomon. Doch zu 100% ist es aus meiner Sicht nicht gelungen. Ich kann meine Füße gut fixieren, doch wohin mit den baumelenden Senkeln? Ein kleines Gummiband ist vorne angebracht, doch das hält es nicht zu 100% fest. Ich habe mir so beholfen, dass ich die Plastikkappe unter die Schnürung eingefädelt hat. Das klappt gut! 😉

Wer jedoch damit letztendlich nicht klarkommt, findet im Lieferumfang noch klassische Schnürsenkel.

Die Schuhe tragen sich, trotz etwas “steiferem” Obermaterial sehr angenehm. An der Ferse könnte es noch etwas enger sitzen, aber sonst bin ich mit dem ersten Eindruck sehr zufrieden. Die große Sorge die man bei wasserdichten Schuhen hat, ob die Füße ausreichend Luft bekommen, wenn es doch mal etwas wärmer wird. Bei der Wanderung war zu Beginn es recht warm, dazu noch eine 17kg Tochter auf den Armen oder Schultern, kam ich bei den 300 Höhenmetern ordentlich ins Schwitzen. Doch kein unangenehmes Gefühl an den Füßen. Klimatisch alles top. Auf dem Rückweg kam ein eklig kalter Wind dazu, aber auch hier alles tip top. Wie es im Hochsommer aussieht, muss ich schauen. Diese Erfahrung werde ich noch nachliefern. Auch bei meinen bisherigen Läufen, bei wärmeren Temperaturen (oberhalb 20 Grad) und flotterem Tempo wurde es klimatisch nie unangenehm.

GRIP / PROTEKTION

Die Berg-DNA von LOWA ist sofort erkennbar und der Schuh zeigt deutlich seine Eignung für technisch anspruchsvolles, alpines Terrain. Ein sicherer Halt ist dabei stets gewährleistet, was mir besonders bei Familienwanderungen wichtig ist, sei es mit Kinderwagen oder einem Kind auf dem Arm. Der zuverlässige Grip ist auch bei schnelleren Bergtouren unerlässlich. In diesem Test habe ich den Schuh auch unter nassen und matschigen Bedingungen ausprobiert und er hat überzeugt, auch wenn die Originalfarbe “Dune” darunter gelitten hat 😉 Auf nassem Holz zeigt der Schuh allerdings leichte Schwächen.

Die Füße sind in jedem Fall gut geschützt, sowohl von oben als auch von unten. Nicht nur die Zehen, sondern der gesamte Fußrücken ist sicher umhüllt. Die Sohle ist sehr stabil, so dass weder Steinchen noch andere spitze Gegenstände von unten Druck ausüben können, bleibt dabei aber flexibel genug fürs Laufen.

Da es sich um einen Schuh mit GoreTex (GTX) handelt, habe ich auch seine Wasserdichtigkeit getestet, indem ich einfach in einen See gestanden habe. Zwar bin ich nicht geschwommen, stand aber einige Zentimeter tief im Wasser, ohne dass Feuchtigkeit eindrang. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass bei GTX-Schuhen, einmal eingedrungenes Wasser von oben, nicht so schnell entweichen kann.

LAUFEIGENSCHAFTEN

Mit einem Gewicht von etwa 400 Gramm pro Schuh in meiner Größe erscheint der Schuh zunächst eher als leichter Wanderschuh denn als Laufschuh. Doch ich wollte ihm eine faire Chance geben und ihn im Laufeinsatz testen. Der Schuh ist mit einer Rocker-Shape-Platte in der Zwischensohle ausgestattet, die ein verbessertes und dynamischeres Abrollverhalten fördern soll. Zwar konnte ich diesen Effekt nicht direkt spüren, das heißt jedoch nicht, dass das System nicht effektiv arbeitet.

Die ersten ein bis zwei Kilometer meiner Route führen mich überwiegend über Asphalt, bevor es bergauf auf einer Schotterpiste in meine bevorzugten Trailabschnitte geht. Dort erwarten mich vorwiegend Schotterwege, verwurzelte Waldpfade und weiche Böden, aber auch einige steinige Passagen. Es gibt definitiv viele Streckenabschnitte, auf denen man das Tempo gut anziehen kann. Und das muss man dem Fortux GTX lassen, er rollt vor sich hin und fühlt sich wie ein Laufschuh an 😉

Der Schuh ist dynamischer als der erste Eindruck vermittelt. Dennoch wird schnell deutlich, dass er nicht darauf ausgelegt ist, eine Rennsemmel zu sein – und das muss er auch nicht sein. Ich betrachte den Fortux GTX vielmehr als einen zuverlässigen Begleiter für ausgedehnte Läufe in alpinen Landschaften. Hier stehen Stabilität und Unterstützung im Vordergrund, während extreme Wendigkeit weniger entscheidend ist.

EINSATZGEBIET

Der LOWA Fortux GTX ist speziell für den Einsatz beim Trailrunning und in alpinen Umgebungen konzipiert. Er eignet sich, dank seiner Stabilität, besonders gut für lange Läufe auf anspruchsvollem Gelände.

Insbesondere in technischem Terrain und bei Anstiegen zeigt der Schuh seine Stärken und überzeugt mich wirklich. Beim Abstieg hingegen fällt die geringere Agilität auf, was andere Modelle anderer Hersteller definitiv besser können. Auf ebener Strecke läuft und rollt er jedoch sehr gut. Ob auf Schotterpisten, Waldwegen oder in alpinem Gelände – hier spürt man sofort die jahrelange Outdoor-Erfahrung von LOWA.

Update: Ich habe nun die Schuhe auch im Sommer, bei Temperaturen um die 30 Grad getestet und kann sagen, dass die Füße hier nicht unnötig mehr Schwitzen. Ich bin positiv überrascht, denn die Atmungsaktivität ist erstaunlich gut für einen GTX Schuh! Daher kann ich ihn ganzjährig empfehlen!

FAZIT

Der LOWA Fortux GTX bietet einen soliden Einstieg in das Trailrunning-Segment, oder wie LOWA es nennt, das “All Terrain Running”.

LOWA macht vieles richtig. Sie haben natürlich die jahrzehntelange Erfahrungen im Bergumfeld. Positiv zu erwähnen sind die gute Protektion, der Grip und die Passform. Potenzielle Verbesserungen sehe ich jedoch noch im Bereich des Gewichts, was sich auf die Laufeigenschaften und die Agilität auswirken kann, sowie in Bezug auf das Schnürsystem.

Die Schuhe machen zweifellos Spaß, sind aber keine reinrassigen Trailschuhe. Sie tendieren eher zu leichteren und flotteren Wandermodellen, die dazu ermutigen, ein höheres Tempo anzuschlagen. Dennoch sind sie keine High-Performance-Schuhe für extreme Geschwindigkeiten. Daher sehe ich sie eher als Trainingsbegleiter für feuchtere und schneereichere Tage anstatt für Wettkämpfe.

Für Einsteiger ins Trailrunning, die gelegentlich auch wandern gehen, dürften die Schuhe eine sehr gute Wahl sein. Für erfahrene Läufer lohnt sich der Blick auf die Schuhe für die Trainingsrotation.

Eines ist jedoch sicher: LOWA sollte in den kommenden Jahren im Bereich des Trailrunnings im Auge behalten werden.

Einsatzgebiete – Laufuntergründe

Nicht jedem ist immer zu 100% klar, was hinter den Laufuntergründen steckt, wenn ich z.B. davon schreibe für technisches Terrain. Technisch kann bereits vorliegen, wenn besondere Witterungsbedingungen vorliegen, wenn Hindernisse vorhanden sind oder man mehr klettert anstatt läuft. Es kann sehr vielfältig sein. Um dies zu vereinfachen, werde ich hier die Untergründe darstellen und bei den Tests der Laufschuhen die Kategorieren angeben.

UntergrundSchwierigkeitBild
WaldbodenNiedrig, kann im Herbst
heimtückisch mit unter Laub
versteckten Wurzeln sein.
AsphaltNiedrig
EisHoch, egal ob mit Straßen- oder
Trailschuhen es ist kein sicheres
Vorankommen gewährleistet.
Hier sind Grödel / Spikes unverzichtbar.
SchneeMittel. Abhängig vom Ursprungsuntergrund.
Schnell auf Straße und Waldboden macht
einfach Spaß. Schnee im alpinen Umfeld,
kann sehr fordernd, aber auch gefährlich sein.
Schotter – FortgeschrittenLeicht / mittel. Größere Steine können eine
Herausforderung sein, besondern beim Downhill.
Jedoch sind es gut ausgebaute Wanderwege
und daher kein technisches Terrain.
Schlamm / MatschMittel / schwierig. Je nachdem wie tief
der Matsch ist, sowie beim Up-/Downhill
kann dies sehr fordernd sein.
SchotterEinfach. Auf normalen Wegen, keine besondere
Herausforderung. Beim Downhill kann man
bei runderen Steinen wegrutschen.
Alpin / technisches TerrainSchwierig. Große Steine, steile Passagen – kein
Laufen mehr möglich. Hier ist Trittsicherheit wichtig
für das eigene Leben. Oft sind es schmale Wege / Grate
in großer Höhe und beim falschen Auftreten kann dies böse Ausgehen.

Test: Salomon Genesis

Salomon beschreibt den Genesis als einen Trailrunningschuh, der Komfort bietet, Selbstbewusstsein stärkt und gleichzeitig dynamisch, flexibel und abenteuerlustig ist. Konzipiert für Langlebigkeit und höchste Präzision in schwierigem Gelände, bietet er dank des auf dynamische Unterstützung ausgerichteten Chassis und des zuverlässigen Grips die nötige Sicherheit auf den Trails. Doch wie unterscheidet sich der Genesis von seinem großen Bruder, dem S/LAB Genesis? In diesem Artikel werde ich darauf eingehen.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

TECHNISCHE DATEN

  • Sprengung: 8mm
  • Kategorie: Trail / Neutral
  • UVP: 150 Euro
  • Gewicht: 242g (Damen) / 269g (Herren) – in meiner Größe EU46,5 = 320g

PASSFORM

Der Genesis sitzt eng am Fuß (enger als der S/LAB) und bietet einen festen Halt, besonders in schwierigem Gelände. Das steife Obermaterial schützt den Fuß vor äußeren Einflüssen und gibt ein Gefühl der Sicherheit, auch auf anspruchsvollen Trails. Im Umkehrschluss schmiegt sich der Schuh somit nicht so sanft um die Füße, wie bei Schuhen mit weicherem Obermaterial.

Apropos Obermaterial – auch hier hat Salomon Matryx verwendet. Matryx ist laut Salomon ein leistungsstarkes Material (mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Salomon). Es ist nicht nur leicht, sondern auch abriebsfest, besonders robust und atmungsaktiv. Es soll auch bequem sein, aber wie oben geschrieben ist dies ein subjektives Merkmal. Was ich aber definitiv bestätigen kann, es ist robust und protektiv im Outdooreinsatz!

LAUFGEFÜHL / GRIP

Beim Laufen überzeugt der Genesis mit einem geschmeidigen Abrollverhalten und einer überraschend guten Performance sogar auf Asphalt. Der Grip ist ausgezeichnet, insbesondere in alpinem Terrain, wo sich der Schuh wie zu Hause fühlt.

EINSATZGEBIET

Der Genesis ist ideal für technische Trails geeignet (Anm. eine Einteilung der Einsatzgebiete findet ihr hier). Von Schnee über Matsch bis hin zu alpinem Untergrund und felsigen Passagen bewährt er sich in verschiedensten Bedingungen. Die straffe Sohle vermittelt ein gutes Gefühl des Untergrunds und bietet gleichzeitig Unterstützung und ausreichend Dämpfung für lange Strecken. Besonders in Bergregionen gibt er ein sicheres Gefühl.

FAZIT

Obwohl ich keinen direkten Vergleich zum S/LAB Genesis ziehen kann, hat mich der Genesis in vielen Punkten überzeugt. Er bietet ein gutes Laufgefühl und Sicherheit in schwindelerregenden Höhen. Gerade alpin muss man sich auf seinen Schuh verlassen können und das konnte ich mit dem Genesis. Durch sein stabiles Obermaterial ist man auf technischen Trails gut geschützt und kann sich in die Trail-Abenteuer stürzen. Zu Beginn, zumindest ich, musste sich erstmal an die engere Passform gewöhnen. Letztendlich war es aber nicht unangenehm eng. Die Füße und der Genesis brauchen ihre Zeit um sich kennenzulernen. Seine Stärken zeigt er besonders in technischen Regionen, und das zu einem fairen Preis. Wer einen zuverlässigen Schuh für Training und Wettkämpfe auf technischem (alpinen) Terrain sucht, sollte unbedingt zugreifen!

Zweifach-Papa – eine neue Herausforderung

Seit Mitte Januar ist es soweit. Wir sind zu Viert. Mit Valentin ist die Familie komplett und die Herausforderung enorm. Zur Erinnerung – wir sind vor zwei Jahren aus der Heimat weg, leben in den Bergen, jedoch keinerlei familiäre Unterstützung bei den Kleinen. Mal die Große schnell bei Oma und Opa parken? Nope. Daher Durchschnaufen ist nicht. Die Organisation bedeutet somit: Familienalltag bewältigen. Sich um die Große (3,5 Jahre) kümmern – die seit dem Geschwisterchen noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt und irgendwie auch noch Arbeiten. Sport und Ausgleich fällt meistens hinten runter. Entweder weil keine Zeit oder weil einfach zu platt und keinerlei Energiereserven in den Zellen meines Körpers sich mehr befinden.

Ich bin ja sehr froh, dass ich sehr häufig und flexibel Homeoffice machen kann. Doch mindestens einmal die Woche pendele ich nach München. Bedeutet – knapp 100km einfach. Da gilt es eine weitere Herausforderung zu meistern: die Große zuvor in den Kindergarten bringen, den Zug erwischen, später anfangen zu arbeiten, Arbeit erledigen und wieder zeitig aufhören.

Ein einfacher Arbeitsweg bedeutet mind. 90min Fahrtzeit. Ich versuche immer den Zug um 17:40 Uhr zu erwischen, um gegen 19:00 Uhr daheim zu sein. Danach direkt noch mit Valeska spielen, Zähne putzen, Bett fertig machen, Bücher vorlesen. Gegen 20:30 Uhr esse ich noch mein Abendessen. Manchmal einfach kalt, da die Energie fehlt es noch mal aufzuwärmen.

Und am Wochende bieten sich auch wenig Gelegenheiten. Klar könnte ich drauf beharren Laufeinheiten zu machen, aber ich will auch meiner Frau eine Auszeit gönnen, damit sie wieder etwas Zeit für sich hat und ihre Akkus aufladen kann. Da der Kleine ja förmlich den ganzen Tag an ihr dran hängt. Und wenn er mal schläft, kann sie mal durchatmen.

Es ist definitiv eine sehr sehr tolle und intensive Zeit, aber fordert viel Kraft und Nerven.

Und ohne den Ausgleich aus dem Alltag, ist es schon grenzwertig. Jede kleine Laufeinheit, ist eine absolute Qualitätszeit. Die ich einfach mit jeder Sekunde genieße.

Kommen wieder bessere Zeiten? Klar!

Ist Sport wichtig? Klar!

Jedoch liegen die Prioritäten ganz woanders.

Daher ist die Herausforderung dieses Jahr umso größer, trotzdem Projekte anzupacken und sich zu challengen!

Also – nicht aufgeben, nicht zu viel jammern, sondern die Lücken und Energiereserven sinnvoll nutzen und halbwegs fit bleiben 😉

Test: Craft Endurance Trail

Seit einigen Jahren hat sich auch Craft Sports, das Sportunternehmen aus Schweden in die Laufschuhbranche gewagt. Zu Beginn mit ihren Straßenmodellen und seit letztem Jahr dann endlich auch auf die Trails. Heute möchte ich euch einen Schuh vorstellen, den ich in den letzten Wochen ausgiebig getestet habe: den Craft PRO Endurance Trail. Dieser Schuh ist bereits seit letzter Saison auf den Markt, daher handelt es sich um das 2023er Modell und keine Neuauflage!

Der Schuh ist für das Laufen auf mittelschweren Trails, Feld- und Wiesenwegen und gelegentlichen Straßenabschnitten konzipiert. Er soll eine hohe Dämpfung, Reaktionsfähigkeit und Komfort bieten, ohne dabei an Stabilität und Grip zu verlieren. Ob er dieses Versprechen halten kann, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

Technische Daten

Craft gibt auf ihrer Seite folgende technischen Daten zu diesem Schuh an:

Der Schuh hat eine Sprenung von 9mm und verfügt über eine durchgehende Px Foam™-Zwischensohle, die lt. Hersteller in Kombination mit einer optimalen Bauhöhe für einen explosiven Zehenabdruck, eine federleichte Landung und einen effizienten Schritt sorgen soll. Die mittelhohe, mit Stollen versehene Außensohle sorgt für maximalen Grip auf mittelschweren Trails und ist auch auf Straßen und leichten Trails einsetzbar. Das einteilige Mesh-Obermaterial passt sich dem Fuß an und bietet Komfort und Halt bei jedem flinken Schritt. Der Laufschuh zeichnet sich durch sein einfaches Design aus und bietet reine Off-Road-Performance. Enge Passform im Fersen- und Mittelfußbereich mit hervorragendem Halt und zusätzlichem Platz im Vorfußbereich für überragenden Komfort und Leistung.

Der Px Foam™ ist ein ultraleichter Zwischensohlen-Schaumstoff, der eine hohe Energierückgabe bei hoher Stoßfestigkeit und Flexibilität bietet. Bei der Herstellung wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Es wird lediglich ein einziger, natürlicher Schaumstoff verwendet und dabei auf chemische Vernetzungsmittel verzichtet. Das Verfahren ist ungiftig und umweltfreundlich. Darüber hinaus sind die Roh- und Fertigmaterialien vollständig wiederverwendbar. Der innovative Schaumstoff hat eine extrem niedrige Dichte und ist damit bis zu 20 % leichter als herkömmliches EVA.

In meiner Größe (EU 46,5) hat er ein sattes Gewicht von 350g pro Schuh. Das ist alles andere als ein Leichtgewicht. Aber nur weil der Schaum leichter als EVA-Schaum ist, heißt es ja nicht, dass der Schuh deshalb leicht sein muss 😉

Erster Eindruck

Beginnen wir mit der Optik. Und ich muss sagen, der erste Blick auf die Schuhe, der Aufbau und die Farbgebung (Anm.: Clay) gefallen mir sehr gut. Doch letztendlich sind die inneren Werte bei einem Laufschuh entscheidend. Gehen wir in die Details:

Das Obermaterial ist ein luftiges, dennoch robustes Mesh. Sowohl der Fersen-, als auch der Zehenbereich ist besonders geschützt.

Die Zunge ist mit dem Innenschuh verbunden, um ein Verrutschen zu vermeiden. Der Schuh hat ein herkömmliches Schnürsystem mit griffigen Senkeln, die jedoch etwas lang ausfallen und keine Verstaumöglichkeit bieten. Um einen Doppelknoten kommt ihr hier nicht vorbei.

Der Außensohle sieht man sofort an, dass sie kein reinrassiger Trailschuh sein will und kann. Das Profil . Daher bin ich gespannt, wie sich die Sohle auf anspruchsvollen Trails macht.

Als ich die Schuhe zum ersten Mal bei einer kleinen klassichen Runde um den Hechtsee bei Abenddämmerung ausgeführt hatte, wollte ich sie direkt nach dem Lauf direkt wegfeuern. Es fing gut an, es dauerte paar Minuten bis sich die Füße an die Schuhe gewöhnten und man sich auch an deren Laufeigenschaften gewöhnte. Leichtes federndes Aufkommen, gutes Abrollen – hier spürte man definitiv die Straßen-DNA des Schuhs. Ich beschleunigte, lief gemächlich, nahm Anstiege mit und fand immer mehr Gefallen daran. Dann wurde es bereits recht dunkel und es ging abwärts. Die Trails waren mit nassem Lauf bedeckt. Steine und Wurzel nicht sichtbar. Erst recht nicht, bei Dunkelheit 🙂 Ich ließ es rollen und einmal knickte mein rechter Fuß rechtwinklig ab. Beim Aufkommen blöd auf die Ferse gekommen und den Halt verloren. Und hier kommt die Krux bei diesem Schuh. Der Fersenbereich ist schmal gehalten, ähnelnd einem Keil, daher die Fläche die Bodenkontakt hat ist geringer. Bedeutet man kippt und knickt leichter, wenn man mit Ferse aufkommt. Viele Läufer laufen über die Ferse bzw. nach langen Läufen lässt auch die Konzentration und Kraft für einen anderen Laufstil nach oder man ist einfach Fersenläufer und mir persönlich passiert dies Downhill recht häufig. Und somit ist Gefahr bei solch eine Konstruktion gegeben. Ich habe die Schuhe danach nicht an die Wand geworfen, jeodch beim Laufen immer im Hinterkopf keine technischen Downhill Passagen einzubauen 😉

Passform

Die Passform ist etwas gewöhnungsbedürftig für mich und meiner Fußform. Die Schuhe sind etwas enger geschnitten. So wirbt auch Craft mit, mit einer engen Passform im Fersen- und Mittelfußbereich, jedoch mit extra Platz im Vorfußbereich. Dies kann ich so jedoch nicht bestätigen, denn hier laufen sie schmaler zu den Zehen hin. Für meinen Geschmack hätte man den Zehen etwas mehr Freiraum bieten können.

Der Schuh sitzt jedoch dadurch gut und fest am Fuß. Ich habe direkt meine Einlegesohlen eingelegt und mit der Zeit lief es gut.

Grip und Einsatzgebiet

Kommen wir noch einmal auf die Sohle zurück. Lt. Hersteller ist das Einsatzgebiet mittelschwerer Trails und auch auf Straßen und leichten Trails einsetzbar. Den zweiten Satz trifft es hier ganz gut. Das Profil ist meiner Meinung nach für Straßen, Waldwege und Schotterwege ausgelegt. Daher für laufbare flowige Trails. Auf technischen Trails oder auf feuchtem Untergrund ist der Endurance Trail definitiv nicht geeignet. Das erkennt man auch an den nicht aggressiven und kurzen Stollen.

Fazit

Der Trailschuh aus dem Hause Craft ist definitiv ein solider Schuh der vieles richtig macht. Bei diesem Schuh ist es wichtig, diesen vorher ausgiebig anzuprobieren, ob die Passform kompatibel zum Fuß ist und wie der Eindruck im Fersenbereich ist. Das muss einfach passen. Testet bitte diese Schuhe ausgiebig im Geschäft, bevor ihr zuschlagt!

Fürs Auge gibt der Schuh viel her, er macht einen wertigen Ausdruck und ist ein sehr lauffreudiger Schuh. Für mich ist dies ein Hybridschuh. Ein Trainingsschuh für die langen Dauerläufe über 20-30 km, bei der man seine lange Runde durch den Wald oder auf Schotterpisten läuft. Auch auf der Straße gibt es er eine gute Figur ab und kann ordentlich performen. Doch sobald es abseits der befestigten Wege auf technischen Untergrund geht, ist dieser Schuh definitiv bei mir raus.

Und noch was: liebes Craft Team – warum färbt der Schuh so stark ab? Nach mehrmaligen Tragen und nicht allzu langen Einheiten, hatte ich bei der letzten Einheit anstatt weiße pinkfarbene Socken. Hier auf dem Foto sehr gut zu erkennen:

Ansonsten bin ich auf den reinrassigen Trailschuh, den Craft im Herbst launchen wird, sehr gespannt. Ich halte euch auf dem Laufenden. Mehr News bald in meiner News Kategorie!

Gear of the year 2023

2023 bin ich viel gelaufen und hatte sehr viel unterschiedliche Ausrüstung auf meinen Läufen dabei. Doch manche sind besonders hervorgestochen, bei anderen Tat mich mir ein wenig schwer und wirkliche Enttäuschungen waren nicht dabei. Das liegt einfach daran, dass sich im Trailrunning Sport so viel getan hat und es letztendlich nur noch Geschmackssache ist, passt die Farbe und der Schnitt!

Wir fangen oben an. Kopfbedeckung gab es keine wirklichen Highlights, weder bei Wintermützen noch bei Caps. Jedoch bei der Technologie.

Kopfhörer – Suunto Wing

Kopfhörer – hier gibt es inzwischen unfassbar viele auf dem Markt – doch Suunto konnte mich mit dem Wing überzeugen. Seit dem Test trage ich bei Wind und Wetter diese Kopfhörer. Auch wenn es mit einer Wintermütze etwas Fummelei gibt, kann ich mich über das Tragen nicht über Beeinträchtigungen beschweren… zum Bericht.

Uhr – Suunto Race

Und ein weiteres technisches Schmankerl. Die Suunto Race. Eine AMOLED Outdoor Uhr – mit allem was das Herz da draußen begehrt. Vorallem das stechend scharfe Display sowie die reaktionsschnelle Navigation wussten zu überzeugen… zum Bericht.

Rucksack – Dynafit Ultra 12 Laufweste

Laufwesten bzw. Trailrunning-Rucksäcke gibt es inzwischen von jeder Marke, in verschiedenen Größen, mit unterschiedlichsten Merkmale. Ich hatte in meinen Jahren als Trailrunner von etlichen Marken die Laufwesten im Einsatz. Immer störte mich etwas. Doch neben den Modellen von Salomon, konnte nun endlich auch Dynafit wieder überzeugen. Sie hatten auch zuvor bereits gute Laufwesten, doch seit 2023 wieder richtig starke. Ich hatte die Ultra 12 beim CTR, Hochkönigman, TAR, Trails2Tegernsee, als auch im Training an und mich konnte er absolut überzeugen. Sitzt fest und sicher am Körper, viele Verstaumöglichkeiten für Gels & Riegel, Handy, Taschentücher, Jacke und jegliche Pflichtausrüstung bei Wettkämpfen. Es gibt drei Möglichkeiten die Stöcke unterzubringen. Dies funktioniert, jedoch kommt nichts an einen Köcher ran. Und ein Vöglein hat gezwitschert, dass 2024 Dynafit auch hier etwas auf den Markt bringen wird 😉

Shirt Kurz – Dynafit Ultra S-Tech Shirt

Sport Shirts – was soll man dazu viel sagen? Es gibt sie in allen Farben, Größen, Materialien – doch dieses Jahr hat mich das Ultra S-Tech Shirt von Dynafit überzeugt. Auch wenn ich eigentlich kein Freund hautenger Klamotten bin, die Bewegungsfreiheit war durch das 4-Wege Stretch absolut gegeben. Kombiniert mit nahtlosem Design. Perfekt. Dazu die Atmungsaktivität und das Feuchtigkeitsmanagement, das einfach funktioniert.

Ich habe das Shirt vor allem unter extrem heißen Bedingungen stundenlang getragen und es hat mich nie im Stich gelassen. Es überzeugte mich durchweg! Tolles, aber nicht ganz günstiges Shirt. Doch, lieber ein zwei richtig gute Shirts im Schrank als 20 durchschnittliche 😉

Shirt Lang – Dynafit Alpine L/S Tee

Es wird aber auch mal frischer und kälter. Und ich greife ungern immer direkt zu einer Jacke. Auch hier gibt es ein tolles Kleidungsstück aus dem Hause Dynafit. Das Alpine L/S Tee – es ist etwas dicker, aber überzeugt gerade in alpiner Umgebung. Sobald es kühler und windig wird, aber es noch keine Minusgrade gibt, ist dies einfach ein tolles Stück Stoff. Zudem mit Kapuze ausgestattet, wenn es doch mal etwas frisch um die Ohren wird.

Jacke – kein Highlight für 2023

Hose – Dynafit Ultra 2/1 Shorts

Ich hatte viele tolle Trailrunning-Hosen im Test und im Einsatz gehabt. Für mich ist die Hose ein entscheidendes Kleidungsstück bei Trail- und Ultraläufen. Weniger das Shirt, sondern die Shorts! Sie muss gut sitzen, bequem sein, es darf nichts reiben und es müssen auch noch paar Taschen dran sein. Die Ultra 2/1 Shorts von Dynafit hat mich das ganze Jahr zuverlässig begleitet. Bei der Farbe, die ich im Einsatz hatte, sah man leider sofort jeglichen Wasser- oder Schweißfleck 😉 Aber das war auch das einzige Manko. Eine tolle Shorts, mit vielen Taschen und auch robuster als sie im ersten Augenblick wirkt. Bin paar mal über Eis- und Schneeflächen gerutscht und man hat im Nachgang einfach gar nichts gesehen. Wer noch Shorts für die neue Saison sucht, werft einen Blick auf die Ultra Shorts.

Schuhe Trail – Dynafit Ultra 50 & Topo MTN Racer 3

Hier muss ich zwei paar Trailschuhe nennen. Zum einen die Dnyafit Ultra 50 ´23er Modell – ich hatte bereits vor meiner Zeit als Trailhero das Vorgängermodell und aus der Produktpaletten sind es meine Favoriten. Nicht zu eng, gut sitzend und zuverlässig. Ich hatte sie zwischen 10 – 52km im Einsatz – hatte sie auch beim TAR an. Habe nur nach all den Kilometern gemerkt, ne halbe Nummer größer wäre auch nicht verkehrt gewesen – gerade Downhill. Aber hatte jetzt nie blaue Zehen oder sonst was, aber rein vom Gefühl wäre ein wenig größer noch besser gewesen. Auch die Außensohle hat mich im alpinen Umfeld immer sicher zum hoch und auch wieder heruntergebracht. Und nach all den Kilometern erkenne ich auch keine Abhnutzungserscheinungen. Dieser Schuh macht einiges mit! Daher klare Empfehlung.

Ein weiteres Modell ist der Topo MTN Racer 3 – die Überraschung für mich. Hatte vorher noch nie einen Topo getragen, aber vom ersten Moment bequem und ein tolles Laufgefühl. Vorallem die breite Zehenbox, die der Fußform nachempfunden war, machte es für die Füße einfach. Aber auch alles rund um den Schuh passte. Gutes Abrollverhalten, sicherer Grip, agiles Laufgefühl. Da war alles stimmig. Zum Bericht hier entlang.

Schuhe Straße – Saucony Triumph 21

Als Trailläufer trainiert man auch abseits der Trails. Hier konnten mich vor allem die Saucony Triumph 21 überzeugen. Kein flotter Racer, aber ein bequemer gut gedämpfter Schuh, optimal für lange Trainingseinheiten. Zum Testbericht.

Mein Jahresrückblick 2023

Das Jahr 2023 startete besonders … aus mehrerlei Hinsicht … schließlich war mein Plan für 2023: endlich verletzungsfrei durchstarten. Im Jahr zuvor gab es nämlich immer wieder gesundheitliche Probleme und Verletzungen und ich kam nie wirklich in Tritt. Schauen wir doch mal wie 2023 für mich verlief.

JANUAR

Der erste Tag des Jahres fing gemeinsam mit meiner Frau mit einem schönen Lauf in der Sonne auf die Ritzau Alm an. Und obwohl ich mich gut fühlte, hatte ich am Tags darauf noch einen Arzttermin beim Orthopäden. Ich wollte einfach mir das OK für die Saison holen und tatsächlich bekam ich grünes Licht. Am gleichen Tag erhielt ich die Nachricht, dass ich es in das Team der Fanta 5 geschafft habe und ich im Mai beim Hochkönigman an den Start gehen werde. Wow – was ein Jahresauftakt.

Direkt im Januar erfolgte auch noch in Maria Alm das Treffen der Fanta 5 inkl. Leistungsdiagnostik und unfassbar viel Schnee.

25 Läufe, 251,3 km, 4.798 Höhenmeter

FEBRUAR

Mitte Februar, bei meinem Abstecher in die alte Heimat, bin ich spontan den STREETwald Cross Dort Run mitgelaufen und konnte bei einem stark besetzten Rennen aufs Podium rennen. So kann es doch in diesem Jahr weitergehen! Die Formkurve zeigt definitiv nach oben.

Der Februar fing in München nicht nur mit einem neuen Job an, sondern auch mit den Night of the Trails – dort traf man nicht nur die großen Trailrunning Stars aus Deutschland hautnah, sondern es wurde auch ein wenig gefeiert! 😉 Auf alle Fälle ein unterhaltsamer Abend, der mit einem Kater am nächsten morgen startete und dann noch ein Community Run auf den Isar Trails … puh 🙂

Sonst war der Monat vom strukturierten, schmerzfreien Training geprägt. 

23 Läufe, 265,4 km, 5.149 Höhenmeter

MÄRZ

Im März wurde ich eine Woche durch Erkältung ausgebremst. Und als ich mich wieder langsam startete, um zudem einen neuen Schuh zu testen, zog es mir direkt in den Knöchel und ins Bein und ich musste zurückgehen. Fängt es doch wieder an? 

Drei Wochen hat mich dies erneut zurückgeworfen. Der März war definitiv nicht wie geplant. Immer wieder mit Schmerzen zu kämpfen, teilweise trotzdem Laufen gewesen und immer dabei etwas riskiert. 

Doch Ende März ging es mit der Familie erstmal nach Südtirol in einen kleinen Kurzurlaub. Doch auch da, versuchte ich wieder regelmäßig laufen und der Fuß fing nach einer harten Bergintervalleinheit wieder an. Doch – als ich vor dem Lauf noch meine Mails checkte – erreichte mich die Nachricht, dass ich zum Team von Dynafit und den Trailheroes gehöre. Woohooo … seit 5 Jahren bewerbe ich mich und nun bin ich tatsächlich dabei. Ich war so glücklich in diesem Moment, da konnte mich auch die Schmerzen nicht ausbremsen. 

13 Läufe, 143,5 km, 2.427 Höhenmeter

APRIL

Nachdem es mit dem Fuß endlich wieder bergauf ging, wollte ich Anfang Mai den Chiemgau Trail laufen. Doch es gab immer wieder Momente im Training, aus dem Nichts, als es mir wieder in den Fuß zog. Ich konnte zwar gut trainieren, aber musste immer mal wieder die Einheiten abkürzen wegen Schmerzen. Erst Ende April konnte ich locker wieder 20km auf meinen Haustrails laufen. Doch hält nun endlich mein Körper und ich bin schmerzfrei?  

18 Läufe, 196,8 km, 4.950 Höhenmeter

MAI

Paar Tage später zog es wieder direkt in den Fuß. Ich konnte überhaupt nicht auftreten. Der CTR wackelte. Einen Tag vorm Chiemgau probierte ich wieder einen Lauf und er war plötzlich schmerzfrei. Doch der Kopf war nicht frei. Mental war ich nicht bei der Sache. Wie soll ich da 42km laufen? Also noch mal spontan zu meinem Orthopäden meines Vertrauens und mir grünes Licht abholen. 

Doch ich wollte teilnehmen, aber nicht alles riskieren und entschied mich, nur die 21km zu laufen. Es war die richtige Entscheidung. Natürlich war ich total aufgeregt, da der Fuß ständig und die Schmerzen ständig im Hinterkopf waren. Doch ich lief und lies es laufen. Und sammelte Kilometer für Kilometer und Meter für Meter an Höhe. Die Bedingungen waren hart: nebelig, nasskalt, extrem matschig und oben auch noch Schnee-Eis-Felder. Doch den Füßen schien es zu gefallen und sie machten alle Strapazen mit. Leider kämpfte ich am Ende etwas mit Krämpfen, aber damit konnte ich gut leben 🙂 Letztendlich habe ich gefinished und das war alles was zählte. 

@Sportshotphotography / www.sportshot.de

Der Monat Mai bot zudem noch das Trailrunning Camp mit den Fanta 5 in Maria Alm. Eine wunderschöne Gegend mit fantastischen anspruchsvollen Bergen. 

24 Läufe, 184,8 km, 6.409 Höhenmeter

JUNI

Der Juni fing direkt mit dem Hochkönigman an. 49km mit über 3.000 Höhenmeter und der Wetterbericht sagte dazu noch voraus: es wird sehr warm. Ich war mit meiner Familie dort und meine Tochter war es beim Abendessen übel. Und übergab sich auch die Nacht. Erholung vor dem Wettkampf? Eher weniger. Ich war mir auch unsicher, ob ich überhaupt starten sollte. Aber meine Familie gab mir das Go und ich ging los. Es war ein harter Tag … die erste Hälfte lief wie am Schnürchen, doch die Hitze und keine weitere Nahrungsaufnahme machten mich fertig und zwangen mich zum Wandern. Ich habe mich durchgebissen, aber die zweite Hälfte machte einfach – rückblickend – kaum Spaß.

Zwei Wochen nach dem Hochkönigman ging es an den Gardasee. Urlaub, erstmal durchschnaufen. Wäre da nicht mein Trainingsplan. Also weiter gehts 😉 Doch Family first. Daher waren die Läufe nur dann möglich, wenn es von Seiten der Familie in den Zeitplan passte. So kam es auch mal vor, dass ich eine Intervalleinheit in der Mittagssonne verlegen musste 😉 Die Gedanken an kühles Bier und den Pool machten es etwas erträglicher 😉 Bei der letzten Einheit – am letzten Urlaubstag – Richtung Monte Brione stauchte ich mir Uphill meinen Fuß. Oh man … immer diese kleinen Pannen. Aber war zum Glück nur ein temporärer Schmerz und war nach wenigen Tagen wieder vollständig weg. 

17 Läufe, 211,3 km, 5.951 Höhenmeter

JULI

Das Training ging zum Glück ohne größere Verzögerung weiter. Der Sommer war sehr fordernd, durch die extreme Hitze. So auch beim B2R in München. Es war einfach abartig, auch wenn es nur knapp 6km waren. Aber Tempo und Kondition passten. Generell lief das Training in dem Monat sehr gut. Schließlich wartete Ende Juli der Großglockner auf mich. 

Ich entschied mich für die Distanz GWT35 – also 35 km mit über 1.600 HM. Sehr technischer Beginn, aber mit atemberaubender Landschaft. Und dann? Kilometer 18 und ich es knackste im linken Sprunggelenk. Konnte kaum noch auftreten. Ich kämpfte mich zur VP durch und überlegte mir 10min ob ich weitermachen sollte oder nicht. Ich entschied mich fürs zurücklaufen. Jeder Tritt war eine Qual. Doch ich hatte zum Glück eine Ibuprofen dabei und hatte eh nichts mehr zu verlieren. Ich kämpfte mich mit den Schmerzen von km zu km und konnte sogar noch einige Plätze wieder gut machen und kam letztendlich glücklich im Ziel an! Und es gab kein Zielbier? 

22 Läufe, 300,1km, 8.772 Höhenmeter

AUGUST

Der August war der wichtigste Monat im Jahr. Hier hatte ich mein privates Projekt. Trails2Tegernsee – mein Spendenlauf für meine Cousine und die DMSG. 

Über 50km von Kiefersfelden bis zum Braustüberl an den Tegernsee. Auch hier war wieder eine Hitze, die seinesgleichen suchte. Ausführlichen Bericht siehe Link. 

Das war der unglaublichste und emotionalster Moment in dem Jahr. So viel kann ich vorneweg nehmen. Und es hat meine Sicht auf viele Dinge geändert. Auf das Laufen, vor allem auf Wettkämpfe! Es gibt so unfassbar tolle Abenteuer und Herausforderungen da draußen. Dafür benötigt man jedoch keinen organisierten Wettkampf. Dieses private Projekt, dieser Lauf, die Menschlichkeit die ich bei diesem Lauf erleben durfte, hat mir so viel mehr bedeutet. So viel mehr zurückgegeben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mich bei Wettkämpfen zu messen, mich an meine Grenzen zu bringen. Doch Momente wie diese beim Trails2Tegernsee, dass sind die Momente für die es sich lohnt sich zu bewegen.

15 Läufe, 188,6 km, 6.090 Höhenmeter

SEPTEMBER

Doch im September wartete noch der Transalpine Run auf mich. DER Etappenlauf – DER Mythos. Auch wenn es „nur“ die ersten zwei Etappen waren, kann ich durchaus verstehen was die Magie dieses Lauf ist. Vor allem das familiäre Umfeld war besonders. Anstrengend war es trotzdem 😉 Ich kann es definitiv empfehlen. 

Doch nach dem TAR fiel ich wieder in ein kleines Loch. Also ich hatte zwar irgendwie Bock aufs Laufen, aber nicht auf den Trainingsplan. Und irgendwie brauchte ich mal was anderes als Laufen 😉 Wäre da nicht noch ein Ultra im November …

14 Läufe, 181,4 km, 5.840 Höhenmeter

OKTOBER

Und hier der Monat, bei dem es Bergab ging. Corona war mal wieder an der Reihe. Und haute mich drei Tage vollständig um. Nach 1,5 Wochen dachte ich wieder an einen kleinen Lauf, aber der Puls war jenseits von gut und böse. Die Zeit lief gegen mich. Aber Gesundheit geht vor. Definitiv. 

Ich nahm jedoch an einem Action-Fotoshooting für einen neuen Traillauf, hier im Inntal teil. Zusammen mit den Jungs von Salty Running machten wir ein Shooting am Hocheck in Oberaudorf. Denn Anfang Oktober wartetet hier das erste Oberaudorf Trail Festival (OTF) – weitere Infos auf der Seite.

13 Läufe, 127,1 km, 3.007 Höhenmeter

NOVEMBER

Als ich dachte, es geht wieder – kam einen Tag später eine Erkältung. Oder war es noch Corona? Dann Magen-Darm – ich lies keinen Virus, keine Bakterien aus. Viel ging nicht. 

Letztendlich bin ich trotzdem nach Fulda – zum Heartbeat Ultra gefahren. Jedoch nicht zum Laufen, sondern zum Helfen. Und das war eine fantastische Entscheidung. Die lange Zugfahrt lohnte sich, für all diese Emotionen! 

Aber leider war nicht viel möglich. Spaß bei eisiger Kälte hatten wir trotzdem, dank eines Gin konnten wir uns ein wenig aufwärmen 😀

8 Läufe, 58,8 km – 1.344 Höhenmeter

DEZEMBER

So lag die Hoffnung auf den Dezember. Noch mal Kilometer sammeln, bißchen die Trails unsicher machen und Spaß haben. Und das Jahr mit dem Aschauer Vorsilvesterlauf abzuschließen. 

Aber in der Familie ging es immer wieder jemanden nicht gut, man fühlte sich nie zu 100% fit und es sollte einfach nicht sein. Schließlich war meine Frau Hochschwanger und es kam zu Komplikationen und ganz ehrlich? Da rückt der Sport, das Laufen absolut in den Hintergrund. Es gibt nichts Wichtigeres als die Familie. Daher verzichtete ich auch auf den Lauf in Aschau und drehte ein paar Kilometer daheim. 

8 Läufe, 54,9 km – 468 Höhenmeter

FAZIT

Es war ein besonderes Jahr. Wieder mit Höhen und Tiefen. Mit guten Finishs, aber auch zwei DNS (Did not start). Ich war einfach froh, so viele tolle Menschen getroffen zu haben, etwas durchs Laufen beweget zu haben und großartige Erfahrungen gemacht zu haben. Und das die Läufe, bei denen man es erst gar nicht glaubt, die größten Läufe sind. 

Am Ende war es ein fantastisches Laufjahr. Ich konnte viele Gipfel auf meiner Bucketlist erklimmen, habe viele Trails bei Wind und Wetter gelaufen und am Ende war ich trainingstechnisch viel länger als in den Jahren unterwegs. Und obwohl mein Fokus auf Höhenmeter lag, lief ich am Ende die meisten Kilometer in einem Jahr. Und das, obwohl ich oft wochenlang nicht laufen konnte oder so viele Läufe abbrechen musste.  Im Schnitt waren es zwar nur 41km pro Woche und 180km pro Monat, aber letztendlich 2.151 km mit 55.061 Höhenmeter. 

Ich war jedoch noch sehr häufig mit Familie wandern und Spaziergänge und hatte dadurch am Ende weitere 18.000 Höhenmeter und locker noch mal 1.500 km in den Beinen. 

Hier seht ihr meine reinen Laufstatistiken der letzten fünf Jahre und letztendlich bremste mich immer mal etwas aus. Jedoch die Höhenmeter in diesem Jahr sprechen für sich und zeigt, dass der Umzug in die Berge sich bereits auszahlt:

Rückblickend bin ich echt froh über das Jahr. Ich durfte viel sehen, ich durfte viel erleben – viele tolle Artikel testen und lade Euch nun ein, einen Blick auf meine Produkte des Jahre zu werfen -> Gear of the year 2023 😉

Ausblick auf 2024

Es gibt natürlich einige Dinge im Hinterkopf, doch in Q1 wird sich erst einmal alles um die Geburt unseres Sohnes drehen. Dazu die Gewöhnung der großen Schwester an das kleine Brüderchen und der Kampf gegen den Schlafmangel!

Danach gibt es sicherlich 2-3 Läufe und Projekte – aber eins nach dem anderen! 😉

Test: Salomon Sense Ride 5 (Update / Herren)

Auch ich habe den Salomon Sense Ride 5 noch testen dürfen und möchte den Artikel – mit dem Test des Damenmodells – noch um meine Erfahrungen erweitern.

Da dies bereits mein zweiter Salomon Schuh an meinen Füßen ist, kann ich nun auch die Unterschiede zum Thundercross (siehe Bericht) besser einordnen.

Ich habe die letzten Wochen den Sense Ride 5 auf verschiedenen Runden getragen. Auf Laufstrecken mit einer Kombination aus Asphalt und Waldwegen, leicht alpin oder da nun endlich der Herbst in seiner ganzen Pracht da ist, auch auf feuchten Wurzeln und Blättern. 

Anmerkung: Die Schuhe wurden mir freundlicherweise vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keine Auswirkung auf das TestergebnisDer Artikel wurde von mir verfasst und obliegt keiner Zensur oder Korrektur von Dritten.

MEIN ERSTER EINDRUCK

Die Schuhe sitzen gut und (angenehm) eng an den Füßen. Sie schmiegen sich gut an die Füße, somit gibt es kein Rutschen an den Fersen, geschweige am Mittelfuß. Es ist fast nicht notwendig, mit der Quicklace Schnürung hier nachzubessen. Apropos Quicklace. Solangsam gewöhne ich mich tatsächlich an diese Art Schnürung. Sowohl beim richtigen Druck beim Festziehen, als auch die korrekte Verstauung der Senkel. Am Anfang sind diese mir immer mal wieder rausgerutscht. Doch inzwischen klappt dies wie am Schnürchen.

Was mir jedoch gleich auffällt, dass der Schuh etwas straffer gedämpft ist. Habe aus anderen Berichten und aus Erfahrungsberichten gehört, dass er als Allrounder auch eine angenehme Dämpfung hat und somit für jeden was dabei ist. Ich sag mal so: ich Vergleich zum Salomon Thundercross ist er auf jeden Fall straffer und direkter. Das liegt sicherlich an der Außensohle mit 8mm Sprengung, aber auch an der reaktiveren Energy-Foam-Dämpfung an sich. Sie will bequem, aber definitiv direkter sein.

Interessant ist, dass der Sense Ride 5 in meiner Größe 17g schwerer ist, als der Thundercross. Sieht man beide Modelle, würde man eher das Gegenteil denken:

Doch was bedeutet das? Wenn wir uns das Profil anschauen, sind die Stollen bei Weitem nicht so tief (3,5mm) wie beim Schwestermodell (5mm). Dafür haben auch beide Schuhe ihre Daseinsberichtigungen und jeweils ihren Einsatzzweck. Wie schon bei Julia´s Test geschrieben, sind die Sense Ride 5 ein typischer Door2Trail Schuh. Daher könnte man locker im Herbst auf nasser Straße einen 10er mit diesen Schuhen laufen, ohne überhaupt an Trails zu denken. Doch dort will er natürlich hin. Auf die Trails. Ob Wald- oder Schotterwege oder für normale Bergläufe – er ist dabei. Von den Distanzen sehe ich die Schuhe nicht nur auf kurzen Distanzen, sondern locker bis zum Marathon. Für die ganz langen Läufe wäre er mir auf Dauer zu straff. Und auch hochalpin wäre er nicht meine erste Wahl, somit könnte ich sie nicht hier empfehlen. Wird der Boden jedoch zu tief und matschig oder bei Schnee, dann kommt die Außensohle mit ihren Stollen nicht weit.

Noch ein paar Fakten zur Protektion. Die Füße sind ausreichend geschützt, auch im groberen Gelände. Das liegt aber einfach auch an der Trail-DNA von Salomon. Sie wissen was sie tun und geben dies bei all ihren Schuhen weiter.

FAZIT

Der Sense Ride 5 – ein Trailschuh mit dem man nicht falsch macht. Das kann man durchaus so erwähnen. Wer nicht gerade in den Bergen wohnt und für die Wege außerhalb der Stadt einen Schuh mit Profil sucht, ist hier genau richtig. Gerade bei dem lukrativen Preis von 130 Euro lohnt sich ein genauerer Blick auf diesen Schuh.

Doch auch die “Viel”Läufer:Innen in den Bergen sollten sich mit diesen Schuhen beschäftigen. Gerade wenn man am Überlegen ist “nehm ich heute Straßenschuh X oder Trailschuh Y – ach nein, ich nehme einfach den Sense Ride und los gehts“.

Sowohl meine Frau, als auch ich sind häufig mit den Schuhen im Training unterwegs und wurden bisher nicht enttäuscht. Ja, wenn der Boden zu tief und zu nass ist, wird er nicht unsere erste Wahl. Doch für den tieferen Boden, ist ja auch eher der Thundercross vorgesehen. Daher freu ich mich, dass endlich Herbst ist, damit auch der Thundercross seine Stärken ausspielen kann. Daher im Herbst / Winter nehme ich eher den Thundercross und im Frühling / Sommer dann den Sense Ride im Training 🙂